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Mein Butler, mein Geliebter

Sebastian x Ciel
von

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Geheimnisvolle Beobachtung!

Eine ganze Woche war seit dem Vorfall auf dem Ball ins Land gezogen, jedoch hatte sich in den vergangenen Tagen so einiges verändert. Weihnachten stand kurz vor der Tür, weswegen Sebastian einen riesigen Tannenbaum hatte kommen lassen, um wenigstens ein bisschen Weihnachtsstimmung zu verbreiten. Meirin war von seiner Idee wahrlich begeistert und auch Finnian freute sich schon auf den heiligen Abend. Nur der junge Graf ließ sich nicht überzeugen und blickte den Weihnachtstagen mit gemischten Gefühlen entgegen.
 

Vor etwa einer knappen Stunde hatte er sein Frühstück eingenommen und nun saß er vollkommen allein im Arbeitszimmer, um einige Daten seiner Firma durchgehen zu können. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit stiegen die Umsätze, aber diese Tatsache überraschte Ciel nicht sonderlich. Er konnte sich ohnehin nicht auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren, da er das Gefühl verspürte, unter ständiger Beobachtung zu sein. Dieses beklemmende Gefühl hegte er schon seit einigen Tagen und meistens nur, wenn er vollkommen allein in einem Raum war.
 

Bei Nacht bekam er kein Auge mehr zu, auch wenn Sebastian neben ihm lag und ihn beschützend in den Armen hielt. Dementsprechend müde war er deswegen auch und gestern Abend war er sogar beim Abendessen für wenige Sekunden eingenickt. Er wollte lieber nicht wissen, was wohl Sebastian gedacht haben musste, als er zaghaft von ihm aufgeweckt worden war. Dennoch hatte er die Sorge in den roten Seen deutlich erkennen können und deswegen verschwieg er auch dieses ungute Gefühl in seiner Magengegend. Sebastian sollte sich keine unnötigen Sorgen um den Jüngeren machen, auch wenn diese Sorgen berechtigt erschienen.
 

Ein dumpfes Knacken holte Ciel schließlich aus seine Gedanken, ehe er seinen Kopf zum verschlossenen Fenster drehte, um die Ursache dieses Geräusches in Erfahrung zu bringen. Seine Bediensteten und auch Sebastian konnten mit dem Knacken nichts zutun haben, da sie unten in der Lobby waren, um den Tannenbaum zu schmücken. Nach weiteren Minuten wendete er seinen Blick wieder seinen Akten zu, da er sowieso nichts Ungewöhnliches hatte feststellen können. Vermutlich hatte er sich dieses Knacken auch nur eingebildet, weil er sich seit Tagen so unwohl in seiner Haut fühlte, oder?
 

Ein weiteres Knacken ließ ihn jedoch an seine eigene Theorie zweifeln und somit riskierte er nochmals einen Blick zum Fenster. Ein schwarzer Schatten huschte an das leicht beschlagene Glas vorbei und einmal mehr war der Jüngere froh darüber, dass sein Fenster fest verschlossen war. Leicht zitternd stand er auf und schob seinen bewegbaren Sessel ein wenig zur Seite, ehe er mit leisen Schritten auf das Fenster zuging. "Lass es nur eine Täuschung gewesen sein" hauchte Ciel panisch und blieb vor dem Fenster stehen, während er sich im Garten umsah.
 

Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen, denn scheinbar war dieser schwarze Schatten wirklich nur eine Täuschung gewesen. Er machte sich doch nur selbst verrückt, oder? Genau, er bildete sich diese Schatten doch nur ein, weil er mit diesem Claude die ganze Zeit rechnete. Vielleicht nahm er diese Sache auch ein wenig zu ernst, oder etwa nicht? "Sebastian wird mich beschützen" holte sich der junge Graf endlich zur Vernunft und wendete sich wieder vom Fenster ab. Jedoch knackte es diesmal weitaus lauter und auch ein weiterer Schatten huschte erneut am Fenster vorbei, weswegen Ciel schreckhaft einige Schritte nach hinten taumelte und schließlich mit einem leisen Keuchen auf seinen Hintern landete. Nein, dass konnte unmöglich eine Einbildung gewesen sein, oder?
 

Panisch krabbelte er unter seinem Schreibtisch und zog dabei den Sessel mit sich, um sich ausreichend verstecken zu können. Nebenbei zog er immer wieder an der Kordel, damit sein Butler zu ihm käme, weil er sich im Moment so hilflos fühlte. Verdammt, er benahm sich gerade wie ein kleines Kind, welches Angst vor Geister verspürte, oder? Seicht schüttelte er seinen Kopf, um diese Gedanken abschütteln zu können, während er hastiger an der Kordel zog. "Sebastian... Komm endlich und hilf mir" wisperte Ciel und schlang seine Arme um seine angezogenen Beine, um sich noch ein wenig kleiner zu machen.
 

Eine schier endlose Zeit verging, in welcher Ciel seinen bebenden Körper zu beruhigen versuchte. Was würde passieren, wenn dieser Claude ihn tatsächlich verschleppen würde? Sebastian hätte somit keine Chance, weil ihr Vertrag schon lange nicht mehr existierte. Er könne Sebastian nicht rufen und wäre einer aussichtslosen Situation ausgesetzt. "Sebastian..." hauchte der junge Graf und ließ seinen Kopf auf seine Knie sinken, während sich die ersten Tränen über seine Wangen bahnten. Er besaß keine Sicherheit mehr. Seine jetzige Situation behagte ihm nicht, denn sein Butler konnte ihn nicht immer vor allen Gefahren beschützen.
 

Das leise Türöffnen überhörte er, da er zu tief in seinen Gedanken versunken war und in Selbstmitleid versank. "Ciel? Wo bist du?" wollte eine dunkle Stimme wissen, denn von Bard hatte er erfahren, dass sein junger Herr unzählige Male nach ihm rufen hatte lassen. Warum? Wo steckte der Jüngere denn jetzt? Ein leises Schluchzen ließ ihn jedoch wieder aufmerksam werden, weswegen er auf den Schreibtisch zuging und den Sessel zur Seite schob. "Ciel... Was machst du denn dort unten?" wollte Sebastian in Erfahrung bringen und kniete sich auf den Boden hin, während er leicht mit seiner behandschuhten Hand über die Haare des verängstigten Jungen fuhr.
 

"Geh mit mir einen neuen Vertrag ein, Sebastian. Seit Tagen fühle ich mich beobachtet und in den Nächten finde ich auch keinen erholsamen Schlaf mehr. Bitte... Gib mir diese nötige Sicherheit, damit ich mir keine Gedanken mehr machen muss" schluchzte Ciel völlig am Ende und hob allmählich sein verweintes Gesicht. Sebastian schluckte beim Anblick des Jüngeren und zog ihn erstmal unter dem Schreibtisch hervor, um ihn anschließend tröstend in die Arme zu schließen. Was war denn nur passiert, dass der junge Graf solche Angst zeigte?
 

"Beruhige dich, Ciel. Ein Vertrag ist vollkommen unnötig, weil ich auch ohne Vertragsschließung jeden deiner Wünsche erfüllen werde". Wie kam Ciel nur auf diesen Gedanken? Ein Vertrag brauchte wirklich nicht mehr geschlossen werden, denn der Schwarzhaarige würde bis zum bitteren Ende bei ihm bleiben. Jedoch beunruhigte ihn die Tatsache, dass sich Ciel beobachtet fühlte und in den letzten Nächten keinen Schlaf gefunden hatte. Vermutlich war sein junger Herr aus diesem Grund auch gestern Abend beim Abendessen eingeschlafen, oder?
 

Ciel schmiegte sich an die tröstende Brust und umschlang seinen Butler mit den Armen, denn gehen durfte Sebastian nun vorerst nicht. Eine behandschuhte Hand ließ den jungen Grafen jedoch aufblickten, ehe sich seine blauen Seen schlossen und er sich den zaghaften Berührungen auf seiner Wange hingab. "Ich weiß, Sebastian, aber...". Eine kurze Pause trat ein, in welcher Ciel oftmals tief durchatmete, um sich wieder beruhigen zu können. Sebastian's Streicheleinheiten halfen ihm ungemein dabei, ehe er sein Gesicht in die Halsbeuge des Älteren schmiegte. Der Geruch des Schwarzhaarigen gab ihm für einem kurzen Augenblick die Sicherheit, die er nun so dringend suchte.
 

"Wovor hast du Angst, Ciel? Ich kann dir nur helfen, wenn du mir den Grund deiner so plötzlichen Angst nennst" erwiderte Sebastian leise, während er hauchzart über Ciel's linker Wange strich. Was hatte seinen jungen Herren denn nur derart verängstigt? Er hätte doch auch sofort zu ihm kommen können, doch stattdessen hatte sich der Jüngere in Schweigen gehüllt. Warum? Gemeinsam hätten sie doch schon längst eine Lösung für das entstandene Problem gefunden, oder etwa nicht?
 

"Da war ein Schatten vor dem Fenster. Erst dachte ich, dass es sich um eine Täuschung handelt, aber... Dieser Claude wird mich holen und durch den Vertragsbruch wirst du mich nicht finden können. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er hierher kommt und mich zu Alois bringt und...". Ciel verstummte, als er einen Zeigefinger auf seinen Lippen spürte. Ungläubig sah er zu den rot schimmernden Augen auf, welche allmählich begannen zu verstehen. Konnte sein Butler wirklich nachvollziehen, mit welcher Angst er in den letzten Tagen zu kämpfen hatte?
 

"Ein Schatten?" hinterfragte der Butler verwundert und blickte augenblicklich zum Fenster rüber. Er glaubte dem Jüngeren und wusste um dessen Angst. Deswegen hatte Ciel auch wie ein Wahnsinniger nach ihm rufen lassen. Aus Angst, dass es sich bei dem Schatten um Claude Faustus handeln könnte. Allerdings bräuchten sie keinen Vertrag, um Ciel's Sicherheit zu unterbinden. Nein, es gab da noch eine andere Möglichkeit, die er bisher nicht erwähnt hatte, aber vielleicht war es nun an der Zeit seinem jungen Herren über so manche Möglichkeiten eines Dämonen zu informieren.
 

"Ich muss dir wohl meine erwachte Fähigkeit erläutern und dir eine spezielle Fähigkeit aufzeigen, die ein Dämon nutzen kann, um geliebte Wesen in seinem Umfeld zu schützen". Der Jüngere blinzelte einige Male und versuchte zu begreifen, was sein Butler ihm damit zu sagen vermochte. Es gab Möglichkeiten, mit denen seine Sicherheit unterbunden werden konnte? Wie sahen diese Möglichkeiten aus und was meinte Sebastian mit der erwachten Fähigkeit? Fragend blickte er Sebastian an, ehe er auf den Sessel gesetzt wurde, während sich sein Butler an dem Schreibtisch lehnte und dabei das Fenster im Auge behielt.
 

"Eigentlich wollte ich dir diese Fähigkeit verheimlichen, weil sie dir wohlmöglich unangenehm erscheinen wird" fuhr Sebastian fort und blickte nun wieder zu Ciel, welcher seinen Kopf fragend neigte. Ihm würde diese Fähigkeit unangenehm erscheinen? Warum? Wieso konnte er seinem Butler kaum folgen, obwohl er doch die einfachsten Worte verwendete?
 

"Du weißt um meine Liebe zu dir, Ciel und diese Liebe bringt eine Fähigkeit mit sich. Ein Dämon ist in der Lage die Gefühle der Person zu spüren, die ihm sehr am Herzen liegt. Allerdings nur auf sehr weiter Distanz". Ciel's Augen weiteten sich, als er diese Information erhielt. Sebastian konnte seine Gefühle spüren, wenn sie nicht zusammen waren? Warum? Wieso erfuhr er erst jetzt von dieser Fähigkeit? Wie sollte er denn nun mit dieser neuen Information umgehen, welche ihn sehr wohl betraf?
 

"Je näher ich dir bin, umso schwächer wird mein Gespür für deine Gefühle und...". "Du wusstest also, dass es mir schlecht ging, als Lizzy..." wollte der Jüngere in Erfahrung bringen, brach allerdings seinen Satz ab, als er das zaghafte Nicken des Älteren bemerkte. Deswegen war sein Butler so überhastet zurück gewesen. Er hatte sich Sorgen gemacht und seinen Zustand gespürt. Nun, er wusste nicht, wie er nun mit dieser Fähigkeit umgehen sollte, aber wenn ein Dämon dazu in der Lage war, dann konnte er auch nichts dagegen machen.
 

"Wie auch immer... Durch diese Fähigkeit kann ich auch deinen Aufenthaltsort bis zu einem gewissen Radius eingrenzen, aber letzten Endes kann ich auch nur erahnen, wo du dich genau befindest. Deswegen gibt es noch eine weitere Fähigkeit, um ein geliebtes Wesen ohne Vertragsbindung zu beschützen" fuhr Sebastian unbeirrt fort und blickte wieder zum Fenster. Er hätte Ciel schon viel früher von dieser Fähigkeit erzählen sollen, dann hätte er dem Jungen vermutlich so einiges erspart, oder?
 

"Verstehe... Und wie sieht diese zweite Fähigkeit aus?" entgegnete Ciel nun etwas gefasster und erhob sich von seinem Sessel, während er seine Tasse Tee mit der linken Hand umfasste, um einen Schluck zu sich zu nehmen. Nach einigen Schlücken stellte er die Tasse wieder zurück auf den Unterteller, ehe er sich ebenfalls an den Schreibtisch lehnte und seinen Kopf auf die Schulter des Älteren bettete. Schon seit einigen Tagen suchte er immerzu die Nähe des Schwarzhaarigen, jedoch konnte er sich diese inneren Wünsche nicht erklären. Er brauchte einfach diese Nähe, diese Geborgenheit, welche Sebastian ihm ohne Unterlass zukommen ließ.
 

Der Ältere neigte seinen Kopf ein wenig, während er seinen linken Arm erhob und diesen um Ciel legte. Sanft hauchte er dem jungen Grafen einen Kuss auf die Wange, ehe er sich Richtung Ohr bewegte und leise die zweite Fähigkeit erläuterte. "Ein Dämon hat einen sehr feinen Geruchsinn. Lass mich nur einmal von deinem Blut kosten und ich werde dich immer und überall finden" säuselte er leise in das Ohr seines jungen Herren, biss sanft in das dargebotene Ohrläppchen, ehe er mit seiner Zunge spielerisch über die Ohrmuschel leckte. Er liebte es, wenn Ciel dabei ein leises Keuchen ausstieß und sich seinen Annäherungen kaum entziehen konnte. Sebastian war nun mal ein Dämon und war sich seiner Anziehungskraft bewusst, mit welcher er auch den Jungen um den Finger wickeln konnte. Allerdings wollte er Ciel auf ganz natürlichen Wege für sich gewinnen und nicht nur durch seine Unwiderstehlichkeit.
 

"Blut? Ich verstehe nicht, Sebastian... Ah...". Ciel erhob seine rechte Hand, um weitere Laute verhindern zu können, doch behandschuhte Finger verhinderten sein eigentliches Vorhaben, ehe der junge Graf rücklings auf dem Schreibtisch gedrückt wurde. Ein rötlicher Schimmer erschien auf den Wangen des Kleineren, während er abwartend zu seinem Butler aufblickte, dessen Hände leicht über seine Beine fuhren, ehe sie mit sanfter Gewalt gespreizt wurden.
 

"Sebastian... Was hast du vor? Du willst doch nicht etwa...". Ciel brach seinen Satz ab und beobachtete den Älteren dabei, wie er sich über ihn beugte und sich mit den Armen neben seinem Kopf abstützte. Nur leicht spürte er Sebastian's Gewicht auf sich, während Ciel noch mehr errötete, als er sich seiner momentanen Position bewusst wurde. "Fürchte dich nicht, Ciel, denn ich werde nichts Verwerfliches tun. Dazu bräuchte ich außerdem dein Einverständnis" versicherte er dem Jungen unter sich, während er seinen Kopf leicht neigte und nun über den sehnigen Hals leckte.
 

"Möchtest du diese zusätzliche Sicherheit? Nur ein Tropfen Blut reicht aus und ich werde deinen Aufenthaltsort finden, sofern du dir selbst eine Wunde zufügst" erklärte der Butler leise und erhoffte sich nun endlich die Zustimmung des Jüngeren, welche er nun mal benötigte. Vielleicht drängte er auch viel zu sehr? Forschend hob er seinen Kopf und blickte in das vollends gerötete Gesicht seines jungen Herren, dessen Hände in Sebastian's Nacken wanderten.
 

"Sebastian..." wisperte Ciel kaum hörbar und zog den Älteren zu sich hinab, ehe sich sanft ihre Lippen vereinten. Nur kurz und dennoch war dieses berauschende Gefühl sehr intensiv und anregend. Blaue Seen öffneten sich wieder, sahen in die rot schimmernden Augen des Schwarzhaarigen, dessen Blick ein wenig verschleiert wirkte. Was dachte Sebastian wohl im diesen Moment? Ersehnte sich dessen Körper wirklich sehr viel mehr? Ciel wusste es nicht und blickte weiterhin in die roten Augen, die eine faszinierende Wirkung auf ihm ausübten.
 

Sebastian strich mit seiner rechten Hand leicht über die Wange seines jungen Herren, dessen Augen ihn gefangen hielten. Er liebte dieses unbeschreibliche Blau und drohte immer mehr in den Seelenspiegeln zu versinken. "Ciel... Ich erwarte noch immer deine Antwort" hauchte er fast tonlos und versuchte seine Beherrschung in dem Griff zu bekommen. Sein Verlangen nach diesem zierlichen Körper durfte einfach nicht weiter ansteigen, sonst verletzte er Ciel wirklich noch.
 

"Einverstanden" entgegnete der Jüngere und schloss seine Augen. "Keine Sorge... Ich werde sanft vorgehen" erwiderte Sebastian, denn er spürte die plötzliche Verkrampfung seines jungen Herren deutlich. Ja, Ciel hatte Angst vor dem Kommenden, weswegen Sebastian seinen Kopf erneut senkte, um nochmals mit seiner Zunge über den sehnigen Hals zu gleiten. Ein leises Keuchen drang an sein Ohr und ließ ihn kurzweilig schmunzeln, ehe er seine spitzen Eckzähne bleckte.
 

Wie ein Vampir es vermutlich tun würde, versenkte er seine Zähne in das zarte Fleisch und verlangte Ciel ein erschrockenes Keuchen ab. "Sebastian..." hauchte der junge Graf und verkrallte seine Finger in die schwarze Haarpracht, während er seine Beine um die Taille des Älteren schlang. Gott, dieser Schmerz war süß und er hatte das Gefühl, als müsste er Sebastian darum bitten, ihn, Ciel Phantomhive, ein weiteres Mal zu küssen. Er bemerkte nur vage, wie sich die spitzen Zähne entfernten und nun eine beruhigende Zunge über die Bisswunde fuhr, um das süße Blut in sich aufnehmen zu können.
 

Sebastian öffnete seine Augen, welche leicht violett zu schimmern begannen, während er seine Zunge ein letztes Mal über die frische Bisswunde gleiten ließ. "Ciel... Alles in Ordnung?" wollte er in Erfahrung bringen und hob seinen Kopf, ehe er sich über die Lippen leckte. Die Atmung des Jungen hatte sich ein wenig beschleunigt und auch die Augen hatten einen undeutsamen Ausdruck angenommen. Die Finger in seinem Haar lockerten allmählich ihren Griff, ehe sie zu seinen Wangen glitten und schließlich sein Gesicht umrahmten. Die Beine des jungen Grafen festigten sich noch ein wenig mehr, weswegen nun Sebastian ein leises Keuchen ausstieß. Was war nur in seinen jungen Herren gefahren?
 

Ein seichtes Nicken war die Antwort des Jüngeren, welcher noch immer seine Atmung zu beruhigen versuchte und zu seinem Butler aufblickte. Was machte Sebastian nur mit ihm? Wieso fühlte er sich nur so sehr zu ihm hingezogen? Wieso verspürte er plötzlich dieses starke Verlangen, erneut diese dämonischen Lippen auf den seinen zu spüren? Ciel wusste es nicht und zog das hübsche Gesicht zu sich hinab, während er in die Augen des Älteren blickte, welche deutlich Überraschung ausdrückten.
 

"Was machst du nur mit mir, Sebastian?" hauchte er dem Butler entgegen und schloss seine Augen seicht und wartete auf eine entsprechende Reaktion. Sebastian lächelte leicht und erhob seine rechte Hand, dessen Mittelfinger er zwischen die Zähne nahm, um sich den Handschuh ausziehen zu können. Von dem Stoff befreit, legte er Zeige und auch Mittelfinger auf Ciel's Bisswunde und schloss seine Augen. Im nächsten Moment strich er leicht über die eben geheilte Stelle und sah wieder zum jungen Grafen hinab, dessen Augen sich wieder öffneten, da der leicht ziehende Schmerz verschwunden war.
 

Vorsichtig tastete Ciel seinen Hals ab, doch konnte er die Bisswunde nicht finden, welche Sebastian ihm zugefügt hatte. Warum? Besaß sein Butler etwa heilende Kräfte? Besaß ein Dämon wirklich so viele Fähigkeiten? Er wusste es nicht und blickte wieder in die roten Augen des Schwarzhaarigen, dessen sanfter Ausdruck ihn gefangen hielt. Warum konnte er sich diesem Blick nicht entziehen? Wieso konnte er sich nicht einfach abwenden, wie er es zu früheren Zeiten noch gekonnt hatte?
 

Der Butler fuhr nochmals mit seiner rechten Hand über die samtweiche Wange und konnte nur erahnen, welche Wünsche dem jungen Grafen gerade durch die Gedanken schlichen. Die blauen Seen sahen erwartungsvoll zu ihm auf, ehe Sebastian sein Gesicht leicht neigte und diese sündhaften Lippen mit den seinen einfing. Begehrte sein junger Herr wirklich diese Nähe? War es dann nicht im Bereich des Möglichen, dass Ciel auch tiefere Gefühle für ihn hegte? Wenn dem wirklich so war, würde sich sein sehnlichster Wunsch erfüllen.
 

Ciel empfing diese süßen Lippen mit all seiner Hingabe, welche er aufbringen konnte, ehe er bereitwillig seinen Mund öffnete, um der Zunge des Älteren Einlass zu gewähren. In den letzten Tagen hatten sie diesen Körperkontakt meist vermieden und der Jüngere begann sich zu fragen, warum er bloß auf dieses sinnliche Zungenspiel verzichtet hatte. Aus Angst? Nein, er liebte diese Nähe bereits viel zu sehr, also warum sollte er Angst verspüren? Es musste einen Grund geben, doch nun wollte er sich erstmal voll und ganz auf Sebastian konzentrieren, dessen Zunge noch immer seine Mundhöhle erkundete, obwohl sie ihm bereits bestens bekannt sein musste.
 

Sebastian spürte deutlich die Finger in seinem Haar, welche nach den nötigen Halt zu suchen schienen, während die Beine des Jungen seine Taille noch enger umschlangen. "Ciel..." murmelte er in ihren Kuss hinein, ehe er etwas höher rutschte, um nun vollends auf dem jungen Grafen zu liegen. Zugegeben, ein Bett wäre nun sicherlich die bessere Wahl, aber auf dem Schreibtisch mit dem Jüngeren zu liegen, während er ihn in einen Kuss gefangen hielt, hatte in seinen Augen durchaus etwas Erotisches an sich.
 

Seine linke Hand löste sich von dem massiven Holz und wanderte wie von Sinnen über die Brust des jungen Grafen, dessen Hände nun in seinem Nacken wanderten, um ihren Kuss noch ein wenig mehr zu intensivieren. Ciel brachte ihn allmählich um seinen gesunden Verstand, jedoch schien er nicht allein mit seiner aufkommenden Lust zu sein, da sich etwas Hartes gegen seinen Bauch drückte. Noch nie war bei seinem jungen Herren diese offensichtliche Lust zum Vorschein gekommen, weswegen Sebastian neuen Mut schöpfte und seine Hand weiter über den jungen Körper gleiten ließ, bis er hauchzart über die leichte Erhebung in der Hose des Kleineren fuhr.
 

"Sebastian..." keuchte Ciel ergeben und warf seinen Kopf in den Nacken, als diese verführerischen Finger über seine leichte Beule in der Hose fuhren. Nur flüchtig und dennoch versprachen diese zarten Hände weitaus mehr, weswegen er sein Becken leicht anhob, um mehr solcher Berührungen zu bekommen. Sebastian wendete sich wieder dem einladenden Hals zu und ließ seine Zunge über die zarte Haut gleiten, saugte sich an einer ausgesuchten Stelle fest und hinterließ ein neues Liebesmal, welches seinen jungen Herren zeichnete. Seine Hand strich nochmals, diesmal etwas härter, über die Beule, um somit seinem jungen Herren ein heiseres Stöhnen zu entlocken, weswegen der Ältere eine wohlige Gänsehaut auf seinem Körper spürte. Verdammt, er liebte diese Geräusche und mochte den Jungen unter sich zur höchsten Ekstase treiben.
 

Ein leises Keuchen entwich dem Schwarzhaarigen, als er die zarten Hände auf seinem Rücken spürte, dessen Weg sich eindeutig zu seinem Hintern wagten. Schließlich verkrallten sich die Finger in dem Stoff seiner Hose und dennoch spürte er das leichte Zittern der Fingerspitzen, welche Halt zu suchen schienen. Blaue Augen wirkten verklärt, als er einen vorsichtigen Blick zu Ciel warf und er leicht mit seiner Hand über das seidige Haar strich. "Ciel..." murmelte der Butler und wollte den nächsten Schritt wagen, nämlich den Hosenknopf des Jüngeren öffnen, doch hielt ihn das plötzliche Öffnen der Tür von seinem eigentlichen Vorhaben ab, ehe er ein rothaariges Dienstmädchen erschrocken musterte.
 

Wie erstarrte blieb Meirin im Türrahmen stehen und begutachtete ihren jungen Herren, welcher unter Sebastian auf dem Schreibtisch lag und entsetzt zu ihr blickte. Gott, dachte sich die Rothaarige und verneigte sich einige Male, um um Verzeihung zu bitten. Manchmal vergaß sie das Anklopfen und da sie nur eine Frage an Sebastian hatte, welche nun in Vergessenheit geriet, war sie einfach in das Arbeitszimmer des jungen Herren eingetreten. "Ich bitte vielmals um Verzeihung" stammelte sie errötet über dieses Bild, welches sich ihr bot, ehe sie überhastet das Zimmer verließ und die Türe hinter sich lautstark schloss.
 

Sebastian löste sich aus seiner Starre und wagte einen vorsichtigen Blick zum jungen Grafen, dessen Wangen eine beachtliche Röte aufwiesen. Ja, Ciel fühlte sich ertappt und unwohl in seiner Haut, weswegen Sebastian die Verschränkung der Beine um seine Taille löste und allmählich von dem Jungen unter sich abließ. Warum hatte Meirin einfach ins Arbeitszimmer platzen müssen? Wohlmöglich durfte er sich nun Vorwürfe von Ciel anhören, weil nun seine restliche Dienerschaft von ihrem Treiben erfahren würde.
 

"Vergib mir, Ciel. Ich wollte dich nicht in diese Lage bringen" sprach er entschuldigend und verbeugte sich leicht vor dem jungen Herren, welcher sich nun auch endlich aufsetzte und seinen Blick gen Boden richtete. Seine Reaktion auf die Entschuldigung fiel allerdings anders aus, weswegen Sebastian seinen Kopf hob und Ciel verwundert musterte. "Es war nicht deine alleinige Schuld, Sebastian" murmelte Ciel noch immer errötet und rieb sich über seine Stirn. Nasser Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet, durch die Gefühle, welche in ihm ausgelöst worden waren.
 

"Wenn du mich nun entschuldigen würdest... Ich habe meine Pflichten vernachlässigt und werde nun die Vorbereitungen für die anstehenden Weihnachtstage fortsetzen" murmelte Sebastian und zog sich seinen Handschuh über, welchen er zuvor ausgezogen hatte. Seine Gestalt straffend, wollte er schon zur Tür gehen, um Ciel's Arbeitszimmer zu verlassen, wäre da nicht die Hand um sein Handgelenk gewesen, welche ihn umklammert festhielt.
 

"Hast du noch einen Wunsch?" wollte der Ältere in Erfahrung bringen und blickte zu Ciel hinab, dessen blaue Augen noch immer gen Boden gerichtet waren. Wieso wirkte sein junger Herr nun bedrückt? Er hatte ihm doch nun die nötige Sicherheit gegeben, also weswegen sah der junge Graf noch immer bekümmert gen Boden? "Ich... Ich verletze dich mit meinen ständigen Annäherungen, nicht wahr?" kam es leise über die Lippen des Jüngeren, ehe er vorsichtig zum Schwarzhaarigen aufblickte und in die rot schimmernden Augen blickte.
 

Sebastian wirkte im ersten Moment erstaunt, denn tatsächlich fühlte er sich in seinem Stolz verletzt, da er nicht wusste, wie es um die Gefühle seines jungen Herren stand. Jedoch überraschte ihn die Frage zu sehr, dass er nicht anders konnte, als den Jüngeren in seine Arme zu ziehen und ihm beruhigend über den Rücken zu streicheln. "Mach dir keine Sorgen um mich, Ciel. Wie ich dir schon sagte, ich werde dich zu nichts zwingen" erwiderte er leise, denn er wollte sein derzeitiges Befinden nicht erläutern. Ciel würde seine Antwort vermutlich als Vorwurf auffassen und deswegen musste er schweigen, auch wenn er gern eine ehrliche Antwort gegeben hätte.
 

"Ich weiß im Moment einfach nicht, wie ich mich fühlen soll? Ich fühle mich wohl in deiner Nähe und ich genieße deine Berührungen, aber ich will keineswegs deine Liebe ausnutzen. Ich will nicht so ein Mensch in deinen Augen sein, Sebastian" murmelte Ciel und verkrallte seine Finger in dem Jackett des Schwarzhaarigen, welcher ein leises Seufzen verlauten ließ. "Ich weiß, mein junger Herr. Ich weiß, dass du mir nichts Böses willst" hauchte Sebastian und legte seine Hände um Ciel's Gesicht. "Mach dir nicht so viele Gedanken, Ciel und nun...". "Lass mich nicht allein, Sebastian. Geh nicht einfach fort" unterbrach er seinen Butler und sah flehend zu ihm auf. Ein müdes Lächeln zeichnete sich auf den Lippen des Älteren ab, ehe er seinen jungen Herren von dem Schreibtisch zog und sich zu ihm beugte.
 

"Dann komm mit mir in die Lobby und schau mir beim Dekorieren des Weihnachtsbaumes zu" lächelte er seinen jungen Herren vielsagend an. Ein seichtes Nicken war die Antwort des Jüngeren, ehe er mit seinem Butler sein Arbeitszimmer verließ. Er ging nicht nur mit ihm, weil er sich gegenüber Sebastian schuldig fühlte, sondern auch, weil er noch immer diese Angst verspürte. Die Angst vor Claude, welcher unweigerlich kommen würde, nur um ihn zu holen. Ja, auch aus diesem Grund ging er mit Sebastian runter in die Lobby und setzte sich dort auf eines der Sitzkissen, welche vor dem Weihnachtsbaum hingelegt worden waren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Yamis-Lady
2014-04-07T19:59:54+00:00 07.04.2014 21:59
Aaaahh, noooooiiiin T_______T
Wieso klopft sie denn nicht an?!
*grmlgrml*
Argghh....
Aaaaaber nichtsdestotrotz war es wieder mal ein wundervolles kapitel! Ich hoffe auch, dass ciel nun wirklich webiger angst hat >.< *ihn knuddel*
Von: abgemeldet
2010-08-30T00:23:10+00:00 30.08.2010 02:23
uuuhuuu....na da is abba geiiiil zugangen....
kapi war erste klasse.!
vielen vielen dank für diesen leckerbissen. :)
hehe...ich hab die gaaaaanze zeit grinst und kann einfach nicht aufhören...wieso das wohl so is.? *fetter grinser* :)
imma weitaa soooh.
Von:  Jiggy
2010-08-22T22:59:19+00:00 23.08.2010 00:59
Das Kapitel war einfach nur toll.
während ich es gelesen hab hatte ich die ganze Zeit ein grinsen im Gesicht^^
bis Meirin kam dann konnte ich nur Lachen, weil sie die Stimmung kaputt gemacht hat.
Doch vielleicht ist es besser so also das die beiden noch damit warten.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel =)
Von: abgemeldet
2010-08-21T21:11:28+00:00 21.08.2010 23:11
uuuh .... sebastian...beiß mich auch ...*-* ...tolles kaptitel weiterschreiben ^^
Von:  xXSakuraHarunoXx
2010-08-20T18:45:10+00:00 20.08.2010 20:45
tolles kapi feuhe mich auf nächstes^^.ciel und seby worden erwescht und er beisst ja auch noch wie ein vanpeier^^ ahh ganz toll.
Von:  BellaBlumentopf
2010-08-20T16:18:34+00:00 20.08.2010 18:18
cooles kapitel!!!! voll süß! im ersten moment hab ich meirin verflucht, aber vllt sollte sich ciel wirklich erst sicher sein, bevor sie weitergehen. aber ciel is echt ganz schön schwer von begriff... der is volle kanne in seb verknallt und is nur zu feige es sich einzugestehen!^^


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