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Hod

das Streben nach Anerkennung
von

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das Streben nach Anerkennung

Zum Thema des Tages: Bin zu nüchtern dafür, Sorry!

Nachdem Xemnas es leider nicht in die Top Sieben geschafft hatte und somit keinen eigenen OS für das Projekt „Gehenna Effect” bekam, war ich gnädig genug ihm einen Rolle für das Projekt „the Tree of Life“ zu geben, zusammen mit Naminé.

Inspiration dafür waren diverse FFs hier auf Mexx, wofür ich danke (ich hätte ansonsten nicht einmal mehr gewusst, dass Naminé ja in Castle Oblivion geboren wurde)^,^ Es gab zudem viele Theorien, woher Naminé ihren Namen hatte. Ich hielt mich an der Theorie einer anderen FF fest, der mit meiner übereinstimmte, dass der Name von ihr selbst kam. Wobei ich aber dabei auch bleibe, dass sie wie Roxas keine Erinnerungen hatte.

Jemand kapiert? Nein? Auch gut.
 

- Das Streben nach Anerkennung
 

„Komm.“

Wie ein Stromschlag fuhren seine Worte durch meinen Körper und nur schüchtern konnte ich mich dazu überwinden zu ihm zu blicken. Ich kannte seinen Namen nicht, von niemanden hier in diesem Schloss. Ich hatte sie schon im weissen Schloss getroffen, in dem ich aufgewacht war. Sie trugen alle schwarzen Mäntel. Sie sagten, sie seien Niemande. Und ich wäre ebenfalls ein Niemand, was immer ein Niemand auch war.

Dem Mann schenkte ich wenig Beachtung, wusste ich schließlich auch nicht, wer er war. Regungslos saß ich auf dem Stuhl, dem einzigen, was sich in dem kleinen Zimmer befand, meine Beine nebeneinander geschlagen, während beiden Hände auf meinem Schoß ruhten.

Ich sah diesen Mann zum ersten Mal. Im Gedächtnis war mir nur ein Mann mit spitzen, roten Haaren geblieben. Er hatte mich auch im weissen Schloss gefunden und hierher gebracht.

Doch dieser Mann hatte blaue Haare, eine Narbe im Gesicht und schien genauso unfreundlich wie alle anderen hier auch.

Immer noch keine Reaktion. Schließlich verlor er die Geduld und zog mich auf meine dürren Beine, um mich mit sich zu schleifen, hinaus aus dem dunklen Raum, in dem ich die letzten Stunden auf einem kleinen Stuhl gesessen hatte. Oder waren es Tage? Ich konnte es nicht genau bestimmen.

Ich wehrte mich nicht gegen seinen Griff, wusste ich auch nicht wohin ich hätte fliehen sollen. Ich kannte nichts in dieser Welt und hatte nichts. Wo hätte ich mich verstecken sollen? Und könnte ich dort draußen alleine zurechtkommen?

Wir liefen einen langen Gang hinauf, in dem uns einige dieser schwarz gekleideten Personen entgegen kamen. Keiner von ihnen kam mir bekannt vor, abgesehen von einer blonden Frau, der ich im weissen Schloss nur für einen kurzen Moment begegnet war. Sie redeten kurz mit dem Mann, der mich mit sich zog und Saix gerufen wurde und gingen schließlich wieder ihrer Wege. Mir schenkten sie keine Beachtung, sahen mich kaum an oder sprachen ein Wort.

Am Ende der Treppe hatten wir die dunklen Gänge schließlich hinter uns gelassen, wenn der äußere Ausblick alles andere als angenehm war oder besser, als die kahlen Flure des Schlosses. Der schwarze Himmel, von Wolken überzogen wirkte erdrückend und machte mir Angst. Aus der Ferne ertönten Donnerschläge.

„Hier ist sie, wie Sie es wünschten, Lord Xemnas.“

Saix hatte mich auf eine runde Plattform gebracht, die sich am höchsten Punkt des Schlosses befand. Dass dort jemand stand hatte ich anfangs nicht bemerkt, es sah aus, als hätte das Schwarz des Himmels ihn gänzlich verschlugen. Die Kapuze hatte er tief ins Gesicht gezogen.

„Gut. Geh, ich werde mich alleine um sie kümmern.“

Ehrfürchtig verbeugte er sich von dem komplett vermummten Mann, ließ mich dabei los und verschwand in einem dieser dunklen Portale, durch die mich der rothaarige Mann gezogen und mich hierher gebracht hatte. Ich sah ihm nach, in der Hoffnung, dass er mich nicht alleine bei »Lord Xemnas« ließ.

Das Geräusch von Schritten brachte mich dazu nach vorne zu sehen und nicht einmal ein Meter trennte mich nun von dem großen unbekannten Mann.

„Interessant… Als Axel mir berichtete, er hätte ein Mädchen in Castle Oblivion gefunden, hatte ich nicht mit einem kleinen Kind gerechnet... “, sagte er, beinah zynisch. Seine Stimme klang tief und brachte meinen ganzen Körper zum beben.

Dann nahm er seine Kapuze ab und warf sie in den Nacken. Silberne Strähnen fielen in sein strenges Gesicht, die Augen waren golden, die mich zu durchbohren schienen und mich dazu brachten einen Schritt von ihm zu weichen, doch verlor ich gleich darauf das Gleichgewicht und fiel auf den glatten, kalten Boden.

Er ging vor mir in die Knie, packte eine Hand und begann sie zu betrachten.

„Kleine dürre Hände, weisse Haut und ein zerbrechlicher Körper, wie eine Porzellanpuppe… So jemand hat hier nichts verloren.“

Er umklammerte mein Handgelenk und als Xemnas aufstand, zog er mich dabei wieder auf die Beine. Meine Hand hielt er immer noch fest, doch als ich zog wurde sein Griff lockerer und ich konnte mich befreien. Meine Hand zitterte und ich hielte sie an meine Brust. Die Andere legte ich behutsam darüber.

„Aber vielleicht würde ich noch Verwendung für dich finden. Vexen behauptete, du wärst außergewöhnlich. Bisher wurden alle Niemande in Twilight Town geboren. Nur du nicht…“

Vexen… Dass musste der Mann gewesen sein, zu dem mich der rothaarige Mann gebracht hatte. Während ich ruhig auf einem Stuhl saß, lief er um mich herum, immer wieder im Kreis, stelle Vermutungen über mich auf, versuchte mit mir zu reden. Aber ich gab nie Antwort und er ließ mich, wie alle anderen auch in dem kleinen Zimmer zurück.

Genauso wie der rothaarige Mann, der mich entdeckt hatte und es vielleicht nur gut gemeint hatte und genauso wie die blonde Frau die über meine, wie sie es nannte »kümmerliche Gestalt« köstlichst amüsierte. Doch sie redeten über mich, als sei ich nicht im Raum. Sie redeten über mich, aber nicht mit mir. Ich war für sie alle wie unsichtbar.

„Wie lautet dein Namen? Besitzt du Erinnerungen an dein altes Ich?“

Stumm ließ ich den Kopf sinken. Ein Name? Ich wüsste nicht welchen. Ich kannte niemanden, nicht einmal mich selbst. Meine einzigen Erinnerungen waren jene an das weissen Schloss. Doch manchmal… Manchmal war mir, als hätte ich in der Stille das Geräusch von Wellen vernommen. Hing dieser Laut vielleicht mit meinem alten Ich zusammen?

Ich versuchte wieder zu Xemnas aufzublicken und verstand immer mehr, warum er der Anführer dieser Leute zu sein schien, je länger ich ihn ansah.

Er war unheimlich. Wenn ich ihn in die Augen sah, hatte ich Angst, sie könnten mich verschlingen.

Trotz der Starre schaffte ich es leicht mit dem Kopf zu schütteln.

„Keine Erinnerungen… Wie unsere Nummer Dreizehn. Welch ein eigenartiger Zufall… Ich denke, ich weiß wer du einmal warst.“

Mein Kopf hob sich wieder und ich beobachtete ihn fasziniert dabei zu, wie hinter ihm ein schwarzes Portal erschien. Ehe er aber durch dieses Portal schritt sah er wieder in meine Richtung.

„Komm mit“, befahl er, ich schüttelte aber heftig mit dem Kopf. „Nun hab keine Furcht. Ich werde dir nichts antun. Ich möchte dir nur etwas zeigen.“

So weit wie es ihm möglich war streckte er en Arm nach mir aus. Ich sah auf seine Hand und dann wieder in sein Gesicht mit den bedrohlichen Augen.

Ich ging einen Schritt auf ihn zu und ergriff seine Hand, nicht weil er es mir befahl. Ws war allein sein Blick gewesen, der mich dazu bewegt hatte. Es war der Blick und die Augen eines dunklen Herrschers, bedrohlich und unergründlich, der jeden zu seinem Gefolge machte.

Und auch mich. Deswegen folgte ich ihm durch das Portal, ohne zu wissen was sich dahinter verbarg.
 

Am anderem Ende des Portals befand sich eine Stadt. Sie war genauso von der Nacht umhüllt die das Schloss, dennoch schien sie, im Gegensatz zu der anderen Welt erfüllt von bunten Lichtern. Der Himmel war klar, die Luft mild und der Wind angenehm kühl.

Xemnas und ich standen auf dem Dach eines Hauses, dass im Schatten lag. Schon als wir noch durch das Portal gingen hatte ich lautes Gelächter gehört und nun wo wir hier standen, war es um so deutlicher.

Direkt unter uns, neben einem kleinen Bach liefen zwei Kinder. Ein Junge und ein Mädchen. Der Junge hatte stachlige, braune Haare und schlug die Hände hinter dem Kopf zusammen. Das Mädchen hatte kurze, rote Haare und lachte immer wieder auf, während der Junge erzählte. Beide schienen gleich alt zu sein.

Unverständlich blickte ich zu Xemnas auf, der scheinbar schon drauf gewartet hatte.

„Du fragst dich sicher, wer sie sind. Der Junge trägt das Schlüsselschwert mit sich. Er kämpft gegen Wesen, die aus der Dunkelheit geboren wurden. Herzlose.

Das Mädchen ist eine Prinzessin der Herzen, für die er wie ein tapferer Held alle Gefahren überwunden hat. Sie sieht dir sehr ähnlich.”

Tat sie das? Ich konnte es nur schwer bestimmen. Ich hatte mein Spiegelbild nie wirklich gesehen, nur verzerrt durch die glatten Fliesen im weissen Schloss. Aber wenn Xemnas es sagte, war es wohl so.

Hochkonzentriert sah ich zu dem Jungen und dem Mädchen hinunter. Hand in Hand liefen die beiden nun den schmalen Weg neben dem leisen Bach entlang und voller Stolz sah der Junge auf das sternförmige Etwas, dass er in seiner Hand hielt. Was es wohl war? Ich konnte es nicht erkennen, doch ich sah sofort, dass es ihm sehr wichtig und kostbar schien. Ob das Mädchen es ihm geschenkt hatte?

„Nun? Weißt du, wie sie heißen?“

Seine Frage vernahm ich kaum und fand sie beinahe schon albern. Woher sollte ich wissen, wer sie waren, wenn ich nicht einmal meinen Namen wusste?

Dennoch, genau überlegend blickte ich ihnen hinterher, hörte neben ihrem Lachen nichts anderes, außer dem leisen Geräusch von Wellen. Vielleicht hatten sie etwas mit den Wellen gemeinsam. Vielleicht verband sie damit etwas, genauso wie mich.

Und dann, als sie kurz davor waren hinter der nächsten Ecke zu verschwinden und das Rauschen der Wellen in meinem Kopf immer lauter wurde, schlug mir die Erkenntnis regelrecht ins Gesicht, wie ein plötzlich aufsteigender starker Wind.

„Sora…“

Ich erschrak kurz, meine dünnen Finger berührten meine Hals. Ich hatte nie meine Stimme gehört. Obwohl ich für mich deutlich gesprochen hatte, klang sie so hell und leise. Mein Hals kribbelte im Inneren. War das wirklich meine Stimme?

„Kairi…“ „Genau. Sora und Kairi. Dein Ursprung hängt sicher mit ihrem Schicksal zusammen.“ „Heißt das… Ich bin sie…?“ „In gewisser Hinsicht, ja. Und das wird uns sicherlich von Vorteil sein. Durch dich können wir unserem Ziel ein ganzes Stück näher kommen.“ „Aber… Wie? Was soll ich denn tun…?“ „Eine einzige Sache. Du musst uns nur dabei helfen Sora einzudämmen.“

Einzudämmen?

Nachdenklich wandte ich mich von ihm ab. Bedeutete das nicht, dass ich ihm es antun würde? Das war doch etwas »Schlechtes«… Oder?

„Ich… verstehe nicht….“ „Du weißt scheinbar nicht genau, was ein Niemand ist. Ein Niemand ist ein leerer Körper ohne Herz. Ohne jedes Gefühl… Wir selbst wollen nur unsere Herzen wiederhaben, die uns die Herzlosen einst raubten. Und du kannst uns helfen Sora dazuzubringen uns zu helfen.“ „Aber… Ich weiß nicht wie…“, wisperte ich leise und mit gesenkten Kopf. „Das werden wir herausfinden. Egal welche Fähigkeiten zu besitzt, sie wird mit Sora und seinen Freunden zusammenhängen und mehr als nützlich sein. Die Organisation wird es dir danken…“

Danken…? Ich konnte mir unter diesem Wort wenig vorstellen. Aber, danken… Bedeutete das, dass sie mich ansehen würden…?

„Und selbstverständlich könnte ich dich für deine Hilfe belohnen.“ „Be… Lohnen?“ „Ich erfülle dir einen Wunsch. Gibt es etwas, dass du dir wünschst?“

Einen Wunsch…? Das kam wohl von dem Wort »wünschen«, dass Saix benutzt hatte, als er mit Xemnas sprach. Man wollte etwas haben und man bekam es.

Aber was wollte ich haben? Ich hatte niemals etwas besessen und kannte nichts von der Welt. Was sollte ich haben wollen?

Kurz dachte ich wieder an Sora und Kairi, wie sie Hände haltend nebeneinander liefen. Ihnen wäre sicher etwas eingefallen. Aber was, wenn sie scheinbar alles hatten? Die glückliche Prinzessin und ihr Held, der alles für sie tat. Sie hatten jemanden, der mit ihnen redete, sie ansah, der sich nicht sofort vergas. Sie hatten einander.

„Freunde… Ich wünsche… Wünsche mir jemanden, der mich ansieht… Der mich wahrnimmt“, antwortete ich mit aller Kraft. Meine Stimme klang so schwer, mein Hals war trocken.

„Du willst Anerkennung, wenn ich richtig verstehe. Keine Sorge, Anerkennung wirst du genug haben, wenn du uns hilft. Jeder wird dich ansehen… Doch Anerkennung bekommt man nicht geschenkt. Man muss sie sich verdienen.“

Seine Worte klangen, als wüsste er ganz genau was er sagte, wie eine verborgene Erinnerung.

Ich fasste wieder den Mut zu ihm aufzublicken, doch etwas war anders… Ich wusste nicht wieso ich es sah, doch für einen Moment sah Xemnas ganz verändert aus. Seine Haare schienen kürzer und dunkler. Auch die Augen wirkten in diesem kurzen Moment nicht stechend, oder bedrohlich, vielmehr schienen sie in einem kräftigen, aber schönen Blau. Nur für einen ganz kurzen Moment sah ich es, während er in die Ferne blickte.

„Komm, wir gehen wieder zum Schloss zurück“, befahl er und wandte sich von dem Anblick des dunklen Nachthimmels ab, ehe er hinter uns ein neues Portal erschuf. „Wir werden deine Fähigkeiten erforschen und durch diese schließlich deine Aufgabe erklären. Man wird dir ebenso einen Namen geben.“ „Naminé…“

Dass ich ihm so plötzlich ins Wort fiel erzürnte ihn, doch so wütend er schien, versuchte ich entschlossen zu bleiben.

Naminé… Welle. Wenn die Wellen, die Erinnerungen an ihr Rauschen meine einzige Erinnerung war… Eine Erinnerung, die Sora und Kairi miteinander teilten und sie verband, dann wollte ich auch so heißen. Als Zeichen der Verbundenheit zwischen ihnen… Und mir.

„Naminé… So soll mein Name lauten“, wiederholte ich, diesmal klang meine Stimme deutlicher, lauter und ein klein wenig selbstbewusster, auch wenn meine Beine und Arme schlotterten.

„Nun gut. Wenn es dir so wichtig ist.“

Ein müdes Lächeln, ohne eine Emotion dahinter. Dennoch blieb es eine Zustimmung seinerseits.

Ohne dass er seine Hand diesmal ausstreckte ging ich zu ihm und ergriff sie mit meiner, um mit ihm durch das Portal zu schreiten.

Vielleicht war es ein großer, großer Fehler gewesen mit Xemnas zu gehen. Doch hatte mich auch sein dunkler Glanz regelrecht verzaubert und ich konnte nicht anders, wie ihm folgen, wie alle anderen Mitglieder der Organisation. Vielleicht war es weniger mein Wunsch danach gesehen zu werden, sondern dass, was Xemnas ausstrahlte.

Egal was später kam, er blieb der Erste, der meinen Namen hörte. Der Erste, der mir von seinem Glanz gab und mir Anerkennung schenkte…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2010-11-24T01:08:57+00:00 24.11.2010 02:08
Boah, du hast es so drauf!
Wie kann man nur so geil schreiben?
Wirklich beeindruckend und wahrlich eine schöne Geschichte!

Hochachtungsvoll,
Von:  ZigZag
2010-08-06T16:08:14+00:00 06.08.2010 18:08
Eine schöne Geschichte. ^^


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