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Before I Decay

~Miyavi x Kai~ - Sequel
von

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Bevor ich zerfalle...mache ich alles wieder gut

Er konnte es schlichtweg nicht fassen, was das Management da von ihm verlangte!

„Sehen Sie es doch mal aus unserer Sicht. Wie stehen wir denn da, wenn heraus kommt, dass Sie und Miyavi-san eine Beziehung führen?“

„Wie ein Management, dass keinen Unterschied macht, um was es sich für eine Person handelt, schließlich zählt das musikalische Können und nicht mit wem ich mich in meiner privaten Zeit befasse oder auf wen ich mich einlasse!“

Das deren Frage rein rhetorisch gestellt war, wusste Kai zu Genüge, jedoch konnte er sich seine Antwort einfach nicht verkneifen, warum sollte er auch? Zu wichtig war ihm die Beziehung zu dem Solisten. Dieser war größer und älter, als er selbst, jedoch machte ihm das nichts aus. Miyavi hielt ihn immer so fest im Arm, als wollte er ihn nie wieder loslassen, weswegen Kai sich bei ihm so geborgen fühlte, wie noch nie zuvor bei jemand anderen. Wenn Miyavi ihm durch die Haare fuhr und seine Hand langsam in seinen Nacken wanderte, er ihn näher zu sich zog und zart seine Lippen auf seine drückte, bekam Kai sofort eine Gänsehaut. Er liebte den Geschmack, wenn er seinen Mund um Miyavis Unterlippe schloss und sanft an dieser nippte. Er konnte ihn schlecht definieren, aber es schmeckte eben irgendwie nach dem Größeren und das machte ihn süchtig. Das war ihm schon beim ersten Mal aufgefallen, als sie sich eher ungewollt geküsst hatten. Sie hatten sich gut unterhalten, auf einer Party die er und seine Bandkollegen organisiert hatten, zur Feier ihres neuen Albums und da es so laut war, mussten sie sich ja buchstäblich näher kommen, dummerweise wurde Miyavi dabei angerempelt und sie hatten sich geküsst. Was er zuerst schmecken konnte war der Alkohol, der reichlich geflossen war, jedoch konnte Kai sich noch gut an alles erinnern. Er musste wohl genauso nach Alkohol geschmeckt haben, wie Miyavi selbst, jedoch war es eher die Weichheit der Lippen, die auf seine lagen, die ihn dazu bewegt hatte vorsichtig seine gegen die des Größeren zu bewegen, zaghaft, da er nicht wusste, wie Miyavi reagieren würde. Allerdings war er genauso angetan wie er selbst und erwiderte schon bald den leichten Druck, den der Drummer ausübte. Recht schnell wurden die Küsse inniger, gieriger. Es sprach ja auch nichts dagegen, schließlich war Miyavi kein zu verachtender Mann und soweit er wusste, war dieser Single, wie er selbst ebenfalls und damit taten sie ja niemanden weh, es sei denn Jemand war in ihm oder dem Solisten verliebt, aber das glaubte Kai eher weniger ..

Sie hatten sich nach einiger Zeit immer mehr von der Feier abgeseilt und schließlich kam der kleinere Drummer auf den grandiosen Einfall, dass er ja noch ein zu Hause besaß, eine Wohnung um genau zu sein und zu dieser hatte er Miyavi mitgenommen. Schon im Flur konnten sie nicht mehr die Finger von einander lassen, da sie den ganzen Weg über brav sein mussten, schließlich hatte Kai kein Geld für ein Taxi dabei, betrunken fuhr er bestimmt nicht, deswegen benutzten sie die öffentlichen Verkehrsmittel und da waren sie, leider, nicht alleine. Kai hatte gerade erst die Tür geschlossen, als er auch schon die zwei Arme um sich fühlte, die ihn näher heran zogen und einen kleinen Kuss auf seinen Nacken fühlte, das ihn erschaudern lies und was ihn dazu brachte sich in seinen Armen herum zu drehen und ihn richtig zu küssen, bemerkte dabei, dass er dessen Lippen ja schon fast vermisst hatte, denn diese wieder auf seinen eigenen zu fühlen, brachte ihm ein angenehmes Kribbeln im Bauch und Kai führte Miyavi in sein Schlafzimmer, wobei es nicht nur bei den paar Küssen blieb ..
 

Am Morgen konnte er sich das ‚Desaster‘ anschauen, beziehungsweise er musste es fühlen, denn irgendwie klebte er halb an seinem Laken ..

Jedenfalls wurde auch Miyavi neben ihm langsam wach und es war eindeutig, was diese Nacht noch passiert war, leugnen nützte nichts und Kai wollte es auch gar nicht, denn er bereute es kein Stück. Der Solist schien anfangs weniger überzeugt, jedoch reichte wohl ein Blick auf sie beide und auch er sah ein, dass es nichts brachte, die Tatsachen zu übersehen. Kai war nur reichlich diffus, da er nicht genau wusste, wie es mit ihnen weiter gehen sollte. Vergessen wollte er es nicht oder als eine Nacht abtun. Und als letzte Nacht zusammen eben so nicht, denn dafür hatte es sich zu gut, zu .. richtig .. angefühlt. Um zu testen, wie sie miteinander auskamen ohne Alkohol und Party und der halben Company um sich herum hatte Kai ihn eingeladen, dass Wochenende mit ihm zu verbringen, von Freitag bis Sonntag, wie normale Freunde eben, nunja, eigentlich. Schon die zwei Tage Trennung, in der Miyavi zu sich nach Hause gegangen war, da sie schließlich noch eine Arbeit hatten, um die sie sich kümmern mussten und er noch seine Tasche packen wolte, für die wenigen Tage, zeigten Kai, dass er Miyavi viel lieber um sich hatte, als weiterhin alleine in seiner Wohnung zu hocken, mit niemanden bei sich, außer den Notenblättern und dem ständigen Klingeln seines Mobiltelefons ..

Als der Freitag endlich vor der Türe stand, war Kai doch recht aufgeregt, als er draußen auf dem Parkplatz stand und an seinem Auto auf Miyavi wartete, damit er diesen gleich mitnehmen konnte. Ein Miyavi to go eben ..

Als dieser urplötzlich vor ihm stand, bekam Kai fast einen Herzinfarkt, denn er war sich sicher, dass sein Herz aufgehört hatte zu schlagen, als er ihm in die Augen sah und Miyavi ihn einfach nur angelächelt hatte, mit der fertig gepackten Tasche in der Hand. Es hatte ihn einfach umgehauen, den Solisten wieder zu sehen, so nah zu sein, sodass er ihn stumm einige Zeit betrachtet hatte und als er zu sich kam, konnte er seine, von Verlegenheit beruhende, Röte nicht verbergen, räusperte sich kurz und nahm Miyavis Tasche, berührte dabei seine Hand und wurde gleich noch eine Spur verlegener, hatte dabei nicht bemerkt, dass Miyavi ihn die ganze Zeit beobachtet und sein Tun belächelt hatte.

Bei sich zu Hause hatte er mit dem Größeren eine schöne Zeit verbracht. Sie hatten herum gealbert, zusammen gekocht und sich dabei fast ständig verletzt, da Miyavi sehr tollpatschig sein konnte und Kai ihn immer retten wollte und schließlich war es der letzte Abend, bei dem sie zu der Erkenntnis kamen, dass sie ohne den Anderen nicht mehr sein wollten. Kai hatte sich mit den Rücken an Miyavis Oberkörper geschmiegt, dabei Miyabimaru, die Katze von dem Sänger, auf seinem Schoß, da der Solist sie nicht alleine lassen wollte. Sie war noch sehr jung, frisch von der Mutter getrennt worden und sie brauchte Nähe und Geborgenheit, außerdem sollte sie ein Bezug zu Miyavi aufbauen, deswegen wollte er sie so oft wie möglich bei sich haben und Kai hatte nichts dagegen gehabt. Diese kraulend und verträumt beobachtend, spürte er nach einiger Zeit ein weiches Lippenpaar, dass sich an seinen Nacken und Hals verirrt hatte und sanft über diesen küsste, wobei vorwitzige Finger sich über seinen Bauch wagten. Kai hatte absolut nichts dagegen einzuwenden gehabt, mochte es wie der bunthaarige eigentlich Chaot ihn gestreichelt und verwöhnt hatte. Sein Herz schlug schneller und er lehnte sich weiter zurück, den Kopf an Miyavis Schulter, sah diesen schlussendlich mit fragenden Blick an, bekam als Antwort nur einen Kuss auf die Lippen, aber das kleine, symbolische Zeichen reichte ihm schon vollkommen aus, um zu wissen, dass er gerne noch länger bei ihm verweilen würde, nicht nur ein paar Tage, eher .. Wochen .. Monate .. wie es sich eben entwickelte. So war es dann auch. Zwar übernachte Miyavi nicht Tag und Nacht bei ihm, jedoch verbrachten sie doch recht viel Zeit zusammen und das für eine lange Zeit. Jedenfalls solange, bis ihr Manager ihn zu sich gebeten hatte in die Chefetage. Und nun stand er hier, vor seinem und Miyavis Manager, sowie den Kopf der Company und verteidigte sich und seine Beziehung mit allem was er hatte, jedoch hatten sie ihn leider in der Hand und spielten ihn geschickt aus. Seine Band wurde mit hinein gezogen ..

„Und wie wird wohl The Gazette dastehen, wenn es heißt, sie haben einen schwulen Drummer. Dann ist plötzlich die ganze Band schwul und es werden Ihnen Partnerschaften hinterher gesagt, die gar nicht stimmen. Sie kennen die Regeln Kai-san! Keine Liebschaften innerhalb und außerhalb der PS Company. Keine öffentliche Darstellung von eventuellen Beziehungen und schon gar nicht zu einem anderen Mann! Machen sie Schluss mit Miyavi-san oder er und Gazette waren einmal unter Vertrag bei uns!“
 

Missmutig verließ Kai den Raum, lies es sich nicht nehmen die Tür hinter sich knallen zu lassen und rang um seine Beherrschung, wollte diese nicht noch mehr verlieren, schon gar nicht als er durch die Tür zu ihrem Proberaum schritt und ihn vier neugierige Augen entgegen schauten, weil er erst so spät kam.

„Was war los? Sprang dein Auto nicht an?“

„Verschlafen?“

„Geht’s dir nicht gut?“

„Hattest du 'ne Morgenlatte?“

Alle schauten nun Reita an, der nur unbekümmert mit den Schultern zuckte, da er seine Frage für durchaus berechtigt ansah. Kai hingegen sagte darüber nichts, hob nur kurzerhand eine Augenbraue und taxierte ihn mit einem bösen Blick, setzte sich auf das große Sofa neben Aoi, der einen Arm um seine Schulter legte und ihn lächelnd ansah, wobei Kai sein Gesicht hinter seinen Händen vergrub und sich wirr durch sein Haar fuhr, welches nun ziemlich durcheinander aussah. Er schien müde, erledigt und Kai wusste auch woher das ruhte. Er wollte Miyavi nicht aufgeben, aber er konnte es seiner Band, genauso wie ihm, doch nicht antun gekündigt zu werden.

„Hey .. sowas passiert doch jedem Mal. Brauchst dir deswegen nicht so ‘nen Kopf machen. Ist doch total natürlich ..“

Kai starrte Aoi einige Zeit ratlos an, bevor er begriff, wovon dieser eigentlich sprach. Reitas Einwurf mit der Morgenlatte.

„Quatsch! Darum geht es doch gar nicht! Ich ..“

Ja, er. Kai musste es definitiv sagen, aber wie sollte er ihnen verklickern, dass ihr Vertrag in Gefahr war, nur weil er frei und offen die Person liebte, die er so sehr brauchte?! Er hatte mit Miyavi noch nicht einmal besprochen, ob sie den Anderen von der Beziehung erzählen wollten, weswegen er sich auch fragte, woher die Company das wusste. Sie mussten sie beobachtet haben ..

„Erinnert ihr euch an unsere Party, vor ein paar Monaten?“

Einstimmiges Nicken, diesmal erhob Uruha die Stimme.

„Da warst du doch plötzlich mit unserem Companyclown verschwunden, oder? Was lief da zwischen euch?“

Das Grinsen, welches er trug, zeigte genau was er wissen wollte, Kai seufzte und bestätigte nur nickend seinen Gedanken. Rukis Mund klappte nach Unten und er sah den Drummer fassungslos an.

„Ist das dein ernst?? Du und .. und .. er?“

„Keine Bange Ruki, war doch nur Sex was sie hatten und du musst schon zugeben das Miyavi ziemlich heiß aussieht ..“

Uruha schwärmte heimlich, Ruki grummelte, Aoi belächelte nur alles, Reita schlief halb ein und Kai knurrte, woraufhin Aoi neben ihm ihn fragend ansah, bevor er jedoch fragen konnte, was los war, sprach Kai schon von sich aus weiter.

„Es war nicht ‚nur Sex‘, jedenfalls danach nicht und rede nicht so von ihm! Wir sind zusammen, also lass deine Finger von ihm ..“

Kai wurde immer leiser, senkte den Kopf und spürte genau wie er angeschaut wurde, selbst Reita war wieder wach.

„Spinnst du?! Du weißt doch genau, dass es verboten ist! Willst du riskieren das wir rausfliegen? Mensch, Kai! Du bist doch sonst immer so nervig mit deinen Vorschriften und Regeln und nun hältst du dich unbedingt nicht an diese, die uns alle gefährdet?“

Reita schien reichlich angesäuert, Kai konnte ihn verstehen, aber sahen sie es denn nicht mal von seiner Seite?

„Die Company hat mir doch schon angedroht, dass man uns alle rauswirft, wenn ich nicht Schluss mache, aber denkt ihr denn, dass ich das so einfach machen kann? Ich liebe ihn, da kann ich doch nicht einfach sagen ‚es ist aus zwischen uns‘ und dann noch ruhig schlafen!“

Wütend war er aufgestanden, sah nun keinen Sinn mehr darin das Gespräch weiter zu führen und schnappte sich Jacke und Schal, verlies wieder Mal die Tür knallend den Raum und fuhr zu sich nach Hause.

„Wer denken sie wer sie sind, dass die sich in mein Privatleben einmischen?! Das sollte ihnen überhaupt nichts angehen!“

Wütend schimpfte Kai vor sich her, wusste, dass niemand ihm zuhören würde, jedoch musste er irgendwie seine Wut auslassen, ansonsten würde er nur seine Einrichtung demolieren und das war wahrscheinlich nicht die beste Variante, da war er sich sicher. In der Küche angekommen lies er Wasser in den Wasserkocher laufen, schaltete diesen an, ging zurück in den Flur und zog sich endlich Schuhe und Jacke aus, schmiss diese nur in die Ecke und lies seine Jacke dort liegen, wo sie war. Das heiße Wasser kam in eine Tasse und dazu einen Beutel mit Schwarztee. Mit der Tasse in der Hand lehnte sich Kai mit den Rücken an sein Wohnzimmerfenster, sah nach draußen auf die Straßen, schaute verblüfft in den Himmel als einige Regentropfen an das Fenster platschten, kurz darauf fing es an wie aus Eimern zu regnen.

„Na toll ..“

Reichte es denn nicht, dass es ihm schon so beschissen ging? Musste ihm nun auch noch das Wetter bestätigen, was es für ein bekloppter Tag war? Sein Kopf tat langsam weh, von all dem Stress den sie ihm heute zugemutet hatten und die Stille um ihn herum machte es nicht unbedingt besser. Nicht einmal sein Handy klingelte, was also hieß, dass ihn anscheinend niemand vermisste. So wichtig war er also seinen Freunden, nett zu wissen.
 

Kai hatte lange nachgedacht. Wochenlang, um genau zu sein. Jeden Tag drängte ihm sein Manager auf, mit Miyavi endlich Schluss zu machen, seine Bandkollegen animierten ihn sogar noch zusätzlich, es zu tun, da es für sie alle besser sei. ‚Ihre Beziehung hätte keinen festen Stand und sie hätte eh bald geendet, also warum den nicht einfach Prozess beschleunigen?‘, waren ihre Worte, jedoch musste Kai Einspruch erheben, unbedingt. Ihre Beziehung würde sicherlich nicht so schnell enden und er wollte sie nicht beenden, weil er Miyavi nun einmal liebte. Nur wie sollte er diese Beziehung weiterführen, wenn er jeden tag, von allen Seiten zu hören bekam, er solle endlich aufhören das Ganze unnötig in die Länge zu ziehen. Er konnte nicht mehr, war nervlich am Ende. Miyavi war derzeit nicht in der Stadt und Kai nutzte diese Chance dazu, endlich den Kopf freizubekommen. Es fing an bei seiner Wohnung, die er erst nur aufräumen wollte, jedoch fiel ihm auf, dass er nicht mehr damit zufrieden war, wie diese aufgebaut war, fing an, Möbelstücke zu entsorgen und durch neue zu ersetzen, räumte vollkommen um, sodass er sich schon viel wohler fühlte, jetzt, wo er keinen Sinn mehr darin sah, sich weiter erklären zu wollen. Er hatte keine Kraft mehr dafür, sich ständig belagern zu lassen, würde ihn aufgeben, nur damit er endlich seine Ruhe hatte. Als er draußen durch die Straßen ging, um frische Luft zu schnappen und durchzuatmen, fiel ihm ein Laden auf, da recht interessante Dinge zu sehen waren. Jedoch hatte Kai sie sich angeguckt und als er in das Schaufenster schaute, sah er sich selbst an und irgendwie wirkte alles so leblos an ihm. War er wirklich noch der, der er immer dachte zu sein oder doch nur ein Abbild von dem, was er gerne sein wollte und sich in Wirklichkeit dabei nur anlog. So ging es nicht weiter, nicht mit ihm, nicht so.

Am nächsten Tag orderte Kai ein umstyling an, den Grund lieferte er gleich hinterher: ein neuer Lebensabschnitt brauchte nun einmal einen kleinen Imagewechsel. Jeder wusste sofort, was er meinte, belächelte ihn nur und man lies es zu. Warum auch nicht? Schließlich handelte er nur im Sinne der Company ..
 

Er konnte das nicht, verdammt! Was hatte er nur getan?! Miyavi war auf dem Weg zu ihm und nun? Er konnte ihm doch nicht einfach um die Ohren feuern, dass er Schluss machte und hatte dafür nicht einmal eine passable Erklärung. Was würde er denn denken, wenn er wüsste, dass er sich hatte breitschlagen lassen von dem Management und seinen Freunden. Das wirkte so .. schwach. Er konnte nicht einmal für seine eigene Liebe kämpfen, aber nun war es zu spät. Er hatte bereits verkündet, dass er es tun würde und machte er jetzt einen Rückzieher, hieß es ‚bye, bye‘ für sie, für immer und ewig. Langsam stieg er aus seinem Auto, schloss es zu und ging den restlichen Weg die Treppe hinauf zum Bahnhof, wo er Miyavi abholen würde. Verdammt .. was sollte er nur tun? Er würde ihm das Herz brechen, nur damit sie alle weiterhin unter Vertrag blieben. Er konnte nicht anders, sah keine andere Lösung. Kai fluchte immer wieder gedanklich, wollte umkehren, Miyavi nicht mal ansehen müssen, nur damit er ihm nicht in die Augen sah, mit dem Gewissen im Hintergrund, dass er ihm wehtun würde. Was währe, wenn er sich nun einfach umdrehte und ging? Miyavi währe sicherlich enttäuscht, dass er ihn nicht abgeholt hätte, würde bei ihm zu Hause klingeln, Kai würde nicht aufmachen, Miyavi würde versuchen ihn über das Handy zu erreichen und dann sauer werden, weil Kai nicht abnahm, ihn dafür aber zu sich bestellt hatte. Er konnte auch nicht leugnen, dass er das nicht getan hätte, denn er hatte ihn sofort an der Stimme erkannt und wer würde ihnen auch diesen Streich spielen, der auch wusste, dass sie zusammen waren? Genau .. Niemand.

Als der Zug leider Gottes ankam und in den Bahnhof einfuhr, spürte Kai, dass seine Knie nachgaben und er stützte sich schnell an der Wand ab, bevor er noch umfiel, biss sich auf die Unterlippe und senkte den Kopf. Bloß nicht anfangen zu weinen. Nicht jetzt. Nicht .. hier. Würde der Solist ihn so sehen, wüsste er doch sofort was los war oder eher, dass etwas ganz gewaltig nicht stimmte.

Langsam rappelte er sich wieder auf, vergrub seine Hände in seinen Manteltaschen und starrte auf die Horde von sich liebenden Pärchen die sich glücklich in die Arme fielen und sich liebevoll küssten, während andere ihren Partner, solange es der Mann war, der das tat, hoch hob und sich mit ihnen drehte, sich beinahe auffraßen, als sie sich küssten und Kai wandte nur den Blick ab. Er wollte auch .. so gerne. Sein Blick galt wieder der Menge, die sich langsam auflöste und dort war er, ging direkt auf ihm zu. Seine Beine wurden wieder weich und Kai rang mit sich, nicht den Halt zu verlieren, sah ihn stur an, seinen chaotischen –noch- Freund. Der Drummer beobachtete jeden Schritt, wollte losrennen, ihm genauso in die Arme springen wie die anderen schon vor ihm, wollte ihn küssen und nie mehr loslassen, aber er durfte nicht. Nie wieder ..

Kai bewegte sich kein Stück, konnte sich nicht bewegen, sein ganzer Körper war angespannt und als Miyavi vor ihm stand drehte sich Kai weg, würdigte ihm keines Blickes mehr, ansonsten hätte er wohl seine selbstgebaute Mauer eingerissen und ihn sofort überfallen. Wie konnte man von ihm erwarten, so zu tun, als wollte er mit Miyavi Schluss machen, aber dabei wollte er ihn viel lieber fragen, ob sie nicht zusammen ziehen wollten, damit sie nicht mehr so oft getrennt waren voneinander ..

Kai bugsierte sie beide zum Auto, stieg ein und wartete nicht lange bis Miyavi eingestiegen war, fuhr direkt los, nur um die Sache endgültig zu beenden. Er wollte es schnell hinter sich bringen, kurz und schmerzlos, nur bei dem zweiten war er sich nicht ganz sicher ..

Da saß er. Der Mann, den er vergötterte, mit Haut und Haar. Er liebte ihn so sehr, sodass er sogar dessen Tattoos akzeptiert hatte, obwohl er diese Art von Verzierung eigentlich nicht leiden konnte. Er mochte den natürlichen Look viel lieber, was die Sache für ihn auch nicht einfacher machte, da Miyavi vollkommen auf Make-up verzichtet hatte, so, wie er es mochte ..

Es war einfach ein furchtbares Gefühl, ihn neben sich sitzen zu haben und ihn nicht ein einziges Mal anzusehen, obwohl er das so gerne tat, denn Miyavi war nunmal ein wunderschöner Mann und man musste ihn einfach anstarren, weshalb es für Kai wirklich einem Zwang glich, nicht zu ihm zu sehen.

Er achtete schon gar nicht mehr stark darauf wie schnell er eigentlich fuhr, wie hoch sein Tempo war, musste sich eher darauf konzentrieren nicht seine Hand auszustrecken und nach Miyavis zu greifen. Sie war so unmittelbar in seiner Nähe, nur ein wenig strecken und er konnte sie berühren. Er hatte Miyavi vermisst, sie hatten sich lange nicht mehr gesehen und nun kam er mit solchen Nachrichten. Kai merkte, wie ihm die Sache immer mehr zusetzte, denn es war einfach nur verlogen und mies, was er da tat, auch wenn es für sie Beide das Beste war, wenn sie in der Company bleiben wollten.
 

Zu Hause angekommen ging Kai vor, schloss auf und ging hinein, immer mit dem Gedanken, dass Miyavi direkt hinter ihm war. Er konnte nicht mehr, er wollte endlich von dieser Pein erlöst werden ..

So drehte sich Kai um, sah zu Miyavi, der nachdenklich und abwesend schien, hatte er bemerkt, was für Änderungen er vorgenommen hatte? Er musste nun stark bleiben, schließlich sollte er ihm das auch glauben, auch wenn er ihn anlog.

"Es ist aus, Myv.", sprach er ernst, wenn auch gespielt, schien Miyavi damit jedoch täuschen zu können.

"Nein..."

Es war nur ein Hauchen, das aus Miyavis Mund drang, doch für Kai klang es eher wie ein Vorwurf, so schneiden, dass er das Gefühl hatte, eine Klinge an seinem Hals zu spüren. Was hatte er nur getan ..

Miyavi rannte aus seinem Haus, weg von ihm, weg von alldem, was sie verband und Kai brach zusammen, konnte nicht mehr. All die Geborgenheit, die er fühlte, all die Liebe, die Miyavi ihn spüren lies, war weg. Er war alleine, genauso wie Miyavi. Warum tat man ihnen das an? Warum durften sie nicht glücklich sein? Was hatten sie verbrochen, dass man ihre Liebe nicht duldete? Er wollte ihm hinterher, sagen, dass er es nicht so gemeint hatte, dass man ihn dazu zwang, das zu sagen und er ihn über alles liebte, aber er blieb gegen die Wand gelehnt sitzen und weinte einsam.
 

Er hatte stundenlang noch da gesessen und geweint, sein Taschentuch verbrauch glich mittlerweile dem Windelverbrauchs eines Babys. Er war sich sicher, dass in ihnen beiden etwas gestorben war, als er diese lügnerischen Worte gesprochen hatte und nun gab es kein zurück. Miyavi würde ihm nie verzeihen. Warum sollte er auch? Kai hatte ohne Grund das Schönste beendet, was er je hatte, nur weil er sich hatte beeinflussen lassen von denen, die es nicht besser wussten. Denen war es doch egal wie es Miyavi und ihm nun ging, Hauptsache war doch, dass sie ihr Image gerettet hatten. Der Drummer spuckte gedanklich auf sie, denn mehr waren sie ihm nicht wert. Anders als Miyavi. Er hatte seine ganze Gedankenwelt eingenommen. Es gab keine ruhige Minute, in der er Mal nicht an ihm dachte, egal was er tat. Beim Zähneputzen dachte er daran, wie er mit ihm herum alberte und sie sich gegenseitig den Platz vor dem Spiegel raubten, schließlich einen Kampf mit ihren Zahnbürsten ausfechteten, wer den Platz wohl ergattern würde. Wenn er arbeitete, dachte er daran wie schön es war, sich dabei an den Solisten kuscheln zu können, denn das machte die Arbeit schon um einiges erträglicher, vor allem, wenn er dabei so liebevoll von ihm gestreichelt wurde. Wenn er sich Tee machte, dachte er daran das Miyavi keinen schwarzen Tee mochte, überlegte daher auch immer, ob er diesen nun wirklich trinken wollte, wenn er alleine in der Küche stand. Beim einkaufen im Supermarkt kam ihm immer die Erinnerung, dass sein Freund sogleich in der Süßwarenabteilung verschwand, nur um zurück zu kommen mit irgendwelchem pinken Zeug das er ihm unter die Nase hielt und sich freute, weil er die Dinger sehr gerne hatte, denn die süßen Kariesverbreiter waren schließlich pink.

So verstrich die Zeit immer länger und Kai traute sich kaum mehr sich zu bewegen. Nicht das er nochmal an Miyavi erinnert wurde, ansonsten fing er nur wieder an zu weinen. Er konnte nicht ohne ihn. Mittlerweile war es ein Monat her und er bereute seine Worte mehr denn je.

„Scheiß doch auf die!“

Kai wollte das nicht länger, er wollte Miyavi zurück, auch wenn er darum kämpfen musste, wenn er ihn überzeugen musste, zu ihm zurück zu kommen. Was waren das auch schon für Freunde, die ihn nicht unterstützten oder versuchten ihn aufzubauen. Nichts hatten sie gemacht in den Wochen nach der Trennung. Jedeglich angespornt hatten sie ihn, ihre neue Single fertig zu stellen. Ja .. ganz toll und wie es ihm dabei ging, war vollkommen egal.
 

Kai konnte nicht fassen, dass er sich tatsächlich auf den Weg machte um zu seinen Exfreund zu gehen. Das Wort schmerzte .. er hatte es nie in Verbindung mit Miyavi bringen wollen, jedoch musste er das nun. Sie waren voneinander getrennt und es währe für Kai ja schon ein Wunder, wenn Miyavi ihn überhaupt zurück wollte! Er hatte sich beschissen verhalten, weswegen sich Kai auch manchmal fragte, ob er überhaupt gut genug für Miyavi war. Er hatte besseres verdient als einen Freund, der nicht zu ihm hielt, nur weil die Musik es von ihm verlangte.

Der Drummer hatte noch den Schlüssel von Miyavis Wohnung, kramte diesen mit zittrigen Händen hervor. Kami .. was machte er eigentlich hier?! Was war, wenn Miyavi ihn gar nicht sehen wollte? Aber .. er musste es versuchen! Er wollte zurück zu ihm, konnte nicht ohne ihn, brauchte seine kindliche, manchmal konfuse Art bei sich, als Ausgleich, zu seinem ruhigen Temperament und eher strengeren Lebensweise.

„Verdammt .. geh rein ..!“

Seine Hand versagte kläglich dabei ruhig zu bleiben, weswegen Kai auch öfter das Schlüsselloch verfehlte. Warum zitterte seine Hand auch so? Warum jetzt?

Nach einigen Versuchen gelang es ihm, den Schlüssel in das Schloss zu stecken und er öffnete zaghaft die Tür, schaute in den Flur, doch niemand war zu sehen. Als Kai vollkommen in die Wohnung trat und die Tür schloss wurde ihm bewusst, wie muffig es hier roch. Die Luft war verbraucht und anscheinend war hier kaum Leben mehr vorhanden. Lebte Miyavi überhaupt noch hier? Anscheinend schon, denn nach kurzer Zeit dröhnte ihm Musik entgegen, laute Musik. Er hatte nicht mitbekommen, dass die Anlage zwischen den Lieder gewechselt hatte.

Er hörte ein Mauzen hinter sich, drehte sich verschreckt um und entdeckte Miyabimaru, die ihn neugierig ansah und an ihm schnupperte, ihn anscheinend erkannte und sich nun an sein Bein schmiegte, gekrault werden wollte.

„Mibi .. dich lässt Myv bestimmt nicht hier ..“

Er hob das kleine Kätzchen auf, drückte sie an sich und kraulte ihr das Ohr, woraufhin sie schnurrte.

„Wo ist denn dein Herrchen, hm? Weißt du das, meine Süße?“

Er bekam nur ein weiteres Mauzen und Kai seufzte leise, setzte sie wieder runter und streichelte noch einmal über ihren Rücken, machte sich dann auf die Suche nach Miyavi, zog vorher aber Schuhe und Jacke aus, jedenfalls wollte er seine Jacke ausziehen, aber er hatte sie schlichtweg vergessen, als er sich Hals über Kopf dafür entschieden hatte, zu demjenigen zu fahren, den er liebte und so verletzt hatte. Miyavi musste hier irgendwo stecken, denn er lies die Katze sehr selten alleine, außerdem standen seine Schuhe noch hier und das machte Kai Hoffnungen. Hoffnungen darauf, sich wieder an Miyavi schmiegen zu können und den ganzen Mist zu vergessen. Als er am Bad vorbei kam, bemerkte er die offene Tür, sah hinein und es gefrierte ihm das Blut in den Adern, als er sah, wer in dieser lag und was er tat. Wollte er sich etwa gerade .. ?

Er schluckte, war wie festgefroren und starrte auf die weiße Wanne, in der Miyavi lag, und die Luftblasen, die aus seinen Mund stiegen schien immer weniger zu werden. Der Drummer schüttelte den Kopf, kam wieder zu sich. Sofort eilte Kai zu ihm, holte Miyavi aus dem Wasser, zog ihn von dem Wannenrand sofort auf den Boden, passte auf das sein Kopf nicht auf den Boden aufschlug und machte das erst beste, was er wusste zu tun. Er legte seine Hände auf Miyavis linke Brust, übte drei Mal Druck auf diese auf und hielt Miyavi die Nase zu, führte ihm über den Mund Luft zu, wiederholte diese Prozedur einige Male.

„Scheiße .. Mi! Wach auf, verdammt! Du kannst mir doch nicht einfach so wegsterben!“

Tränen sammelten sich in seinen Augen, jedoch konnte er davon nicht Notiz nehmen, war zu verstrickt darin, den mittlerweile dunkelhaarigen Solisten zu retten.

Kai versuchte es weiter, immer wieder und er sollte dafür belohnt werden. Endlich kam Bewegung in Miyavi, öffnete die Augen und fing an zu husten, weswegen Kai ihn sofort aufsetzte und an sich drückte. Immer mehr Tränen rannten über seine Wange und er unterdrückte sich nur spärlich ein Schluchzen.

"Mi....Mi...", flüsterte er immer wieder leise, hatte Angst um ihn, wollte ihn nicht verlieren. Er konnte, durfte noch nicht gehen! Kai brauchte ihn, mehr denn je ..

Eine warme, nasse Hand legte sich auf seine Wange und Kai merkte, wie ihm die Tränen weggewischt wurden, sah zu Miyavi und in dessen dunklen Augen, hätte sofort wieder anfangen können zu weinen. Er hatte es so vermisst sie ansehen zu können, sich in ihnen zu verlieren und stundenlang die verschiedenen Farben anzusehen, die sich in seinen Iriden sammelten. Seine Hand legte sich auf Miyavis, streichelte über die warme Wange, spürte wie seine eigene und auch seine Finger kribbelten, weil Miyavi ihm so nah war, anfasste und Kai ihn ebendso wieder berühren konnte, wie früher, wie an den Tagen, an denen sie zusammen die Zeit genoßen und sich einfach nur aneinander kuschelten und sich streichelten. Kai konnte sich gar nicht vorstellen, was er gemacht hätte, währe er nun fort, für immer weg, hätte ihn allein gelassen und ihm nie die Chance gegeben, sich zu entschuldigen für das, was er ihm angetan hatte.

"Geh nicht, Mii...", sagte er nur leise und angesprochener nickte zustimmend, woraufhin der Drummer es nicht länger aushielt und den Solisten küsste. Die weichen Lippen, die sich seinen entgegen bewegten. Scheu, aber glücklich und vor allem lebendig. Er drückte ihn noch enger an sich, denn nun war es an ihm, Miyavi so zu umarmen, als wollte er ihn nie wieder gehen lassen, denn das wollte er nicht, nie mehr. Anscheinend freute sich Miyavi, dass er wieder bei ihm war, zurück gekehrt zu ihm und der Drummer wollte ihm versichern, dass er nie wieder gehen würde.

"Ich liebe dich, Mii... Ich geh nicht mehr... Ich bleibe für immer bei dir... Ich liebe dich..."
 

Er hatte nicht mitgezählt, wie lange das nun her war, allerdings wollte er das so genau auch gar nicht wissen, es zählte nur der Moment, den sie nun miteinander verbrachten und noch verbringen werden. Miyavis Haare waren mittlerweile länger als seine eigenen und er hatte das Schwarz behalten, weil er meinte, es würde viel mehr Ruhe ausstrahlen, als das Bunte und er hatte diesen Wechsel gebraucht. Kai war nicht dagegen gewesen, mochte das Schwarz irgendwie, allerdings mochte er alles an dem Solisten, immer hin gehörte es zu ihm. Sanft kraulte Kai durch die langen Haare, wickelte einzelne Strähnen um seinen Finger und lies sie wieder frei, beobachtete Miyavi beim Schlafen. Er wusste Bescheid, darüber, was das Management abgezogen hatte und Miyavi war dem Rest von Gazette nicht böse, schließlich hatten sie nur Angst um ihren Job und ihrer Stellung gehabt. Jedoch, nachdem Miyavi ihnen versichert hatte, dass sie viel zu wichtig für die Company währen, haben sie sich dazu durchgerungen, ihnen, Miyavi und Kai, bei zustehen, wenn sie sich vor dem Chef der Company und ihren Managern stellen würden, denn das würde nicht leicht sein ..
 

Auf dem Tisch lagen Zeitschriften, in jeder jeweils ein Bild von ihnen Beiden, nur schemenhaft erkennbar, aber jeder Vollidiot hätte darauf kommen können, dass sie zusammen waren. Außerdem war der Zeitungsartikel auch mehr als eindeutig: ‚Super Gitarrist Miyavi und Gazette’s Drummer Kai – Das neue Traumpaar?‘

"Dann sind Sie wirklich wieder mit Kai-san zusammen?", fragte der Manager des Solisten und Miyavi nickte nur mürrisch.

"Das können Sie nicht machen! Wir müssen das dementieren!", brach es weiter aus seinem eigenen Manager heraus und nun entfuhr Miyavi doch ein Knurren.

Er stand auf, beugte sich über den Tisch und blickte ihn vernichtend an.

"Ich kann das machen, denn ich liebe Kai und das werde ich mir nicht verbieten lassen. Ich würde für ihn sogar das ganze hier aufgeben, wenn es sein muss.", sagte er, todernst dabei, setzte sich dann wieder und fixierte den Chef der PSC, der ihn nur ruhig, bisher erstaunlich stumm, musterte.

Miyavi wusste, dass er für diese Geschäfte hier nicht ersetzbar war, was schon der Andrang auf seine CD verlauten hatte lassen.

Doch es war wirklich so, er würde es aufgeben, wenn es für Kai war. Kai began langsam einen Groll gegenüber dem Manager Miyavis zu schmieden, denn so selbstsicher wie er klang, schien er irgendetwas aushecken zu wollen, hatte es vielleicht schon getan, aber Kai war sich nicht sicher ob das alles in die richtige Richtung lief. Kai merkte das sein Freund langsam ärgerlich wurde, man merkte es an seiner ganzen Präsenz und auch seine Worte sprachen dafür, aber Kai würde ihn nicht beruhigen, warum auch, er hatte allen Grund sauer zu sein, Kai war es ebbend so. Er nickte ebenso stürmisch wie Miyavi, zeitgleich und er beobachtete ihren Manager wie dieser leichenblass wurde. Der Drummer befürchtete schon, dass dieser gleich umkippen wurde, wenn er noch mehr hörte, aber da musste er wohl durch. Kai hatte sich etwas erschrocken als Miyavi plötzlich aufgestanden war, sah ihn widersprüchlich ruhig an, auch als er sich hinsetzte, lächelte kurz dankbar und war froh, dass er so viel Vertrauen in ihrer Beziehung bewies, legte sofort das Lächeln ab als er sich wieder an die drei Pinguine gewandt hatte.

"Ach ja? Wie können Sie so sicher sein das ihre Beziehung auch hält? Sind sie sicher das Kai-san das Gleiche für sie tun würde? Schließlich hatte er es schon einmal nicht getan .."

Kai fühlte sich, gelinde gesagt, verarscht. Er war noch anwesend!

"Sprechen Sie nicht von mir, als wäre ich nicht da. Und um ihre Frage zu beantworten: ja, ich würde es tun. Ich liebe die Musik, ich liebe es Schlagzeug zu spielen, ich will der Beste in meinem Gebiet sein, ich bin Perfektionist und sporne mich immer wieder selbst an, der Beste zu werden. Aber über all dem, steht mir immer noch Miyavi, dass hat mir die Trennung noch mehr bewusst gemacht. Er ist es den ich nie wieder von meiner Seite wissen will. ich brauche ihn mehr als die Musik, allerdings weiß ich auch, dass ich mich nicht für die Musik oder die Liebe entscheiden muss, denn wohin ich gehe, geht ganz Gazette."

Sie stimmten alle einstimmig zu und Kai fühlte sich stark, stark genug um sich gegenüber dem Boss zu behaupten.

"Sie wissen wie wichtig wir für das Label sind, Gazette und Miyavi und das viele Fans sich von ihnen abwenden würde, wenn sie uns unsere Liebe verbieten würden, denn ich bin mir sicher, dass es kein Geheimnis bliebe, sollte es zu keiner Entscheidung kommen, die wir nicht vollends bejahen."

Der Schwarzhaarige nickte nur, sah dann zu Kai, der seine Stimme erhob, musste doch leicht lächeln, als er das sagte, irgendwie rührte es ihn doch sehr.

Doch dann blickte er die drei Männer vor sich wieder an, sein Blick wurde wieder ernst und er wartete, bis sie wieder etwas sagten.

Unsichere Blicke, die Miyavi doch sehr genoss, wurden zwischen den drei Männern getauscht, ehe der Boss der PSC wieder das Wort an sie richtete.

"Sie meinen das also vollkommen ernst.", sagte er nur ruhig, es war keine Frage, es war eine Feststellung.

Alle Blicke im Raum lagen auf ihm, denn auch die Zwei an seiner Seite wussten nicht, was der Mann nun zu sagen hatte.

"Nun... Miyavi-san... Kai-san... Es warten eine Menge Interviews und eine große Pressekonferenz, angelegt für heute am frühen Nachmittag, auf Sie. Ich hoffe, Sie werden sie meistern. Ihre Manager werden dafür keine Verantwortung tragen. Hier sind die Daten, die Sie brauchen.", sagte er nur ruhig, schob ihnen einen Zettel hin, den Miyavi an sich nahm, ihn musterte.

Hatte er gerade nachgegeben?

Oder war das eine Finte?

"Viel Erfolg und einen schönen Tag."

Okay, das war das Zeichen, sie erhoben sich, gingen stumm und geschlossen hinaus, blieben, er zumindest für seinen Teil ziemlich verwirrt, vor der Tür stehen.

Der Schwarzhaarige sah auf den Zettel und seufzte, sah dann Kai an.

"Haben wir.. Haben wir.. da gerade keine Abfuhr gekriegt?"

'Strike!', dachte sich Kai frohlockend unter dessen, hatte nicht damit gerechnet ihre Manager so verstummen zu lassen und verkniff sich ein Grinsen, denn noch hatten sie nicht gewonnen. Unsichere Blicke wurden ausgetauscht und Kai wartete gespannt was kommen mochte, nickte knapp aber entschlossen bei der überaus schlauen Feststellung. Natürlich meinten sie es ernst! Sonst wären sie doch nicht hier! Ungeduldig wartete er auf weitere Worte, wunderte sich als er von Interviews und Presse sprach. Kein Angeschreie? Kein 'Das erlaube ich nicht'? Was war passiert? Als Miyavi den Zettel an sich nahm war Kai nur einen kurzen Blick darauf, 'freute' sich jetzt schon auf die vielen Fragen, schaute wieder zum Kopf der Bande.

"Viel Erfolg und einen schönen Tag.", sprach dieser knapp, ging vor raus und sie hinterher und .. standen nun einfach da. Kai realisierte nicht das sie gewonnen hatten, sah Miyavi sprachlos an und brachte kein Ton heraus, was Ruki als erstes auffiel.

"Ich glaube unser Kaichen ist sprachlos.", lächelte dieser und stupste Kai sanft an, welcher leicht zusammen zuckte und durch die Runde schaute, bemerkte die fragenden Blicke, wandte sich lieber an Miyavi.

„Wir .. wir haben gewonnen ..“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  KimMinseok
2010-07-28T15:02:07+00:00 28.07.2010 17:02
aw~ ich lieb deine FF voll
&nd vor allem deinen Schreibstil ♥
*Kekse da lass*

Mata ne
*wink*
Von: abgemeldet
2010-07-26T10:45:51+00:00 26.07.2010 12:45
Wow!
Es is sau schön geschrieben, ehrlich. ^-^

Ich fand es sehr spannend, wo Sie kai unter Druck gesetzte haben, doch er hat sie letzend Endes doch geuchgekämpft.
Und auch das zum Schluss fande ich sehr sehr toll.

Ich hoff' du schreibt bald nochmal was.
Ich freue mich schon darauf.<3

TaMa~
Von:  Ryuta-chan
2010-07-26T05:27:11+00:00 26.07.2010 07:27
Ich liebe deinen Sequel, Hasi <3
Du kannst das so viel besser als ich QQ
*umschnu*
*knutsch*
<3
Besonders gefällt mir der Schluss... Und, wie du beschrieben hast, wie Kai und Myv zusammen gekommen sind mit dem Wochenende... Maah, sauschön <3
Von:  Gedankenchaotin
2010-07-21T22:01:55+00:00 22.07.2010 00:01
Ich will auch einen Miyavi to go. *-*
Krieg ich einen?
Ich find das richtig süß und bei der Sache mit der Morgenlatte.. sowas kann nur von Reita kommen. oO
Aber ich finds schön, dass sie so zueinander stehen und sich von dem Management ( kein zweites Mal) unter Druck setzen lassen.

Mata ne
Rebel


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