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Londinium

von

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Ein ganz besonderes Geschenk

(So, liebe Tebian. Du hast also meine FF gelesen und fandest sie recht gut, jedoch zu kurz. Es handelte sich doch aber auch nur um den Prolog, also einer Einleitung zur Hauptgeschichte. Hätte ich hier zu viel geschrieben, dann hätte ich der Geschichte, wie sie sich entwickeln soll, zu viel vorweg genommen. Die eigentliche Geschichte beginnt nun eben jetzt. Ich weiß, dass solche Tatsachen schon alle existieren, doch das heißt ja nicht, dass meine Geschichte sich so unbedingt in die selbe Richtung entwickeln muss XD. Die Kurzbeschreibung ist deswegen so kurz, weil ich ebenfalls vorab nicht zu viel hinweg nehmen will und zum Anderen ich nur ein paar Ideen habe, was natürlich mehr Spielraum nach hinten offen lässt, was der Entwicklung der Geschichte Raum für mögliche Änderungen lässt und ein eigenständiges Leben gibt. Ich hoffe doch, dass du die Geschichte trotzdem weiter lesen und vielleicht sogar weiter empfehlen wirst. Ses-chan...)
 

Am nächsten Morgen, es war noch recht früh, wurde Ryou sanft von seinem Kammerdiener geweckt, der die Vorhänge beiseite schob und die Türe zum Balkon hin öffnete.
 

„Junger Herr, es ist schönes Wetter. Euer Vater wünscht, dass Ihr euch ankleidet und hinunter zum Frühstück kommt. Er lässt zudem ausrichten, dass er heute eine ganz besondere Überraschung für euch habe.“, wollte dieser den Jungen zum Aufstehen bewegen.
 

„Ja, ist in Ordnung.“, erhob er sich noch immer leicht benebelt.

„Ich wünsche aber zunächst, ein Bad zu nehmen und mich dann einzukleiden.“, wollte Ryou den Tag ruhig angehen lassen.
 

„Wie Ihr wünscht.“, nickte dieser und veranlasste alles, damit der Wunsch seines Herren zufriedenstellend erfüllt wurde.
 

Es dauerte eine Weile bis Ryou ein gut duftendes Bad nehmen konnte, dass nur nach den teuersten Badeessenzen roch. Vorsichtig stieg Ryou in die Badewanne und ließ sich etwas Zeit, bevor sich um seine Sauberkeit gekümmert wurde. Selbst beim Abtrocknen wurde im geholfen und so stand er schon wenig später mit einem Bademantel bekleidet in seinem Zimmer, wo er sofort einen Stuhl von seinem Kammerdiener angeboten bekam. Dieser half ihm, wie an jedem Morgen, die passende Kleidung auszuwählen, hatte mehrere Vorschläge für ihn vorbereitet.
 

Seine Kleiderzimmer war mal wieder zum überquellen voll, doch wie immer hatte der Weißhaarige das Problem sich zu entscheiden, was er heute an diesem besonderen Tag tragen wollte. So entschied er sich letztendlich für ein weißes Hemd, dazu eine Weste in Preußenblau und eine farblich dazu passende Culotte (das sind die Kniehosen). Dazu wählte er seine Lieblingskette mit einem silbernen Kreuzanhänger. Zusätzlich ließ er sich seine Haare zu einem schönen Zopf zusammen binden. Seine Justaucorps, eine für das Rokoko typische Jacke, wollte er aber erst anziehen, wenn er das Haus verlassen würde. Nun wurde er von seinem Kammerdiener in eines seiner Lieblingsgewänder eingekleidet und erhob sich schließlich, um zum Esszimmer zu gelangen. Seinen Kammerdiener ließ er dabei zurück, um seine Kleidung, für die er sich nicht entschieden hatte, wieder zurück in sein Kleiderzimmer zu hängen.
 

So wurde er von einem Hausdiener zum Esszimmer gebracht und nahm dort auf einem der dunklen rustikalen Stühle an einem langen Tisch platz, an dem sein Vater die morgendliche Zeitung weg packte. Dieser lächelte ihn an und Ryou lächelte ebenfalls freudig zurück.
 

„Guten Morgen, Vater.“, begrüßte er ihn mit einem sanften Lächeln.
 

„Guten Morgen, mein Geburtstagskind. Wie fühlst du dich heute, Sohn?“, wollte dieser wissen.
 

„Gut, ich bin sehr aufgeregt.“, musste er zugeben, als das Essen herein gebracht wurde.
 

Schließlich prangte nicht nur das übliche Brot und der dazu passende Belag auf dem Tisch, sondern auch ein schöner Erdbeerkuchen, den sein Vater extra bei einem Konditor bestellt zu haben schien, da er Erdbeeren liebte. Und dies zeigten auch seine strahlenden braunen Augen, die nun mit der Sonne um die Wette funkelten. Heute hatte er ihn wirklich überrascht, denn er hatte sich nicht nur für Ryou einen Tag seiner Pflichten entbunden, sondern ihm auch noch so einen schönen Kuchen anfertigen lassen. Also ließ er sich von einem Diener ein Stück hinüber reichen und aß genüsslich mit seinem Vater zum Frühstück. Danach ließen sie sich noch ein wenig Zeit, unterhielten sich und hatten endlich mal wieder Zeit für einander. Schließlich erhob sich sein Vater allerdings und sah zu ihm hinüber.
 

„Die Kutsche wird bald hier sein. Wir sollten uns allmählich für die Abreise fertig machen.“, informierte er Ryou, da dieser die Kutsche zu einer bestimmten Uhrzeit vorgeladen hatte.
 

Dieser nickte verständnisvoll, erhob sich brav und ließ sich von einem Diener seine Justaucorps bringen, die er dieses Mal alleine anzog. Anschließend ging er hinaus zu seinem Vater, der schon vorgegangen war. An der Kutsche angekommen, hielt man ihm die Türe auf und sein Vater wartete, dass Ryou eingestiegen war, bevor er selbst einstieg. Dann fuhr die Kutsche auch schon los und brachte sie immer weiter hinunter in die Stadt, während Ryou aufgeregt die sich verändernde Landschaft betrachtete.
 

Es dauerte nahezu eine Stunde, bis sie endlich an ihrem Ziel waren und Ryou mit seinem Vater aus der Kutsche aussteigen konnte. Sie hatten noch zwei Diener mitgenommen, die auf Ryou zusätzlich achten sollten, da dieser dazu neigte, einfach kreuz und quer ohne acht zu geben einher zu laufen. Doch Ryou fühlte sich hier doch eher unbehaglich, waren sie doch in einer Gegend, in der nur reiche Aristokraten verkehrten und gewann so wenig Eindruck über das Leben und die Leute hier. Jeder, der diese Straßen entlang schritt, schien aus weiter ferne zu kommen. Dabei hatte er doch gehofft, einen Freund oder jemandem zum Reden in seinem Alter hier in dieser Stadt zu finden.
 

Kopfschüttelnd schmetterte er den Gedanken nun aber ab und entschloss sich das Beste daraus zu machen. Also machte er sich auf zum ersten Geschäft, hatte eben die Wahl und entschied sich erst einmal, seinen Kleiderschrank um ein paar neue Gewänder zu bereichern. Doch das war nicht die Hauptaufgabe, wollte er doch etwas neues entdecken. Dies hatte er seinem Vater auch des Öfteren auf der Fahrt mitgeteilt, der die Neugierde seines Sohnes für ungewöhnliche neue Dinge nur zu gut kannte. So suchte und suchte er, verbrachte den ganzen Tag damit und entdeckte wenige Dinge, die ihm gefallen könnten. Doch dieses Mal wollte er nur das Seltenste und Ungewöhnlichste haben, wusste nicht, ob er es tatsächlich hier finden würde. So rückte der Abend langsam näher, bei dem sie sich für einen Cafébesuch entschieden hatten.
 

Es war bereits 16 Uhr laut seiner Taschenuhr, als sein Vater ihn darauf aufmerksam machte, dass ihnen nicht mehr viel Zeit blieb und Ryou sich bei einem Café noch einmal Gedanken machen sollte, was er nun denn haben mochte. Diesem Vorschlag willigte er ein und dachte während des Café über verschiedene Dinge nach und was er sich denn wirklich von Herzen wünschte. Anschließend gingen sie gemeinsam in das Restaurant, dass sein Vater extra für seinen Geburtstag angemietet hatte, um dieses Ereignis ausgiebig zu feiern.
 

So empfing Ryou brav seine Gäste, die meist aus den Arbeitskollegen seines Vaters und Kaufleuten stammten, die er so kannte. Dass ihm etwas fehlte, ließ er sich so nicht anmerken und spielte das Spielchen schön brav mit, begrüßte seine Gäste und lud sie zu Speis und Trank. Sein Geschenk würde er noch bekommen, versprach ihm sein Vater, der gute Beziehungen pflegte und so dachte er hin und wieder über die gesehenen Dinge nach. Wenig später begann die Feier mit einem Toast auf Ryou, zu dem sich alle erhoben und ihm für die Einladung danken konnten. Zusätzlich folgte eine Rede seines Vaters, wie stolz und glücklich er auf Ryou sei, bei der er ebenfalls seinen Dank aussprach. Schließlich brachten die Kellner das Essen hinein und kümmerten sich um die Bewirtung, bis alle Gäste fertig gespeist hatten. Aus besonderem Anlass durfte er sogar etwas Wein zu sich nehmen, auf den er sehr neugierig gewesen war. Dies hob seine Stimmung wieder etwas und er tanzte auch zu der klassischen Musik, was er sonst nicht so gerne tat.
 

Die Festlichkeit schob sich so bis in den späten Abend herein. Es war schon dunkel, während Ryou mit einen der letzten Gäste verabschiedete und nur noch eine Hand voll Kaufleute geblieben waren, die seine Entscheidung bezüglich eines Geburtstagsgeschenkes erwarteten. Dieser überlegte eine Weile, entschied sich dann es zumindest zu versuchen, nachdem sein Vater ihn erneut gefragt hatte, was er sich denn nun wünschte.
 

„Also... Ich habe nachgedacht...“, fing der Weißhaarige an.

„Die Dinge die ich heute gesehen haben, waren alle sehr faszinierend. Aber ich habe einen anderen Wunsch. Es ist mein 17. Geburtstag und das einzige was ich kenne ist die Villa außerhalb von London. Meine Aufgabe wird es später einmal sein in Vaters Fußstapfen zu treten und das Volk zu verwalten. Wie soll ich das aber schaffen, wenn ich das Volk gar nicht kenne?“, erntete er wildes Getuschel.
 

„Worauf willst du hinaus, mein Sohn?“, ahnte sein Vater nicht, was ihn erwartete.
 

„Ich wünsche mir eine Weile hier unten zu leben. Es muss auch nicht lange sein und...“, stammelte er auf den Blick seines Vaters hin.
 

„Ryou! Das Leben hier ist nicht gut für dich. Es ist viel zu gefährlich.“, kannte er Ryou's Wunsch noch von Kindertagen.
 

„Aber ich... Es könnte sogar jemand Tag und Nacht auf mich aufpassen. Nur einen Monat, bitte Vater.“, sah er ihn durchdringend an, der daraufhin seufzte.
 

„Na gut, einen Monat. Allerdings... Wo sollen wir jetzt noch eine Unterkunft für dich finden?“, fragte er ihn, woraufhin sich einer der Kaufleute räusperte und sowohl er als auch Ryou ihn ansahen.
 

„Sir. Ich habe einen Makler zum Bruder, der mir gestern von einem schönen geräumigen Haus erzählt hat, welches vor kurzem frei geworden ist. Für eine Person ist es schon eingerichtet und könnte ihrem Sohn sicher ohne Probleme vermietet werden.“, bot der Kaufmann an.

„Es ist nur zwei Straßen weiter in diesem Viertel. Wenn Sie möchten, könnte ich meinen Bruder sofort kontaktieren.“
 

Daraufhin nickte der Vater, fand er diesen Vorschlag doch akzeptabel und erklärte sich damit einverstanden. Ryou freute sich darüber, unterließ aber einen Aufschrei und entschloss sich, diesen zu einem späteren Zeitpunkt zu verwenden, wenn er ungestört wäre. Nachdem sein Vater sich die Wohnung angesehen hatte, konnte auch er nicht mehr ablehnen und willigte letztendlich gänzlich ein, sodass der Wunsch des Weißhaarigen nun endlich in Erfüllung gegangen war. Sein Vater hinterließ ihm jedoch die zwei Diener und die Auflage sich einmal die Woche zu melden. Dieser versprach er nachzukommen, bedankte sich bei seinem Vater und verabschiedete sich von ihm. Der Kutsche sah er noch eine Weile hinterher, bevor er die erste Nacht in dieser schönen Stadt mit dem ach so ersehnten erholsamen Schlaf verbrachte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2013-03-04T16:07:59+00:00 04.03.2013 17:07
Hi ~.*

Das ist aber ein schöner Geburtstag gewesen. Und ich
freu mich für Ryou, das ihm der Wunsch gewählt wurde
und sogar so schnell erfüllt werden konnte. Ich finde es
spannend und freue mich schon darauf, wie es weiter geht.

CuCu Jyorie

Von:  Tebian
2010-07-30T19:44:42+00:00 30.07.2010 21:44
So, nun werde ich mich daran setzen die Kapitel zu lesen. ^^
Also, ich finde schon, dass du die Epoche des Rokoko gut getroffen hast und man merkt, dass du dir Mühe gibst diese dem Leser auch näher zu bringen. Bei diesem Kapitel hatte ich allerdings das Gefühl du hattest etwas Schwierigkeiten alles zu beschreiben und deine Worte nur deshalb kurz und knapp gehalten. Der Tagesablauf kommt mir nur so dahin geschrieben vor, was aber nicht bedeutet, dass ich unzufrieden wäre. Du hast Ryous Tagesablauf Schritt für Schritt erklärt und das finde ich gut. Manche Autoren machen einen Zeitraffer, ohne zu erzählen was inzwischen passiert ist. Dieses Kapitel war nur ein Übergansgkapitel und sas merkt man auch, aber du hast ihn dem Leser wirklich gut nah gebracht.

Was ich besonders gut fand war Ryou selbst und seine Lebenssituation. Die hast du wirklich fantastisch beschrieben. Ich mag es nicht wenn Figuren übertrieben 'gut' dargestellt werden und es hätte überhaupt nicht gepasst, wenn Ryou seinem Diener plötzlich geholfen hätte. Adel zu der Zeit hat sich nun Mal alles vor dem Mund tragen lassen und nicht einmal einen Finger gehoben. Du hast es geschafft Ryou der Zeit anzupassen, ohne ihn unsympathisch wirken zu lassen. Wie selbstverständlich hat er den Diener in seinem Zimmer zurückgelassen, damit dieser seine Sachen wegräumt, ohne auf die Idee zu kommen es selbst zu tun. Da merkt man wie verwöhnt Ryou ist. Auch ind en Charakter seines Vaters hat man schon guten Einblick bekommen. Er war zwar strickt dagegen das Ryou in die Stadt zieht, doch letztendlich war er recht schnell einverstanden.
Bin gespannt wie es weiter geht ^^


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