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Joli Rouge

Fräulein Navigatorin liebt Schlangenprinzessin?
von

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Hass

Joli Rouge
 

Kapitel 3: Hass
 

„So sieht man sich wieder, Monkey D. Ruffy…“
 

„Du…“ Ruffys Augen weiteten sich, vor Furcht oder Wut, ich konnte es nicht erkennen. Seine Stimme bebte. Erschrocken zuckte ich zusammen, als er plötzlich wieder vom Schiff sprang und auf den Marineadmiral zustürmte.

„Ruffy!“, riefen wir ihm alle hinterher. „Irgendwer muss ihn aufhalten!“, schrie ich verzweifelt. Der Admiral… ich hatte ihn noch nie gesehen. Aber Ruffys Wut, dieser tosende Hass der in seinen Augen war, ließ nur einen Namen zu. Ich hatte den Namen in der Zeitung gelesen. Der jenige, der Ace getötet hat.

„Akainu…“ Es war nicht meine Stimme, die den Namen des Feindes aussprach, es war die von Hancock. Ich glaubte Angst aus dem Wort heraus zu hören. „Ruffy, greif ihn nicht an, du hast keine Chance!“, klagte sie, in ihren dunklen Augen schimmerte so etwas wie eine Träne, sie schien sich wirklich Sorgen zu machen. Aber Ruffy schien ihn gar nicht angreifen zu wollen. Stattdessen standen die beiden sich Gegenüber, in beiden Gesichtern lag ein Ausdruck von unendlicher Verachtung. Kalter Schweiß klebte an meinem Rücken, dieser Hass, der zwischen den beiden war, ließ mich erzittern.

„Welch Zufall dass wir uns ausgerechnet hier wieder begegnen…“, sagte der Admiral, seine Stimme klang vollkommen Emotionslos. Ohne Gnade. Sein Blick musterte Ruffy abwertend, kurz schweifte er zu uns, dann blieb er wieder an unserem Kapitän hängen, fest fixiert, zum Kampf bereit und doch wissend, dass er absolut überlegen war.

„Du Dreckssack“ Ruffys Stimme klang so anders. Als seine Gefühle klangen in jeder Silbe mit, Hass, Wut, Verzweiflung, Trauer, Schmerz. Es waren doch nur zwei Worte, und trotz allem hörte man all dies heraus. Mein Hals wurde trocken, ich schluckte, um die Kehle zu befeuchten, trotzdem fühlte sie sich noch sandig an. Die Luft um uns herum wurde so dick und schwer, das man sie fasst packen konnte, sie schien uns zu erdrücken.

Dann ging alles ganz schnell. Akainu schien zu zerfließen, in roter Lava, die sich plötzlich explosivartig ausbreitete. Ruffy glühte Rot, seine Arme dehnten sich, er schrie und feuerte einen heftigen Schlag auf den Admiral ab, der allerdings, kurz bevor das Magma Ruffy versengen konnte aufgehalten wurde. Jemand hatte sich auf unseren Kapitän gestürzt und ihn so in letzter Sekunde aus dem Gefahrenbereich katapultiert. Jemand mit grünen Haaren.

„Ruffy, Zorro“, sagte ich, meine Stimme war heiser und so leise, dass sie mich mit Sicherheit nicht gehört haben.

„Du Depp!“, schrie Zorro, seine Stimme ging im tosenden Gebrüll um uns herum beinahe unter. Ruffy schien etwas zu antworten, sein Gesicht von Hass zerfressen, ich hörte nicht was er sagte. Zorro hielt den Kapitän fest und zerrte ihn zurück, Akainu starrte einen erneuten Angriff. Das Magma stieß auf meine beiden Kameraden zu, Zorro stieß sich mit den Beinen ab, sprang Beiseite und so schien die Attacke wieder ihr Ziel zu verfehlen.

„Ihr Feiglinge, ihr könnt wohl nur Fliehen, Piratenpack…“ zischte der Admiral, noch immer hatte sich sein blick nicht von Ruffy gelöst, der immer noch von dem Schwertkämpfer festgehalten werden musste.

Kamy schrie auf, Sanji rief ihr und den anderen beiden zu, das sie im Wasser verschwinden sollten. Die anderen Marinesoldaten griffen an, ihre Schritte donnerten auf dem Boden wie die einer Wütenden Herde Büffel. Doch plötzlich blieben sie stehen, versteinert, als ein rosa, herzchenförmiger Strahl sie traf. Ich blickte zu Hancock, mit ihren Händen hatte sie ein Herz geformt. Zum ersten Mal war ich wirklich froh, sie hier an Bord zu haben. Doch die eigentliche Gefahr schien nicht aufgehalten werden zu können. Heißer Dampf stieg von dort auf, wo Akainu wütete, es schien im vollkommen egal zu sein, das seine Untergebenen alle zu Stein geworden sind.

„Ich hole die beiden an Bord“, sagte Robin und noch während sie sprach, sprießen Hände wie Blumen aus dem Boden, griffen sich Zorro und Ruffy und rissen sie an Bord.

„Verdammter Dreck…“, fluchte der Grünhaarige, außer Atem. Seine Hand um griff noch immer fest den Arm des Gummimenschen, dieser schien sich zwar nicht mehr zu währen, doch sein Blick verriet, das er mit Sicherheit wieder losstürmte wenn man ihn loslassen würde.

Mein Blick wanderte zum Admiral, dessen Magma nun zischend die Thousand Sunny in Visier nahm. Ich schrie auf, doch noch bevor die heiße Lava uns treffen konnte, tauchte das Schiff ab und verschwand in den tiefen der See. Ich sah noch wie über uns das Wasser dampfte, bevor das Licht an der Oberfläche einem ewigen, dämmrigen Blau wich.

Erleichterung machte sich in der Runde breit, schlapp sackte ich in mir zusammen und seufzte. Das wäre fast ins Auge gegangen.

„Ruffy…“ Ich drehte mich zu unserem Kapitän um, der sich zum Glück auch wieder beruhigt hatte. Neben ihm hockte Hancock, mit ihren Händen verdeckte sie ihr Gesicht, das allem Anschein nach knallrot war. Ruffy rieb sich gerade die Unterarme, wohl weil er doch leichte Verbrennungen davon getragen hat.

„Oh, Ruffy, ich habe mir solche Sorgen gemacht, was für ein Glück das alles Okay ist…“, nuschelte die Schlangenprinzessin kaum verständlich in ihre Handflächen. Diese Art wie sie immer Ruffy umschwirrte. Warum regte mich das nur so auf? Warum tat es weh, zu sehen, wie sie ihm verliebte Blicke zuwarf, wie ihre Augen vor Freude glitzerten, wenn sie ihn sah?

Betrübt stand ich auf und ging weg.

„Nami?“ Robin schaute mich fragend an. „Es dauert ja wohl noch etwas bis wir in der neuen Welt ankommen. Solange möchte ich noch ein Bad nehmen, um mich zu entspannen…“, antwortete ich ohne ihr ins Gesicht zu sehen, dann verschwand ich schnell im Badezimmer.

Ich ließ das heiße Wasser in die Wanne laufen und streifte die Klamotten von meinem Körper. Der Raum war benebelt von Wasserdampf, langsam setzte ich mich in die Wanne, und spürte wie sich meine verkrampften Muskeln entspannten und die Sorgen vom Nass davon geschwemmt wurden. Ich war so froh. So froh das wir es alle geschafft haben, und doch fing mein Köper an zu zittern, wenn sich vor meinem geistigen Auge das Bild von Akainu aufbaute, sein eiskalter Blick, die absolute Gerechtigkeit.

Wenn er uns verfolgen sollte, wir hätten keine Chance. Dieses Mal würde kein Kuma da sein, der uns in letzter Sekunde davon katapultiert, dieses Mal, würden wir nicht nur verlieren, sondern vielleicht auch sterben. Diese Hilflosigkeit, wie heute. Ich wollte sie nicht mehr spüren.

Ich zuckte zusammen, als plötzlich sich die Badezimmertür öffnete. „Wer?“ zischte ich und versank noch tiefer im Wasser, um meinen Körper unter den Schaumblasen zu verdecken.

„Nanu? Ich habe gar nicht mit bekommen, das hier schon jemand drin ist…“ Es war Hancock, die das Badezimmer betrat, ein Handtuch war um ihren Körper gewickelt. So eine Lüge, mit Sicherheit hat sie gewusst, dass ich hier drin bin.

„Was willst du?“, zischte ich zwischen den zusammen gebissenen Zähnen hervor.

Sie blickte nur kurz auf mich, dann sagte sie: „Du kannst froh sein, normalerweise zeige ich mich anderen Leuten nicht so… aber wenn ich mir deinen mickrigen Vorbau so anschaue, dann hast du es eigentlich verdient einmal eine richtige Frau zu sehen!“, sagte sie und warf dabei Schwungvoll ihre Haare zurück. Wut entbrannte in mir.

„Du…“, schrie ich, sprang augenblicklich aus der Badewanne und starrte die andere Frau an.

Diese lächelte arrogant, dann ging sie an mir vorbei in die Wanne. „Danke, dass du mir Platz gemacht hast…“ Ihre Stimme klang so lieblich falsch. Ich drehte mich um, wollte ihr irgendwelche Worte an den Kopf werfen, doch dieses Lächeln lähmte mich. Dieses Lächeln, diese Schönheit. Das Wasser, das von ihren Lippen perlte wie auf Rosenblättern, die nach dem Regen glitzerten. Ihre weiße Haut, die schimmerte wie Seide. Ich konnte nichts sagen. Es schien mir plötzlich falsch zu sein, etwas so schönes zu beleidigen.

Ich drehte mich um und verließ das Badezimmer, trocknete mich ab, zog mich schnell an und verschwand auf mein Zimmer. Zum Glück war Robin anscheinend draußen, und so hatte ich wenigstens meine Ruhe. Ich hörte mein Herz klopfen. Es hämmerte gegen meine Brust, laut und schnell, wie ein wütendes Tier, das aus einem Käfig ausbrechen wollte. Das Klopfen hallte durch meinen ganzen Körper, ich zitterte, mir wurde schwindelig und schrecklich heiß. Ich ließ mich aufs Bett fallen und starrte an die Decke. Meine Gedanken rauschten an mir vorbei, im Takt meines schlagenden Herzens, das sich einfach nicht verlangsamen wollte.

Och plötzlich zog ein anderer Gedanke durch meinen Kopf. Erschrocken richtete ich mich wieder auf und schaute auf den Logport. Er hatte sich noch nicht neu aufgeladen.

Verdammt…

Ich stand auf und rannte aufs Deck zu den anderen. Wir waren immer noch Unterwasser, so tief, dass das einzige Licht von einer kleinen Lampe kam.

„Leute, wir haben ein Problem…“, sagte ich und deutete auf den Logport an meinem Arm, dessen Nadel immer noch nach unten zeigte, „Der logport hat sich noch nicht neu aufgeladen…“

Robin schaute besorgt auf. „Na und, wir finden schon einen Weg…“, setzte Ruffy an. Wie konnte er plötzlich wieder so leichtsinnig sein. „Von wegen wir finden schon einen Weg! Wir müssen so schnell wie möglich von hier weg, denk doch daran, was passiert wenn uns dieser Admiral weiter verfolgt! Wir haben keine Zeit, durch die Gegend zu tuckern und „einen Weg“ zu suchen!“, unterbrach ich ihn. Das ganze war eindeutig ein Problem, ein großes Problem, wenn man einen Akainu im Nacken sitzen hat.

Langsam kamen wir näher an die Oberfläche, fades Licht viel von über uns auf das Schiff und warf bedrohliche Schatten, die im wankenden Wasser durchlöchert schimmerten.

Ich schaute nach oben, betrachtete mit Sorge die spärlichen Sommerstrahlen, die Sekundlich immer mehr wurden, bis um uns herum ein sanftes, helles Blau war und das Wasser um den hellen Kreis am Himmel glitzerte.

Das Wasser spritze und schlug Wellen, als die Sunny wieder auftauchte. Kurz darauf zerplatzte die Beschichtung wie eine Seifenblase, der Regenbogenschimmer fiel einfach so von ihr herab. Ich schaute auf das Meer, das Wasser war ruhig, hinter uns die imposante Red Line, vor uns unendliche, blaue Weiten. Wind zog uns entgegen, er schien ganz anders zu riechen als auf der ersten Hälfte der Grand Line. Alles wirkte so trügerisch schön.

Die ganze Crew starrte hinaus, auch Hancock, die inzwischen ebenfalls an Deck war.

„Das ist, die neue Welt…“, sagte Ruffy mit ehrfürchtiger Stimme.

Ein Ort voller Wunder.
 

Kapitel 3 - Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Schatten_des_Lichts
2010-08-16T17:52:50+00:00 16.08.2010 19:52
Voller Wunder und Gefahren.
Ich bin mal gespannt was noch so in der neuen Welt passieren wird.
Du bist wirklich fleißig mit den Kapiteln.
Lg


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