Bitte Vergib Mir ...
Als glücklichster Mensch auf Erden wachte ich jeden Morgen auf.
Seit Saids Liebesgeständnisses bin ich einfach nur froh ihn an meiner
Seite zu haben. Zusammen irgendwo hingehen war schon normal
und ich hatte jedes mal Spaß wenn wir gemeinsam ausgingen. Er
hatte sich sogar meinen Namen stechen lassen. Und da eine Tätowierung
nicht weg geht, steht mein Name nun waagrecht auf seiner Hüfte Richtung
Oberschenkel. Ich fand es echt zu süß von ihm und nun wollte ich mich auch
tätowieren lassen. Nur zu dumm, dass die Sache einen Hacken hatte. Ich
war erst 17 und brauchte eine schriftliche Genehmigung von meinen
Eltern. Aber dazu komme ich noch.
Alles war wie immer, ich wachte recht spät am Morgen auf, weckte meinen
Schatz sanft und ging duschen. Als ich wieder heraus kam stand mein
Süßer auch schon auf den Beinen. Eine Umarmung und einen Kuss am
Morgen gehörten einfach dazu. „Du? Ich muss heute nochmal heim. Am
besten gleich, Daisuke muss gefüttert werden. Ich habe die letzten Male
schon meine Mutter zur Wohnung geschickt um sich um ihn zu kümmern.
Ist das okay? Ich bin gleich wieder da, versprochen.“, meinte ich zucker-
süß. Er nickte mit einem Lächeln. „Okay, solange es nur Daisuke ist“,
schmunzelte er. Ich nickte und lächelte froh. Mein Chef ... nein, halt,
stopp, Said hatte meinen keinen Kater schon längst ins Herz geschlossen.
Die beiden mochten sich und ich wollte dass sich die beiden auch bald
wieder mal sehen, da wir meist in Saids Wohnung waren. Ich zog mich
rasch an und war nach einem „Bis gleich.“ auch schon aus der Tür. Mit
einem falsch zugeknöpften Hemd, verwuschelten Haaren und einem
offenen Gürtel eilte ich die Treppen in die Bar runter. Ich schloss für
einen Moment die Augen und als ich sie wieder öffnete rannte ich bei-
nahe einen Mann um, der anscheinend schon in der Bar war. Ich blieb
kurz vor dem großen, extrem attraktiven und muskulösen Typen stehen.
Ein musternder Blick von mir wanderte zu seinem Gesicht hoch. „Hey,
Kleiner. Kannst du mir zufällig sagen wo Said ist?“, fragte seine ziemlich
Tiefe Stimme. Ich sah auf seinen gut gebauten Körper den man wegen
dem halb offenem Hemd gut sehen konnte. „Ähm ... Said? Der müsste
auch noch oben sein.“ Ich war ziemlich dumm, denn wegen dem „auch“
wusste der Kerl, dass ich gerade bei ihm war. Ich spürte einen musternden
Blick auf mir und sah in das mir fremde Gesicht. "So ein süßes Kerlchen
hat mein Brüderchen dabei doch gar nicht verdient~“, hauchte er ver-
spielt. Ich wurde leicht rot und fragte mich verwundert, ob das wirklich
der Bruder meines Geliebten war. „Ich muss los“, meinte ich hastig.
„Ich habe gerade seinen Bruder angestarrt.“ In schnellen Schritten lief
ich nach Hause und fütterte meinen kleinen Daisuke. „Dieser Mann sah
echt scharf aus.“ Ich kniff die Augen zu und schüttelte heftig den Kopf.
„Das ist sein Bruder! So etwas darfst du nicht denken!“, dachte ich mir.
Bald war ich fertig und ging wieder zurück. Ich hoffte, dass dieser heiße
K..., nein!! Ich hoffte dass dieser Kerl weg war. Aber ... ich war so angetan
von seinem Anblick. Was gerade in der Bar los war, wusste ich nicht und
wollte es auch nicht wissen. Ich versuchte bei klarem Gedanken zu bleiben
und kam wieder in der Bar an. Als ich die Tür öffnete sah ich ihn noch immer
und diesmal war auch Said bei ihm. Ich blieb in der Tür stehen und sah
beide an. Said kam sofort auf mich zu. Er zog mich in seine Arme und ich
blickte kurz in sein Gesicht das einen finsteren Blick zu seinem Bruder
warf. „Na Brüderchen, eifersüchtig? Angst, dass ich Konkurrenz sein
könnte?“, grinste der Mann dessen Namen ich immer noch nicht kannte.
Ich kam nicht mehr los von dem Kerl, meine Augen hafteten an ihm.
„Das ist mein Bruder, Ricardo. Ricardo, das ist Samu, mein FREUND.“,
meinte er leicht knurrend. Die beiden schienen sich nicht zu mögen,
das fiel mir gleich auf. Saids Bruder zwinkerte mir zu. „Wir sind uns
ja schon über den Weg gelaufen“, meinte er mit einem leichten Grinsen.
Ich schüttelte kurz seine Hand und sah zu seinen warmen Händen.
„Ricardo.~“ Ruckartig zog ich meine Hand zurück und Said zog mich sofort
wieder an sich. Man konnte seine Eifersucht spüren. „Und er wollte gerade
gehen, nicht wahr?!“, fauchte der Blonde der hinter mir stand. „Tut mir
Leid, da hast du wohl was falsch verstanden. Ich hatte vor etwas in der
Stadt zu bleiben und werde mir dazu hier ein Zimmer nehmen.“ Der
Älteste provozierte es richtig. Ricardos Blicke fielen immer wieder zu
mir und ich sah zwischen den beiden hin und her. Dieser Mann schien
einfach perfekt zu sein, ich verliebte mich in den Anblick seines Körpers
den ich durch dieses nur halb zugeknöpfte Hemd sah. „Von mir aus ... .
So lange du mir nicht unter die Augen kommst ... . Und jetzt entschuldige
uns.“, meinte Said abfällig und schleifte mich mit in sein Büro. Sofort
war ich wieder bei Verstand. „Ich liebe Said! Ich darf seinen Bruder
nicht so ansehen!“, schoss es mir durch den Kopf. Mein Partner knallte
die Tür zu und murrte etwas. Er sah mich an und küsste mich kurz.
„Halte dich von ihm fern und sei nie mit ihm alleine!“, warnte er mich. Ich
nickte. „Gib ihm doch ein Zimmer, er wird sich erstmal da aufhalten.
Ich werde zur Theke gehen und ein paar Drinks mixen. Du kannst mit,
wenn du möchtest.“, meinte ich lieb, doch ich wusste nicht wirklich
was ich von Ric wollte. Ich war total durcheinander wegen den beiden.
„Willst du heute Nacht bei mir schlafen?“, fragte ich leise. „Gerne.~“
Nach kurzem Kuscheln und einem Kuss löste ich mich von ihm und
verschwand zur Theke. Said folgt mir und wir kamen wieder in
den öffentlichen Bereich wo Ricardo noch immer saß. „Ein schneller
Quickie oder was?“, fragte er Said spöttisch, doch mir schenkte er
ein breites Lächeln. Bei seinen Worten dachte ich mir wirklich was
für ein Idiot er sein könnte, obwohl ich es schade fand dass sich die
beiden als Brüder nicht verstanden. Said ging kalt und abweisend
mit ihm um und gab ihm schließlich ein Zimmer. Ich stand schon
längst hinter der Bar und putzte die Gläser. „Vergiss später das
Zahlen nicht.“, murrte er bedrohlich, warf seinem Bruder den Zimmer-
schlüssel zu. „Keine Sorge, bevor ich genäht werden muss. Da hau
ich lieber ab.“, meinte er grinsend und verschwand mit dem Schlüssel.
„Es ist schon 14 Uhr ... .“, murmelte ich dann mal um auch zu Wort
zu kommen. „Willst du nach Hause?“, fragte er mich. „Ja, nachdem
ich die Gläser geputzt habe. Kommst du so um acht zu mir? Es wartet
eine Überraschung auf dich.“, lächelte ich verspielt. Er versiegelte
unsere Lippen zu einem Kuss und umarmte mich kurz. Ich machte
meine Arbeit fertig und ging dann auch schon los, während Said
den ganzen Tag mit Arbeiten verbrachte. Einkaufen war angesagt.
Unter Früchten, Schlagsahne und Torte befanden sich auch anderer
Süßkram, wie Schokolade und ein wenig Alkohol. Ich kam heim
und legte meine Sachen auf den Esstisch bevor ich unter die Dusche
huschte. Aufräumen, putzen und das „Essen“ vorbereiten war dran.
Als ich alles fertig hatte zog ich mir eine süße, neue Boxer und
ein Hemd an, das ich offen ließ. Vor dem Spiegel stylte ich mir
noch schnell die Haare, wo ich auch das Läuten der Türklingel
wahrnahm. „Verdammt! Said ist etwas früher dran als ich dachte“
Ich ging erst an die Tür nachdem ein paar Kerzen anzündete.
Ich öffnete die Tür weit und schaute von unten hinauf. Plötzlich
erkannte ich, dass es nicht Said war, der in vor meine Wohnung
stand. „Hey, Süßer.~ Ich wollte dich mal besuchen kommen.~“,
hauchte sein Bruder. Ich wurde sofort rot. Woher wusste Ric
denn wo ich wohne? Wir sprachen doch kaum miteinander. Mit
gesenktem Kopf atmete ich tief durch, doch Ricardo nahm mein
Kinn und sah mir in die Augen. Mein Gesicht färbte sich knallrot.
„Du hast mit jemand anderem gerechnet, oder?“ Sein tolles Aus-
sehen raubte mir fast den Atem. „Ja ... . Bitte geh wieder.“, brachte
ich leise heraus. Er atmete tief ein und roch dabei meinen erotischen
Duft, den ich eigentlich für Said aufgetrug. „Warum denn? Hast du
heute noch was vor?“, fragte er unschuldig und strich mit seinem
Daumen über meine Lippen. Der Mann zog mich so was von an,
aber ich musste ihn bitten zu gehen. Was wenn Said das sehen würde?
„Bitte ... Verschwinde.“, sagte ich und ging ein paar Schritte in
die Wohnung. „Nenne mir einen Grud dafür.“, hauchte er und blieb
fürs erste in der Tür stehen. Wo steckte Said bloß? Ich drehte den
Kopf weg. „Ich bin mit deinem Bruder verabredet.“, murmelte ich.
Bald hatte ich mich nicht mehr unter Kontrolle. „Wie wäre es mit
einem Abend zu Dritt?“, fragte er grinsend während ich weitere
Schritte rückwärts lief bis ich an die Wand stieß. Mit breitem
Lächeln kam er auf mich zu. „Gefalle ich dir so, dass du vor mir
flüchten musst?“, kam es von ihm. Man konnte uns durch die offene
Tür sehen und hören. Ich blickte zu ihm auf und wurde wieder röter.
„Berühre mich.“, dachte ich mir, weil ich es so wollte. Mit Said
rechnete ich noch nicht. Er stand direkt vor mir, legte eine Hand an
meine Wange und hauchte fragend, warum ich auf einmal so still war.
„Was soll ich denn sagen?“, flüsterte ich kaum hörbar. Ich war hin
und her gerissen zwischen dem heißen Typen bei mir und meinem
Schatz, der noch auf dem Weg war. „Hmmm... .~ Ist doch egal,
Hauptsache du sagst was.~“ Er näherte sich meinem Kopf. „Darf
ich dich küssen?“, hauchte er. „Ja ... .~“, wisperte ich fast lautlos
bevor Ric seine Lippen auf meine legte. Meine Hände wanderten
zu seiner Schulter hoch und ruhten dort. Als Ricardo den Kuss
löste erwiderte ich ihn sofort. Er rutschte näher an mich ran,
stütze seine Arme neben meinen Kopf und wurde inniger beim
Küssen. Ich genoss es sehr doch ich löste den Kuss als ich bemerkte,
dass es mehr wollte. Aber nicht hier und nicht jetzt. „Ich liebe Said.“,
sprach ich leise und sah ihn an. „Ich habe nicht das Gefühl, dass du
es ernst mit ihm meinst.~“, hauchte er und küsste mich einfach wieder.
Gewehrt hatte ich mich nicht dagegen und löste auch erst zögerlich.
„Doch. Ich meine es ernst mit ihm.“ „Ich merke nichts davon.“, er-
widerte Ric. Und wieder küsste er mich, doch ich löst bald. „Ich
liebe ihn ... .“,meinte ich. Plötzlich erstarrte ich als ich Saids Stimme
hört. „Was soll das hier?“, knurrte er. Ricardo dreht sich kurz zu Said.
„Das siehst du doch.“, sprach er provozierend. Mein Herz schlug wie
wild, da ich nervös war. Was hatte er alles gesehen? Wie lange stand
er schon da? Was hatte er mitbekommen? „Said ... .“ Mit hasserfüllten
Augen sah er seinen Burder an. „Geh sofort weg von ihm, Ric.“ „Das
solltest du ihn lieber selbst entscheiden lassen, meinst du nicht?“,
war Rics Antwort. Beide sahen mich an und warteten, bis ich Ricardo
von mir drückte. Er entfernte sich einen Schritt von mir und Said sah
mich fragend an. „Samu?“ Seine Blicke waren unangenehm. „Ich hatte
eigentlich einen schönen Abend für uns vorbereitet und plötzlich
stand Ricardo in meiner Tür.“, meinte ich leise und machte ein
paar Schritte auf ihn zu. Der ältere grinste nur abfällig über die
Situation. „Glaubst du mir nicht?“, flüsterte ich und leicht enttäuscht.
Said schluckte und meinte, dass er mir glaubt und sah dabei zu seinem
Verwandten. Seine Augen widerspiegelten den Hass auf ihn. Ich
war erleichtert und bat Ric zu gehen. Es kotzte mich sowieso an,
dass der Abend ruiniert war. „Verstehe schon, ihr wollt mich los
werden.“, grinste er, packte mich an den Schultern und raubte mir
einen weiteren Kuss, den ich nicht erwidern durfte. Auf einmal
würde Ric von Said am Kragen gepackt und und von mir weg gezerrt.
„Fass ihn nie wieder an!“, fauchte er bedrohlich. „Hey! Hört auf!“,
mischte ich mich ein und stellte mich zwischen die Beiden. Said und
ich sahen uns kurz an, ich küsste ihn auf einmal stürmisch und drängte
ihn ein paar Schritte zurück. Als ich löste meinte ich leise, dass er es
nicht wert sein würde. Said wollte Ric schon fast schlagen als ich
ihn überrumpelte. „Du hast Recht.“, meinte er und funkelte ihn
hasserfüllt an. Dieser grinste nur herausfordernd und zwinkerte mir
zu. „Bye, Süßer.~“, hauchte er und war zum Glück auch schon
verschwunden. Ich wurde für ein paar Sekunden leicht rot, aber die
Röte ließ gleich wieder nach. An Said gelehnt gab ich ein leichtes
Seufzten von mir und sah zu ihm hoch. „Komm mit.“ Mit ihm an
der Hand ging ich in die Küche wo auf dem Esstisch ja noch der
Ganze Süßkram stand. Ich setzte mich auf den Tisch und fütterte
meine Verabredung mit Torte. „Willst du denn überhaupt noch
den Tag schön ausklingen lassen? Oder sollen wir gleich schlafen
gehen?“, fragte ich ihn. Er setzt sich auf einen Stuhl der zwischen
meinen Beinen stand und ließ sich von mir füttern wie ein Baby.
„Gerne. Ich brauche sowieso etwas Ablenkung von diesem Arsch.“,
erwiderte er lächelnd und wir aßen weiter ein paar Süßigkeiten.
Erst jetzt bemerkte Said, dass ich mich für ihn schick gemacht hatte.
„Schick.~“,hauchte er und legte die Hände an meine Hüfte. „Danke,
es wäre bestimmt besser angekommen, wenn alles nach Plan abgelaufen
wäre.“, meinte ich nur lieb und hielt ihm ein Stück Schoko vor den
Mund. Said nahm es mir aus der Hand und fütterte nun mich damit.
Ich leckte an seinen Fingern und fing an zu kichern. Wir spielten
weiter mit dem Essen, bis ich ihn fragte, ob wir noch länger hier
bleiben würden. „Sag bloß du hast noch eine Überraschung?~“,
hauchte er. „Aber sicher“, antwortete ich nur und zog ihn mit ins
Schlafzimmer, dass ich mit Kerzen und Lichtern geschmückt hatte.
„Du hast dir echt Mühe gegeben.~“, meinte er während er sich
kurz umsah. „Es sollte eigentlich viel heißer ablaufern, aber ...
Hauptsache du bist bei mir.“ Zärtliche Küsse und Berührungen
folgten auf unser kurzes Gespräch. Said verführte mich und
wir verbrachten die Nacht zusammen. Es war schön wie schon
länger nicht mehr und dennoch träumte ich von Ricardo.
Am nächsten Morgen wachte ich jetzt spät auf und Said sah mir
schon eine Weile beim schlafen zu. Ich schnurrte leise und küsste ihn.
„Morgen Schatz.~“, hauchte er liebevoll. „Said.~ Wie spät ist es?“, fragte
ich lächelnd. „Fast zwölf. Kein Wunder es wurde gestern recht spät.“,
meinte er schmunzelnd. Ich sah ihn und ein leichtes Lächeln lag auf meinen
Lippen. „Stimmt“,kam es von mir, „Ich geh duschen. Nimm´s mir nicht
übel, aber ich möchte alleine.“ Zuerst schmollte er gespielt, doch er lächelte
gleich wieder. „Bekomme ich Daisuke als Entschädigung?“, fragte
er brav. „Klar, solange ich ihn lebendig wieder kriege.“, kicherte
ich. „Natürlich, ich hab ja noch ein anderes Kätzchen zum Vernaschen.~“,
meinte er frech und schon verschwand ich unter der Dusche. Nachdem
ich fertig war ging ich mich umziehen und sah den meinem Kater und
meinem Partner beim kuscheln zu. „Los, duschen! Ich geh Dai füttern!“,
lachte ich und schmiss Said mein feuchtes Handtuch ins Gesicht. Er
erschrak leicht und lächelte mich danach an, tapste zu mir, küsste mich
und ging duschen. Als er wieder raus kam war ich mit füttern und etc.
schon fertig. Ich hatte noch Klamotten von Said und gab sie ihm, damit
er nicht die alten Sachen tragen muss. Später saßen wir gemeinsam in
der Küche mit Kaffee und dem süßen Zeug auf dem Tisch von dem ich
naschte. „Tolles Frühstück.“, meinte Said belustigt.“Finde ich auch.
Schokolade als Vorspeiße, Sahnetorte als Hauptgang und das Dessert bin
ich.~ War nur ein Scherz.“, antwortete ich kichern. „Schade, hätte ich
gerne gehabt.~“, grinste er amüsiert. „Ich weiß, aber wir sollten jetzt
los.“ Ein kurzer Zungenkuss und schon gingen wir nachdem Küche
aufräumen und Tür zu sperren los. Bald kamen wir an der „Blue
Moonshine-Bar“ an und traten herein. Ich sah mich um und entdeckte
sofort Ric. Auch Said widmete ihm einen bösen Blick, bevor er mich
nochmals umarmte, mich küsste und vor seinem Bruder warnte. „Gut,
ich bin in meinem Büro, wenn du mich suchst.“, sagte er und ließ mich
mit ihm alleine. Erst als Said weg war grinste Ricardo mir charmant zu.
„Tag Süßer.~“ Ich sah dem Blonden nach und blickte zu dem anderen.
„Was sollte das gestern? Du hast richtig provoziert, dass er dich fast
niederschlagen wollte ... .“, murrte ich und stellte mich hinter die Theke
wo ich mir einen Fruchtsaft machte. Er machte es sich bequem und
beobachtete mich die ganze Zeit. „Mir wäre schon nichts passiert.“
„Was willst du denn eigentlich von mir?“, fragte ich schließlich
direkt. „Hmm.~ Vielleicht mal mit dir ausgehen? Hast du heute
Abend Zeit?“, fragte er grinsend. „Ich hab keine Zeit. Said könnte
uns sehen.“, murmelte ich und sah ihn nicht an, da ich leicht errötete.
Mir war irgendwie nicht klar, dass ich mich nicht mit ihm treffen
sollte. „Wir können uns ja auch irgendwo in der Stadt treffen und
ich denke, mein Brüderchen muss dich auch nicht jeden Abend für
sich beanspruchen.“, meinte er. „Er könnte uns doch überall be-
gegnen.“ Ich schlürfte meinen Saft den ich in der Hand hielt und
dreht den Kopf zur Seite, da ich zu Sabbern beginnen würde, wenn
ich Ric länger ansehen müsste. Ich kenne auch ein kleines Lokal
ziemlich abseits. Mein Brüderchen würde sich da freiwillig bestimmt
nicht blicken lassen.“, schlug er vor. Ich blickte kurz auf und zer-
schmolz fast bei seinem Gesicht, also schloss ich die Augen. „Okay“
„Super“, smilete er, „Und wann passt es dir am besten?“ „Ich weiß
nicht so genau.“ „Wie wäre es mit 18 Uhr? Geht das?“, erkundigte
Ric sich. Ich fragte nach dem Weg und die Sache war beschlossen,
doch ... was sage ich jetzt zu Said? „Ich bin gleich wieder da“,
versicherte ich meinem Gegenüber und rannte zu Saids Büro, wo
ich davon überzeugen, konnte Besuch von meiner Mutter zu kriegen,
was ja nicht stimmte. Er gab mir sein Okay, also hatte ich ab 17 Uhr
frei. Ich kam wieder zu Ric und es war sicher, dass ich mich mit ihm
traf. Er lächelte mich breit an. „Klasse“ „Ja, aber ich sollte jetzt arbeiten.“,
meinte ich erst. Damals war mir nicht klar, was ich soeben anstellte.
Ein Date mit seinem Bruder ... und ich redete mir ein, dass das nicht
falsch sein würde, doch damals war ich zu unerfahren um das zu
wissen. Ich arbeitete den ganzen Tag als Putzfee und verabschiedete
mich von Said. Es wurde recht spät und ich lief nach Hause um mich
noch um zu ziehen und gleich wieder los zu rennen. Ich wollte pünktlich
sein und folgte Rics Beschreibung bis ich bei einem Lokal ankam.
Mein Blick schweifte durch das Restaurant, doch ich entdeckte ihn nicht.
Auf einmal verdeckten Hände meine Augen, ich sah nichts und erschrak
leicht. „Ric?“, fragte ich leise. Der Mann ließ mich los und grinste.
„Richtig“ Sofort erkannte ich Ricardos tiefe Stimme. Als ich ihn ansah
lächelte er wieder charmant. „Na, schon Hunger?“ Wir setzten uns an
einen Tisch und bestellten, denn anfangs redeten wir nicht viel. Ich nippte
ab und zu an meiner Cola, da ich leicht nervös war. Und es wurde
schlimmer als er fragte wie alt ich war. „Ich bin 17.“, meinte ich klein-laut.
„Und du?“ „Ich bin 25.“, lächelte er. Unsere Gesprächsthemen waren
fürs erste Alter, Geburtstag und so ähnliches. Bald kam das Essen. Es
war wirklich lecker, sah gut aus, aber es war recht teuer. Das war mir
etwas unangenehm. Wir verbrachten einen schönen Abend in dem Lokal
bis wir fertig waren und er mich raus begleitete. Vor meiner Wohnung
sperrte ich langsam die Tür auf. „Es fehlt noch was.“, meinte Ricardo
und ich war etwas verwirrt. Er näherte sich meinem Kopf und küsste
mich, ich konnte nicht anders als zu erwidern und er drückte mich
leicht gegen die Tür. Meine Hand wanderte zur Türklinke und ich spürte
seine Finger zart über meinen Hals streichen. Ich öffnete die Tür und
wir gingen rückwärts in meine Wohnung. Ric trat die Tür zu und wir
tapsten in mein Schlafzimmer zu meinem Bett. Er zog mir das Oberteil
aus und strich mit den Fingerspitzen über meine Brust. Es fühlte sich
toll an. Saids Bruder machte sich an meine Hose ran und so ging es
weiter. Ich genoss den Sex sehr mit ihm. Natürlich gibt es einen Grund,
weshalb ich jetzt nicht mehr ins Detail gehen will, was den Vorfall
angeht. „Das war echt ...heiß.~“, keuchte ich erschöpft. „Ja. Kann ich
hier übernachten?“, fragte er. „Selbstverständlich. Bleibst du bei mir?“
Ich war es gewohnt jemanden zu haben, an den ich mich kuscheln konnte.
Er nickte und lächelte charmant. Bald schlief ich ein und wachte recht
spät auf und dennoch vor Ric. Es war ca. 10 Uhr und ich kuschelte mich
an ihn. „Sai..“, wollte ich beginnen. Ich erschrak im ersten Moment.
„Ach ja, ... genau“, dachte ich seufzend. Als ich mich aus seiner Um-
armung befreite ging ich ins Bad und fütterte danach Dai. Ein Frühstück
wartete auch schon auf ihn, ich trank nur einen Kaffee und legte ihm
einen Zettel aufs Bett. "Guten Morgen, Ricardo <3 Ich hoffe du hast gut
geschlafen, ich wollte mich nochmal für gestern bedanken, toller abend.
Ich dachte es würde auffallen wenn wir gemeinsam in die Bar gehen also,
hab ich mich fertig gemacht und bin abgehauen. Keine Sorge, ich hab dir
Frühstück gemacht, und eingesperrt hab ich dich auch nicht. Ich fände es
lieb wenn du denn Schlüssel mit nimmst wenn du die Wohnung verlässt.
Sonst kann du alles stehen und liegen lassen. (du kannst natürlich auch
noch duschen gehen) Das war es auch schon, Samu“ Bald verschwand ich
aus der Wohnung und eilte in die Bar. In seinem Büro sah ich als erstes
nach. Kaum kam ich wieder aus diesem stand Said schon vor meiner
Nase. „Hey.~ Krieg ich denn ein Guten Morgen-Küssen?“, smilete ich.
„Aber natürlich.~“ Unsere Lippen berührten sich und ich genoss es sehr
da ich heute noch keinen Kuss hatte. Aber ... wie konnte ich nur mit
seinem Bruder schlafen? „Ich war gestern zu müde um anzurufen, tut
mir Leid.“, sagte ich lächelnd. „Schon gut. Hattest du einen schönen
Abend?“, kam es von Said. „Es war schöner als ich an nahm. Hast du
mich vermisst?“, fragte ich während ich mich an ihn kuschelte. Freut
mich. Ja, und wie. Es war ungewohnt, alleine auf zu wachen.“ Wir redeten
noch kurz über meine Tätowierung bevor wir in sein Büro verschwanden
und uns gemeinsam vergnügten. Ich verglich alles mit dem von gestern
Nacht. Rics Hände waren größer, Said ist sanfter, all diese Gedanken
gingen mir durch den Kopf. Leider bin ich mit mit Said nicht weiter als
zum Schmusen gekommen, da auf einmal sein Handy läutete. „Sorry,
da muss ich ran gehen, Schatz.“ Mit einem kleinen Nicken akzeptierte
ich es und zog mich wieder richtig an. Süß winkte ich Said zu und
tapste in die Richtung von Rics Miet-Zimmer. Ich klopfte an und kam
rein. „Hast du an meinen Schüssel gdachte, fragte ich ihn lieb und
sah wie zu wie er vom Bett austand. „Ja hier.“, er ging zu einem Tisch
wo seine Düfte und Parfüms standen und warf mir den Schlüssel zu.
„Hier.“ „Danke.“ „Gern geschehen.“ Ich lächelte und verschwand auch
gleich wieder; da ich weiter arbeiten musste. Zimmer aufräumen und
putzen + Getränke mixen war alles was ich an dem Tag arbeitete. Am
Nachmittag huschte ich einfach schnell nach Hause um das Geschirr
vom Frühstück abzuräumen und zu waschen. Auch das Bettzeug musste
gewechselt werden. Nachdem alles erledigt und blitzblank war kam
ich wieder in die Bar und sah nach Said. „Bist du noch am Arbeiten?
Soll ich wieder gehen?“ „Ach nein“, er klappte den Laptop zu und
ging zu mir, „Das war nur Solitär.“ Wir gingen hoch in seine Wohnung,
er schloss die Tür hinter und lehnte sich dagegen. „Und jetzt?“ „Sanft?“,
fragte ich leise, denn anders hätte ich es nicht gepackt. Said nahm mich
hoch und trug mich in sein Bett, legte mich ab, beugte sich über mich
und zog mir das Oberteil aus. Er küsste meinen Oberkörper hinunter.
Wir zogen uns gegenseitig aus, bis wir gar nichts mehr anhatten ... .
Ich merkte dass er heute ungeduldig war. Ich spürte seine Lust, die immer
großer wurde. „Said.~ Wenn ich dir erlaube mich hart zu nehmen ... schaff
ich es nie länger als 3 Minuten.“, sprach ich leise. Mit gespreitzen Beinen
wartete ich auf eine Antwort. „Tut mir Leid, ich kann mich bei dir nie
zurückhalten.~“, hauchte er und begann mich zu verwöhnen bis ich ihn
schließlich in mir spürte. Wie ich ihm sagte, es ging schnell, wir waren
schnell fertig, doch das reichte nicht und so folgte eine zweite Runde.
Nach dem wir uns müde ins Bett fielen ließen, schliefen wir sofort ein.
Es war einfach zu anstrengend für mich um noch länger wach zu bleiben.
Als ich aufwachte schlief mein Schatz noch. Ich ging mich gleich waschen
und als ich raus kam roch ich einen angenehmen Duft. „Komm her, Schatz!“,
rief Said aus der Küche. Meine Füße steuerte meinen Partner an, denn er
stand kochend neben dem Herd und machte Essen. „Es ist gleich ange-
richtet.“ Wir aßen gemeinsam, es war nämlich schon Mittag. Ich muss gestehen,
ich liebe Saids Kochkünste, er ist mein Privatkoch. „Said, ich muss wieder
zu meiner Mieze, füttern und den ganzen Rest.“, lächelte ich. „Klar, kein
Problem. Richte Dai einen schönen Gruß von mir aus.“ Ich lächelten uns
noch an und ich lief runter in die Bar. „Hey, Süßer. Hast du Zeit?“, fragte
seine tiefe Stimme hinter mir. „Willst du mit mir in die Stadt gehen?“, fragte
Ric mich. „Eher weniger.“, ich lächelte leicht schüchtern und kratzte mich
am Kopf. Er legte eine Hand an mein Kinn. „Du weißt wie man einen mit
wenig Worten anmacht.~“, hauchte er leise. Mit einem Kuss versiegelte ich
unsere Lippen für einen Moment und lächelte weiter. Ricardo schob mich
in sein Zimmer und ich wehrte mich nicht. Er legte seine Hände an meine
Hüfte und küsst mich innig. „Du darfst dich austoben, Ricardo.~“, hauchte
ich leise. „Wenn ich schon das Angebot bekomme, werde ich es annehmen.“
Er drückte mich aufs Bett und wir küssten uns stürmisch. Wir befreiten
uns gegenseitig von jeglichem Stoff und verwöhnten uns. „Ric.~ Nimm
mich!~“, keuchte ich benebelt. Ich war nicht richtig bei mir, aber trotzdem
war das ein Fehler. Mit gespreizten Beinen wartete ich bis ich ihn in mir
spürte, wobei ich aufstöhne. Er bewegte sich und stieß in mich. „Ricardo!~“
Ich gab genüssliche Laute von mir. Doch plötzlich erschrak ich. „Mistkerl!“,
schrie Saids Stimme. Ich starrte zur Tür und mein Herz raste. „Said! Was
mache ich denn jetzt?!“, schoss es mir durch den Kopf. Als ich wieder bei
mir war sah ich nur wie Said die Tür zuknallte. Ich war verzweifelt. Mehr
als „Shit“ brachte ich gar nicht raus. Ric blieb auch still und küsste mich
dann auf die Stirn. „Lass dich davon nicht ablenken.“, hauchte er schwach
lächelnd. Wir machten weiter, aber ich war angespannt und nervös. Vor
allem wurde mir gerade bewusst ... was ich tat. Ich ging sofort duschen und
zog mich richtig an, bevor ich zu Saids Büro stürmte und anklopfte. „Said“,
fragte ich leise mit Tränen in den Augen. „Was willst du?“, fragte er kalt
ohne mich herein zu beten. „Reden ...“ „Was gibt es noch zu reden?“ Ich hielt
es nicht aus. Seine kalte Stimme verletzte mich zu tiefst, aber das war wahr-
scheinlich nichts im Vergleich zu dem was ich ihm angetan hatte. „Ich
möchte wissen, was du denkst“, wimmerte ich und kam nun einfach herein.
„Ich denke, dass du mich überhaupt nicht mehr liebst, geschweige denn
überhaupt noch etwas für mich empfindest.“, meinte er abweisend. Ich
konnte mich nicht zügeln und auch nicht meine Tränen kontrollieren.
„Das stimmt aber nicht.“ Denn ich habe ihn damals geliebt, so wie ich
es auch heute noch tue. „Ja, genau so hat es auch ausgesehen.“, knurrte
er. „Ich habe ja mit ihm geschlafen. Wir waren essen und dann ... .“,
ich musste nicht weiter reden., „Es tut mir so Leid.“ Mit gesenktem Kopf
wartete ich. „Warum fängst du dann nicht was mit ihm an!?“ Es war für
kurze Zeit still. „Raus!“, befahl er mir kalt und sauer. Ich weinte weiter
und verschwand. Zuhause zog ich die dreckigen Sachen aus und zog
Saids Klamotten an die noch bei mir waren, kuschelte mich in diese und
stopfte Schokolade in mich hinein. Aber natürlich half mir das nicht.
„Er will mich nicht mehr sehen? Er hasst mich! Ist es jetzt aus?“, diese
Fragen quälten mich. Ein mieses Gefühl machte sich in meinem Körper
breit. Wie konnte ich ihn betrügen? Es tut mir doch so Leid! Ich liebe
Said! Aber das ist jetzt wahrscheinlich egal ... . „Ich wollte es nie so,
Daisuke. Ich weiß das war falsch von mir.“, meinte ich leise und nahm
meinen miauenden Kater hoch, den ich so sehr knuddelte bis er schon
ganz nass war, von den vielen salzigen Tränen. So verbrachte ich den
Tag, bis es an meiner Tür klingelte. Ich fragte mich nur ob es Said war,
denn ich musste ihn um Entschuldigung bitten. Aber nein, es war sein
Bruder. „Was willst du? Hau ab!“, sagte ich leise und wischte mir über
die Augen. Ich wollte mit Dai auf dem Arm die Tür schließen, doch Ric
war schneller und stellt ein Bein zwischen die Tür und den Rahmen.
„Ich will nur reden.“, lächelte er leicht. Meine Lippen blieben geschlossen.
Er bemerkte bestimmt, dass ich geweint hatte und spielte den Braven.
„So wie es aussieht, ist wohl Schluss mit meinem Bruder, oder?“, fragte
er ganz sanft. „Halt die Klappe! Was willst du?“ „Es tut mir Leid.“, meinte
er bloß. Was soll´s? Ich ließ ihn herein und meine Katze runter. Er
umarmte mich und ich stellte mir vor es sei Said, der mich in die Arme
nahm. Ricardo bot mir an mich mit nach Spanien zu nehmen solange ich
noch Ferien hatte, denn in ein paar Tagen würde er wieder zurück. „Wollen
wir vielleicht etwas machen?“, fragte er und brach die Stille zwischen uns.
Mit einem schwachen Nicken stimmte ich zu. „Kino vielleicht?“, kam es
wieder von ihm. „Okay, lass uns gleich los.“ Ich zog mich um, warf Saids
Klamotten auf das Bett und zog Ric neben mit aus der Wohnung nachdem
ich abschloss. Wir gingen langsam Richtung Kino. 20 Minuten Weg lagen
vor uns und obwohl er einen Arm um mich gelegt hatte fühlte ich mich
leer, mein Blick zur Seite gerichtet. Immer wieder verbließ der Wind ein
paar meiner Tränen. Als wir ankamen und einen Horrorfilm ansahen wie
mit Said kam mir alles wieder hoch. Nach dazu war ich noch zu jung
für den Film, aber Ric schmuggelte mich einfach rein, indem er meinte
ich sei schon über 18. Ich sah nur zu Boden und meine Gefühle stritten
sich in mir. „Was soll ich denn tun?“ Es war so schwer für mich klar zu
denken. Sein Bruder rührte mich während des Films kaum an, obwohl
es offensichtlich war, dass ich total zerstört war. Mir ging unsere Geschichte
durch den Kopf. Wie schwer es war ihn zu bekommen, meinen Boss. Das
ich früher sogar einmal kündigen wollte, weil Said mich nur benutzt hat.
Wie glücklich ich war bei unserem ersten Date, wie als er mir sagte, dass
er in mich verliebt sei und auch als er sich meinen Namen tätowieren ließ.
Für mich! Was er alles für mich getan hat! Ich verdrängte alles und widmete
mich wieder der Leinwand die ich zuvor nicht angesehen hatte. Was ich
da sah war einfach nur schrecklich. Schreie, Gewalt, Blut und Tot. Ich krallte
mich in Rics an und rutschte ganz nah an ihn ran, weil ich nicht weitersehen
konnte. „Ricardo? Magst du mich?“, fragte ich leise und sagte, dass er mich
sehr gerne hat. Endlich war der Film vorbei und Ric begleitete mich gleich
nach Hause. Es lief ähnlich wie schon einmal ab. Zum Abschied bekam ich
einen Kuss. Wieder sperrte ich auf und er fragte ob er noch mit rein kommen
durfte. Ich setzte ein falsches Lächeln auf und bat ihn herein. „Willst du noch
was trinken? Oder essen?“, fragte ich ihn. „Nein, danke. Aber ... dich hätte
ich schon gerne.~“, hauchte er und zog mich an sich ran, küsste meinen Hals.
Meinen Kopf in den Nacken gelegt und die Hände an seiner Brust bis er mich
hoch nahm und ins Bett legte. Alles fing wieder ganz sanft an. Aber so einfach
konnte ich das nicht mehr. Aus dem Grund band ich mir ein Tuch über die
Augen, mit dem Grund, nicht alles sehen, sondern nur spüren zu wollen. Er
begann mich zu nehmen und ich mir rutschte aus Versehen der Name seines
Burders raus, was ihn sauer machte. „Du sollt nicht an ihn denken, wenn du
mit mir schläfst!“, knurrte er und wurde immer härter zu mir, drehte mich
auf den Bauch und stieß von hinten kräftig zu. Ich krallte mich in die Decke
und kam zum ersten Mal ohne das Tun eines anderen, wohl er in mir war.
Ric kümmerte sich nicht um mich und machte einfach weiter, tobe sich aus.
Es tat schon so weh ... . „Ric! Nicht! Hör auf, bitte!“ Ich konnte auch meine
Tränen nicht zurückhalten. Ich hatte noch nie so oft geweint, wie an dem Tag,
das ist sicher. Als ich schon ein zweites mal kam, hatte er noch nicht genug
und trieb es weiter mit mir. „Aufhören!“, schrie ich. „Es ist gleich vorbei“,
stöhnte er genüsslich und kam endlich in mir. Mit Schwung zog er sich aus
mir und legt sich einfach hin. Keine Berührung, kein Wort, kein Kuss. Alles
Kalt. „Es tut so weh.“, dachte ich mir und strich über mein Hintern, „Said
hätte mich nie verletzt.“ Mit verweinten Augen schlief ich ein, tief und fest.
Am nächsten morgen wurde ich vor Ric wach, mein Po schmerzte immer
noch und ich ging duschen. Nach dem anziehen schrieb ich wieder einen
Zettel mit „Bitte Absperren!“ und rannte zur Bar. Mir war endlich bewusst
das ich einen Fehler gemacht habe; einen großen Fehler. Ich suchte in der
Bar nach ihm und ging gleich in sein Büro wo ich anklopfte, doch es kam
nichts zurück. „Said? Alles okay?“, murmelte ich als ich einfach rein ging
und bemerkte wie er aussah. Er schwankte und lehnt sich an die Wand.
„Mir ist schlecht.“, meinte er leise. Ich war besorgt und stützte ihn. Sofort
brachte ich ihn hoch in seine Wohnung. „Was treibt du? Hast du getrunken?“,
fragte ich ihn wie eine Mutter und brachte ihn zu seinem Bett. „Said ... .
Was machst du so nen Scheiss?“, fragte ich ihn. „Wegen dir ... .“, kam es
zurück. „Hör auf damit! Mach dich nicht kaputt wegen mir.“, sprach ich
ernst und hatte Schuldgefühle. „Ich liebe dich doch!!“, so dachte ich, aber
ich wollte es nicht aussprechen. Er schüttelte bloß den Kopf. Nach einer
Weile schweigen brach ich die Stille. „Ich wollte eigentlich kündigen.
Entgültig.“, meinte ich nun ziemlich leise. Ich wusste, dass das Wesen unter
der Bar ihn dafür bestrafen würde, doch ich verdrängte es. Ich war egoistisch.
Said sah mich kalt an, wendete den Blick ab und taumelte zum Bad. „Dann
mach doch, geh zu deinem Ric!“, knurrte er leise. Ich sah ihm nach. Er musste
mich wohl hassen, für das was ich getan hatte. „Du gehst wirklich ...?“, fragte
er entsetzt als er merkte, dass ich wirklich ging. „Samu!!“, rief er mir nach,
doch ich ignorierte es und lief weinend in die Bar hinunter. Ich rannte, als
ob es um mein Leben ginge. In meiner Wohnung steuerte ich gleich mein
Schlafzimmer an. „Ric! Los! Raus hier, sofort!“, schrie ich. Dieser wollte
mich umarmen, doch ich streckte die Hand nach ihm aus. Ich wollte keinen
der Beiden sehen. „Bitte! Verschwinde ... .“ Schließlich zog er sich an und
verließ meine Wohnung. Ich war erleichtert, denn ich brauchte meine ruhe.
Mit sauber machen, Staubsaugen, Bett neu überziehen und generell Putzen
wollte ich meinen Kummer vergessen. Kaum hatte ich angefangen klingelte
es an meiner Tür. „Was willst du denn noch!? Du hast mich gestern verletzt!
Verpiss dich endlich!“, knurrte ich mit gesenktem Kopf, da ich dachte es
wäre nochmal Ricardo. „Ach ja? Ist das jetzt meine Schuld?“, sprach Saids
Stimme laut. Sie war voller Trauer. Ich leidete darunter. Said funkelte mich
verachtend an und ich starrte in sein Gesicht. „Was willst du?“, wisperte
ich. „Nichts“ „Aber warum bist du dann hier?“ „Ich wollte nur sagen, dass
ich dich liebe. Sei glücklich.“, meinte er leise und ging wieder weg. Ich
konnte ihn nicht gehen lassen und folgte ihm, wo ich ihn bald am Arm packte.
„Ich bin nicht glücklich.“, murmelte ich. Said sah weg, ich glaube, er konnte
einfach nicht. „Dein Bruder ... er will nur Sex. Darum geht es mir aber nicht.
Ich brauche so jemanden nicht. Said ... ich ... .“ Ich wartete bis er reagierte,
aber ich war überrascht. Er zog mich fest in seine Arme, ich konnte nicht
aufhören zu weinen und schmiegte mich eng an ihn. „Bitte ... Said. Lass
mich nie ... nie wieder los, ja? Du tust mir doch nicht weh, oder“, meine
Stimmer zitterte. Er nickte und küsste mich auf die Stirn. „Nein, garantiert
nicht.“, sagte Said ernst. Ich schwieg eine Weile, genoss seine Nähe. „Ich
liebe dich.“, rief ich gegen seine Brust, ich konnte die Tränen nicht halten.
Er war der erste den ich je liebte.