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Gabriel

Wie entscheidest du dich?
von

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confiance - confidence

„Aber Isabella ist nicht länger Teil dieses Teams“, sagte er ernst und ohne mit der Wimper zu zucken. Er schien es ernst zu meinen. Er hatte Jeans Worte akzeptiert. Seine Freunde und Bandkollegen kannten diesen Gesichtsausdruck. Schon so oft hatten sie ihn, bei ihm gesehen. Diesen vollkommen ernsten Blick. So sah er aus, wenn er einen Plan hatte, wenn er Rache übte. Wenn er mal wieder in den Krieg zog.

„Edward!“, meinte Jasper aufgebracht, der bis eben nichts gesagt hatte. Er wollte sich nicht in den Streit von Jean und Edward einmischen. Er wusste, dass man sich in Angelegenheiten die Edward betrafen nicht einfach einmischte. Edward regelte so etwas nun mal gerne alleine. Er kümmerte sich lieber alleine um seine Probleme, als seine Freunde um Hilfe zu bitten. Seine Bandkollegen hatten das irgendwann akzeptiert und wussten, dass wenn Edward ihre Hilfe brauchte, würde er sie schon fragen. Und dann würden sie ihm helfen. Weil sie Freunde waren. Doch nun war einfach der Moment gekommen, wo Jasper nicht mehr tatenlos am Rand stehen und zusehen konnte, wie etwas passierte, was nicht passieren sollte. Bella gehörte zu >Gabriel< wie jeder andere auch. „Hast du vergessen, was Bella für uns getan hat?!“

„Wie kannst du so was sagen?“, fragte Emmett entsetzt, für ihn war Bella wie eine kleine Schwester. Er versuchte sie immer wieder zum lachen zu bringen. Oft kitzelte er sie sogar, was Edward gar nicht gerne sah und dann stritten sie sich. Einfach weil sie Freude waren.

„Hier geht es nicht um Isabella, sondern um >Gabriel<“, stellte Edward klar und sah Jean dabei ernst in die Augen. „Und noch etwas, nach den Konzerten gehen wir mit den Veranstaltern Essen und geben Radiointerviews“, sagte er zu seinen Bandkollegen und überraschte damit alle. Das war nämlich so gar nicht Edward. Wenn es nach ihm ging, würde er nach jedem Konzert als Erster nach Hause fahren, um bei Bella zu sein. „Also haltet euch nach den Auftritten zur Verfügung.“

„Aber?“, fragte Jean verblüfft, den dieser Sinneswandel nun mehr als nur verwirrte. Er kannte Edward nun schon eine ganze Weile, auch bevor er der Produzent von >Gabriel< geworden war und wusste das Edward was PR anging, ein schwieriger Charakter war. Wenn man die Zügel zu eng zog, war Edward der ausbrechen würde. Ließ man die Zügel zu locker und gab den Bandmitgliedern zu viel Freiheiten, würden sie den Respekt vor einem verlieren. Es war schwierig, das richtige Maß zu finden. Vor allem bei Edward. Doch er hatte sich diesem Fall gestellt, weil er es wollte. Er wollte dieser Band zum internationalen Durchbruch verhelfen.

„Das wolltest du doch, oder?“, meinte Edward nur, trat über die Kabelbinder und ging zur Garderobe.
 

„Oh, schon so spät“, brachte Toni überrascht hervor, als er auf seine Armbanduhr gesehen hatte. Er hätte es nicht für möglich gehalten, doch dadurch, dass er sich mit Bella so gut verstand, hatte er die Zeit vollkommen vergessen. Das passierte ihm nur selten.

„Wirklich?“

„Wenn wir über >Gabriel< reden, vergeht die Zeit wie im Flug“, meinte Toni und grinste sie an. „Aber, ich habe noch eine Verabredung.“

„Okay“, meinte Bella und nickte verständnisvoll. Es war wirklich schon spät und so langsam wurde es ihr, in ihrer Schuluniform auch kalt. Sie sollte nach Hause gehen und sich was anderes ansehen. Sie verstand eh nicht, warum sie auch im Winter Röcke anziehen mussten. Gut, die Röcke der Winteruniform waren etwas länger und vom Stoff dicker, als die für die Sommeruniform, dennoch wurde ihr allmählich kalt.

„Weißt du was, lass uns die Show im Sommer gemeinsam besuchen. Ich besorge uns Tickets.“

„Das klingt super“, meinte Bella und strahlte genauso wie Toni. Von einem Ohr zum anderen.

„Gut, abgemacht. Bis dann“, sagte er und stand auf.

„Ja…“ Isabella griff nach ihrer Schultasche und schulterte diese. „Bis dann, Toni.“

„Ehm…“, meinte Toni und drehte sich noch zu Isabella um, lächelte sie dabei an. „Es hat mir großen Spaß gemacht, mit dir über Geheimkonzerte zu fantasieren.“ Isabella sah Toni überrascht an. „Schade, dass jemand wie du nicht für >Gabriel< arbeitet. Dann würden sich die Fans der Band wieder näher fühlen. Also man sieht sich.“

Die Brünette sah ihm nach, ohne noch mal etwas zu sagen. Sie hätte auch gar nicht gewusst, was sie ihm hätte sagen sollen. Alles würde auf diese Aussage wie eine Lüge sein.

Der Wind strich ihr die Haare aus dem Gesicht und färbte ihre Wangen rosa. Sie sah ihm nach und spürte, dass Tonis Worte ihr Mut gegeben hatte. Sie würde einfach einen neuen Versuch starten. So einfach würde sie nicht aufgeben. Das würde Edward doch auch nicht. Er gab nie einfach auf und kämpfte für das, was er für richtig hielt. Auch wenn ihr Vorschlag abgelehnt werden würde, sie konnte doch nicht einfach tatenlos rumsitzen, nur weil man sie aus dem Team geschmissen hatte. Das war sie den Fans, aber auch >Gabriel< und sich selber schuldig. Sie würde es einfach weiter versuchen. Sie würde Jean beweisen, dass sie so einfach nicht aufgab.
 

Statt nach Hause zu gehen ging Isabella noch mal zur Konzerthalle. Sie hoffte einfach, dass sie Edward noch antreffen würde. Sie wusste, dass sie keine andere Wahl hatte als ihr Konzept Edward oder Jean direkt vorzustellten. Sie würde Jean schon dazu bringen, ihr zuzuhören. Irgendwie. Sie durfte nur nicht ausgeben. Sie musste irgendwie an Heathcliff auf >Sturmhöhe< denken, denn er hatte schließlich auch nie aufgegeben und für seine Liebe gekämpft. Gut, Heathcliff war irgendwie ein kaputter Charakter gewesen und sie würde sich niemals mit Heathcliff bezeichnen, aber auch nicht mit Catherine oder Hindley, Catherines Bruder.

Sie ging um das Gebäude herum und hoffte am Hintereingang hinein zu kommen. Allerdings war dieser genauso bewacht, wie der Vordereingang.

Isabella wusste, dass >Gabriel< ab morgen auf Tour sein würden. Also hatte sie nur den heutigen Tag. Heute war ihre Gelegenheit. Sie hatte nur heute eine Chance. Sie sah den Wagen von >Gabriel< vorfahren. Also würden sie gleich raus kommen. Vielleicht würde sie nah genug an sie heran kommen, wenn sie sich einfach hin schlich.

„Darf ich fragen, was Sie hier machen?“, fragte jemand und Isabella erstarrte augenblicklich.

Man hatte sie erwischt. Sie sah sich um und sah in das Gesicht eines Wachmanns. „Ich habe nichts verbrochen.“

Der Mann packte ihr Handgelenk und zog sie mit sich. „Das klären wir am besten drinnen an der Rezeption.“

„Aber… ich… Nein… das ist ein Miss…“

Sie erstarrten beide, als sie sahen, wie jemand aus der Tür heraus kam. Es war wie Isabella erwartet hatte, >Gabriel<. Sie sah Edward, dicht gefolgt von Jean Voltaire und den Bodyguards die zu >Gabriel< gehörten.

Sie riss sich irgendwie von dem Wachmann los und rannte zu Edward. „Edward! Edward!“ Sie musste ihm von ihrem Konzept erzählen. Er würde ihr zuhören, wie er ihr immer zugehört hatte. Vermutlich würde er ihr auch helfen, wie er ihr immer versucht hatte zu helfen.

Edward Masen blieb stehen, er hatte sie gehört und sah sie an.

Erleichtert blieb sie stehen und lächelte ihn glücklich an. Er würde ihr helfen und er würde dem Wachmann erklären, dass sie zu ihm gehörte und ganz bestimmt keinen Fehler gemacht hatte.

Doch was dann passierte, ließ sie erstarren.

Edward hatte sich wieder umgedreht, ihr wieder den Rücken zugedreht und stieg nach Jean Voltaire in den Wagen, als hätte er sie gar nicht gesehen. Ihr Atem stockte, sie konnte das einfach nicht glauben. Er hatte sie noch nie ignoriert. Er hatte sie noch nie so kalt angesehen, als interessierte er sich gar nicht für sie, als würde sie gar nicht existieren. Sie wollte schreien, doch kein Ton trat über ihre Lippen, so erschrocken war sie. Sie wusste sofort, dass da etwas nicht stimmte. Doch ihr Herz schrie verzweifelt nach ihn, bat dafür, dass er sich wieder zu ihr umdrehte, sie in den Arm nahm.

Sie starrte ihm nach, beobachtete wie die Türen des Wagens zugezogen wurden und wusste, dass er sich nicht mehr zu ihr umdrehen würde.

„Na los, kommen Sie“, meinte der Wachmann und griff wieder nach ihrem Handgelenk.

Sie schüttelte den Kopf und versuchte sich wieder von ihm loszureißen. Das konnte nur ein Missverständnis sein. Edward würde sie nicht einfach so ignorieren. „Edward… Edward“, schrie sie ihm nach und konnte einfach nicht glauben, dass er einfach ging. Sie konnte nicht glauben, dass er sie so angesehen hatte. Ihre Stimme klang verzweifelt und zitterte. Sie fixierte die hinteren Türen des Wagens, hoffte, dass er gleich aussteigen würde.

Doch die Türen öffneten sich nicht. Stattdessen fuhr der Wagen los und ließ sie zurück.
 

„Was hat sich diese dumme Gans nur dabei gedacht?“, fragte Jean murmelnd und blickte Edward an. Sie waren neben den beiden Bodyguards und dem Fahrer, die einzigen die im Wagen saßen. Die anderen der Band waren schon vorgefahren. Jean sah dass Edward verspannt war und starr nach vorne blickte. „Wenigstens hast du endlich eingesehen, dass so ein Techtelmechtel bei der Arbeit stört“, meinte er und legte Edward die Hand auf die Schulter.

Doch dieser schlug sie sofort weg und sah Jean wütend und eisern an. Er erwiderte nichts und wandte den Blick auch gleich wieder ab.
 

Sie hatte keine Ahnung was passiert war. Sie wusste nicht wie es so weit gekommen war. Ihr Körper bebte, da sie weinte. Das Schluchzen war in ihrem ganzen Körper zu spüren, als würde es ihre Kraft, ihr Vertrauen in Edward mit fortspülen. Sie verstand einfach nicht, warum er sie ignoriert hatte. Er wusste doch, wie sehr so etwas sie verunsicherte. Sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Vielleicht war er enttäuscht, weil sie nicht mehr zum Team gehörte. Aber was sollte sie denn tun? Jean hatte sich offensichtlich entschieden und Micael Rouven hatte vielleicht wirklich Recht gehabt, als er gesagt hatte, dass es sich nicht mal erlauben konnte, Jean Voltaires Anweisungen zu missachten.

Sie seufzte und legte den Kopf in den Nacken. Sie wusste ja, dass es ihr nicht weiterhelfen würde, nur zu Hause zu sitzen und zu weinen, Trübsal zu blasen und darüber nachzudenken, was mit Edward los war. Vermutlich war die Lösung ganz einfach und sie sah sie nur nicht die Antwort und ganz bestimmt, gab es eine ganz einfache Lösung dafür.

Sie sah zu ihrem Handy, welches auf dem Wohnzimmertisch vor ihr lag und sie überlegte, ob sie ihn nicht einfach anrufen konnte. Vielleicht würde er ihr dann sagen, dass alles okay war. Das Konzert hatte eventuell noch nicht begonnen. Sie wollte gerade nach ihrem Handy greifen, als diese anfing zu vibrieren und der Klingelton ertönte. Sie erschrak sofort und starrte ihr Handy verwirrt an. Vielleicht war es Edward.

In dieser Hoffnung nahm sie den Anruf auch einfach entgegen. „Ja? Hallo?“

„Hallo? Bella?“

Es war nicht Edward, stellte sie enttäuscht fest. Doch es war Toni. Sie wischte sich ihre restlichen Tränen weg und atmete kurz durch. Sie wollte ihm nicht erklären müssen, warum sie geweint hatte. Sie wollte ihn nicht anlügen. „Toni…“

„Hast du jetzt gleich Zeit?“, fragte er sofort.

„Was? Warum denn?“, fragte sie überrascht.

„Ich habe zwei gute Tickets für die Show heute. Kommst du mit?“

„Du meinst das >Gabriel< Konzert?“, fragte Isabella und stand von der Couch auf. Sie ging zum Spiegel und starrte ihr gerötetes und durch die Tränen geschwollenes Gesicht an. Sie sah schrecklich aus. Aber ein wenig kaltes Wasser und ein bisschen Make-Up würde das vielleicht wieder hinkriegen.

„Ja! Beeil dich!“

Sie sah auf die Uhr, die über dem Spiegel hing und wusste, dass sie es eh nicht mehr rechtzeitig schaffen würden. „Aber wir würden es höchstens noch zu den Zugaben schaffen…“

„Egal! Komm schnell!“
 

Sie drückte dem Taxifahrer den Geldschein in die Hand und stieg aus dem Wagen aus, Toni stand schon am vereinbarten Ort und lächelte sie an.

„Wir haben es verpasst, stimmt’s?“, fragte Isabella.

„Nein, es fängt erst an“, sagte Toni und Isabella sah ihn verwirrt an. Sie war sich sicher, dass das Konzert schon längst zu Ende war. „Los, hier lang.“ Toni drehte ihr den Rücken zu und ging in die Nebenstraße.

„Moment mal“, meinte Isabella und folgte ihm aber schließlich. „Das ist nicht die Halle“, meinte Isabella schließlich, als Toni vor einem Club stehen geblieben war.

„Ja, es ist nur ein Club“, sagte Toni, zeigte die beiden Tickets vor, die er hatte und schon ließ man sie eintreten. Sie war sich nicht wirklich sicher, was sie erwartet hatte, doch der Laden war proppenvoll. Überall standen Mädchen, wie sie, sahen sich unsicher und verwirrt um, aber sie sahen einander aber auch aufgeregt an. Vermutlich wusste keiner so genau, was sie erwarten würde, doch sie waren alle gespannt. Die Stimmung war unglaublich. Sie waren alle nervös und aufgeregt. Man konnte die Aufregung regelrecht spüren, als wäre sie nicht nur ein Gefühl in einem Menschen, sondern würde einen wie Nebel einfangen.

„Aber sind wir hier richtig? Was ist mit >Gabriel<?“, fragte Bella Toni schließlich.

„Sieh dir das Ticket an“, sagte Toni und reichte ihr eines der Tickets. „>LEIRBAG<, Live Tour 2011, Party of Angels.“ Bella verstand jedoch immer noch nicht und sah Toni fragend an. “>Leirbag>- Live Tour? Was hat das zu bedeuten?“

„Du musst es rückwärts lesen“, meinte Toni und Isabella blickte wieder auf das Ticket und las den Namen der Band rückwärts, so wie Toni es ihr geraten hatte und endlich verstand sie.

„Genau, es ist ein geheimes Konzert“, sagte Toni. Ein geheimes Konzert? Das war doch ihre Idee gewesen, doch wie konnte jemand davon erfahren?

Bevor Isabella was sagen konnte, gingen die Lichter der Bühne an und Edward stand neben den anderen Bandmitgliedern von >Gabriel< und grinste seine Fans an. Sie starrte ihn fassungslos an und war irgendwie überwältigt, weil das hier ihre Idee gewesen war.

„Ich heiße euch im Namen von >LEIRBAG< herzlich willkommen“, sprach er ins Mikrofon und alle jubelten. „Wie ihr sehen könnt, kopieren wir die Schönlinge von >Gabriel<.“ Jasper, Emmett und Jacob grinsten hinter und neben ihn. „Aber wie ihr gleich hören werdet, haben wir viel mehr Power als sie. Come on, Santa.“

Und es schien mal wieder, als hätte Emmett genau darauf gewartet, denn schon schlug er mit seinen Drummsticks auf sein Schlagzeug ein, bestimmte den Beat für das erste Lied.

„Midnight Crow“, schrie Edward in die Höhe und die Fans schrien aufgeregt und begeistert mit.

„Unglaublich! Diesen Song spielen sie sonst nie live“, sagte ein Mädchen, welches neben Bella stand und zu ihrer Freundin sprach.

„Gut, dass wir vor der Halle gewartet haben, obwohl das Konzert ausverkauft war…“, stimmte ihre Freundin ihr zu.
 

>Dreams can always be found in the distant skies.

They exist so we can fly higher tomorrow.

If someday, I am able to break through the sun,

Then my midnight black wings might eventually…

...Look like the wings of an angel.<
 

Isabella sah Edward an und war mal wieder vollkommen fasziniert. Wie jedes Mal, wenn sie ihn live singen hörte. Seine Stimme füllte den ganzen Raum.

Es war egal, ob er auf einer riesigen Bühne vor 300.000 Leute stehen würde oder in einem so kleinen Club spielte. Alles was zählte, dass er sang und die Fans ihn hören konnten. Er musste nur auf einer Bühne stehen und seine Fans würden ihm immer zujubeln. Darum ging es. Alles andere würde egal sein. Es war egal, vor wie vielen er singen würde, Hauptsache war, dass er sang, dass er seine Fans berührte. Und das tat er. Genau jetzt. Sie konnte es spüren. Sie musste nur in die einzelnen Gesichter der Mädchen schauen, die hier neben ihr standen und sie sah es.

„Sag mal, Toni, woher hast du die Tickets für dieses Konzert?“, fragte Bella ihren Freund schließlich, denn irgendwie fand sie es doch komisch, dass >Gabriel< ein Geheimkonzert gab, genauso, wie sie es sich ausgedacht hatte, nur dass niemand dieses Konzept je gesehen hatte.

„Die hat mir jemand gegeben, als ich ohne Ticket vor der ausverkauften Halle rumhing.“ Toni grinste sie an. „Irgendwie erinnert mich das an die Idee, von der du mir erzählt hast.“

Isabella sah wieder zu Edward und musste Toni zustimmen. Stimmt, es war ihre Idee gewesen, dass man den Fans die vor den Hallen standen, einfach ein Flyer und ein Ticket in die Hand drückte und gab unter einem anderen Namen ein Zusatzkonzert. Für all die Fans, die für das erste Konzert keine Tickets bekommen hatten. Das war ihre Idee gewesen. Doch Edward oder Jean, geschweige sonst jemand vom >Gabriel<-Stab wusste davon.

Wie konnte es also möglich sein?
 

>Dreams can always be found in the pain.

They exist so we can become stronger tomorrow.

Even if the sharp rain pierces my eyes,

If I search for the rainbow after the darkness…

...Then I’ll be able to see tomorrow.<
 

„Ich wette, das hier haut dich echt um?“, meinte Toni und grinste sie an.

„Ja, das tut es“, antwortete sie ihm und war sich aber nicht sicher, wie sie das ihm besser erklären sollte. Sie war begeistert von diesem Geheim-Konzert. Sie fühlte sich unglaublich beflügelt, das >Gabriel< seinen Fans wieder nahe war. In diesem kleinen Club konnten die Fans >Gabriel< so nahe sein, wie schon lange nicht mehr. Hier fühlte sie wieder diese Verbindung zwischen Fans und Stars. Ein Band, das stärker als alles andere sein sollte. Es war spürbar, auch wenn man es nicht sehen konnte. Dieses Band durfte nie reißen, dessen war sich Bella sicher.

„Und nun ein Song aus unserer Indie-Zeit“, sprach Edward ins Mikrofon.

„Hey, >LEIRBAG< ist immer noch Indie…“, meinte Jacob zu Edward.

Edward sah Jacob ernst an und grinste dann, legte den Arm um seinen Freund und herzte ihn, wie die beiden es immer taten. „Musst du einem immer ins Wortfallen, Klugscheißer?“

Bella wusste, dass es nicht sehr oft solche Momente gab, wo Edward so ausgelassen war, frei lachte. Schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Doch ihn nun so frei und ausgelassen zu sehen, tat ihr irgendwie gut. Als fühlte sie sich in diesem Moment genauso wie eben er. Als gäbe es da nicht nur ein Band zwischen Edward und seinen Fans, sondern auch eines zwischen Edward und Bella.

„Okay, dann lasst uns gemeinsam abheben, okay?“

Die Fans waren total happy. Waren vollkommen aus dem Häuschen. Und Edward stand die Freude ins Gesicht geschrieben.

Trotzdem fand Bella, dass es mehr als nur ein seltsamer Zufall sein konnte, dass sie praktisch dieselbe Idee hatten, wie sie. Als Edward das nächste Lied anstimmte, spürte sie, dass sie nicht weiter darüber grübeln sollte, sondern die Show, wie all die anderen Fans genießen sollte.
 

„Oh, man… das war einsame Spitze“, meinte Toni und strahlte von einem Ohr zum anderen.

„Ja“, meinte Isabella begeistert. Das geheime Konzert war toll und aufregend gewesen. Genauso hatte sie es sich immer vorgestellt. >Gabriel< spielte in kleinen Clubs und berauschte seine Fans durch diese Intimität.

Toni schob den Ärmel seiner Jacke hoch und blickte auf die Armbanduhr auf seinem Handgelenk. Es war schon nach Mitternacht. „Oh man, es ist viel zu spät…“

„Stimmt“, gestand Isabella und wusste, dass sie unbedingt ins Bett sollte.

„Sorry, aber ich muss schnell nach Hause. Es darf keiner merken, dass ich hier war. Meine Eltern rasten sowieso schon aus“, meinte er erklärend. „Ich muss den nächsten Zug erwischen.“

„Ehm… danke für die Einladung, Toni.“ Sie lächelte Toni an, doch dieser drehte sich wieder zu ihr um.

„Eigentlich müsste ich mich bei dir bedanken. Ohne dich könnte ich >Gabriel< nicht auf diese Art genießen.“ Er grinste, nickte ihr noch mal zu und ging dann.

Sie sah ihm nach und lächelte. Sie mochte Toni auch wenn sie ihn gar nicht kannte. Doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie ihm einfach vertrauen konnte. Sie empfanden das gleiche aufregende Gefühl für >Gabriel<.

„Verzeihung, Sind Sie Isabella Swan?“, fragte Jemand und als sie sich umdrehte, blickte sie in das freundliche Gesicht eines jungen Mannes. Er hatte am Oberarm ein Armband, auf dem >LEIRBAG< stand. Verwirrt und unsicher sah sie ihn an und wusste absolut nicht, was sie von ihm halten sollte, nickte dann aber. „Bitte folgen Sie mir.“
 

„Das war super“, gestand Jacob begeistert. „Wie in alten Zeiten…“

„So machen mir zwei Gigs m Abend Spaß“, sagte Carlisle ruhig und nippte an seinem Bier.

„Das müssen wir unbedingt wiederholen“, meinte Emmett und grinste wie ein Honigkuchenpferd.

„Stimmt“, sagte Jasper und musste zugeben, dass Edwards Idee super war. Anfangs war er sich nicht sicher gewesen, ob die Idee so super sein würde. Doch Edward hatte ihn eines besseren belehrt.

Edward grinste und trank von seiner Coladose.

„Hey, Leute. Das war eine Meisterleistung“, sagte Jean begeistert und grinste die Band an. „Jetzt verstehe ich, warum sich keiner nach dem Konzert etwas vornehmen sollte.“ Er sah Edward bei diesen Worten an, was fast wie eine Entschuldigung klang. Auch wenn Edward nicht wusste, wofür Jean sich bei ihm entschuldigen sollte.

„Das war erst der Anfang“, sagte Edward ernst. „Wir werden nach allen großen Konzerten ein Geheimkonzert geben.“

„Ausgezeichnete Idee“, meinte Jean begeistert. „Auf der einen Seite spricht das für eure Liebe zu den Fans, auf der anderen Seite macht euch so ein Guerilla-Gig interessant. Bald seid ihr in aller Munde. Alle werden rätseln, wo ihr das nächste Mal heimlich spielt…“

„Rate mal, vom wem diese Idee stammt“, sagte Edward und grinste Jean an.

„Wie?“

„Hier ist das Mädchen, Edward“, sagte jemand von den Leuten die in dem Club arbeiteten und schon stand Bella bei ihnen in dem Raum.

„Aber…“, meinte Jean überrascht. Er hätte nie damit gerechnet, dass Isabella hier her kommen würde, schließlich hatte er doch geglaubt gehabt, dass er deutlich genug gewesen war. Er wollte nicht, dass Isabella hier war. Er war immer noch der Meinung, dass es diese Beziehung der Band störte.

„Hier ist eine Kopie ihres Konzepts“, sagte Edward und reichte es Jean.

Isabella sah ihn überrascht an. „Woher hast du das? Wann hast du das kopiert?“

Edward lächelte seine Freundin liebevoll an und konnte gar nicht erklären, wie froh er war, dass sie hier war. Es war ihre Idee gewesen und sie sollte unbedingt bei dem ersten Geheimkonzert dabei sein. Allerdings war das heute mal wieder mehr als schlecht verlaufen und ständig war Jean bei ihm gewesen, so dass er Bella nicht mal anrufen konnte, geschweige denn ihr eine SMS schicken konnte. „Als ich neulich nach dir gesehen habe, weil du nicht ins Bett gekommen bist, fand ich dich schlafend am Schreibtisch und sah das hier“, erklärte er ihr.

Sie sah ihn überrascht an und nun machte plötzlich alles einen Sinn. Dieses Geheimkonzert kam also doch dazu im Stande, weil es ihre Idee gewesen war. „Dann… beruhte dieses Geheimkonzert auf…“

„Auf deinem Konzept. Allerdings hatte ich nicht mit deiner Anwesenheit gerechnet“, gestand er ihr, aber er war froh, dass sie dennoch hier war. Es war ihre Idee gewesen, sie sollte spüren, was es den Fans bedeutete, dass es dieses kleine Geheimkonzert gab. „Jean, dein Einverständnis vorausgesetzt, wird Bella auch in Zukunft mit uns zusammen arbeiten.“ Sie gehörte nun mal >Gabriel<. Diese Meinung vertrat nicht nur Edward, sondern auch dem Rest der Band. Isabella gehörte dazu. Sie war ein fester Teil der Band. „Es kann einem sehr viel Kraft geben, jemanden an seiner Seite zu haben der einen aufrichtig liebt.“

Jean sah die beiden an, blickte dann zu den anderen aus dem Team und seufzte schließlich. „Ihr klebt wie Kletten aneinander. Aber von mir aus… Dann ist Bella wieder im Team.“ Jean nickte nur und sah Isabella ernst an. „An den großen Shows wird nichts verändert. Deine Arbeit konzentriert sich auf die Kleinen, Fanorientierten Events, verstanden?“

Isabella sah Jean überrascht an. Sie hätte nie gedacht, dass sie wieder zum Team gehören würde. Natürlich hatte sie gehofft, wieder zum Team zu gehören, wenn Jean von ihrem Konzept erfuhr. Doch Hoffen war nicht wissen. Es war unglaublich. Sie konnte es nicht fassen. Sie war wirklich wieder im Team. Das war ja das Wichtigste. Darum ging es doch die ganze Zeit. Auch wenn sie es nicht wirklich selber geschafft und es wieder Edward war, der ihr geholfen hatte. Aber sie war wieder im Team. „Okay“, meinte sie begeistert. Sie würde hart arbeiten, für >Gabriel< und die Fans und vor allem für Edward.
 

„Mr. Voltaire“, sprach jemand Jean an, als dieser gerade nach draußen zu seinem Wagen gehen wollte. Er drehte sich um und blickte den Mann an, der eben Bella in die Garderobe zu >Gabriel< gebracht hatte. Doch es überraschte ihn mehr, wen er neben diesem Mann sah. „Ihre Schwester.“

„Hi“, meinte die Person neben ihr.

„Antonia“, meinte Jean entrüstet. „Bist du schon wieder abgehauen?“

„Ich hab den letzten Zug verpasst“, gestand das Mädchen von 16 Jahre.

„Und was willst du nun von mir?“

„Lass mich kurz zu Edward“, meinte Antonia und faltete ihre Hände vor ihr Gesicht, als würde sie beten. „Bitte…“

„Ich bin nicht Produzent von >Gabriel< geworden, um dir Privataudienzen zu verschaffen“, antworte Jean genervt.

„Nur einmal. Bitte…“

„Oh man“, meinte Jean. Er war vollkommen genervt und konnte nicht glauben, dass er sich mit seiner kleinen Schwester rumplagen musste. War er nicht damals ausgezogen, um nicht mehr den Babysittern spielen zu müssen. Doch er konnte dem Blick seiner kleinen Schwester nie lange widerstehen. Manche Mädchen hatten diesen Undschuldslamm-Blick einfach perfekt drauf. „Na schön, aber wirklich nur dieses eine Mal. Ein Produzent hat schließlich auch seinen Stolz.

„Wuah! Vielen Dank, großer Bruder“, sagte Antonia begeistert und folgte Jean.

„Nicht so laut.“

„Tut mir Leid“, meinte Antonia flüsternd und konnte es immer noch nicht glauben, dass sie ihrem Star endlich näher kommen konnte. Auf diesen Moment hatte sie schon so lange gewartet. Vielleicht würde er ihr etwas erzählen, was sonst keiner wusste. Vielleicht würde sie dann ein Geheimnis mit Edward Masen teilen.
 

„Warum machst du so ein finsteres Gesicht?“, fragte Edward und griff nach Bellas Kinn, hob es an, um ihr ins Gesicht zu schauen. „Was ist los?“

„Ach“, meinte sie nur und drehte den Kopf weg, wich ihm aus.

„Nun sag schon“, meinte er grinsend, so wie er es immer tat, wenn er sie neckte.

„Das war gemein von dir“, sagte sie zu ihm und schmollte. „Du hast alles gewusst und mir kein Wort gesagt.“ Natürlich hatte sie ihm vertraut. Sie wollte ihm immer vertrauen. Doch nun stand sie irgendwie wie ein Idiot da.

„Entspann dich“, meinte Edward, stützte den Arm links von ihr an der Wand, so dass sie zwischen ihm und der Wand gefangen war, sollte sie nicht nach rechts ausweichen.

Doch sie sah gar keinen Grund darin, sich zu entspannen und irgendwie hatte sie auch keine Lust dazu. Sie wollte sauer auf ihn sein und es ihm nicht mehr so leicht machen und ihm einfach verzeihen. Er hätte ihr ruhig sagen können, dass er von ihrem Konzept gewusst hatte. Hatte sie doch die ganze Zeit versucht ihn zu erreichen und war da wirklich an ihre Grenzen gegangen.

„Oder muss ich nachhelfen?“

Bevor sie ihn fragend ansehen konnte, hatte Edward schon seine Lippen auf ihre gedrückt. Seine Lippen waren rau, was daran lag, dass er sehr lange gesungen hatte. Doch statt ihn wütend von sich zu stoßen, genoss sie den Kuss, erwiderte ihn und hoffte, dass er nie enden würde.

„Edward! Ich muss dich sprechen“, sagte jemand und Isabella sah aus dem Augenwinkel, dass die Tür geöffnet wurde und jemand eintrat. Doch Edward öste sich nur widerwillig von ihr, genauso schwer fiel es ihr, diesen Kuss zu unterbrechen. Schließlich war es aber doch Isabella, die den Kuss beendete, weil sie sich beobachtet fühlte.

„Edward, ich möchte dir jemanden vorstellen.“

Edward drehte sich genervt um und blickte Jean wütend an. „Siehst du nicht, dass ich beschäftigt bin?“

Jean trat zu Seite und jemand trat neben ihn. Es war Toni, stellte Isabella überrascht fest. „Toni“, sagte Bella überrascht.

„Was… machst du hier?“, fragte Toni und sah Bella überrascht an.

„Siehst du? Genau das wollte ich dir ersparen“, meinte Jean. „Musiker haben eben oft Mädchen bei sich.“

„Aber… sie…“, meinte Toni und senkt den Kopf, als ertrug es nicht länger Bella oder Edward noch länger anzusehen. Dann drehte er sich um und rannte weg.

„Toni… Toni“, schrie Bella ihm nach, doch Jean hielt sie fest, als sie Toni hinterher rennen wollte.

„Einen Moment“, meinte er ernst. „Woher kennt ihr euch?“

„Wie kommt Toni hier her?“, fragte Bella Jean sauer. „Und wieso mit Ihnen?“

„Toni? Ach so nennt sie sich jetzt! Ihr Name ist Antonia, sie ist meine kleine Schwester“, erklärte Jean ihr.

Schwester? Toni war ein Mädchen? Jean war der Bruder, der bei >Gabriel< arbeitete? Bella war verwirrt und überrascht, geschockt und irgendwie auch unsicher. Ausgerechnet der Mensch, der nichts davon wissen sollte, wusste nun Bescheid.

„Du wusstest es“, meinte Jean und sah Bella überrascht an. „Darum hast du dich mit ihr angefreundet. Du wusstest, wie sehr sie ihn mag.“

„Nein… ich“, wollte sie ihm wiedersprechen. Sie wollte Jean sagen, dass ihr die Freundschaft mit Toni sehr viel bedeutet hatte. Sie mochte ihn… sie… Offensichtlich hatte jeder seine Geheimnisse.

„Du bist wirklich ein grausames Geschöpf“, meinte Jean genervt und drehte sich weg.

Grausam… „Ich… ich wollte ihr nicht wehtun“, sagte sie leise und beobachtete wie Jean die Tür hinter sich schloss und Edward und sie wieder alleine ließ. „Darum habe ich nichts gesagt.“ Sie brachte es einfach nicht über sich, ihr zu sagen, dass ich Edwards Freundin bin. „Es tut mir Leid.“ Aber sie konnte es ihm nicht sagen. Sie wollte diese Freundschaft haben. Sie wollte Toni aber auch nicht verletzen. „Es tut mir so Leid…“, brachte sie verzweifelt vor.

Gerade die Tränen drohten, Überhand über sie gewinnen, spürte sie wie sich Arme um sie legten. Edward umarmte sie von hinten, hielt sie fest, weil er ganz genau wusste, dass sie diesen Halt nun brauchte. So wie sie das Glück fühlte, wenn er glücklich war, schien er am eigenen Körper zu fühlen, wenn sie traurig war. „Hör auf“, flüsterte er ihr zu. „Hör auf, dich zu quälen.“ Seine Arme umschlangen sie fester, er drückte sie an sich und wollte ihr zeigen, dass er immer bei ihr sein würde. „Es ist unmöglich, jemanden zu lieben, ohne andere zu verletzen. Wenn sich jemand verletzt fühlt, weil wir uns lieben dann ist es meine Schuld.“ Er drehte sie zu sich um und sah ihr ins Gesicht.

„Was? Wieso deine…?“, fragte sie verwirrt.

„Weil ich außer dir niemanden lieben kann“, antwortete er ihr, vollkommen ernst.

„Edward…“

„Wäre ich kein Musiker, dann…“

„Was?

„Ach, nichts“, meinte er und drehte sich von ihr weg. „Vergiss es einfach.“

Sie sah ihm nach, starrte auf seine breiten Schultern und seufzte nur. Edward mochte sie vor allem bewahren. Sogar von ihrem schlechten Gewissen und ihren Schuldgefühlen. Das war nicht richtig, fand sie. Er konnte nicht für Alles die Schuld auf sich nehmen.
 

Antonia Voltaire schluchzte und kämpfte mit ihrer Fassung. Sie konnte nicht glauben, dass sie eben gesehen hatte, wie Edward Bella geküsst hatte. Sie war sich nicht mal wirklich sicher, worüber sie sich mehr ärgerte. Das Bella von Edward geküsst wurde oder dass Bella ihr verheimlicht hatte, wie gut sie Edward kannte.

„Hör auf zu heulen! Du bist doch kein kleines Mädchen“, meinte Jean frustriert. Er konnte noch nie mit Mädchen umgehen, die weinten. Deswegen stand er auch auf Männer. Männer wirkten nicht so hilflos, wenn sie etwas verletzte. Sie weinten nicht. Sie schreien nicht. Sie zeigten nicht, wie verletzt sie waren.

„Das musst du gerade sagen, du Tunte“, warf Antonia ihrem Bruder vor.

„Na, na…“

„Das lasse ich nicht zu. Ich habe ihr vertraut“, sagte Antonia wütend.

„Sie meinte es nicht böse.“

„Aber sie wusste, wie sehr ich Edward mag. Sie kostet ihre Überlegenheit aus … und das soll nicht böse sein?!“

Jean seufzte und zuckte mit den Schultern, während er sich eine Zigarette anzündete. „Was hast du jetzt vor?“

„Das ist meine Sache“, sagte Antonia wütend. „Ich werde sie und Edward auseinander bringen.“

Jean blickte seine kleine Schwester an, zog an seiner Zigarette und hörte ihr aufmerksam zu.

„Nicht zu fassen… Edward und diese kleine Schlampe.“

„Selbst wenn sie eine Mörderin wäre, Edward hält zu ich“, sagte er ernst und blickte in den blauen Rauch, den er ausblies. „Es interessiert ihn nicht, dass er ein großer Star ist und sie nur irgendein Fan. Früher war er eiskalt und berechnend, aber sie hat eine Marionette aus ihm gemacht.“

„Eiskalt?“, fragte Antonia überrascht. „Jetzt tust du Edward Unrecht! Du kennst ihn nicht! Mag sein, dass er die Frauen früher ausgenutzt hat… aber du siehst ja, wie sehr er liebt…“

„Du hast doch keine Ahnung, Antonia“, meinte Jean und tippte mit dem Zeigefinger auf seine Zigarette, so dass die Asche auf den Boden fiel. „Edwards Freundlichkeit, sein Lächeln, all seine Liebe sind einer einzigen Frau vorbehalten.“

Isabella…
 

Isabella stand vor dem Sideboard im Wohnzimmer und wählte zum wiederholten Male die Telefonnummer, die auf Tonis Visitenkarte. Doch es ging immer nur die Mailbox ran, niemals nahm Toni… Antonia ab.

„Hallo?“, sagte plötzlich eine Stimme am anderen Ende der Leitung und Bella war vollkommen überrascht, hatte sie doch wieder damit gerechnet, dass wieder die Mailbox ran gehen würde.

„Ehm… Toni… hier ist… Bella…“

Doch dann hörte sie das Klicken in der Leitung und kurz darauf hörte sie das „tüüüüt“ im Hörer. Sie nahm den Hörer von ihrem Ohr und starrte es an. Sie wollte sich entschuldigen und ihr erklären, wie es dazu kam. Doch offensichtlich wollte Antonia nichts davon hören. Vielleicht brauchte Toni ja noch etwas Zeit.
 

Sie ging zu „Mars Productions“ um mit Edward an einem Song zu arbeiten. Er hatte ein neues Lied komponiert und sie sollte ihn sich anhören und sich einen Text dazu ausdenken. Sie hoffte, dass ihr diese Ablenkung gut tun würde. Vielleicht würde sich dann besser fühlen, nicht mehr so sehr schuldig, wegen der Sache mit Antonia. Das ging ihr sehr zu Herzen. Edward versuchte sie auf andere Gedanken zu bringen, doch das war schwierig. Sie fühlte sich schuldig, hatte ein schlechtes Gewissen.

„Hey, willst du zu Edward?“

„Du kleines Miststück“, sagte jemand hinter ihr und als sie sich umdrehte, blickte sie in das Gesicht von ungefähr zwei Dutzend >Gabriel<-Fans.

Isabella wusste nicht, was sie ihnen sagen sollte oder warum sie nun vor ihnen standen und sie skeptisch musterten. Doch noch bevor sie ihnen auch nur >Guten Tag< sagen konnte, stieß man sie gegen die Wand. Einfach so.

Sie hörte jemand man lachen und sah überrascht in das Gesicht von Antonia, die in ihrer Nähe stand, ihr aber nicht hielt, sondern sie einfach nur angrinste. „Was ist das für ein Gefühl, als Edwards Freundin auf uns haberzusehen?“

„Toni…“

„Es hat dir sicher diebisches Vergnügen bereitet, mich so an der Nase herumzuführen“, warf Antonia ihr vor.

„Toni… ich…“ Sie wollte auf Toni zugehen, doch jemand packte Isabella an den Haaren und hielt sie zurück.

„Du bist wirklich das Letzte…“, sagte jemand. „Weißt du, was wir mit kleinen Schlampen wie dir machen?“

„Worauf wartet ihr noch?“, meinte Toni kalt. „Zeigt’s ihr! Danach wird Edward sie nicht mehr so begehrenswert finden.“

„Toni…. Bitte hör mich an“, sagte Bella zu Toni und betete dafür, dass Toni sie wieder mit den gleichen begeisterten Augen ansehen würde, wie noch vor ein paar Tagen, als sie zusammen ein Konzert von >Gabriel< angesehen hatten.

„Los! Komm mit“, sagte jemand, griff nach Isabellas Haaren und zog sie mit sich, weg vom Haupteingang, wo man sie sehen und sehen konnte.

„Toni…“, schrie Bella und sah sie an.

Jemand schlug ihr ins Gesicht und stellte sich ihr ins Blickfeld, so dass sie Toni nicht mehr sehen konnte.

„Nach außen schüchtern, aber innerlich total verdorben“, sagte jemand.

„Du bist du sprachlos!“, meinte jemand anderes.

„Höchste Zeit, dass du von deinem hohen Ross runterkommst“, sagte ein >Gabriel<-Fan mit blonden langen Haaren.

„Du hältst dich wohl für was Besseres?“

Man schlug ihr ins Gesicht, trat sie, als sie auf dem Boden lag und ließ nicht von ihr los.

„Edward, soll endlich erfahren, wie du wirklich bist.“

„Du widerliche Schlampe.“

„Na los!“, schrie Toni. „Sag es endlich! Sag, dass es dir Leid tut und du dich von Edward trennst.“

Doch so leicht gab Bella sich nicht geschlagen. Sie wehrte sich, trat jemand und hin und wieder traf sie auch jemanden. Sie kratzte, wenn ihr jemand zu nahe kam. Sie würde nicht zu lassen, dass man sie und Edward trennte.
 

„Beeilt Euch. Es ist nicht mehr viel Zeit“, sagte der Fahrer, der mit dem Wagen vor dem Eingang stand.

„Wo sind die anderen?“, fragte Jean, dem Edward folgte.

„In der Garderobe.“

Edward blieb stehen und blickte zur Ecke, des Gebäudes, wo er ein paar Mädchen sah, die in einem Kreis standen und irgendwie glaubte er Bellas Stimme zu hören. Verzweifelt. Wütend. Schreiend.

„Was zur Hölle….“ Er wollte losrennen, weil er sie retten wollte. Er würde sie da raus holen, in was auch immer sie geraten war. Er wusste einfach, dass sie es nicht verdient hatte.

„Halt! Warte“, meinte Jean, der schnell begriffen hatte und Edward festhielt, damit er nicht los rannte. „Was hast du vor?“

„Dumme Frage! Ich werde dieser Meute eine Lektion erteilen!“, schrie Edward aufgebracht.

„Edward, mach keinen Unsinn.“ Jean hielt ihn immer noch fest. Er würde nicht zu lassen, dass Edward nun los rannte und Selbstjustiz verübte. „Du bist Sänger von >Gabriel<! Du bist ein Star!“ Jean hielt ihn fest, stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht gegen Edwards Wut. „Weißt du, was passiert wenn du dich mit deinen Fans prügelst. Dann geht dein tolles Image zum Teufel“, erklärte Jean ihm.

Edward biss sich auf die Unterlippe, natürlich wusste er, dass sein Image dann flöten ging, aber er konnte doch nicht einfach zulassen, wie man Bella etwas antat. „Das ist mir scheißegal“, erklärte er Jean schließlich. „Lass mich los!“

„Kommt nicht in Frage“, meinte Jean und hielt ihn immer noch fest.

„Ich sehe doch nicht tatenlos zu, wie ein Mädchen verprügelt wird. Mein Mädchen!“

„Spiel hier bloß nicht den coolen Helden“, meinte Jean ernst. Doch er merkte, dass er so bei Edward nicht weiter kam. Er holte aus und boxte ihm gezielt in den Bauch, so dass dieser nach vorne klappte und aufstöhnte.

„Was ist nur… in dich gefahren?“, fragte Edward und versuchte wieder zu Atem zu kommen.

Jean antwortete ihm nicht, sondern blickte sich nach zwei Angestellten um. „Bringt ihn in die Garderobe. Er hat gleich einen Auftritt.“ Zwei Leute kamen und griffen Edward links und rechts an den Armen.

„Shit“, meinte Edward, konnte sich aber kaum bewegen. „Ich darf meine eigene Freundin nicht beschützen.“ Er war wütend. Edward war verdammt noch wütend auf Jean Voltaire. Das würde er ihm nie verzeihen. „Willst du wissen, für wen ich Musik mache?“, schrie er Jean, sammelte all seine Kraft zusammen, sackte dann aber wieder nach vorne. Jean antwortete ihm nicht, sondern ging einfach.
 

„Na los! Sieh mich an“, forderte eines der Mädchen, welches Isabella gepackt hatte.

„Hast du endlich genug?“, fragte ein anderes. Toni stand am Rand und grinste nur. Es fühlte sich gut an, zuzusehen, wie Isabellas Gesicht immer dicker anschwoll, die Lippe blutete und blauer wurde.

„Was? Du willst dich noch immer nicht von ihm trennen?“, fragte die eine fassungslos und holte aus um sie wieder zu schlagen.

Isabella presste die Augen zusammen, wartete auf den Schlag. Der jedoch ausblieb.

Sie öffnete überrascht die Augen, als sie spürte, wie man sie losließ. Sie taumelte zur Seite, da sie sich so schwach fühlte, wie noch nie.

„Bruder!“, brachte Antonia entsetzt hervor.

„Hört sofort auf, oder es passiert was!“, forderte Jean, der immer noch das Mädchen am Handgelenk gepackt hatte, welches Isabella eben noch schlagen wollte.

„Aber diese Schlampe…“ Doch Antonia kam nicht dazu, auszusprechen, was sie sagen wollte. Jean hatte ausgeholt und seiner Schwester ins Gesicht geschlagen.

„Ich warne dich, kleine Schwester. Komm mir nicht in die Quere!“ Er ließ Antonia und ihre Freundinnen stehen und griff nach Isabella, welche unsicher auf ihren Beinen stand. „Los, Bella. Komm mit.“

Bella drehte sich um und blickte Toni an. „Ehm… Toni…Es tut mir Leid. Hörst du, es tut mir Leid.“ Doch Antonia drehte sich nicht zu ihr um, sie sah Bella und Jean nicht mal an.
 

Jean saß vor Bella und sah sich die Wunden in ihrem Gesicht an. Er seufzte tonlos aus und zog den Verbandskasten heran. „Verdammt! Warum hast du dich nicht mehr gewehrt?“

„Habe ich“, erwiderte Bella nur.

Er griff nach einem nassen Lappen und tupfte vorsichtig die blutigen Stellen weg, wischte das getrocknete Blut von ihrer sonst so makellosen Haut. Sie zuckte immer wieder zusammen, als er über eine offene Wunde fuhr. Doch was Jean wirklich überraschte war, dass sie nicht weinte. Offensichtlich war Bella stärker als er immer gedacht hatte. Sie hielt mehr aus, als er geglaubt hatte.

„Du weinst ja gar nicht“, meinte er und griff nach dem Pad um die Wunden nun zu reinigen.

„Hmm….“

„Wenn es um Edward geht, kannst du richtig stark sein, wie?“, meinte er und lächelte sie an. „Aber, wenn dir etwas weh tut, darfst du ruhig weinen.“

Bella starrte Jean fragend und unsicher an. Doch sie spürte, wie seine Worte etwas in ihr bewirken. Sie konnte spüren, wie seine ernst gemeinten Worte ihre Wand einriss, die sie erbaut hatte. Das wäre doch blanker Hohn, dachte sie. Verglichen mit dem, was sie Edward angetan hatte, gab es für sie doch gar keinen Grund zu weinen.

Doch schließlich spürte sie, wie sie diesen inneren Kampf verlor. Heiße Tränen rannen aus ihren geschwollenen Augen und liefen über ihre Wangen, die gerötet waren. Jean legte die Arme um sie und drückte sie an sich.

Isabella hatte die Schläge ertragen, weil sie kein Recht hatte zu weinen, hatte sie gedacht. Aber so viel Güte, konnte sie einfach nicht ertragen.

Jean hielt sie fest und versuchte sie zu trösten, in dem er ihr beruhigend über das braune Haar und den Rücken strich. „Bella, du bist ein liebes Mädchen. Wenn Edward dir nicht hilft, werde ich dich künftig beschützen“, versprach er ihr.
 

„Edward!“, rief Jasper ihm nach und folgte seinem Bandkollegen und Freund. Jasper hatte ein ungutes Gefühl und er musste das klären. Er spürte, dass irgendetwas mit Edward nicht stimmte und er war schon immer dafür verantwortlich gewesen, zu sorgen, dass die Stimmung in der Band stimmte. „Also, dein Auftritt…“ Edward blieb stehen, drehte sich jedoch nicht zu Jasper um, um ihn anzusehen. „Findest du nicht, dass da irgendetwas gefehlt hat? Es war überhaupt kein Gefühl da.“ Doch Jasper hatte das Gefühl, dass Edward ihm nicht wirklich zuhörte, deswegen griff er Edward an der Schulter, wollte ihn zu sich herum drehen. „Hör mir gefälligst zu!“

Doch als er Edward ins Gesicht sah, erschrak er. Es waren die kalten Augen, die er vor Jahren schon mal gesehen hatte. Damals, als er das erste Mal mit Edward gesprochen, hatte Edward ihn genauso kalt und herablassend angesehen. Bella hatte dafür gesorgt, dass dieser Blick in Edwards Augen verschwand. Sie sorgte dafür, dass Edwards Züge sanfter und weicher wurden.

Doch nun war der kalte Blick wieder da.

Jasper ließ Edward los und sah ihm nach, wie er einfach ging.

„Was ist los, Jasper?“, fragte Emmett, der hinter ihm auftauchte. „Du bist wie gelähmt.“

„Dieser Blick…“

„Was meinst du?“

„Als ich Edward zum ersten Mal sah, hatte er denselben Blick. So unnahbar und eiskalt, ohne einen Funken Gefühl darin.“ Er seufzte und sah Edward nach. „Aber was ist passiert?“

„Wer hat den alten Edward wieder geweckt?“, fragte Emmett und das war die richtige Frage.
 

Als Antonia vom Einkaufen nach Hause ging, war sie mehr als überrascht, als sie Edward vor der Haustür entdeckte. Sie blieb wie erstarrt stehen, denn das ganze wirkte wie ein Traum. In diesem Traum, stand Edward so wie jetzt, an einer Hauswand, sah sie mit seinem intensiven Blick an, nahm mit einer lässigen Bewegung seine Sonnenbrille von der Nase und grinste sie an. Ein Traum, aus dem sie nie erwachen wollte.

„Hi“, meinte Edward und Antonia sah sie ihn immer noch vollkommen überrascht an.

„Wow! Du bist wirklich.“

Sie seufzte, als er sie angrinste, mit genau dem Grinsen, von dem sie sich immer gewünscht hatte, dass es irgendwann einmal nur ihr gehören würde.

„Was wünscht du dir von mir?“ Er stieß sich von der Wand ab und trat auf sie zu. „Ich erfülle dir jeden Wunsch.“ Er hob die Hand an und streichelte ihr sanft über die Wange. „Nun sag schon.“

„Wie...“, fragte sie unsicher und musste sich daran erinnern, dass sie atmen sollte. Doch während er ihr so nahe war, war sie sich nicht mal sicher, wie das überhaupt ging.

„Ich… ich möchte… einen… Kuss…“

Edward zögerte nicht lange und drückte seine Lippen auf ihre. Sie war vollkommen überrascht, hätte doch nie gedacht, dass er sie küsste. Der Kuss wurde schnell heftiger, leidenschaftlicher. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und presste seine Zunge in ihren Mund, was sie vollkommen überforderte. Sie drückte ihn von sich und sah ihn überrascht mit großen Augen an. „Edward…“ Er streichelte ihr das kurze Haar hinters Ohr und sah sie einfach nur an, ohne jegliche Regung in seinem Gesicht. „Warum tust du das?“

„Das spielt doch keine Rolle“, meinte er zu ihr.

Sie nickte nur und griff sich an die Brust. „Sollte es wegen Bella sein… dann…“

Doch sie konnte nicht aussprechen, was sie sagen wollte, denn Edward drückte seine Lippen wieder auf die ihre. „Dann was?“, fragte er und sah sie ernst an.

Sie sah ihn überrascht an. „Dann… Dann…“ Doch sie sprach es nicht aus, sondern warf sich Edward um den Hals. „Ach, nichts…“ Sie sollte nicht über Bella reden. Sie sollte es genießen, dass er jetzt hier war. Bei ihr. Bella konnte ihr doch egal sein. Er war hier. Bei ihr. Sie konnte ihn umarmen. Er hatte sie geküsst. Das war so viel besser, als jeder Traum.
 

„Komm ruhig rein“, sagte Jean, als er in seine Wohnung getreten war, Isabella jedoch unsicher vor der Tür stand. „Wie oft soll ich es dir noch sagen?“, meinte er zu ihr vollkommen ernst. „So kannst du nicht zu Edward nach Hause gehen. Wer weiß, was er vor Wut anstellen würde?“

Isabella wusste, dass Jean recht hatte. Edward würde verdammt wütend sein, wenn er die blauen Flecke oder die Wunden in ihrem Gesicht sah. Er würde ausrasten und sie war sich nicht mal sicher, ob sie ihn dann noch aufhalten konnte. Vielleicht würde die Wut irgendwann die Überhand gewinnen und sie würde ihn nicht mehr aufhalten können. Er würde sie fragen, wer ihr das angetan hatte. Aber würde sie ihm das sagen können? Dennoch war sie sich nicht sicher, ob es eine gute Idee sein würde, bei Jean zu übernachten. Er war schließlich Antonias Bruder. Und außerdem war er ein Mann.

„Was ist jetzt?“, fragte Jean, doch sie bewegte sich immer noch nicht. „Na schön, dann lass dich nicht von irgendeinem Perversen mitnehmen.“ Er ging in die Wohnung und Isabella brauchte einen Moment, doch dann griff sie nach dem Stoff seines Hemdes, hielt ihn fest.

Jean sah sie überrascht an und wartete darauf, dass sie irgendetwas sagte oder tat. „Keine Sorge. Ich mache mir nichts aus Frauen“, stellte er klar und hoffte somit ein Teil ihrer Angst zu nehmen. Und vielleicht war es genau dieser Satz, der sie überzeugte, doch sie trat über die Schwelle und Jean konnte nach ihr die Türe schließen.
 

Es war ungewohnt bei jemanden anderen zu duschen, doch Jean war der Überzeugung, dass Isabellas Körper gut tun würde, wenn sie sich unter dem warmen Wasserstrahl stellen würde. Sie stellte das Wasser in der Duschzelle an und schälte langsam die einzelnen Kleidungsstücke von ihrem Körper. Sie erschrak jedoch als sie sich im Spiegel sah und die ganzen blauen Flecke sah. Ihr ganzer Körper schien von den Flecken übersät zu sein. Die Zeichen der Peinigung waren auf ihren Armen, ihren Beinen, ihrem Rücken und auch auf ihrem Bauch zu finden. Sie war gezeichnet. Ihr Gesicht würde bald wieder verheilt sein. Aber ihren Körper würde sie noch eine ganze Weile vor Edward verstecken müssen, das wusste sie, als sie in den Spiegel sah. Sie wusste, dass er sie dennoch lieben würde. Doch es würde einen Hass in ihm entfachen und das konnte >Gabriel< momentan absolut nicht gebrauchen. Sie mussten sich auf ihren Sänger verlassen können und sie kannte ihn, er war unberechenbar, wenn er sich an jemanden rächte und das durfte sie nicht zulassen. Für >Gabriel<.

Sie stellte sich unter das warme Wasser und zuckte zuerst zusammen, als der Wasserstrahl ihre empfindliche Haut betraf.

Natürlich konnte sie Tonis Zorn verstehen. Sie hatte Bella vertraut. Es war unfair von ihr gewesen, ihr zu verheimlichen, dass sie Edwards Freundin war. Auch wenn sie keine Freundinnen mehr waren, sollte sie wissen, dass es keine böse Absicht war. Vielleicht sollte sie es einfach morgen noch mal versuchen, mit ihr zu reden.
 

Jean führte Bella, die in einem großen Hemd und einer sehr locker sitzenden Jogging-Hose von Jean, die ihr einige Nummer zu groß war, in das Gästeschlafzimmer. Doch sie war wirklich etwas überrascht, irgendwie hatte sie dann doch etwas anderes erwartet.

„Gefällt es dir nicht?“, fragte Jean sie und sah sie fragend an.

„Nein, das ist es nicht“, sagte sie sofort. „Der Raum wirkt nur sehr steril und männlich, so als würde er nur zum Schlafen benutzt. Ich hatte es mir plüschiger vorgestellt.“

„Nicht alle Tunten haben einen femininen Geschmack“, stellte Jean klar. „Und nun Marsch ins Bett. Morgen führ geht es früh raus.“

„Okay“, meinte Bella und schob die Bettdecke auf dem großen Bett zur Seite und schlüpfte da runter.

Sie zuckte zusammen, als Jean sich auf die Kante des Bettes setzte, nach ihrem Kinn griff und sie musterte. „Sie haben dich wirklich Übel zugerichtet. Aber mit etwas Schminke kriegen wir das schon hin.“ Jean stand wieder auf und ging zur Tür. „Gute Nacht“, sagte er und knipste das Licht aus.

Isabella kuschelte sich in das Kissen und wusste sofort, dass es ihr schwer fallen würde einzuschlafen. Ihr fehlte Edward. Sein Geruch war nicht auf dem Kissen, in das sie sonst ihr Gesicht pressen würde und seine Wärme fehlte ihr. Sie würde sich nicht an ihn kuscheln können. Sie fragte sich, was er wohl gerade tat.
 

Edward wusste nicht was er denken sollte, als er nach Hause kam und eine dunkle Wohnung vor sich fand. Schon als er die Tür geöffnet hatte, wusste er, dass Bella nicht da sein würde. Er spürte sofort, dass ihre Wärme fehlte. Er warf die Tür zu, trat in die Dunkelheit der Wohnung. Er sah nicht ein, warum er ein Licht anschalten sollte. Es war egal ob es dunkel war oder hell. Das was zählte war, dass sie nicht da war. Er ging direkt zum Anrufbeantworter und sah, diesen leuchten. Er drückte den Knopf und hörte die einzige Nachricht auf dem Band ab.

„Sie haben eine Nachricht: 20 Uhr 11 Minuten: Hallo? Edward, entschuldige. Aber ich übernachte heute bei einer Freundin. Wir sehen uns Morgen. Gute Nacht…“ Er starrte das Gerät an und fühlte sich irgendwie wie tot. Er spürte gar nichts, war nicht wütend oder glücklich. Er wusste nur, dass er ein paar Dinge zu erledigen hatte.
 

Jean hatte ihr gesagt, wo seine Schwester sich öfters mit ihren Freundinnen traf und Bella war sehr unsicher, als sie auf Antonia und ihre Freundinnen zu ging. Sie hatte keine Ahnung, ob sie Bella wieder angreifen würden. Sie hatte ein Kleid an, das Jean ihr besorgt hatte. Es war lang und bedeckte ihre Arme, sowie ihre Oberschenkel. Es war nicht hübsch, aber es verdeckte die Flecken und damit erfüllte es seinen Zweck durchaus.

„Toni, ich würde gerne mit dir reden“, sagte sie unsicher.

„Hast du immer noch nicht genug?“, fragte eine von Tonis Freundinnen und sah Bella wütend an.

„Wartet“, meinte Toni und streckte den Arm aus, hielt ihre Freundinnen somit zurück. „Schon gut, Bella.“ Sie trat auf Bella zu und sah sie ernst an. „Ich habe dir auch schlimmes angetan.“ Sie seufzte aus. „Und ich kann deine Gefühle verstehen.“ Sie griff nach Bellas Händen und lächelte sie an. „Warum vergessen wir das ganze nicht und vertragen uns wieder?“

„Ehm… okay“, meinte Bella verwirrt, aber doch glücklich. Sie hatte sich dieses Treffen durchaus schlimmer vorgestellt, doch offensichtlich hatte sich ganz umsonst Sorgen gemacht. Sie hatte nicht gedacht gehabt, dass Toni ihr das verzeihen würde.

„Prima“, meinte Toni und grinste sie an.
 

>Gabriel< war gerade im Tonstudio und sie übten an ein paar neuen Songs. Die Stimmung war schlecht und angespannt. Sie wiederholten das Lied nun schon zum Fünften Mal. Sie waren ausgepowert und brauchten alle eine Pause.

„Okay, noch mal“, meinte Jasper ernst, als sie das Lied beendet hatten.

„Hey, Jasper. Das war nun schon das Fünfte Mal. Wie oft sollen wir das Stück noch spielen?“, fragte Jacob Jasper genervt.

„Bis ich mir mehr Mühe gebe?“, fragte Edward und sah Jasper genervt an. „Komm mir nicht mit solchen Sprüchen.“

„Aber… du bist irgendwie anders als sonst“, erklärte Jasper und sah seinen Freund ernst an.

Edward schmunzelte nur, ließ das Mikrofon los und ging zur Tür.

„Wo willst du hin?“, fragte Jasper ihn.

„Wenn euch meine Nase nicht gefällt, kann ich ja ruhig aussteigen“, stellte Edward klar und grinste sie an.

„Edward“, schrie Emmett ihn sauer an, vollkommen überrascht über das Verhalten seines Freundes.

„Hey! Red nicht so einen Mist“, meinte Carlisle.

Doch Edward öffnete die Tür, ignorierte die Worte seiner Kollegen.

„Edward!“, schrie Jake ihm nach, glaubte nicht, dass Edward wirklich das Tonstudio verlassen würde.

„Waah! Was für ein Alptraum!“, meinte Emmett und fuhr sich durchs schweißnasse Haar. „Edward ist wieder ganz der Alte.“

Jean streckte den Kopf rein und sah die vier Übrigen fragend an. „Edward ist gerade gegangen. Ist die Probe schon vorbei?“ Doch die anderen waren noch da. Jasper reagierte schnell und griff Jean am Kragen, hielt ihn fest. „Du bist Schuld, dass sich Edward so verändert hat! Du mit deinem verdammten >internationalen Durchbruch<!“, sagte Jasper wütend. „Es gibt nur eine Erklärung für dieses Benehmen! Jemand hat ihn verletzt oder hintergangen. Er würde niemals von sich aus…“

„Mich trifft keine Schuld“, sagte Jean und sah Jasper ernst an. Jasper erkannte in Jeans Augen, die Ehrlichkeit. Sah jedoch, dass da noch mehr war. Schuld? „Ich habe ihn nicht hintergangen.“

Jasper ließ ihn los und sah Jean fragend an, aber er glaubte ihm. Er glaubte Jean, wenn dieser ihm mit ehrlichen Augen ansah und sagte, dass er Edward nicht betrogen hatte. Doch Jean schien etwas zu wissen. Irgendetwas war passiert. „Ich habe ihn nicht hintergangen. Nicht er wurde verletzt, sondern…“ Er konnte es nicht mal richtig aussprechen. Es fiel ihm schwer. „Sein größter Schatz.“
 

„Bella“, brachte er atemlos über die Lippen, als er sie sah. Sie sah ihn mit einem Lächeln an und ihm wurde warm ums Herz. Wie konnte man jemanden nur so sehr lieben, dass es einem wehtat, wenn diese Person nicht immer bei einem war.

„Entschuldige, dass ich einfach woanders übernachtet habe. Du siehst aus, als hättest du einen draufgemacht“, stellte sie fest.

Doch sie konnte so viel Lächeln wie sie wollte. Sie konnte ihn nicht belügen. Er kannte sie. Er kannte sie besser als sich selber. Edward trat auf sie zu und nahm ihr Gesicht in seine Hände, doch statt sie zu seinen Lippen zu ziehen, musterte er ihr Gesicht. „Warum trägst du heute so viel Make-Up?“

Sie starrte in seine grünen Augen und fand das Leuchten der Sterne darin nicht mehr. „Das… Das ist…“, sie wusste nicht was sie ihm sagen sollte. „Genauso viel wie sonst.“ Es fiel ihr schwer, verdammt schwer, ihn anzulügen.

Er ließ die Hände von ihren Wangen gleiten und griff nach ihrem Handgelenk, um sie mit sich zu ziehen.

„Was hast du vor?“, fragte sie unsicher, folgte ihm aber, ohne sich gegen ihn zu stemmen. Er öffnete eine Tür, vergewisserte sich, dass keiner da drin war und zog sie rein. Sofort schloss er die Tür hinter ihr und bevor sie wirklich etwas tun konnte, hatte er den Reißverschluss ihres Kleides aufgezogen und schon den Stoff über ihre Schultern. Sie zuckte, zitterte auch. Weil sie wusste sehr wohl, dass er jeden einzelnen blauen Fleck musterte, ihn wütend anstarrte, in der Hoffnung, dass sie so verschwinden würden.

Sie verschränkte die Arme vor ihrer Brust und trat einen Schritt zurück. „Das… das ist im Sportunterricht passiert… Beim Geräteturnen… Ich hab mich überall gestoßen… darum die blauen Flecken…“

Er sagte nichts, sondern beugte sich nach vorne und sie spürte seinen heißen Atem unterhalb ihres Ohres. Er wirkte unsicher und irgendwie verletzlich.

„Es ist halb so wild“, sagte sie zu ihm, aber auch zu sich selber. Sie war den Tränen nahe, doch wollte sie nicht vor ihm weinen, weil er sonst denken würde, sie hätte Schmerzen. Doch eigentlich würde sie seinetwegen weinen. Er war so verletzlich. Er brauchte, der ihn liebte, sich um ihn kümmerte und für ihn da war. Er war ein wundervoller Mensch, so sanft und ehrlich. Er kämpfte und führte Kriege, nur um die Frau, die er liebte zu beschützen. Es ging ihn nie wirklich um sich selber. Er sorgte sich um seine Freunde, um die Menschen, die er liebte.

„Es tut mir Leid“, brachte er hervor und sein Atem kitzelte ihre Haut.

„Edward…?“

Seine Hand fuhr sanft über ihre Haut, die Arme nach oben und seine Lippen legten sich ganz leicht auf einen blauen Fleck. Er küsste den Fleck an ihrer Schulter und hoffte, wenn sich seine Lippen von dieser Haut entfernten, dass er auch den Schmerz mitnahm. „Es tut mir Leid… Es tut mir so Leid…“

Seine Stimme zitterte. Es wirkte so, als würde er weinen. Ihretwegen.

„Edward….“
 

Als Jean ins Tonstudio ging, fand er Edward am Mikrofon vor. Er beobachtete ihn eine Weile, sah, dass er traurig aussah, irgendwie verzweifelt. Jean erkannte, dass Jasper Recht hatte. Etwas war in Edward zerbrochen.

„Du hast den Jungs einen ganz schönen Schreck eingejagt“, sagte er schließlich und Edward sah ihn fragend an.

Doch er drehte Jean gleich wieder den Rücken zu. „Und wenn schon…“

Jean nickte. Es war offensichtlich, dass Edward nicht mit ihm reden wollte. Offensichtlich wollte er mit niemanden mehr reden, denn die Jungs von >Gabriel< kamen bei ihm ja auch nicht weiter. „Bella hat gestern bei mir übernachtet.“

„Was?“, fragte Edward überrascht.

„Sag mal, Edward… was würdest du tun, wenn ein Anderer mit ihr schläft?“

Edward drehte sich ruckartig um und packte Jean am Kragen. Er hielt ihn fest und sah ihn wutentbrannt an. „Ich würde ihn umbringen. Auf bestialische Weise! Ganz gleich, wer er ist! Egal, was danach aus mir wird!“

Jean lächelte. „Das ist der Edward, den ich kenne…“

„Was meinst du?“

„Ich weiß, was in deinem Kopf vorgeht“, meinte Jean und sah Edward erklärend an. „Du gibst dir selbst die Schuld daran, dass Bella verletzt wurde.“

Edwards Hände lösten sich von Jeans Kragen und er stieß ihn etwas zurück.

„Du bist bereit, deine Karriere zu opfern, um sie vor den Fans zu schützen. Doch dann würde sich Bella schuldig fühlen.“

Edward lachte nur. „Du hast wirklich voll den Durchblick“, meinte er, drehte Jean den Rücken zu und steckte seine Hände in die Hosentasche.

„Ich sag dir mal was, vergiss diese Gefühlsduselei und konzentriere dich auf deine Karriere“, sagte Jean ernst. „Du darfst die Fans, die Bella verletzt haben, nicht vor den Kopf stoßen und musst deine Gefühle für Bella im Zaun halten.“

„Tja, so würdest du damit umgehen“, sagte Edward und zuckte mit den Schultern, sah Jean dann mit einem Grinsen an. „Aber wo wir gerade dabei sind… Warum spielst du eigentlich die Tunte?“

„Spielen?“, fragte Jean und fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Doch er hatte sich schnell wieder unter Kontrolle und lächelte Edward an, während er sich die langen blonden Haare über die Schultern strich. „Was redet du da? Ich stehe nun mal auf Männer, besonders wenn sie so gut aussehen wie du.“ Jean trat nach vorne und drückte seine Lippen auf Edwards. Edward reagierte nicht und Jean löste sich von Edward wieder und ging mit einem Lächeln an ihm vorbei. Jean verließ den Probenraum, hatte die Hände in die Hosentasche gesteckt und wirkte sehr zufrieden. Er lächelte als er ein junges Mädchen entdeckte, welches hier arbeitete. Er war sich allerdings nicht mehr sicher, in welcher Abteilung genau. Eins jedoch wusste er. „Ach, Naomi. Du bist doch ein großer Fan von Edward, nicht wahr?“

„Ehm, ja“, meinte sie und sah Jean unsicher an. Sie wusste natürlich, dass Jean Voltaire der Produzent von >Gabriel< war, doch er war eigentlich sehr unnahbar, wirkte überhaben und sprach nur selten mit den Leuten, die ihm auf den Fluren entgegen kamen.

„Ich hab hier was für dich“, meinte Jean, beugte sich nach vorne und küsste das Mädchen.

Diese lief sofort rot an und sah Jean verwirrt an. „Was… Was hat das zu bedeuten?“

„Na, wie war das?“, fragte Jean und sah sie lächelnd an.
 

Edward Masen war etwas überrascht als er aus dem Gebäude trat und den Regen sah. Er klatschte auf das Glasdach des Vordachs. Er hatte den Klang von Regen, wie er auf die niederprasselte immer gemocht. Regen wirkte reinigend. Doch deswegen war er nicht überrascht. Es ging um die Person, die mit einem leuchtend gelben Schirm vor dem Gebäude stand und ihn so ansah, als hätte sie nur auf ihn gewartet. Es war Antonia, die ihn unsicher ansah. „Ich… Ich hätte da eine Bitte an dich.“

Er sah sie zuerst ernst an, lächelte dann aber. „Worum geht’s? Schieß los.“

„Würdest du mich… mit in deine Wohnung nehmen?“

Er sah sie einfach nur an. Jegliche Mimik war aus seinem Gesicht verschwunden, als er wieder in die Maske des alten Edward geschlüpft war. „Warum nicht? Komm mit.“ Er griff nach dem Regenschirm und ging schließlich mit ihr zu seinem Wagen.
 

Da Edward die blauen Flecken schon gesehen hatte, konnte sie auch wieder nach Hause gehen, dachte Isabella, die mit einem Regenschirm, welchen sie sich von Jean geliehen hatte. Sie musste sich nicht mehr vor ihm verstecken oder warten, bis die Flecken verschwunden waren. Er hatte sie gesehen. Er hatte jeden einzelnen blauen Fleck geküsst und sie hatte gespürt, wie sehr er selber unter diesen Flecken litt, auch wenn sie gar nicht auf seinem Körper waren, sondern auf ihren. Aber vielleicht war es dieses Band, das sie verband, weswegen sie die Gefühle des anderen spüren konnten.

Aber sie verstand noch immer nicht, warum er sich entschuldigt hatte. Er hatte daran keine Schuld. Er war doch einfach nur Edward, der sich immer um sie kümmerte. Sich immer um sie sorgte.

Sie erstarrte. Der Regen hämmerte in harten Tropfen auf ihren Regenschirm, doch sie nahm die Geräusche nicht wirklich war. Da war nur ein Rauschen in ihrem Ohr und sie starrte nur gerade aus. Zur Eingangstür des Hauses, in dem das Apartment von Edward und ihr lag.

Sie schluckte schwer und versuchte den Kloß, der sich in ihrem Hals bildete herunter zu schlucken. Doch er wurde immer größer, härter, schwerer.

Sie sah, wie Edward, der den Arm um Toni gelegt hatte, ins Haus führte. In ihre Wohnung?

Warum? Sie verstand gar nichts mehr.

Sie konnte sich das nicht länger mit ansehen. Sie ließ alles stehen und liegen und rannte. Sie rannte so schnell sie konnte, weil sie es nicht mehr ertrug.
 

Edward drehte sich um, weil er glaubte etwas gehört zu haben. Er sah einen Regenschirm, der sich auf dem Boden drehte, bis er schließlich liegen blieb. Er sah der Person hinterher die im Regen weg rannte und biss sich auf die Unterlippe.

„Das war… Bella…“, hörte er Antonia neben sich sagen. Er rannte ihr nicht nach. Er seufzte nicht mal, sondern nahm es einfach nur hin. Er wusste, dass sie es nicht verstehen würde. Er würde es selber nicht verstehen.

„Komm rein“, sagte er emotionslos und schon sie durch die Haustür.

„Was ist passiert, Edward?“, fragte Toni ihn unsicher. „Habt ihr euch gestritten? Du und Bella?“

„Es ist nichts“, sagte er nur. Seine Stimme klang tonlos, jegliche Emotionen waren ihm entwichen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2011-05-04T21:17:18+00:00 04.05.2011 23:17
Oh mein gott, sied wann lässt edrwad bella so links liegen??? Was ein spannendes Kapitel...einfahc bombastisch ^^ ich muss wissen wie es weiter geht, wann gibts mehr zu lesen? ^^

Lg
Von: abgemeldet
2011-04-25T23:31:06+00:00 26.04.2011 01:31
Das war wieder ein super Kapitel.
Was ist denn bloß mit Edward los?? Was geht nur in ihm vor???
Es sieht ihm gar nicht ähnlich, Bella so links liegen zu lassen.
Aber wir werden es bestimmt bald erfahren, stimmt´s???
Edward macht doch nichts ohne Grund, ohne das er etwas im schilde führt.

Bin gespannt wie es weiter geht.:)))))

LG


Von:  vamgirly89
2011-04-25T19:15:28+00:00 25.04.2011 21:15
Wow. Ich schließe mich simone123 an. Ich verstehe das auch nicht bitte schnell weiter schreiben. Ich hoffe auch, dass es ein Happyend gibt.
Von:  simone123
2011-04-25T10:10:44+00:00 25.04.2011 12:10
Super geschrieben wie immer, aber ich verstehe dieses Kapitel irgendwie nicht. Erst ist Toni männlich, dann weiblich ? Und was genau ist mit Jean ? Aber die größte Frage ist, was ist mit Edward los und wieso ignoriert er Bella und haut mit dieser dummen Toni ab ?? Ich hoffe die Auflösung kommt ganz schnell und ich hoffe es wird ein Happy End sein :)
LG
Simone


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