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Ausdauer!?

von

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Schwanger

Montagmorgen, 26. Juni
 

Um fünf vor Fünf morgens war es Ran, welche frustriert als erstes aufstand. Fröstelnd zog sie sich eine Strickjacke über, dann verließ sie im Nachthemd müde ihr Zimmer und ging niedergeschlagen nach unten.

Im Wohnzimmer lag Shinichis Welpe auf dem Sofa. Er schaute auf, als er die geliebte Person seines Herrchens vernahm.

Ran jedoch ignorierte Holmes nach einem flüchtigen, tieftraurig-verärgertem Blick.

Jedoch lief ihr der kleine Vierbeiner hinterher in die Küche.

Dort öffnete die Oberschülerin den Kühlschrank. Verzog angewidert das Gesicht. Schüttelte sich angesichts der Nahrungsmittel. Ran schloss den Kühlschrank wieder. Unschlüssig blieb sie in der Küche stehen. Schaute in Richtung des Wohnzimmers, dann zur Treppe, bis sie sich schließlich dazu entschied, sich tiefseufzend, am Tisch niederzulassen. Erst traurig, dann argwöhnisch schob sie Holmes und nun auch Queen, der unter dem Tisch gelegen hatte, von sich weg: „Geht woanders hin“, grummelte sie, dabei besonderes Shinichis Welpen meinend. Frustriert stützte sie, die Luft scharf einziehend, ihren Kopf auf ihrer Handinnenfläche ab.
 

Tadashi weinte. Der Professor trug ihn in die Küche. Er traf auf Ran, jene saß immer noch am Tisch. Sie sah müde aus. Schaute auf.

„Oh, schon auf?“, war der alte Mann ein wenig überrascht: „Kannst du nicht schlafen?“, wurde sie mitfühlend von ihm gefragt.

Die Oberschülerin schüttelte schnell ihren Kopf: „Nein, nicht wirklich“ und setzte ein Lächeln auf.

Stumm schaute Ran dem Professor dabei zu, wie er Tadashi erst eine Flasche zubereitete und diese dann an den kleinen, hungrigen Vielfrass auf seinem Arm, im stehen, verfütterte.

Schließlich machte das Baby durch wegschieben der Flasche deutlich, dass es genug hatte. Gemeinsam mit seinem Träger verließ es den Raum. Wurde von jenem zurück ins Schlafzimmer gebracht.

Ran blieb weiterhin sitzen.
 

„Du bist doch blöd“, meinte Kazuha auf Heiji vor dem Badezimmer wartend, als jener dort herauskam.

„Wer ich? Wenn wer blöd is dann du! Wer braucht im Bad denn sons immer so lang, hm?“

„Ach, halt doch deine Klappe!“

Gemeinsam kamen sie nach unten.
 

Die andere Oberschülerin drehte sich in die Richtung der beiden.

„Ran?“, wurde sie von ihrer Freundin angesprochen: „Warum has’u mich denn…“, Kazuha unterbrach sich selbst: „Has‘u geweint?“, fragte sie verwundert näher zu ihrer Freundin kommend.

„Nein“, antworte Ran ihr nur, während Kazuha sich zu ihr setzte: Du bis ja noch gar nich angezogen. Is dir nich gut?“

„Komm schon!“, drängte Heiji bereits mit seiner Jacke ankommend.

„Ja!“, fauchte seine Freundin zurück. Eilte ihm dann jedoch hinterher.

Oh, nein! Ran warf einen Blick auf die Uhr, sprang dann ebenfalls auf. Rannte nach oben.
 

Im Haus des Meisterdiebes war es Yusaku, der wach im Bett lag. Neben sich hatte er seine Frau liegen und ihm gegenüber seinen Sohn. Die Mitglieder seiner Familie schliefen beide noch. Durch sein Gesicht fahrend, setze er sich auf. Schaute erst auf Yukiko, dann zum geschrumpften Shinichi.

Anschließend stand er auf, um sich eine Zigarette anzuzünden. Dazu ging er in den Nebenraum seitlich ans Fenster. Auch der Meisterdieb schlief noch und dazu ganz seelenruhig. Den ersten Zug nehmend und den Qualm ausstoßend musterte er den Zauberlehrling nachdenklich.
 

Der Professor wurde von Kaito, der sich auf den Schulweg machte hereingelassen.

Yusaku freute sich sichtlich über seinen Besuch.

Conan und Ai bekamen es vom Nebenzimmer aus zeichnend mit. Allerdings war es für sie kein Grund ihre Tätigkeit einzustellen.

Yukiko nahm sofort den kleinen Tadashi in Beschlag.
 

Abgehetzt erreichten Heiji und Kazuha das Polizeipräsidium.

„Hoffentlich is es nich aufgefalln, dass wir zu spät sin“ Kazuha war außer Atem. Sie lief ihrem Freund in geringem Abstand hinterher die Treppe hinauf.

„Oh, doch! Das is aufgefalln“, erwiderte er ihr in weiser Voraussicht.

Die zwei bogen um die Ecke.

Der Inspektor kam ihnen missbilligenden Blickes entgegen: „Wo kommt ihr denn jetzt her?“ Ihrer beider Chef sah demonstrativ auf seine Armbanduhr.

Heiji wollte sprechen.

Megure fuhr fort: „Ihr wisst doch Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind unumgänglich.“

Die beiden Angesprochenen verbeugten sich entschuldigend.

„Es tut uns Leid, Inspektor. Wir haben verschlafn“, log Heiji stellvertretend auch für Kazuha.

„Wir haben schon bei euch angerufen“, klang ihr Chef ärgerlich: „Jetzt habt ihr die Kommission verpasst.“ Somit ging er in sein Büro.

Erleichtert atmeten die beiden Oberschüler aus.
 

„Un jetz?“, Kazuha sah ihren Freund missgestimmt fragend an.

„Keine Ahnung.“ Er steuerte auf das Büro des Inspektors zu. Klopfte.

„Herein!“

Der junge Detektiv öffnete die Tür: „Entschuldign Sie die Störung, aber was solln wir jetz tun?“

Megure, der an seinem Schreibtisch saß, schien kurz überlegen zu müssen: „Geht zu Sato und helft ihr bei den Zeugenaussagen zum Fall Bessho!“

Schleunigst schloss der Oberschüler die Tür wieder und ging mit seiner Freundin zu Besagter.

„Is er noch sehr sauer?“

„Etwas. Wir habn die ehrenvolle Aufgabe Zeugenaussagen zu sortiern.“

„Na, toll“, seine Freundin war sichtlich begeistert.

Die beiden betraten die große offene Büroanlage. Diese war ziemlich leer. Außer ihnen waren nur sechs anderen Beamte anwesend. Sie saßen weit auseinander verteilt und arbeiten an ihren Schreibtischen. Ein Mann mittleren Alters stand am Kopierer. Ein anderer setzte sich gerade mit einer Tasse auf seinen Platz.

„Guten Morgn“, grüßte der Detektiv an Miwako gerichtet.

„Da seid ihr ja.“, sagte sie in neutralem Ton, ging zu ihrem Regal und holte zwei Ordner heraus. Mit jenen kam sie zurück: „Hier.“

Gemeinsam setzten sich die Oberschüler an den Schreibtisch neben Satos, welcher zurzeit nicht in Gebrauch war und begannen mit ihrer Arbeit.
 

Der Professor war inzwischen wieder gegangen.

Conan und Ai verbrachten den restlichen Vormittag weiterhin mit zeichnen. Er skizzierte einen Baum in verschiedenen Perspektiven. Von oben, seitlich, von unten betrachtet und von vorne. Dann machte er das Gleiche mit einem Haus, während Ai mosaikähnliche Muster aufs Papier brachte. Vor allem Conan arbeitete sehr konzentriert. Seine Geschicklichkeit in den Finger hatte sich zu seiner großen Zufriedenheit sehr verbessert.

Sein Vater arbeitete im Nebenzimmer ebenfalls: an seinem Manuskript.

Yukiko hingehen spielte am anderen Ende des Schreibtisches mit Tadashi, indem sie ihn auf ihrem Schoss wippen ließ. Hin und wieder zog sie ihn hoch, sodass er aufrecht stand und vergnügt hopste.
 

Nach der Arbeit begleitete Heiji seine Freundin zum Professor. Sofort stürmten die Hunde auf ihn und sie zu und sprangen beide an. Heiji lachte nur darüber und entledigte sich seiner Uniformjacke. Nachdem er seine Schuhe hoch gestellt hatte, betrat er das Wohnzimmer.

Kazuha ging nach oben die Treppe hinauf, während es ihn, den Professor am Computer grüßend, in die Küche verschlug.
 

Dort war auch Ran, welche bemüht war für Tadashi eine Flasche zuzubereiten. Jedoch wohl mit wenig Erfolg.

Tadashi hatte mit seinem Ärmchen die Milchtüte umgestoßen, die Ran eben aus dem Kühlschrank geholt hatte, sodass sie sich eilig daran machte aufzuwischen.

„Kann ich dir helfn?“, bot Heiji sich bereitwillig an.

„Nein, danke. Es geht schon!“, wehrte Ran jedoch ab. Woraufhin der Detektiv sich Schulter zuckend ein Glas nahm.

Sich einschüttend hörte er Ran hinter sich verzweifelt laut auffluchen: „Oh, nein!“

Die Milch im Topf war ihr übergelaufen.

Sie lief noch mal zurück zum Kühlschrank, holte eine neue Packung heraus, die letzte.

„Wenn die jetzt auch noch anbrennt.“

„Willst’u wirklich keine Hilfe?“, bot Heiji sich erneut an.

„Nein!“, fuhr Ran ihn darauf nur gereizt an, während sie sich einen neuen Topf herausholte, dabei das weinende Baby unruhig senkrecht auf und ab wiegend.

Stumm schaute Heiji ihr, den Inhalt seines Glases austrinkend, dabei zu, wie sie höchst vorsichtig darauf achtete die neue Milch jetzt nicht auch noch anbrennen zu lassen.

Tadashis ungeduldiges Weinen wurde allerdings immer intensiver: „Schht. Ich bin doch gleich soweit. Ich kann doch auch nichts dafür!“ Sie hatte es zu wütend und zu laut gesagt.

Jetzt weinte das Baby um sich fuchtelnd noch mehr. Ihrerseits Angespannt versuchte sie ihn nun durch schnelleres hoch und runter bewegen ruhig zu stellen.

Heiji stellte das nun leere Glas auf der Theke ab: „Willst’u wirklich keine Hilfe?“, fragte er mittlerweile schon fast ungläubig.

Ran fiel die Flasche aus der Hand, weil Tadashi mit seiner Hand dagegen stieß.

„Auch das noch!“, jammerte sie sich nach der Flasche bückend. Heiji wollte ihr behilflich sein. Bekam von ihr jedoch nur wütend das schreiende Kind in die Arme gedrückt. In Rans Augenwinkeln hatten sich Tränen gebildet. Weinend rannte sie nach oben.

Heiji richtete sich ebenfalls auf, schaute ihr nach. Dann besah er sich seufzend das Chaos.
 

Beinahe wäre Ran mit Kazuha zusammen gestoßen. Als diese ihre Freundin weinen sah, sah sie sie fragend an: „Was has‘u?“

„Nichts!“ Heulend rannte Shinichis Geliebte ins Bad. Das sie abschloss.

„Hey, was is denn los?“, hörte Ran Kazuha rufen.

Ihr war schlecht. Sie kniete am Rand der Schüssel und übergab sich.

„Hey, Ran. Mach die Tür auf, bitte!“ Mühsam rappelte die Angesprochene sich auf. Öffnete.

Kazuha sah in das tränenüberströmte Gesicht ihrer Freundin, nahm sie erst einmal in den Arm. Nach einer Weile hatte Ran sich etwas beruhigt und löste sich von der Umarmung. „Was is den passiert?“

Ran brach umgehend erneut in Tränen aus.

„Hey!?“

„Ich weiß nicht“, schluchzte Ran schließlich, sich deprimiert auf den Wannenrand setzend.

Unschlüssig blieb Kazuha stehen: „Redes‘u mit mir?“

Traurig begegneten sich die Blicke der Freundinnen.

Ran schüttelte schnell mit ihrem Kopf.

„Wirklich nich?“, setzte Kazuha sich zögerlich neben sie.

„Ich kann nicht“, leise sprechend senkte Ran ihr Haupt.

„Warum nich? Vertraus‘u mir nich?“

„Doch. Natürlich!“ Ran sah sie den Tränen nahe an, bevor sie sich mutig ein Herz fasste und ansetze: „Ich ich ich habe Angst. Mir ist die ganze Zeit über so schlecht. Was ist, wenn ich schwanger bin?“ Ran war beim Sprechen immer schneller geworden.

Ihre Freundin machte große Augen: „Wie komms‘u den darauf? Hast du etwa mit?“

Ran nickte bereits erneut weinend.

„Oh“, Heijis Freundin war sprachlos. Schnell meinte sie: „Bestimmt irrs‘u dich. Vielleicht has‘u dir nur den Magn verdorbn?“

„Was wenn nicht?“, Ran klang sehr verzweifelt.

„Oh weh“, überlegte Kazuha so: „Has‘u den schon einen Schwangerschaftstest gemacht?“

„Nein“, Ran schluchzte bitterlich.

„Dann solltes‘u vielleicht einen machen? Nur, um ganz sicher zu gehn“, meinte Kazuha.

„Ja, a-ber ich hab solche Angst! Was wenn ich wirklich ein Kind bekomme?“

„Das weiß‘u doch noch gar nich. Vielleicht is es was anderes. Was ganz harmloses“, versuchte Kazuha ihre Freundin aufzumuntern.

Ran schluchzte: „Meinst du?“

„Ja. Und wenn nich, dann has‘u immer noch mich. Ich helfe dir. Okay?“

Ran nickte dankbar. Halt suchend ließ sie sich von Kazuha seitlich in den Arm nehmen.
 

Yusaku war mit Schreiben beschäftigt und Ai malte ein selbst gezeichnetes Mandala aus.

Kaito grinste unauffällig, während Conan ganz vertieft in seinen nächsten Schachzug war. Beide saßen bequem auf dem Bett des Diebes.

Heiji hatte, die Türe hereinkommend, einen Zeigefinger auf seine Lippen gelegt. Schlich sich, ebenfalls grinsend, leise an den kleineren Detektiv heran. Er hatte eine Tasche dabei: „Buh!“, erschreckte er Conan laut rufend.

Sobald dieser sich von seinem Schrecken erholt hatte, funkelte er seinen Detektivkollegen verärgert an.

Der Zauberer nutzte die Gelegenheit und nahm mal schnell einen Läufer bei Seite.

Als Conan sich wieder dem Spielbrett widmete, fiel ihm auf, dass irgendetwas anderes war. Er schaute sich alle Figuren an: „Läufer wieder her!“, forderte er grimmig.

Mit einem ganz, ganz traurigem, langgezogenem: „Oh“ rückte der Dieb die Figur, hinter seinem Rücken hervorholend, wieder heraus.
 

Heiji setzte sich ein Bein wagerecht anwinkelnd dazu: „Shinichi, ich glaub du verliers“, äußerte er seine Vermutung.

„Das werden wir noch sehen“, Conan machte nicht den Eindruck, als würde er sich leicht geschlagen geben wollen. Er machte seinen Zug. Schlug das letzte weiße Pferd.

Jetzt war es an dem Zauberlehrling zu grübeln.

„Du bist spät!“, stellte Conan verstimmt fest: „Was hast du mitgebracht?“, wollte er dann allerdings neugierig von seinem Freund wissen.

„Was zu futtern!“, grinste dieser.

„Schon klar!“, reagierte Conan ungeduldig, genervt.

„Sag bloß, du has Hunger?“, Heiji machte auf überrascht. Grinste, seinen kleinen Freund, der ihn auffordernd ansah, verschmitzt an: „Oh, sorry. Ich hab gar nich daran gedacht, dass’u auch was wolltes.“

Conan sah beleidigt aus.

Heiji lachte: „War doch nur’n Scherz! Hier.“ Gutmütig reichte er ihm, die für ihn bestimmte, Portion hin. Conan fand das wohl weniger lustig. Schaute Heiji noch immer ärgerlich an.

„Also: Als wenn ich dich vergessen würd. So mager wie du bis, kanns’u schließlich jeden Happn vertragn.“
 

„Äh!“, Conan verzog probierend das Gesicht: „Wer hat denn das gekocht?“

„Ich, wieso? Has’u etwas daran auszusetzn?“, fühlte Heiji sich durch die geringe Schätzung seiner Mühe ein wenig angegriffen.

„Wäh!“, Tokios Detektiv schüttelte sich nur.

„Wenn’s nich mags, dann lass es doch einfach stehn, Shinichi!“

„Würd ich ja, wenn ich nicht so einen Hunger hätte.“

Der Dieb grinste sich amüsierend.

„Ja, dann kanns ja gar nich so schlecht sein!“

„Bild dir nichts ein. Wieso hast du Ran nicht kochen lassen?“

„Ach die, die hätt das eh nich hingekriegt“, Heiji verstummte. Er hatte mehr gesagt, als er wollte.

„Wieso?“, erkundigte sich der geschrumpfte Shinichi natürlich prompt: „Hast du sie etwa geärgert?“

„Hallo?“, Heiji reagierte empört: „Was denks’u nur von mir?“

Conan schaute ihn darauf nur strafend an.

„Ich hab nichts gemacht, kapiert! Ich hab mich angebotn ihr zu helfn.“

„Helfen?“, der kleine Shinichi runzelte die Stirn.

„Mit Tadashi. Sie hat alles anbrennen lassen. Sie war vorhin total genervt von ihm und hat ihn mir dann einfach in die Arme gedrückt.“

„Seit wann ist sie von Tadashi genervt?“ Conan fand das merkwürdig: „Sie findet ihn doch so süß?“

Heiji zuckte weiter essend mit den Schultern: „Keine Ahnung. Weiß ich nich.“ Damit war für ihn das Thema erledigt. Conan war für einen Augenblick still, bevor auch er weiter aß.
 

Shinichis Mutter kam herein.

„Guten Abend, Yukiko“, grüßte ihr Mann sie einigermaßen wohlgesonnen.

Sie jedoch schenkte ihm legendlich einen abwertetenden Blick.

„Haben deine Eltern sich wieder gestritten?“, flüsterte Heiji interessiert an seinen kleinen Freund gewandt.

„Ach und frag nicht wie“ Conan war sichtlich genervt vom Umgang seiner Eltern miteinander.
 

Ran saß auf ihrem Bett. Bedankte sich bei Kazuha, welche ihr einen Tee brachte. Wieder fing die befürchtete Schwangere zu weinen an: „Wo ist Shinichi?“, schaute sie ihre Freundin, mit über ihr Gesicht fließenden Tränen an: „Wo ist er hingegangen?“

Kazuha wusste darauf nichts zu antworten. Legte so einen Arm um sie.
 

„Ich nehme ihn mit nach Los Angeles! Mir ganz gleich, was du davon hältst!“, machte sich Yukiko ihrer Verärgerung ihrem Mann gegenüber Luft. Stemmte ihre Arme gegen die Hüfte.

„Noch lauter und dein Sohn wacht dir auf!“ Auch Yusaku war sichtlich verärgert.

Heiji und Kaito nebeneinander auf dem Bett sitzend, erledigten möglichst unauffällig mit der Umgebung verschmelzend, Hausaufgaben.

Wobei Conan und Ai vor laufendem Fernseher schlafend von dem Streit zwischen Shinichis Eltern nichts mitbekamen.

„Ähm mit Verlaub“, mischte sich Heiji sich für Shinichi Partei ergreifend ein: „Das wird ihm wirklich nicht recht sein.“

„Interessiert mich nicht“, entgegente Yukiko nun auf ihn losgehend: „Das ist doch purer Wahnsinn diese mordsgefährliche Organisation ganz alleine überführen zu wollen. Was denkt er sich nur dabei? Sich so in Gefahr zu bringen?“

„Das dürfen Sie aber nicht!“

Yusaku fuhr sich dem Oberschülerdetektiv zuhörend durch seine Haare. Drückte mit der anderen Hand eine Zigarette aus. Wartete dann die Reaktion seiner Frau weiter ab.

„Was darf ich nicht? Ich bin schließlich seine Mutter!“

„Das will ich ja gar nich in Frage stelln. Aber er hat so hart dafür gearbeitet. Wenn Sie ihm jetzt den Fall entziehen, wird er es Ihnen auf ewig übel nehmen“, appellierte Heiji eindringlich bittend an die Schauspielerin, was deren Mann offensichtlich sehr anerkennend auffasste.

„Ich werde nicht zulassen, dass ihm etwas zustößt.“

„Glaubst du denn etwa allen Ernstes, es ist richtig ihn mitnehmen zu wollen?“, übernahm nun wieder Yusaku für Shinichi.

„Ja, dass glaube ich!“, setze die sie ihrem Mann entgegen.

Dieser schloss des Diskutierens müde die Augen. Ließ seine Frau weiter sprechen.

„Ich will ihn nicht verlieren! Nicht ihn auch noch.“

„Aber genau das wirst du tun, wenn du ihn mitnimmst, Yukiko! Kapier das doch endlich! Er wird ganz sicher nicht freiwillig mitkommen“, erwiderte er ihr beharrlich, erschöpft.

Er musste fest stellen, dass er seine Frau zum Schluchzten gebracht hatte.

Der Schriftsteller wurde versöhnlicher: „Du weißt ganz genau wie ich, was für ein Freigeist er ist.“

„Alles was ich will ist doch nur, dass er glücklich wird und das es ihm gut geht.“

„Das wird schon. Er weiß ziemlich genau was er will!“, fand Yusaku gelassen. Er klang schon fast amüsiert. Von seiner Aussage wohl vollkommen überzeugt.

„Ja. Das ist es ja was mir solche Angst einjagt“, führ Yukiko ihn darauf beleidig an.
 

Dienstagmorgen, 27. Juni
 

Kaito brachte eine Kanne Kaffee und die Tageszeitung nach oben in sein Zimmer. Reichte dem Schriftsteller das bedruckte Papier. Jener saß seiner Frau frühstückend gegenüber. Yukiko sah verärgert aus. Hörte ihren Mann sich bedanken.

Der dem das Zimmer gehörte zog sich seine Schultasche auf und ging.
 

„Guten Morgen, Shinichi“, schaute sein Vater, ihn zur Kenntnis nehmend, auf: „Setz dich“, Conan gähnte noch verschlafen ins Zimmer kommend.

„Guten Morgen, mein Liebling“, Yukiko schenkte ihm ein Lächeln.

„Morgen“, grummelnd setzte der gemeinsame Sohn sich zu ihnen.

„Sei nicht so griesgrämig am frühen Morgen. Dafür ist es noch was zu früh. Findest du nicht?“, meinte sein Vater ihn musternd: „Nimm dir was“, wurde Conan von ihm aufgefordert.

„Ich will nichts.“

„Nichts ist nicht gerade viel“, Shinichis Vater sah seinen Sohn an, als dieser sich dann doch nahm.

Yukiko beobachtete still.

Ihr Mann widmete sich wieder gelassen, an seiner Zigarette ziehend, seiner Zeitung.

Nach einer Weile räusperte er sich: „Wir fliegen Morgen zurück“, verkündete er sachlich.

„Schön“, antwortete ihm Klein-Shinichi darauf wenig interessiert, halbherzig kauend.

„Du kommst mit!“, ließ sein Vater die restliche noch verbliebene Harmonie des gemeinsamen Frühstücks zerbrechen.

Conan sah ihn schockiert und zugleich empört an: „Nein!“, widersprach er entschlossen.

„Doch“, meinte sein Vater nur gelassen.

Zornig trafen die Augen des Sohnes mit denen des Vaters zusammen: „Ich habe den Flug schon gebucht!“

Conan sträubte sich: „Nein! Ich bleib hier!“

„Es ist längst beschlossen“, reagierte Yusaku ruhig auf dessen Protest, jedoch keinen Zweifel an seiner Ernsthaftigkeit lassend.

„Mir egal! Ob du den Flug schon gebucht hast! Stornier mein Ticket eben!“

„Aber es ist besser für dich“, mischte sich seine Mutter mütterlich ein. Besorgt und zugleich fordernd schaute sie zu ihrem Mann.

„Ich bin alt genug, Mama! Ich komm gut alleine zurecht!“

„Das haben wir gesehen, Shinichi“, zog der Schriftsteller streng seine Augenbrauen hoch.

„Das gilt nicht!“, Conan wirkte plötzlich etwas hilflos.

„Was gilt nicht?“, fragte sein Vater darauf ruhig nach.

Sein Sohn verschränkte beleidigt seine Arme. Senkte seinen Blick. Schwieg.
 

„Aber, Shinichi! Sei doch nicht sauer auf uns. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht. Wenn dir etwas passiert wäre“, seine Mutter wollte ihn umarmen. Doch er drehte sich von ihr weg. Sein Gesicht wurde tieftraurig, dann ernst und dann wandelte es sich in Entschlossenheit um.

„Ich werde nicht mit kommen: Ich bekomme das alleine hin!“, sagte Conan aufstehend. Seine Eltern schauten ihm nach. Seine Mutter bekümmert, sein Vater abwägend.

Yukiko wollte ihm hinterher doch ihr Mann bewegte beschwichtigend seinen Arm. Sorgte so dafür, dass sie doch sitzen blieb.

Statt ihr war er es, der nun ebenfalls aufstand.
 

Er kam in den Nebenraum zu seinem Sohn. Dieser hatte sich auf seinen Schlafplatz zurückgezogen. Seine Beine mit den Armen umschlossen. Sein Kopf lag bitter auf den Knien auf. Er sah wütend aus, als er seinen Vater näher kommen sah.

Ai, die ihn wohl trösten wollte verließ das Zimmer.

Streng sah Yusaku seinen Sohn an: „Du möchtest also hier in Tokio bleiben?“, fragte er ruhig.

„Ja!“, war die zwar kleinlaute, jedoch energische Antwort.

„Von mir aus.“

Conan hob ungläubig das Gesicht.

„Unter einer Bedienung!“

„Welcher?“

„Du begibst dich nicht mehr so leichtsinnig in Gefahr. Du tust nichts was im Entferntesten deine Gesundheit gefährden könnte! Und Keine Alleingänge mehr. Egal in welcher Form! Ich warne dich, Shinichi“, Yusaku sagte es zwar ganz ruhig, aber schneidend.

Was seinem Sohn einen kalten Schauer über den Rücken jagte: „Der Professor weiß Beschied.“

Der geschrumpfte Shinichi überlegte.

„Kannst du mit dieser Vereinbarung zwischen uns leben?“, fragte sein Vater kompromissbereit.

Conan nickte.

„Gut. Dann wären wir uns einig?“

Schweigen.

Yusaku wiederholte sich.

„Ja“, antwortete Conan, wenn auch widerstrebend, leise.

Für seinen Vater war das Gespräch somit beendet. Dieser widmete sich wieder der Tageszeitung und seinem Kaffee.

„Und?“, angespannt schaute seine Frau ihn an.

„Er bleibt“, antwortete jener ihr gelassen.

Die Schauspielerin machte kein glückliches Gesicht.
 

Ran traf Sonoko auf dem Gang der zu ihrer Klasse führte.

„Hey, Ran!", rief sie ihr, hinter ihr, zu.

Ran blieb stehen und drehte sich um, wartete auf ihre Freundin.

„Hey, was machst du denn schon wieder ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter?“

„Ach, nichts!“, die andere Oberschülerin klang schlecht gelaunt.

„Das kannst du jemand anderem erzählen. Komm schon, Ran!“ Sonokos Blick war regelrecht durchbohrend.

„Na gut. Aber du musst mir versprechen kein Wort zu sagen!“

„Ich verspreche es.“

Seufzen.

Während beide die Klasse betraten flüsterte Ran: „Ich glaube, dass ich schwanger bin.“

Sonoko sah sie völlig entgeistert an. Ihr: „Was!?“, war ihr zu laut geraten.

„Sei leiser!“, wurde sie daraufhin sofort angezischt.

„Wie? Wirklich?“, flüsterte Makotos Freundin es nicht glauben könnend.

„Ja“, bestätigte Ran ihr jedoch mit einem mulmigen Nicken.
 

Die beiden erreichten ihre Plätze und setzten sich.

„Wie hast du das den hin bekommen?“

„Wie wohl?“ Ran sah Sonoko zynisch an.

Für weiteres blieb keine Zeit.

Miss Saint-Emilion hatte bereits die Klasse betreten: „Good morning! Silence, please!"

„Good morning!“, antwortete ihr die Klasse im Chor.

„Did you already correct our tests?“, fragte ein Schüler, nachdem sie ihn dran genommen hatte.

„No, I'm sorry! I think it will take me two more days. Open up your books at page 23, please!“, sagte sie, setzte sich ans Pult und alle schlugen ihre Bücher auf und der Unterricht begann.
 

Jodies Blick fiel auf Ran, welche scheinbar mit ihren Gedanken wo anders zu sein schien. Sie nahm sie für die nächste Textpassage dran: „Ran Mori. Would you please read the next section?“

Ran hatte nicht mitbekommen, dass man sie angesprochen hatte. Erst bei einer zweiten, etwas lauteren Aufforderung registrierte sie das sie gemeint war: „Ahm, yes.“

Schnell stand sie auf. Wusste aber nicht wo sie lesen sollte. Verzweifelt sah sie zu Sonoko, welche auf den betreffenden Abschnitt ihres Buches zeigte.

Mit peinlich berührter Gesichtsfarbe begann sie vorzulesen.

...

„Fine.“

Ran konnte sich wieder setzten, erleichtert atmete sie aus.
 

In der Pause begleitete Ran ihre Freundin Gedanken versunken auf den Schulhof. Wo sich beide etwas Abseits der anderen Mädchen stehen blieben.

Nun wollte Sonoko gespannt wie sie war näheres wissen: „Du legst mich rein. Du bist doch nicht wirklich schwanger, oder?“

„Sehr witzig!“, Ran sah ihre Freundin böse an, dann senkte sie traurig ihren Kopf: „Ich hoffe, dass ich mich irre“, ihre Stimme glich einem ängstlichsten Flüstern. Ihr schossen Tränen in die Augen.

„Wein doch nicht“, versuchte Makotos Freundin zu trösten: „Du irrst dich sicher.“

Ran schluchze: „Und wenn nicht?“
 

Sobald Heiji und Kazuha Schluss hatten, verabschiedete sich die Oberschülerin von ihrem Freund.

„Wo wills‘u hin?“, fragte er verwundert.

„Das geht nur mich was an! Folg mir ja nich!“

Heiji sah seine Freundin verwirrt an.

Sie lächelte ihn leicht an und gab ihm einen flüchtigen Kuss zum Abschied. Dann ließ sie ihn einfach stehen.

Irritiert sah er ihr nach, bevor er sich Schultern zuckend mit einem Schmunzeln alleine auf den Rückweg machte.
 

Kazuha traf sich mit Ran in der Fußgängerzone vor einem Geschäft, die, in Begleitung von Sonoko, schon auf sie wartete. Nachdem sie sich begrüßt hatten, nahm Ran all ihren Mut zusammen und nahm sich einen der Schwangerschaftstest aus dem Regal. Bezahlte ihn anschließend an der Kasse. Danach gingen die drei zu Sonoko.
 

Dort angekommen holte Ran oben, unter zitternden Händen, den Test aus ihrer kleinen hellblauen Handtasche hervor. Ihre Freundinnen sahen sie zuversichtlich an. Erneut all ihren Mut zusammennehmend, dreimal tief durchatmend, ging Ran entschlossen ins Badezimmer.

Sonoko und Kazuha warteten ungeduldig, bis Ran tränenüberströmt aus dem Badezimmer zurück kam.

Sofort nahm zuerst Sonoko, anschließend Kazuha sie in den Arm.
 

Niedergeschlagen ließ Ran sich auf Sonokos Bett sinken. Die beiden anderen Oberschülerinnen taten es ihr zögerlich gleich.

„Was soll ich den jetzt nur machen? Meine Eltern werden ausflippen. Vor allem Paps!“ Sie fing erneut an zu weinen.

Kazuha und Sonoko legten tröstend jeweils einen Arm auf ihre Schultern.

„Vielleicht wird es ja gar nicht so schlimm?“, versuchte es Sonoko. Allerdings wenig überzeugend.

Rans Blick, der sie daraufhin traf war pure Ironie: „Nein. Er wird Shinichi nur umbringen. Dann ist er tot, mein Vater als Mörder im Gefängnis und mein Kind hat keinen Vater mehr. Aber ansonsten!?“

„Versuchs nich so pessimistisch zu sehn. Das passiert bestimmt nich und selbs wenn, außer Heiji weiß niemand wo Shinichi gerade is und wenn er es uns nich sagt wo er sich aufhält, dann wird er es Kogoro ers Recht nicht sagn“, meinte Kazuha aufbauend.

„Dann wird mein Vater ihn zwingen“, konterte die Angesprochene daraufhin.

„Heiji und zwingn?“ Trotz der beklemmenden Situation musste Ran ein kleines Lächeln erwidern, welches Kazuha ihr schenkte.

„Das wird schon un für alle Fälle has‘u uns!“

„Wir beschützen dich. Makoto kann schließlich Karate“, fuhr Sonoko fort

„Un Heiji Kendo.“

„Ja. Wir hetzen unsere Freunde auf ihn.“ Sonoko wie auch Kazuha begannen bei dieser Vorstellung zu lachen. Selbst Ran lachte. Allerdings beendete Ran ihren Lachanfall, als sie Bauchweh bekam, als erste und wurde wieder traurig-ernst. Die anderen beiden verstummten ebenfalls.
 

„Und jetzt?“, fragte Sonoko in die stille Runde.

„Jetz wo der Test positiv is solltest du zum Arzt gehn.“

Ran sah Kazuha entsetzt an: „Was? Jetzt?“

„Naja dann hast du es hinter dir“, pflichtete Sonoko ihrer zweiten Freundin bei.

Wohl oder übel seufze Ran ängstlich: „Wie spät ist es den?“

Sonoko sah auf ihre Armbanduhr: „Viertel nach Sieben.“

„Is um die Zeit überhaupt noch jemand da?“, begann Heijis Freundin zu überlegen. Hoffentlich nicht, dachte Ran nur und kramte ihr Handy aus der Tasche. Es war das rosa-gefärbte von Shinichi, wie sie in diesem Moment schmerzlich feststellte.

„Wen soll ich anrufen?“

„Hausarzt?“

Die anderen beiden zuckten mit den Schultern.

Ran schloss ihre Augen, um sich an die Nummer von Dr. Araide erinnern zu können. Als sie glaubte alle Zahlen beisammen zu haben, öffnete sie ihre Augen wieder. Unsicher sah sie ihre Freundinnen an, welche ihr beruhigend und doch bestimmend zunickten. So wählte Ran notgedrungen.
 

Das Tuten kam ihr ewig vor. Als sich die Stimme der Arzthelferin meldete, zuckte Ran erschrocken zusammen. Nachdem Besagte dreimal gefragt hatte, antwortete jene endlich mit einem unsicheren: „Hallo.“

„Was kann ich für sie tun?“

„Ähm i-ich hätte gerne einen Termin“, brachte Ran es schnell, ganz und gar verkrampfend, hinter sich.

„Warten sie bitte einen Augenblick“, sagte die Frauenstimme.

Ran nickte.

Nach einer kurzen Weile: „Es ist momentan nicht viel. Wenn sie wollen können sie gerne jetzt kommen.“

Ran glaubte sich verhört zu haben: Bitte nicht!

„Hallo?“, fragte die Sprechstundenhilfe, da sie keine Antwort bekam.

Total perplex gab Ran nur ein schnelles, unbewusstes: „Ja“ von sich.

Sich im nächsten Augenblick dafür schellend legte sie auf.

„Un?“, fragte Kazuha sie.

„Ich muss jetzt da hin. Könnt ihr mitkommen: Ich will nicht alleine gehen!“ Einstimmiges: „Klar.“

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
 

Kaito grinste in sich hinein.

„Mama, jetzt komm schon!“, warte Conan neben dem Dieb auf dem Bett sitzend. Er baumelte ungeduldig mit den Füßen, bereits zum Aufbruch bereit. Darauf von seiner Mutter zurück zu Ran gebracht zu werden.

„Man sieht sich, mein Sohn.“, sagte Yusaku seinen Koffer gerade zuklappend.

Seine Mutter kam aus dem Zimmer des verstorbenen Meisterdiebes.

„Gehen wir?“, lächelte Yukiko ihren Mini-Shinichi an, als sie als Fumiko Edogawa heraus kam.

Conan nickte eifrig. Sprang vom Bett auf.
 

Gemeinsam gingen Mutter und Sohn zusammen mit Ai zum Professor. Das letzte Stück rannte Conan vor.

Nachdem er geklingelt hatte, wartete er unruhig darauf, dass jemand öffnete. Hundegebell.

Es war Ran. Verwundert sah sie die Edogawas an, bevor sie erfreut Conans und Ais Namen rief.

„Hallo, Ran“, verlegen lächelte Angesprochener sie an.

„Ähm, ko-kommen Sie doch rein“, Ran war ganz verdattert. Wendete sich jedoch höfflich an Frau Edogawa.

„Gerne.“

„Wollen Sie vielleicht einen Tee?“

Nicken.

„Ich gehe schnell und mache welchen“, meinte Ran und verschwand Richtung Küche.

Während Shinichis Mutter ihr folgte, blieb Conan mit Ai im Wohnzimmer beim Professor, welcher gerade im Internet surfte, zurück.
 

„Hunde?“, fragte Frau Edogawa verwundert, als sie ihren Sohn betreffende streicheln sah.

„Ja“, bestätigte Ran ihr: „Der eine da gehört dem Freund meiner Freundin“, sie zeigte auf Queen.

„Und wie heißt der andere?“, wollte Yukiko, auf diesen zeigend, wissen.

Ran streifte Shinichis Welpen mit einem dornigen Blick: „Das ist Holmes. Er gehört einem Klassenkameraden von mir“, erklärte sie abwertend betont.
 

„Hallo!“, freute Heiji sich, von oben kommend, als er Conan mit den Welpen spielend auf dem Wohnzimmerboden sitzend vorfand.

Queen und Holmes stürmten ihm entgegen. Heiji setzte sich lachend zu seinen Freund und auch die Welpen kamen zu ihm zurück.

„Kannst’u hier bleiben?“, fragte er Conan.

Dieser zeigte auf seine Mutter. Seufzte mit einem traurigen Blick auf.

„Wasn?“

„Nichts.“

„Nichts?“, Heiji sah seinen kleinen Freund nachharkend an, welcher traurig den Kopf senkte: „Sie ist sauer auf mich, oder?“

„Könnte man so sagen. Halt dich lieber von ihr fern. Sie war schon heute Morgen wieder so ätzend.“ Nun lag es an Hattori zu seufzten.
 

„Ah. Schätzchen, Mama geht jetzt“, kam seine Mutter auf ihn zu.

„Tschüs!“, antwortete Conan knapp. Nicht zu ihr aufschauend. Holmes weiter streichelnd.

„Willst du deiner Mama den keinen Abschiedskuss geben?“ Die Schauspielerin sah beleidigt aus.

Von mir aus, wenn du dann endlich verschwindest.

Conan kam auf sie zu und ließ sich von ihr in den Arm nehmen und auf die Wange küssen.

„Sei ein braver Junge“, sagte sie bevor sie flüsternd hinzu fügte: „Pass auf dich auf, mein Liebling.“

„Jaah, Mama! Hör auf mich zu erdrücken!“, knurrte er daraufhin unliebsam.

Widerwillig, mit einem Hauch von Wehmut seufzend, ließ sie ihren kleinen Shinichi los.

„Ich bringe sie zur Tür“, meinte Ran höflich und verabschiedete sich an besagter von ihr.

„Du weißt ja, wenn du irgendetwas für ihn benötigst, rufe mich einfach an.“

„Ja danke. Auf Wiedersehen.“

„Auf Wiedersehen.“

Die Oberschülerin schloss die Haustüre und ging wütenden Blickes auf Heiji gerichtet nach oben.

Als sie außer Reichweite war, sah Conan Heiji verärgert an: „Was hast du ihr getan?“

„Ich? Nichts! Die hat se einfach nich mehr alle!“

„Hey!“ empörte sich Conan über diese Aussage seines Freundes, seine Ran in Schutz nehmend.

„Wirklich“, verteidigte Heiji sich: „Sie ist momentan einfach eine blöde Zicke.“
 

Queen bellte um Aufmerksamkeit fordernd.

„Willst raus, ne? Ja, komm.“ Heiji erhob sich, holte die Leinen und knipste den Verschluss der Leine ans Halsband seines Welpens ein: „Kommst du mit?“, wandte er sich fragend an Conan.

Jener nickte. Nahm die Leine, die ihm gereicht wurde entgegen, um seinen Welpen anzuleinen.

Als Hattori die Tür öffnete, fragte er: „Wo solln wir hin?“

„Zum Park?“

„Wenn‘u deinen Fußball mitnimms.“

„Ich habe keine Ahnung wo der liegt.“

„Ich mein der wär oben.“

„Ich geh kurz nachsehen.“

„Ok.“ So blieb der Detektiv aus Osaka unten und wartete.

Als Westjapans Detektiv zurück kam, hatte er den Ball dabei. Gemeinsam gingen die beiden auf die Straße.
 

Als die Detektive zurück kamen war es bereits zwanzig vor sieben. Lachend schloss Conan die Tür hinter sich. Es rümpfte, wie auch Heiji, seine Nase.

Ran ging es Heiji böses ahnend durch den Kopf.

Die beiden leinten schnell die Welpen ab, zogen ihre Jacken aus und schlüpften in ihre Pantoffeln.

„Geh da jetzt besser nich hin, Shinichi“, meinte sein Freund warnend.

Doch Conan hörte nicht auf ihn. Sein Blick fiel auf Ran und Kazuha, welche versuchten das Abendessen zu retten.

An seine Freundin gerichtet fragte Heiji belustigt: „Was habt ihr denn gemacht?“ „Wonach sieht es aus, Heiji?“, blaffte Kazuha ihn an.

Heiji biss sich auf die Unterlippe.

„Wenn du meinst, dass du es besser kannst, dann mach du es doch!“ Auf Hundertachtzig eilte Ran aus der Küche.

Conan sah ihr verwirrt hinterher.

„Was hab ich jetzt wieder gesagt?“

Kazuha sah ihren Freund wütend an.

„Hey, das war doch nur Spaß.“

Kazuha schnaubte. Verschwand ebenfalls.

„Na toll! Immer ich.“

„Streitet ihr euch schon wieder?“, es war Ai, die hell auflachend zu ihnen stieß.

Dann sah sie Conan und verstummte. Zog sich an der Theke hinauf, um an die Gläser zu kommen.

„Also. Ich weiß ja nich wie ihr das seht, aber das Essen können wir vergessn“, seufzte Heiji nach Betrachtung Besagtem missmutig. Nachdem die drei notdürftig für Ordnung gesorgt hatten, setzten sie neuen Reis auf. Anschließend deckten die drei den Tisch.

Conan war derjenige, der nach oben lief und Bescheid gab, dass das Essen fertig war.
 

Ran war die Letzte, die nach unten kam. Still setzte sie sich zu den anderen an den Tisch. Einen Augenblick stocherte sie lustlos in ihrem Schälchen herum, dann entschuldigte sie sich hastig und verließ zügig die Küche.

Als sie außer Reichweite war, begann sie zu weinen. Sie beschleunigte ihre Schritte immer mehr, bis sie schließlich die Treppe hoch rannte.

In ihrem Zimmer angekommen schmiss sie sich auf ihr Bett, griff nach ihrem Kissen, schnitt sich am Reißverschluss. Daraufhin warf sie es vor Wut kochend gegen die Wand. Heulend zog sie ihre Decke über den Kopf.
 

Plötzlich verstummte die Oberschülerin, da sie dachte etwas gehört zu haben. Sich schnell die Tränen weg wischend, richtete sie sich auf.

Es war Conan, der zögerlich den Raum betrat: „Ran? Hast du keinen Hunger?“, fragte er schüchtern.

„Nein“, schniefte sie noch leicht.

„Bist du traurig?“ Hastig wischte Ran ihre noch verbliebenen Tränen vom Gesicht: „Ach, mir geht heute nur alles schief, weißt du.“

„Das tut mir Leid“, entgegnete Conan seiner Liebe mitfühlend.

„Bist du schon mit Essen fertig?“

Conan nickte.

„Dann mach dich mal fertig fürs Bett, ja?“, leicht lächelte sie ihn an. Kazuha kam.

So ging Conan traurig in sein Zimmer. Umgezogen wollte er wieder zu Ran, aber da diese mit Kazuha sprach ließ Conan sie in Ruhe. Gingnach unten zu den anderen, die sich im Werkraum aufhielten.
 

Agasa saß am Tisch, hielt das Baby.

Heiji und Ai besahen sich einen Käfig. Indem sich fünf weiße Mäuse befanden.

„Has‘u schon irgendwelche Hinweise?“

„Nein“, Ai schüttelte bedauert den Kopf.

„Hallo, Shinichi. Schön dass du wieder hier bist. Ich nehme an dein Vater hat mit dir gesprochen?“

„Ja, alles klar. Ich weiß Bescheid!“, der ehemalige Oberschüler gesellte sich zu seinen Altersgenossen.

Bekümmert begann er die kleinen Nagetiere zu beobachten.

Heiji sprach ihn an: „Has‘u mit ihr gesprochn?“

„Ja. Sie ist schlecht gelaunt.“

„Sie ist schon so, seit du weg bist. Ich habe langsam echt den Eindruck, dass sie mir die Schuld darn gibt, dass‘u weg bist! Du solles sie ma anrufn!“

Ai lachte auf.

„Was ist so lustig?“, die Detektive sahen die junge Frau in Gestalt des kleinen Mädchens verwirrt an.

„Nichts. Nichts. Ich hatte eben nur einen Gedanken.“

„Was für einen?“, fragte Conan.

Sie winkte ab: „Es ist zu unrealistisch.“

„Was is zu unrealistisch?“, wollte auch Heiji es wissen.

„Du kannst selbst drauf kommen“, sie sah ihren Mitschüler an: „Vor allem du, Shinichi!“

Keiner der beiden Detektive verstand.

Grübelten jeder für sich was die Chemikerin wohl damit gemeint haben könnte, was Ai in sich hinein schmunzeln ließ.
 

Mittwochmorgen, 28. Juni
 

Im Zimmer der Oberschülerinnen schellte der Wecker.

Müde rappelten sich Ran, wie auch Kazuha, auf. Als ihr einfiel was ihr heute unangenehmes bevor stand, sank sie zurück.
 

Heiji stand gähnend auf und ging langsam vom Badezimmer aus nach unten in die Küche, wo Ai ihm entgegen kam. Gemeinsam bereiteten sie mit dem Professor alles fürs Frühstück vor. Kazuha duschte derweil.
 

Zwischendurch lief Heiji noch einmal nach oben, um zu sehen wo sein Freund blieb. Dieser lag immer noch in seinem gemütlichen Bett.

Breit grinsend schlich Heiji zu ihm: „Buh!“ und rüttelte ihn leicht.

Conan murrte nur.

„Hey! Aufstehen, Kumpel.“

„Nein!“

„Doch: Komm schon“, meinte Heiji munter.

„Ne!“, grummelnd drehte sich der Kleine auf die andere Seite.

„Hier spricht dein Über-Ich: Du musst aufstehen! Du musst aufstehen!“

Conan wollte sich die Decke über den Kopf ziehen.

„Hey, zum letzen Mal“, lachte Heiji auf.

„Nenn mir einen Grund, warum ich aufstehen sollte.“

„Lass mal überlegn: die Schule? Ach, komm schon! Wir habn ganz tolles Wetter."

„Wie schön!“, fand sein kleiner Freund nur desinteressiert.

„Och, jetzt komm schon: Es is total langweilig ohne dich.“

Conan dachte gar nicht daran.

„Hör mal, ich kann dir auch die Decke klauen und dich aus dem Bett tragn!?“

Nach kurzem Warten, machte Heiji seine Drohung kurzentschlossen wahr.

Schon war der Kleine ohne Decke. Wütend funkelte er den Größeren an.

„Hopp. Oder soll ich dich tragn?“, fragte dieser mit einer Mischung aus Amüsiertheit und übertriebener Fürsorge.

„Nein! Danke! Das schaffe ich alleine!“, Conan stand jedes einzelne Wort wütend betonend auf und ging Richtung Bad.

Von wo aus ihm Heijis Freundin entgegen kam. In sich hinein lachend hatte Heiji ihm nachgesehen. Als er Kazuha entdeckte, kam er auf sie zu und küsste sie neckisch. Gemeinsam ging er mit ihr nach unten.
 

Ran lag immer noch in ihrem Bett.
 

Als Conan die Treppe hinunter stieg, traf er Kazuha, welche zu Ran ging.

Er setzte sich zu Agasa mit Tadashi, Ai und Heiji an den Tisch.

„Erinnert mich daran, nie wieder einen Raum zu betreten, indem sich ein Spiegel befindet!“

„Dann kanns‘u aber auch nich mehr zum Frisör gehn“, meinte Hattori toternst. Folglich sah Conan ihn daraufhin drohend an. Dieser tätschelte ihm den Kopf.

„Lass! Das! Ich bin kein kleines Kind, klar!?“

Heiji wandte sich in sich hinein lachend, seine Stäbchen in die Hände nehmend, von ihm ab: „Hör doch nich auf mich. Ich will dich doch nur ein bisschen Ärgern.“

„Nerv, Kazuha.“

„Die ist aber grad nich hier.“

„Dein Pech!“, meinte der Grundschüler schnippisch seinen ersten Bissen kauend.

„Ich wird‘s überleben“, betonte Heiji gespielt dramatisch.
 

Ran betrat nun in Begleitung von Kazuha die Küche. Angewidert sah sie auf den reich gedeckten Tisch.

„Setzt euch doch“, lud Agasa die Schülerinnen freundlich ein, ihr ein Schälchen anreichend. Missmutig nahm Ran es entgegen und setzte sich. Essen wollte sie jedoch nicht.

„Hast du keinen Hunger?“, sprach Conan sie aufmerksam an, welcher neben ihr saß.

„Nein. Nicht wirklich“, mit diesen Worten schob sie das Schälchen von sich weg. Sie bemerkte seinen besorgten Blick: „Ich esse lieber in der Schule“, fügte sie so mit einem gespielten Lächeln hinzu, stand auf und bereitete zwei O-Bento zu. Als sie fertig war, reichte sie eins davon Conan.
 

Das andere verstaute sie oben in ihrem Ranzen, mit dem sie kurz darauf wieder kam. Gemeinsam mit den anderen, welche in der Zwischenzeit aufgeräumt hatten, verließ sie das Haus.

Nachdem Heiji und Kazuha abbiegen mussten, brachte Ran Conan und Ai zur Schule.
 

Dort trafen Conan und Ai in der Klasse auf Ayumi, Mitshuhiko und Genta. Letzterer hatte die beiden als erster entdeckt: „Seht mal da sind ja Conan und Ai!“, rief er hocherfreut aus. Durch sein Rufen aufmerksam gemacht, hatten auch die beiden anderen Mitglieder der Detektiv Boys die beiden bemerkt. Bevor sich der ehemalige Oberschüler versah, hatten sie ihn, wie auch Ai, vor Freude strahlend umstellt.
 

Nach dem Unterricht verließen die Detektiv Boys um drei Uhr das Schulgebäude. Conan wollte schon zu einer Verabschiedung ansetzen, als Mitshuhiko vorschlug Fußball spielen zu gehen. Sofort waren alle begeistert und stimmten zu, so rannten alle Richtung Wiese. Nur Conan blieb unschlüssig stehen

„Na komm schon. Wir können uns heute Abend noch genug bedauern", meinte Ai achselzuckend und folgte den Kindern. Seufzend ging der kleine Detektiv hinter ihr her: So ein Mist!
 

Frustriert klingelte Conan, als er zusammen mit Ai endlich zu Hause war. Schon kamen die beiden Welpen, laut bellend, zur Tür geschossen. Heiji öffnete ihnen. Dabei hielt er Holmes und Queen an ihren Halsbändern fest. Sodas die Grundschüler eintreten konnten.

„Ihr kommt aber ziemlich spät“, meinte er zur Begrüßung.

Conan sah ihn nur böse an, sagte nichts, sondern ging weiter ins Innere.

Einen klitzekleinen Augenblick sah der Detektiv dem Kleinen nach, dann wandte er sich an Ai: „Is er schon den ganzen Tag so?“

Sie brauchte nicht zu sprechen, allein ihr Blick und ihr darauf folgendes Nicken sagten schon alles.

Heiji verzog das Gesicht: „Dann sollt ich ihn wohl lieber in Ruhe lassn?“

Ein weiteres Nicken.

„OKay“, flüsterte er darauf kam hörbar zu sich selbst, während Ai nun ebenfalls ins Wohnzimmer ging: „Wo ist der Professor?“

„Einkaufen.“

Da entdeckte sie Tadashi, wie er auf seiner Decke auf dem Boden lag und versuchte sich aufzurichten. Lächelnd setze sie sich zu ihm und gab ihm zwei kurze Küsschen auf die Stirn: „Hallo, Tadashi. Was machst du, hm?“ Lächelnd umarmte sie das mittlerweile fünf Monate alte Baby.

„Hatte er schon zu Abend?“, fragte sie Heiji, welcher sich mit seinen Schulunterlagen auf das Sofa gesetzt hatte. Er sah kurz von seinem Geschichtsbuch auf: „Nein.“

„Shinichi?“, rief sie Richtung Küche.

„Ja?“, rief er zurück, als er die Schranktüre schloss. „Bist du so gut und bereitest ein Fläschen zu?“

„Ja.“
 

Bald darauf kam auch Conan ins Wohnzimmer. Er reichte Ai die Milchflasche, die sie dankend annahm. Dann setzte er sich mit seinem Wasserglas ebenfalls aufs Sofa. Deprimiert ausseufzend lehnte er sich an die Lehne. Ohne von seinem Buch aufzusehen sprach Hattori ihn an: „Wie wars?“

„Ehrliche oder gelogene Antwort?“

„Mir egal. Die, welche du schöner findes.“

Während er das sagte zog er das Buch etwas höher, um sein leichtes Schmunzeln verstecken zu können.

„Toll! Ich weiß jetzt schon alles über die Entwicklungsstadien von Schmetterlingen. Was ich heut alles gelernt habe: Fantastisch! Und dann die anderen Fächer erst.“

„Schon gut. Im Klartext: Es war tot langweilig!“

„Ja!“

„Mein Beileid un wo wart ihr dann noch?“

„Fußball spielen“, es war Ai die darauf geantwortet hatte. Sie gab Conan das Baby: „Ich geh in die Werkstatt“, verkündete sie und verschwand.

Der Professor kam zur Tür herein. Er war mit Einkaufstaschen beladen. Heiji stand auf, um ihm zu helfen. Conan blieb mit Tadashi sitzen.
 

Bei Sonoko saßen sich die drei Oberschülerinnen mit ihrem Abendessen vor den Fernseher.

„Was wollt ihr sehen?“, fragte die Besatzerin des Zimmers Ran bemüht abzulenken.

„Was läuft denn?“, erkundigte sich Kazuha.

„Prices oder Belache?“

„Ich wäre für Belache“, äußerte Kazuha ihren Favoriten.

„Und du Ran?“, wandte Sonoko sich an sie, als diese von sich aus nichts sagte.

„Mir egal.“

„Egal gibt’s nich“, forderte Kazuha eine Entscheidung von ihr.

„Macht was ihr wollt. Es ist mir gleich.“

Ran zog die Knie an sich und legte nun ihren Kopf auf diese.

„Es bringt doch nichts, wenn du jetzt den ganzen Abend grübelst.“

„Ich kann aber nicht anderes“, erneut begann sie zu weinen: „Wie kann dieser dumme Idiot mich nur in so eine Lage bringen? Und dann einfach gehen. Wie sieht das denn jetzt aus? Ich werde deswegen einen riesen Ärger bekommen!“

„Mag sein: Aber der geht doch auch wieder vorbei“, Kazuha legte tröstend einen Arm um sie.

„Das ist so peinlich. Alle werden lachen. Ich wünschte das wäre nie passiert“, sagte Ran unter Schluchzen.

„Heißt das, das‘u das Baby gar nich wills?“, Kazuha sah sie ungläubig an.

Auch Sonoko war entsetzt: „Willst du es etwa abtreiben lassen?“

Ran sah empört zu ihr auf: „Nein. Das das verstößt gegen meine Prinzipien. Außerdem wäre Shinichi sicher dagegen. Ein Kind abzutreiben ist schließlich auch eine Form von Mord!“

„Dann möchtes‘u das Kind also bekommn?“, fragte Kazuha nach.

Ran zuckte diesen Gedanken von sich abwehrend zusammen.

„Das schaffs‘u schon.“

„Ganz bestimmt!“, ergänzte Makotos Freundin.
 

Donnerstagmorgen, 29. Juni
 

Kazuhas Wecker schellte. Müde murrend schaltete sie ihn aus. Drehte sich daraufhin noch einmal um. Eine halbe Stunde später klingelte es erneut. Wohl oder übel erhob sie sich gähnend. Ran war zwar wach, aber sie blieb liegen.

Nachdem Kazuha geduscht hatte, ging sie ins Badezimmer.

Als sie die Treppe hinuter stieg, frühstückten die anderen bereits alle. Höflich sagte sie: „Guten Morgen“ und setzte sich dazu.

Conan schaute sie, ihr ein bereits für sie gefülltes Schälchen hinhaltend, fragend an.

Schnell schüttelte Ran den Kopf: „Nein. Danke. Ich esse lieber in der Schule“, sie lächelte verlegen.
 

Nach dem Unterricht seufzte Ran zutiefst erleichtert. Sie wollte wie alle anderen Schüler auch das Schulgebäude so schnell wie möglich verlassen, als ihre Englischlehrerin sie zurück rief: „Ran, may I bother you a moment, please?“

Sich widerstrebend kleinmachend, verzog die die Angesprochene zu ihrer Freundin sehend das Gesicht.

„Ich warte am Stundenplan“, informierte Sonoko.
 

Jetzt war Ran allein gelassen. Sie drehte sich um und ging auf ihre Lehrerin, welche sich zurück ans Pult setzte, zu: „Yes?“

„What is wrong, Ran? You’re not so bad like you seem lately. It seems like you don’t even listen to me. If you keep that up, I’m afraid that I have to talk to your parents.“

Jodie sah sie streng an.

„Please don’t. I promise, I will try harder and be more attentive.”

Der Blick ihrer Englischlehrerin schien Ran förmlich zu durchbohren.

„Really?“

„Yes“, sagte Ran mit bemüht mit fester Stimme.

„OK. If there’s something wrong, I always have a sympathetic ear for you, Ran.” “Thanks.“

So schnell die Oberschülerin konnte verließ sie das Klassenzimmer.

Ihre Lehrerin sah ihr nachdenklich nach.

Ran lief die Halle entlang und stieß zu Sonoko.

„Was hat sie gesagt? War es wegen Arbeit?“

Ran nickte nur bedrückt.
 

Als Kazuha bei Sonoko klingelte war diese gerade mit ihren Mathematikhausaufgaben beschäftigt.

„Hi“, begrüßte Sonoko sie, als sie ihr die Haustür öffnete. Während die zwei die Treppe hochstiegen: „Hat Ran schon Bescheid?“

„Nein.“

Ran klappte gerade nervös ihr Buch zu, als ihr Handy klingelte. Sofort griff sie hastig neben sich. Nahm ab: „Ja?“

„Ran Mori?“

„Ja.“

„Ich habe ihr Ergebnis vom Bluttest. Glückwunsch er ist positiv.“

Ran würde leichenblass: „S-sind sie sich sicher?“, ihre Stimme zitterte.

„Ja.“

„Bitte, irren sie sich nicht vielleicht doch!?“, hoffte Ran inständig das es, was sie eben gehört hatte, nicht wahr war.

Sie ließ unter Tränen das Handy sinken. Sonoko und Kazuha waren in der Tür stehen geblieben.

Jetzt kamen sie zu ihr und nahmen sie in den Arm. Ran weinte, weinte und weinte.
 

Rans Weinkrampf ließ nach. Sie riss sich zusammen, begann sich ihre Tränen abzuwischen.

„Ich hab solche Angst“, schluchzte sie.

„Das wird schon. Ganz bestimmt!“, Kazuha klang zuversichtlich.

„Hoffentlich“, schniefte Ran, stand auf und zog sich unten ihre Jacke an.

„Sollen wir mitkommen?“

„Ja. Bitte.“

Gemeinsam gingen die drei zur Wohnung ihrer Mutter.
 

Als sie vor der Tür standen, wurde Ran schlecht. Dennoch klingelte sie todesmutig.

Eri war überrascht ihre Tochter vor sich stehen zu sehen und das auch noch in Begleitung zwei ihrer Begleiterinnen, dann sagte sie: „Hallo, Ran. Kommt doch rein.“

Daraufhin trat sie zu Seite und ließ ihre Tochter und ihre beiden Freundinnen eintreten.

„Möchtet ihr etwas Trinken?“, riss die Anwältin ihre Tochter aus den Gedanken.

„Ähm ja“, sagte sie ganz perplex. Als sie mitbekam das ihre Freundinnen angenommen hatten.
 

Eri verschwand kurz in der Küche. Ran setzte sich an den Tisch. Sonoko und dann auch Kazuha taten es ihr gleich.

„Was treibt dich her?“, fragte ihre Mutter neugierig den Raum betretend.

Ran wich ihrem mütterlichen Blick aus.

„Hast du was ausgefressen?“

„Ähm ja irgend irgendwie schon“, Ran suchte nach den richtigen Worten.

Eri, die merkte das eine schwere Last auf den Schultern ihrer Tochter lag, setzte sich dazu: „Was ist den passiert?“ Sie reichte ihr ein Glas mit orange-farbigem Saft.

Ran nahm es an. Trank aber nicht: „Ich ich war beim Arzt.“ Rückte Ran nach kurzem Zögern schnell mit der Sprache heraus.

„Und?“

„I-ich ich“, Ran kämpfte gegen aufkommende Tränen an.

„Was ist los?“, fragte ihre Mutter besorgt: „Du bist doch nicht ernstlich krank?“

„Schlimmer!“

„Schlimmer?“

„Ich ich bin schwanger!“ Jeden Moment Ärger erwartend machte sie sich noch kleiner, als sie eh schon war. Ihre Mutter nichts sagte. Schwieg

Mehr als verunsichert hob Ran etwas ihren, bis eben krampfhaft zu Boden gerichteten, Blick.

„Du bist schwanger“, fasste ihre Mutter die ihr eben mitgeteilte, wie es für eine Anwältin typisch ist, Information zusammen.
 

„Ja“, antwortete ihre Tochter kleinlaut.

„Von Shinichi?“

Ran sah sie entsetzt an. Dann nickte sie jedoch.

Eris strenger Blick, welcher eben der Besorgnis gewichen war, verschwand.

Jetzt lächelte ihre Mutter sie an.

Ran, die mit einer gewaltigen Standpauke gerechnet hatte, wurde noch mulmiger.

„Schön.“ Das war alles was Kogoros Frau noch dazu sagte.

„Schön?“, Ran sah sie ungläubig an und auch die anderen beiden Oberschülerinnen, die schweigend zusahen, verstanden die Welt nicht mehr.

„Ja. Dachtest du ich würde sauer auf dich sein?“

Zögerlich nickte ihre Tochter.

„Unsinn. Zugebenen du hättest ruhig noch warten können. Aber ändern kann ich an der Sache eh nichts oder?“

„H-heißt das ich ich darf?“

„Na, jetzt lässt es sich sowieso nicht mehr ändern. Ein Baby mehr oder weniger darauf kommt es nicht an.“ Mit diesem Satz hatte die Anwältin alle Blicke auf sich gezogen, wie sonst bei ihren Prozessen.
 

Die drei Oberschülerinnen sahen sie mit großen Augen, nicht wissend was sie von dieser Aussage halten sollten, an. Eri erhob sich und deutete auf ihren Bauch. Die Augen wurden noch größer.

„Ran, dachest du etwa ich habe durch Essen soviel zugenommen?“

„Ähm“

„Ran, also wirklich!“, sagte Eri gespielt beleidigt. Es dauerte einige Augenblicke bis es in den Köpfen der Oberschülerinnen klingelte.

„Bist bist du?“

„Ja. Du bekommst einen Bruder.“

Noch einmal war es ganz still im Zimmer. Man konnte das Ticken der Uhr vernehmen. Das Schnurren des auf dem Sofa eingerollten Katers.

Ran stand ebenfalls auf: „Nein?“

„Doch!“

„Von von wem?“, brachte Ran ungläubig hervor: „Hast du etwa einen neu?“

Ihre Mutter schnitt ihr beschwichtgend das Wort ab: „Nein.“

„Paps? Heißt heißt das ihr ihr habt euch wieder vertragen?“, Ran war fassungslos.

Als ihre Mutter nickte, fiel sie ihr kreischend und jubelnd um den Hals.
 

Auch Sonoko und Kazuha freuten sich sichtlich. Sie standen nun ebenfalls auf. Erst gratulierte Sonoko, danach Kazuha.

Eri sah auf ihre Uhr: „Dein Vater müsste ungefähr in einer halben Stunde kommen. Dann kannst es ihm sagen“, meinte sie ihrer Tochter zuzwinkernd.

„Ähm… Mama wie lange seit ihr den schon wieder zusammen?“

„Seit dem 7. Januar.“

„Und das verschweigt ihr mir?“, Eris Tochter klang gekränkt.

„Wir wollten erst einmal noch warten und sehen, ob es funktioniert. Wir wollten dich nicht enttäuschen, sollte es doch nicht mit uns klappen.“

„Im Moment ist aber alles in Ordnung?“, fragte Ran, sich besorgt vergewissernd, nach.

Als ihre Mutter daraufhin lächelte, entspannte sie sich.

„Ich bin in der Küche. Sonst brennt mir noch mein Essen an“, meinte Eri nun.

„OK“, sagte Ran nur immer noch ganz baff.
 

Ein Schlüssel wurde im Schloss umgedreht. Kogoro sperrte die Wohnungstüre auf: „Hallo, mein Schatz. Ich bin wieder zu Hause“, rief er sich seine Jacke ausziehend, in Richtung Küche.

Als er sich umdrehte stand eine schmunzelnde Anwältin einige Meter von ihm entfernt. Er kam zu ihr und küsste sie.
 

Ran, welche mitbekommen hatte, dass ihr Vater nach Hause gekommen war, kam vom Sofa aus hinzu. Goro sprang von ihrem Schoß auf den Boden.

Da sah sie ihre Eltern: Sich küssend.

Eri löste sich vom schlafenden Kogoro: „Wir haben Besuch“, eröffnete sie und zeigte auf Ran, die schüchtern wie angewurzelt da stand.

„Hallo, Mausebein“, Kogoro freute sich sichtlich seine Tochter zu sehen. Er nahm sie in den Arm.

Auch Ran war überglücklich: „Paps“ brachte sie leicht schluchzend hervor.

„Was hast du den?“, fasste er sie besorgt an beiden Schultern.

„Ich ich muss dir was sagen.“

„Ja?“

„Könnten wir uns dazu setzen?“

„Natürlich“, antwortete ihr Vater ihr etwas verwundert.
 

Eri war wieder in die Küche gegangen. Sie war gerade dabei den Reis abzusetzen, als sie die aufgebrachte, tobende Stimme ihres Mannes hörte: „Was bist du?“

„Schwanger“, wiederholte Ran kleinlaut, sich duckend.

Kogoro sprang vor Wut schäumend auf: „Von wem? War es dieser Mistkerl?“

Ran antwortete nicht.

„Etwa Shinichi?“

„Er ist kein Mistkerl!“, ergriff Ran für den Vater ihres werdenden Kindes Partei.

„Shinichi dieser! Dieser, dieser Möchtegern von einem Detektiv!“
 

Kazuha und Sonoko hörten den Herrn des Hauses: „Na warte, wenn ich den in die Finger kriege! Wo steckt dieser dieser“ Kogoro schien nach einem passenden Wort zu suchen, mit welchem er den Vater seines zukünftigen Enkels angemessen beleidigten konnte.

„Weiß ich nicht!“, antwortete Ran ihm patzig.

„Wie du weißt es nicht!? Hat dieser feige Hund sich etwa verdrückt?“

Erneut musste Rans Vater vergeblich auf Antwort warten.

Sie versuchte aufkommende Tränen zu unterdrücken.

„Wusste ich es doch! Habe ich dich nicht immer vor solchen Typen gewarnt? Wie konntest du dich den überhaupt darauf einlassen? Habt ihr den nicht wenigstens“ „Nein, e-es war doch gar nicht beabsichtigt. Es es ist einfach so passiert: Ich wollte das gar nicht!“ Jetzt war auch Ran wütend aufgestanden. Ihre bis eben unterdrückten Tränen bahnten sich nun ihren Weg über ihr hübsches Gesicht.

Ihr Vater sah sie entsetzt an: „Hat hat er dir etwa? Mausebein hat er dir etwa?“

Sie wich erschrocken einen Schritt zurück, als ihr Vater zu ihr stürmte: „Nein. Nicht nicht so“, stotterte sie ängstlich unter Tränen.

Sie zuckte leicht zusammen, als ihr Vater sie tröstend in den Arm nahm: „Ist ja gut, Mausebein. Ich bin ja jetzt da. Schht. Du musst nicht weinen.“
 

„Das Essen ist fertig. Kogoro hilfst du mir bitte!“, unterbrach Eri neutral die Szene. Dieser nickte, löste sich von Ran und folgte seiner Frau in die Küche. Diese drückte ihm einen Stapel von fünf Schälchen und die Stäbchen dazu in die Hände. Sie selbst nahm einen der zwei Töpfe auf. Ran sah zu wie ihre Eltern das mitgebrachte Essen auf dem Tisch abstellten.

„Ihr habt doch ishcerlich auch Hunger?“, wandte sie sich an die anderen beiden Oberschülerinnen.

Kogoro sah seine Frau irritiert an. Er hatte diese wohl in seiner konzentrierten Wut gar nicht wahrgenommen.
 

Heiji und Conan leinten die Hunde ab. Dann gingen sie in die Küche. Während Conan den Wassernapf am Waschbecken füllte, holte sein Freund die Futterschachtel aus einem der Schränke. Es war nicht mehr genug drin. So ging er noch mal zurück und holte eine zweite Schachtel. Als er fertig war warf er die leere Schachtel in den Müll.
 

Ich sollte jetzt nach Hause gehen“, äußerte sich Sonoko, als sie aufgegessen hatte und einen Blick auf die Uhr geworfen hatte. Die Zeiger zeigten 21:36 Uhr an.

„Ja, ich auch“, schloss Kazuha sich an und stand wie ihre Freundin auf.

„Dann nehme ich an du gehst jetzt auch, Ran?“, wandte sich ihre Mutter amüsiert an sie.

„Ähm ja“, Ran erwiderte das aufmunternde Lächeln ihrer Mutter.

„Dann bringe ich euch noch zur Tür“, so erhob auch sie sich.

Während die Mädchen ihre Jacken angezogen, öffnete Rans Mutter die Türe, um die Drei austreten zu lassen.

Sonoko und Kazuha verbeugten sich leicht.

Ran wurde von ihrer Mutter in den Arm genommen: „Machs gut, meine Große.“

Ran nickte.

„Auf Wiedersehen“, rief ihre Mutter ihnen nach.

„Auf Wiedersehen“, schallte das drei stimmige Echo zurück, wobei ihre Besatzerinnen die Treppe hinunterliefen.

„Kommt ihr noch mit?“, fragte Sonoko die anderen beiden, als sie unten auf der Straße angekommen waren.

„Ja. Ich hab meine Schulsachen noch bei dir.“

Oh nein!, fiel es ihr ein.

„Ich hab meine Hausaufgaben noch nicht fertig“, stellte Ran frustriert fest.

„Dann lasst uns gehen“, meinte Kazuha.

Die anderen zwei nickten und so holten sie Rans Schulsachen bei Sonoko ab.

Ran packte schnell ihre Sachen in den Schulranzen, dann verabschiedete sie sich umarmend von Sonoko und ging mit Kazuha nach Hause...
 

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*Anmerkung(en):
 

Heiji und Kazuha hatten nicht verschlafen. Sie haben, als sie noch zu hause waren, legendlich getrödelt.
 

Bessho ist nur ein Nachname

(http://www.mangaka.de/alles-uber-japan/japanische-familiennamen/0/ )
 

Wird Jodie mit Vor- oder Nachnamen angesprochen? Ich erinnere mich nicht mehr daran.
 

Prices oder Belache sind zwei von mir erdachte Namen von Serien. So in die Richtung Gute Zeiten Schlechte Zeiten.
 

Das mit dem Über-Ich ist natürlich von Sigmund Freud.



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