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Ramifications.

Die Folgen der Unabhändigkeit
von

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Freiheit.. Unabhängigkeit.
 

Wie oft diese Worte seine Lippen verlassen haben, kann Arthur nicht sagen. Jahre zuvor ist ihm die Anzahl entwichen. Immer wieder, Tag für Tag hat er diese Themen in den Raum geworfen und mit solch einer Begeisterung darüber gesprochen, wie von sonst nichts auf dieser Welt. In seinen Augen zeigte sich deutlich, der Wille seinen Wunsch umzusetzen. Lodernd brannte das Feuer in ihm, ließ seine Augen funkeln und den Engländer wehmütig abwinken.
 

Es war ihm wichtig und so kämpfte er für seine Wünsche.

Gegen ihn, den Mann, der ihn aufgenommen hat, der ihn erzogen hat. Und doch konnte Arthur es verstehen. Selten war er für ihn da, blieb über Tage, Wochen weg und führte seine eigenen Kriege. Er wusste, dass dieser Tag kommen würde. Er hat auf ihn gewartet.. und doch überforderte es den Engländer. Dieses Gefühl. Dieser Verlust.
 

Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte sind verstrichen. Die oberflächlichen Wundern sind verheilt. Doch dieses Gefühl blieb, ließ sein Herz schmerzen als wäre es in zwei gerissen und könnte nie wieder zu einem Ganzen werden. Arthur konnte diesen Schmerz nicht einordnen, konnte ihn nicht verstehen und so wuchs der Frust mit jedem verstrichenen Jahr.
 

Arthur sah ihm aus der Ferne zu. Sah ihn lachen, sah ihn auf seinen eigenen Beinen stehen und dass er sehr gut alleine zurecht kam. Er braucht die alte Nation, die ihm ein Heim gegeben hat nicht mehr und so griff Arthur immer öfter zur Flasche. Der Alkohol linderte den Schmerz, der immer am selben Tag wiederkehrte und ihn heimsuchte wie ein ruheloser Geist. Die Erinnerungen schnitten ihm ins eigene Fleisch, ließen ihn innerlich bluten wie an dem Tag an dem er ihn verloren hatte.
 

Vierter Juli. Unabhängigkeitstag.
 

Ein langer, mühseliger Kampf ist überstanden, der Sieg ist auf seiner Seite. Alfred hat sein Ziel erreicht. Hat seine Freiheit, seine Unabhängigkeit. Grund genug um das Glas jedes Jahr am selben Tag mit der legalen Droge zu füllen, damit die Kehle zu befeuchten und jede aufkommende Erinnerung im Keim zu ersticken. Gewünscht ist nur das Grinsen, welches der Amerikaner mit stolz trägt. Jedem in seiner Umgebung tritt er erhobenen Hauptes entgegen. Ihm geht es blendend und er braucht niemanden, außer sich selbst. Unantastbar und ein Traum, das Leben, welches er führt. Wie geplant, läuft es für die junge Nation perfekt.
 

Und doch bröckelte diese Maske, sobald er dem Rest der Welt den Rücken gekehrt hatte. Schnell verflog der süße Geschmack des Triumphs wieder und ein unbekanntes, unangenehmes Gefühl nahm den Platz ein. Es fiel Alfred nicht leicht es zuzugeben und nie würde er diesen Gedanken laut aussprechen. Doch die neu gewonnene Einsamkeit erdrückte ihn, wog ihm schwer auf den Schultern und ließ ihm alles über den Kopf wachsen.
 

Zerquetscht vom Kindheitstraum. Alles was ihm blieb war das Lachen, welches schon als kleines Kind seine Lippen zierte und eine Sehnsucht, die er nicht verstand. Um sie auszulöschen, löschte er andere aus. Krieg als Nationalsport, neben American Football. Aber auch das half nicht. Es blieb und ließ ihn eine Leere spüren, die er scheinbar nie zu füllen vermochte.
 

Vielleicht, nur vielleicht, ist er es, der daran die Schuld trägt, dass Alfred sein neues Leben nicht genießen kann. Vielleicht brauchte der Amerikaner ihn dringender als er es jemals zugeben würde. Ein neuer, zaghafter Wunsch wuchs in ihm und ließ ihn neue Hoffnung schöpfen.
 

Lächelnd tritt er dem Engländer entgegen, schiebt seinen Stolz zur Seite und gibt offen zu, dass er ihn nicht aus seinem Leben verbannen will. Im Gegenteil. Alles was Arthur darauf zu erwidern hat, ist ein lautes 'Bloody git!', während seine Wangen sich rot färben und er sich zur Seite dreht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  taiyo83
2010-07-21T21:00:12+00:00 21.07.2010 23:00
Ich würde gern was tiefgründigeres schreiben als "Super geschrieben!", aber für den Moment fehlen mir die Worte...
Aber du scheibst wirklich gut! Es liest sich gut, die Charaktere sind perfekt in-charakter, die Stimmung kommt beim Leser (also bei mir) an und macht mich immer noch nachdenklich. So wirklich voneinander los kommen die beiden ja wirklich nicht...


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