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Dispute

Wenn zwei sich streiten...freut sich der dritte?
von

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Ferien

Eigentlich sollte er sich freuen, er, Severus Snape, saß im Hogwarts-Express nach Hause. Gegen Abend würde er seine Mutter wieder sehen. Doch solange vergrub er seine markante Nase einfach ein einem dicken Buch. Der junge Slytherin wollte alle Gedanken an die ZAG Prüfungen vertreiben, nicht das er ein schlechter Schüler war, im Gegenteil, seine Leistungen lagen irgendwo zwischen „Ohnegleichen“ und „Erwartung Übertroffen“. Besonders Zaubertränke und Alte Runen lagen ihm ebenso Athrimatik und Verteidigung gegen die Dunklen Künste.
 

Leise seufzte er, er hatte es geschafft, er hatte Lily ein Schlammblut genannt, gut sie war Muggelstämmig, dennoch, sie war seine beste Freundin, eigentlich war sie seine einzige Freundin. Sie war die einzige die sich nicht von seinen alten und verschlissenen Kleidungsstücken hatte abschrecken lassen, sie hatte seine fettigen Haare nicht als ungepflegt empfunden und selbst wenn, sie hatte ihn so genommen, sie hatte ihn getröstet wenn seine Eltern stritten, sie hatte die Dunklen Künste für die er sich so interessierte geduldet, zwar nicht akzeptiert aber geduldet und obwohl sie in getrennten Häusern untergebracht wurden, hielt ihre Freundschaft noch fünf wundervolle Jahre, dann kam dieses eine Wort, seit Wochen versuchte er sich bei Lily zu entschuldigen, seit Wochen rannte er ihr hinterher und es brachte nichts. Es tat ihm weh, so unendlich weh, wieso merkte man immer erst dann, das etwas wichtiges fehlte, wenn es weg war.
 

Schnell schüttelte er den Gedanken ab, las weiter, die Zeit verging und in seinem Abteil war er alleine, die meisten wollten nichts mit ihm zu tun haben, gut da waren die Slytherin aus seinem Jahrgang mit denen er mehr oder weniger befreundet war, aber Slytherin kannten keine Freundschaften. Viel mehr waren es zweckgemeinschaften. Doch Lily, diese Gryffindor, hatte ihn immer beschützt, egal ob sie hinterher die ganze Schule gegen sich hatte, sie war eine aufrichtige Freundin und eigentlich wollte Severus das auch für sie sein, wollte sie beschützen und ihr etwas von der Sicherheit geben, die sie ihm gab, vergebens, statt sie zu schützen hatte er sie beleidigt.

Leise knurrte er auf, klappte das Buch zusammen, an lesen war mit dieser Laune nicht zu denken, so blickte er die letzten Stunden aus dem Zug, bald war er dann auch schon zuhause, Lily wurde an Kings Cross immer von ihren Eltern abgeholt, manchmal auch von ihrer Schwester und hin und wieder nahmen sie Severus mit. Heute nicht, heute wünschte er Lily auch keine angenehme fahrt und sagte schon gar nichts was in die Richtung „Bis Morgen“ ging.
 

Diese Sommerferien würde er alleine verbringen, vielleicht würde er sich noch ein paar mal bei Lily entschuldigen, aber die meiste Zeit würde er auf diesem Spielplatz verbringen an dem sie sich kennen gelernt hatten, die Bücherliste für das nächste Jahr würde bald kommen und dann hatte er erst mal genug Lesestoff, ebenso würden seine ZAG Ergebnisse eintreffen, dann konnte er sich Gedanken über seine Fächer machen, die er als UTZ Kurse belegen wollte, Zaubertränke waren auf jeden Fall dabei.

Alles andere hing von seinen Zensuren ab, vermutlich würde er die freie Auswahl haben, spontan fiel ihm kein Fach ein, wo er unten durch sein könnte. Außer vielleicht Verwandlung. Daran war er wirklich mies, er konnte es zwar, so einiger Maßen, doch was er mit einem Zaubertrank verwandeln konnte, tat er damit.
 

Vielleicht würde er auch Lucius schreiben, sie hatten sich in dessen Abschlussjahr angefreundet und kamen eigentlich immer noch ganz gut miteinander aus, dennoch, hatte dieser nie verstanden, wie man sich mit einem „Schlammblut“ anfreunden konnte. Lucius hatte den Dunklen Lord schon immer verehrt und so weit Severus wusste, war er bereits auch ein Todesser. Ob er denselben Weg einschlagen wollte, war Severus noch nicht klar, aber einige Informationen würden nicht schaden, sein Traumberuf war Tränkebrauer, wo war ihm egal, aber die Tränke waren seine Obsession. Dafür wurde jedoch eine Schulische Ausbildung verlangt, er würde kein Geld verdienen und noch länger wollte er seiner Mutter nicht auf der Tasche sitzen.
 

Schneller als geglaubt war der Junge Slytherin in Spinners End angekommen, das letzte Haus gehörte zu ihnen und wie erwartet: Von drinnen drangen laute Stimmen zu ihm – freudig waren sie nicht.

„Du könntest wenigstes mal so tun als würde es dich freuen wenn Severus nach Hause kommt“, schrie eine besorgt wirkende Frauenstimme ihm entgegen, kurz blieb der Junge noch vor der Tür stehen.

„Warum sollte ich Eileen, er ist und bleibt ein Verrückter, der auf eine Schule für Anormale geht“, fauchte er zurück. Es war eine tiefe Stimme, einst klang sie so liebenswürdig, verständnisvoll, aber heute, war sie nicht mehr als eine Stimme die dem jungen Schüler vor der Tür zeigte, dass das nicht sein Zuhause war.

Zaghaft öffnete er die Tür, trat ein, bemühte sich nicht mal darum irgendwie auf sich aufmerksam zu machen, sondern spazierte wortlos nach oben.
 

Oben in seinem Zimmer, war sein Reich, dort kam sein Vater nie hin, sein Schreibtisch stand da, wie er ihn am 1. September des letzten Jahres verlassen hatte, sauber aufgeräumt, in einem Regal daneben standen die Schulbücher der ersten 5 Jahre in Hogwarts, ein paar weniger Kleider fanden in einem Schrank Platz, doch die hatte er meistens mit genommen. Die Stimmen waren immer noch nicht verstummt, dass war es was ihn nun noch einige Wochen begleiten würde. Auspacken wollte er noch nicht, stattdessen setzte er sich betrübt aufs Bett, jenes quietschte etwas unter seinem Gewicht, es war alt und hatte seinen Dienst mehr als erfüllt, die Matratze war ausgelutscht und durchgetreten, ganz anders als die Wunderbar weichen Himmelbetten in Hogwarts, auch der Gemeinschaftsraum der Slytherin schien der pure Luxus zu sein, kaum zu glauben das er an einem so schönen Ort fast das ganze Jahr verbringen durfte, sein Blick wanderte an die kahlen fast Tapetenlosen Wände. Es war wie ein schlechter Traum, dennoch so furchtbar real.
 

Trostlos war er in seinen Gedanken versunken, dachte an die Wunderbare Zeit mit Lily zurück, an ihr erstes Treffen, damals, als sie beide gute neun Jahre waren, damals war er auch noch aufgeweckter, schleichend war er so geworden wie er jetzt war, in der Schule hatte er manches mal noch eine große Klappe, zuhause nie.
 

Erst durch das Klopfgeräusch einer Eule wurde er aus seinen Gedanken gerissen, die ZAG Ergebnisse waren das bestimmt noch nicht, dennoch öffnete er das Fenster und ließ die Eule rein, jetzt erkannte er auch, das die Eule von Lucius war, sie hatten noch viel Kontakt, kurz kraulte er die schwarze Eule, nahm ihr den Brief ab.

„Wie geht’s dir Boast?“, fragte er lächelnd, die Eule hüpfte als Antwort auf seine Schulter schuhute freudig und schmiegte ihren Kopf an Severus fettige Haare.
 

Hallo Severus,
 

ich habe gehört, dass du dich mit dem Schlammblut gestritten hast?

Stimmt es oder erzählt man sich das ganze nur aus Spaß?

Muss ernsthafterweise sagen, dass ich es zwar nie sonderlich gut fand, das du mit ihr so eine enge Freundschaft gepflegt hast aber immerhin lag sie dir am Herzen, da konnte sie ja gar nicht so schlimm gewesen sein.
 

Naja vielleicht sollten wir nen anderes Thema wählen, sind deine ZAG Ergebnisse schon da?

Und hast du dir Gedanken über deine Berufswahl gemacht?

Wirst du dich uns anschließen wenn du Volljährig bist?
 

Schreib bitte zurück.
 

Lucius


 

Severus überflog nur die Zeilen, war ihr Streit jetzt schon überall bekannt, oder woher wusste Lucius das nun schon wieder?

Eigentlich wollte Severus gar keine Richtige Antwort darauf, nahm sich dennoch einen Federkiel, kraulte die Eule, grade wollte er eine Antwort verfassen, als es an der Tür klopfte, klopfen war übertrieben, sein Vater hatte sie fast eingeschlagen oder dagegen geboxt, er wusste es nicht aber es klang sehr aggressiv.
 

„Missgeburt, beweg deinen verdammten Hintern nach unten es gibt essen“, brüllte er ihm entgegen, worauf hin Severus das Fenster schloss, die Eule auf den Tisch setzte, sie bat dort zu warten und resigniert runter schlurfte. Sein Vater hatte mal wieder das Feingefühl eines Vorschlaghammers bewiesen, doch es war egal, es interessierte Severus nicht, es sollte ihn nicht interessieren. Das essen selbst verlief ohne große Worte, seine Mutter fragte einige Dinge, er nickte oder schüttelte mit dem Kopf, nach dem Essen hatte sich sein Vater an sein Stammkiosk verdrückt und Severus half seiner Mutter beim Abwasch, sie unterhielten sich noch etwas und der junge Slytherin war wesentlich gesprächiger, als sein Vater nicht da war. Obgleich sie nur bis zu dem Thema Lily kamen, denn Sev hatte sich mit einem „Wir haben Streit“, nach oben verzogen, wo er nun die Antwort für Lucius formulieren musste.
 

Hallo Lucius,
 

Ja, es stimmt leider, ich habe Streit mit Lily.

Und nein, wie du eigentlich wissen müsstest.

Natürlich habe ich mir Gedanken über meine Berufsausbildung gemacht, vermutlich irgendwas in die Richtung Tränkebrauer…
 

Die Ausbildung war teuer und das wusste sowohl Severus als auch Lucius selbst, zwar hatte Severus bei weitem mehr Talent und Wissen, was Zaubertränke betraf als manch ein Buchautor, dennoch, niemand würde ihn einstellen, ohne abgeschlossene Ausbildung. Und das wusste leider auch Severus, so machte er sich keine Illusionen, vielleicht würde er bei den Todessern einsteigen, der Dunkle Lord würde ihn sicherlich brauen lassen, wenn er das braute was dieser wollte.
 

Und zu deiner letzten Frage, vielleicht, zwar hatte ich es einige Zeit in Betracht gezogen und dann aus dir ebenfalls bekannten Gründen wieder verworfen aber im aktuellen Stand der Dinge – ja ich würde mich anschließen
 

Severus
 

Er betrachtete kurz seine Zeilen, rollte das Pergament zusammen, band es Boast an den Fuß und ließ die Eule losfliegen.
 

Die Ferien verliefen weiterhin schleppend und ohne besondere Ereignisse, seine Ergebnisse kamen an, er hatte seine Zwischenprüfung über all mit „Ohnegleichen“ bestanden. Lediglich die Fächer Astronomie und Verwandlung waren mit einem „Annehmbar“ bewertet worden.
 

Damit war dann auch die Bücherliste im wahrsten Sinne des Wortes hereingeflattert.

Lucius und er hatten weiterhin briefkontakt und so beschlossen sie – weil Severus immer noch nicht zu Lily durchgedrungen war – zusammen die Bücher kaufen zu gehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Geisterkatze
2010-08-15T15:03:57+00:00 15.08.2010 17:03
Sooo..
wie du ja weißt... mag ich sev nicht besonders, auch wenn er am ende vielleicht.. 'nett' war, aber egal
ich die FF nun gelesen und
ja wahrscheinlich hab ich auch ein wenig mitleid mit dem jungen Snape
der Vater ist echt ein Schw***
man kann sich gar nicht vorstellen das der mal nett gewesen sein soll, aber muss wohl so gewesen sein...
Mhm mhm mhm der Lucius hat Sev also zu den Todessern gebracht
ist aber nett von ihm das er Snapes Freund ist
oder ist das auch wieder nur zum eigenem Zweck?

Und Lily? hmm ich glaube sie verträgt sich nicht mehr mit ihm oder?
Dein Titel ist sehr einfalls reich... *gg*
'da freut sich der dritte'
also entweder ist der dritte James, weil der ja bekanntlich Lily bekommt oder der dritte ist Lucius, weil er dann so gesehen Snape 'bekommt'
das rätsel wirst du mit sicherheit irgendwann lösen

also die FF hat gut angefangen
außer kleinen Rechtschreibfehlern ^.-
fand ich den anfang gut und er macht neugierig auf mehr
also ab zur Winkelgasse mit Lucius!

MfG deine Geisterkatze =^.^=


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