Zum Inhalt der Seite

Stay (Faraway, So Close!)

[Itachi/Sasuke- Centric]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

The Cry

Kapitel 18: The Cry
 

Somebody cry

Somebody

Well, I can't tell why or what for
 

Als Itachi in der Nacht die Augen aufschlug, war es nicht der Regen, der sonst immer gegen die Fenster prasselte, sondern die Trockenheit in seiner Kehle. Er schluckte ein paar mal, doch auch die eigene Spucke im Mund verjagte das Gefühl nicht, wodurch er sich dann doch gezwungen sah die Beine aus dem Bett zu schwingen und schlaftrunken in die Küche zu schlürfen. Dort angekommen, kippte er sich etwas Mineralwasser aus dem Kühlschrank in ein Glas. Nachdem er dies mit einem tiefen Schluck gelehrt hat, füllte er sich ein zweites auf und trank nun langsamer, schüttete einen kleinen Rest fort und stellte das Glas in die Spüle, bevor er wieder aus der Küche ging. Sich durch das frische, nasskühle Wasser wacher fühlend bemerkte er dieses Mal dass die Wohnzimmertür offen stand. Er blickte hinein und stellte erschrocken fest, dass Sasuke nicht auf dem Sofa lag. Die Decke war hastig zurückgeschlagen und das Kissen war verrutscht. Obwohl diese Dinge ihn zur Sorge veranlassen sollten, dass Sasuke fortgelaufen war, taten sie es nicht. Itachi war davon überzeugt, dass Sasuke bei ihm bleiben würde, bis er wieder gesund war oder wenigstens bis es ihm wieder besser ging. Wo aber war Sasuke dann? In der Küche konnte er nicht sein. Da kam Itachi ja schließlich her, doch dann zuckte der junge Ire mit den Schultern und musste über sich selber grinsen. Natürlich, im Badezimmer. Warum auch nicht? Er hatte bestimmt auf Klo gemusst, trotzdem wunderte es Itachi. Er hätte nicht gedacht, dass Sasuke sich das traute. Einfach die Toilette benutzten, denn wann immer er musste, fragte er Itachi um Erlaubnis, das Bad benutzten zu dürfen, obwohl Itachi gesagt hatte, er dürfe jeden Raum betreten, wann immer er wollte.
 

Dennoch hatte Itachi das Verlangen danach auf den Jungen zu warten und setzte sich deswegen in den Sessel. Er wollte sehen, ob Sasuke in Ordnung war. Ob es ihm gut ging. Psychisch. Wegen dem Abend, denn trotz das es einen guten Ausgang gefunden hatte, machte Itachi sich Vorwürfe, Sasuke einfach so ausgeliefert zu haben. Aber nun wusste er wenigstens Bescheid. In einem ruhigen Moment hatte Itachi sich kurz mit Iruka zurückgezogen um sich erzählen zu lassen, was geschehen war, als er und Kakashi Pizza holen waren und ich Gleichzug hatte er Iruka versprochen, dass dessen Freund ihm noch am selben Abend daheim die ganze Wahrheit erzählen würde. Sich ein wenig vorlehnend massierte Itachi sich den Nasenrücken. Er war froh nun jemanden zu wissen, mit dem er über die Situation reden konnte, denn schließlich war er selber noch jung, er hatte noch nie ein Kind aufgezogen und er war auch kein Psychologe. Als Sasuke nach einiger Zeit noch nicht zurück aus dem Badezimmer war, begann Itachi sich doch zu sorgen. Er stand auf und ging in den Flur. Er hob seine Hand und wollte grade zum Klopfen ansetzten als Würgegeräusche aus dem Inneren des Raumes an sein Ohr drangen. Oh Gott, der arme Junge. Itachi stieß die Tür langsam auf und trat einen Schritt in den Raum. Wie ein Häufchen Elend kniete Sasuke auf den kalten Fließen, den Kopf über die Kloschlüssel. Immer wieder zuckte der schmächtige Körper heftig zusammen und erneut würgte das Kind.
 

Eilig trat Itachi an den Jüngeren heran und hockte sich zu ihm runter. Seine Hand legte sich wie ferngesteuert auf den Rücken Sasukes. Obwohl er noch nie jemanden versucht hatte beim kotzten zu beruhigen, wusste er instinktiv das es richtig war. Behutsam strich er in kurzen Bewegungen über das schmale Rückrat. Er merkte wie sich der Junge kurz verkrampfte, bevor er erneut würgen musste und dabei verstärkte sich das Beben, das durch seinen Körper fuhr. Plötzlich zitterte der Teenager wie Espenlaub. Ein leiser Schluchzer entwich ihm, bevor er sich erneut in die Toilette übergab. Zwischen zwei Würgelauten, schnappte Sasuke nach Luft und schaffte es kraftlos das Wort „Geh“, heraus zu pressen. Es lies Itachi nur Stumm den Kopf schütteln. Er würde nicht gehen. Nicht jetzt, weil er fürchtete zu wissen, dass es nie jemanden interessiert hatte, wenn Sasuke kotzend überm Klo hing. Ihn interessierte es. Er würde ihn nicht allein lassen, denn auch wenn Sasuke gesagt hatte er solle gehen, klang es nicht so, als wolle er allein sein. Itachi wusste es plötzlich, er würde diesen Moment niemals vergessen.

Erst als die Finger Sasukes den Rand der Kloschüssel nicht mehr so fest umklammerten, schien es so, als würde der Junge sich langsam beruhigen können. Der Jüngere richtete sich etwas auf und wischte sich in einer fahrigen Bewegung über den Mund. Er spürte Itachis Hand auf seinem Rücken. Nun streichelte sie nicht mehr, aber sie lag warm und beschützend da, was seinen Körper dazu brachte, nicht mehr ganz so heftig zu zittern.

„Geht es wieder?“, wollte Itachi dann leise wissen. Er wusste selber dass solch eine Frage bescheuert war, aber was sollte er tun? Er war noch nie in so einer Situation gewesen. Aber eines wusste er sicher. Sie würden Morgen zum Arzt gehen. Moment. Sie konnten nicht zum Arzt. Man würde Sasuke in ein Heim stecken oder sonst wohin, das war klar. Er musste sich anders zu helfen wissen und da fiel ihm die Email ein, die er gestern bekommen hatte. Von Shizune, seiner Exfreundin, die heute heimgekehrt war. Sie hatte in Afrika gelebt für einige Jahre und Medizin studiert und würde nach Weihnachten ein Semester hier machen. Sie könnte er anrufen, auch wenn sie grad erst zu Hause war. Sie würde ihm helfen. Sie war immer ein guter Mensch gewesen.
 

Itachi schaute auf Sasuke, der auf die vorherige Frage hin schlicht nickte und Itachi aus erschöpften Augen ansah. Er wollte sich ein wenig aufrichten um die Klospühlung zu drücken, da er nicht wollte, dass Itachi sein Erbrochenes in der Schlüssel sehen musste, doch bei dieser Bewegung wurde ihm so schwindelig, dass er sich, ohne es wirklich zu Bemerken, zurück und dann mit dem Kopf gegen Itachis Brustkorb sinken lies. Dieser strich ihm noch einmal über den Rücken und hörte wie der Jüngere die Nase hochzog. Wohlmöglich um nicht zu weinen?

„Ganz ruhig. Magst du dich wieder hinlegen?“

Auf ein weiteres Nicken hin, erhob sich Itachi, den Jungen gut festhaltend, drückte kurz die Spülung und half Sasuke dann, mit einem festen Griff an den Schultern, ins Wohnzimmer zu gelangen. Kurz richtete Itachi dort das Kissen, wartete das der Junge sich hinlegte und breitete dann die Decke über ihn aus, bevor er sich neben die Couch hockte und dem auf der Seite liegenden Sasuke so ins bleiche Gesicht blicken konnte.

Itachi bemerkte, dass sich die Miene vor Schmerz verzerrte und sich unter der Decke Sasukes Hand verkrampft um seinen mageren Bauch schloss.

„Hast du Schmerzen?“, wollte der Uchiha eindringlich wissen. Sasuke sah den Älteren unentschlossen an, doch an öffnete er seinen Mund, um ihn im selben Augenblick gleich wieder zu schließen. Er hatte fürchterliche Angst sich wieder übergeben zu müssen und im schlimmsten Fall hier etwas zu verschmutzen. Er versuchte den ekeligen Geschmack im Mund herunterzuschlucken und sagte dann leise: „Ein… Ein wenig Bauch-Bauchschmerzen.“

„Möchtest du was trinken?“, fragte Itachi. „Oder eine Schmerztablette?“
 

Die Hand immer noch um seinen Bauch geschlungen, nickte Sasuke leicht. Er hatte Schmerzen, er wollte dass die Schmerzen weggingen und er wollte sich gut fühlen. Wusste er doch, dass dies wohlmöglich seine vorletzte Nacht im Warmen war. Sonntag müsste er mit Sicherheit gehen, schließlich arbeitete Itachi. Dann wollte er jetzt wenigstens schlafen können, sich erholen, damit er wieder die Stäke fand, auf der Straße zu überleben. Er richtete sich ein wenig auf, lehnte gegen die Armlehne des Ledersofas und zog die Decke zu sich heran. Ihm war kalt. Er fror und er wusste, wenn Itachi nicht wäre, würde er unter einer Brücke sitzen und noch viel mehr frieren. Er sah aus dem Augenwinkel wie der Uchiha zurückkam. Er hielt ihm das Wasser entgegen, Sasuke nahm es und trank einen kleinen Schluck, ehe Itachi ihm die Tablette in die Hand legte. Sasuke platzierte sie auf seiner Zunge, spülte sie mit Wasser runter und leerte das Glas danach langsam. Wenigstens schmeckte er nun nicht mehr seine eigene Kotze im Mund. Er schloss kurz die Augen, als er daran dachte, wie es war, auf der Straße zu sein, etwas aus dem Mülleimer gegessen zu haben und dies dann einige Stunden später in die nächste Gasse zu kotzen. Es war so ekelig. Er fühlte sich selber immer so widerwärtig, aber er hatte keine andere Wahl.

„Um… Könnte… kann ich dich was fragen, Itachi?“ Der Uchiha sah ihn etwas überrascht an, nickte dann aber.

„Klar.“ Er war froh, wenn der Junge von sich aus das Wort an ihn richtete. Er sah, wie Sasuke kurz zu überlegen schien, wie er schluckte, seine Beine näher zu sich zog und nervös auf die Bettdecke starrte.
 

„Kannst du… also ich…“, er brach ab, konnte es einfach nicht. Er war doch keine fünf Jahre mehr. Er war kein Kind mehr. Er musste ein Mann sein, aber dann spürte Sasuke eine Hand auf seiner Schulter. Itachis Hand. Zögernd sah er auf. Gut, er musste jetzt einfach fragen. Jetzt oder nie. So wandte Sasuke seinen Blick wieder ab und kniff die Augen zu.

„Ich wollte fragen ob du vielleicht bleiben kannst. Nur bis ich eingeschlafen bin, weil, na ja, mein… mein Vater hat das auch immer gemacht, also wenn ich krank war und ja… deswegen.“ Zum Ende hin wurde Sasukes Stimme immer leiser, unsicherer, bis es nur noch ein murmeln war. Er hatte einfach drauf los gesprochen, ohne nachzudenken. Er wusste, wenn er gestoppt hätte und überlegt, wie er reden sollte, welche Wörter er benutzten sollte, hätte er nie wirklich gefragt.

„Mein Gott“, wisperte Itachi gerührt. Er wusste nicht, warum ihm diese Worte so nahe gingen, warum sie ihn dazu brachten gleichzeitig heulen zu wollen und doch das auflachen zu unterdrücken. Es war irgendwie, auf irgendeine Art niedlich von Sasuke das zu fragen, aber dennoch hörte man die Verletztheit in den Worten. Itachi glaube zu spüren, wie sehr Sasuke seinen Vater vermissen musste. Mit sanftem Druck sorgte Itachi dafür, dass Sasuke in eine liegende Position kam. Der Junge drehte sich auf die Seite, bevor der Uchiha die Decke wieder richtig über ihm ausbreitete und sich neben dem Sofa auf den Boden sinken ließ.

„Ich bleibe solange“, sagte er noch überflüssigerweise und Sasuke nickte, wisperte leise: „Dankeschön.“

Zögerlich hob Itachi die Hand und strich sanft über die dunklen Haare des Jungen.

„Schon okay.“
 

Durch die sanfte Berührung Itachi wurde Sasuke klarer als je zuvor bewusst, was dieser Mann für ihn tat.

„Itachi“, sagte er leise und versuchte die aufkommenden Tränen zurückzudrängen. „Es tut mir so Leid. Ich… Bitte entschuldige.“

„Wofür, Sasuke?“, wollte Itachi sofort wissen und legte eine Hand auf den Oberarm des Jungen. „Wofür?“

„Ich… ich weiß nicht… für einfach alles.“ Er spürte, dass er die Tränen nicht mehr zurückhalten konnte und fügte, mit zitternder Stimme hinzu: „Dafür… das ich dich da mit rein gezogen hab… du… wir kannten uns nicht und ich… ich…“

„Es gibt nichts zu entschuldigen.“ Itachi drückte die Schulter des Jungen in einer vertrauensvollen Geste und nickte. „Hörst du? Du musst dich für rein gar nichts entschuldigen.“

Itachi glaube zu hören, wie der Junge noch einmal leise seinen Namen sagte, doch dann vor Müdigkeit die Augen schloss und schwieg. Er schlief noch nicht, das wusste Itachi, Sasukes Atmung verriet es. Der Student strich über Sasukes Oberarm, immer wieder, bis er merkte, dass der Teenager in einen ruhigen Schlaf driftete. Mit einem traurigen Lächeln erhob Itachis sich, zog die Decke noch ein letztes Mal zu Recht und strich dem schlafenden Kind über den Kopf.

„Du wirst in Ordnung kommen, Sasuke“, flüsterte er, hoffte das das Unterbewusstsein des Kindes es im Schlaf war nahm und ging seinen Weg hinaus in den Flur. Etwas ganz wichtiges musste dieser Junge in seinem Leben noch lernen. Itachi hatte es irgendwann gelernt. Es war wichtiger sich sicher zu fühlen als schuldig. Manchmal war es wichtig egoistisch zu sein. Gerade für Menschen wie Sasuke, schoss es Itachi durch den Kopf, denn diese können es sich nicht, wie er, leisten, selbstlos zu sein.
 

~~
 

Das war nicht richtig. Das war nicht gut. Es war nicht so, dass er sich vor dieser Frau fürchtete. Das tat er nicht, obwohl sie ihn berührte. Vor Frauen hatte er nicht solch eine Angst wie vor Männern. Klar, seine Mutter hat ihn geschlagen, sie hat ihn angeschrieen, aber bei Frauen konnte er leichter den Unterschied machen, ob sie sie ihm wehtun würden oder nicht. Und Shizune Shoten war mir Sicherheit niemand der ihn verletzten konnte. Itachi hatte ihm zuvor von ihr erzählt. Sie war Medizinstudentin und erst seit knapp sechzig Stunden wieder in Irland. Sie war eine Freundin und sie würde dafür sorgen, dass es ihm besser ging, dass waren Itachis Worte gewesen. Worte, denen Sasuke Glauben schenkte. Aber diese Frau und Itachi sollten sich nicht um seine Gesundheit sorgen müssen. Deswegen war es nicht gut, dass Shizune Shoten nun vor ihm hockte, während er auf dem Stuhl in der Küche saß, und ihn untersucht hatte. Bevor er seine Bedenken in Worte hatte fassen können, war sie jedoch schon fertig und legte das Abhörgerät für die Lungen zu den anderen Utensilien mit denen sie Sasuke untersucht hatte. Mit einer stummen Geste erlaubte sie ihm, das Oberteil wieder nach unten sinken zu lassen, während sie sich aus ihrer hockenden Position erhob, kurz Itachi anblickte und dann in den Raum sagte: „Es ist nur eine ganz normale Erkältung. Daher das Fieber und die laufende Nase. Kein Grund zur Besorgnis, wenn es nicht anhält. Die Bauchschmerzen und das Erbrechen rühren wohl daher, dass er sich den Magen verstimmt hat.“ Itachi hatte Shizune zuvor am Telefon berichtet, dass Sasuke bis vor wenigen Tagen auf der Straße geschlafen hat und somit kaum etwas in den Magen bekommen hat, während er bei ihm nun regelmäßig etwas bekam. Daher konnte sie sich da recht sicher sein.

„Damit solltest ihr am Besten schon mal in eine Praxis gehen, schließlich kann ich ihm nichts verschreiben und er sollte etwas dagegen tun, ist ja nicht sonderlich angenehm.“

„Ich… bin okay“, warf Sasuke unsicher ein, verschränkte die Hände im Schoss und blickte auf die beiden Erwachsenen. Er würde nicht zum Arzt gehen. Das ging einfach nicht. Itachi tat schon genug für ihn. Viel zu viel.
 

„Geh noch was schlafen, Sasuke. Ruhe wird dir gut tun“, wies Itachi ihn an, woraufhin der Jüngere nickte und aus der Küche ins Wohnzimmer verschwand. Itachi zeigte in einer stummen Geste auf den Tisch, bat Shizune sich zu setzte und goss Kaffee in zwei Tassen, die er dann abstellte.

„Zwei Zucker, ein bisschen Milch, stimmts?“

„Schwarz, neue Gewohnheit.“

„Aus Afrika?“

„Ja, durch die Kollegen.“ Sie lächelte und hob die Tasse an die Lippen um einen Schluck zu nehmen. „Worüber möchtest du reden?“

„War ich so offensichtlich?“, hakte Itachi nach und grinste müde.

„Nein. Ich denke, ich habe einfach nie aufgehört dich zu kennen.“

„Scheint so“, murmelte er und fasste sich ein Herz. „Ich wollte über Sasuke reden. Ich kann nicht mit ihm zum Arzt, verstehst du? So gerne ich ihm auch helfen möchte, aber es geht nicht.“

„Warum nicht?“, wollte sie wissen und schaute ihn durchdringend an. „Er ist krank, das wäre das Naheliegendste.“

„Ja, aber hör zu: Ich weiß nicht, was er hat durchstehen müssen, aber ich bin davon überzeugt, dass es einen triftigen Grund geben muss, warum er nicht mehr dort ist, wo er zuvor gelebt hat. Ich meine, man lebt nicht einfach so auf der Straße.“

„Nein, stimmt. In Irland tut man das nicht. Hier kann man sich Hilfen holen.“

„Genau. Und ich verstehe nicht, warum ein solch junger Kerl wie er sich keine holt. Er müsste nur zum Jugendamt gehen und man würde etwas für ihn finden, man würde ihm helfen, aber er tut es nicht und das sagt mir, dass er keinen anderen Ausweg sieht als auf der Straße zu leben, obwohl er von diesen Hilfen weiß.“
 

„Ich verstehe“, entgegnete Shizune, fügte an. „Ich versuche es jedenfalls.“ Sie trank noch einen Schluck Kaffee und griff über den Tisch Itachis Hand. Auch wenn ihre Beziehung irgendwann, damals, in die Brüche gegangen war, hat sie nie aufgehört, seine beste Freundin zu sein, auch wenn Zeitweise tausende von Kilometern zwischen ihren Körpern gewesen waren.

„Sie würden ihn doch niemals wieder mit mir nach Hause gehen lassen“, sagte er resignierend, meinte den Arztbesuch.

„Er kann so oder so nicht ewig bei dir bleiben, ich hoffe du weißt das. Er braucht ein zu Hause, eins wo er wirklich hin gehört.“

„Ich weiß das“, versicherte er. „Ich weiß, dass er Sonntag gehen muss. Das wäre einfach nicht richtig, aber…“

„Aber du kannst ihn auch nicht gehen lassen?“

„Ich muss“, er zuckte auf eine verzweifelte Art und Weise mit den Schultern. „Ich geh zur Uni, dann die Firma meines Vaters und das Modeln. Ich hab keine Zeit, mich um ihn zu kümmern. Ich hab selbst kaum Zeit für ein Privatleben.“

„Wie alt ist er, Itachi? Fünfzehn, Sechzehn? Braucht er wirklich so viel Umsorgung von dir oder ist ein warmer Platz zum Schlafen nicht viel wichtiger?“

„Er ist nicht so…“, wollte er ansetzten, verstand sie falsch und zog seine Hand zurück.

„Nein, Itachi. Ich wollte ihm nicht unterstellen, dass er dich ausnutzt.“ Sie hatte ihn nie falsch verstanden. Es war immer so gewesen, als hätte sie in seine Seele blicken können, obwohl ihre Beziehung in die Brüche gegangen war.

„Nur glaub mir, Itachi. Selbst wenn du dich nicht den ganzen Tag um ihn kümmern kannst, wird es ihm in deiner Wohnung besser gehen als auf der Straße.“

„Er vertraut auf mich, Shizune. Ich kann ihn doch nicht einfach im Stich lassen.“

„Und das würdest du, wenn du ihn einfach ohne nichts auf die Straße setzt. Denk mal nach, Itachi. Denk logisch, nicht gefühlsmäßig.“ Das sie das mal zu ihm sagte, sonst war sie immer der Gefühlsmensch bei ihnen gewesen. „Nur weil er dann außerhalb deines Blickfeldes ist, ist er nicht in Ordnung gekommen.“
 

Und genau das hatte er ihm versprochen. Genau das. Itachi trat gegen das Tischbein und erhob sich mit geballten Fäusten.

„Was soll ich denn tun? Ich hab doch keine Wahl.“

„Warum nicht?“ Sie blieb ruhig. Sie kannte solche fort schicken muss. Ich muss Montag wieder arbeiten und da kann ich ihn nicht hier Ausbrüche von ihm nicht, aber es machte ihr nichts aus. Es war nicht schlimm. Für den Moment war es okay.

„Verdammt“, er stützte sich an der Küchenzeile ab und atmete einmal tief durch. „Wenn ich ihn den ganzen Tag, die ganze Woche über daheim lasse, alleine, werden die Nachbarn raus finden, das er nicht zur Schule geht und das tut man in seinem Alter eben noch. Fragen werden kommen und man würde mich anschwärzen. Außerdem darf ich hier eigentlich keinen länger als eine Woche wohnen lassen. Mietvertrag und so. Du weißt doch wie das ist.“ Er seufzte. „Ich hab einfach keine Wahl.“

„Mensch, Itachi“, sie seufzte. „Wo ist mein Rebell hin?“

Er zuckte nur wieder mit den Schultern. Er wirkte traurig, fiel ihr auf.

„Entschuldige. Ich weiß, es ist viel Zeit vergangen, ich war nur verwundert, dass dich so etwas mittlerweile stört. Dass es dir nicht mehr egal ist, was andere über dich sagen. Aber wenn du magst, ich meine… während du auf der Arbeit bist kannst du mir Sasuke vorbei bringen, ich hab Zeit, dieses Halbjahr setz ich schließlich ein Semester aus.“

Itachis Augen weiteten sich verwundert.

„Das würdest du…?“, er verstummte, als Shizune aufstand und ihm einen Finger auf die Lippen legte. Sie schlang ihre Arme um seinen Oberkörper und drückte ihn an sich.

„Für dich würde ich eine Menge tun“, wisperte sie und berührte seinen Hals hauchzart mit ihren Lippen.
 

to be continued
 

by Jess-



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sissyphos
2011-02-03T08:00:04+00:00 03.02.2011 09:00
oje, bahnt sich da zwischen shizu und ita jetzt was an? ö.ö hm, vllt wird sasu ja dann ein wenig eifersüchtig, mag sie deshalb nicht so gerne...oder ita weist sie nun wegen sasu ab ^____^
bin auf jeden fall ganz gespannt, das kapi war wieder sehr schön geschrieben ;-)
heute abend les ich dann weiter, nun muss ich leider erstmal lol -.-

lg :-) <3
Von:  Turiana
2010-10-23T12:33:01+00:00 23.10.2010 14:33
klar ist es sasuke unangenehm, wenn er zum arzt muss- bei shizune weiß er ja von itachi, dass sie ihm nichts tut, und sie ist kein mann. bei einem arzt wäre es etwas ganz anderes. dass itachi mit sasuke gebeten hat, sich hinzulegen, war vllt auch ganz gut so. grade weil er so schon schuldgefühle hat, überhaupt bei itachi zu wohnen. und er glaubt, itachi würde ihn wieder auf die straße schicken. wie auch nicht? immerhin kann itachi ihn nicht ewig allein in der wohnung lassen. auch wenn sasuke bestimmt zurecht käme. dass shizune ihm angeboten hat, sich tagsüber um sasuke zu kümmern, muss ihn unheimlich erleichtern. er kann sich weiterhin um sasuke kümmern, und der jüngere muss nicht wieder auf der straße leben. fraglich nur, wie es sasuke findet. er kennt shizune kaum...
super kapi ;) man merkt richtig, wie besorgt itachi um sasuke ist. er könnte ihn wohl nicht mal mehr vor die tür setzen, wenn er es wollte. hofftl kann er sasuke richtig helfen. schön, dass er bei sasuke geblieben ist, als es dem jüngeren so mies ging, einfach für ihn da war. und sasuke vertraut ihm... dass er sich getraut hat, itachi zu fragen, ob der bei ihm bleibt, ist klasse. itachi ist sasukes einzige bezugsperson neben sasukes vater, der tot ist. schreib bitte bald weiter ;)
lg


Zurück