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Das Band des Wassers

~Das verbotene Herz des Eises~
von

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Das ewige Band

"Wir möchten, dass du unseren Sohn trainierst.", sagte Mysterion Abrom feierlich und hielt einen blauhäutigen Säugling auf dem Arm,

"Von Anfang an. Du begleitest ihn durchs Leben. Kindheit, Pubertät, das ganze Programm. Und wehe, ihr versteht euch nicht."
 

Saphiron sah überrascht zu dem dunkelhaarigen, muskulösen Mann mit einer roten Strähne im Haar. Seine hellroten Augen blitzten kurz auf.

Seine zwei schwarzen Engelsschwingen, die ihm einen Kopf über den Seinigen reichten und bis zu den Knöcheln hinab gingen, zuckten kurz.

Er trug eine schwarze, anliegende Hose aus Leder und ein Netzoberteil, wobei rote Lederstreifen seine Muskeln betonten.

"Also bitte. Als ob ich so eine Ehre ablehnen würde.", antwortete der Blauhaarige.

Seine blauen Haare reichten ihm, - genauso wie bei Mysterion -, bis zum Kinn.

Sie waren blau wie ein reines Meer im Sonnenschein, bis auf eine dunkle, schwarze Strähne, die einen blauen Schimmer hatte. Sie berührte seine Halsbeuge. Irgendwie schienen sie zu glitzern. Allgemein schien er irgendwie zu glitzern.

In seiner Haut, seinen Augen und seinen Zähnen lag ein Schimmer, der wie durch fein zerriebenes Eis gekommen zu sein schien.

Was damit zusammenhing, dass er ein Laftakur, also ein Erzengel des Eises, war.

Im Prinzip bedeutete das nur, dass er vom Volk der Laftak als etwas Höheres angesehen wurde.
 

Mysterion grinste erfreut. Seine spitzen Eckzähne blitzten hervor.

"Na dann!, sagte er und übergab dem Schönling seinen Sohn Jarl.
 

Jarls Haut war hellblau und sie besaß einen Türkisstich.

Seine Augen waren wie das Meer in einer lauen Sommernacht.

Glücklich sah Saphiron ihn an und es schien, als würde die Tatsache, dass sie sich anlächelten, ein ewiges Band zwischen ihnen knüpfen.
 

Das Wunderkind in seinen Armen versprach er Mysterion, dass er erst einmal für eine Stunde aufpassen würde.

Dankbar verließ Mysterion das Eisgemacht des begabtesten Wasser- und Eismagiers der nach der Wassergöttin kam, um sich wieder seinen königlichen Pflichten zu widmen.
 

Erst vor Kurzem hatten er und ein Lichtengel in Sünde namens Xelron geheiratet, womit Mysterion als der zweite Sohn und offizieller Prinz das Amt seines Vaters, Skarowan Abrom übernommen hatte.

Das Amt des Schattenkönigs war schon immer begehrt und wichtig gewesen, doch dass nun schon zum zweiten Mal der König des Lichts und der des Schattens geheiratet hatten, wirkte für Manche doch befremdlich, wollten sie doch Krieg gegeneinander führen.

Xelron war von Gott dafür verstoßen worden, sich einem Mann, - Mysterion -, in Lust hingegeben zu haben, doch die Vereinigung zweier Reiche schien ihm wohl Grund genug zu sein, darüber hinwegsehen zu können.

In ihrer Hochzeitsnacht hatten sie Jarl erschaffen, einen Silbernix.

Was für sie befremdlich war, waren sie doch weder selbst solche oder mit so jemandem verwandt.

Angeblich konnte aber in der Hochzeitsnacht alles geschehen.

Und vielleicht lag es daran, dass Jarl vermutlich in der Badewanne gezeugt worden war. Doch man war sich nicht sicher.
 

Der schlank gebaute fünfmalige Tanzmeister des Universums sah mit seinen eisblauen Augen, durch die sich dunkelmarineblaue Streifen zogen, Jarl an und wog ihn vorsichtig herum.

"Na du, Kleiner?", er kitzelte ihm über Kinn und nahm freudig das quietschende Glucksen wahr, "Na, wenn du nicht niedlich bist, wer dann?"

Er hielt ihn in die Luft und grinste ihn an.

Trainingsbeginn

"Ja~rl, aufstehn!", säuselte Xelron, streckte seinen Kopf durch den Türspalt und lächelte so zuckersüß, wie er nur konnte.

"Mrrrrrrrnaaaah, noch... Fünf Minuten..", murrte Jarl und drehte sich vom Spalt weg.
 

Er befand sich auf seinem riesigem, komplett blauen Himmelbett im Prinzengemach des Schlosses der Schatten.

Es war in dem privaten, royalen Wohnungsteil des Schlosses für die derweil herrschende Königsfamilie und den Prinzen beziehungsweise die Prinzessin.

Das Schattenschloss selbst war in Ontur, dem Reich der Schatten.

Dieses war unter Ebene der Menschen, auf der diese im Moment das Wunder der Kolonialisierung entdeckt hatten und sich nun alle gegenseitig besitzen wollten.
 

Xelron seufzte. Eine funktionierende Regierung in Indien aufzubauen war einfacher, als seinen Sohn aus dem Bett zu bugsieren.

"Da fängt dein heiß begehrtes Trainung nun endlich an und dann willst du es einfach verschlafen? Zwing' mich nicht dazu, dich aus dem Bett zu holen, junger Mann!", drohte der Gott des Lichtes ihm an. Jarl murrte nochmals und rollte sich aus dem Bett. Am Boden angekommen schlurfte er zu einem Kasten aus dunklem Stein und zog aus diesem eine schwarze Stoffhose. Er striff sie sich über seine schlanken Beine und schlenderte in die Küche.

"Hmohen...", murmelte er seinen Eltern als Begrüßung zu und setzte sich zum Esszimmertisch, der mit der Küche in einem Zimmer war.

"Morgen, Kleiner!", grüßte der Gott der Dunkelheit und der Lust kräftig zurück.

Wie immer waren er und sein Mann bester Laune.

Xelron hatte weiße Haare, die ihm bis zu seinen Schulterblättern reichten.

Allerdings hatte er nur auf der linken Seite Haare, die er sich zurückkämmte.

Sie waren sehr voluminös und doch an sich strohig. Er hatte sich silberne Perlen ins Haar geflochten. Der Lichtengel stellte einen Teller mit Omlette auf den Tisch und Jarl nickte nur von Müdigkeit benommen, aber dankend.

Es war mit Tomaten und Parika, anders als das seiner Eltern, welches zusätzlich noch mit frisch geräuchertem Menschenspeck beinhaltete.
 

Jarl aß nur sehr selten Fleisch und wennn, dann das von Insekten oder von Tieren, die an natürlichen Ursachen gestorben waren.

So etwas wie Omlette war ohnehin eine Speise für die Reichen, da es sehr viel kostete, die Produkte der Menschen zu beschaffen und konservieren.

Mit einem Seufzen begann Jarl das Omlette zu zerkleinern.

In kleinen Happen mümmelte er es und starrte in die Leere.

Seine Eltern sahen sich an und dann leicht besorgt zu ihm.

Mysterion wand sich wieder zur Pfanne, "Unser Frühstück ist bald fertig, mein Engel!"

Xelron lächelte erfreut zu ihm und wuselte zu den Tellern, stelle sie Mysterion zum Herd, der mit Feuermagie betrieben wurde. Das Besteck legte er ebenfalls bereit. Jarl sah die Beiden an.
 

Obwohl sie schon über fünfzig Jahre zusammen waren, waren sie immernoch sehr glücklich miteinander. Sie waren seit zehn Jahren vermählt, was hierzulande als frisch verheiratet galt.

Es war sehr rar, dass Päärchen körperlich verbunden waren und sich noch dazu auf ewig seelisch verbinden ließen. Ein körperlich Bund wurde nur mit einer Person in der ganzen Existenz der Beiden geschlossen.

Dies erfolgte nach der ersten Berührung mit dieser. Diese Zwei ergaben vom Instinkt her das beste Team im Kampf, hatten den besten Geschlechtsverkehr, sie waren einfach perfekt aufeinander abgestimmt und fühlten miteinander, allerdings rein körperlich. Psychische Anziehung zueinander war ein anderes Kapitel und hing nicht damit zusammen.

Jedenfalls konnte man diesem Bund nicht entfliehen.

Zumindest alle hundert Jahre musste man körperlichen Kontakt haben.

Bei Tod des Partners galt dies natürlich nicht.

Seelische Bünde konnten absichtlich verstärkt und geschlossen werden, allerdings gab es auch unabsichtlich Geschlossene aus einem Moment oder Gefühl heraus.
 

Xelron und Mysterion waren körperlich verbunden und hatten bei ihrer ersten Unterhaltung einen seelischen Bund geschlossen, den sie vor zehn Jahren durch einen ewigen Bund der Liebe verstärkten. Um zwar stark verstärkten.

Es gab auch einen ewigen Bund der Verbundenheit, der oft zwischen lebenlangen Freunden und sich nahe stehenen Verwandten geschlossen wurde.

Ein ewiger Bund konnte nur freiwillig geschlossen werden -

Es basierte auf der Verbundenheit und Zuneigung der Seelen, denen durch Magie Ausdruck und Verstärkung verliehen wurde.

So etwas wie Ehen gab es dafür nicht.

Jedoch veranstalteten Manche, vor allem Paare, Feste, oft in Verbindung damit, dass der Zeremonie beigewohnt werden durfte und sollte.
 

Jarl seufzte.

Er war zwar noch ein Kind mit seinen 42 Jahren, aber er verstand bereits, dass er auf so etwas nur hoffen konnte, zumindest was die Liebe anging.

Xelron stellte sich an die dunkle, steinerne Theke zu den Tellern.

Mysterion nahm die Pfanne und schmiegte sich von hinten an den Weißhaarigen, verteilte das Omlette in zwei Portionen auf die Teller.

Er küsste ihn auf die Wange und legte die Pfanne in das Waschbecken, welches in eine Theke in die Mitte der Küche eingelassen war.

Lächelnd trug der Andere unterdessen die Teller zum Tisch und wünschte einen guten Appetit.

Grinsend setzte sich Mysterion mit auf die hölzerne Bank.

"Mahlzeit!", wünschte er kräftig.

Seine Familienmitglieder erwiderten dies und Jarl trug seinen leeren Teller zum Waschbecken.

"Ich geh' mich anziehen...", murmelte der Silbernix und ging wieder in sein Zimmer.

Jarl war für einen kleinen Silbernix schon sehr hübsch.

Seine meeresblauen Augen wurden von langen, dunklen Wimpern umrahmt. Auf seiner makellosen, aber leicht türkisen Haut, in die sich je älter er wurde, ein silberner Schimmer stärker legte, - momentan war er nur ein zarter Hauch -, befanden sich kobaltblaue, kleine Flecken. Hauptsächlich um die Augen und nur einige Wenige.

Aus den Unterseiten seiner filigranen Unterarmen wuchsen langsam dunkelblau-violette Schuppen, genauso wie an der Rückseiten seiner Unter- und den Außenseiten seiner Oberschenkel. Er war sehr dünn, so sehr, dass seine Knochen fast nur von Haut überzogen zu sein schienen.

Seine Oberlippe war sehr schmal, wohingegen seine Unterlippe voll war, beide waren marineblau. Seine Haare besaßen ein dunkles Türkis vermischt mit einem grau von Regenwolken. Angeblich hatten sie die Farbe eines vom Regen erfüllten, wilden Flusses.

Was für Beschreibungen er sich als der letzte Silbernix und Prinz einer Skandalregierung nicht antun musste.

Er seufzte und striff sich ein weißes Oberteil über, welches an den Ärmeln mit aufgestickten Wellenlinien verziert waren, die die Farbe seiner Schuppen haben sollten. Was dem Personal auch ganz gut gelungen war.
 

Er streckte sich und verließ sein Zimmer, bog nach rechts ab und ging in das Badezimmer. Er ließ das Wasser laufen und schlug es sich dann ins Gesicht, trocknete sich ab und lächelte.

Schließlich schluckte er etwas Wasser und gurgelte es dann, spuckte es wieder aus und nahm sich einen Kamm von einer Theke.

Jarl kämmte sich die Haare, die an seinen Schläfen bis zu seinen sehr hohen Wangenknochen und hinten bis in seinen Nacken reichten.

Danach tapste er in die Küche, wo seine Eltern im Moment den Abwasch erledigten.

Er gab seinen Eltern beiden einen Kuss auf die Wange.
 

"Saphiron steht schon vor der Tür, Schatz!", sagte Xelron freundlich.

Verwirrt zog Jarl die Augenbrauen hoch, "Warum ist der nicht reingekommen?"

Er ging zur Wohnungstür und nahm zwei Lederfetzen, die eigentlich Schuhe waren.

Man band sie sich mithilfe von Lederriemen auf die Füße.

Sie waren bequem und saßen perfekt.

"Er meinte wohl, dass ihr, explizit er selbst, Zeit verschwenden würdet..", erklärte Xelron murmelnd.

Er trocknete die Teller ab, während Mysterion ins Bad gegangen war.

Xelron ging zu Jarl und klopfte seine Kleidung sauberer, "Vergiss' nicht: Saphiron ist der beste Freund deines Großvaters, als probiere nett zu ihm zu sein, egal was er tut.", ermahnte der Licht engel ihn und sah ihm prüfend in die Augen, lächelte dann, "Aber keine Angst. Er ist ein sehr netter Mann."

Jarl nickte lächelnd, "Wenn er ein Freund von Skarowan Abrom ist, sit er ein Vorbild für mich."

Xelron lächelte wieder einmal. Jarl hatte Skarowan, den ehemaligen Gott der Dunkelheit und Mysterions Vaters, in letzter Zeit beobachtet und schien ihn sehr zu bewundern, "Ich glaube, du wirst Saphiron noch mehr bewundern, Jarl.", gab er sanftmütig von sich und umarmte den Silbernix kurz.

Jarl erwiderte die Umarmung, "Wirklich?"

Sein Vater nickte schnell.
 

Der Junge trat hinaus aus dem Wohnungsbreich und erschrak kurz, als zwei eisblaue Augen ihn zu erstechen schienen.

Sein neuer Lehrer lehnte an der Wand ihm gegenüber.

Ein Schauer lief ihm über den Rücken, während er stockend, das hell aufblitzende Grinsen zu entschlüsseln versuchte.

"Jarl Abrom... Es ist Jahre her, dass ich Sie sehen durfte, Prinz.", sagte er und Jarl fühlte sich seltsam geschmeichelt und bedroht zur selben Zeit.

Das vor ihm war ein mächtiger Chameur.

Utril. Saphiron Utril. Das war er also.

Noch nie hatte Jarl ihn bewusst wahrgenommen. Doch jetzt war er das Einzige, dass für ihn zählte.

"M... Meister?", fragte er kläglich und der Eisengel stieß sich sanft von der Wand ab. Saphiron nickte.

"Ja, ich bin Meister.", sagte der Ältere mit seiner Stimme, die etwas heller war, als die samtene, dunkle Verführerstimme des eleganten Skarowan Abrom.

Sie klang jedoch nicht so abwertend wie diese.

Saphiron lächelte plötzlich und Jarl lächelte zögerlich zurück.

Wärme erfüllte plötzliche für einen kurzen Augenblick ihre Augen.

Saphirons Stimme war so anders als die der Herrscher.

Mysterions Stimme war rau und männlich, man merkte schon ihrem Klang, dass er leicht wütend, aber ebenso leicht glücklich zu machen war, denn er war kein Kind der Traurigkeit.

Xelorns Stimme war die Höchste, die Jarl nach seiner Eignen kannte. Eigentlich war sie von der Höhe her eher mittelmäßig, doch er redete meist höher, da er so glücklich war. Was, wie die Beiden sagten, an ihrer Liebe lag.

Jarl glaubte ihnen das auch.

Seine Stimme war hoch, doch er hoffte, durch den erbangten Stimmbruch würde sie tiefer werden. Wenn er Angst hatte, fiepste er regelrecht. Das war ihm unangenehm.

Sehr sogar.

Deswegen probiert er stark zu sein. Aber von den ersten Eindruck seines Meister war er einfach zu überwältigt gewesen.

"Hast du schon etwas von jemandem gelernt?", fragte der Blauhaarige und trat näher zu dem Silbernix heran.

Der Kleine nickte hastig, räusperte sich und sagte, "Ein bisschen etwas von meinen Eltern. Ich kann lesen, schreiben und mit dem kleinen Messer aus der Küche weiß ich ein paar Bewegungen."

Saphiron murrte. Er hatte sich eindeutig mehr von den beiden Göttern erwartet.

Er sah zu seinem Schüler hinab und zischte, "Das ist wenig. Wir fangen praktisch von Null an." Jarl sah beschämt zu Boden.

Mitleidig ließ Utril die Augenbrauen sinken und strich ihm über den Kopf, "Nana, wie haben ja Zeit."

Er sah zu ihm und lächelte vorsichtig, nicht wissen, was er von ihm halten sollte.

"Gehen wir in den Trainingsraum.", sagte der Lehrer und Jarl stimmte ihm unterwürfig fiepsend zu.

Die Schritte hallten in den dunklen Gängen.

"Holen Sie mich jeden Tag ab?", fragte der Kleine mit einem Schwung Zweifel in der Stimme, "Den Weg werde ich mir doch nie merken können."

Saphiron lachte kurz und teile ihm mit, dass er ihn jeden Tag abholen würde. Langsam ging er an einigen Holztüren vorbei und nahm schließlich den Türknauf der Vorletzten in dem Gang in die Hand und drehte ihn, hielt Jarl die Tür auf.

Der Raum war seltsam. Die Wände und der Boden waren weiß. Komplett weiß.

Der Junge sah sich um. "Setz' dich!", wurde ihm suggestiert und das tat er nach einem verwirrten Blick auch.

Mitten auf den Boden. Saphiron setzte sich ihm gegenüeber im Schneidersetz hin, "Also...", begann er, "Ich werde mich vorstellen. ich bin Saphiron Utril, Gott des Wassers und des Eises, außerdem bin ich der ehemalige Lebensgefährte der ursprünglichen Götten des Wassers, Serina. Ich war fünfmaliger Tanzmeister unter allen magischen Wesen und Fünfzehnmaliger im Schattenreich.

Skarowan Abrom, mein erklärter Blutsbruder, und ich sind Tanzpartner.

Vor sechshundert Jahren wurde ich vom Laftak zum Laftakur ernannt.

Das alles sind aber nicht die Gründe, warum genau ich als dein Meister erwähnt wurde. - Als diese noch existierten war ich ein Ehrenmitglied des Stammes der Silbernix."

Jarl zog mehrmals überrascht die Augenbrauen hoch. Er ließ sich die ganze Informationen durch den Kopf gehen und sagte dann bloß, "Das ist ziemlich... Überwältigend. Sie sind ziemlich mächtig, nicht wahr, Meister?"

Der Eisengel legte den Kopf schief, "Meinst du?"

Jarl grinste, "Natürlich, was sie so alles sind!"

Überrascht sah er zu dem glücklich drein schauenden Jungen, lächelte dann geschmeichelt, "Wenn du das sagst... Du hast mich noch nicht kämpfen oder tanzen gesehen."

Jarl kicherte kurz über das mangelnde Selbstvertrauen seines Meisters, "Aber ich freue mich schon darauf."

Saphirons Lächeln ließ nicht nach, "Das freu mich auch. Ich freue mich ebenfalls darauf, dich in Aktion zu sehen. Achja, über das Training...

Ich werde dich in Sachen Kampf, aber auch Etikette und Sozialem unterrichten. Außerdem auch Magie, Tanz und Allgemeinbildung."

Jarls Augen fingen begeistert an zu glänzen, "Magie? Tanz?"

Sein Meister musste lachen, "Dann werde ich dir heute ein paar kleine Tricks in Sachen Magie und Tanz zeigen, mit denen zu angeben kannst!"

Der Silbernix quietschte vor Freude und Saphiron streckte die Hand aus, mit der Innenseite nach oben, "Streck' deine Hand so aus und denk' an etwas Schönes. Etwas ganz Schönes. Und entspanne dich."

Er nickte und streckte seine Hand aus. Er dachte daran, wie Mysterion ihm Selbstverteidigung mit dem Küchenmesser beibrachte und er eine tödliche bewegung sofort hinbrachte. Er dachte an das stolze Grinsen seines Vaters und erschrak, als ein blauer Funke aus seiner Hand in die Lüfte stieg.

Die Beiden sahen dem Funken hinterher. Er verstarb kurz vor der Zimmerdecke.

"Beeindruckend. Du hast nach Bruchteilen von Sekunden deinen ungenützten Magiefluss in Schwung gebracht, ihn genützt und etwas erschaffen, dass die für deine Fähigkeiten bestmögliche Leistung erbracht hat.

Er war deutlich sichtbar, behielt seine Form über zehn Sekunden und er stieg aus deiner Handfläche aus, also dem Bereich, der vorgegeben war. Wir fangen also doch nicht von Null an.", erklärte und der Kleine lauschte fasziniert, lächelte stolz.

Er hätte nie gedacht, dass das nicht selberverständlich war.

Dann bat er seinen Meister, die Übung einmal vorzuführen.

Saphion lächelte und eine Stichflamme, die so breit war wie seine gesamte Hand und bis an die Decke reichte. Sie war Blau und verlief in der Spitze ins Weiße.

Jarl sah nach oben mit offen stehendem Mund.

Durch das Feuer sah der Laftakur zu ihm, "So oder so ähnlich wird diese Übung einmal bei dir aussehen."

Der Kleine schluckte. Die Flamme erlosch langsam.

"Schnell, greif' hinein.", sagte er ruhig und Jarl steckte die Hand in die kleiner werdende Flamme. "Flüssiges... Eiskaltes Wasser...", murmelte er überrascht. Sein Meister nickte, "Dein Funke war ein Tropfen Wasser. Und erwar kalt. Serinas Stichflamme wäre aus brodelndem Wasser gewesen."

Verwirrt blinzelte der Junge, "Warum?"

Saphiron schüttelteseine Hand kurz, als die Flamme weg war, "Bei Wassermagiern gibt es immer ein Zusatelement. Wasser und Feuer, Wasser und Eis, dass sind die Erscheinungen. Meistens gelten Feuer und Eis dann allerdings nicht als ein richtiges Element. Deswegen sagen manche, dass man, wenn man Wasser als Element hat, man kaltes oder heißes Wasser haben kann. Und rein vom Gefühl her sheinst du Kaltes zu haben. Was das Training wesentlich vereinfachen wird.", erklärte er und Jarl hörte aufmerksam zu, "Heute werden wie lernen, wie man einen Wassertropfen absichtlich erschaffen und wie man ihn lenken kann. Und wenn du willst, zeige ich dir einen der Basisschritte des Schattentanzes."

Das Glitzern in den kleinen Augen wurde immer größer, "Das klingt toll!"

Er sprang auf, "Ich bin bereit!"

Saphiron erhob sich langsam, direkt quälend langsam.

Grinsend ließ er einige Wasserkügelchen aus seinen Fingerspitzen fallen.

Kurz bevor sie aufkamen ließ er sie in die Luft schweben.

Langsam wobbelten sie an einem faszinierten Silbernix vorbei, zischten schließlich nach oben und klatschten an die Decke,

Ein paar Tröpfchen fielen schließlich nach unten und landeten genau auf seinen Fingerspitzen, "Circa so wirst es heute Abend können."

Der Kleine nickte entschlossen, "Ja, so wirds werden!"

Er grinste entschlossen, strecke seine Hand wieder aus.

"Fest konzentrieren. Konzentriere dich in deinem Inneren auf Regen. Fallende Wassertropfen. Spanne deine Hände an.", Saphiron sah ihn an, "Und stell dir vor, es würde aus deinen Fingerspitzen regnen."

Jarl sah zu ihm, konzentrierte sich, dann zu seiner Hand, "Regen... Regen..", murmelte er. Saphiron starrte ihn an.

Er schien konzentrierter zu sein als sein Schüler. Der Erwachsene grinste, "Mehr konzentrieren."
 

Jarl nickte. Seine Hand begann vor Anspannung zu Zittern.

"Gut. Halte deine Hand so, aber entspanne dich nun.

Fühle die Flüssigkeiten in deinem Körper. Die Ströme des Wassers...", er sah wie Jarls Finger ein wenig sanken und er seine Augen schloss, "Durch deinen Körper fließt ein Storm aus reinem Wasser. Deine Emotionen sind dafür wie ein Mond. - Er steigt und fällt mit ihnrn. Diese gesamten Ströme ziehen sich durch deinen ganzen Körper. Auch in deine Fingerspitzen.

Stell' dir jetzt vor, du würdest diese Ströme öffnen und ein paar Tropfen abgeben."

Er zuckte, "Schwierig."

Saphiron nickte, "Das stimmt. Aber bis jetzt schaffte es noch jeder."

Jarl kniff die Augen zusammen. Plötzlich zuckte er kurz ein sehr kleiner Tropfen fiel aus der Spitze seines rechten Zeigefingers. Er öffnete seine Augen und betrachtete den nassen Fleck auf dem Boden.

"Wahnsinn! Hab' ich den geschaffen?", fragte der Kleine stürmisch.

Saphiron nickte bloß lächelnd.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von: abgemeldet
2010-07-09T18:56:59+00:00 09.07.2010 20:56
Gefällt mir gut, was ich bis jetzt gelesen hab. :) Eine sehr ausgearbeitete Fantasywelt und einzigartige Charaktere sind auf jeden Fall was Außergewöhnliches und das bringst du auch gut rüber.
Kleine Kritikpunkte:
- Am Anfang (vor allem im Prolog) waren so viele Zusatzinfos über die Personen drin, dass man gar nicht mitkam, wer jetzt gemeint war. Deswegen hab ich auch die Personen bis ins 1. Kap hinein verwechselt.
- Rechtschreibung. x.x Ja, nervig, aber wahr. Ich hab mich kurz gefragt, ob 'Manche' ein Name ist ...
Aber vor allem die verschiedenen Arten von Bindungen haben mir gefallen und die Tatsache, dass Götter ganz normal miteinander leben, lernen etc. Schön menschlich. Der einzige Unterschied ist aus meiner Sicht, dass sie höllisch gut aussehen. ^^
Bin gespannt, wies mit Jarl und Saphiron weitergeht.


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