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Dylan, der Mörder.

von

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Einziges, vielleicht.

Dylan, der Mörder.
 

Und danach brach wieder diese unendlich, peinliche Stille ein, und niemand wusste Recht etwas zu sagen.

Hana trat Joe unter den Tisch dafür, dass er schon die ganze Zeit mit seinem Getränk spielte, und nichts zu sagen wusste. Sie glaubte wohl, ich hätte das nicht gesehen, ich habe es aber gesehen.

Bella und Marie schauten sich in der Wohnung um, als ob wir erst gerade heute eingezogen wären und alles so schön neu war, und alles so schön roch, Makler Häuser.

Und manchmal wünschte ich wirklich, wollte ich wirklich, die Zeit zurück drehen, alles von Vorne beginnen, denn ich hasste es. Zeit, Zeit, ich brauchte Zeit.

Seufzend betrachtete ich meine blassen Hände und irgendwann konnte ich auch diese nassen Tränen auf meinem Gesicht spüren, obwohl ich es nicht wollte.

Warum jetzt?

“Entschuldige dich, jetzt. Los Dylan.”

Aber Dylan sagte kein Wort, betrachtete weiter die hässliche Holzmusterung, keinen Drang zu antworten.

Und die Tränen verfingen sich in meinen Fingern, und ich fand es eklig und unpassend, sogar noch schlimmer als dieser eklige Ahornsirup, den Bella immer aß.

Denn diese Tränen waren echt und ehrlich und mit nichts auf dieser Welt wieder gut zu machen. Nicht einmal mit seiner Stimme.

Träge setzte ich mich wieder auf, die Tränen weg wischend, die Haltung bewahrend, so wie es mir beigebracht worden war.

Die Finger, das Nasse, streifte ich mir an meiner Hose ab. Eine Schande über mich, so ein schändlicher Moment.

Aber ich wusste, auch wenn ich nur so tat, als ob ich mich wieder gefasst hätte, wusste ich, dass es nicht so war, dass mein Herz noch immer im Rhythmus einer Metal Band schlug, dass ich zitterte, so sehr, als wäre ich im Gesicht, auf meinen Lippen, blau angelaufen wäre, weil ich in gerade in das kalte Wasser gesprungen war. In das Meer, der Wahrheit. Das Meer, des Mörders Dylan.

Und mir war so übel, so übel wie noch nie, als hätte ich zehn Tequilas auf einmal herunter geschlungen, und das am Stück.

Doch das verräterischste an mir, war meine Stimme. Stickig, erstickend und brüchig, irgendwie rau und dann doch, so voller Trauer, so etwas konnte man nicht überspielen, so etwas, konnte ich nicht überspielen. Die Trauer war viel zu stark.

“Bitte Dylan, sag es, entschuldige dich.”

Und dann schlossen Hana und Marie die Augen und ich wusste, dass die Beiden sich unter dem Tisch, die Hände festhielte und sich zwickten um nicht laut los schreien zu müssen.

“Bitte Dylan, tu es für mich.”

Und Joe seufzte resigniert auf, ich glaubte, er wusste was jetzt kam, vielleicht lag es an dem männlichen Geschlechtsteil, das Beide hatten, oder daran, dass Joe Dylan schon so gut kannte, dass Gedanken lesen schon gar kein Problem mehr war, niemals mehr sein würde.

Doch Joe bettete seinen Kopf auf den Tisch und er wollte nicht mehr schauen. Er wusste es, er wusste was jetzt kam, aber er wollte es nicht sagen, niemals.

Abermals an diesem Tag wollte ich ihn ermorden, kalt und schmerzvoll, doch diesmal ernst und ohne Zweifel, denn Joe wäre nicht Joe, wenn er nicht alles retten konnte, was durch seine Finger glitt.

Er wollte die Leute retten, aber das konnte er nicht mehr, denn es war schon längst zu spät. Zu spät für ihn, für mich und für Dylan.

Es sollte nicht sein.

Und ich glaubte jeder wusste, was jetzt kam, und jeder wusste dass ich noch als einzige Hoffnung darauf hatte, aber das war egal, denn es war zu spät.

Ich wusste, dass Bella Dylan versuchte mit ihren bloßen Blicken zu vernichten, aber Dylan war hart und kalt, so wie aus Eis. Deshalb zerstörte er sie schon bloß dadurch, ohne sie auch nur eines Blickes zu würdigen. Ich wusste, dass es so war, ohne auch nur hinzuschauen, weil es immer so war. Und nie aufhörte.

Mein Bein bewegte sich auf und ab, immer wenn ich nervös war, es machte mich verrückt, aber ich konnte nichts dagegen tun. Gefangen in dieser Welt, niemehrhierweg, niemehr, niemehr.

Mit einem unnatürlich, trockenem Hals, getränkt voller blut und Kälte versuchte ich zu sprechen, doch nichts. Mein Herz hielt mich auf, noch ein Wort, und ich war tot.

Ich war tot.

Ich konnte spüren, wie sich Hana und Marie fast in die Pulsadern schnitten, um nicht aufschreien zu müssen, um nicht weinen zu müssen, ich konnte spüren wie Joes Wangen nass wurden, wie traurig er wurde.

Ich konnte spüren wie scharf Bella die Luft einzog, ohne auch nur einen Mucks ertönen zu lassen.

Nennt es Telepathie, oder das Freundschaftliche Band, dass uns verbang, nennt es Dummheit, nennt es wie ihr wollt, aber ich wusste, dass es so war.

Und ich glaubte wissen zu können, spüren zu können, wie mein Herzschlag aussetzte, und sein Herz erfror.

Das letzte was man hörte, waren diese Worte aus seiner rauen Herzensbrecher Zunge, und die Herzen, die zerbrachen.

“Niemals.”

Hätte man mir gesagt, wie viele Seelen in dieser Nacht gestorben wären, ich hätte es nicht für möglich gehalten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  vallendrael
2010-09-14T17:53:57+00:00 14.09.2010 19:53
Wie erbeten nun noch einen Kommentar zu dem Favo. (Sorry, dass er erst so spät kommt, normalerweise mag ich selber Favos ohne Kommi auch nicht.)
Ich finde die Atmosphäre in der Geschichte sehr gut getroffen und obwohl man, wie mein Vorkommischreiber schon treffend sagte, nicht genau weiß, was eigentlich Sache ist, hat man das Gefühl, dass wirklich jemand gestorben ist, auch wenn ich glaube, dass es vielmehr um eine Zerreißung einer Beziehung geht. Die kalte Atmosphäre kommt dadurch besonders zum Tragen, dass du so viele Absätze gemacht hast. Dadurch wird jeder Satz irgendwie zu einem eigenen kleinen Universum und somit zu etwas Besonderem, dem man besonders viel Aufmerksamkeit widmet. Sie dringen durch die Augen ins Gehirn und bis zum Herzen, wo sich die Sätze vestsetzen und einen Tanz in kaltem Schauer aufführen. Dass man eigentlich nicht weiß, worum es geht wird zur Nebensache, wichtig erscheint nur noch der Moment.
Schön sind auch die Beziehungen der Mädchen und der Jungs untereinander, dass sie sich alle so lange schon kennen, dass Gedankenlesen kein Problem mehr zu sein scheint. Das gibt diesen beiden Partien jeweils eine Einheit und spielt sie irgendwie dann doch als Gegenspieler mit einem großen Canyon zwischen sich aus. Auch dadurch wird noch einmal schön der Tod der Beziehung (ich bleib nun mal dabei^^) unterstrichen.
Was den Tod betrifft... andererseits scheint auch das lyrische Ich wirklich zu sterben und nicht nur symbolisch an der zerbrochenen Beziehung. Das ist wirklich verwirrend, aber auch schön makaber ohne dabei grauenhaft zu sein, einfach nur kalt.
Ebenso kalt verhält sich Dylan, dessen einziges gesprochenes Wort, eigentlich fast seine einzige Handlung die kalte Abweisung "niemals" ist. Trotz dass er fast nicht handelt dreht sich die ganze Welt und die ganze Geschichte um ihn, doch er bleibt starr. Auch dadurch weiß man als Leser schon, dass er sich nicht entschuldigen wird. Dennoch scheint er nicht ganz abwesend zu sein, denn als das Herz des lyrischen Ich aussetzt, gefriert das seine.
Oder interpretiere ich das gerade falsch und es ist eigentlich Joes Herz, das gefriert? Das wäre auch irgendwie ästhetisch, denn dadurch wird seine ebenfalls Hilfe verweigernde Haltung bestraft. Ich mag es nebenbei bemerkt, wie Joe als derjenige dargestellt wird, der alles retten könnte, wenn er nur wollte. Die Heroisierung lässt ihn mit dem todesgottähnlichen Dylan auf einer Stufe stehen und ihn als dessen Freund nicht verblassen.

Beim Lesen sind mir immer wieder Kommafehler aufgefallen. Das wollte ich noch anmerken, ansonsten ist nichts störend hervorgestochen.
Liebe Grüße,
Vallendrael
Von: abgemeldet
2010-07-03T17:52:12+00:00 03.07.2010 19:52
Wow,wie du schon vorgewarnt hattest:Verwirrung.
Es ist schön geschreiben,gut erklärt.Doch wie erwähnt hat man keine Ahnung um was es geht und das macht einen echt kirre.xD
Trotzdem mag ich es.Nunja,villeicht liegt es daran,dass es an mich gewidmet ist xD.
Zu deinem Streibstil nochmal:toll<3
Ich liebe die art wie du schreibst Dalida.Es ist toll*schwärm*
nundenn,zuletzt möchte ich noch meine Oma grüßen:Halloo Oma.



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