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Der Morgen nach einer regnerischen Nacht

Sesshomaru & Kagome
von

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Kapitel 6

Hellöööuuu zusammen. ;-)
 

Danke erst einmal für die lieben Kommis. Freue mich wirklich jedes Mal zu lesen, dass es jemandem gefällt. ;-) Natürlich spornt so etwas an, weiter zu schreiben. ;-)
 

Kommis:
 

@ ShizukaNaHana:

Ich finde es toll, dass Du bisher bei jedem Kapitel ein Kommi hinterlassen hast. Danke für Deine Treue. Dein Zitat: "Du bringst ja immer verdammt viel in ein Kapitel rein weißt du das?" Ich hoffe, das ist positiv gemeint und nicht negativ? *verwirrt is* LOL JAAA... Hintern bemustern. Das ist auch eines meiner liebsten Tätigkeiten. lol Übers Aussehen? Ich denke nicht. Aber um das heraus zu finden, muss man weiter lesen. ;-) Aber Sesshomaru ist nur von schönen Frauen umgeben. ;-)
 

@ dormir:

Danke für Dein Kommi. :D *schüchtern kicher* Dieses Mal habe ich Dein Kommi nicht gelöscht. Beim Letzten Mal spinnte die Maus, aber ich habe es eingetauscht... lol xD
 

@ Kagome-Chan17:

Acuh Dir danke ich für Dein Kommi. ;D Sei nicht verwirrt, Liebes. Die Anwort kommt mit der Zeit. ;-) lol natürlich wenn ich es nicht vergesse xD *hehe*
 

@Rin1991:

Du weisst nicht, was Du schreiben sollst? xD Ich danke Dir, dass Du überhaupt ein Kommi hinterlassen hast. ;-)
 

@Hinata2001:

lol Ich liebe Deine langen Kommis. Ja, Sesho vernachlässigt seine Maske, aber so wirklich Emotionen hat er im Moment noch keine so grossartige Fortschritte gemacht. Er fühlt nach wie vor, die Zufriedenheit, jemanden leiden zu sehen, oder Wut und Hass. ;-)

Du sprichst mir aus der Seele. Ich finde das gemeinsame Bad besser als das einsame. *lol*

Ja, die Augen. Ich finde es manchmal arrogant, dass ein Mann eine Braue hoch hebt, aber das passt irgendwie zu Sessho. Schliesslich habe ich bei einer Folge ihn gesehen, wo er das tatsächlich gemacht hatte. Das war die Folge, wo sie im Grab von Touga waren und Kagome das Schwert heraus gezogen hatte, woraufhin Sesshomaru vor ihr stand und mit ihr "redete". *lol* Sein Blick vom Schwert zu Kagome. Das war der Moment. lol
 

@lamaschta:

*Taschentuch reich* Nun ja, sabbern musste ja nicht gleich so. ;o) Danke für Dein Kommi. Fühle mich sehr geehrt.

Normalerweise versuche ich, wöchentlich ein Kapitel hoch zu laden. Aber es ist irgendwie nicht leich, mind. 16 Seiten zu schreiben... xD Aber ich versuche, mein Bestes zu geben.
 

Aber genug gelabert... lol
 

Hier das nächste Kapitel. ;-)
 

Kapitel 6
 

Sesshomaru beherrschte sich noch mit letzter Not, als er Kagomes Frage hörte. Gut, sie war wenigstens direkt und scheute sich nicht davor, etwas zu fragen. Er selber hätte die Frage etwas geschickter formuliert und ausgedrückt.

Das Lüsterne in den Augen das Daiyoukais verschwand und sein Blick glitt zu Sesshomaru, der sich noch mehr zusammenriss, um die Frau hinter sich nicht zu ohrfeigen. Aber er würde es nachholen.

„Er hat nichts getan. Jedenfalls nicht direkt.“, antwortete dieser und Kagome hatte das Gefühl, dass er log, „Ich erinnere mich, dass er zwischendurch da war. Aber das grösste Ereignis war vor zwei Jahren am heiligen Berg Hakurei. Ansonsten nichts von Bedeutung.“

Kagome mochte es nicht, wie der Mann vor ihr sprach. Seine beiläufige Antwort war fast so, als hätte er es auswendig gelernt. Jedoch beweisen konnte sie es nicht. Wie auch? Sie stellte sich wieder hinter Sesshomaru, als sie bemerkte, dass er nichts mehr sagte, seit sie den Mund aufgemacht hatte. Und nur so ein Gefühl, tief in ihrem Inneren, sagte ihr, dass sie ihn mit ihrer Frage verärgert hatte. Das war gewiss nicht ihre Absicht, aber die Frage hatte nun mal auf ihrer Zunge gebrannt.

Der junge Daiyoukai bemerkte ihre Zurückhaltung und sah wieder den Herrn vor sich direkt in die Augen. Ihm selbst waren einige Dinge aufgefallen, die er bei den Verhandlungen zu Wort bringen würde. Aber noch nicht jetzt. Er würde das bisher erlebte und erfahrene zunächst einmal verarbeiten und dann gegen den Mann vor sich anwenden. Kanaan war tot. Osamu war hier, um sein Katana ab zu holen, welches höchstwahrscheinlich gestohlen wurde.

Sesshomaru hasste es, Schlussfolgerungen zu schliessen, welche sich nur auf wilden Thesen beruhten und keine festen Beweise vorwiesen. Die Miko würde ihm da behilflich sein, wenn sie ihre Kräfte besser einsetzen würde. Sie hatte gerade eben einige kleine Schwingungen in ihrem Reiki, was für Sesshomaru nur bedeutete, dass sie versucht hatte, in den Geist des nördlichen Herren ein zu blicken. Andererseits fragte er sich, warum sie sich jetzt auf einmal zurück hielt. Unmerklich seufzte er in sich hinein. Bald würde er auf alles eine logische Antwort bekommen. Aber noch nicht jetzt.

„Osamu. Meine Diener werden Euch zu Eurem Gemach führen. Die Verhandlungen finden morgen statt, wenn man das noch so nennen kann.“, sagte Sesshomaru und drehte sich zu Kagome um. Die junge Priesterin trat schnell zur Seite, als sie ihn ansah, der nur über ihren Kopf hinweg in den Eingang des Familienflügels blickte. Danach liess der Herr des Westens eine verdutzte junge Frau zusammen mit einem grinsenden, fremden Daiyoukai zurück.

„Also wirst du mich in mein Gemach führen, Kagome-Chan?“, fragte er mit geradezu verführerischer Stimme und einer Vertrautheit, was bei Kagome nur dafür sorgte, dass ihr der Schauer kalt über den Rücken lief.

Ihre Augen fixierten die seine mit Schock, als sie darin wieder diesen gierigen Ausdruck ausmachen konnte.

„Diener.“, wiederholte Kagome knapp Sesshomarus Wort, „Die Diener werden Euch führen. Nicht ich.“

Sie machte kehrt und wollte dem Hausherren nachlaufen, jedoch wurde sie am Arm gepackt und zurückgezogen. Den heissen Atem des Mannes konnte sie schon an ihrem Hals und an ihrem Ohr spüren, als er ausatmete und ihren Geruch dann scharf einatmete. „Du riechst fantastisch, Kagome-Chan.“, hauchte er ihr ins Ohr und stöhnte leise, „So jungfräulich.“

Das gab Kagome den Rest. Sie wollte sich von ihm losreissen und wegrennen, jedoch hielt dieser sie fest an sich gedrückt. Kagome glaubte schon, seine Erektion zu spüren, war aber froh, dass der Mann seine Rüstung trug und im Moment keine Anstalten machte, diesen ab zu legen.

„Glaube nicht, dass es mir egal ist, dass mein Sohn tot ist. Jetzt ist es jedenfalls nicht mehr.“, keuchte er in ihr Ohr, „Ich werde deine Unschuld als Schadenersatz fordern, meine Schöne. Schliesslich ist es doch dem Herrn des Westens egal, was aus einer Menschenfrau wird.“

Damit liess er sie los. Die Kraft, mit der sie die ganze Zeit über versuchte, sich von ihm los zu reissen, hatte sich nun gegen sie gewendet. Sie polterte geradezu nach vorne und rannte dann ein Stück. Nach wenigen Schritten hielt sie aber an und drehte sich wütend zu ihm um. „Sesshomaru-Sama hat nicht das Recht, über mich zu bestimmen. Das tue ich allein. Ausserdem, habt Ihr es selber gesagt, Sesshomaru-Sama interessiert sich nicht, was aus einer Menschenfrau wie mir wird. Das heisst aber auch, dass er sich nicht weiter in meine Angelegenheiten einmischt.“, sie merkte erst jetzt, was der letzte Satz bedeutete und sah in die plötzlich glitzernden Augen des Perversen Königs, „Und nur zu Eurer Information. An ein perverses, dreckiges Schwein bin ich nicht interessiert.“

Mit diesen Worten wandte sie sich von ihm ab und ging in den Flügel. Ein Gefühl beschlich sie. Sie hatte einen Moment lang wirklich geglaubt, dass Sesshomaru in der Nähe war und sie beobachtet hatte. Aber er war nirgends zu sehen und ebenso wenig konnte sie seine Aura ausmachen. Sie hatte sich wohl getäuscht.

Sie liess einen leisen Seufzer aus. Hinter sich hörte sie noch, was der erregte König ihr noch nachrief, was wohl im ganzen Schloss noch zu hören war. Und bestimmt hatte es der feine Hausherr auch gehört.

„Es interessiert mich nicht, was du willst, meine Schöne. Ich nehme, was ich will.“

Erneut lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken und sie beschleunigte ihre Schritte. Wut. Es war reine, blanke Wut, die sie im Moment fühlte. Sie war wütend auf den Perversen, und dazu brauchte sie sich noch nicht einmal zu rechtfertigen, warum sie das war. Dann war sie noch wütend auf Sesshomaru, weil er sie alleine mit dem Verrückten gelassen hatte und nun war sie auch noch wütend auf sich selber, weil sie einfach ihren Mund nicht halten konnte. Statt den fremden König von sich ab zu lenken, hatte sie nun noch mehr seine Aufmerksamkeit. ‚Die Männer hier wollen geradezu nur dickköpfige Frauen, um ihren dämlichen Spass zu haben!’, zischte sie in Gedanken, ‚Und Sesshomaru! Er würde…’

Weiter kam sie nicht. Es verletzte sie irgendwie, daran zu denken. Aber es schmerzte trotzdem.

Natürlich wusste sie, dass Sesshomaru sich nicht für sie als Person interessierte, aber er hätte sie auch nicht an dem Typen im Empfangssaal verkauft. Sie hielt inne. ‚Oder würde er das tun?’, fragte sie sich. Diese Frage stand ihr im Gesicht geschrieben. Ihre Augen waren aufgerissen und starrten vor sich in die Leere. ‚Nein, das würde er nicht.’, versuchte sie sich in ihren Gedanken zu beruhigen und ging weitere zwei Schritte vorwärts, ‚Aber was wenn doch?’

Jetzt hatte sie etwas, worüber sie nachdenken musste. Oder um es einfacher zu machen, sie würde ihn fragen. In ihren Augen leuchtete es plötzlich und das Feuer schien ihre Umgebung zu verbrennen. Entschlossen eilte sie dorthin, wo sie glaubte, Sesshomaru wäre dort. Sie klopfte kurz an der Türe, riss es dann auf und trampelte in die Bibliothek herein, ohne auf die Antwort der Person ab zu warten, die dahinter war.
 

Er sass wieder auf dem Boden am Tisch und schrieb gerade an einem der Papyrusrollen einige Zeichen. Kagome ging leise zu ihm und setzte sich auf die andere Seite des Tisches, direkt vor ihm. Ungeduldig sah sie ihn an und dann das Pergamentpapier. Sesshomaru konnte schon ihre Ungeduld und Nervosität riechen. Aber um sie für die jetzige Frechheit zu bestrafen, würde er sie noch etwas länger warten lassen.

Es waren gerade mal 5 Minuten vergangen, doch für die junge Miko war es eine kleine Ewigkeit. Sie hielt es nicht mehr aus und stürzte sich auf den Tisch. Sie nahm ihm das Papier ab und sah auf die unterste Zeile. Er hatte es schon unterschrieben. Mit Schlitzaugen sah sie ihn an. „Geniesst du es, mich warten zu lassen?“, flüsterte sie im finsteren Ton.

„Was fällt dir ein, meine Arbeit zu stören.“, der drohende Unterton verfehlte keinen Millimeter den gewünschten Ausdruck.

„ARBEIT?!“, schrie Kagome im entsetzten Flüsterton, „DAS nennst du Arbeit? Du hast es schon lange unterschrieben, danach starrst du es noch eine Ewigkeit an!“

Sesshomaru hob eine Augenbraue. In seinen Augen konnte sie auch schon langsam die aufbrodelnde Wut erkennen. Ihr Gefühl verriet ihr, sie sollte lieber still sein und sich beruhigen.

Am besten, sie vergass die jetzige Sache und würde nun das tun, wofür sie eigentlich zu ihm kam. Die Papyrusrolle wurde langsam wieder an seinen ursprünglichen Platz auf dem Tisch vor Sesshomaru gelegt. Währenddessen beruhigte sich die Priesterin und setzte sich anständig vor dem Hausherren hin, der sie einfach nur bei ihrem Tun beobachtete. Für einen Moment schloss sie ihre Augen und holte tief Luft. Der Daiyoukai befürchtete schon, dass sie gleich mit tausend Fragen und tausend Feststellungen losschiessen würde. Wartete aber ab.

„Du hast bestimmt gehört, was der Spinner zu mir gesagt hat?“, begann sie ruhig von Vorne und erhielt eine erhobene Augenbraue als Antwort, „Das fasse ich als ein ja.“

„Und?“, kam stattdessen gelangweilt von seinem Munde.

Für einen Moment lang glotzte sie ihn nur ungläubig an, beherrschte sich aber, ihn nicht an zu schreien, schliesslich war er ihr gegenüber zu rein gar nichts verpflichtet. Dann war ihr Blick traurig und sie richtete es auf ihren Schoss. Sie musste kurz alles in ihrem Kopf sammeln und die brennende Frage richtig formulieren. Nicht, dass sie ihn auf irgendeine Weise beleidigte oder Sonstiges. „Würdest du mich diesem Verrückten verkaufen?“, schoss es plötzlich aus ihrem Mund, sodass der Daiyoukai zunächst einmal angewurzelt sitzen blieb und in ihre, plötzlich entschlossenen Augen sah.

Wie sich die Emotionen eines Menschen nur so schnell verändern konnten, verstand er nicht. Als sie in die Bibliothek trat, war sie nervös, ungeduldig und wütend. Danach war sie entsetzt und aufgebracht. Dann war sie plötzlich ruhig, woraufhin sie dann traurig wurde. Und jetzt hatte sie Feuer in ihren Augen und zeigte Entschlossenheit. Sie war gerade erst wenige Augenblicke bei ihm und diese enormen und vor allem plötzlichen Gefühlswallungen waren für ihn einfach unausstehlich. Er wandte seinen Blick von ihr ab und sah in eines der Bücherregale zu seiner Rechten.

Kagome konnte es nicht fassen und diese Fassungslosigkeit zeigte sie in ihrem Gesichtsausdruck. ‚Er muss es sich überlegen… das… gibt es doch…nicht…’, dachte sie nur noch. Auch dieses Gefühl konnte er riechen. Danach glitt sein Blick zu der Miko zurück und sah ihr direkt in ihre plötzlich gespannten Augen. Er hatte jedes einzelne Wort vom Gespräch der beiden gehört. Schliesslich war er noch im Gang gewesen, als der feindliche König sie an sich zerrte und sie seine Erektion spüren liess. Natürlich hatte sie es gewiss nicht wirklich mitbekommen, da er eine Rüstung trug. Aber er schon. Sesshomaru. Dieser penetrante Geruch von diesem Drachenyoukai, der von seinem körperlichen Verlangen ausging, war gewiss auf dem ganzen Land zu vernehmen.

Dann fiel ihm ihr Anblick bei der Onsen wieder ein, als sie allein war. Ihre reine, elfenbeinfarbene Haut glänzte unter der Nässe des Wassers und zeigte jede einzelne Perle darauf, welche mit dem blassen Licht des Mondes glitzerte. Er schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und sah sich das Bild vor sich genau an. Jeden Winkel davon. Plötzlich vernahm er ein Geräusch, das von seinem Gegenüber kam und so blickte er sie wieder an.

„Hn.“, sagte er genüsslich, ohne dabei seine Maske fallen zu lassen und sah auf die kleinen, zierlichen Hände der Priesterin, welche auf seinem Arbeitstisch sich zu Fäusten gebildet hatten. Kagome fiel die Kinnlade herunter und starrte ihn mit weit aufgerissenen und geschockten Augen an.

„War…das…?“, weiter kam sie nicht. Ihre Stimme hatte nun versagt und ihr kamen die Tränen die Augen geschossen.

Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, stand sie plötzlich auf ging zu der Tür. Sie riss es so schnell und laut auf, dass Sesshomaru ihr nur noch hinterher sehen konnte, ohne auch nur eine Antwort auf ihre Frage erhalten zu haben, und knallte es hinter sich zu. Ohrenbetäubend, stufte es Sesshomaru ein, ohne sein Gesicht zu verziehen.

Wenn sie es nicht wissen wollte, wollte auch er nichts dagegen tun. Das war ihm, im Grossen und Ganzen, egal. Jedoch blieben seine Gedanken an ihr hängen. Sie weinte. Innerlich seufzte er auf und dachte darüber nach, was er ihr angetan hatte, um das zu verdienen. Das Ergebnis seiner Untersuchung war: Nichts. Er hatte ihr keine Antwort gegeben. Schliesslich war er ihr auch keine Antwort schuldig. Gut, er wollte ihr sagen, dass er sie nicht einfach so wegschicken oder schaden konnte, weil sie ja jetzt Rins Mutter war. Dann dachte er weiter. Wäre Rin nicht da, hätte er sie dann fort geschickt?

Ohne wirklich über diese Frage nach zu denken, antwortete er es mit einem ‚Ja’. Mit einer überflüssigen Menschenfrau, die auch noch zu nichts zu gebrauchen war, konnte er nichts Grosses anfangen. Noch nicht zu gebrauchen war. Schliesslich war sie noch eine Schülerin, korrigierte er sich. Innerlich seufzte er genervt aus.

Er würde ihr als „Versöhnung“ das Schloss zeigen. Sie sollte sich glücklich schätzen, dass er seine Zeit noch weiter mit ihr verschwendete, als es nötig war. Danach widmete er sich wieder gelangweilt seiner Lieblingsarbeit.
 

Kagome trat in ihr Zimmer und schob die Schiebetüren hinter sich mit einem Knall zusammen. Sie warf sich auf das weiche Bett und vergrub ihr Gesicht im weichen Kissen. ‚So ein Schwein!’, dachte sie und weinte los.

Es verging eine kurze Weile, als sie ein leises Klopfen an der Türe vernahm. Sie war sich sicher, dass es kein Dämon war, also forderte sie die Person auf, ein zu treten.

„Mama?“, fragte plötzlich eine leise, Mädchenstimme besorgt neben Kagome auf dem Bett.

Unauffällig wischte sie sich ihre Tränen auf dem Kissen ab und sah mit einem breiten Lächeln ihre Tochter an. „Was ist denn, mein Schatz?“

Sie hatte zwar keine Tränen mehr im Gesicht, aber dafür waren ihre Augen gerötet und sogar angeschwollen. Auch sah Rin auf dem Kissen eine grosse, nasse Stelle, wo ihre Mutter zuvor noch ihr Gesicht vergraben hatte. Das Kind liess die Schultern hängen und bekam den Gedanken, dass sie es war, die sie unglücklich gemacht hatte. Kagome realisierte noch im rechten Moment, dass das Kind sich selbst beschuldigte. Die Priesterin packte das Kind an ihrem Rücken und zog sie ganz nahe an sich. „Rin, mein Schatz.“, flüsterte sie leise zu ihr, die nun auch ihre Umarmung erwiderte, „Ich liebe dich, mein Engel.“

Sie konnte fühlen, wie sich das Kind wieder beruhigte und sah ihr nun direkt in die Augen. „Warum bist du traurig?“

„Ich bin nicht traurig, Liebes.“, log sie, „Lass uns auf Wanderschaft gehen. Wir inspizieren das Schloss nun genauer.“

Rin sagte nichts dagegen. Eine Ablenkung von was auch immer würde ihr gut tun. Sie gingen hinaus auf den Flur, wobei Kagome aus Versehen den dahergelaufenen Jaken auf den Boden rempelte. „Oh entschuldige, Jaken. Alles in Ordnung?“, die Sorge in ihrer Stimme war aufrichtig.

„Ja ja.“, antwortete er genervt und stand wieder auf, um sich dann den Schmutz seiner Kleidung ab zu klopfen, „Sesshomaru-Sama will dich in der Bibliothek treffen. Er ist sauer.“

„Und wenn schon. Kannst ihm sagen, dass ich NICHT kommen werde.“, sagte sie und ging, mit Rin in einer Hand, weg.

„Wo geht ihr hin?!“, schrie der Wicht aufgebracht.

„Wir schauen uns im Schloss um.“, sagte Rin und winkte zu ihm zurück.

„Und wie soll ich ihm das sagen?“, diese Frage stellte sich Jaken jetzt leise und sah den beiden verschwindenden Mädchen zu.
 

„Mama, hinter dem Gästegebäude ist ein Spielplatz, den Sesshomaru-Sama für mich hat machen lassen.“, sagte Rin plötzlich und zog sie mit sich.

„Warum so weit entfernt, Rin?“, fragte sie besorgt.

„Weil Sesshomaru-Sama mal gesagt hat, dass er sich auf diese Weise seine Gemahlin aussuchen würde. Was er damit gemeint hat, habe ich nicht verstanden.“

Sie nicht, aber Kagome. Sesshomaru suchte eine Youkai-Hime, die auch für Rin eine Mutter und Lehrerin, wie auch ein Vorbild sein konnte. Aber was interessierte es sie? Sie war jetzt Rins Mutter und war obendrein keine Dämonesse. Sie liefen ein Stückchen im Freien, als sie zu einem Gebäude kamen, das von Mauern umzingelt war. Es gab nur ein Eingang, der von einem riesigen, schuppigen Youkai bewacht wurde, der überflüssigerweise auch noch ziemlich gruselig aussah. Der würde die beiden gewiss nicht durchlassen. Aber dann sah sie, wie der Youkai plötzlich Rin ansah und seine Augen zu leuchten anfingen. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht und Kagome sah ihn schon fast dumm an. „Rin!“, stellte er zufrieden fest und ging auf die Knie, wobei sich das Kind von ihrer Mutter löste und auf den Youkai zusprang. Er fing sie auf und setzte sie auf seine grosse, starke Schulter.

„Iemon-Sama (iemon mit einem -> i und kein L)!“, sagte sie zufrieden und knuddelte das Gesicht des Youkais, „Mama! Das ist Iemon-Sama! Er ist der Wächter der Gästegemächer. Iemon-Sama! Das ist meine Mama.“

Iemon weitete die Augen und sah Rin und Kagome abwechselnd an. „Ja, ihr seid euch sogar ähnlich.“, stellte er fest und grinste breit, wobei Rin rot anlief. Währenddessen sah sich die Priesterin den Dämon genauer an. Er war etwa 3 Köpfe grösser als sie. Hatte grün blaue Schuppen am ganzen Körper und seine Augen waren gelb. Ein Reptil. Auch trug er eine Rüstung, die ebenfalls mit schwarzen Schuppen erschaffen worden war. An seiner Seite hing ein gewöhnliches Katana. Eigentlich eine ziemlich harmlose Waffe. Doch dann glitt ihr Blick auf seine Klauen. Messerscharfe Nägel, die auch noch ziemlich lange waren. Seine Reisszähne waren länger als die von Sesshomaru. Doch ziemlich gefährlich, stufte sie ihn wieder ein.

„Bin ich auch so hübsch?“, fragte sie glücklich.

„Nein.“, sagte er und bekam einen traurigen Gesichtsausdruck des Kindes, „Du bist nämlich hübscher.“

Wieder strahlte die Sonne auf Rins Gesicht. „Es freut mich, dass Rin bisher nicht alleine hier war.“, stellte Kagome fest und trat auf die beiden zu.

„Gewiss nicht, Miko-San.“, sagte er und sah sie an, „Rin ist hier so ziemlich beliebt. Jedenfalls bei den Männlichkeiten hier. Bitte denkt nichts Perverses von uns. Die grässlichen Frauen hier sind schrecklich eifersüchtig auf ein kleines Kind.“ Er deutete mit einer Kopfbewegung in das Gästegebäude und Kagome begriff, wen alles er damit meinte.

„Oh.“, sagte Kagome nur entsetzt und sah in das noch immer strahlende Gesicht ihrer Tochter, „Und wenn schon. Jetzt hat sie ja mich. Rin, lass uns spielen.“

„JAAAA!“, schrie sie gerade vor Freude und wurde gleich von Iemon auf den Boden gelassen. „Viel Spass.“, wünschte er ihnen und liess sie durch das Tor passieren.
 

Die beiden Menschen mussten zuerst das Gästegebäude betreten, um auf der anderen Seite, in das abgeriegelte Gebiet, nämlich dem Spielplatz, betreten zu können. Sie gingen durch eine grosse Halle, welche gefüllt mit verschiedensten Dämonessen war. Sie hatten ihnen einen Weg durch die eigene Menge gemacht, damit sie passieren konnten. Das Tuscheln und Lästern war überdeutlich, denn es wurde nur über sie geredet. Dessen war sie sich bewusst. Aber sie ignorierte alles gekonnt und lächelte ihre Tochter einfach freundlich an.

Plötzlich blieb eine der Dämonessen vor ihr stehen und versperrte ihnen den Weg. Ihre Seelenfenster fixierte Kagomes. Ihre Augen wurden zu schmalen Schlitzen, als sie in Kagomes Seeblauen Augen blickte. Sie selber war eine Frau mit blauer Haut. Ihr Haar war ebenfalls blau, welche ihr bis zu ihrer Hüfte reichte. Nur ihre Augen waren schwarz, wenn Kagome in ihren Augen das Schwarz sehen könnte. Sie hatte gar keine Augen, sondern nur zwei schwarze Augäpfel. Wenn man davon absehen würde, wäre sie eine wunderschöne Frau mit einer feinen Nase und grossen Lippen, mit dem schlanken Körper einer Göttin.

„Glaubst du etwa, dass du überall hingehen darfst, nur weil DU in Sesshomaru-Samas Familienflügel wohnen darfst?!“, zischte sie Kagome an, wobei die anderen die verrückte Youkai auch noch mit einem ‚JA’ unterstützten. Die Miko verstand nicht, was da vor sich ging. Sie wollte einfach weiter gehen und mit ihrer Tochter spielen, aber die Frau hielt sie am Arm auf und sah sie angeekelt und wütend an.

„Ich habe dir eine Frage gestellt. Antworte gefälligst!“, forderte sie sie arrogant auf. Es wurde still und alle Augen waren auf die beiden gerichtet.

Jetzt hatte Kagome genug. Sie wurde an einem Tag genug von den Youkai gehänselt und schlecht behandelt. Das würde sie nicht auf sich sitzen lassen.

Sie holte tief Luft und ihr Blick verfinsterte sich: „Hör mir mal gut zu, Fräulein Prinzessin. Ich bin weder an dem Deppen dort im Schloss interessiert, noch an sonst irgendetwas von seinen Reichtümern. Noch weniger Interesse habe ich an einer arroganten Person wie dir. Ich kann dort hin gehen, wo ich will. Dazu brauche ich keine Erlaubnis von irgndwem. Verstanden?!“

Alle Frauen hatten die Augen weit auf gerissen und starrten die Miko entsetzt an. „Du wagst es, Sesshomaru-Sama zu beschimpfen?!“, kam es von einer Dämonesse aus dem Publikum.

Kagome rollte die Augen und stiess die Frau vor sich zur Seite, um mit Rin zum Spielplatz zu gehen. Eines war schon mal klar. Sie würde hier auf keinen Fall noch mal herkommen, ebenso wenig würde sie es Rin erlauben.

Wieder wurde sie am Arm gepackt und um 180 Grad gedreht, sodass sie wieder der blauen Frau gegenüberstand, die sie nun wütend anfunkelte.

„Du!“, sagte sie und aus ihren Reisszähnen tropfte Gift direkt vor Kagomes Füssen auf den Boden. Die junge Miko schreckte kurz zurück, wurde jedoch an ihren Armen festgehalten. Die Dämonesse rückte ihr näher ins Gesicht und wollte sie gerade mit ihrem Gift losschiessen.

„Das reicht!“

Kagome wendete ihren Kopf in die Richtung, aus der sie die Stimme gehört hatte und ihr Blick traf auf eine Frau in der Menge. Eine sehr schöne Frau, um genau zu sein. Sie lief auf sie zu und hielt neben den beiden Frauen an. Sie lächelte Kagome freundlich an und stellte sich als Asako vor. Ihr Blick verfinsterte sich leicht und sah dann zu der feindlichen Frau hin. „Honoka. Sesshomaru-Sama wünscht keine Unruhen. Vergiss das nicht.“, sagte sie vorwurfsvoll.

Während die beiden Frauen sich gegenseitig anstarrten, sah sich Kagome auch Asako an. Sie war eine hochgewachsene, schöne Frau. Ihr grünes Haar, nun ja, federähnliches Haar, war atemberaubend. Sie trug einen langen, eleganten Kimono und versteckte ihren Körper perfekt darin. Sie hatte hellbraune Augen und sehr feine Gesichtszüge. Sehr feminin und auch von zierlicher Statur. Ebenfalls war ihr auch der Kimono aufgefallen, den sie trug. Es war ein Traum. Die feinen, grünen und roten Muster auf dem blauen Kimono war ein fantastischer Anblick. Kunst. Und das Wichtigste war, sie war sehr elegant. Allein ihre Haltung war die einer anmutigen Königin.

„Ja ja, der Depp wünscht keine Unruhen. Rin. Wir gehen.“, sagte Kagome plötzlich an Rin gewandt und war überrascht, dass diese keine Einwände hatte. Bevor sie jedoch Rins Hand packte, wandte sich noch zu Asako und stellte sich kurz vor: „Ich bin Miko Kagome. Ich wollte eigentlich nur mit meiner Kleinen auf dem Spielplatz dort hinten spielen, aber anscheinend bin ich hier wohl nicht willkommen. Ich danke Euch für Eure Freundlichkeit. Ich hoffe doch, dass wir trotz der merkwürdigen Ereignisse und die noch merkwürdigere Bekanntschaft, Freundinnen werden können.“

Als sie ein zustimmendes Nicken erhielt, packte sie Rin erneut an der Hand und eilte los, wurde aber kurz vor dem Ausgang des Gebäudes durch eine Mauer, direkt vor sich, gestoppt. Sie knallte mit dem Gesicht in etwas Hartes, wobei sie einige Schritte nach hinten taumelte und ihre Hand auf ihre Nase presste.
 

Es war kurz vor Abend. Sesshomaru sass in seiner Bibliothek und sein Blick war auf den Eingang gebannt. Er wartete schon seit einer Ewigkeit auf die Miko. Schon wieder war sie zu spät. Auch wunderte es ihn, dass er sie schon seit einer Weile nicht mehr spürte. Zunächst einmal ging er davon aus, dass sie einfach ihre Aura unterdrückte. Doch gerade eben fiel ihm wieder ein, dass sie, im Moment noch, eine zu nichts zu gebrauchende Miko war. Sie konnte es bestimmt noch nicht.

Mit einer schnellen Bewegung stand er auf und ging zum Eingang hin. Ruhig öffnete er die Türe und trat hinaus. In diesem Moment spürte er etwas an seinem Bein knallen, was dann mit einem leisen Geräusch auf den Boden fiel. Jaken hatte wieder Bekanntschaft mit seinem Bein gemacht. Ein leises Knurren entwich seiner Kehle, als er den Wicht ansah. Jaken verstand, dass sein Herr eine Antwort haben wollte, weshalb die Miko nicht zu ihm kam.

„Verzeiht, Milord.“, begann Jaken und holte tief Luft, „Die Miko ist mit Rin unterwegs. Sie sehen sich das Schloss genauer an.“

Bei dieser Antwort erhob er ungläubig eine Augenbrauche. Noch im selben Moment hatte er auch schon wieder seine unveränderliche Eismaske aufgesetzt. Sie hatte sich seinem Befehl geweigert.

„Milord…?“, stotterte Jaken los, als Sesshomaru neben ihm vorbei in Richtung Empfangsaal schritt. Sein Haar wehte bei jedem Schritt hin und her auf seinem Rücken. Er war wieder wütend. Schrecklich wütend. ‚Seit die Miko hier ist, ist er ständig wütend.’, dachte der Gnom entsetzt und fing langsam an, um sein Leben zu bangen. Schliesslich bestrafte Sesshomaru nicht nur die, die ihn verärgert hatten, sondern auch die, die sich ihm entweder in den Weg stellten, oder ihre blosse Gegenwart ihn reizten. ‚Ich will nicht sterben.’, dachte er mit kullernden Augen und sah ihm zu, wie er verschwand.
 

Er folgte dem Geruch von der Miko und seiner kleinen Rin, der ihn Richtung Gästeräume führte. Seine Wut stieg aufs Unermessliche. Was hatte dieses schöne und zugleich dreckige Weibstück in seinem Harem verloren?! Wie er bisher langsam und elegant seinen Weg zum Gästegebäude schritt, beschleunigte er noch ein bisschen, als er den Geruch von den aufgebrachten Hühnern vernahm. Und da roch er auch schon Honokas Gift. Von allen Frauen in seinem ‚geschenkten’ Harem, war sie diejenige, die er am meisten hasste. Sie war laut. Egoistisch. Eingeschnappt. Arrogant. Ihre Arroganz hätte sogar seine Arroganz in den Schatten gestellt, würde sie keine Angst vor ihm haben und zugleich verehren. Auch wenn er sie nicht mochte, so hatte sie eine einzigartige Persönlichkeit. Aber sie kam schon als seine Braut gar nicht in Frage. Ihre Fähigkeiten im Bett waren nicht zu ignorieren, aber so grossartig waren sie nun auch wieder nicht. Er begegnete Iemon, der besorgt ins Gebäude blickte und hatte dadurch die Gegenwart seines Herrn gar nicht mitbekommen.

„Aus dem Weg.“, befahl er und Iemon schreckte in sich zusammen. Mit Schweissperlen, die sich plötzlich auf seinem Gesicht entstanden waren, sah er seinen Lord an. Ehrwürdig wich er dann schnell zur Seite und verbeugte sich tief.

Sesshomaru ignorierte den Wächter und passierte durch den grossen Eingang ins Gebäude. Plötzlich roch er Rins Angst, was bei ihm dafür sorgte, dass die Alarmglocken läuteten. Er raste herein, ohne, dass es jemand mitbekam und er hörte dann noch, wie die Miko sagte ‚Ja ja, der Depp wünscht keine Unruhen. Rin. Wir gehen.’ Und den Rest ignorierte er auch schon. Sie wagte es tatsächlich, sich hinter seinem Rücken ihn zu beschimpfen. Das war eine saftige Strafe. Seine Wut kochte erneut aufs Unermessliche auf, beherrschte sich aber im letzten Moment. Dann plötzlich sah er, wie die Miko zusammen mit Rin auf ihn zu rannte. Anscheinend hatte sie seine Gegenwart nicht mitbekommen. Sie sah die ganze Zeit nur Rin an und lächelte zufrieden. Seine Gegenwart hatte sie auch nach mehreren Schritten nicht mitbekommen. Der Youkai dachte nicht im Entferntesten daran, zur Seite zu treten. Dann geschah es. Sie knallte mit ihrem Gesicht und dem Rest ihres Körpers direkt an seine und taumelte dann nach hinten. Sie kniff vor Schreck und Schmerz die Augen zusammen und drückte nun ihre rechte Hand auf ihr Nasenbein.

„Au! Wo kommt die Wand denn plötzlich her?!“, presste sie mit knirschenden Zähnen hervor.

„Sesshomaru-Sama!“, schrie plötzlich eine Youkai überrascht und glücklich.

Alle Frauen rannten plötzlich um Kagome herum und sie riss ungläubig die Augen auf. ‚Was will er jetzt?! Ja sicher, er braucht ja eine Frau!’, dachte sie wütend. Aber ihre Wut war in Grenzen, sie war noch immer verletzt. Er würde sie verkaufen. Und das auch noch an seinen Feind. Dabei hatte sie ihm ihre Freundschaft angeboten. Ja noch nicht einmal angeboten. Sie sagte sogar, dass sie es bereits waren. Und was tat er?! Er würde sie hintergehen, ohne auch nur ein zweites Mal darüber nach zu denken.

Die Frauen rempelten Kagome an, um an Sesshomaru heran zu kommen und umzingelten ihn, wobei die Miko auf diese Weise nach hinten geschoben wurde und somit sich von Sesshomaru entfernte. Sie Bombardierten ihn mit ihren Fragen. Kreischten und lachten wie die Verrückten. Das war zu viel für die junge Miko. Sie nutzte die Gelegenheit und packte Rin an der Hand. Nachdem sie einen grossen Bogen um die Frauen und Sesshomaru in der Mitte gemacht hatte, verschwand sie aus dem Eingang und liefen nun locker wieder zurück ins Schloss.
 

Sesshomaru war umzingelt mit seinem Alptraum. Zu viele, laute, kreischende und künstlich lachende Frauen. Die verwirrenden Gerüche, die ihn plötzlich umgaben, waren betäubend. Während die Frauen seine Brust betatschten und sich zum Teil sogar an seine Brust warfen, um ihn für die heutige Nacht ein zu laden, wurden streng von ihm ignoriert. Seine Augen funktionierten noch, nachdem er gerade taub belabert und seine Nase zu Tode gestänkert wurde. Wenigstens. Sein noch funktionierendes Sinnesorgan suchte nach dem, weshalb er eigentlich hierher gekommen war. Die Miko. Eigentlich hatte er vorgehabt, eine Art ‚Versöhnungsrundgang’ zu machen, entschied sich aber jetzt dagegen.

„Schweigt.“, seine tiefe und ruhige Stimme war in der ganzen Halle zu hören, woraufhin alle Frauen abrupt schwiegen und ihn entsetzt ansahen.

Er wandte sich um, zu gehen, wurde aber von der Frau angehalten, die er am meisten hasste. Sie stellte sich ihm in den Weg.

„Honoka.“, sagte er genervt.

„Verzeiht, Milord.“, begann sie nervös aber mit Festigkeit in ihrer Stimme, „Wieso habt Ihr eine dreckige Miko in Eurem Familienflügel?“

Sesshomaru sah sie verständnislos an, während die anderen Frauen sie bewunderten.

„Kenne deinen Platz, Weib!“, drohte der Herr des Westens und ging einen Schritt auf sie zu, um sie mit seinem Blick zu bedrohen. Das wirkte. Aber sie blieb standhaft.

„Das ist nicht richtig, Milord. Mein Volk, die Wassernymphen, würden es nicht akzeptieren, dass ihre Prinzessin hinter einer Menschenfrau steht. Es ist das Recht einer Dämonin, mit Adelsblut, in Eurem Familienflügel hausen zu dürfen.“, sagte sie fest überzeugt.

Sesshomaru konnte dem eigentlich nichts entgegensetzen. Schliesslich hatte sie recht. Aber wer gab ihr das Recht, sich in seinen Weg zu stellen und ihn in Rechenschaft für seine Entscheidungen zu ziehen? Er knurrte sie an.

„Honoka.“, begann er und beruhigte sich, „Mir scheint, du hast noch immer nicht verstanden, wo dein Platz hier ist.“

Sie sah ihn erstaunt und ängstlich zugleich an, wobei sie zwei Schritte nach hinten wich und Sesshomaru dafür zwei Schritte vorwärts. „Ich bin der Herr des Westens. Ich entscheide, was mit wem hier geschieht. Alles hier, gehört mir.“, erklärte er es ihr mit gezwungener Geduld. Noch ein Wort und er würde ihren Kopf von ihrem Körper trennen. Das war ihm in diesem Moment so egal, dass er es sogar ignorierte, den Kriegsakt zu begehen und somit einen Krieg auslösen würde. Dies schien auch Honoka zu verstehen, was sie dazu führte, sich ehrwürdig vor ihm zu verbeugen und dann zur Seite zu treten. Dass sie gerade knapp mit dem Leben davon kam, begriff sie erst, nachdem ihre persönlichen Bediensteten sie nach ihrem Wohlbefinden fragten. Sie war wütend. Schrecklich wütend. Sie hasste die Miko allein wegen ihrer Existenz. Aber jetzt hasste sie sie noch mehr.
 

Sesshomaru trat schwer gereizt an die frische Luft und er spürte ein leises Pochen in seinen Ohren. Die plötzliche Ruhe war genau das, was er jetzt brauchte. Gerade hatte er sich entschieden, wieder zurück ins Schloss zu gehen und sich in seinem Gemach aus zu ruhen, doch dann kam ihm der vertraute Geruch von wilden Kirschen in die Nase. Seine Augen kniffen sich leicht zusammen. ‚Miko.’, dachte er nur wütend und folgte ihrem hypnotisierenden und einladenden Geruch.

Sie würde leiden. Das versprach er sich.
 

Das Youki des Daiyoukais war in der ganzen Gegend zu spüren. Besonders aus der Rechtung, wo Kagome kurz zuvor entlang kam. Sie konnte seine Wut mehr als nur spüren, nein, sie hätte es sogar anfassen können, wenn sie nur ihre Hand ausgestreckt hätte. ‚Er hat bestimmt gehört, wie ich ihn als Depp bezeichnet habe.’, dachte sie unsicher und sah dabei wie in Trance auf ihren Weg. Rin, die bisher ruhig mitging warf ihr zwischendurch einen fragenden Blick, wagte es aber nicht, sie aus ihrer Gedankenwelt zu entreissen. Kurz zuvor wollte sie eigentlich nur Spass mit ihrer Mutter haben, um sie von den traurigen Gedanken ab zu lenken. Aber stattdessen hatte sie, sei es auch nur ein bisschen, dazu beigetragen, dass sie nun noch mehr angeschlagen war, als zuvor.

Kagomes Gedanken schwirrten um Sesshomaru, dessen Aura immer näher kam. ‚Moment mal. War er denn nicht dort, um sich eine Frau für die Nacht zu holen?!’, dachte sie entsetzt, ‚Oh Jaken. Stimmt ja. Er wollte mich sprechen. Ich ging nicht hin.’ Ihre Augen weiteten sich im Entsetzen, als es ihr wieder einfiel, warum er so wütend war. Sie kam immer zu spät. Dieses Mal hatte sie seine „Befehle“ ignoriert und ihn „sitzen“ lassen. „Ich bin so gut wie tot.“, dachte sie müde und blieb abrupt stehen.

Rin sah sie schockiert an, als sie ihre toten Worte sprach. „Was? Mama?“, fragte sie und zog am Ärmel der Miko, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, „Mama?“

Die Priesterin fiel aus allen Wolken, als sie die Stimme ihrer Tochter hörte. ‚Nein, ich darf noch nicht sterben. Was wird aus Rin?!’, dachte sie nur und packte das Kind in ihre Arme. Sie rannte, so schnell sie konnte. Ein Raum war alles, was sie im Moment brauchte, bis sich der Daiyoukai beruhigt hatte. Nach einigen Momenten kam sie im Garten des Palastes an, wo ein anderer Ekel schon auf sie wartete.

Osamu hatte ihre Aura gespürt und war aus dem Ryokan getreten, worin sie noch vor kurzer Zeit darin gehaust hatte. Wie jeder in der ganzen Stadt, hatte auch er Sesshomarus Wut gespürt. Und so, wie die Miko gerade rannte, war es zu deutlich, dass seine Wut auf diese Frau gerichtet war. In diesem Moment hatte der nördliche Daiyoukai sogar Mitleid mit ihr. Aber diese Gelegenheit war geradezu perfekt.

Er sprang hoch und war mit einem Satz direkt vor Kagome, die noch im letzten Augenblick anhalten konnte, ohne wieder in eine „Wand“ rein zu laufen.

„Aus dem Weg.“, sagte sie nur genervt und wollte von seiner Seite aus weglaufen. Doch der Daiyoukai schien sie nicht gehen lassen zu wollen. Er versperrte ihr den Weg und stellte sich vor sie hin, als wäre er eine unüberwindliche Mauer.

Die Miko drückte das Mädchen fester an sich, wobei Osamu das Kind und die Miko dann abwechselnd ansah. „Mama?“, hauchte das Kind leise an Kagomes Ohr.

Er schmunzelte bei diesem Anblick und sagte leise: „Auch noch so gütig, Kagome-Chan? Ist etwa aus einer Jungfrau eine Mutter geworden?“

Die Miko knurrte in sich hinein. „Ja, mein Liebling?“, antwortete sie stattdessen dem Kind und liess den Daiyoukai nicht aus den Augen. Sie fixierte seine Augen, worin sie nur perverse Lust erkennen konnte. Der Mann war definitiv nicht der zärtliche, liebevolle Typ. Kranke Spielchen waren mehr sein Ding. Er liebte es, andere zu quälen. ‚Moment mal? Woher soll ich denn wissen, ob er zärtlich ist oder ein Sadist?!’, dachte sie entsetzt, vernachlässigte aber nicht ihre strengen Gesichtszüge. Wie dem auch sei, sie musste von hier weg, ehe Sesshomaru sie in die Fänge bekommen und ihr Gott weiss was antun würde.

„Lasst mich in Frieden!“, sagte sie mit zusammen gekräuselten Augenbrauen und trat einen Schritt nach hinten.

„Was, wenn ich nicht will?“, sagte er und kam einen Schritt auf sie zu.

Was sollte sie darauf schon antworten? „Was interessiert es mich, was Ihr wollt und was nicht?!“, fragte sie zurück und liess den Daiyoukai kurz nachdenken.

Sesshomaru war schon tödlich nahe. Was ihr zu denken gab, war, dass Sesshomaru in normalem Schritttempo ihr nachlief. Er wollte sie langsam und qualvoll leiden lassen und ihr eine Todesangst einjagen. Das wusste sie ab diesem Moment. Wenn er sie gleich töten wollte, hätte er sie schon längst eingeholt und sie in der Luft schon gefressen. Aber er wartete. ‚Und was mache ich jetzt?’, dachte sie verzweifelt und sah sich um. Ihr Blick glitt auf einigen Skulpturen der Hundedämonen, dann auf Pflanzen, den Eingang zum Schloss, der gerade von einer lebendigen Mauer behindert wird, erreicht zu werden und da noch einpaar Wächter.

‚Wächter?’, klingelte es bei ihr. Kagome holte tief Luft und schrie nach den Wachen, die auch schon sofort herbei eilten. Damit hatte der Daiyoukai nicht gerechnet. Eine zu laute und hohe Stimme. Und dann noch die Wachen, die er eigentlich gleich aus dem Weg räumen könnte, aber damit einen Kriegsakt begehen würde. Er liess diese Schlacht die Miko gewinnen und das wusste sie. Aber das war ihr im Moment egal. Sesshomaru machte ihr in diesem Augenblick mehr Angst, als der Herr des Nordens. Jetzt, wo der Daiyoukai mit den Wachen zu reden hatte, nutzte die Priesterin die Gelegenheit und rannte ins Schloss. Das erste Zimmer, das sie ansteuerte, war ihr Eigenes.

Hinter sich schloss sie die Türe, klebte eine Banderole an allen Wänden und wartete. Nein, eine Banderole an einer Wand würde nicht ausreichen, um ihn fern zu halten. Also klebte sie gleich 10 Stück an eine Wand. Dass sie jetzt keine mehr hatte, war ihr egal. Sie konnte jetzt nicht geizig sein, wenn ihr Leben davon abhing.

Als sie gerade fertig war, hörte sie auch schon Schritte draussen. Langsam und in regelmässigem Rhythmus. Und auch ein flatterndes Youki. Sesshomaru blieb direkt vor ihrer Tür stehen. Vollkommene Stille trat ein. Kagome hielt den Atem und lauschte genau hin. Sogar ihr Herz hatte einen Aussetzer gemacht, während Rin ebenfalls vollkommen still dasass und ihre Mutter skeptisch ansah.

Da. Sie glaubte im ersten Moment, sein Knurren gehört zu haben, hakte es aber als eine Einbildung ab. Er war vor ihrer Tür und wartete.

‚Worauf wartet er?’, fragte sie sich in Gedanken und ging zu Rin rüber, so leise sie nur konnte.
 

Sesshomaru konnte schon von Weitem ihre Auseinandersetzung mit dem Daiyoukai mithören, tat aber nichts, um ihr zu helfen. Warum sollte er? Schliesslich konnte er den Geruch von Panik in ihr wahrnehmen, was ihm bestens gefiel. Sie war in jenem Moment verzweifelt, hatte sogar überlegt, wer im Moment schlimmer war. Das sorgte dafür, dass sie von nun an Respekt vor ihm haben würde, dachte er sich und sah die Türe genauer an. Ein Bannkreis durch Banderolen. ‚Hn, glaubt sie etwa wirklich, dass mich das aufhalten kann?’, dachte er und ein böses Grinsen erschien auf seinem Gesicht. Er würde warten. Schliesslich würde sie bald aufgeben und sich ergeben. Zwischendurch liess er sein Youki aufflattern, damit sie nicht vergass, dass er noch da war. Dann hörte er etwas. Ein Schrei kam von Innen. Sesshomaru hörte noch mal genau hin, um aus zu machen, von wem es war oder ob es noch einmal geschehen würde. Und jetzt wurden Gegenstände im ganzen Zimmer herum geworfen, was dem Herrn des Westens nicht gefiel. Als er noch hörte, wie die Miko „Nimm DAS!“, schrie, und er eine starke Reiki-Welle spürte, griff er die Türe an. Der erste Schlag hatte nichts gebracht. Die Barriere war tatsächlich stärker, als er es vermutet hatte.

Er eilte kurz in sein Gemach, holte Bakusaiga und Tensaiga von der Wand, und kam zurück. Nun zog er Bakusaiga aus der Scheide und griff mit einem eleganten Schwung die Türe an. Tatsächlich, die Türe bekam einen breiten Schnitt, wodurch Sesshomaru nun einen Blick rein werfen konnte. Die Miko stand mit dem Rücken zu ihm gewandt, Rin hinter ihr. Vor der Miko stand er. Dann plötzlich sah das Kind sich um und entdeckte Sesshomarus goldene Iriden von dem Riss an der Türe. Sie wollte gerade einen Freudenschrei von sich geben, wurde aber davon gehindert, als sie die Wärme ihrer Mutter nicht mehr bei sich spürte und dann einen dumpfen Aufschlag hörte. Sesshomarus Augen weiteten sich leicht, wurden aber schnell wieder durch die Kälte seiner Gefühle beherrscht. Ein Knurren entwich seiner Kehle. Sein Youki flatterte nun so stark, dass er schon von Weitem die Wachen hörte, die auf ihn zueilten.

Kagome wurde an die Wand geschleudert, wobei sie nun auf dem Boden lag und um ihr Bewusstsein kämpfte. Sie wusste, dass Sesshomaru nicht einfach so herein kommen konnte. Nicht nach wenigen Versuchen. Sie wollte Rin klar machen, dass sie die Türe öffnen sollte, solange sie das konnte, aber aus ihrem Mund kam nichts. Ihre Stimme hatte versagt, als der Schattenkrieger mit seiner Faust ihr in die Seite schlug und sie somit an die Wand geschleudert hatte. Als sich der Schatten nun auf sie zu bewegte, drehte sie ihr Blick auf Rin, die sie wiederum entsetzt ansah und nicht wusste, was sie nun tun sollte. Kagomes Augen glitten dann zur Türe hin und versuchte ihr klar zu machen, dass sie es öffnen sollte. Das Kind jedoch war in Schock und rührte sich nicht von der Stelle.

Die junge Frau durfte noch nicht aufgeben. Sie musste ihn hinhalten, bis Sesshomaru die Barriere durchbrach und ihr helfen würde, wenn er es noch wollte. Aber Rin musste hier raus, deswegen musste sie etwas tun. Sie richtete sich mühsam auf, als sie die Füsse des Schattens vor sich sah, die stehen blieben. Ihr Blick glitt nach oben zu dem vermeintlichen Gesicht des Soldaten und sah darin nur Boshaftigkeit. Ihr tanzen eisige Schauderzapfen den Rücken herab, als sie in seinen so genannten Augen Visionen sah. Visionen von Tod und Zerstörung. Und…

„Was… ist… das?“, fragte sie flüsternd und entsetzt.

„Die Zukunft.“, sagte er kalt, „Das wird mein Herr, und Schöpfer über alles, bald tun.“

Kagome war entsetzt. Nein, das war nicht die Zukunft. Nicht die Zukunft, die sie kannte. Sie kam schliesslich von dort. Und das war, wenn man von einigen sinnlosen Kriegen absah, sehr harmonisch. Was also hatte das zu bedeuten?

„Wer ist dein Herr?“, fragte Kagome, nachdem sie sich wieder gefangen hatte und nun den Schatten wütend anfunkelte, „Ist es Naraku?! Ich habe genug von seinen kranken Spielchen. Wann zeigt er sich selber?“

Ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht des Schattens, wobei Kagome ein erneuter Schauder über den Rücken lief. Seine Zähne leuchteten geradezu blendend weiss an seiner vollkommenen Schwärze.

„Naraku ist ebenfalls nur ein Diener meines Herrn!“, sagte er höhnisch, „Siehst du, ich kann antworten. Du brauchst nur die richtige Frage zu stellen.“
 

Sesshomaru konnte seinen Ohren nicht glauben. Naraku war ein Diener eines Jemandes? Wer, ausser einem Daiyoukai, war stark genug, um es mit jemandem auf zu nehmen, der im Besitze des Shikon no Tamas war? Er musste wohl oder übel auf eine Antwort warten, es sei denn, man stellte die richtigen Fragen. Sein Blick glitt zu der Miko, die auf dem Boden war und einen ziemlich bemitleidenswerten Anblick bot. Ihre Rippen waren definitiv wieder gebrochen. Ihr Gesicht war vor Schmerz verzerrt und ihr Atem stockte zwischendurch. Seine Strafe würde warten.

„Schatten.“, sprach er ruhig den Soldaten an, dessen Blick dann zu ihm glitt.

„Sesshomaru-Sama. Wie nett, dich wieder zu sehen.“, sagte er sarkastisch und fügte gleich hinzu, „Ich meine, zu hören.“

„Wer ist dein Herr?“, fragte dann Kagome und bekam wieder die volle Aufmerksamkeit ihres neuen Peinigers.

„Das wirst du schon sehen.“, versprach er ihr und packte sie über seine Schultern. Er sprang direkt an die Wand, welche nach draussen führte. Doch ein dumpfer Aufprall liess ihn an der Wand kurz kleben bleiben und dann mit Kagome zusammen auf dem Boden einsacken. „Verfluchte Barriere.“, schimpfte er und zog die Miko am Arm hoch, welche vor Schmerz einen leisen Schrei von sich gab. „Ich breche dir den Arm, wenn du die Barriere nicht aufhebst.“
 

Der wütende Daiyoukai hatte genug mit angesehen. Er holte erneut mit Bakusaiga aus und schlug auf die Türe ein. Wieder nur ein breiter Riss. Ein erneuter Versuch liess den Riss grösser werden, aber die Barriere war nach wie vor da.

„Wenn ich die Barriere aufhebe,“, begann Kagome und ihre Augen glitten zu Rin, die nun von ihrer Starre gelöst zu sein schien und ihren Blick nun aufmerksam erwiderte, „wäre es so, als würde ich die Türe öffnen.“

Rin realisierte, was sie damit sagte und fing nun an, sich langsam an die Türe zu schleichen. Der Schatten hatte die Betonung in Kagomes Stimme nicht gehört, so lachte er laut los. „Miko. Das ist ja Sinn und Zweck.“, sagte er amüsierte und verpasste ihr eine Ohrfeige, wobei Kagome nun endgültig das Bewusstsein verlor und nun im Land der Träume war.

Rin öffnete in diesem Moment die Türe und Sesshomaru polterte herein. Die Barriere war nun gebrochen und der junge König holte mit seinem Schwert aus. Sein direktes Ziel war ganz eindeutig der Schatten, der Kagome nach wie vor festhielt und sie an sich drückte. Der junge Herr des Westens begriff, dass der Schatten die Miko als Schutzschild gegen ihn benutzte, aber das würde er nicht auf sich sitzen lassen. Er würde seinen Gegner töten, egal, was nun de Konsequenz war. Seine Ehre und sein Stolz waren ihm wichtiger, als das trübe Geheule eines Kindes.

Der Schatten hielt Kagome ihm vor die Nase, damit sie zuerst dran glauben musste, doch Sesshomaru machte nicht kehrt und schlug mit seinem Schwert zu. Der Schatten warf die Miko noch im letzten Moment zur Seite und wich selber nach hinten. Der Schock war in dessen Gesicht deutlich zu sehen.

„Bevor ich dir den Rest gebe, will ich wissen, wer dein Herr ist.“, sagte Sesshomaru und steckte Bakusaiga wieder in die Scheide. Nun war die Reihe an Tensaiga, der alles töten konnte, was nicht aus dieser Welt war. Und seine Vermutung hatte sich bestätigt, als er das Erbe seines Vaters heraus zog und es seinem Gegner entgegenhielt. Es pulsierte und der Youkai konnte die Energie darin fühlen, die sich plötzlich regte.

Auch konnte er die plötzliche Angst in den Augen des Soldaten erkennen. Das bestätigte nur noch mehr seine Vermutungen. „Ich kann es dir leider nicht sagen.“, sagte er und wandte sich zum Gehen. Doch Sesshomaru liess das nicht zu. Er holte mit Tensaiga aus und teilte den Schatten in zwei. Es geschah dasselbe, was bisher geschah, wenn er den Schatten entzweite.
 

Sesshomarus Blick raste geradezu auf Kagome, die nun wieder in den Armen des Schattens war und er sich gerade dazu auf machte, durch die Schiebetüre zum Balkon heraus zu springen. Er war draussen, zusammen mit der bewusstlosen Miko in den Armen.

Der junge König eilte ihm hinterher und versuchte, ihn ein zu holen. Doch vergebens. Der Schatten war genauso schnell wie er. Aber diese Schlacht würde er nicht verlieren. Der Kopf des Schattens war sein und er würde ihn sich holen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

„Inuyasha!“, schrie Sango zum Halbdämon hinüber, der sich nach wie vor verzweifelt wehrte.

Die Kräfte der Gruppe schienen zu schwinden, je mehr von diesen Schattenkriegern auf sie zu eilten. Inuyasha hatte gerade eben bemerkt, wie die Energie aus ihm heraus gesogen wurde und er immer schwächer wurde. Auch die menschlichen Kameraden waren schwach geworden. Sango konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und stützte sich auf Kirara, während Miroku schon auf dem Boden sass und Banderolen und Sutras nach den Schatten warf, die sich davon auf zu lösen schienen.

Wenigstens etwas hatte eine Wirkung. Das Kaze no Kizu, wie auch das rote Tetsusaiga hatten keine Wirkung auf diese Geschöpfe. Er wusste nicht, woher sie kamen. Warum sie kamen. Wie sie kamen. Als er kurz in den Himmel blickte, um eine Antwort zu erhalten, sah er es. Eine Frage wurde soeben beantwortet. Sie regneten auf sie herab. Inuyasha holte mit dem roten Tetsusaiga aus und schoss ein Kaze no Kizu in den Himmel, zu den schwarzen Wolken, die sich plötzlich über ihnen befanden und kurz darauf diese Wesen erschienen.

Die Wolken lösten sich auf, und somit auch die Energiequelle dieser vermeintlichen Dämonen.

Inuyasha setzte sich erschöpft auf den Boden und sah sich um. Er sah die müde Sango, die sich mit der aller letzten Kraft neben dem Mönch begab und ihm helfen wollte. Kirara lag vollkommen erschöpft auf dem Boden und war wieder ein kleines Miezekätzchen. Shippou war bei Kaede im Dorf, welchen sie für den Kampf verlassen hatten. ‚Wenigstens ist Kikyou in Sicherheit.’, dachte sich Inuyasha und sah sich um. Er nahm plötzlich ihren Geruch wahr, die kurz darauf vom Dickicht des Waldes heraus an die Lichtung trat, wo noch vor wenigen Augenblicken ein Kampf tobte. Wäre Inuyashas brillanter Einfall nicht gewesen, wären sie wahrscheinlich alle tot. Aber Kikyou hätte überlebt, dessen war sich Inuyasha sicher. Schliesslich war sie die stärkste Miko, die er kannte. Ein sanftes Lächeln huschte über seine Lippen, als er sie wohlauf sah und brach dann zusammen, mit der Hoffnung, dass diese merkwürdigen, Energie saugenden Wesen sie nicht noch einmal angreifen würden.
 

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Erneut entwich ein Knurren seiner Kehle. Der Schatten sprang vor seiner Nase herum auf den Bäumen in Richtung Ryokan, wo der Herr des Nordens hauste. Auch hörte er, wie sich der aufgebrachte König über die merkwürdigen Energiewallungen beklagte. Als dieser auch noch heraustrat, um nach dem Rechten zu sehen, konnte sich der Herr des Westens nicht mehr halten. Doch er konzentrierte sich auf sein Ziel. Der Schatten und die Miko.

Nun entdeckte auch der Herr des Nordens Sesshomaru, der einem Schatten nachjagte. ‚Der Schatten und Sesshomaru.’, dachte er sich dann gelangweilt, als ihm noch etwas auffiel, ‚Kagome-Chan!’

Ihre Energie war nicht wahr zu nehmen, da sie bewusstlos war und ihr Reiki sich daher nicht regte. Der Schatten schien sie entführen zu wollen. Blitze zuckten in seinem inneren Auge. ‚Sie gehört MIR!’, dachte er Besitz ergreifend und sprang auf den einen Baum, der den Weg des Schattens abschnitt.

„Her mit der Frau!“, sagte er dann wütend und hielt seine rechte Hand hin. Es war interessant zu sehen, wie der Schatten anhielt und den Daiyoukai vor sich anmusterte.

„Nein. Der Herr will sie haben.“, sagte der Schatten ruhig und warf einen flüchtigen Blick nach hinten zu Sesshomaru, der sich ebenfalls auf der benachbarten Baumkrone herabliess und auf einen günstigen Zeitpunkt für einen Angriff wartete.

Osamu hob eine Augenbraue und erneut zuckten die Blitze in seinem inneren Auge.

„Ich sagte, HER MIT DER FRAU!“, den letzten Teil des Satzes schrie er und war dann mit einem Satz vor dem Schatten. Er riss ihm die schlafende Jungfrau aus den Armen und sprang wieder auf den anderen Baum zurück. Dabei hinterliess er einen verdutzten Schatten und einen vor Wut kochenden Herrn des Westens.

‚Wie kann er wagen, mich zu demütigen.“, dachte er rasend, wobei sich seine Augen rot färbten. Seine magentafarbenen Streifen auf den Wangen verloren ihre geraden Linien und wurden zu kleinen Zacken. ‚Es ist meine Aufgabe, den Feind zu töten und die Frau zurück zu holen!’, das machte ihn noch rasender und er war kurz vor der Verwandlung. Auch wollte er es irgendwo in seinem Inneren nicht zulassen, was ihn davon hinderte, sich zu verwandeln. Als sein Blick wieder auf den Schatten gerichtet war, fiel ihm etwas auf, was seine Verwandlungsphase unterbrach.

Erneut holte er mit Tensaiga aus und schwang es mit einem Sprung auf den Kopf des ahnungslosen Schattens. Dieses Mal starb er. Das sagte schon die Tatsache, dass er sich nicht auflöste, sondern auf den Boden unter ihnen fiel.

Ein leises Stöhnen lenkte ihn aber wieder ab und er sah zu der langsam aufwachenden jungen Frau in den Armen des Nördlichen Herren. Dieser Anblick widerte ihn an, doch er tat nichts und sah nur Kagome zu, wie sie zunächst die Augen zusammenkniff, um diese dann wieder mühsam zu öffnen.

Der Daiyoukai hielt sie ganz fest an sich gedrückt und sah in ihre Augen, die anscheinend noch nicht wirklich realisiert hatten, wo sie sich befand. Er nutzte diese günstige Gelegenheit und hob sie etwas weiter in die Höhe.

Kagome bekam dadurch das Gefühl, als ob sie gleich fallen würde und schlang instinktiv ihre Arme um den Hals des Nördlichen Daiyoukais, der nun zufrieden schmunzelte.

Er kam mit dem Kopf näher an sie heran und küsste sie fest. Jetzt begriff Kagome, was da mit ihr geschah. Sie riss die Augen ungläubig weit auf und versuchte, sich von ihm zu lösen, doch sein Griff war eisern. Und dann spürte sie die wütende Gegenwart Sesshomarus direkt hinter sich.
 

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Ich weiss, ein Cliffhanger. Aber tötet mich deswegen nicht. xD Es ist wirklich schon spät... *auf Uhr schau.* Ô.Ô Es ist 01:50 Uhr.

Habe gerade erst dieses Kapitel zu ende geschrieben. Ich mag echt nicht mehr... xD lol
 

Liebe Grüsse



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2013-10-25T10:28:21+00:00 25.10.2013 12:28
voll cooles kapi^^ wird immer spannender
Von:  dormir
2010-08-17T15:58:20+00:00 17.08.2010 17:58
Super Kappi !!!

Bin schon sehr gespannt, was passieren wird.
Du hast an einer sehr spannenden Stelle aufgehört.

Wie wird er reagieren ?

Schreib schnell weiter !

Deine dormir
Von:  Pusteblume1991
2010-08-16T18:02:46+00:00 16.08.2010 20:02
Hey,

ich..also...WOW. War mal wieder ein cooles Kapitel, vorallem so schön lang.^^ Dein Schreibstil gefällt mir wirklich gut und wie du die Charaktere darstellst.

Tjjaaa, ich schließe mich der meinung meiner vorgängerin an^^, Sesshoumaru ist echt eine Sache für sich =).


Lg Stella
Von:  NaBi07
2010-08-16T18:00:24+00:00 16.08.2010 20:00
woha

wie geil!

ein eifersüchtiger shesso lol
das beste ist ja, dass er nicht mal realisiert, dass er eifersüchgitg ist XD

aber was ich auch geil finde, ist, dass sich shesso eine klare struktur wünscht, um jedes teil zu analysieren und einzuordnen.
man shesso du willst dass sich alles logisch vor dir ausbreitet ABER Frauen sind alles andere als logisch!!

hehehe

nachdem ich dieses giftspritzende, blaue weib kennen gelernt habe, denke ich dass shesso irgendwann den wahren wert von kagome erkennen wird
lach
also echt diese nymphe ist voll doof!! (naja aber auch solche charaktere werden gebraucht)

kagome tut mir unterdessen echt leid.
shesso stürtzt sie von einem gefühlschaos ins andere und dann noch diese schattenwesen!
die arme
es wird aber auch mal zeit, dass sie endlich jemanden findet in dessen armen sie sich wohl fühlen kann!!

ich finde den drachenkönig ja genial.
der war mir von dem moment an sympatisch als er sich an kagome rangeschmissen hat.
ich denke dass er potential besitzt um shesso konkurenz zu machen und ihm etwas auf die sprünge zu helfen (jedenfalls was die gefühlsentwicklung betrifft)
ja ich mag ihn einfach
mal sehn wie es mit ihm weitergeht.

der kuss am schluss ist einfach zum schreien komisch, da shesso ja selbst schuld ist.
ich wette er bereut es noch, dass er kagome in den armen seines gegners gelassen hat
*lach*

oke war also wieder ein klasse kapi.
es hat begeistert, zum schmunseln gebracht und gefesselt.

weiter so!!

bis zum nächsten kommi!

hina ;)
Von:  mel-ben
2010-08-16T16:29:14+00:00 16.08.2010 18:29
Hab die Story gerade erst entdeckt und muss sagen hat wirklich Spaß gemacht sie zu lesen. Bin schon gespannt wie´s weitergeht....
Was Sesshoumaru wohl von dem Kuss hält den der Lord des Nordens Kagome aufgezwungen hat. Bin gespannt...

lg
mel
Von:  Kagome-Chan17
2010-08-15T14:32:15+00:00 15.08.2010 16:32
also wie immer ein super kapitel!!! aber warum hörst du da auf!!!!! geht mal gar nicht!!!! also ehrlich =( ist echt nicht nett von dir!
aber bitte bitte schreib schnell weiter =)

lg
Kerstin
Von:  Shahla
2010-08-15T14:14:10+00:00 15.08.2010 16:14
Oha....
Mal wieder voll das Kapitel.
Und ich mein das im POSITIVEN Sinne.
XDDD
Tz tz tz... das sich alle immer um Kagome streiten müssen, das gibt es doch nicht.
Aber der Lord des Nordens hat was zustande gebracht was der Herr des Westens nicht geschafft hat.
Den Schatten fassungslos zu machen. XDD
Ich denke mal durch dann Kuss ist dann auch die Schuld bei Kagome beglichen.
Man ich weiß nicht mehr was ich schreiben soll, dein Kapi war wieder so voll, ich glaube ich kann dir ein Reviwe von der Länge deines Kapitels schreiben....
...
...
Tu ich aber nicht - kein Bock XDD
Mach jedenfalls schnell weiter

HDGDL*Hana


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