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Einsamkeit

von

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Seven Years of Loneliness
 

Die Sonne stieg hinter den Wipfeln der Bäume hervor und ließ die ersten Strahlen eines neuen Tages auf das kleine Dorf, versteckt im Wald, fallen. Ein weiterer bedeutungsloser Tag hatte begonnen. Aus dem Fenster eines Hauses, das wohl vor langer Zeit mal ein Baum gewesen sein mochte, schaute ein grünhaariges Mädchen heraus, das nicht älter als fünfzehn schien. Ihre blauen Augen schauten zum in Flammen stehenden Horizont auf, als würde sie auf etwas warten.

Warten auf etwas, das niemals kommen würde.

Ihr Kinn ruhte auf den Armen, die sie auf der Fensterbank verschränkt hielt und ihr Blick wirkte traurig. Langsam erwachte das kleine Dörfchen im Wald, verborgen von uralten Bäumen und bewacht durch den Deku-Baum. Salia, das grünhaarige Mädchen mit den hellen, blauen Augen seufzte gedehnt und schaute weiter in den Himmel auf.

Er hatte versprochen zurückzukommen, doch seit diesem Versprechen war viel Zeit vergangen. Irgendwann hatte sie aufgehört die Tage zu zählen und einfach nur gehofft, dass der Tag kommen würde, an dem er und seine Fee Navi wieder in den Wald kamen, doch dieser Tag war nie gekom-men. Vergeblich hatte sie gehofft und gewartet, gewartet und gehofft. Mido hatte gemeint, dass er wohl bei seinem Abenteuer das Zeitliche gesegnet habe, doch Salia wollte so etwas nicht glauben und aus ihrer Hoffnung auf seine Rückkehr war eine Hoffnung geworden, die verzweifelter aber tiefer und inniger war. Die Hoffnung, dass er noch am Leben war.

Salia erinnerte sich immer noch an den Tag seines Abschieds als er den Wald verlassen hatte. Es war seine Bestimmung gewesen, sein Schicksal und sie hatte auch gewusst, dass es irgendwann so kommen musste, dass er nicht ewig hier bei ihr bleiben würde, doch sie hatte immer gehofft, dass er wiederkehrte. Zeit war vergangen. Viel Zeit. Es war das siebte Mal, dass sie ihr alljährliches Erntefest, der Tag, an dem die Nüsse des Deku-Baumes reif wurden, feierten, also mussten es schon sieben Jahre sein. Sieben lange Jahre in denen sie gewartet hatte und jedes Mal, wenn ihr Bauch begann zu kribbeln, dachte sie, dass er wieder hier war, doch nie bestätigte sich diese Vermutung und so war die Zeit vergangen, an einem Ort, an dem die Zeit still zu stehen schien.

Selbst Mido, der Link nicht hatte leiden können und daraus auch nie einen Hehl gemacht hatte, hatte das Kokirimädchen anfangs noch aufgemuntert. Jedoch ließ dies im Laufe der Zeit nach und verebbte schließlich ganz.

Doch sie selbst hatte den Glauben nie ganz aufgegeben, auch, wenn die Verzweiflung von Zeit zu Zeit übermächtig schien. Immer dann, wenn es so war, strich die Kokiri durch die Verlorenen Wälder und dachte an die Zeit zurück, in der Link noch bei ihr war und sie sorglos waren. Dann kam ihr auch immer wieder die Melodie in den Sinn. Eine Melodie, die sie ihm vor langer Zeit beigebracht hatte. Ihre Melodie. Mit scheinbar leeren Augen richtete sich Salia auf und ging aus ihrem Haus heraus. Die morgendlichen Sonnenstrahlen strichen ihr über die Haut. Es war ein angenehmes Gefühl, doch richtig darüber freuen konnte sie sich schon lange nicht mehr.

Auch das Dorf schien nun fast gänzlich erwacht zu sein. Überall waren die Vorbereitungen für das Fest in vollem Gange. Auch sie hätte sich daran beteiligen können. Vielleicht hätte sie dies auf andere Gedanken gebracht. Weg von Link, wenigstens eine kurze Zeit lang, um sie aus ihrer Lethargie zu reißen. Doch sie sah keinerlei Sinn darin. Nicht, wenn der Mensch, der ihr am wichtigsten war, fehlte.

In Gedanken versunken strich Salia durch das Dorf. Viele schauten sie traurig und mitleidig an, doch sie selbst nahm dies gar nicht wahr. Ihre Füße schienen sie von selbst zu tragen, ohne ihr Zutun, aber auch ohne, dass sie es verhindern wollte. Ihr Gang führte sie zum Eingang in die Verlorenen Wälder, vor dem sie mit einem wehmütigen Blick, stehen blieb. Wieder stiegen in ihr Bilder der Vergangenheit auf und reumütig und unwillkürlich fuhr ihre rechte Hand an die kleine Ledertasche an ihrem Gürtel. Darin befand sich ihre Okarina. Der Schatz, den sie hütete und immer bei sich trug. Nachdem sie Link ihre alte gegeben hatte, hatte sie sich eine weitere angefertigt. Vielleicht als Erinnerungsstück? Mit sachten Schritten ging Salia in die Verlorenen Wälder hinein und sofort umfing sie eine angenehme und beruhigende Stille. Dass sie dabei verfolgt wurde bemerkte sie nicht. Sie wusste nun wohin sie wollte. Zum Waldtempel und damit auch zur heiligen Lichtung.

Jener Ort, der für sie und Link immer eine besondere Bedeutung gehabt hatte. Dort hatte sie ihm das Spiel auf der Okarina beigebracht. In den vergangenen Jahren war Salia sehr oft an diesem Ort gewesen. Immer wieder hatte sie gehofft wenn Link schon nicht ins Dorf zurückkam dann wenigstens zu dieser Lichtung, doch ihr Warten war vergebens gewesen. Alles war gleich geblieben und nichts hatte sich verändert. Link war nicht wiedergekommen.

Manchmal dachte Salia auch daran, dass er seine Vergangenheit hier in den Wäldern auch einfach vergessen haben könnte, doch diesen Gedanken verjagte sie immer recht schnell wieder, wenn auch nicht gänzlich.

Aber die Angst davor, ihn nie wieder zu sehen, nagte dennoch beständig an ihr.

Nach einer schieren Ewigkeit erreichte die Kokiri die heilige Lichtung. Erinnerungen vergangener, glücklicherer Tage stiegen in ihr auf und eine einsame Träne rann ihr über die Wange und fiel lautlos zu Boden. Plötzlich schien sie Bilder zu sehen. Verschwommen und doch irgendwie klar. Sie hörte Stimmen. Dann sah sie ihn. Link, so, wie sie sich an ihn erinnerte und dann sah sie sich selbst auf dem Baumstamm sitzen und lächeln.

Es war eine Zeit, in der der blondhaarige Junge noch bei ihr gewesen war. Eine Zeit des Lachens und der Sorglosigkeit. Dann schaute Link sie auf einmal an. Seine strahlend blauen Augen und sein Lä-cheln, dann lösten sich die Bilder auf und Salia verweilte allein auf der Lichtung.

Ich Blick klebte erst auf dem moosbewachsenen Baumstamm, dann wanderte er hinauf zum Eingang des Waldtempels. Ein Schritt folgte, dann ein weiterer.
 

Das Laub raschelte unter seinen Füßen. Verwelkt und von den Bäumen gefallen. Diesen Ort hatte er in seiner Kindheit oft besucht, doch diese unbeschwerte Zeit lag lange zurück und war nur noch eine schemenhafte Erinnerung. Doch eines hatte er nie vergessen. Ein Versprechen zurückzukehren zu jener Person, die ihm mehr bedeutet hatte als alle anderen. Salia.

Diese Lichtung weckte Erinnerungen als er noch nicht der Held war, der er heute war. Als er noch ein Kind des Waldes sein durfte. Ein Kokiri.

Doch nun war er ein Mann und erwachsen. Seine Zeit hier war vergangen und würde nie wiederkehren. Mit einem ernsten Blick musterte er den Eingang des Waldtempels und eine blau leuchtende Fee umkreiste seinen Kopf. Kurz darauf betrat er den Waldtempel und alle Geräusche des Waldes verstummten binnen eines Augenblickes, als wären sie nie da gewesen.

Auch hier hatte Ganondorf sein schändliches Werk getrieben und es lag an ihm den Weisen hier zu befreien. Die Zeit strich dahin und der blondhaarige, junge Mann mit den strahlend blauen Augen kämpfte sich seinen Weg bis zum Dämon hin frei, der diesen Tempel des Waldes mit seiner Anwe-senheit beschmutzte.

Doch auch hier war Link überlegen. Alles schien perfekt zu sein. Ein warmes Licht hüllte den Helden der Zeit ein und eine wohlbekannte Stimme flüsterte ihm zu: „Hab Dank, Link.“

Der Mann schaute sich um und erblickte das Gesicht der Person, die er nie vergessen konnte, es nie wollte, die so lange auf ihn gewartet hatte.

„S-Salia?“, flüsterte Link und streckte seine Hand nach ihr aus. Sie streckte die ihre seiner entgegen und nur eine kurze Berührung war den beiden vergönnt, bevor Link durch Salia hindurch Griff wie durch einen Geist.

Mit einem traurigen Lächeln schüttelte Salia den Kopf.

„Ich bin schon nicht mehr in dieser Welt. Mein Platz ist nun hier im Heiligen Reich.“

Link schüttelte ungläubig den Kopf. „Nein!“, rief er und seine Augen wurden feucht von Tränen. Es konnte nicht sein. Salia? Eine Weise?

„Ich kann dir nur noch meine Kraft geben“, flüsterte sie mit fast brechender Stimme, doch Link konnte es immer noch nicht glauben. Sollte es so enden? Hatte er so lange auf dieses Wiedersehen gewartet um Salia nun für immer verschwinden zu sehen?

Die Kokiri lächelte sanft und ein grünliches, warmes Licht hüllte Link abermals ein. Als er wieder klar sehen konnte stand er auf der Heiligen Lichtung, doch ohne Salia. Ihr Platz war nicht mehr hier, sondern weit weg und für ihn nicht zu erreichen. Wehmütig wandte er sich um und schaute auf den Waldtempel, bevor er auf die Knie sank, sein Gesicht in stummer Trauer.

Eine nebulöse Gestalt erschien hinter ihm und kam auf ihn zu. Es war Salia und sie hatte ein freudiges Lächeln auf den Lippen. Als sie den knienden Helden erreicht hatte legte sie ihre Arme um Links Hals und flüsterte leise: „Ich werde dich nie wirklich verlassen.“

Dann löste sich ihre Gestalt um aufkommenden Wind auf. Dennoch, ihre Worte schienen weiterhin vom Wind getragen über die Lichtung zu hallen wie ein Echo.

„Und ich werde dich nie vergessen“, flüsterte Link den Tränen nahe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Lady_Red-Herb
2012-02-27T19:04:48+00:00 27.02.2012 20:04
*blinzel*
Okay, ahm...
Süß is die Story ja, aber...
Auch verwirrend. XD
Also... ich versteh das mit Salia nich ganz.
Die is tot, ja?
War sie das vopn Anfang an?
Spielt das zu zwei unterschiedlichen Zeiten?

Wie gesagt, die Story is schön und mitreißend, auch wenn sie kurz is.
Aber an sich einfach zu verwirrend. XD


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