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Schicksal oder wahre Liebe?!

-Perfektionist vs. Spielkind-
von

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Überraschung

Kapitel X
 

Seite an Seite gingen Grell und Sebastian durch den Wald. Der Shinigami schaute aufmerksam nach rechts und links, ab und zu auch hinter sich, um sicher zu gehen, dass sie von nichts verfolgt oder angegriffen würden.

Sebastian hingegen hatte mit seinem Fieber zu kämpfen. Er merkte, wie die Kraft allmählich aus seinem Körper wich, mit jedem Schritt den er tat. Aber diese Schwäche würde er vor Grell niemals zugeben. Immerhin war er ein Dämon, und Dämonen gaben ihre Schwächen nie zu!

„Geht es, Sebbi-chan?“, fragte der Shinigami nach einigen Minuten.

„Ja.“, erwiderte der Butler und sie schritten voran, bis Sebastian abrupt stehen blieb und Grell mit seitlich ausgestrecktem Arm zurück hielt.

„Was ist denn los, Sebastian?“, fragte Grell leicht irritiert.

„Sei ruhig… Hier ist irgendwas oder irgendwer…“, erwiderte der Dämon im Flüsterton. Grell zog seine Augenbrauen zusammen, wusste er nicht, was der Dämon meinte. Er selbst spürte nichts, absolut gar nichts, außer die Anziehung, die der kränkelnde Dämon auf ihn ausübte.

Jetzt wo er daran dachte: Sebastian sah seit dem Aufbruch vor gut 2 Stunden wesentlich schwächer aus. Das eh schon recht farblose Gesicht schien ihm noch farbloser als sonst zu sein, und auch die kleinen Schweißperlen, die sich an der Schläfe des Dämons gebildet hatten, blieben nicht unbemerkt.

Sebastian währenddessen wartete ab. Er wusste, dass hier einer seiner Artgenossen auf ihn wartete, um ihn in einen Kampf zu verwickeln. Leider war er nicht in der Stimmung dazu.

„Können wir jetzt weiter?“, fragte der Shinigami unbekümmert, konnte er doch nicht ahnen, dass er durch das Sprechen eine Falle auslösen würde.

Aus dem Nichts schoss ein Pfeil und traf den Rothaarigen. Dieser schaute geschockt und fasziniert zugleich auf den winzigen Narkosepfeil, der nun in seinem Oberarm steckte.

„Huuuiii… ich sehe ganz viele nackt tanzende Sebast-chans~“, lallte er, während ihm die Sinne immer mehr schwanden.

Sebastian starrte ihn erst etwas entsetzt an und schüttelte dann den Kopf. War ja klar, dass der Shinigami nicht auf ihn hörte, sondern lieber wieder das Maul aufreißen musste und sie beide damit in Schwierigkeiten brachte.

„So ein Pech aber auch, das dein Betthäschen nicht auf dich hört, nicht wahr, Laurent?“

Sebastian schwieg.

„Oh… Was ist? Willst du mich jetzt mit Schweigen strafen?“, fragte die unbekannte Stimme.

Beide hörten nur ein dumpfes Geräusch, als der Körper des Shinigami auf dem Boden landete, und dieser ins Reich der Träume entschwand.

„Warum sollte ich mit dir reden wollen? Du hast zugelassen das Noyn soweit geht und nicht verhindert, dass mich einer dieser Dämonen vergiftet. So viel zum Thema, du passt immer auf mich auf, wertes Cousinchen.“, entgegnete der Butler trocken.

Ganz in seiner Nähe hörte er ein empörtes Schnauben und anschließend, wie die Büsche raschelten, um einer Dämonendame Platz zu machen.

Seine Cousine, eine wunderschöne Frau mit kastanienbraunen Haaren und einer Figur, für die Models töten würden, trat aus dem Dickicht und sah ihn mit Saphirblauen Augen an.

„Schicke Kontaktlinsen.“, sagte Sebastian trocken, „Und was willst du jetzt, Lucille? Reichlich spät um mich wegen irgendwas zu belehren, findest du nicht? Und was sollte die Aktion mit dem Betäubungspfeil? Du bist doch sonst eher mit Schwertern und Dolchen anzutreffen, als mit Pfeilen. Oder was hat sich geändert?“

„Sachte Sachte, Laurent, nicht so viele Fragen auf einmal“, zwinkerte sie ihm zu, ehe sie weiter sprach: „Erstmal: Ich steh halt auf blau, na und? Und zweitens: Hätte ich diesem Ungetüm lieber die Kehle aufschlitzen sollen um ihn ruhig zu stellen?“

„Wäre vielleicht eine Maßnahme gewesen, dann hätte ich mir sein blödes Gelaber nicht weiter antun müssen.“

Leicht irritiert schüttelte Lucille den Kopf.

„Naja, sei’s drum. Ich merke es mir für’s nächste Mal, ne?“ Sie hakte sich bei ihm unter.

„Du hast mir gefehlt, Lauri-Baby….“

„Du warst doch diejenige die unbedingt im Ausland studieren wollte…“

„Na und? Wer hat mich denn mit seiner Moral angesteckt und gesagt, wir seien den Menschen gar nicht so unähnlich? Und du hast Recht: Ich führe ein Leben in Saus und Braus, die Herren liegen mir zu Füßen, ich kann mir nichts Besseres vorstellen!“

„Dennoch: Was machst du hier Lucille. Es gibt doch bestimmt einen Grund warum du mich hier im Wald abfängst.“ Sebastian, dem es von Minute zu Minute schwerer fiel sich auf den Beinen zu halten, wartete auf die Antwort seiner Cousine und machte sich Gedanken darüber, warum sie ausgerechnet jetzt und hier auftauchte. Oder hatte sie die Seiten gewechselt und machte jetzt, statt mit ihm, mit Noyn gemeinsame Sache?

„Hier.“ Die Dämonin hielt ihrem Cousin eine kleine Blume entgegen. Ihre Farbe war sonderbar, erinnerte sie Sebastian doch an das grelle Haar des Shinigami und dennoch schien sie bei genauerem Betrachten eine Tiefe wie die Augen seines Masters zu haben. Ja, kein Wunder das normale Menschen so etwas Wundersames nicht sehen konnten. Er glaubte noch immer fest daran, dass ein Engel einst diese Blume auf Erden brachte, wahrscheinlich um einem wichtigen Freund, der Dämon war, zu helfen.

„Nimm sie schon. Dir geht es von Minute zu Minute schlechter…“

Der Butler streckte die Hand nach der Blume aus und hielt sie schließlich in diesen und bemerkte allein beim Berühren der Pflanzen, wie das Schwächegefühl, dass ihn die ganze Zeit geplagt hatte, anfing nach zu lassen.

„Woher hast du die Blume, Lucille?“

„Och, die habe ich gefunden, als ich wandern war.“, pfiff sie fröhlich und drängte den Butler erneut, die Medizin endlich zu nehmen.

Sebastian schlürfte den Nektar der Blume und es war ein erstaunliches Gefühl, welches ihn durchströmte.

All die Pein, die er durch das Fieber hatte erleiden müssen, war wie weggeblasen und er fühlte sich wie neu geboren.

„Fein, jetzt hast du wieder Farbe im Gesicht, dann kann ich ja gehen. Dein Liebster dürfte auch jeden Moment wieder aufwachen.“

„Er ist nicht mein Liebster!“

„Ja, ja, das bereden wir mal in Ruhe bei einer Tasse Tee, die mein kleiner Cousin mir freundlicherweise aufbrüht, ja?“ Sie hauchte Sebastian noch flüchtig einen Kuss auf die Wange und verschwand so schnell wie sie gekommen war.

„Sie war schon immer anders und sie wird es wohl auch immer bleiben.“, seufzte der Butler mit einem Lächeln auf den Lippen.

Er beugte sich zu Grell hinab und rüttelte an dessen Schulter.

„Grell, steh auf, ich hab die Blume gefunden, wir können zurück und ab jetzt Bo-chan retten.“

„Hmmm….“, kam die leicht knurrige Antwort des Rothaarigen, ehe dieser die Augen aufschlug.

„Man, hatte ich einen krassen Traum…“, wollte er zu erzählen beginnen, doch Sebastian schnitt ihm das Wort ab.

„Lass gut sein, Grell, das kannst du mir auch nachher noch erzählen. Wir sollten zusehen, dass wir hier weg kommen.“

„Ähm, du, Sebastian?!“, fragte der Shinigami leicht angespannt.

„Was ist denn nun schon wieder Grell? Ich will einfach nur noch zurück und mich auf die Suche nach Bo-chan begeben.“

„Äh… wenn das so einfach wäre, immerhin klafft hinter dir gerade ein riesiger Spalt, der scheinbar alles nach unten zieht. Mich wundert es, dass du noch stehst.“

„Was?“ Sebastian drehte sich abrupt um und musste feststellen, dass der Rothaarige die Wahrheit sagte.

Dort, wo seine Cousine grad eben noch her gegangen war, klaffte ein Riss, dessen Länge er nicht zu schätzen vermochte.

„Aber warum…“, setzte er an, wurde jedoch unterbrochen als er die Rufe anderer Dämonen vernahm.

„Habt ihr sie gefunden?“, tönte es von weiter weg.

„Nein Sir, bisher keine Spur von ihr, als wäre sie vom Erdboden verschluckt worden.“

„Dann sucht weiter, sie darf nicht entkommen, sie hat Herrn Noyn eine wichtige Pflanze gestohlen!“

Jetzt dämmerte es Sebastian.

„Dieses Luder.“, sagte er mit einem Grinsen auf den Lippen, als er Grell aufhalf.

„Warum grinst du so, Sebbi-chan? Und worüber unterhalten die sich?“, wollte der sichtlich verwirrte Shinigami in Erfahrung bringen.

„Das erzähl ich dir ein anderes Mal. Wir sollten zusehen, dass wir diesen Riss nutzen.“

„Wofür? Ich dachte, du wolltest zurück zum Phantomhive-Anwesen, um dein weiteres Vorgehen zu überdenken, oder habe ich da wieder was falsch verstanden?“

„Nein, an und für sich nicht, aber der Plan hat sich nun mal geändert. Angriff ist schließlich die beste Verteidigung, nicht wahr? Und jetzt komm, wer weiß, wie lange sie diesen Raum-Zeit Schlitz aufrecht halten können“

„Und mir passiert auch nichts, wenn ich als Shinigami in die Unterwelt abtauche?“, fragte Grell während er sich bei Sebastian einhakte und mit seinem Hinterteil wackelte.

„Wenn du in meiner Nähe bleibst, wird dir nichts passieren. Also sieh zu, dass du dich nicht von einer Illusion gefangen nehmen lässt, denn dann kann ich für nichts garantieren.“

Der Rothaarige schluckte, nickte dann aber entschlossen.

„Als ob ich dich aus den Augen verlieren wollen würde!“

„Gut, dann lass es uns versuchen!“

Mit seiner üblichen dämonischen Renngeschwindigkeit näherte der Butler sich dem Riss und lag dabei gleichauf mit dem Todesgott.

„Jetzt!“, signalisierte Sebastian den Absprung der beiden, vom Waldboden in etwas Unbekanntes, was Grell nicht ganz behagte.

Es fühlte sich seltsam an, stellte der Rothaarige fest. Es war wie ein Sog, der die Beine immer weiter in die Tiefe zog. Er versuchte seine Füße zu sehen, doch die schienen schon Kilometer weiter unten zu sein. Dies erinnerte ihn an ein Gummiband, das lang gezogen wurde.

Sebastian neben ihm, schien dieses Phänomen als ganz natürlich hinzunehmen. Entspannt hatte er die Arme hinter dem Kopf verschränkt und die Augen geschlossen.

Aus Neugierde, versuchte der Shinigami mit dem Dämon zu sprechen, doch die Worte, die er heraus brachte, hörten sich seltsam verzerrt und eiernd an. Er war verblüfft, dass dieser Riss so viel mit ihm anstellte.

Und dann war es vorbei.

Als würden seine Beine auf dem Boden angeklebt sein und der Körper rastete jetzt auf den Beinen wieder ein.

„Was für ein Höllenritt!“, platzte es aus ihm heraus, und plötzlich fühlte er sich total aufgedreht, ihm wurde warm, und als er zu Sebastian sah, klappte ihm der Mund auf.

„Se-Se-Sebastian…. was soll dieser Aufzug? Willst du, dass ich einen Schlag bekomme?“

Der Angesprochene sah an sich hinab.

„Verdammt!“, fluchte er, als er so in seiner typischen, dämonischen Klamotten vor Grell stand.

Und da dieser ihn nur im Anzug kannte, konnte der Dämon sich gut vorstellen, dass ihn der Anblick der schwarzen, enganliegenden Lederhose, der Stiefel und der nackten Brust, die nur durch eine ebenfalls schwarze ledernde Weste bedeckt wurde, aus dem Konzept brachten.

Grell sah sich den Dämon genau an, und prägte sich alles, was er vom Körper des Dämons sehen konnte, genauestens ein.

Das würden Träume werden in nächste Zeit!

„Schau mich nicht so an, wir haben was zu erledigen, schon vergessen?“, knurrte der Dämon.

„Hmm… ja es stimmt, da hast du Recht, wir wollten irgendetwas machen… war es: Gegenseitig die Kleider vom Leib reißen und dann Spaß haben?“, fragte der Shinigami hoffnungsvoll.

„Nein, das war es nicht, und jetzt komm endlich. Wir werden so schon unsere Schwierigkeiten hier haben.“

Mit seinen Gedanken woanders, trottete der Rothaarige dem Dämon hinterher.

Und der Dämon schüttelte nur den Kopf und passte auf, dass sie keiner bemerkte, zumindest solange nicht, bis sie Ciel gefunden hatte.
 

Noyn kochte vor Wut.

„Verdammt!“, brüllte er, und boxte mit voller Kraft gegen die Wand, die dem Angriff zwar standhaft blieb, aber nicht ohne Blessuren davon kam.

„Verzeiht, Herr!“, sagte einer seiner Lakaien und Noyn verspürte den Drang, diesem Nichtsnutz von Dämon sämtliche Knochen zu brechen oder weitaus schlimmeres mit ihm anzustellen.

„Wie konntet ihr sie entkommen lassen? Lucien riecht man Meilen gegen den Wind, und ihr lasst sie einfach entkommen? Und zu allem Überfluss, lasst ihr es auch zu, dass sich mein kleiner Bruder unbemerkt aus dem Staub machen konnte? Wie dämlich seid ihr eigentlich? Muss ich denn immer alles allein machen?“, regte er sich auf, und schmiss bei seinem Auf- und Abgehen sämtliche Einrichtungsgegenstände gen Boden.

Mit Genugtuung vernahm er das mal schillernde, mal dumpfe Geräusch von zerberstenden Gegenständen.

„H-Herr… wir werden es weiter…“

„Schweig!“, unterbrach er den Handlanger.

„Mein Bruder wird schon von allein kommen, immerhin geht es um seinen wertvollen Meister, den er mir nicht überlassen will. Also wenn ich nicht zu ihm komme, folgt im Umkehrschluss ja nur, dass er hierher kommt. Und dann kann er sich auf was gefasst machen.

Ja, mein kleiner ist einfach zu leicht zu durchschauen.“, schloss er mit einem diabolischen Grinsen.

„Und jetzt seht zu, dass ihr verschwindet, ehe ich mir was hübsches einfallen lasse, was ich mit euch Nichtsnutzen anstellen kann.“

Eilig verschwanden die Lakaien und Noyn war wieder allein.

Zeit, für Teil 2 seiner Show.
 

~*~*~ tbc ~*~*~
 

A/N:

Hallo ihr Lieben,
 

es tut mir leid, dass ihr so hammermäßig lang warten musstet, und dann schreibe ich nur 4 Seiten. Aber ich habe im Moment so viel um die Ohren wegen der Arbeit und Berufsschule…

Ich hoffe, ihr interessiert euch noch für diese Geschichte, und ich verspreche, im nächste Kapitel geht’s rund ;)

So wünsche ich euch vorab schon einmal schöne Ostern, und hoffe, ihr seid von diesem Kapitel nicht enttäuscht, aber mir ist es echt schwer gefallen so einen Übergang zu schaffen, auch ein Grund, weshalb es so lang gedauert hat.
 

Bis demnächst!
 

Bork



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