Zum Inhalt der Seite

Ausdauer!?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das versehentliche "Ich liebe dich"

„Wirklich mein armes Kind!“, Yukikos kichernde Stimme erreichte Eris Ohr.

„Was heißt hier dein Kind? Was ist bitte mit meinem?“, die Anwältin klang ebenfalls amüsiert. Doch im Gegensatz zu ihrer Freundin auch ein wenig vorwurfsvoll.

„Ja stimmt. Arme Ran“, brachte auch Shinichis Mutter ihr Mitgefühl zum Ausdruck.

Stille.

„Yukiko?“, fragte Eri, die am anderen Ende still gewordene Frau des Kriminalautors. Sie stand vom Bett auf und lief zur Tür, um ihre Katze herein zulassen, welche kratzend um Einlass bat. Dabei spähte sie ins Wohnzimmer.
 

Auf leisen Sohlen, mit einem Schmunzeln auf den Lippen, tapste sie auf ihren, Ehemann zu. Sie beugte sich ein Stück über ihn und ihr Verdacht bestätigte sich.

„Mein Mann!“, vernahm die Anwältin, die leicht aufgeschreckte Stimme der Schauspielerin.

Kogoros Frau verzog das Gesicht: „Schläft!“

„Nicht deiner. Meiner! Ich lege jetzt auf. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend und eine gute Nacht!“, flüsterte Yukiko, bevor die Stimme Yusakus sie dazu brachte sich umzudrehen und ihr Handy unauffällig zusammen zuklappen.

„Mein armes Kind? Arme Ran?“, der Autor blieb misstrauisch vor seiner Frau stehen. Musterte sie.
 

Diese erhob sich jedoch vom Sofa und schenkte ihrem Mann ein entwaffnendes Lächeln. Doch dies brachte ihr nichts.

Shinichis Vater zog argwöhnisch seine Augenbrauen hoch: „Was ist mit ihm?“

„Was soll mit ihm sein“, die Schauspielerin stellte sich unwissend.

Der Schriftsteller nahm sein Zigarrenetui hervor und nahm mit den Worten: „Was habt ihr beiden nur ausgeheckt?“, gelassen eine Zigarette heraus. Zündete sie an.

Auf Yukikos Gesicht breitete sich ein flüchtiges Grinsen aus. Mit ihrem Zeigefinger winkte sie Yusaku zu sich.

Er kam der stummen Bitte nach. Sie flüsterte ihm etwas ins Ohr. Seine Augen, die zuerst interessiert waren, wurden ernst: „Was bist du für eine Mutter, dass du dabei mitmachst?“, Shinichis Vater wandte seinen Blick von seiner Frau ab und griff wieder entspannt zur Fernsehzeitung neben ihr auf dem Tisch.

„Eine Gute!“, Yukiko stemmte ihre Hände gegen ihre Hüften.

„Er wird es übel nehmen, mein Schatz!“ Er sah sie ernst an: „Du müsstest doch wissen, dass man auf diese Weise nicht mit einem Mann spielen sollte.“ Yusaku zog umblätternd an seiner Zigarette.

„Das mache ich ja gar nicht, aber ich kann Ran verstehen und Shinichi kommt vielleicht so endlich aus sich heraus“, rechtfertigte Eris Freundin sich auch ohne anwaltlichen Beistand.

„Wenn euer Plan aufgeht, dann schon. Wenn nicht macht ihr es dadurch nur schlimmer. Ich für meinen Teil, das muss ich dir leider sagen, halte es für gewagt.“

„Ich weiß wie nachtragend er sein kann, aber ich bin mir sicher, dass es funktionieren wird, Yusaku.“ Plötzlich brach die Schauspielerin unsicher werdend ein: „Oder nicht?“

Den Tränen nahe blockte sie die Umarmung ihres Mannes ab, der näher trat, um sie zu trösten.

Ehe er sich versah, stand der Autor allein im Wohnzimmer…
 

Mittwoch, 5. Juli
 

Tadashi begann zu weinen, so war Ais Nacht je zu Ende. Ihn verschlafen aufnehmend wollte sie mit ihm in die Küche gehen. Im Wohnzimmer sah sie Ran sitzen. Sie wollte wieder umdrehen. Doch jene hatte sie bemerkt.

„Gib ihn mir“, meinte Ran mit einem aufgesetzten Lächeln und erhob sich.

Ai konnte nicht groß widersprechen. Also gab sie der Oberschülerin den Kleinen.
 

„Hi, Ran.“

„Da bist du ja endlich! Ich dachte schon du kommst gar nicht mehr“, die Angesprochene tadelte ihre beinahe zu spät kommende Freundin, welche sich jetzt neben sie auf ihren Platz setzte. „Sorry, Ran.“

„Also was ist jetzt eigentlich mit Shinichi?“, wollte ihre Freundin neugierig wissen.

Ran sah sie kurz an: „Er bekommt was er verdient.“

„Wie?“

„Komm her“, flüsterte jene ihr zu.

Natürlich war Sonoko ganz Ohr. Ihre Pupillen weiteten sich, während Ran ihr etwas ins Ohr flüsterte.

„Nein?“

„Nicht so laut, Sonoko!“

„Das ist nicht dein Ernst!“, dämpfte diese ihre Stimme.

Ran wurde blass. Stand satt eine Antwort zugeben auf. Bevor sie mit einer Hand vor dem Mund stürmisch den Klassenraum verließ.

Ihre Mitschüler, wie auch Miss Jodie, die sie beinahe versehendlich angerempelt hätte, sahen ihr verwirrt hinterher: „What’s happen? Are you Okay?“
 

Zu ihrem großen Glück erreichte Ran noch rechtzeitig die Toilette. Nachdem sie sich übergeben hatte, blieb sie erschöpft auf dem Boden sitzen. Sie wartete bis ihre Übelkeit allmählich etwas nachließ. Weinend und immer noch eine Hand vor den Mund haltend lief sie leicht unsichrer Schrittes zu einem der Waschbecken, wo sie ihre Haare zur Seite hielt und ihren Mund ausspulte.

Immer noch flössen Tränen über ihre Wangen. Unter Mühe, für einen Augenblick verschwommen sehend, richtete sie sich mit ihren beiden Händen krampfhaft am Rand fest haltend, auf.

Das ist alles deine schuld! Shinichi, du kannst was erleben!
 

Der Professor trank gerade einen Schluck Kaffee aus seiner Tasse, als das Telefon klingelte. Dies veranlasste ihn sich zu erheben. Er holte das Sprechgerät aus der Station und nahm ab: Es war Shinichis Vater: „Guten Tag, Professor“, sagte er seinen Freund, auf der Couch im Arbeitszimmer sitzend, begrüßend.

„Yusaku.“

„Wie geht es euch?“, erkundigte sich der Autor, eine Zigarette anzündend, die er aus dessen Packungsbox herausholte und jene anschließend zurück neben sich auf dem schwarze Leder ablegte. Dann inhalierte er.

„Ganz gut soweit. Du möchtest sicher über Shinichi sprechen?“, nahm der Professor, sich mit dem Telefon am Ohr zurück auf seinen Stuhl setzend, an.

„Ja das auch“, lachte der Schriftsteller auf. Blies den Rauch in die Luft. Jedoch dann schwang unverkennbar doch auch ein wenig Besorgnis mit: „Wie geht es ihm?“

„Besser“, teilte sein Gesprächspartner mit: „Er hatte vorige Woche allerdings eine Auseinandersetzung mit Ai und mir.“

„Wegen des Gegenmittels?“, fragte Shinichis Vater vermutend nach. Er zog ein weiteres Mal an seiner Zigarette.

„Ja, aber dank Heiji waren sich die beiden schnell wieder einig“, erklärte der Professor ihm erleichtert.

„Wie steht es mit der Gesundheit?“, informierte sich Yusaku väterlich weiter.

„Er kann noch nicht immer so wie er gerne möchte, aber er scheint soweit Ai es beurteilen kann auf einem guten Weg.“

„Sturer Kopf! Es ist nicht schlecht, wenn er auch mal an seine Grenzen stößt“, äußerte sich der Schriftsteller diese Tatsache gelassen hinnehmend.

„Das solltest du ihm selbst sagen, wenn ich das tue macht er leider dicht“, Agasa nahm bedauernd noch einen Schluck.

„Das kann und werd ich tun, aber erst teile ich ihm die Neuigkeit mit.“

Der Professor hatte während sein Verbündeter sprach noch einen weiteren Schluck genommen und schluckte nun: „Neuigkeit?“

„Yukiko und ich werden zurück nach Japan ziehen. Sie will zurück.“

Der Professor sah aus als hätte er sich verhört: „Wann?“

„Das ist noch nicht ganz geklärt, aber es wird wohl Ende Sommer werden. Ich muss hier noch einige geschäftliche Angelegenheiten erledigen und Yukiko steht noch bis Mitte Oktober unter Vertrag. Ich werde bis dahin alles in die Wege leiten und das Haus verkaufen.“
 

Die Klingel, die das Unterrichtende einläutete, schellte. Zügig packte Conan Heft und Mäppchen in seine Schultasche. Gemeinsam mit den Detektiv Boys verließ er das Gebäude und den Schulhof. Teilte mit ihnen ein Stück des Weges und kam schließlich zusammen mit Ai beim Professor an.

Conan wollte rasch nach oben gehen.

„Warte mal, Shinichi“, rief der Professor ihn jedoch zurück.

Widerstrebend machte dieser auf den ersten Treppenstufen kehrt: „Was ist?“

Der alte Mann kam ihm entgegen: „Dein Vater bittet dich darum, dass du ihn zurück rufst.“

Der Detektiv zog argwöhnisch seine Augenbrauen hoch: „Wieso das denn?“, klang er nicht erpicht darauf der Bitte nachzukommen.

„Merkst du dann schon“, meinte der Professor ihm darauf nur zuzwinkernd und reichte ihm das schnurlose Telefon, welches der Mini-Shinichi genervt die Augen verdrehend entgegennahm. Conan begann zu wählen. Nachdem er den Hörer ans Ohr geführt hatte, hörte er es tuten.
 

Auf Yusakus Gesicht breitete sich ein väterliches Lächeln aus, als dieser die angezeigte Nummer auf seinem Display erkannte. Er nahm den Anruf entgegen: „Ah, mein Deckenmonster“, zog der Vater seinen Sohn auf.

Dessen Gesichtszüge verfinsterten sich: „Sag das noch einmal und ich lege sofort wieder auf, verstanden!“

„Shinichi!“, hörte er Yusakus strenge Stimme.

„Was? Hör gefälligst auf damit, wegen dir musste ich mir das ständig von Heiji anhören. Ich brauche keine Decke und ein Monster bin ich schon gar nicht!“, regte sich sein Sohn regelrecht auf.

„Nein, das bist du nicht. Du bist nur schlecht gelaunt“, entgegnete sein Vater ihm trocken, welcher mit seiner mittlerweile fast ganz zu Ende gerauchten Zigarette auf den Balkon trat.

Verstimmt hörte Conan sich die nachfolgende Frage an: „Wie steht es mit Ran?“

„Keine Ahnung!“, reagierte er gereizt.

„Hast du sie denn immer noch nicht gesprochen?“ Der Autor drückte den Glimmstängel auf einem, auf einem kleinen Tischchen stehenden, Aschenbecher aus.

„Wie sollte ich denn? Sie nimmt nicht ab, wenn ich sie anrufe“, jetzt war es nicht mehr nur Wut allein, sondern auch Niedergeschlagenheit.

„Lass dich nicht entmutigen, Shinichi. Versuch es weiter hin.“, ermutigte sein Vater ihn, wieder nach drinnen tretend.
 

Ai saß am Tisch im Werkraum und beobachtete aufmerksam ihre Mäuse. Sie hatte ihren Kopf auf ihre verschränkten Arme gebettet.

Der Professor saß daneben und schraubte an seinen Insekten.

Conan kam herein. Das frühere Organisationsmitglied schaute auf. Allerdings ohne den Kopf dabei anzuheben.

Frustriert setze er sich ihr gegenüber. Stütze seinen Kopf seufzend auf einer seiner Handflächen ab.

„Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht, das kann man ja nicht mit ansehen“, versuchte der Professor ihn mitfühlend aufzumuntern.

Der Gemeinte verschränkte seine Arme und tat es seiner Klassenkameradin gleich: „Ich versteh einfach nicht, warum Ran mich nicht anruft.“

„Geh doch zu ihr. Vielleicht schnappst du was Interessantes auf“, schlug Ai, eine gerade trinkende Maus heraus nehmend und jene näher begutachtend, vor.

Er machte ein nachdenkliches Gesicht.
 

Conan, immer noch beim Professor und Ai hörte Ran nach Hause kommen. Während diese sich ihrer Sandalen entledigte, verließ er aufspringend den Werkraum. Nur um dann, nach dem Zuziehen der Türe, abrupt stehen zu bleiben.
 

Die anderen beiden schauten ihm überrascht nach.

Ran begegnet ihm im Wohnzimmer: „Was ist los?“, frage sie ihn sanft ein wenig verwirrt, als sie in sein unsicheres Gesicht sah.

„Mir ist langweilig. Ich weiß nicht, was ich machen soll“, behauptete er auf kindliche Weise.

„Spiel doch mit Ai?“, schlug sie ihm vor.

Conan schüttele den Kopf: „Nein“, meinte er nörgelnd: „Ich habe keine Lust.“

„Was möchtest du denn dann machen?“, fragte sie darauf zur Treppe gehend nach.

„Ich weiß nicht: Irgendwas mit dir!“, der Mini-Shinichi kam ihr hinterher.

„Kannst du dich nicht alleine beschäftigen, Conan?“ Ran war anzumerken, dass sie keine rechte Lust hatte sich groß mit ihrem kleinen Mitbewohner auseinanderzusetzen.

Der Vater ihres zukünftigen Kindes blieb stehen, machte ein trauriges Gesicht.

Ran drehte sich um. Atmete Schulter senkend aus: „Von mir aus“, sagte sie knapp. Dann stieg sie weiter nach oben. Ließ ihre Schultasche, sich auf ihr Bett setzend, auf besagtem los. Lehnte sich seufzend an die Wand.

Ran sah wirklich geschafft aus. Conan musterte sie, im Türrahmen stehen geblieben, niedergeschlagen.
 

„Was ist?“, fragte sie ihn.

„I-ich glaube ich lasse dich doch lieber in Ruhe“, sagte er schuldbewusst.

Ran seufzte erneut: „Ach, nein. Blieb ruhig.“

„Wirklich?“, fragte Conan nach. Er wollte ihr wirklich nicht zur Last fallen.

Sie nickte und deutete ihm an rein zu kommen.

Mehr als verlegen setzte er sich zaghaft neben sie.

„R-Ran k-kann ich d-dich was fragen?“, versuchte er sich den Weg zu ebnen, indem er sich bemühte ein Gespräch anzufangen: „Warum bist du in letzter Zeit so traurig?“

Ran sagte nichts. Doch ihr Gesicht veränderte sich.

Conan versuchte seine aufbekommende und durch ihr Schweigen noch verstärkte Unsicherheit zu verbergen, indem er sie direkt ansah. Ohne ihr jedoch in die Augen zu schauen. Er versuchte ihren nun eigentümlichen Blick zu deuten. Es war nicht klar auszumachen. War es mehreres? Eine Mischung aus Traurigkeit und Wut? Schmollen oder gar Verachtung?

Ran zog ihre Decke bestimmt näher zu sich und legte ihre Hände darauf ab. Einen Moment schwieg sie noch mit einem überlegenden Gesichtsausdruck. Bevor sie ebenfalls hadernd zu sprechen begann: „Conan?“

„Ja?“, reagierte er schnell. Auch ängstlich.

„Es ist ein Geheimnis.“

„Was für eins?“, fragte der Kleine ganz kindlich-naiv nach.

„Versprichst du es niemandem zu erzählen?“

„Versprochen“, stimmte der Mini-Shinichi bereitwillig zu.

„Und vor allem nicht Heiji, ja?“

Der Detektiv nickte zustimmend.

„Wirklich? Wehe wenn: Ich hau dich!“, warnte Ran, sich bei ihm noch einmal eindringlich vergewissernd.

Eingeschüchtert nickte dieser ein weiteres Mal eifrig.

„Also weißt du ich bekomme ein Baby“, teilte sie es ihm knapp mit.

„Wow. Das ist ja cool!“, unschuldig jubelnd lachte Conan sie breit an.

„Findest du?“, sie klang alles andere als begeistert.

„Ja. Shinichi freut sich bestimmt total!“

Ran wurde ein weiteres Mal still. Wieder der gleiche schwer zu bestimmende Gesichtsausdruck.

„Was hast du denn?“, fragte er schließlich vorsichtig, als sie auch nach einer Weile nichts sagte.

„Ach nichts“, versuchte sie ihn mit einem munteren Lächeln abzulenken.

„Vermisst du Shinichi gar nicht?“ Mutig stellte Conan die Frage, die ihn schon die ganze Zeit über so quälte: „Bist du böse auf ihn?“

Ran sah ihn für einen Augenblick überrascht an, dann sagte sie mit frustrierter Stimme: „Ich weiß nicht. Weißt du ich weiß nicht, ob er das mit dem Baby so toll findet wie du.“ „Doch ganz bestimmt!“, meinte Conan sich Mühe gebend möglichst überzeugend zu klingen: „Jeder mag doch Babys!“

Ran verzog missmutig das Gesicht.
 

„Hey, Shinichi!“ Der aus Osaka stammende Detektiv hatte offensichtlich gute Laune. Conan saß im Schneidersitz auf seinem Bett. Er hatte zusammengeklebte Blätter vor sich. Daneben zusammengefügte Schnipsel. Kleber und ein Stück von jenen in Händen, schaute er deprimiert auf.

„Och, was’n?“, fragte Heiji mitfühlend auf ihn zukommend.

„Alles total für die Katz!“

„Tja“, sein Freund setze sich dazu. Überlegte einen Moment: „Komms’u mit den Hunden?“

Resigniert nickte der kleine Detektiv sich aufraffend.

Gemeinsam leinten die beiden die Welpen an und verließen das Haus. Wobei Heiji die Türe hinter ihnen schloss.
 

„Hast‘e jetz ma mit Ran gesproch‘n?“, wechselte Heiji das Thema.

Conan wurde darauf noch frustrierter. Meinte grimmig: „Nein.“

Heiji gab ihm tadelnd mit der flachen Hand einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.

„Aua!“, fuhr der geschrumpfte Shinichi wütend herum.

„Shinichi, ich schlag dich aus Verzweiflung. Mach das endlich. Einfacher wird’s nich!“

„Das weiß ich!“, erwiderte Conan sich grimmend mit der Hand über die Stelle streichen, die der andere Detektiv getroffen hatte.

„Ja un?“, Heiji schaute ihn wirklich fordernd an: „Sie ruft dich offenbar bestimmt nich an!“

„Ich kann das mit ihr aber auch nicht klären, wenn sie verdammt noch mal nie abnimmt“, der kleine Detektiv verschränkte die Arme.

„Versuch’s einfach weiterhin. Nerv sie solang, bis sie nachgibt.“

„Aber“

„Kein Aber!“

„Sie ist total sauer auf mich!“, schrie Conan Heiji nun die Fassung verlierend an.

„Shinichi, dass mein’u nur: Klar is sie sauer auf dich, aber doch nich für ewig. Du weiß doch genauso gut wie ich, dass sie dich liebt. Entschuldige dich einfach bei ihr.“

Conan schwieg.

Nagte gesenkten Blickes an seiner Unterlippe:

Als wenn das so einfach ginge.
 

Heiji holte Conans Ohrring-Handy hervor: „Hier!“, meinte er und drückte es, nachdem er schnell einige Tasten darauf betätigt hatte, seinem Freund in die Hand: „Ruf sie an: Brings hinter dich. Du wirs sons noch verrückt!“

Aufgeforderter wurde blass: „Was?“

Kazuhas Freund entfernte sich Conan Holmes abnehmend.

„Hey, warte!“, rief jener ihm hinterher. Erstarrte jedoch unweigerlich, als er eine ihm wohl bekannte Frauenstimme hörte. Nämlich die mit der ihr geschlafen hatte: „Hallo?“

Ran?

Conan brauchte einige Sekunden, um reagieren zu können.

Als er ein weiteres Mal eine: „Hallo?“, sagende Ran hörte, suchte er hastig nach der richtigen Stimme und steckte den kleinen, runden Hörer ins Ohr.

„Hallo“, sagte auch er. Überhastig.

„Shinichi?“, Ran wurde nervös. Sie war bei Kazuha. Schell verließ sie ihr Zimmer.

Während Conan Heiji als: „Hinterhältiger Mistkerl“ verfluchte, schloss Ran hinter sich im Bad die Türe.

„Wie geht es dir?“, fragte sie mit verstellt neutraler Stimme, wobei ihr das kaum gelang. Zu sehr bebte ihre Stimme bei jedem dieser Worte. Hastig setzte sie sich auf den Rand der Badewanne.

Die Verlegenheit des Detektivs war nicht minder. Auch er war gerade mit der Situation überfordert: „Äh gut. Und wie ist es bei dir?“

„Bei mir?“, Ran klang leicht hysterisch: „Äh gut! Gut!“

„Was gibt es bei dir so neues?“, versuchte er sie betont unwissend aus der Reserve zu locken.

„Äh nichts besonders“, lächelte Ran mit aufgewühltem Unterton in der Stimme.

„Gar nichts?“, harkte der geschrumpfte Shinichi nun doch misstrauisch scheinend nach.

„Nein. Nicht wirklich. Ich hab meine Englischklausur versaut, aber sonst“, die Oberschülerin zögerte einen Augenblick: „Ah weißt du es ist grad ganz ungünstig. Mach es gut.“ Schon hatte sie Shinichi hastig wegedrückt und ließ einen enttäuschten Conan zurück.
 

Aufgewühlt verließ die Oberschülerin aus Tokio den Raum. Beinahe wäre sie in ihrer Hektik gegen Kazuha und Heiji gelaufen die sich küssend auf den Flur standen.

„Was ist los?“, fragte Kazuha sofort, als sie den verstörten Gesichtsausdruck ihrer Freundin sah.

Diese winkte jedoch mit einem: „A-alles in bester Ordnung“ ab.

Sofort verschloss sie die Zimmertür hinter sich. Drückte sich mit dem Rücken dagegen:

Hoffentlich hat er nichts gemerkt.
 

Heiji ließ seine Freundin stehen und lief schnellen Schrittes die Treppe hinunter.

Auf Kazuhas: „Wo willst du hin, Heiji?“ erwiderte er ein eiliges: „Ich komm gleich wieder!“
 

Er fand seinen Freund niedergeschlagen an der Grenze von Grundstück und Straße vor. Jener stand nahe der Wand neben dem Tor.

Tut-Geräusche waren noch zu hören. Conans bekümmerter Blick traf seinen besorgten. Behutsam setzte Hattori sich ins Gras neben ihn: „Was is passiert?“, fragte er nach einem schweigenden Moment.

„Sie hat mich weggedrückt“, Conan sank in sich zusammen zu ihm auf den Boden.

„Ihr habt euch doch nich etwa gestritten, oder?“

„Dazu kam es gar nicht“, der kleine Detektiv war verzweifelt: „Sie hat mich abgewimmelt. Ich hab das Gefühl sie will weder mich noch“ Der Satz wurde nicht beendet.

„Das glaub ich nich. Bestimmt war sie nur überrumpelt!?“, versuchte sein Freund ihm zuversichtlich zuzusprechen.

„Nein“, murmelte der Mini-Shinichi leise. Er sah aus, als würde er sich unglaublich hilflos vorkommen: „Bestimmt verzeiht sie mir das nie!“

„Ach, quatsch!“, entgegnete Heiji ihm bestimmt: „Wie komms‘u denn darauf? Sie is einfach nur en bisschen geknickt, dass’u aus ihrer Sicht gesehn einfach so abgehaun bis.“

„Nein, das ist es nicht“, der geschrumpfte Shinichi sprach die Worte bitter aus: „W-wenn es so wäre, dann hätte sie mich zu Recht gewissen.“ Aus panischen Augen sah der kleine Detektiv Heiji an: „ I-ich war betrunken: Was wenn… wenn i-ich zu weit gegangen bin?“

„Shinichi, Shinichi du glaubs doch nich wirklich?“, Kazuhas Freund war sichtlich erschrocken. Es war unübersehbar. Er begriff, dass sein Freund das wirklich dachte.

Osakas Detektiv zog ungläubig seine Augenbrauen hoch: „Also, ma ganz ehrlich, Shinichi: das trau ich dir nich zu. Das würdes’u nich mal bringn, wenn’u noch so frustriert und hacke breit wärs.“

Conan hatte wohl doch noch seine Zweifel.

„Ehrlich!“, setze Heiji noch einmal energisch nach: „Außerdem selbst wenn:“, fügte er zusätzlich anmerkend hinzu: „Ran hätt sich schon gewehrt, wenn’u ihr unwillentlich zu nah gekomm wärs. Sie hätt dich jawohl acht Kant aus’m Bett geworfn, wenn’u sie wirklich belästigt hättes.“

„Aber… ich war so wütend. Ich habe mir einfach genommen was ich wollte“, der geschrumpfte Shinichi bereute sein damaliges Handeln zutiefst.

„Trotzdem!“, Heiji blieb bei seiner Meinung. Lehnte sich an der Wand an: „Weh getan hättes‘u ihr nie. Egal wie betrunkn du gewesen sein mags: das hättes‘u nich gamacht.“ Er fuhr sich durch seine Haare: „Außerdem… Alkohol trägt in deinem Fall nicht gerade zur Aggressivität bei. Ich hab dich schon betrunken erlebt. Du gehörs eher zu denen die zu weinen anfangen würden, anstatt ausfällig zu werden.“

Heiji fing an heiter zu lachen: „Also wirklich, Shinichi!“, knuffte er ihn gegen die Schulter.

Dann stand er auf und streckte ihm die Hand entgegen. Conan sah auf. Nahm an.

Zusammen betraten sie das Haus.
 

Die Tür ging auf. Ran stand im Türrahmen.

Erschrocken sah er zu ihr auf.

„Conan. Zeit fürs Bett“, sagte sie in der für sie typischen, freundlichen Art. Ganz so als ob eben nichts gewesen wäre.

Er nickte stumm.

Heiji stand auf und ging derweil an Ran vorbei, um das Zimmer zu verlassen.

„Zieh dich schnell um und geh Zähneputzen. Ich komm dann gleich.“

Der Grundschüler nickte.
 

Donnerstag, 6. Juli
 

Conan trickste mit seinem Fußball vor dem Eingang des Polizeipräsidiums herum.

Er hörte Rans Stimme hinter sich, die seinen Namen rief.

Er drehte sich zu ihr um. Holmes und Queen liefen angeleint neben ihr her: „Was machst du denn hier? Wartest du auf Heiji?“

„Äh, Ja! Er hat mich zu McDonalds eingeladen“, antwortete er ihr kindlich, wobei sie ihn erreichte.

„Oh, hast du es aber gut“, lächelte sie ihn fast beneidend an.

„Und du?“, wollte er nun seinerseits gerne wissen.

„Ich suche Paps. Ich soll ihm von Mama was ausrichten und dann möchte ich mit Kazuha zu Aoko“, erklärte Ran ihm.

„Onkelehen ist drinnen.“

Sich bedankend öffnete sie die Eingangstür und ließ sie hinter sich wieder ins Schloss fallen.

Der geschrumpfte Shinichi schaute ihr nach, ehe er sich wieder grübelnd seinem Ball zuwendete und diesen vom einen aufs andere Bein springen ließ.
 

„Wenn ich etwas von ihr höre, gebe ich Ihnen umgehend Bescheid“, versicherte Heiji. Neben ihm stand Inspektor Shiratori: „Danke“, nickte dieser. Dann verließ jener den Raum, während Heiji zwei Ordner zur Regalfront brachte und sie dort hinein stellte.
 

Eine männliche, junge Person näherte sich dem Eingang des Präsidiums. Zwei große Briefumschläge mit sich führend wendete er sein Gesicht senkend zur Seite, als Conan, ihn im vorbei Gehen, wahrnahm.

Misstrauisch beobachtete er wie der Typ die Tür öffnete und hinein ging.

Das gibt’s doch nicht!, dachte der Detektiv schon etwas empört.

Noch ehe die schwere Tür zurück ins Schloss fallen konnte hielt der Grundschüler sie fest, um ebenfalls durch den entstandenen Spalt hindurch zu schlüpfen.
 

Der Person folgend, stieg er Treppen hinauf und durchquerte Gänge.

Hinter ihm herschleichend blieb er plötzlich hinter einer Ecke stehen und erspähte vorsichtig wie dieser Kerl sich vergewisserte, dass der Raum, vor dem er jetzt stand, auch wirklich leer war.
 

Sobald er im Inneren verschwunden war, tauchte Conan aus seinem Versteck auf und huschte flink zur, einen winzigen Spalt aufstehenden, Tür. Ihn unauffällig vergrößernd lugte er hinein.

Schnell, die Person auf sich zukommen sehend, huschte der Mini-Shinichi wieder zurück hinter die Ecke.

Das gleiche Spiel spielte sich beim daran grenzenden Raum ab, bevor der Typ weiter seines Weges ging. Ein flüchtigstes Schmunzeln ließ sich erkennen.

Der kleine Detektiv nahm die Verfolgung wieder auf.
 

Heiji stand mittlerweile neben seiner Freundin, Ran, Kogoro, Inspektor Megure und Kommissar Takagi vor einem Raum mit offen stehender Türe.

Nein? Wie dreist muss man sein?, waren seine Gedanken, als er Aokos Freund in Zivil auf die kleine Gruppe zukommen sah.

Ungläubig schaute er zu wie der Dieb dem Inspektor die beiden Umschläge mit den Worten: „Inspektor Megure: Hier die angeforderten Unterlagen bezüglich des Phantomdiebes“, reichte.

War dies erledigt, wandte sich der in Wahrheit Gemeinte um und marschierte lässig von dannen.
 

Kopfschüttelnd entdeckte Hattori nun seinen kleinen Kollegen, welcher die Verfolgung weiterführte.

Sich von den anderen absetzend, folgte Heiji ihm.
 

Nahe dem Eingang gab er sich ihm gegenüber breit grinsend zu erkennen:

„Kein McDonalds?“

Sein Freund grinste zurück: „Nein!“, seine Augen funkelten gefährlich, beobachtend wie die Tür hinter Kid zufiel: „Kein McDonalds. Los komm mit!“, forderte er und rannte wieder nach oben.
 

Bei Kaito Kid zu Hause:
 

Meisterdieb alias Kaito saß an seinem Laptop.

Es klingelte unten. Anstatt, dass er nach unten ging um zu öffnen, öffnete er stattdessen sein Fenster.

Sich nach vorne beugend begann er verspielt zu winken: „Detektives! Ihr kommt spät!“, rief er neckisch zu den beiden Ermittlern nach unten.
 

Osakas Detektiv trat ein paar Schritte von der Haustüre rückwärts.

Breit feixte er den Dieb an: „Lust nach McDonalds zu gehen?“, schrie er, seine Hände trichterähnlich haltend, nach oben.

„Heiji!“, hörte der Dieb Conans empörte Stimme, bevor er das Fenster schloss und zu den beiden Detektiven nach unten vor das Haus trat.
 

Conan sah Heiji vorwurfsvoll an. Doch dieser schüttelte schnell seinen Kopf.

Dann wandte er sich erneut an Kid: „Erst Essn oder erst spieln?“ Es klang wie eine Herausforderung.

Lässig zuckte der Gefragte nur mit den Schultern.

Augen verdrehend setzte Conan sich in Bewegung, worauf ihm die anderen beiden einfach folgten.
 

„Wie steht’s bei euch?“, erkundigte sich der Dieb bei Hattori.

„Ganz gut“, meinte dieser neutral klingend, die Daumen über den Hosentaschen haltend.

„Wie lange musst du noch arbeiten?“

„Bis zum 14“, der Detektiv zog misstrauisch seine Augenbrauen hoch: „Wieso? Plans‘u etwa was?“

„Momentan gibt es nichts, was mich interessieren würde.“

„Oh, das tut mir jetz aber leid für dich“, scherzte Heiji ihm daraufhin leicht in die Seite stoßend.

Conan verschaffte sich Gehör: „Machst du das öfter?“, vorwurfsvoll drehte er sich zu den beiden, ein Stückchen hinter ihm hergehenden, um.

„Was meinst du denn, kleiner Detektiv, hm?“, tat der Gemeinte jetzt ganz überrascht, sich seiner Schuld scheinbar keinesfalls bewusst.

„Das weißt du schon ganz genau!“, erwiderte der Kleine, der mit einer Hand in seine Jackentasche griff und vier kleine Wanzen daraus hervorholte: „Die Polizei bespitzeln!“

„Freu dich doch“, Kaito beugte sich zu ihm hinunter, sodass ihre beiden Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt waren: „Wenn du schön still bist, profitierst du vielleicht auch irgendwann noch einmal davon.“ Mit diesen Worten richtete sich das Phantom wieder auf und schritt an seinem Rivalen vorbei.

Er war schon gänzlich an ihm vorbei, als er abrupt stehen blieb: „Ach ja. Könnte ich sie jetzt von dir wieder haben?“

Er drehte seinen Kopf zum Detektiv hinter sich. Senkte ihn und stutze: „Nur vier? Du hast nur vier gefunden?“

„Vier?“, wiederholte Heiji ebenfalls verwundert.

„Ich hatte insgesamt fünf platziert“, bekundete der Dieb dem kleinen Detektiv die Abhörsticker aus der Hand abnehmend: „Und das hier sind nur vier. Dato habt ihr eine übersehen“, meinte er sie auf seiner Handfläche betrachtend. Natürlich nicht ohne einen Hauch von Überlegenheit in seiner Stimme.

„Ich habe gesehen, wo du sie platziert hast!“, ereiferte sich Tokios Detektiv.

„Unsinn!“, fand auch der aus Osaka: „Ich hab mich ebenfalls genau umgesehn. Da waren nur diese vier!“, pflichtete er seinem kleineren Kollegen bei.

„Ich habe dich reingehen sehen. Du warst in zwei Konferenzräumen. Je Raum hast du zwei Wanzen: jeweils eine oberhalb der hinteren Leinwand und je zwei unter dem Tisch angebracht. Anschließend bin ich dir zu Inspektor Megure gefolgt und habe dann zusammen mit Heiji am Ausgang verweilt. Du hattest also auch nicht die Möglichkeit noch einmal herein zu gehen, bis Ran und Kazuha kamen“, konstruierte Conan den Hergang.

„Das wundert mich!“, murmelte Kid die Sache jedoch auf sich beruhen lassend. Er steckte die Wanzen in seine Hosentasche und war nun der, der vorne lief.
 

„Seid ihr mit euren Ermittlungen weiter gekommen?“, erkundigte sich der Meisterdieb beiläufig klingend.

„Wie man’s nimmt“, entgegnete Heiji seufzend: „Wir habn einige zerschretterte Dokumente sichergestellt. Darunter eine Notiz mit einer vereinbarten Verabredung.“ Seine Stimme bekam immer mehr einen monotonen Ton.

„Dann war besagtes Treffen schon“, konnte der Zauberlehrling so ohne weiteres ableiten: „Das ist ärgerlich.“
 

Bei McDonalds waren die Schlangen lang.

„Ich geh Plätze freihalten“, meinte Conan die anderen beiden einfach stehen lassend.

„Mach dir nichts draus“, Heiji klopfte Kaito aufbauend auf die Schulter, bevor er sich mit ihm zusammen anstellte.

„Ach, Conan!“, drehte er sich noch einmal um: „Er hat gar nich gesagt, was er will.“

Der Dieb grinste hinterhältig.
 

Während das ungleiche Dou nun also warten musste, quetschte Conan sich durch das gut besuchte Imbissrestaurant.

Ganz hinten hatte er Glück. Schnell kletterte er auf die Bank und begann zu warteten. Sich langweilend begann er ein junges Pärchen, welches schräg vor ihm zwei Tische weiter saß, zu beobachten.

Genervt musste er mit ansehen wie die Frau und der Mann sich anlächelten.

Gerade als der geschrumpfte Shinichi sich mit einem murmelnden: „Igitt!“ wegdrehen wollte, kamen die anderen beiden auf ihn zu. Wobei nun auch Heiji fies grinste.

„Endlich!“ meinte der Kleine ihnen zusehend, wie sie volle Tablette vor seiner Nase abstellten.

Umgehend verfinsterte sich seine Miene auf Eisfrost, als er eine Happy Meal Tüte erblicken musste.

„Das ist nicht war“, brachte er, fassungslos jedes einzelne Wort betonend, den Kopf in den Händen vergrabend hervor.

Die anderen beiden brachen in Gelächter aus:

„Haha! Du dachtes doch nich etwa die Tüte wäre für dich?“, kicherte Heiji sich zu seinem kleinen Freund setzend.

Bevor Aokos Freund erster hinzufügte: „Das ist meine. Ich hatte vorhin schon zu Abend.“

Bitterböse starrte Conan darauf von einem zum anderen, als er begriff, dass sie ihn gerade verkohlten.
 

Zusammen mit dem Eigentümer betraten Conan und Heiji das Zimmer des Meisterdiebs. Schell wollte der Dieb dazwischen gehen, denn Heiji beugte sich mit abgestützten Armen tief über beide Ohren grinsend, über einen Gebäudeplan: „Was habn wir den hier, hm?“

„Das ist meine Sache!“, wollte Aokos Freund die Unterlagen wegräumen.

Doch Conans Kommentar, der ebenfalls zum Schreibtisch gekommen war, ließ ihn seinen Handbewegungen innehalten.

„Das Rathaus!?“

„Ist das etwa so offensichtlich?“, lächelte der Dieb ertappt den Plan in der Mitte verbergend zusammenfaltend.

Osakas Detektiv richtete sich auf: „Dann werd ich wohl ma einfach kein Dienst habn, wenn‘u komms.“

Die beiden Detektive sahen darauf zu, wie der Kleinkriminelle ein kleines, schwarzes Gerät aus der Schublade seines Schreibtisches zog.

Ein leises Piepsen begann: „Seht ihr ich sagte doch die Batterien waren nicht leer", er hielt es den zwei Detektiven entgegen: „Ihr seid es die sich irren!", grinste der Wanzenverstecker überlegen.

Woraufhin ihn die anderen zwei grimmig ansahen.
 

„Was nun?“, fragte Hattori seinen Gastgeber fordernd.

Dieser sah sich im Zimmer um: „Playstation?“

„Gebongt!“, meinte Heiji darauf sehr einverstanden mit diesem Vorschlag einen Joystick entgegen nehmend.

Conan verdrehte dagegen überhaupt nicht angetan die Augen und setzte sich auf Kids Schreibtischstuhl.

„Was denn?“, fragte dieser die Spiele zusammensuchend.
 

Überraschenderweise öffnete den Mädchen bei Aokos Freund angekommen ein völlig gelangweilter Conan.

Oben fanden die zwei anderen ihre Freunde immer noch spielend vor.

„Das war so klar!“, fand Kazuha Heiji von der Seite an schubsend.

Ran und Conan, welcher sich wieder zurück auf den Stuhl gesetzt hatte, tauschten einen wehleidigen Blick zum Fernseher aus, auf dem zwei Krieger sich gegenseitig traten und boxten.

Der Kleine sah, seinen Kopf auf den erneut auf der Tischfläche abstützenden Arm, zu wie Ran, die sich resigniert neben ihre Freundinnen auf das Bett setzte.
 

„Hallo? Kanns‘u mal netterweise wartn, bis mein Chi Yon wieder steht?“, beschwerte sich Heiji gerade lautstark.

„Wieso? Damit du mich fertig machen kannst? Träum weiter!“, betätigte Kaito mies die entsprechenden K.O.- Tasten.

Game Over flackerte nun auf dem Bildschirm auf.

„Verdammt! Mistkerl!“, fluchte Heiji trotz des verlorenen Kampfes sich gut gelaunt zur Seite drehend: „Hehe! Kuck mal hier!“, dämpfte er darauf seine Stimme um ein vielfaches: „Und da!“

Der Dieb folgte den Blicken des Detektivs und musste nun gleichfalls schmunzeln.

Abgesehen von ihnen waren alle anderen weggenickt.

„Wie spät ist es denn?“, fragte Heiji flüsternd seine Freundin und Ran rücksichtsvoll wachrüttelnd.

Aokos Freund schaute auf seine Armbanduhr: „02:25 Uhr“, stellte er erschrocken fest.

„Oh“, äußerte Heiji darauf betroffen: „Wirklich?“, harkte er ungläubig, vom Murren der Mädchen übertönt, nach.

Dier Dieb nickte aufstehend.

„Wie spät is es?“, murmelte Kazuha sich an Heiji lehnend verschlafen.

„Das möchtes‘u gar nich wissen, mein Schatz“, antworte ihr Freund nur ebenfalls aufstehend.

Schließlich rappelte sich auch Ran schlaftrunken auf.

Die Oberschüler standen vor Conan, der nichts von all dem mitbekommend immer noch schlief.

Behutsam nahm Heiji ihn schmunzelnd auf den Arm, bevor er flüsternd die Hunde zu sich rief.

Vor der Haustür blieb Heiji noch einen Augenblick, nachdem Kazuha und Ran das Haus schon verlassen hatten, neben Kaito stehen: „Lass dich nich erwischn un bleib sauber, Kumpel“, schlug er dem Dieb munter auf die Schulter. Dann grinste er ihn spaßeshalber, rückwärts zur Straße hingehend, gefährlich an: „Vergiss nicht! Ich weiß wo du wohnst!“, betonte er seine Worte amüsiert.

Mit einem Ach-du–kannst-mich-mal Kopfschütteln schaute Kaito ihm noch hinterher, wie er zu den Mädchen aufschloss und mit ihnen darauf in den frühen Morgen verschwand, bevor er ins Haus zurück kehrte.
 

Sonntag, 9. Juli
 

Ran war in ihrem Zimmer auf dem Bett liegend alleine. Ihr Handy klingelte. Sie griff neben sich und nahm es zur Hand: Shinichi, dachte sie abwägend. Bestätigte dann aber.

„Ran, Ran bitte leg jetzt nicht auf“, hörte sie Shinichis hastige Stimme.

„Ran? Ran?“, ihre Stimme nicht vernehmen könnten überschlug sich die seinige.

Doch dann änderte sich sein Tonfall radikal: „Ran, wenn du jetzt auf legst! Dann.“

„Was dann?“, brach die Gerufene ihr Schweigen und forderte ihn zynisch auf: „Kommst du persönlich?“

„Ran, das“, versuchte Conan, wieder in die alte Tonlage zurückfallend, etwas entgegen zu setzten. Doch kam er nicht dazu.

Denn sie schnitt ihm empört das Wort ab: „Tja! Dann ist es dir wohl einfach nicht so wichtig!“

„Doch es“

„Weißt du, du gehst mir langsam wirklich auf die Nerven, wenn du mir was zu sagen hast, dann komm gefälligst oder findest du etwa das derartige Gespräche am Telefon geführt werden sollten, Shinichi?“

„Aber, ich ka“

„Du hast Zeit bis morgen Abend 18:00 Uhr! Das sollte für dich zu schaffen sein, egal wo du gerade bist. Wenn du bis dahin nicht hier warst, kannst du mir gestohlen bleiben. Ich habe besseres zu tun, als Monate lang zu warten, bis du mal Lust hast wieder aufzutauchen! Denk mal darüber nach, Shinichi Kudo!“
 

Die Verbindung war getrennt.

Zurück blieb auf seiner Seite ein monotones Tuten. Doch das nahm er gar nicht wahr.

Fassungslos saß er einfach nur da. Ein ums andere Mal brannten sich ihre geschienen Worte tief in sein Gedächtnis ein.

„Nein! Nein! Nein!“, fest gruben sich seine Finger in die Bettdecke ein.

Diese Tatsache nicht akzeptieren wollend stürmte er ins Badezimmer, wo er hastig den Medizinschank durchsuchte.

Nichts!, dachte er verzweifelt weiter suchend: „Das ist so klar!“, bevor er mit einem außer sich vor Wut ausgerufenen: „Nein!“ alles liegen ließ und Hals über Kopf nach unten rannte. Auf der Treppe konnte Kazuha mit dem Baby auf dem Arm im erschrocken gerade noch ausweichen: „Conan? Sei doch vorsichtig!“, rief sie ihm empört hinterher.
 

Er rannte zuerst zum Werkraum, aber als er Ai und den Professor dort arbeiten sah hastete er in das Zimmer der Chemikerin.

Heiji, der mit den beiden Welpen balgend auf dem Wohnzimmerboden gesessen hatte, eilte hinter ihm her: „Hey? Warte mal! “, rief nach seinem Freund.

Dieser ignorierte ihn und schmetterte die Türe lauten Aufpralles gegen die dahinter liegende Wand.

Als Heiji ebenfalls ins Zimmer einfiel, fand er den anderen Detektiv wild in der Schublade von Ais Schreibtisch wühlend vor.

Verdammt!

„Shinichi?“

Noch bevor Heiji ihn aufhalten konnte war Conan bereits ausgewichen und an ihm vorbei hinaus.

„Jetzt warte doch endlich!“, rief der Größere ihm ein weiteres Mal hinterher. Ihm zum Werkraum zurück folgend beschleunigte er sein Tempo noch einmal.

Kurz vor dem Türgriff bekam er ihn zu fassen.

„Lass mich los!“, wehrte der Kleine sich gegen diese Behinderung seiner Bewegungsfreiheit.

„Was is?“

„Lass mich los! Lass los!“, Conan versuchte sich strampelnd aus dem Griff seines Freundes zu befreien, der ihn weg zog.

„Nein! Ich lasse dich jetzt ganz sicher nicht los!“, presste Heiji hervor, der Mühe mit dem wild um sich tretenden und schlagenden Detektiv hatte: „Nicht so! Jetzt. Beruhig. Dich! Shinichi, verdammt!“

„Sie hat es einfach weggeworfen! Jetzt werde ich Ran nie wieder sehen!“

„Was?“, Heiji stockte.
 

Der Gemütszustand des Mini-Shinichis schlug in verzweifelnde Resignation um. Er glitt an ihm hinunter zu Boden: „Ich habe es versaut! Ich habe meine einzige Chance versaut.“

„Kann ich dich los lassen?“

Conan, der darum rang nicht auf der Stelle in Tränen auszubrechen, nickte schwach.

„Jetz ma ganz von vorn. Was hat sie denn gesagt?“, erkundigte sich Kazuhas Freund leise und vorsichtig.

Conan brachte nur ein Schluchzen hervor.

„Is ja gut. Hol ers ma Luft.“

„Ich habe alles verdorben, Heiji.“

Dieser hatte seinen Freund in letzter Zeit schon oft niedergeschlagen gesehen, aber so unglücklich wie jetzt hatte er ihn noch nie erlebt.

„Ich hasse ihn! Ich hasse ihn!“

„Wen?“

„Conan!“, antwortete der geschrumpfte Shinichi sich gegen sich selbst wehrend: „Ich will dass er verschwindet! Ich kann wegen ihm nicht zu Ran. Ohne das Gegenmittel habe ich keine Chance mehr.“ Er schlug, Zähne zusammenbeißend, mit der fast auf den Boden: „Es hatte doch noch nicht mal richtig angefangen.“

„Hey“, legte Heiji einen Arm tröstend um seinen vor Erregung zitternden Freund.

„Was hat sie gesagt?“

„Da gibt’s nichts zu erzählen. Sie will, dass ich bis morgen Abend bei ihr bin. Als Shinichi! Sonst war es das!“

Der größere der beiden Detektive sah den anderen hilflos an, suchte nach Worten.

„Weißt du was das Tückische daran ist?“, es war reiner Selbsthass: „Als ich gesagt habe sie soll mich vergessen, weil ich ihre Tränen meinetwegen nicht mehr ertragen könnte“ Heiji verstand nicht worauf sein Freund anspielte hörte aber aufmerksam zu.

„D-das ist nicht“
 

Kazuhas Freund reichte es. Entschlossen erhob er sich: „Wart hier. Ich komm gleich wieder!“, befahl er keinen Widerspruch duldend. Er ließ Conan alleine und lief schnell nach oben in sein Zimmer. Dort fand er dessen Ohrring-Handy, welches immer noch tutete.

Mit diesem kam er zurück zu seinem Freund, welcher immer noch wie ein Häufchen Elend an Ort und Stelle auf dem Boden saß.

„Hier“, sagte er in die Hocke gehend.

Conan sah verwirrt auf den Inhalt in jener Hand: „Das ist sinnlos. Sie wird nicht mit mir sprechen“, brachte er mit tränenerstickter Stimme hoffnungslos hervor.

„Das ändert sich gleich. Wenn du gleich angerufen wirs, dann muss‘u auf jedn Fall abnehmn!“, ordnete Heiji ihm das Telefon in die Hand drückend an. Anschließend verließ er ein weiteres Mal das Wohnzimmer.
 

Zielstrebig steuerte er die Treppe an, stieg sie hoch, wobei er auf seinem Handy rumtippte und betrat dann schnellen Schrittes ohne Anzuklopfen das Zimmer der Oberschülerinnen.

Ran und auch Kazuha, die neben ihr auf dem Bett saß, erschraken auf Grund seines forschen Eindringens.

„Heiji? Was?“, fragte Ran verdattert, als Heiji ihr sein Handy vor die Nase hielt: „Hier: Ruf ihn an!“

„Nein!“, meinte sie fest ihm aufstehend die Stirn bietend. Die Schwangere wollte sich abwenden und den Raum verlassen, doch der Detektiv hielt sie unsanft am Arm fassend auf.

„Mir reicht das jetz! Das ist kein Machtspielchn mehr!“, fuhr er sie zornig an.

„Heiji!?“, Kazuha verstand die ihr mehr als unangemessene Reaktion ihres Freundes nicht: „Was soll das denn?“, wollte sie dazwischen.

Aber er drückte sie nur bestimmt von sich, bevor er sich ihr nicht Auskunft gebend wieder Ran zuwendete: „Die Nummer is bereits gewählt. Ihr beide klärt das jetz und zwar auf der Stelle! Sonst sorg ich persönlich dafür, dass du dieses Zimmer nicht mehr verlässt!“, somit drückte er ihr keinen weiteren Widerspruch erlaubend das Kommunikationsgerät in die Hand.

Kazuha sah ihn einfach nur verständnislos an: „Heiji!“

Er unterbrach sie barsch: „Und du komms schön mit!“, sagte er sie hinter sich heraus dem Zimmer ziehend…
 

Nachdem er die Zimmertüre hinter sich geschlossen hatte, blieb er Lauschposition beziehend davor stehen.

„Zieh mich nicht so!“, beschwerte sich seine Freundin, mit dem Baby zu ihm gedreht.

„Sei bitte leise!“, zischte er sie daraufhin im Flüsterton an und nahm ihr den leicht quengelnden Jungen aus den Händen.

Beruhigend bewegte er den Kleinen abwartend auf und ab.
 

Conan befand sich immer noch in der gleichen Position sitzend, wie Heiji ihn zurück gelassen hatte. Depressiv starrte der kleine Mini-Shinichi auf das kleine, blaue Ding in seiner jetzt halb geschlossenen Hand.

Er wollte seine Hand schon verzweifelt ganz schließen, als er zusammenfuhr. Das winzige Telefon hatte ein Geräusch von sich gegeben.

Hastig steckte sich der kleine Detektiv das Hörerteil ins Ohr, bevor er in Sekundenschnelle seine Fliege und sein Sprachinstrument zum Mund führte: „Ran?“, brachte er völlig überstürzt hervor.

Doch er bekam keine Antwort, was erneute Panik in ihm aufsteigen ließ: „Ran? Ran? Sag doch was! Bitte, bitte leg jetzt nicht wieder auf.“

„Findest du es nicht feige Heiji zu schicken, anstatt selbst her zukommen, Shinichi?“, ließ diese sich verächtlich herab ihm diesen Gefallen zu tun.

„Ran, ich“, wollte er anfangen, doch sie unterbrach ihn abgeneigt:

„Was willst du überhaupt noch?“

„Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Es tut mir furchtbar leid“, sagte der geschrumpfte Shinichi sein Anliegen leise, aufrichtig bedauernd, vorbringend.
 

„Ich weiß!“, gab Ran unterkühlt und äußerst knapp zurück.

„Was?“, der kleine Detektiv verstand nicht.

„Ich habe deinen kleinen Zettel gelesen!“, teilte sie ihm nüchtern aufklärend mit.

„Was hast du gelesen?“, fragte der Mini-Shinichi verwirrt nach.

„Erinnerst du nicht mehr?“, während sie sprach veränderte sich Rans Tonlage. Jetzt klang sie nicht mehr teilnahmslos, sondern vielmehr sehr enttäuscht.

„Nein“, räumte der, der sie liebte wahrheitsgetreu ein.

„Kein Wunder!“, ihre Bitterkeit verleite sich vorwurfsvoll Ausdruck: „So betrunken wie du warst!“

„Ich habe nicht nachgedacht, Ran. Es tut mir so leid. I“, wollte er einen erneuten Versuch starten sich bei ihr zu entschuldigen.

Doch sie schnitt ihm wütend ein weiteres Mal das Wort ab: „Du hast Recht! Du hast kein bisschen nachgedacht!“, ihr kamen die ersten Tränen: „Wieso spielst du mit mir?“

„Ich habe nicht mit dir gespielt“, beteuerte er ihr sofort mit brüchiger Stimme.

Ran schnaubte empört: „Ach nein? Wie würdest du es denn nennen?“

„Was nennen? Ich weiß nicht was du meinst“, sein Gesichtsausdruck wurde immer erschrockener.

„Was wohl, kannst du dich nicht mal mehr daran erinnern?“, stellte sie tief enttäuscht und zornig zugleich eine Gegenfrage anstatt auf seine Frage zu antworten.

„An was erinnern? Bitte sag es mir“, flehte er sie verzweifelt, gegen das drohende Versagen seiner Stimme ankämpfend, an.
 

Kazuha stand, ihre Arme vor der Braust verschränkt, neben Heiji. Im Gegensatz zu ihrem eher verworrenen Gesichtsausdruck, war seiner abschätzend und konzentriert.
 

Conan konnte nicht nachvollziehen worauf Ran anspielte.

Zettel, Zettel, wiederholte er ein paar Mal seine Erinnerung durchforstend und überlegend, was sie meinen könnte: „Meinst du etwa den Zettel, den Heiji dir von mir gegeben hat?“

„Oh, du Blitzmerker!“, stieß Ran ironisch, eine ganze Oktave höher gehend, aus.

„Aber, was ist denn damit?“, fragte Conan ganz verwirrt, sich nicht erklären könnend was daran das Problem sein sollte: „Hast du dich denn gar nicht gefreut?“

„Gefreut?“, fragte Ran ungläubig nach: „Gefreut? Worüber den? Du hast es dir sehr einfach gemacht! Du hattest nicht mal so viel Rückgrat es mir persönlich zu sagen!“, brüllte sie ihn zornig an.

Doch dann schlug ihre Stimmung ein weiteres Mal ins andere Extrem um: „Du bist einfach abgehauen! Du hast nicht mal einen Grund genannt!“, weinte sie nun wieder verletzt: „Du hast mich nur benutzt!“
 

„Komm mit, Quälgeist“, forderte Heiji seine Freundin hinter sich her ziehend auf mit ihm zukommen.

„Hä?“, war das Einzige was Kazuha empört dazu sagte, als er sie in sein Zimmer hineinzog. Er schloss die Türe und zog sie mit sich zum Bett. Wo er sich mit dem Baby im Schneidersitz hinsetzte: „Klär mich jetz ma auf. Was läuft hier?“, wollte er sie streng fixierend wissen.

„Was den bitte?“, entgegnete sie ihm mit einer Mischung aus Entrüstung und Unwissenheit.

„Das weiß‘u schon, mein Schatz!“, erwiderte Heiji. Mit verärgertem Unterton fügte er hinzu: „Das Ganze ist abgekartet und nich besonders nett.“

„Zzz! Da kann ich doch nichts für!“, verteidigte Kazuha sich mit ihrer Freundin solidarisierend, als wären ihr Shinichis Gefühle bei der Sache vollkommen gleichgültig.
 

„Ach nein?“, zog er darauf seine Augenbrauen hoch.

„Nein!“, betonte sie ein weiteres Mal, bevor sie ihre Arme erneut vor der Brust verschränkte und ebenfalls verärgert war: „Was sollt das eben überhaupt? Das geht dich doch gar nichts an!“

„Das mag sein“, räumte Heiji gleichfalls seinen Freund in Schutz nehmend, offen ein: „aber die Sache geht langsam zu weit. Ich kann verstehn, dass Ran sauer is, aber langsam wird es unfair.“

„Wieso? Er soll nur herkommen mehr nich.“

„Wenn er das könnte, hätte er das schon längst getan!“, entgegnete der Detektiv in seiner Verärgerung unüberlegt. Was er sofort bereute.

„Und warum kann er nich?“, hörte er seine Freundin wütend nachharken.

Warnend sah er sie an: „Möchtest du belogen werden?“

„Nein!“, ereiferte sich Kazuha auf der Stelle: „Natürlich nich!“

Ihr Zetern ignorierend lehnte er sich zurück, sodass sein Kopf von der Wand gestützt wurde: „Dann solltes‘u mich nicht weiter fragn“, meinte er resigniert murmelnd.
 

„Weißt du, wie ich mich dabei fühle, wenn du mir erst Hoffnungen machst und mich dann einfach fallen lässt? Du weißt doch überhaupt nicht, was du angerichtet hast, du dämlicher, total bescheuerter Idiot!“

„Doch, dass weiß ich. Natürlich weiß ich das!“, gab er kleinlaut zu.

Bevor der kleine Detektiv entsetzt eine zweite Erleuchtung in Worte fasste:

„M-mo-Moment mal: D-du denkst doch nicht etwa ich hätte mich von dir trennen wollen?“

„Ach nein?“, entgegnete Ran bemüht ihren Stolz wahrend: „Was sollte das sonst?“

„Du bist so ein Dummkopf!“, jetzt war der kleine Shinichi es, der verletzt war.

Energisch setzte er sich, ihre falschen Schlussfolgerungen unterbindend, durch:

„Wie kannst du das nur von mir denken? Als wenn ich hätte gehen wollen. Du hast doch überhaupt keine Ahnung, wie schwer das für mich war!“, verschaffte er seiner schon seit Wochen angestauten Frustration Luft: „Ich liebe dich! Ich liebe dich. Ich will dich ganz bestimmt nicht verlassen! Mir ist noch nie was so schwer gefallen! Verdammt, Ran! Du weißt doch gar nicht wie sehr du mir fehlst, jeden verdam“

Rans Tränen stoppten: „Was hast du gesagt?“, unterbrach sie ihn mit zittriger Stimme.

„Was?“, fragte der kleine Shinichi aus dem Konzept gebracht zurück.

„Das eben!“, drängte sie ängstlich.

„Das du mir fehlst?“

„Nein, das davor!“

Schon wieder wusste er nicht was sie wollte. Gedanklich ging er das eben Gesagte noch einmal durch, bis er zu der entscheidenden Stelle kam: „Nein!“, er war total schockiert.

Oh nein! Verdammt!, dachte er voller Bedauern: „Oh, nein!“

„Nein? Was soll das heißen? Wie nein?“, brachte Ran entsetzt, der Verzweiflung nahe, panisch hervor.

„Bitte hör auf zu weinen“, versuchte der Mini-Shinichi seine Ran nun hilflos zu trösten.
 

Kazuha saß immer noch mit Heiji schweigend auf dessen Bett.

Dieser öffnete, auf Grund einer strampelnden Bewegung Tadashis seine Augen. Er zog seine Beine hoch und setzte den Winzling so auf seinem Schoss um, dass jener sich mit seinem Rücken an den Beinen anlehnen konnte.

„Was denks‘u denn? Was meins‘u is das ein gutes Zeichn?“, wendete er sich dem Säugling rhetorisch fragend zu, welcher ihn unvermittelt ansah.

„Du kapiers nich was ich mein, oder?“, sich selbst in dieser Feststellung zustimmend nickend, nahm er die beiden kleinen Hände in seine und bezog sie in seine nun schließende Bewegung mit ein.

Kazuha sah sich diese Handlung schweigend an.

„Lass uns Daumen drückn. Vielleicht nützt es ja was“, meinte Heiji. Den Rest sprach er nicht laut aus: Shinichi, den Rest muss‘u jetz alleine hinkriegen.
 

„Warum bist du einfach gegangen? Ich weiß doch noch nicht mal, wo du bist.“, wollte Ran sich ihre Tränen abwischend wissen.

„Bitte frag mich das nicht.“, entgegnete ihr Freund darauf bedauernd mit tieftraurigem Unterton: „Ich kann es dir nicht sagen.“

„A-aber warum?“, es war mehr ein leises Flehen, als eine eigentliche Frage: „Shinichi, ich verstehe das nicht“, schluchze sie.

Ihre Traurigkeit übertrug sich noch stärker auf ihn. Unglücklich schloss er die Augen und bat sie seinerseits flehend nicht weiter auf eine Antwort zu hoffen: „Bitte… ich kann nicht. Ich kann einfach nicht.“

„Ja, a-aber“, versuchte sie es jedoch noch einmal.

„Es tut mir leid. Bitte vertrau mir einfach. Ich k-kann es dir einfach nicht sagen.“

„In Ordnung“, gab Ran schließlich einsehend nach, dass es keinen Sinn hatte weiter um eine genauere Auskunft zu bitten.

„Ich danke dir“, seine körperliche Angespanntheit löste sich, bevor er sich sogleich wieder verkrampfte.

„Kannst kannst du mir denn wenigstens sagen, ob es dir besser geht?“, hörte er ihre vorsichtige Stimme.

„Mach dir bitte keine Sorgen um mich. Es geht mir gut“, versicherte er ihr möglichst überzeugend, was ihm aber noch nicht vollends gelang, denn sie versicherte sich noch einmal mit einem aus Misstrauen und Angst geprägtem: „Wirklich?“

„Ja“, sagte er mit nun wieder festerer Stimme.
 

„Du weißt das mit dem Baby, oder?“, wechselte Ran mutig das Thema.

„Ja“, gab er ehrlich zu.

„Conan!“, nannte sie mit entrüstender Tonlage den, den sie dieses Verrates für verantwortlich hielt: „Er kann gleich was erleben.“
 

Heiji hatte scheinbar genug vom herumsitzen, denn er erhob sich.

Überrascht sah seine Freundin ihm zu, wie er hinter sich die Zimmertüre schloss und sie alleine ließ.
 

Der Mini-Shinichi verteidigte sein zweites Ich sanft:

„Er hat mir nichts verraten.“

„Heiji?“, Shinichis Freundin konnte es nicht glauben:

Kazuha hätte doch nicht?
 

Hattoris Blick erhellte sich, als er Ai zusammen mit dem Professor in der Küche vorfand. Die beiden hatten sich bei einer Tasse Tee zusammengesetzt und machten angespannte Gesichter.

„Na has‘u dich wieder hervor getraut?“, fragte Heiji aufmunternd sich neben Conans Klassenkameradin stellend.

Sie musste in Gedanken gewesen sein, da sie ihn erst jetzt, als er sich neben sie setzte, registrierte.

„Ich glaube der hier vermisst dich“, meinte er darauf mit einem heiteren Lächeln zu ihr.

Sich ebenfalls zu einem Lächeln durchringend, nahm sie das Baby entgegen.

Sie schaute liebevoll zu ihm hinunter.

„Die beiden telefonieren noch?“, erkundigte sich der Professor sich in das Gespräch mit einbringend.

„Ja, scheint ganz gut auszusehn. Nachdem was ich eben oben aufgeschnappt hab“, teilte Heiji ihm aufstehend seine Einschätzung mit.

Der Chemikerin gelang ein flüchtiges Lächeln, während sie ihren Kopf seitlich an den ihres anvertrauten Kindes schmiegte.
 

Heiji, der eine dritte Tasse holte, entging die Traurigkeit ihrer Augen nicht. Er kam zurück und setzte sich, dann nahm er sich die Kanne und schüttete sich ein: „Du weiß schon, dass er nich wirklich dir die Schuld gibt!?“

„Er hätte nichts gefunden“, antwortete Ai leise.

„Das Ganze bleibt doch unter uns?“, wollte Shinichis Freund sich nun bei Agasa vergewissern.

„Nein“, antwortete Ai, die schneller als ihr älterer Mitbewohner war.

Heiji war entsetzt: „Nein?“

„Wir können es seinem Vater ruhig sagen. Er dachte sich so etwas schon“, erklärte der Professor.

Der Detektiv sah die beiden perplex an, bevor er ungläubig fragte: „Was?“

„Sie hat es ihm erzählt. Also wirst du es auch in Kürze wissen“, meinte Ai nur nüchtern.

Heiji ließ mit einem letzten, verwirrten Blick diesen Aspekt ihm Raum stehen.

„Wie sieht es aus. Gibt es irgendwas Neues?“, erkundigte er sich nun bei ihr.

„Nein“, teilte sie ihm nachdenklich murmelnd, Chiyokos Sohn fester umarmend, mit.
 

„Könnest du mir davon erzählen?“, fragte er ein wenig unsicher-zögernd.

Ran wusste nicht was Shinichi meinte: „Wovon?“, fragte sie ebenfalls ein bisschen unsicher nach.

„Vom Abend. I-ich kann mich leider nicht mehr an alles erinnern“, gab er verlegen rot werdend zu.

„W-was möchtest du denn wissen?“, auch sie wurde verlegen.

„Wenn es geht alles. Ich möchte mich an alles erinnern können“, bat der Detektiv schüchtern.

„Äh also ich wollte mit dir reden. Deshalb bin ich zu dir rüber gegangen und als, als ich rein kam hast du mich wütend angesehen. Ich wollte dich fragen, was los ist, aber du hast du bist“, begann sie scheu zu erzählen.

„Ich bin zu weit gegangen?“, beendete er ängstlich den Satz.

„N-nein. I-ich war nur überrumpelt, das ist alles“, winkte sie seine Sorgen abweisend ab.

„Wirklich? Ich hatte Angst ich hätte“

„Etwas getan was ich nicht wollte?“, ergänze sie nun ihn sanft.

„Ja“, Conan war den Tränen nahe.

„Nein eigentlich nicht“, konnte sie ihn beruhigen: „Eigentlich", begann sie: "Du warst ganz vorsichtig.“

Dem Mini-Shinichi fiel ein grießiger Stein vom Herzen: „Wirklich?“

„Wirklich!“, bestätigte ihm Ran fröhlich lächelnd, dann fügte sie kaum hörbar noch etwas hinzu: „Ich fand es schön.“

„Ich kann mich immer noch nicht an alles erinnern“, stellte der Kleine bedauernd fest, mit seinen Gedanken ganz woanders.

„Kein Wunder. Du warst sehr betrunken“, meinte sie ein wenig kichernd.

„Wie betrunken?“

„Du bist eingeschlafen.“

„Oh.“

„Shinichi?“, Ran wurde wieder ernst.

„Ja?“

„Du hast dich wegen den Schmerzen so betrunken, oder?“

„Ja“, antwortete er ihr leise mit bitterem Unterton in der Stimme: Deswegen auch…
 

Die drei Eingeweihten saßen immer noch abwartend in der Küche.

„Leer“, stellte Ai fest, als sie sich noch etwas einschütten wollte.

„Tja, dann muss‘u wohl noch einen machen“, meinte Heiji nachdenklich den letzten Rest des Inhaltes seiner Tasse betrachtend.

„Ich?“, entgegnete sie ihn von der Seite her fordernd ansehend: „Du hast doch den letzten Rest genommen.“

Während Heiji sich schon erheben wollte, deutete ihm der Professor, mit sachte nach unten gehender Hand an, sitzen zu bleiben.

So erhob sich Agasa an Stelle des Detektivs und setzte neues Wasser auf.
 

„Wie lange telefonieren die jetzt eigentlich schon?“, überlegte der Detektiv laut.

Sich langsam langweilend stützte er seinen Kopf durch seine freie Hand ab.

„Zwei Stunden und schätzungsweise dreizehn Minuten“, antwortete die Chemikerin, ihren Ärmel hochschiebend, auf ihre Armbanduhr blickend.

„Solln wir noch mal Mäuschen spieln?“, schlug er ihr darauf Schlitzohrigkeit vor.

Der Professor sah ihn daraufhin tadelnd an.

„Ich bin ja schon still“, murmelte er, bevor er austrank.

Der alte Mann schütte das heiße Wasser um.

Ai schüttelte verneinend ihren Kopf. Dann stand sie mit dem Baby auf ihrem Arm auf, trug ihn ins Wohnzimmer auf seine Decke.
 

Hier befanden sich auch beide Welpen nah beieinander auf dem Boden vor der Couch liegend. Neugierig sahen sie auf, als Heiji sie zu sich rief.

Munter rannten sie ihm Schwanz wedelnd entgegen. Die zwei verschmust kraulend, ging er in die Hocke.

Jedoch unterbrach er sein Tun sofort, als er erst seine Freundin und dann Ran von Oben her vernahm.
 

„Nein?“, fragte Kazuha: „Er hat es dir wirklich gesagt?“

Ran bestätigte freudestrahlend, eifrig nickend und kurz um wurde sie von Kazuha gratulierend umarmt: „Das is ja toll! Ich freu mich ja so für dich!“
 

Heiji sah die beiden am Treppengeländer stehen.

Shinichis Freundin, die ihn sah, löste sich und kam nach unten zu ihm: „Heiji, danke das du Shinichi angerufen hast!“, sagte sie und fiel ihm wortwörtlich vor lauter Begeisterung um den Hals.

Der Betreffende wusste zwar im ersten Moment nicht wie ihm geschah, doch erwiderte er ihre Umarmung, als er begriff, mit einem Lächeln: „Hey, nich ganz so fest, bitte. Du erwürgs mich sons noch!“, lachte er.

Sofort löste sich Ran schnell von ihm: „Oh, Entschuldige.“ Sie wurde rot.
 

Zeitgleich kam Kazuha an Ai vorbei und stellte sich dann neben die anderen beiden Oberschüler.

Der Professor war ebenfalls dazu gekommen. Doch auch er hielt sich bedeckt im Hintergrund.
 

Heiji fiel auf, das jemand fehlte.

Kommt Shinichi nich?, dachte er seinen Rücken den Mädchen zuwendend.

Er ging zur Haustür und öffnete diese.

Er fand wenn er gesucht hatte.

„Shinichi?“, meinte er heiter.

Jener saß mit dem Rücken nach vorne gebeugt. Seine Arme lagen auf seinen Beinen auf. Niedergeschlagen drehte sein kleiner Freund seinen Kopf in seine Richtung.
 

Heiji kam irritiert zu ihm: „Was has‘u?“, fragte er ihn.

Der geschrumpfte Detektiv schaute deprimiert wieder zurück zur Straße: „Ich habe ihr gesagt, dass ich sie liebe.“ Seine Worte klangen unangemessener Weise verärgert.

Heiji sah ihn von der Seite aus platt an: „Aber, das war es doch was du wolltes?“

„Nein.“

„Wie Nein?“, der große Detektiv verstand nicht.

„Ich habe mich verplappert“, äußerte sich der Kleinere unglücklich: „Ich wollte es ihr so nicht sagen. So nicht. Nicht am Telefon. Nicht als Conan“, wobei immer mehr Frustration mit hinein spielte.
 

Jetzt war Heiji alles klar:

„Komm ma mit!“, forderte er seinen Freund bestimmt auf.

Allerdings sah dieser ihn nur überrascht an.

Zügig half Heiji ihm auf die Füße und zog ihn bis kurz vor das Wohnzimmer. Von hier aus waren ihre Freunde zu sehen.

Heiji kniete sich zu ihm hinunter: „Was siehs‘u?“

Doch Conan senkte seinen Blick nur, so formulierte er seine Feststellung noch einmal neu: „Sag mir was‘u siehs, Shinichi. Schau dir Ran ma an!“

Der Detektiv tat es. Traurig sah er zu seiner Ran.

„Sie is total glücklich und das ist allein dein Verdienst“, redete Heiji währenddessen weiter. Dann dämpfte er seine Stimme noch ein wenig mehr, nahe am Ohr Conans: „Telefon hin oder her: das ist doch sowas von egal! Sie weiß jetz was‘u fühls un das is für sie das Wichtigste. Alles andere is zwar romantischer, aber darauf kommt es doch gar nich an.“ Mit diesen Worten richtete Osakas Detektiv sich auf und trat in den Wohnbereich über.
 

Ran, die ihn sah, entdeckte hinter ihm Conan.

Dessen Augen hatten immer noch einen wehmütigen Schimmer inne.

Sie kam zu ihm und begab sich, in die Hocke gehend, mit ihm auf gleiche Augenhöhe: „Dankeschön, dass du nichts von dem Baby verraten hast“, sagte sie ihm dankbar lächelnd.

Was jedoch wohl zu viel für ihren geschrumpften Freund war, der sich an sie klammerte.

Da sie nicht mit so einer Reaktion gerechnet hatte, wäre sie beinahe nach hinten weggekippt: „Hey“, lachte sie überrascht auf.

„Ran“, sagte er fast lautlos.
 

Heiji, der die ganze Szene schmunzelnd neben seiner Freundin stehend beobachtete, bemerkte das etwas nicht stimmte.

Denn als Ran sich von ihrem kleinen Klammeraffen befreite, hatte dieser sichtlich Mühe nicht nach vorne zu kippen. Zur Erleichterung Hattoris gelang es ihm zum Glück, ohne das es groß auffällig gewesen wäre, sich im letzen Augenblick doch eigenständig aufrecht zu halten.

„Ich muss zurück nach oben“, meinte Ran sich derweil heiter an ihre Freundin wendend: „Ich habe versprochen, dass ich es Sonoko als erstes erzähle.“ So verschwand sie mit Kazuha, die ihr nachkam.
 

„Shinichi?“, fing Heiji seinen Freund schnell auf, welcher gefährlich taumelnd versuchte sich an der Lehne des Sofas abzustützen.

Ai ließ den Kleinen auf der Decke liegen und eilte wie der Professor, seine Tasse abstellend, zu ihnen hinzu.

Heiji half ihm sich auf der Couch hinzulegen. Routiniert wanderte seine Hand als erstes zur Stirn.

„Ich habe kein Fieber“, meinte Ostjapans Detektiv sich die Berührung widerstrebend gefallen lassend: „Mir ist nur schwindelig“, er klang matt.

Ai legte daraufhin mit nachdenklichem Gesicht zwei ihrer Finger auf den Rücken seines Handgelenkes, bevor sie nickte.

Der Professor reichte ihm ein Glas Wasser, welches er halb aufrecht sitzend austrank. Anschließend trug Heiji ihn in Begleitung von Ai nach oben in sein Zimmer, wo er ihn auf dem Bett absetzte.

„Mein Vater ist so ein Mistkerl!“

„Wieso?“

„Weißt du was? Er wusste Beschied!“

„Über Rans Ausweichmanöver?“

„Ja!“, Conan schaute böse auf seine Decke.
 

„Wie ist sein Puls?“, erkundigte sich Ai von ihrem Baby aufsehend, welches immer noch auf der Decke lag und mit einer gelben Rassel spielte.

„Okay“, teilt Heiji ihr, sich aufs Sofa setzend, mit.

„Wenn du mit ihm zusammen bist: Achte darauf“, sagte sie zu ihm gedreht.

„Geht klar.“

„Na ja,“, versuchte der Professor die Stimmung ein wenig zu entspannen: „Jetzt haben die beiden sich ja ausgesprochen.“

„Vergessen Sie seinen Vater nicht. Da kommt noch was nach!“, prophezeite Ai böses Blut ahnend.
 

Als Conan aufwachte, war es bereits dunkel geworden. Sich mit einer Hand an die Stirn fassend rappelte er sich verschlafen auf.

Unten traf er im Wohnzimmer Heiji an, welcher gerade dabei war, seinen rechten Schuh zu binden. Der andere Schuh war zwar ebenfalls angezogen, aber noch offen.

„Wieder fit?“, erkundigte er sich aufschauend.

Conan nickte, sich neben ihn setzend.

„Lust mit zu kommn?“

„Ja.“

„Du machs dir das zu kompliziert!“, äußerte sich Heiji schmunzelnd über die nachdenkliche Miene seines Freundes.

Doch dann folgte er dessen Blick.
 

Der Professor kam zu ihnen mit dem Telefon in der Hand: „Shinichi.“

„Ja?“, der kleine Detektiv verzog das Gesicht: „Mein Vater?“

Agasa brauchte gar nichts zusagen. Der Gesichtsausdruck des alten Mannes verriet, dass die Schlussfolgerung richtig war: „Nein Danke. Kein Bedarf!“, lehnte Conan aufstehend und mehr als desinteressiert ab.

„Geben Sie ihn mir trotzdem“, forderte Yusaku.

Conan, der seine Augen genervt verdrehte, ergriff unsanft den Hörer: „Sie Petze!“, murmelte er, sich das Telefon zum Ohr führend, schimpfend.
 

„Was willst du?“, tönte er säuerlich in den Hörer.

„Hallo, Shinichi“, meldete sich der Schriftsteller am anderen Ende ernst.

Sein Sohn verzichte auf eine Begrüßung. Er zog es vor seiner Wut unvermittelt Luft zu machen: „Du bist nett. Echt klasse! Ich danke dir vielmals!“, brüllte er ihn außer sich an: „Du hast das alles ganz genau gewusst! Du wusstest genau wie es mir ging, du bist so was von hinterhältig! Von mir Ehrlichkeit erwarten, aber selbst nicht dazu stehen! Weißt du was? Ich werd dir im Leben nichts mehr erzählen!“

„Bist du jetzt fertig?“, erkundigte sich Yusaku nun, der sich die Standpauke bis hierher geduldig angehört hatte.

„Wieso hast du mir das nicht gesagt?“, schlug Conans Stimme in tiefe Enttäuschung um: „Ich hatte dir vertraut.“

„Ich habe es deiner Mutter gesagt, dass ich damit nicht einverstanden bin, aber du weißt doch wie sie ist, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat.“

„Na und? Hattest du nicht den Schneid dich durchzusetzen? Du hättest mir das trotzdem sagen können. Ich hätte einfach überrascht getan und ich hätte mich verdammt noch mal nicht so verrückt zu machen brachen!“, jammerte er unglücklich.

„Shinichi!“, ermahnte ihn sein Vater diesbezüglich: „Du bist nicht der, der mit ihr weiterhin zusammenleben will!“

„Trotzdem!“, empörte sich sein Sohn darauf äußerst abwertend.

„Sei ihr gegenüber bitte nicht nachtragend. Du weißt das sie es momentan nicht leicht hat.“

„Okay“, gab der Sohn der Schauspielerin sich bereuend versöhnlich.

„Warum ich allerdings anrufe ist“, wechselte der Autor das Thema: „Was habt ihr bisher für die Ferien geplant?“

Conan stutze: „Hä?“

„Ich frage was ihr geplant habt.“

„Äh… wir wollten campen gehen, aber ansonsten…“

„Das ist praktisch“, unterbrach sein Vater ihn zufrieden: „Dann kannst du den anderen bitte von mir aufrichten, dass sie eigeladen sind.“…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück