Zum Inhalt der Seite

Ningyô asobi

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Puppenfest

Ja verdammt, nach all den Monaten habe ich es tatsächlich geschafft, ein neues Kapitel hoch zuladen!

Ich möchte mich wirklich für die übertrieben lange Wartezeit entschuldigen!! Ich könnte hier jetzt anfangen mit 1000000 Gründen, warum ihr so lange warten musstet, aber ich verschohne euch mit meinen Aureden =D

Ich hatte schlichtweg keine Lust/Ahnung, wie es weiter gehen sollte und auch nicht wirklich Spaß dabei, die Aufführung zu schreiben >.<

ICh hoffe, es ist trotzdem ein gutes Kapitel, was mann einigermaßen lesen kann =DD

Und es ist sogar etwas länger =D

Extra für euch ;)

Jetzt wird es wieder in normalen Tempo weitergehen (!)

Habt Spaß beim lesen x3
 


 

Natürlich trug auch ich meine schönsten Klamotten, hatte extra mein Schwert poliert und meine Stiefel auf Hochglanz geputzt, bevor ich mich wie jeden Morgen auf den Weg zur Küche machte, wo wir `normalen` Bediensteten frühstückten.
 

Erst jetzt, wo vormittags das Licht der Sonne hell durch die großen Fenster fiel, merkte ich, wie sehr sich das Schloss über Nacht noch verändert hatte.
 

Da hatten meine Kollegen wirklich ganze Arbeit geleistet. Jedes Bild und jeder Wandteppich im ganzen Schloss schien abgestaubt worden zu sein. In jedem noch so kleinen Kronleuchter brannten weiße Kerzen und der Boden, selbst auf den Gängen und Korridoren, war so sehr poliert, dass man sich darin spiegeln konnte.
 

Dazu kamen noch die ganzen Dekorationen und Bewohner des Schlosses, die sich alle herausgeputzt hatten, als würden sie auf einen Ball gehen.
 

Doch die größte Überraschung war die Wärme. Natürlich war es nicht wirklich warm, nicht so, dass man schwitzte. Doch da der Winter langsam begann und wohl bald der erste Schnee fallen würde, war es in den meisten Fluren immer zugig und kalt. Nicht einmal Orochimaru konnte es sich leisten, sein ganzes Schloss zu heizen.
 

Doch es war weder zugig noch kühl. Anscheinend hatte er den halben Wald abgeholzt, um das Klima für seinen Geburtstag überall auf eine angemessene Temperatur zu bringen.
 

Als ich die Tür zur Küche öffnete, hätte ich sie am liebsten gleich wieder zu geschlagen. Es war laut, überall wuselten hektisch Leute hin und her, es roch viel zu stark nach Essen und es hing ein Dampf in der Luft, der einem Fast die Sicht nahm. Schnell machte ich mir ein paar Brote, verzog mich in eine etwas stillere Ecke und verschlang mein Frühstück förmlich.
 

Heute Morgen gab es für alle Gäste und natürlich Orochimaru ein festliches Frühstück. Dann wurden alle wichtigen Menschen begrüßt, sie überreichten ihre Geschenke und unwichtige Floskeln wurden ausgetauscht. Nach dem Festmal zum Mittag würden wir unser Theaterstück aufführen und ein paar andere wollten Lieder vorsingen zur Unterhaltung der Gäste. Zum Abschluss des Tagen gab es wie jedes Jahr einen großen Ball, zu dem auch wir zugelassen waren, wenn wir anständige Kleider vorzeigen konnten. Das ganze wurde mit einem passenden Feuerwerk abgerundet.
 

Gestern hatten wir den Ablauf noch beim Proben besprochen, damit auch ja keiner die Vorstellung verpasste.
 

Ich musste mich jetzt auf den Weg machen und Itachi und Deidara aus der großen Halle abholen, da wir noch die Stunden bis zum Mittag miteinander verbringen wollten.
 

Die Türen zur Halle waren weit geöffnet und die Wachen, die davor stocksteif standen, trugen ihre Festkleidung, passend zu den Farben des Hauses.
 

Drei lange Tafeln wurden in dem hell erleuchteten Saal aufgestellt. Sie waren voll besetzt, von irgendwelchen reichen, eindrucksvollen Persönlichkeiten, die mit ihrem Geld und Ruhm angaben, wie Kinder mit ihrem Spielzeug. Sie waren alle in den teuersten Stoffen gekleidet und überall funkelte und blitzte der Schmuck, in dem mindestens die Frauen gebadet zu haben schienen. Am Kopf des mittleren Tisches saß natürlich Orochimaru persönlich. Auch er trug einen teures, weites Gewand aus schwarzer Seide, das an den Seiten mit Mustern aus purem Silber verzieht war. Ausnahmsweise trug er eine Krone, die alle anderen Schmuckstücke überflüssig, ja sogar billig wirken ließ.
 

Und neben ihm saß Haku. Ich konnte fast nicht mehr aufhören, ihn anzustarren. Er trug einen schlichten, weißen Kimono, der allerdings so viele Lagen und Schichten hatte, dass ich gar nicht wissen wollte, wie lange er zum Anziehen gebraucht hatte. Sein schwarzes Haar hatte er locker hochgesteckt und mit elfenbeinfarbenen Perlen verziert. Er war nur leicht geschminkt. Doch trotzdem ließ er all die herausgeputzten Damen um ihn herum verblassen, angesichts seiner Schönheit.
 

Nur schwer konnte ich meinen Blick von ihm nehmen und blickte suchend die Tischreihen auf und ab, um meinen Bruder und seine Flamme zu finden.
 

Bald sah ich sie und ging eilig auf sie zu. Ich war nicht verwundert, dass sich ein großer Schwarm junger Damen um sie versammelt hatte, die alle versuchten ihre Aufmerksamkeit durch gespielte Naivität und Angebereien auf sich zu lenken.
 

Itachi schien ganz in seinem Element. Schon von Weitem sah ich in seinen Augen dieses Glitzern, erkannte allein an seiner Gestik und Mimik, dass der gute Herr wohl heftig am Flirten war. Deidara runzelte zwar ab und zu die Stirn, doch ließ sich ansonsten nichts anmerken. An den Gesprächen beteiligte er sich allerdings nur halbherzig.
 

Ich konnte mir vorstellen, dass er es nicht immer leicht mit Itachi hatte. „Ah, und da kommt ja auch mein kleiner Bruder!“ Meinte Itachi lässig, als er mich sah und zog mich zu sich, „Darf ich euch vorstellen Ladys? Das ist Sasuke.“ Wie Krähen auf Frischfleisch stürzten sie sich auf mich, schon nach kurzer Zeit wurde mir ganz schwummerig im Kopf, von den ganzen kräftigen Düften der verschiedenen teuren Parfüms.
 

„Oh, der ist aber niedlich Itachi!“

„Ihr seht ja beide zum Anbeißen aus, da kann man sich ja gar nicht entschieden!“

„Oh, Itachi, leihst du ihn mir mal aus?“
 

Das waren nur ein paar der zahlreichen Kommentare, die ich mir anhören musste, bevor ich meinen Bruder und Deidara endlich dazu bekam, sich von den fast schon hysterischen Weibern zu lösen.
 

„Waas?! Ihr müsst schon gehen?!“

„Aber bitte, bleib doch wenigstens für mich?“

„Wenn ich doch nur mit dir verheiratet wäre und nicht mit so einem alten Sack..“

„Willst du nicht mal bei mir vorbeikommen? Ich kann wirklich außergewöhnlich gut massieren..“
 

Nun schien sogar Deidaras Geduld überstrapaziert zu sein. Mit einem gefährlichen Blitzen in den Augen legte er seinen schlanken Arm um Itachis Hüfte und zog ihn zu sich, bloß weiter weg von den Weibern. Die sich die Finger nach dem Schwarzhaarigen leckten.
 

„Ich denke nicht, dass es nötig sein wird, dass auch nur eine von euch sich ihm unnötig nähern muss, geschweige denn, ihn massieren braucht“, knurrte der Blonde mit fast schon Angst einflößender Stimme und warf ihnen Todesblicke zu.
 

Etwas überrascht hörte die Schar Frauen auf mit ihrem Gegacker und starrte still Itachi und Deidara an.
 

Doch mein Bruder lachte nur leise und legte seine Hände fast schon anstößig auf den Körper des Blonden. „Da hat er recht, sorry Ladys, aber mein Herz schlägt nur für Blondie hier.“
 

Jetzt waren sie erst recht still, irgendwie wusste keine der Frauen wie sie damit umgehen sollte, bestimmt war ihnen so etwas noch nie passiert.
 

Doch bevor es irgendwem peinlich wurde, stand Itachi auf, zog Deidara und mich mit sich Richtung Ausgang und warf noch ein „War nett euch kennen zu lernen Ladys“ in die Runde.
 

So war er eben. Seufzend lief ich den beiden hinterher.

Sofort nachdem wir die Halle verlassen hatten, fing Deidara an sich zu beschweren: „Musste das jetzt sein? Es hat ja schon gereicht, dass sich jede von denen sofort von dir ficken lassen würde, aber dein bühnenhafter Abgang war echt daneben, musst du mich immer in deine Weibergeschichten rein ziehen?!“
 

„Schätzchen, bist du etwa eifersüchtig? Du weißt doch, dass mir kein Arsch der Welt lieber ist als deiner. Und außerdem ist es doch normal, dass mir jeder an die Wäsche will“ Er gab einen theatralischen Seufzer von sich

„Es ist einfach nicht leicht, ein Sexgott zu sein.“
 

„Eifersüchtig?! Als ob ich jemals eifersüchtig auf solche fetten hässlichen Tussen sein würde?!“ Wie feurig Deidara sein konnte, wenn es um solche Themen ging. Immer wieder beeindruckend. „Die haben doch alle eh mehr Titten als Hirn, außerdem ist es mir doch egal, was du so anstellst. Und überhaupt, was heißt hier Sexgott?! So gut bist du nun auch wieder nicht!“
 

„Oh oh oh.. Deidara, Liebes, zügele dein Temperament. Du weißt doch, dass keine von denen dir auch nur annähernd das Wasser reichen kann und natürlich entschuldige ich mich hiermit feierlich bei dir, für mein unangebrachtes Benehmen vorhin und die Bemerkung, dass du eifersüchtig wegen jemandem wie mir bist, kannst du mir verzeihen?“ Itachi war stehen geblieben und hatte die beiden Hände des Blonden ergriffen und schaute ihm fast schon ernst in die blauen Augen. „Allerdings nimmst du deinen Kommentar, von wegen ich bin schlecht im Bett, gefälligst zurück... oder soll ich dich vom Gegenteil überzeugen?“ anzüglich ließ er seine Finger über die Hüften Deidaras bis hin zu seinem Hintern wandern, den er sogleich fest massierte. „Oh~ Babe, wie ich deinen kleinen, festen Arsch liebe. Wenn du wüsstest wie geil du mich machst.“ Itachi raunte diese Worte mit leiser Stimme in das Ohr des Anderen, doch ich konnte sie trotzdem hören. Innerlich verdrehte ich die Augen, die sollten ihre Zuneigung zueinander lieber hinter einer verschlossene Tür ausleben. Aber nicht, wenn ich dabei bin!
 

„Lass das..“ Deidara schob meinen Bruder leicht von sich weg, doch sein Gesicht war gerötet und Itachis Worte schienen ihm zu schmeicheln.
 

Ich hustete laut, womit ich die Aufmerksamkeit der beiden wieder auf mich lenken konnte. „Was machen wir denn jetzt noch?“ Das `wir' betonte ich besonders, damit die beiden bloß nicht auf dumme Gedanken kamen.
 

Sofort ließ Itachi von deinem Liebling ab und wandte sich wieder mir zu.

„Hast du heute eigentlich schon deine Puppe gesehen? Die sieht ja so scharf aus, wow. Ich steh total auf so weibliche Typen...“ „Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?!“ Deidara funkelte ihn scharf an. „Hast du zufällig gerade erwähnt, dass ich weiblich aussehe?!“
 

Jetzt hatte Itachi tatsächlich den wunden Punkt des Blonden getroffen und zwar mit voller Wucht.
 

„Ach komm schon Liebling, du weißt doch, dass ich dich und deine weibliche Ader liebe.“
 

„Aber, ich seh doch nicht aus wie eine Frau?!“

„Naja, also, die Männlichkeit in Person bist du ja nicht gerade...“

„Arschloch!“ Mit wehendem Haar wirbelte Deidara herum und rannte hoch erhobenen Hauptes davon.
 

Seufzend kam Itachi auf mich zu und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.

„Typisch Deidara, dass er sich mal wieder 'darüber' aufregt.“

„Du warst aber auch nicht besonders nett zu ihm“, murrte ich nur, auf seine Bemerkung mit Haku ging ich gar nicht erst ein. „Willst du ihm nicht hinterherlaufen?“
 

„Schätzchen, ich laufe niemandem hinterher, der kommt schon wieder, wenn er sich beruhigt hat“, meinte mein Bruder nur, mit einem hauch Arroganz in der Stimme.
 

Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln, er war schon immer ein schwerer Umgang gewesen, doch was sollte man schon machen?
 

„Und jetzt?“ fragte ich bloß. Ich hatte keine Lust, mich weiter mit deren Problemen zu befassen, schließlich sind die alt genug, ihre Angelegenheiten alleine zu meistern.
 

„Nun, ist doch ganz klar. Ich muss mir doch angucken, ob es sich überhaupt gelohnt hat, meine Beziehungen für dich spielen zu lassen und dir das Extratraining bei Orochimaru auch etwas gebracht hat.“
 

Ein kleines Grinsen schlich sich auf meine Lippen.

„Wir treffen uns in 10 Minuten wieder hier, ich muss mich nur kurz umziehen.“ Ohne seine Antwort abzuwarten ging ich schnell in die Richtung meines Zimmers davon.
 

Ich hörte noch Itachis Lachen, bevor ich um die Ecke bog und noch einen Schritt zügiger lief, bis ich schließlich vor meiner Tür stand. So schnell ich konnte, zog ich meine guten Klamotten aus und schlüpfte in bequeme, in denen ich mich gut bewegen konnte.
 

Ich schaffte es tatsächlich in 10 Minuten wieder am Treffpunkt zu sein, doch Itachi ließ sich Zeit. Nach einer gefühlten Ewigkeit tauchte er schließlich auf, auch er hatte sich umgezogen. „Bereit mir zu zeigen, was du gelernt hast? Auch wenn du natürlich nie auch nur annähernd so gut wirst wie ich.“

Wieder war diese Arroganz in seiner Stimme, doch ich wusste genau, dass er mich nur aufziehen wollte. „Angst? Das ich vielleicht doch besser bin als du?“ - natürlich ließ ich mich sofort darauf ein.
 

„Wovon träumst du nachts?“

„Nicht von dir.“

„Oh, da machst du deinen großen Bruder aber traurig..“

Wir gingen nicht in den Garten, wo ich meist alleine übte, sondern auf den Übungsplatz, wo all jene waren, die die Schnauze voll hatten, von dem ganzen feinen Getue drinnen im Schloss.
 

Eine Menge der Soldaten und Wachen übten hier. Auch wenn es kalt war und dicke Wolken die Sonne verdeckten, war das Wetter noch nicht zu schlecht zum Ü.
 

„So Jungs, macht mal ein bisschen Platz, sonst tut ihr euch noch weh“, meinte Itachi laut, während er selbstsicher in die Mitte des Platzes ging.

„Mein kleiner Bruder will mir mal zeigen, was er drauf hat, also seit brav und geht an die Seite.“
 

Hätte irgendwer anderes diese Bemerkung von sich gegeben, würde er schneller halb tot im Matsch liegen, als er blinzeln konnte, doch Itachi war nicht irgendwer.
 

Itachi war einfach Itachi Uchiha und genau das war der Grund, warum alle taten was er sagte und Platz machten. Selbst hier erkannte man ihn, den berüchtigten Kämpfer und jeder war neugierig zu sehen, was wohl an den Gerüchten über ihn dran war.
 

Und das konnten sie haben. Natürlich musste ich mein Bestes geben und sollte eigentlich auf meiner eigenen Seite sein, doch ich war so unglaublich stolz auf meinen Bruder, dass ich mich schon sehr auf die Gesichter der Umstehenden freute, wenn sie sahen was er wirklich drauf hatte!
 

„Bereit?“ Ich zog mein Schwert, brachte mein Körper in Position und schaute ihn fragend an. Er stand noch immer da, ohne auch nur sein langes, schlankes Schwert erhoben zu haben.
 

„Na los Kleiner, gibs mir!“

Mit einem Grinsen auf den Lippen hob ich mein Schwert und rannte auf ihn zu. Bams. Ein stechender Schmerz durchfuhr meine Arme, als Itachi den Schlag mit voller Wucht erwiderte. Nicht mit Abwehren, es war schwer, Itachi dazu zu bringen das er blockte. Bei ihm hieß es immer nur Angriff oder Ausweichen. Das Grinsen auf meinem Gesicht wurde breiter.
 

Wie vertraut mir dieser Kampfstil war. Schon früh hatte er mit mir geübt. Und schon sehr früh hatte er seinen eigenen, einzigartigen Kampfstil verbessert. Solange, bis er fast unschlagbar war.
 

Doch ich kannte seine Bewegungen. Jeder Schlag war mir so vertraut wie sein Gesicht. Auch er hatte seine Techniken ausgefeilt, er war noch schneller und stärker. Früher hätte ich keine Chance gegen ihn gehabt, doch auch ich hatte mich verbessert.
 

Immer schneller und schneller wirbelten wir herum, immer mehr schmerzten meine Arme und Schultern von der Wucht jedes neuen Aufpralls, der durch unsere Schwerter ausgelöst wurde. Wie lange hatte ich einen solchen Gegner nicht mehr?
 

Es war wirklich immer wieder eine Herausforderung, gegen Orochimaru zu kämpfen und auch gegen Neji und die anderen hat es immer Spaß gemacht. Doch niemand von denen kam auch nur annähernd an Itachi heran.
 

Vielleicht sah auch nur ich das so, weil er mein Bruder war, doch er war einfach der beste.
 

Der Schweiß lief mir in Strömen über den Körper und schon bald schrie jeder einzelne Muskel nach einer Pause, doch Itachi gab mir nicht einmal die Gelegenheit, Luft zu schnappen.
 

Nach einem blitzschnellen Angriff von Itachi, hinter den er gleich noch einmal mehrere Schläge setzte, die ich nur schwer abwehren konnte, hebelte er mir geschickt mein Schwert aus der Hand.
 

Nur für eine Millisekunde spürte ich das kühle Metall an meiner Kehle und wollte mich gerade geschlagen geben, als er sein Schwert zur Seite warf und mich leicht keuchend anfunkelte „Und weiter geht’s!“
 

Bevor ich reagieren konnte, holte er geschickt aus und zielte mit seiner Faust auf mein Gesicht.
 

Der Schlag kam zu schnell, zu überraschend. Ich wusste, dass ich ihn nicht mehr abwehren konnte und kniff, mich auf den Aufprall vorbereitend, die Augen fest zusammen.
 

Doch der Schlag kam nicht. Sofort riss ich meine Augen wieder auf und sah direkt vor meiner Nase Itachis Hand. „Aber Sasulein? Was sollte das den werden? Du denkst doch wohl nicht etwa, dass du so schnell schon fertig bist?“ mit tödlicher Eleganz zog Itachi sich ein Stück zurück, wirbelte herum und versuchte mich mit dem Bein an der Seite zu treffen. Doch dieses Mal war ich vorbereitet.
 

Geschickt wehrte ich seinen Fuß mit meinen schmerzenden Händen ab und versuchte mit gezielten Schlägen seine Kehle zu treffen, doch er wich leise lachend zurück.
 

„Nein, aber ich dachte, du machst schon schlapp. Vielleicht liegst ja am Alter?“, presste ich zwischen den Zähnen hervor.
 

„Uh~ Wenn du wüsstest, was ich für eine Ausdauer habe. Du würdest staunen.“

Ich wollte gar nicht so genau wissen, was für eine Anspielung das nun schon wieder war, doch mir blieb auch nicht die Zeit zum langen Grübeln.
 

Schneller und immer schneller wirbelten Itachi und ich herum, immer wieder angreifen, ausweichen, abwehren...
 

Ich ignorierte die Signale, die mein Körper mir sannte, die Erschöpfung in meinen Gliedern und konzentrierte mich einfach nur auf meinen Bruder.
 

Nicht denken. Nicht fühlen. Nur reagieren.

Es war fast wie ein harmonischer Tanz, den wir aufführten, unsere Bewegungen waren fließend und fast schon spielerisch, außerdem passten unsere Kampfstile perfekt zu einander. Wahrscheinlich, weil wir damals so viel zusammen trainiert haben.
 

Schön längst hatte ich jegliches Zeitgefühl vergessen, als Itachi endlich zurücksprang, die Hände hob und mit einem kurzen „Genug!“ Das Ende unseres Kampfes ankündigte.
 

Erschöpft blieb ich sofort stehen, versuchte meinen Atem langsam zu beruhigen und erst mal wieder richtig Luft zu bekommen.
 

Meine Klamotten waren durchgeschwitzt und auch mein Haar klebte mir feucht auf der Stirn.
 

„Du bist gut geworden.“ Itachi war mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen zu mir gekommen und wuschelte mir freundschaftlich durch die Haare.
 

Auch ich versuchte es mit einem Lächeln, doch es misslang mir kläglich. Noch nicht einmal das bekam ich mehr hin, so kaputt war ich schon.
 

Erst jetzt nahm ich wieder die ganzen Leute wahr, die um uns herum standen und gafften, als hätten sie einen Geist gesehen. Es waren viel mehr geworden als am Anfang. Anscheinend hatte es sich herum gesprochen, dass wir hier kämpften.
 

Doch ich traute meinen Augen kaum, als ich eine gewisse Gestalt erblickte. Auch wenn sie viel weiter hinten stand als die anderen, stach sie durch ihre zierliche Erscheinung und Schönheit heraus wie ein Papagei zwischen lauter Krähen.
 

Haku erwiderte kurz meinen Blick, bevor er sich umdrehte und wieder zurück zum Schloss ging.
 

Ich wollte ihm schon nachlaufen, doch ich drehte mich vorher nochmal zu Itachi um. Allerdings schien auch er ihn gesehen zu haben, denn mein Bruder grinste nur breit, bevor er Haku hinterher nickte und mir ein „Nun hau schon ab“, zu murmelte.
 

Ohne irgendetwas zu erwidern, drehte ich mich wieder um und ging schnellen Schrittes Haku hinterher.
 

Er ging sehr langsam, weshalb ich ihn noch im Garten einholte.

„Dein Bruder sieht dir sehr ähnlich.“ Er schaute mich nicht an, als er mit mir sprach, sondern betrachtete die kargen Bäume, die all ihr Laub bereits verloren hatten. Anscheinend hatte er damit gerechnet, dass ich ihm nachlief.
 

„Scheint so.“ Was sollte ich auch dazu sagen? Mir wurde oft gesagt, wie ähnlich wir uns sahen.
 

„Du freust dich sicher, ihn wieder zu sehen oder? Trotzdem solltest du dich bald fertig machen. Unser Theaterstück fängt demnächst an.“
 

Wie unglaublich sachlich er blieb. Wie war seine Entscheidung wohl ausgefallen?
 

Würde er mir verzeihen?

Einerseits wollte ich es unbedingt wissen, wollte unbedingt Klarheit in meine kleine, auf den Kopf gestellte Welt. Doch andererseits hatte ich Angst. Ich war so hin und her gerissen von meinen Gefühlen, die mir die Kehle zuschnürten und mich dennoch in den Himmel schweben lassen könnten.
 

Ich wusste das erste Mal in meinem Leben nicht, was ich wollte.

„Ich hatte sehr viel Spaß bei den Proben, weißt du? Mehr als ich jemals hatte. Ich hatte das Gefühl, richtig zu leben und etwas daraus zu machen. Und ich weiß, dass ich das dir zu verdanken habe. Deshalb möchte ich mich erstmal von ganzem Herzen bei dir bedanken.“ Er hatte sich zu mir umgedreht und blickte mich aus seinen großen braunen Augen heraus ernst an. „Dankeschön, Sasuke. Vielen Dank.“
 

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. So war das halt, gegen Kritik konnte man sich wehren, doch bei Lob war man einfach machtlos.
 

Es waren nur Sekunden, in denen alles an mir vorbei rauschte und ich vergeblich in meinem Hirn nach irgendeiner verdammten Antwort suchte.
 

Doch dann lächelte Haku.

Es war ein schüchternes Lächeln, eines, von dem man sah, dass diese Person so etwas wie Lachen schon längst verlernt hatte.
 

Und doch lies es mein Herz schneller und langsamer schlagen und das beides gleichzeitig.
 

Er lächelte für mich, ganz allein für mich. Weil er es wollte, weil ich ihn 'glücklich' gemacht hatte.
 

Ich konnte einfach nur da stehen und ihn angucken. Konnte meine Augen nicht eine Sekunde lang von seinem wunderschönen Gesicht wenden, welches mit diesem unsicheren, kleinen Lächeln noch viel schöner war als sonst.
 

Plötzlich machte er einen Schritt auf mich zu, stellte sich auf Zehenspitzen und brachte seinen Mund ganz nah an mein Ohr, sodass ich seinen angenehm warmen Atem in meinem Nacken spürte.
 

„Ich weiß nicht, ob ich dir das jemals richtig verzeihen kann, weißt du?“, flüsterte er leise und sanft gegen mein Ohr, „doch es gibt einfach Menschen auf der Welt, die einem so wichtig sind, dass man sie um keinen Preis verlieren möchte. Für mich bist du so ein Mensch geworden. Ich weiß zwar nicht, ob ich dir verzeihen kann, doch ich werde es akzeptieren. Nicht, weil es mir nichts ausgemacht hat, sondern weil du mir wichtig bist. Verstehst du?“
 

Ich starrte einfach nur geradeaus, horchte auf seine Worte, die wieder und wieder in meinem leeren Kopf widerhallen und spürte, wie Hakus langes Haar sacht meine Wangenknochen streichelte.
 

Er würde mit mir reden. Er mochte mich. Er hatte wirklich gesagt, dass er mich mochte, dass ich ihm wichtig war. Mir wurde warm, die Freude schien in meinem Inneren zu explodieren, wie ein Feuerwerk. Ich wollte schreien vor Glück, wollte hoch in die Luft springen und die ganze Welt umarmen, obwohl meine Glieder immer noch geschafft von dem anstrengenden Kampf waren.
 

Ich konnte es kaum glauben, doch tief in mir wusste ich, dass er diese Worte wirklich gesagt hatte, dass alles hier real war.
 

Ich brachte nichts heraus. Wusste nicht, was in solch einer Situation angebracht war. Hatte das Gefühl, singen zu müssen, wenn ich meinen Mund öffnete. Also ließ ich es.
 

Schließlich siegte meine Freude über meinen Körper und ich tat etwas, was ich unter anderen Umständen nie getan hätte.
 

Ich schloss meine Arme um Hakus schmalen Körper und drückte ihn fest an mich. Vergrub mein Gesicht tief in seinem nach Blumen duftenden Nacken, bis mich seine Haare an der Nasenspitze kitzelten und schloss die Augen.
 

Einen kurzen Augenblick lang spürte ich, wie sich der zarte Körper leicht verspannte, doch schnell entspannte sich Haku wieder und legte seine schlanken Hände erst sanft, doch dann immer fester auf meinen Rücken.
 

Lange standen wir einfach so da, immer mehr schmiegte sich der Langhaarige an mich, immer fester krallten sich seine schlanken Finger in den Stoff meines Oberteils. Mein Herz zerriss sich fast, vor Sehnsucht nach dieser Person. Einerseits tat es verdammt weh, doch andererseits hatte ich das Gefühl, auf Wolken zu schweben.
 

Sein süßlicher Duft betörte mich, sein Körper, den ich in jeder verstreichenden Sekunde noch ein Stückchen fester an mich presste, um ihn noch näher bei mir zu haben.
 

Am liebsten würde ich noch ganz andere Dinge mit ihm machen. Liebend gern würde ich noch einmal mit meinen Fingern über seine zarte Haut streichen, meine Lippen auf seine pressen, ihn schmecken, ich will, dass er mit seiner rauen Zunge über meine Haut fährt und mich in den Himmel befördert.
 

Doch ich tat nichts. Wollte ihn nicht verletzen.

Ich wollte ihn nie wieder verletzten. Ich glaube, dass ich mit ihm etwas sehr Kostbares gewonnen habe und will nicht, dass ich jemals wieder auf sein Lächeln verzichten muss.
 

Irgendwann löste er sich wieder leicht von mir. Seine Wangen hatten einen Hauch rot angenommen und er schaute mir nicht direkt in die Augen, als er wieder anfing mit leiser Stimme zu sprechen: „Vielleicht solltest du dich langsam fertigmachen gehen, wir treffen uns schon bald wegen unserem Auftritt.

Ich freu mich schon sehr.“
 

Nun konnte ich nicht anders als zu lächeln, Haku war einfach süß. Nie hätte ich gedacht, das einmal die Zeit kommt, wo ich etwas als 'süß' bezeichnen würde. Doch bei ihm wusste ich mir einfach nicht anders zu helfen.
 

„Ich mich auch“, brachte ich schließlich hervor, „bis später“. Mit einem letzten Blick auf den schönen Jungen ging ich schnellen Schrittes zurück in mein Zimmer und konnte es nur schwer unterdrücken, vor Freude zu hüpfen.
 

Ich schluckte schwer.

„Wow, wie viele Menschen da sind!“, hörte ich Narutos leisen Ausruf, der wiedereinmal durch einen kleinen Spalt zwischen den dicken, dunkelroten Samtvorhängen hindurch auf die Plätze der Zuschauer spähte.
 

„Natürlich“, meinte Neji halb genervt, „ist doch klar, dass alle Gäste allein aus Höflichkeit zusehen. Das machen reiche Leute so.“
 

Ich konnte meine Augen immer noch nicht von Naruto abwenden. Da er die böse Stiefmutter spielte, sah er jetzt, so kurz vor unserem Auftritt auch dementsprechend aus. Es war der Wahnsinn. Er trug eine graue, elegant hoch gesteckte Perücke, ein langes, sehr elegantes in grau und silber gehaltenes Kleid, wie es die Gräfinnen früher immer getragen haben. Mit vielen Schleifen, Perlen und Rüschen. Sein Gesicht war unter viel zu viel Schminke begraben, sodass man ihn kaum noch erkannte.
 

Auch die anderen sahen einfach nur genial aus. Allein wegen den Kostümen musste das Theaterstück einfach super werden.
 

Die Stimmung hinter der großen Bühne, die in einem der Festsäle aufgebaut worden war, war voller Aufregung und Anspannung. Alle warteten gespannt auf den Beginn, überall rannten Leute leise hin und her um die letzten Vorbereitungen zu treffen oder einem der Kostüme den letzten Schliff zu verpassen.
 

Wie gut, dass ich nicht als erstes auf die Bühne musste.

Haku kam erst jetzt, da er etwas länger mit dem Umziehen gebraucht hatte.

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen kam er auf mich zu. Seine Haare waren locker mit einer blauen Schleife zusammengebunden und er trug ein schlichtes, schönes Kleid in der gleichen Farbe. Darüber noch eine weiße, ebenfalls schlicht gehaltene Schürze.
 

„Gut siehst du aus.“ Irgendwie hatte ich das Gefühl, er war ein bisschen aufgeregt. Schon wieder etwas, was total süß an ihm war. „Bist du aufgeregt?“, fragte ich ihn schließlich auch. „Ja, irgendwie schon ein wenig.“
 

Fast schon etwas Verlegen trat er von einem Fuß auf den anderen. „Ich hab noch nie so etwas gemacht, außerdem gucken so viele Leute zu und.. Ach ich weiß auch nicht.“
 

Ein kleines Lächeln huschte mir übers Gesicht, Haku benahm sich fast wie ein kleines Kind. „Wenn du es auch nur halb so gut machst wie bei den Proben, wird es perfekt.“
 

Es war nicht meine Art, Menschen zu loben und schon gar nicht, es ihnen auch noch ins Gesicht zu sagen, aber bei dem schönen Jungen war irgendwie alles anders.
 

„Danke“, lächelte er mich leicht an. „Los geht’s“, meinte Tenten plötzlich. „Kiba, los raus da, und denk daran, deinen Text nicht so herunter zu leiern, sondern gut zu betonen!“
 

Der Angesprochene konnte nicht mehr als nicken, bevor er noch einmal tief einatmete und hinaus auf die Bühne trat. Er trug extra zur Aufführung einen schwarzen, schicken Anzug und dazu einen passenden Hut.
 

Es wurde höflich geklatscht, bevor Kiba anfing zu erzählen.

Ich hörte nur mit halbem Ohr zu, denn es war viel interessanter, meine ganzen „Kollegen“ zu beobachten, wie sie wie aufgescheuchte Hühner hinter der Bühne herumliefen.
 

„Haku?“, hörte ich schließlich Tenten nach dem Schönen rufen, „du musst gleich auf die Bühne, mach dich schon mal bereit“.
 

Er nickte und wollte sich gerade auf den Weg machen, doch ich hielt ihn am Arm zurück. Fragend schaute er mich an, nicht in der Lage etwas zu sagen.
 

„Ich wünsch dir viel Glück“, meinte ich bloß und versuchte es mit einem Lächeln. Ich weiß zwar nicht genau, ob es mir geglückt ist, doch Haku erwiderte es ebenfalls nickend.
 

Haku redete auf der Bühne einige Sätze mit Neji, der ja Aschenputtels Vater spielte, bevor auch Naruto als Stiefmutter und Ino mit Sakura als Stiefschwestern hinaus traten.
 

Irgendwie würde ich mir das Stück jetzt gerne von einer der Zuschauerreihen aus angucken, obwohl ich es wirklich schon auswendig kannte. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen, als ich Inos hochnäsige, gebieterische Stimme hörte. Lange konnte ich allerdings nicht mehr in meiner Ecke sitzen, denn schon bald wurde ich von Tenten dazu verdonnert, mit den übrigen 'Schauspielern' die nicht gerade ihren Auftritt hatten, die Bühnenkulisse nach Gebrauch umzuräumen.
 

Irgendwie war das komisch, denn kaum einer wusste, wo welche Requisite überhaupt hin musste. Alle liefen hin und her, versuchten miteinander zu diskutieren, doch mussten dabei leise sein. Tenten managte alles mit erstaunlicher Sicherheit und Genauigkeit, sodass es bis zu meinem ersten Auftritt keine Schwierigkeiten gab.
 

Doch schließlich kam unsere 'Leaderin' auch auf mich zu.

„Sasuke, du musst gleich raus.“ Ich nickte bloß, bevor ich hinaus trat.

Es war noch dunkel, da eine neue Szene begann und wir die Bühne in einen Festsaal verwandeln mussten. Natürlich war er nicht halb so schön, wie die in Orochimarus Schloss, doch auch dieser ließ sich sehen.
 

Überall erkannte ich die schattenhaften Umrisse der anderen, die entweder eine feste Rolle hatten oder nur als Lückenfüller in schicken Kleidern auf der Bühne standen.
 

Schnell stellte ich mich neben Lee, der den König, also meinen Vater spielte und warte gespannt darauf, dass sich der schwere, rote Vorhang öffnete.
 

Es dauerte nicht lange, da glitt auch schon der Stoff beiseite, die Musik fing an zu spielen und die eben noch dämmrige Bühne wurde in fast schon grelles Licht getaucht. Wie auf Kommando fingen die Nebendarsteller an zu tanzen, unter denen sich auch die Stieffamilie von Aschenputtel befand.
 

Kurz darauf betrat Haku die Fläche, wo er sofort von einem kleinen Scheinwerfer beleuchtet wurde.
 

Mein Staunen war nicht nur gespielt, als ich ihn beobachtete, wie er fast schon vorsichtig durch die Tanzenden schritt.
 

Er sah einfach umwerfend aus.

Wir hatten leider nicht für jedes der Feste ein neues Kleid für Haku, weshalb er jetzt schon ganz in Gold gekleidet war.
 

Das Kleid war lang und bauschte sich hinter ihm zu einer großen Scherpe auf.

Überall waren Schleifen und Perlen angenäht, es war schulterfrei und gab einen schönen Blick auf Hakus blasse Haut. Passend dazu trug er goldene Handschuhe, eine dicke, eng anliegende Kette und natürlich schon jetzt die berüchtigten gläsernen Pantoffel.
 

Seine Haare waren kunstvoll hoch gesteckt und wurden mit Perlen besetzten Spangen gehalten.
 

Wie gut, dass ich ihn auch als Prinz überwältigend anstarren sollte. Ich denke, das hab ich ganz gut hin bekommen.
 

Ganz wie im Textbuch schritt ich Haku eilig entgegen und verbeugte mich leicht vor ihm. „Darf ich um einen Tanz bitten, mein Fräulein?“, fragte ich laut und klar, sodass meine Stimme im ganzen Saal deutlich zu hören war, während ich ihr meinen Arm anbot.
 

Haku lächelte mich schüchtern an, bevor er seine zierliche Hand sacht auf meinen Arm legte und mit einem „Es wäre mir eine sehr große Ehre, mein Prinz“, antwortete.
 

Sofort nahmen wir Stellung ein und fingen an, passend zu der Musik zu tanzen.

Erst jetzt fiel mir der dunkelrote Lippenstift auf, der glänzend auf Hakus vollen Lippen lag und seine mit schwarz und silber betonten Augen. Es sah natürlich einfach umwerfend aus, doch wurde mir dann schon zu viel des Guten.
 

„Dürfte auch ich einmal um die große Ehre bitten, mit Ihnen tanzen zu dürfen, mein Prinz?“, wurde ich schließlich von Ino gestört, die einen kleinen Knicks machte und mich hoffnungsvoll mit ihren großen Augen ansah. „Tut mir Leid, meine Dame, doch für diese Nacht ist das meine Tänzerin“, erwiderte ich, ohne mich groß von Haku zu lösen.
 

Schmollend verschwand die Blonde wieder.

Schließlich löste Haku sich sanft von mir und sprach mit weicher Stimme: „Es war ein wundervoller Abend und mit euch zu tanzen war mir die größte Freude. Und doch ist es schon spät und ich muss heim“, das 'Aschenputtel' machte einen schnellen Knicks, bevor sie drauf und drann war, zu verschwinden, doch ich hielt sie sacht zurück. „So wartet doch, meine Schönheit. Bitte lasst mich Euch begleiten, denn ihr könnt doch nicht allein nach Haus.“
 

Schnell schüttelte Haku seinen schönen Kopf. „Das geht nicht mein Prinz,

so sehr ich es auch wollte.“ Und bevor ich noch etwas erwidern konnte, war er zwischen den anderen Tanzenden verschwunden.
 

Mit verzweifelten Blick ging ich zu Lee. „Oh Vater, wer mag nur dieses wunderschöne Fräulein sein? Nicht einmal ihren Namen habe ich erfahren.“
 

„Mein Sohn“, mein Lee nur beschwichtigend, „wir werden bald wieder einen Ball veranstalten, noch größer und prachtvoller als der diese. Mit Sicherheit wird auch dort diese Dame durch ihre Schönheit erstrahlen“.
 

„Vielen Dank, Vater.“

Während ich mich leicht verbeugte, glitt der Vorhang zu, das Licht wurde wieder gedämpft und schnell ging ich mit den anderen von der Bühne.
 

Wieder wurde diese in kurzer Zeit umgeräumt und die nächste Szene begann, welche wieder bei Aschenputtel Daheim spielte.
 

Ich musste eine Weile warten, bis schließlich das nächste 'Fest' stattfand und ich auf die Bühne musste. Es lief fast genau wie beim ersten Mal, nur dass ich dieses Mal schon auf Aschenputtel sehnsüchtig gewartet hatte und mich Sakura ansprach, ob ich mit ihr tanzen wollte.
 

Doch genau wie beim Mal zuvor verschwand Haku spurlos und ließ mich verzweifelt zurück.
 

Wieder musste ich von der Bühne, während die Szene bei Aschenputtels Haus gespielt wurde, wo die Stiefschwester sie piesakten und niemand wusste, wer die Schönheit auf dem Ball gewesen war.
 

Und zum dritten Mal gab es ein Fest, wieder erwartete ich Haku bereits und tanzte den ganzen Abend nur mit ihm.
 

Doch dieses mal, als Haku wieder gehen wollte, wurde er von einem der Tanzenden angerempelt und verlor einen seiner Pantoffel.

Doch er achtete nicht darauf, sondern lief einfach weiter, verschand wie die Male zuvor in der Menge. Schnell lief ich zu ihrem Schuh und hob ihn auf, bevor ich wieder zu meinem Vater ging und ihm meinen Fund zeigte.
 

„Dies ist der Pantoffel, der meiner Dame gehört, die ich schon so lange suche.

Jede schöne Frau, die auf dem Fest war, solle ihn anprobieren. Keine andere soll meine Gemahlin werden als die, an deren Fuß dieser Schuh passt.“
 

„So soll es sein“, meint der König mit ernster Stimme, bevor wieder der Vorhang die Zuschauer aus unserem Sichtfeld verbannt.
 

Schnell lief ich von der Bühne und half etwas beim Umbauen, da gleich die nächste Szene wieder auf dem Hof von Aschenputtel und ihrer Familie spielte.
 

Da würde ich dann mit dem Schuh und einigen Dienern, sowie meinem Vater auftauchen und die beiden Stiefschwestern, sowie Haku würden ihn anprobieren.
 

Der Vorhang hob sich wieder, Aschenputtel putzte gerade den Eingangsbereich, als ich, gefolgt von meinen Dienern, an die Tür klopfte und ihre Stiefmutter die Tür öffnete.
 

„Oh, mein Prinz! Wie kommen wir bescheidene Leute zu dieser Ehre Eures Besuches?“ Schnell verbeugte sie sich elegant, trat einen Schritt zurück und ließ uns eintreten. „Sogar der König persönlich besucht unser bescheidenes Haus, hätte ich es doch vorher gewusst, so hätte ich Euch mit einem Festmal begrüßt und die Kronleuchter anzünden lassen.“
 

„Wir bleiben nicht lang“, meinte ich mit erhobener, arroganter Stimme, „Sie haben zwei Töchter, die auf meinem Fest waren, nicht wahr? Ich möchte, dass sie diesen Schuh anprobieren, denn er gehört der Dame, die ich liebe und nur sie, möchte ich zu meiner Gemahlin nehmen“.
 

Wieder verbeugte sich Naruto eifrig, bevor er schnell Ino und Sakura rief. Schnell verschwand sie mit dem Schuh und Sakura in einer kleinen Kammer, nachdem auch die beiden mich und meinen Vater begrüßt hatten.
 

Hinter einer kleinen Trennwand war die Kammer aufgebaut, in der nun Sakura versuchte, den Schuh anzuziehen. Doch er war zu klein.
 

Da zog die Stiefmutter in Messer aus ihrem Kleid und reichte es ihrer Tochter. „Hau die Zehe ab: wenn du Königin bist, so brauchst du nicht mehr zu Fuß zu gehen.“
 

Sakura tat wie geheißen, zog den Schuh über die blutende Wunde, verbiss den Schmerz und ging hinaus zu mir.
 

„Der Schuh passt perfekt“, lächelte die Rosahaarige. Sofort wollte ich lächelnd auf sie zuschreiten, doch mein Vater hielt mich am Arm zurück.
 

„Schau doch genau, mein Sohn. Siehst du, dort ist Blut am Schuh, der Schuh ist wohl doch zu kein. Deine rechte Braut kann das nicht sein.“
 

Sofort trat ich wieder einen Schritt zurück, „Du kannst mich nicht hinters Licht führen, vielleicht passt deiner Schwester der Schuh. Auch sie soll es versuchen“.
 

Also verschand Ino mit ihrer Mutter in der Kammer, wieder die gleiche Leier. Der Pantoffel passt nicht, Ino schneidet sich den Hacken ab, versucht mich zu täuschen, doch ich Fuchs komm dahinter und bin ganz schön sauer.
 

Sollte ich jedenfalls sein, schließlich wollten die mich zweimal hintereinander verarschen, doch der Prinz im Märchen ist da wohl etwas blöd.

Denn er ließ die beiden weder in den Kerker sperren, noch ihnen den Kopf abschlagen.
 

Ich finde, wenn Prinz, dann richtig.

Aber da wir hier fast genau nach dem Märchen spielten, ignorierte ich die Weiber einfach und plötzlich, wie durch ein Wunder sah ich Haku.
 

„Und wer ist dieses Mädchen?“, fragte ich also die Stiefmutter.

„Ach, das ist nur das Aschenputtel, sie wird ganz sicher nicht das Fräulein sein, dass ihr sucht“.
 

„Sie soll es trotzdem probieren, denn irgendwie erscheint sie mir so vertraut.“
 

Unter den bösen Blicken der Stiefschwestern überreichte ich Haku also den Pantoffel, den er sofort anzog und welcher wie angegossen saß.
 

„Du.. Du bist es..“, brachte ich nur heraus, bevor ich auf Haku zuschritt und seine kleinen Hände in meine nahm. „Du bist die Dame, die ich so vergeblich suchte.“
 

Während Ino, Sakura und Naruto im Hintergrund erbost diskutierten, mein 'Vater' sich freute und 'der Rest' aufgeregt tuschelte, sprach ich einfach weiter.
 

„Möchtest du mich auf mein Schloss begleiten und mich zu deinem Manne nehmen? Schon als ich dich das erste Mal sah, wusste ich, dass ich dich will und keine andere auf der Welt.“
 

„Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als Euch zu begleiten, mein Prinz.“ Haku lächelte sein schönes, unechtes Lächeln und machte einen leichten Knicks vor mir.
 

Hand in Hand schritten wir von der Bühne, während das Licht uns herum langsam erlosch.
 

Seine Hand lag angenehm prikelnd in meiner. Auch als wir die Bühne verlassen hatten und der Vorhang herunter gelassen wurde, ließ ich ihn nicht los. Mir fiel gar nicht auf, wie nah er mir war, während wir da in der Dunkelheit standen und um uns herum die anderen schon die nächste Szene vorbeireiteten.
 

Ich stand einfach nur da und genoss seine Nähe. „Mmh, Sasuke?“, Haku sprach leise, fast schon sanft an und brachte mich so zurück in die Realität.

„Hmm?“, machte ich nur und ließ sofort seine Hand los, als hätte ich mich an ihr verbrannt.
 

„Ich... ich gehe mich eben umziehen.“ Schnell verschwand der schöne Junge aus meinen Augen. Seufzend ging ich zurück und half still und zügig beim Umbau.
 

Wir waren bei der letzten Szene angelangt, der Hochzeit. Bis jetzt lief alles wie am Schnürchen, wenn es weiter so gut klappte, konnte das Theaterstück nur ein Erfolg werden.
 

„Okay, Sasuke, auf deinen Platz, gleich geht’s los!“ Auch Tenten hatte ihre Stimme gedämpft, damit nichts zu den Zuschauern drang. Nickend ging ich hinaus und wartete darauf, dass sich der Vorhang hob.
 

Da dies die letzte Szene war, hatten wir uns richtig Mühe gegeben, die Hochzeit schön zu gestalten. Überall standen Rosen herum, weißer Stoff hing in Schleifen an den Wänden und ein roter Teppich verzierte den Boden.
 

Sogar einen kleinen Altar hatten wir, vor dem ich nun wartete. Shino spielte den Priester, der neben mir stand, während wir auf Haku warteten. Glocken spielten im Hintergrund und die Gäste standen links und rechts an dem Teppich entlang aufgereiht, alle fein heraus geputzt.
 

Schließlich kam Haku auch. Er hatte die Haare elegant hochgesteckt und trug ein langes, gut geschnittenes weißes Kleid. Seine Schultern und der schmale Rücken waren kaum mit Stoff bedeckt, was fast schon verboten aussah.
 

Seine Haut war fast weiß gepudert, die Augen schwarz umrandet, doch seine Lippen waren in einem knalligen rot geschminkt.
 

Lächelnd kam er auf mich zu, während die Umstehenden begeistert Tuschelten. Ich konnte meinen Blick kaum von ihm abwenden. Wie konnte ein normaler Mensch nur so schön sein? Wie konnte ein normaler Mensch nur eine solche Anziehungskraft auf mich haben?
 

Auch während der Priester uns 'verheiratete' und seinen Spruch aufsagte. Wir hatten abgemacht, dass Haku und ich so taten, als würden wir uns küssen, doch bevor sich unsere Lippen trafen würde der Vorhang das Theater beenden. Ganz einfach und simpel.
 

„Ihr dürft euch nun küssen.“

Vorsichtig kam Haku einen Schritt auf mich zu, doch in diesem Moment stolperte er über den langen Saum des Kleides und fiel mir gerade zu in die Arme.
 

Überrumpelt geriet auch ich ins Wanken, doch um nicht hinzufallen und um es 'geplant' aussehen zu lassen hielt ich mit einer Hand seinen Kopf, mit der andern umfasste ich seine Hüfte und drehte ihn einmal um mich herum, bevor ich hin nach hinten kippte und so tat, als würde ich ihn küssen. Fest presste ich seinen Körper an meinen, damit wir nicht umfielen, während ich mein Gesicht langsam näher an das Hakus brachte und darauf wartete, dass der Vorhang zu ging.
 

Doch irgendwie schien es keiner für nötig zu halten, sich um den Vorhang zu kümmern und ich hatte keine Ahnung, wie lange ich das noch heraus zögern sollte.
 

Wir hatten abgemacht, dass es besser war, dass ich Haku nicht küssen sollte, also ließ ich es. So einfach war es.
 

Nun, ganz so einfach war es natürlich nicht. Schließlich fände ich es wirklich wundervoll, wenn ich ihn noch einmal küssen dürfte, doch ich wusste nicht, ob er es überhaupt noch einmal zuließ. Schließlich hatten wir uns erst wieder 'vertragen'.
 

Schließlich war mein Kopf nur noch wenige Millimeter von dem Hakus entfernt und immer noch waren alle Scheinwerfer auf uns gerichtet.
 

Fragend schaute ich ihm in seine großen, dunklen Augen. Was sollte ich jetzt machen?
 

Für einen kurzen Augenblick lang trafen sich unsere Blicke. Haku hatte seine schlanken Arme um meinen Nacken geschlungen, um sich etwas festzuhalten. Viel zu nah spürte ich seinen warmen Körper an mir. Viel zu intensiv war das Gefühl seiner Augen auf meinem Gesicht.
 

Plötzlich schloss er seine Lieder, sodass seine langen Wimpern sacht seine Wangenknochen streiften und überwand den letzten Abstand zwischen uns.
 

Ganz sanft legten sich seine viel zu weichen Lippen auf meine. Er bewegte sie nicht und tat auch sonst nichts, um den Kuss zu vertiefen.
 

Auch ich wagte es nicht, irgendwie groß darauf einzugehen, sondern hörte nur wie aus weiter Ferne, wie die Zuschauer begeistert klatschten.
 

Also hatte es ihnen gefallen. Und vielleicht, vielleicht würde Orochimaru mich ja nicht gleich töten. Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.
 

Ich traute mich nicht, weiter auf den Kuss einzugehen, hatte zu viel Angst, Haku wieder zu verletzen oder zu nahe zu treten.
 

Und dann, endlich, schloss sich der Vorhang.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  simsparty
2012-11-05T19:59:55+00:00 05.11.2012 20:59
hi, kommt bald mal wieder ein Kapi?
Von: abgemeldet
2011-09-12T14:17:38+00:00 12.09.2011 16:17
Es geht weiter >________<
*Glücklich sei*
Das Kapitel fand ich wirklich sehr schön =D
Da muss ich Brennwert zustimmen, ich finde die Beziehung zwischen Haku und Sasuke total genial :D
Und Itachi.. ist einfach itachi *_*
Weiter so!!!
Von: abgemeldet
2011-09-02T10:41:54+00:00 02.09.2011 12:41
WOAH *_*
Ich habe es am Anfang nicht glauben können, dass es jetzt wirklich weiter geht. (!)
Das Kapitel ist.. einfach toll =D
IRgendwie mag ich Itachi xDD (Auch wenn er nen Arsch ist!)
UNd HAku ist ja richtig toll *___*
Ich liebe die Szene zwischen HAku und Sasuke total =D
Und.. wah.. Schreib einfach gaanz gaaanz schnell weiter!!!
GlG


Von: abgemeldet
2011-09-02T09:53:09+00:00 02.09.2011 11:53
WOAH *_*
Ich habe es am Anfang nicht glauben können, dass es jetzt wirklich weiter geht. (!)
Das Kapitel ist.. einfach toll =D
IRgendwie mag ich Itachi xDD (Auch wenn er nen Arsch ist!)
UNd HAku ist ja richtig toll *___*
Ich liebe die Szene zwischen HAku und Sasuke total =D
Und.. wah.. Schreib einfach gaanz gaaanz schnell weiter!!!
GlG


Von: abgemeldet
2011-09-02T07:32:49+00:00 02.09.2011 09:32
...wie gesagt, Macho-Itachi = >____<

uuund natürlich mein beitrag zu Haku --> *_____*

wah... dann halte dich bitte auch dran und schreib demnächst wieder regelmäßiger...
ich muss echt dringend wissen, wies weitergeht! ;O


Zurück