Zum Inhalt der Seite

Dämonen und so

Mit Liebe und viel Alkohol gegen Dämonen und andere böse Wesen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nur eine Bedingung

Emil nahm auf der Treppe direkt zwei Stufen auf einmal und warf oben angekommen einen Blick auf seine Armbanduhr. Fünf nach acht. Ein flüchtiger Blick in den gegenüberliegenden Gang verriet ihm, dass seine Lehrerin Frau Merchen am anderen Ende des Ganges gerade auf dem Weg zum Unterrichtsraum war. Vor sich schob sie einen Rolltisch, auf dem ein Stapel mit Büchern und Ordnern lag. Emil hatte also einen deutlichen Vorsprung und noch genug Zeit, um vor ihr am Raum zu sein.

Er verlangsamte sofort seinen Schritt, es gab ja keinen Grund mehr sich zu beeilen und schlug seelenruhig den Weg zum Raum ein.

Hinter sich hörte er das Klappern des Rollwagens, erst gedämpft, dann lauter werdend. Zunächst dachte er sich nichts dabei, bis das Rollen dicht hinter ihm war.

„Ich bin vor Ihnen da!“, hörte er seine Lehrerin neben ihm sagen, dann zog sie mit dem Rollwagen an ihm vorbei.

Nur einen kurzen Moment starrte Emil ihr noch ungläubig nach, dann begann er zu rennen. Er überholte sie spielend, doch sie blieb dicht hinter ihm. Die gläserne Feuerschutztür kam immer näher. Emil beschleunigte nochmal, als ein lautes Klatschen hinter ihm durch den Flur hallte.

Ein kurzer Blick zurück verriet ihm, dass ein Buch und einige Blätter von Frau Merchens Rollwagen herunter gesegelt waren und sie gezwungen hatten anzuhalten und diese einzusammeln.

Siegessicher trabte Emil zum Klassenraum, schloss die Tür hinter sich und realisierte jetzt erst wie absurd die Szene gerade gewesen war. Er musste sich das Lachen verkneifen und grinste nur über beide Ohren, als er sich zu Martin an den Tisch setzte. Kurz darauf kam auch Frau Merchen in den Raum.

„Da warst du ja nochmal pünktlich“, raunte Martin ihm zu.

Emil brummte nur, um nicht mit kichern anzufangen. Einmal tief ein- und ausatmen, dann beruhigte er sich wieder. „Du glaubst nicht, was mir gerade passiert ist ...“
 

Der Gang war voll mit Schülern, die aus dem Gebäude und zum Bus stürmten. Emil und Martin folgten den kleinen Giftzwergen in gemäßigtem Tempo.

„Ich glaub immer noch nicht, dass die Merchen, das getan hat“, meinte Emil fassungslos.

„Dich auf dem Gang fast abgezogen hat?“

„Nein, die hatte keine Chance mit dem Rollwagen, aber dass sie überhaupt auf diese Idee kommt... ich mein ich bin ihr Schüler und sie ist eine Lehrerin. Sollte ich da nicht ein wenig Restrespekt vor ihr haben?“

„Vielleicht ist sie deine Seherin.“

Emil blieb abrupt stehen. „Ja, ... vielleicht ist sie meine Seherin.“

„Sag ich doch.“

„Sagst du doch ...“, murmelte Emil immer noch geistesabwesend. „Ja ...“

Martin überging einfach Emils Aufmerksamkeitsverzögerung. „Da fällt mir ein: Ich hab was im Raum vergessen. Wir sehen uns morgen?“

Erst jetzt wachte Emil aus seinen Gedanken auf. „Ja, bis morgen!“ Er sah Martin noch kurz nach, wie dieser im Gang verschwand, dann fing er an, darüber zu grübeln, was er gerade herausgefunden hatte: Frau Merchen war seine Seherin. Und was bedeutete das jetzt?
 

~*~*~*~*~*~
 

Martin ging die Treppe zu den oberen Räumen hinauf und nicht zurück in den Raum in dem sie zuvor Unterricht gehabt hatten. Zielstrebig schritt er auf eine der Türen zu, es war die Biologiesammlung. Die Tür war nicht wie sonst verschlossen und er trat ein. Hinter ihm fiel die Tür ins Schloss.

Er schritt unbeirrt durch den Raum auf das Mädchen zu, das dort am Fenster auf dem Tisch saß und ihn erwartete.

„Ich wusste, dass du kommst.“ Marie hatte mal wieder ihr Unschuldslächeln aufgesetzt.

„Wie sollte ich auch anders, wenn ich weiß, dass du wartest?“ Martin blieb vor ihr stehen.

„Gut, also ich ...“, fing Marie an, doch Martin unterbrach sie sofort:

„Ich weiß, was du vorhast.“

„Gott, immer die gleiche Leier mit euch Sehern! Kannst du nicht wenigstens so tun, als wüsstest du nicht, was ich sagen werde?“

Martin zuckte die Schultern. „Ich kann's versuchen.“

„Also“, fing Marie an und schlug die Beine übereinander, doch Martin fuhr ihr schon wieder ins Wort:

„Du hast vor, Emils Quelle endgültig zu verbrauchen.“

„Hör zu, ich brauche sie und bis jetzt hatten wir beide auch kein Problem damit. Ich mein, du hast mir sogar den Weg geebnet. Das ist mir nicht entgangen.“

„Weil du das bist, was Emil will. Das dachte ich zumindest. Er war wirklich in dich verknallt.“

„Was heißt hier war?“

„Ich bin mir nicht mehr sicher, ob er dich immer noch liebt. Lilian ist ungewollt eine starke Konkurrenz für dich geworden.“

„Was hat diese Lilian schon, das ich nicht habe?“, entgegnete Marie patzig.

„Sie hat zum Beispiel nicht versucht ihn zu verhexen.“

„Was hätte ich denn auch anderes tun sollen?“

„Das, was du auch sonst mit allen anderen tust, wickele ihn um den kleinen Finger.“

Marie rollte mit den Augen.

„Das ist meine einzige Bedingung.“ Martin erhob unmerklich seine Stimme. „Keine Hexereien mehr! Er muss einwilligen, sonst bekommst du's mit mir zu tun!“

„Ja, ja. Schon kapiert.“ Marie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch als sie weiter sprach, hatte ihre Stimme an Selbstsicherheit verloren: „Und du bist nur hier, um mir das zu sagen?“

Martin verschränkte nachdenklich die Arme. „Und dass ich es vorziehen würde, wenn du Emil diese Lilian ausreden würdest.“

„Warum willst du das?“

„Das fragst du noch? Eine Beziehung mit einer Succubus? Ein Ding der Unmöglichkeit. Es würde ihn umbringen, aber ich kann es ihm nicht sagen. Noch glaubt er, ich wüsste von dem Ganzen nichts. Ich wollte eigentlich eine neutrale Rolle in dem Ganzen spielen, bis sich das zwischen dir und Lilian geklärt hat. Aber da die Dinge sich geändert haben, bin ich hier.“

„Geklärt?“ Maries Stimme war schwach. Es beunruhigte sie an den Bund mit ihr zu denken.

„Na eine von euch beiden wird den Kampf sicher nicht überleben und ich versuche zu beeinflussen, wer gewinnt.“

Maries Augen wurden mit einem Mal größer und in ihrer Stimme hörte man die Aufregung. „Du weißt also, wie der Kampf ausgehen wird?“

Eine kurze Stille trat ein in der Martin glaubte, Marie würde die Luft anhalten, nur darauf wartend, dass er ihr antwortete:

„Natürlich. Ich weiß, wie es ausgehen wird und ich hoffe, dass ich es hiermit ändern kann.“

„Dann sag es mir!“

„Nein.“ Martins Antwort hatte etwas endgültiges. „Aber du solltest aufpassen. Lilian hat nichts zu verlieren.“

Marie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte, doch auch Martin sagte darauf nichts mehr. Einige Zeit sahen sie sich schweigend an, bis Marie die Augenbrauen hochzog und fragte:

„War es das jetzt?“

„Ja, ich glaube das war es soweit. Ich hab noch was zu erledigen.“ Martin machte auf dem Absatz kehrt, bevor er sich noch einmal umwandte: „Vergiss nicht, Emil wird kein Haar gekrümmt!“

„Wie sollte ich auch? Du weißt es ja schon vorher, wenn ich es vorhaben sollte.“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2014-10-08T01:07:15+00:00 08.10.2014 03:07
Super Kapi^^
Von:  noamuth
2014-10-03T08:43:53+00:00 03.10.2014 10:43
Neuer Tag neues Glück. Gestern kam ich leider nicht dazu :)
Das Motto dieses Kommentars ist die Form. Über den inhalt habe ich mich ja die letzten Kapitel ausgelassen :)

Emil nahm auf der Treppe direkt zwei Stufen in Einem und warf oben angekommen einen Blick auf seine Armbanduhr.
-->"nahm auf der Treppe direkt zwei Stufen auf einmal" würde besser klingen

Ein flüchtiger Blick in den gegenüberliegenden Gang verriet ihm, dass seine Lehrerin Frau Merchen am anderen Ende des Ganges gerade einen Rolltisch mit einem Stapel mit Büchern und Ordnern vor sich herschiebend auf dem Weg zum Unterrichtsraum war.
-->Sehr langer Satz. Außerdem "mit" "mit" direkt hintereinander. Vielleicht wäre "voller Bücher" besser.

Martin ging die Treppe zu den oberen Räumen hinauf und nicht zurück in den Raum in dem sie zuvor Unterricht gehabt hatten. Zielstrebig ging er auf eine der Türen zu, es war die Biologiesammlung.
-->ging, ging Wortwiederholung.

Marie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch etwas fehlte an Selbstüberzeugung in ihrer Stimme, als sie weiter sprach:
-->Der Satz klingt nicht gut. vllt. besser: "Marie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, doch es fehlte deutlich ihre sonst so offensichtliche Selbstsicherheit, als sie weiter sprach:"

Es würde ihn umbringen. Aber ich kann es ihm nicht sagen.
-->Ich finde, alles mit Aber am Anfang gehört zum Satz davor, außer es folgt danach noch ein Hauptsatz.

Ich möchte lieber die neutrale Rolle in dem Ganzen spielen, bis sich das zwischen dir und Lilian geklärt hat.“
und
„Na eine von euch beiden wird den Kampf sicher nicht überleben und ich versuche zu beeinflussen, wer gewinnt.“
-->Öhhhm.... hä? Erst sagt Martin, wer will auf der Tribühne sitzen und dann will er den Kampf doch beeinflussen? Das passt nicht zusammen. Ich glaube das löst sich, wenn im ersten Satz sowas kommt wie: "Ich hätte gerne die neutrale Rolle gespielt, bis..." Das drückt aus, dass Martin anfangs nicht mitmischen wollte, aber aus was für Gründen auch immer, aufeinmal will/muss/kann/darf/soll.

Eine kurze Stille trat ein in der Martin glaubte Marie würde die Luft anhalten, nur darauf wartend, dass er ihr antwortete:
-->glaubte, Marie

Marie wusste nicht was sie darauf antworten sollte, doch auch Martin sagte darauf nichts mehr, worauf sie sich einige Zeit schweigend ansahen, bis Marie die Augenbrauen hochzog und fragte:
--> nicht, was sie.
Allgemein ist der Satz recht lang. Würde nach "ansahen" enden und mit "Schließlich zog Marie die Augenbrauen hoch und fragte:" weitermachen.

Gut der Formalitäten sind genug gewechselt. Ich breche mit meiner Ansage und lasse doch was im Inhalt da:
Das mit der Lehrerin ist mal interessant ;) Ich hoffe, dass sie sowas wirklich macht und nicht verhext wurde. Auch Lehrer sind durchaus witzige Menschen, die sich hinreißen lassen, ein bisschen Blödsinn im Leben zu haben ;)

Wir sehen uns im nächsten Kapitel :)
Antwort von:  Schneeregen
04.10.2014 23:48
Hey, danke schonmal dass du so fleißig warst. Jetzt bin ich dran mit fleißig sein im übearbeiten.

Formsachen habe ich korrigiert.

Das mit dem Tisch hat mein Professor bei mir abgezogen. Das musste ich dann ersteinmal verarbeiten. :D Leher und Professoren sind auch nur Menschen. Ich freue mich auch immer wenn ich zum Profssor ins Büro komme und er erstmal mit dem Bürostuhl einmal quer durchs Büro "robbt" .

Bis gleich im nächsten Kapitel ;)


Zurück