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Gute Mädchen kommen in den Himmel...

HermineXDraco Fortsetzung von "Voulez - vous?"
von

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Zur falschen Zeit, am falschen Ort

2. Kapitel

Zur falschen Zeit, am falschen Ort...
 

„Da seid ihr ja endlich!“, begrüßte Seamus die Beiden hysterisch.

Ihm war der Stress deutlich ins Gesicht geschrieben.

„Ihr könnte euch gar nicht vorstellen, was hier los war! Ein heilloses Durcheinander“, redete er weiter.

„Jetzt halt mal die Luft an, Finnigan. Wir sind ja da“, unterbrach Draco ihn unhöflich.

Der Rotblonde verzog pikiert das Gesicht, sagte aber nichts weiter.

Ohne noch groß etwas zusagen drehte er sich um und führte sie in das riesige Besprechungszimmer der VKS. Ein runder Tisch füllte den Raum; acht Leute hatten an ihm Platz.

„Wir können noch keine Vergissmichs dorthin schicken, weil wir nicht wissen, wer was gesehen hat, oder nicht. Vielleicht entfernen sie am Ende Dinge, die furchtbar wichtig sind. Ihr müsst das selbst machen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass ihr Beide einen anständigen Obliviate hinkriegt, oder?“, berichtete er in einem unglaublichen Tempo.

Seit ihre alte Chefin Tess Bexter vor zwei Wochen in den Ruhestand gegangen war, hatte Seamus vorübergehend die Administration unter seine Fittiche genommen.

„Sagt mir was ihr braucht und ihr bekommt es“, erklärte er.

„Wir brauchen alles, was ihr bisher zusammen gesucht habt. Dann brauchen wir hier ein zweites Team und ein Drittes, dass mit uns zum Krankenhaus fährt. Das Ministerium muss informiert werden, ein solcher Vorfall ist schon fast der Größenordnung Staatsdelikt zuzuordnen. Es wird schwierig sein alles zu vertuschen. Die sollen drei Vergissmich – Teams anrücken lassen“, ordnete Draco ohne groß nachdzudenken an.

Widerspruchslos gehorchte Seamus und organisierte in Windeseile Dracos Wünsche.

Als sie dem anderen Team dann ihre Aufgaben zu gewiesen hatten, machten sie sich auf den Weg zum Krankenhaus.

„Ist natürlich auch die beste Zeit, um so etwas zu machen“, schnaubte Hermine, während sie sich neben Draco ins Auto setzte.

Er zuckte mit den Schultern.

„Ich glaube nicht, dass es Vampire wirklich interessiert, dass bald Weihnachten ist, die Hälfte im vorweihnachtlichen Urlaub und wir immer noch auf unseren neuen Chef warten“, erwiderte er.

Konzentriert achtete er auf dem Verkehr, während Hermine ihm die bisherigen Ergebnisse vorlas. Was wirklich nicht viel war...

„Tja, kein Täter, wäre ja auch zu schön gewesen. Mindestens fünf Leichen, von denen zwei verschwunden sind“, referierte die Braunhaarige kurz.

„Und es ist sicher, dass die Beiden verschwundenen Leichen auch wirklich tot waren, ja?“, fragte Draco und hielt an einer roten Ampel.

Hermine zog nachdenklich die Augenbrauen zusammen und blätterte in dem viel zu kurzen Bericht.

„Das ist eine gute Frage. Meinst du die Beiden sind in Vampire verwandelt worden?“, entgegnete sie.

Draco fuhr wieder an.

„Wäre jedenfalls die passendste Erklärung dafür. Das würde es einfacher machen. Wenn wir nämlich genau wüssten, dass wir nach ein paar Neulingen suchen, müssen wir nur auf die Blutspur achten, die sie unweigerlich hinter sich herziehen werden“, meinte er.

Hermine griff in ihre Handtasche und öffnete ihre Zigarettenschachtel.

Während sie das Fenster öffnete, starrte sie nachdenklich nach draußen.

„Was machen wir denn, wenn mal wieder ein sehr alter Vampir der Meinung ist, er müsse die Menschheit wieder einmal kräftig aufmischen“, fragte sie.

„Das war „wieder mal“ zweimal in einen Satz. Hermine, du lässt nach“, spottete Draco, während er sich links einordnete um vor dem Krankenhaus parken zu können.

Die Angesprochenen zuckte mit den Schultern.

„Ich denke gerade, da ist mir Rhetorik ziemlich egal“, erwiderte sie.

„Du denkst? Das kommt aber wirklich sehr selten vor“, meinte er und fuhr in eine Parklücke.

Vor dem Krankenhaus standen mehrere Einsatzwagen der Polizei und anscheinend sogar ein Wagen von der CIA.

„Auf die hab ich jetzt aber gar keine Lust! Die stecken ihre Nase immer in Angelegenheiten, die sie nichts angehen“, schnaubte der Blonde.

Hermine drückte ihre Zigarette im Aschenbecher aus und musterte das Bild vor sich.

„Das sieht nach viel Arbeit aus. Lass uns hoffen, dass es nur Neulinge waren“, stöhnte sie und wollte aus dem Auto steigen.

Doch Draco hielt sie zurück und zog sie wieder in ihren Sitz.

Seine Hand glitt zu ihrem Bauch, während er sie küsste.

„Wir haben da jetzt keine Zeit für“, versuchte Hermine, spürte aber, wie sie sich zwingen musste, kein allzu verzücktes Geräusch von sich zu geben.

„Ich habe da immer Zeit für“, raunte er in ihr Ohr.

Aber anstatt seine Verheißungen wahr zu machen, setzte er sich wieder auf und starrte aus dem Fenster.

„Lass uns vorher schnell besprechen, wie wir vorgehen“, schlug er vor, als wäre nichts gewesen.

„Dafür musstest du mich jetzt so überfallen?“, fragte Hermine und ordnete ihr Haar im Rückspiegel.

Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht.

„Ich kann ja nicht wissen, dass du dir sofort Hoffnungen machst“, meinte er.

Sie hätte ihm jetzt liebend gern in die Seite geboxt, aber es gab wichtigeres.

„Wir müssen als allererstes unsere Schnüffelnasen weglocken. Die Polizei wird uns Platz machen, wenn wir ihnen nur einmal unsere Dienstmarken zeigen. Aber was machen wir mit den Ärzten?“, fragte Draco und fuhr sich durch sein Haar.

„Wir müssen sie ins Haus kriegen und ihnen das Gedächtnis löschen“, erwiderte Hermine schulterzuckend.

„Du weißt aber schon, dass wir das nicht dürfen“, fragte Draco und warf ihr einen fragenden Blick zu.

„Wir dürfen ganz viele Sachen nicht. Aber wenn es das Geheimhaltungsabkommen gefährdet, drückt das Ministerium auch schon mal beide Augen zu“, erwiderte sie.

Ein Klopfen an ihrem Fenster ließ sie herumfahren.

Vor dem Fenster standen zwei Männer.

Der eine musste über vierzig sein, der andere war vielleicht so alt wie Draco und Hermine.

Draco stöhnte.

„Juri und Mike! Hatten sie kein besseres Team zur Stelle?“

„Wir sind momentan dünn besetzt, außerdem sind die Beiden in Ordnung“, meinte Hermine.

Draco hustete, was sich verdächtig nach: „Sie sind ja auch nicht auf deine Freundin scharf!“, anhörte.

Hermine öffnete die Tür und trat aus dem Auto.

Juri kam strahlen auf sie zu und küsste sie auf beide Wangen.

Der Slawe war schon auf Hermine scharf gewesen, als sie noch mit Marcus zusammen gewesen war.

„Hermine, kaum bist du da, erhellt sich der Tag“, meinte er.

Draco gab ein Würgegeräusch von sich.

„Danke, Juri. Noch ein bisschen mehr und wir müssen hier eine Schleimspur entfernen“, meinte Hermine lächelnd.

Sie mochte ihn, auch wenn er manchmal ein bisschen aufdringlich war.

„Malfoy, du siehst aus, als hättest du drei Tage nicht geschlafen“, meinte er nun zu dem Blonden.

„Wenn du nicht aufhörst, wirst DU drei Tage nicht schlafen, aus Angst ich könnte dir nachts den Hals umdrehen“, knurrte Draco und legte demonstrativ einen Arm um Hermine.

„Seit ihr nun fertig mit dem Schwanzvergleich? Dann können wir ja anfangen“, meinte Mike und musterte die Beiden.

Die sahen sich noch einen kurzen Moment mit blitzenden Augen an.

Dann wandten sie sich lächelnd an Hermine.

„Schon einen Plan?“, fragte Juri.

„Ihr Beide geht mit zwei der Ministeriumsteams ins Haus. Wir brauchen zwei Zeugen, die wir befragen können. Der Rest muss vergessen, was passiert ist“, erklärte sie ernst.

Ein Nicken folgte.

„Was sollen wir ihnen denn in den Kopf pflanzen?“, fragte Mike nachdenklich.

„Die Vergissmichs sollen ihre Gedächtnisse so verändern, dass sie denken es hätte einen Anschlag auf den Arzt gegeben. Außerdem müssen alle Akten über die verschwundenen Leichen gelöscht werden. Um die Familien kümmern wir uns später. Draco und ich nehmen uns jetzt die CIA vor. Die müssen hier auf jeden Fall weg. Die Notärzte dürfen ruhig noch wissen, dass es Tote gab“, ordnete Hermine an. „Und denkt daran. Wir sind von State &Co. Kommt nicht auf die Idee die VKS zu erwähnen.“

Die Beiden verzogen bei dem hirnlosen Decknamen das Gesicht, nickten aber und machten sich auf den Weg.

Die Vergissmichs trugen Tarnumhänge. So bald sie die VKS – Ermittler sehen würden, würden sie sich mit einem Lumos zu erkennen geben.

„Dann auf in den Kampf“, schnaubte Draco und die Beiden marschierten auf die Muggel – Ermittler zu.

„Stehen bleiben. Sie dürfen hier nicht hin. Das ist Sperrgebiet“, hielt sie ein großer Wachmann auf.

„Doch wir dürfen hier hin“, meinte Draco und hielt ihm seinen Ausweis unter die Nase.

Die Augenbrauen des Polizisten schossen in die Höhe.

„Gut, sie dürfen durch. Ich werde meinen Chef informieren. Was ist mit der Lady?“, wollte er wissen und deutete auf Hermine.

Ohne etwas zu sagen, zog auch sie ihren Ausweis hervor.

Der Wachmann nickte und hielt ihnen dann das Absperrband in die Höhe.

„Wir werden selbst mit ihrem Chef sprechen. Wer ist das?“, fragte Draco überheblich.

Jetzt war er wieder der große, böse Slytherin, der sich für den König der Welt hielt. Es war deutlich, dass dem Wachmann die Arroganz so gar nicht gefiel, doch er deutet nur mit einem Kopfnicken in die Richtung eines Mannes, der mit den Ärzten sprach.

„Vielen Dank“, meinte Hermine lächelnd.

Unter Dracos Armen zückte sie ihren Zauberstab und murmelte einen Spruch.

„Du wirst vergessen, was hier passiert ist. Es gab einen Anschlag auf die Ärzte im Krankenhaus“, flüsterte sie.

Dann löste sie den Zauber.

Von dem Wachmann kam ein Schluchzen.

„Das ist so schrecklich! Nicht einmal mehr diese selbstlosen Geschöpfen, die auf ein Privatleben verzichten, nur um anderen das Leben zu retten, sind vor diesen Schurken noch sicher“, wimmerte er.

Hermine reichte ihm großzügig ein Taschentuch.

„Keine Bange, wir finden die Täter“, tröstete sie und warf einen Blick auf seine Dienstmarke. „Gehen Sie nach Hause, Erik, nehmen sie sich ein paar Tage Urlaub und gehen Sie ihre Verwandten besuchen.“

Hermine klopfte ihm noch einmal auf die Schultern und machte sich dann mit ihrem Partner auf den Weg zum Chefermittler.

„Hast du nicht ein bisschen übertrieben?“, meinte Draco mit einem Blick auf seine Freundin.

„Die Leute reagieren oft so, wenn sie solche Anschläge mit erleben“, erwiderte sie nur.

Draco sagte nichts weiter, doch ein geheimnisvolles Lächeln blieb in seinen Mundwinkel hängen.

Der Chefermittler war ein kleiner, gedrungener Mann mit Vollbart und einer Nickelbrille. Er musste an die fünfzig sein und schien keine gute Laune zu haben.

„Wer sind Sie?“, fuhr er die Beiden unfreundlich an, als sie in seinem Blickfeld auftauchten.

„Tina Wellington und John Stuart von State & Co. Das ist ein Fall für uns, sie können ihre Leute abziehen“, erklärte Hermine und sah ihn herausfordernd an.

„Ist das so?“, meinte er und schnaubte. „Ich will erst einmal eine offizielle Anweisung sehen, dass Sie hier weiter arbeiten sollen, bevor ich hier irgendjemanden nach hause gehen lasse.“

Draco seufzte.

Die Aurorin konnte ihm nur recht geben. Das sah nach Schwierigkeiten aus.

„Schön, dann sagen Sie uns doch Ihren Namen, damit wir Ihren Vorgesetzten berichten können, wer uns in unserer Arbeit behindert hat“, bat sie ihn ruhig.

Er starrte sie einen Moment mit zusammengekniffenen Augen an.

„Zeigen Sie mir Ihre Ausweise, dann bin ich vielleicht bereit Ihnen entgegen zukommen“, knurrte er.

Hermine wollte schon in ihre Tasche greifen, doch Draco kam ihr zuvor.

„Bevor wir Ihnen unsere Ausweise zeigen, darf ich Sie daran erinnern, dass das State & Co. eine von der Regierung unterstütze Organisation ist? Wenn wir Ihnen sagen, dass wir hier das Kommando übernehmen, dann haben SIE dem Folge zu leisten. Also sehen Sie zu, dass Sie und ihre Leute ihren Arsch von hier fortbewegen“, erwiderte er.

Sein Ton war autoritär und klang, als wäre er dazu geboren Befehle zu erteilen.

Der Chefermittler sah den Blonden scharf an.

Es war allzu deutlich, dass er kurz davor war, dem Jüngeren eine runter zu hauen.

„Wenn Sie mir einen offiziellen Befehl zeigen, sind wir in fünf Minuten verschwunden“, zischte er.

„Peter! State & Co.! wenn wir hier Probleme machen, dann kriegen WIR erst richtig Probleme“, unterbrach sie eine Frau mittleren Alters, mit streng zurückgekämmten Haaren.

Der Angesprochene schien noch einen Moment zu zögern, doch dann erschien ein heimtückisches Lächeln auf seinem Gesicht.

„Wie Sie wollen, Miss Walter“, meinte er und sah Hermine überheblich an. War es Zufall, dass er sich den Namen nicht merken konnte? „Wir ziehen unsere Leute ab. Bin mal gespannt, wie schnell Sie die CIA vom Tatort entfernen können.“

Hermine spürte, wie es unter Dracos Hülle zu brodeln begann.

„Lassen Sie das unsere Sorgen sein. Ich will, dass Sie in zehn Minuten verschwunden sind“, fauchte sie ihn an.

Mit diesen Worten drehte sie sich um und zog Draco hinter sich her.

„Lass mich los! Ich gehe zurück und jage dem Mistkerl einen Fluch auf den Hals“, knurrte der Blonde.

„Und weil ich das ganz genau weiß, werde ich dich auf keinem Fall loslassen“, erwiderte Hermine bestimmt.

Draco murmelte etwas unverständliches, beließ es aber dabei.

„Was machen wir jetzt?“, fragte er schließlich.

Die Aurorin blieb stehen und sah nachdenklich zu den Ermittlern der CIA hinüber.

„Geh du schon mal rein und schau, wie weit Juri und Mike drinnen sind. Ich kümmere mich um die hier“, antwortete sie und deutete mit der Hand auf die Muggel.

Er nickte und marschierte in das Krankenhaus.

Hermine sah ihm mit gemischten Gefühlen hinterher.

Hoffentlich würden er und Juri sich nicht schon wieder an die Gurgel gehen...

„Guten Tag, ich bin Tina Wellington von State & Co. Sie können ihre Leute abziehen, wir übernehmen hier“, sagte sie zu dem CIA – Chef ohne große Einleitung.

Er war deutlich jünger, als Peter und Hermine hoffte, dass er kooperativer sein würde.

„So, so. State & Co. sagen Sie?“, erwiderte er und sah sie von oben herab an.

Mann, war der groß. Das mussten mindestens zwei Meter sein.

Hermine hielt ihm wortlos ihren Ausweis unter die Nase.

Er starrte einen Moment darauf, dann schossen seine Augenbrauen erkennend in die Höhe.

Was war das denn jetzt?

„Gut, ich schicke meine Leute nach hause“, meinte er.

Das war aber einfach.

„Miss Granger, Sie sollten vorsichtig sein. Das hier ist kein normaler Tatort“, sagte er.

Die Braunhaarige war einen Moment sprachlos.

„Wie bitte?“, wiederholte sie mit trockenem Hals.

Ein wissendes Lächeln schoss über das Gesicht des CIA – Chefs.

Er gab ihr ihren Ausweis zurück und hielt ihr dann die Hand hin.

„Will Dawson“, stellte er sich vor.

Zögernd reichte sie ihm die Hand.

„Ich finde das Haus Hufflepuff hat nie das Maß an Anerkennung erhalten, das es verdient“, meinte er.

Sie blinzelte.

„Sie sind einer von uns?“, flüsterte sie verwirrt.

Mister Dawson nickte.

„Ich habe mit Nymphadora Tonks meinen Abschluss gemacht“, erklärte er.

Was machte ein Zauberer bei der CIA???

„Warum sind Sie hier?“, fragte sie frei heraus.

„Oh, wissen Sie. Bei der CIA ist das so eine Sache. Die wissen viel mehr, als ihnen eigentlich gut tut. Ich bin sozusagen die Pufferzone. Vielleicht kann man mich auch als Doppelagent bezeichnen. Ich versorge die Ministerien mit Informationen und sorge dafür, dass alle Anzeichen für magische Aktivitäten ganz schnell vergessen werden“, erklärte er.

Das war Hermine neu.

„Wie viele gibt es von Ihnen?“, fragte sie leise.

„Das ist vollkommen uninteressant. Meine Aufgabe war es, die Ermittlungen der Polizei so lange hinauszuzögern, bis sie hier auftauchen“, erklärte er.

Hermine reichte ihm die Hand.

„Dann vielen Dank, Mister Dawson. Ich werde Sie nicht vergessen“, prophezeite sie ihm.

Ein Lächeln schoss über sein Gesicht.

„Ich will es hoffen. Sehen Sie nur zu, dass Sie den Schuldigen schnell finden“, meinte er.

Verwirrt drehte sie sich um und betrat das Gebäude.

Zauberer waren im CIA eingeschleust? Welche Geheimdienste oder andere staatliche Organisationen waren denn noch unterlaufen worden?

Aber ganz schnell kehrten ihre Gedanken zurück zum Tatort.

Das Bild was sich im Krankenhaus bot, war erschütternd.

Ein regelrechtes Massaker.

Es sah aus, als wäre eine Bombe gezündet worden.

Plastikstühle vor den Räumen waren aus den Wänden gerissen worden. Pflanzenkübel, Tische und Teile einer Wand lagen auf dem Boden.

Die Vampire hatten ganze Arbeit geleistet.

„Hermine, da bist du ja“, rief Mike und kam ihr rasch entgegen. „Es war genau so, wie wir es vermutet haben. Die Fingerabdrücke und Speichelreste auf den Leichen passen genau zu den verschwundenen Frauenleichen. Sie müssen es gewesen sein.“

Die Braunhaarige war noch ganz in Gedanken versunken und nickte nur.

„Habt ihr die Akten?“, fragte sie und sah sich um.

Mike nickte.

Er führte sie eine Treppe hinunter in den Keller und dann durch ein Labyrinth von Gängen.

„Das kannst du nicht machen, Malfoy. Wir brauchen dafür eine offizielle Genehmigung“, brüllte Juri aus einem Raum.

„Und wann denkst du, werden wir die bekommen? Bis unser neuer Chef da ist, kann das Wochen dauern und die Vergissmichs müssen JETZT arbeiten. Also halt die Klappe und lass mich einfach machen“, entgegnete Draco ruhig.

„Wir können dafür vor Gericht gestellte werden“, knurrte der Slawe.

Hermine konnte praktisch sehen, wie ihr Freund die Augen verdrehte.

„Wenn du da so eine Angst vor hast, dann geh nach draußen und komm wieder, wenn ich fertig bin. Du kannst ja behaupten, du warst gerade auf Klo, als ich sie befragt habe“, meinte er.

„Willst du ihnen etwa Veritaserum geben?“, unterbrach Hermine die Beiden, als sie in den Raum trat.

Vor den Beiden Schreihälsen saßen zwei Krankenschwestern mit glasigen Blick. Neben ihnen standen die Vergissmichs und hielten ihre Zauberstäbe auf die Köpfe gerichtet.

„Was denn sonst? Wir können Sie schlecht nach Vampiren fragen, dass bleibt im Langzeitgedächtnis und würde eine viel stärkere Veränderung erzwingen. Wenn wir ihnen jetzt Veritaserum geben, sind wir in fünf Minuten fertig und sie werden von der Gehirnwäsche keine bleibenden Schäden behalten“, erwiderte Draco bestimmt.

Hermine zuckte mit den Schultern.

„Wo er Recht hat, hat er Recht“, meinte sie.

Juri starrte sie einen Moment geschockt an.

Dann ließ er resigniert die Schultern sinken.

„Seine Gesellschaft tut dir echt nicht gut. Marcus hätte das nicht getan“, sagte er leise.

Hermine holte schneidend Luft und versuchte das ungute Gefühl im Magen zu ignorieren.

„Marcus ist tot“, entgegnete sie, nahm Draco das kleine Fläschchen aus der Hand und ging auf die beiden verbliebenen Zeugen zu.

Ohne sich noch groß mit Diskussionen auf zu halten, flößte sie einer der Schwestern die Flüssigkeit ein.

„Wie heißen Sie?“, fragte sie leise.

„Suzanna Ryder“, antwortete die Schwester mit monotoner Stimmer.

„Was haben Sie gesehen, Szuanna?“, fragte Hermine.

„Die Frauen sind aufgestanden. Sie waren tot, das haben die Untersuchungen ergeben. Erst das Mädchen. Sie hat die Frau geweckt. Dann sind sie den Ersten, denen sie über den Weg gelaufen sind, an den Hals gesprungen. Sie haben ihre Zähne ihn das Fleisch gebohrt“, erklärte die Schwester.

„Was haben Sie dann getan?“, fragte die Aurorin weiter.

„Als der Alarm los ging, sind sie aufgesprungen. Sie haben das Krankenhaus verwüstet“, sagte sie.

Hermine drehte sich zu den Anderen um.

„Braucht ihr sonst noch Bestätigung?“

Die drei Männer schüttelten den Kopf.

„Haben Sie jemanden gesehen, mit dem die beiden Frauen geredet haben? Irgendjemand, der ihnen vielleicht Befehle erteilt hat?“, fragte Draco weiter.

Suzanna schüttelte den Kopf.

„Da war niemand“, antwortete sie.

„Sie können ihre Arbeit jetzt machen. Wir verschwinden“, sagte Hermine zu den Vergissmichs und ging den Anderen voran aus dem Raum.

„Was willst du jetzt machen?“, fragte Mike sie.

Hermine überlegte kurz.

„Ihr beide kümmert euch um die Familie des Mädchen. Erzählt Ihnen die selbe Geschichte wie hier. Anschlag auf die Ärzte, die Leichen sind weg. Findet heraus, was sie gemacht hat, woher sie kam, wen sie kannte. Vielleicht hat sie in letzter Zeit jemanden kennen gelernt. Das wäre unser erster Anhaltspunkt. Wir müssen herausfinden, wie sie vorher verwandelt werden konnten“, befahl sie dem anderen Team.

„Und was macht ihr?“, fragte Mike.

„Wir kümmern uns um die Frau“, erwiderte Draco an ihrer Stelle.

Sie verabschiedeten sich und verließen den Tatort.

Die Polizei war längst verschwunden und auch die CIA verließ gerade das Gelände.

„Wie hast du diese Schnüffler hier weg bekommen?“, fragte Draco.

„Wusstest du, dass Zauberer in den Geheimdiensten der Muggel arbeiten?“, stellte Hermine als Gegenfrage.

Draco zuckte nicht einmal zusammen.

„Natürlich! Du etwa nicht?“, meinte er.

Warum wunderte sie sich eigentlich nicht mehr darüber?

„Einer von ihnen hatte das Kommando hier. Er hat uns bereitwillig Platz gemacht“, antwortete sie.

Während Draco das Auto auf schloss, blätterte Hermine in der Akte der Frau.

„Hier steht, sie ist nach einem Autounfall in der Klinik gestorben. Ich verstehe das nicht. Sie waren Beide tot. Wie konnte ein Vampir sie dann verwandeln?“, fragte sie und setzte sich in das Auto.

Draco griff nach der Akte.

„Ich weiß es nicht. Aber was ich viel interessanter finde, ist, dass sie zur Zeit des Unfalls nicht in New York hätte sein dürfen. Schau mal hier“, meinte er und deutete auf den Unfallbericht. „Ihr Mann hat ausgesagt, dass sie eigentlich auf einer Fortbildung in Miami hätte sein müssen.“

„Wenn sie dort gewesen wäre, wäre sie jetzt nicht tot. Ich glaube, wir müssen herausfinden, warum sie nicht in Miami war“, murmelte Hermine und kramte nach ihren Zigaretten.

Draco startete den Wagen und sah nachdenklich aus dem Fenster.

„Da müssten irgendwo ihre Personalien stehen. Sag mir mal die Anschrift ihrer Familie“, bat er sie.

Es dauerte eine halbe Stunde, bis sie das Haus der Familie erreichten.

Es befand sich in einer ruhigeren Wohngegend, ideal für junge Familien. Wenige Autos, die spielende Kinder überrollen konnten.

„Ziemlich idyllisch“, meinte Hermine nachdenklich.

„Man sollte sich von so etwas nicht täuschen lassen“, erwiderte Draco nur.

Sie warf ihm einen schiefen Blick von der Seite zu und schob dann die Autotür auf.

Zu zweit gingen sie über die Auffahrt.

„Sei lieb“, sagte Hermine noch, bevor sie klingelte.

„Wovon sprichst du?“, entgegnete Draco unschuldig.

Doch bevor sie etwas erwidern konnte, wurde die Tür aufgemacht und eine blasse, junge Frau starrte sie an.

„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie eingeschüchtert.

„Guten Tag, mein Name ist Tina Wellington und das ist mein Kollege John Stuart, wir sind von State & Co. Wir ermitteln im Todesfall von Regina Storms“, erklärte Hermine.

Die junge Frau trat zur Seite und deutet den Beiden hereinzukommen.

„Ist der Fall weitergegeben worden? Beim letzten Mal waren andere Detektivs hier“, fragte sie und schloss die Tür. „Ich bin Mary Storms. Reginas Schwester.“

Hermine und Draco gaben ihr die Hand und folgten ihr dann in einen angrenzenden Raum.

„Ja, es scheint so, als hätte der Tod ihr Schwester mit einigen anderen Todesfällen der jüngsten Zeit zu tun. Mein Beileid“, erklärte Hermine leise.

Mary nickte nur.

„Wie kann ich ihnen helfen?“, fragte sie.

Draco und Hermine setzten sich ihr gegenüber, während sie nervös ihr braunes Haar zurück strich und die Beiden musterte.

„Ihnen muss klar sein, dass Sie in jedem Fall stillschweigen über das Gesagte hier. Es kann die Ermittlungen erheblich beeinträchtigen, wenn etwas nach außen dringt“, meinte Draco ernst.

„Natürlich“, murmelte Mary leise.

„Heute Morgen wurde in dem Krankenhaus, in dem sich die Leiche ihrer Schwester befand, ein Anschlag auf einige Ärzte verübt und einige Leichen sind verschwunden. Unter anderem auch die ihrer Schwester. Können Sie uns sagen, ob es irgendjemanden gibt, der davon profitieren oder ein Motiv hätte die Leiche ihrer Schwester zu entführen?“, fragte Hermine.

Einen Moment schwieg Mary, dann brach sie in Tränen aus.

„Ja, es hätte jemand ein Motiv. Ich bin die Einzige, die davon weiß. Regina hat Graham, ihren Mann betrogen. Wäre sie an dem Tag nicht zu ihrem Liebhaber gefahren, wäre sie nicht in dem Autounfall gestorben.“

Draco und Hermine tauschten einen Blick.

Das war interessant...



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