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I love you until the End.

SebastianXCiel
von

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Arrival

Gähnend streckte sich der 16-Jährige und blinzelte aus dem Fenster. Wie vermutet befand er sich immer noch im Flugzeug nach Tokio. London hatte er endlich hinter sich gelassen. Er hoffte nur das er die Erholung finden würde die er brauchte. Der letzte Monat war wirklich erbarmungslos gewesen. Ein leises seufzen kam über seine Lippen als er daran zurück dachte. Konnte er England wirklich noch als Heimat bezeichnen? Wenn er es recht bedachte graute es ihm jetzt schon vor der Rückkehr. Was erwartete ihn wenn er zurückkehrte? Er wollte lieber nicht darüber nachdenken. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich gegen das Polster und versuchte sich ein wenig zu entspannen, schließlich befand er sich nun im Urlaub. Ruhe würde er allerdings nicht wirklich finden. Dazu kannte Ciel seine Cousine zu gut. Sie würde ihm keine Minute Ruhe gönnen. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus,als er an Lizzy dachte. Sie war zwar ziemlich aufgedreht, aber alles in allem ein liebes Mädchen. Ciel schätzte sie sehr. Allerdings freute er sich noch mehr auf seinen Cousin. Edward war ein Jahr älter als Ciel und auch ein wenig größer, was Ciel ziemlich ärgerte. Der 17-Jährige war ein lebensfroher und leicht aufgedrehter Mensch gewesen. Dennoch mochte Ciel ihn. Auf Edward konnte er sich immer verlassen. Ob er ihm vielleicht alles erzählen sollte? Vielleicht hörte er ihm ja zu. Diese Idee verwarf Ciel jedoch sofort wieder. Nicht einmal Edward würde ihm so etwas glauben. Im Gegenteil,er würde sich eher über den Jüngeren lustig machen. Es gab wohl niemanden mit dem er über das reden konnte was ihn beschäftigte. Nur Tanaka konnte er sich anvertrauen. Doch der war nicht mitgekommen. Ciel hatte ihn eigentlich mitnehmen wollen, doch sein Butler hatte andere Verpflichtungen. //Ist wohl nicht zu ändern// dachte der Blauäugige sich und öffnete wieder die Augen um aus dem Fenster zu blicken. Aber da war nichts außer Wolken. „Meine Damen und Herren. In Kürze erreichen wir den Flughafen von Tokio.“ Eine Männerstimme riss ihn aus seinen Gedanken und er blickte stirnrunzelnd auf seine Uhr. Er musste vorhin wohl eingeschlafen sein, obwohl er sich überhaupt nicht daran erinnern konnte. Ciel richtete sich noch schnell seine Frisur und schnappte sich seinen Rucksack. Sein Koffer befand sich Selbst verständlicherweise im Gepäckraum. Er streckte sich noch einmal ausgiebig und verließ schließlich mit den anderen Passagieren das Flugzeug. Es war das erste mal das er seine Verwandten in Japan besuchte. Und er beschloss die Zeit hier zu genießen. Mit schnellen Schritten folgte er den anderen zur Gepäckausgabe und schnappte sich seinen großen und schweren Koffer. Er konnte nur hoffen das er die beiden bald finden würde.

Der Flughafen war irgendwie größer als er erwartet hatte. Fragend blickte er sich in der großen Halle um, doch finden konnte er die beiden nicht. //Na das geht ja gut los...//dachte er sich brummelnd. „CIEEEEEEL-CHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAN“ ertönte es auf einmal laut von der Seite. Doch noch ehe er sich vollständig zur Seite drehen konnte, hatte ihn die Blondine bereits im Griff. Quietschend sprang sie ihn an und klammerte sich so fest an ihn das er Probleme mit dem Atmen hatte. „Lizzy...“ brachte er atemlos heraus und versuchte sie irgendwie von sich zu drücken. Langsam wurde die Luft wirklich knapp. „Immer mit der Ruhe Elizabeth, du erwürgst ihn ja noch.“ kam es amüsiert von Edward. Der 17-Jährige sah amüsiert auf Ciel herab und löste schließlich den Griff seiner verrückten Schwester. „Danke.“ keuchte Ciel atemlos und musste erst einmal Luft holen. Dabei musterte er kurz Lizzy und Edward. Man sah den beiden eindeutig an das sie Bruder und Schwester waren. Beide hatten blondes Haar und grüne Augen. Im Gegensatz zu Lizzy sah Edward ihn allerdings nicht anhimmelnd sondern amüsiert an. „Gern geschehen Cousin.“ erwiderte der Ältere grinsend und nahm nun seinerseits Ciel in die Arme. Zum Glück war diese nicht ganz so stürmisch. „Ihr zwei habt euch in den letzten zwei Jahren nicht verändert.“ stellte Ciel treffend fest und hob seinen Koffer wieder auf, bei der stürmischen Begrüßung hatte er diesen nämlich fallen gelassen. Jedoch wurde ihm dieser sofort von seinem Cousin abgenommen. „Du bist unser Gast.“ erwiderte er streng, als Ciel protestieren wollte. Den Koffer übergab er einem Ihrer Diener. Dieser sollte diesen schon einmal zum Wagen bringen. „Ach nicht?“fragte Edward nun amüsiert auf Ciels Feststellung und musterte Ciel verstohlen. „Du dich allerdings schon, bist du unter die Piraten gegangen oder warum trägst du diese Augenklappe?“ fragte er belustigt und wollte nach Ciels Augenklappe greifen um darunter zu schauen. Der Jüngere jedoch schloss aus Reflex sofort die Hand fest um Edwards Handgelenk. „Ich trage sie nicht zum Spaß.“ sagte Ciel ernst und blickte seinem Cousin tief in die Augen. Jener versuchte seine Hand zurück zu ziehen, schaffte es aber nur mit Mühe. „Au...“ brummelte Edward und rieb sich verärgert das Handgelenk, ehe er Ciel fragend und verwirrt anstarrte. „Ich hatte einen Unfall als ich zwölf war.“ fügte er leise und etwas versöhnlicher hinzu. „Die Wunde sieht nicht sehr schön aus...deswegen trage ich sie.“ beendete er schließlich seinen Satz und rettete sich in ein verlegenes Lächeln. Elizabeth blickte ihn ein wenig betroffen an, umarmte ihren Cousin aber auch nochmals. „Das tut mir leid.“ murmelte Edward leise und musterte Ciels Augenklappe für einen kurzen Moment. „Ich wollte dir damit nicht zu Nahe treten.“ fügte er ehrlich hinzu. „Tut es denn weh?“ fragte Elizabeth schniefend und blickte besorgt zu ihm auf. Ciel antwortete darauf mit einem kopfschütteln und schenkte seiner Cousine sogar ein sanftes Lächeln. „Fahren wir?“ fragte er an Edward gewandt. Langsam wurde Ciel das ganze unangenehm und er wollte nicht länger an einem Flughafen herumstehen. Erschrocken blickte Edward Ciel an und nickte heftig. „Natürlich, nach der langen Reise musst du erschöpft und hungrig sein, wir fahren sofort.“ gab er verlegen von sich und steuerte schließlich den Parkplatz an. Ein leises Lachen entkam Ciels Lippen,als er das hörte und er folgte dem anderen langsam. Edward hatte sich wirklich nicht verändert. Er war noch genauso schusselig wie früher geblieben. Lizzy hatte sich an seine Seite gehängt und ließ sich somit von Ciel mit ziehen. „Du kannst auch selbst laufen!“ brummte der 16-Jährige, erntete allerdings nur ein leises Kichern von dem Mädchen. „Ich finde es richtig toll das du da bist.“ lachte sie und blickte treuherzig zu ihm hoch. „Wir müssen dir unbedingt Tokio zeigen!“ fügte sie kichernd hinzu und kletterte hinter Ciel in die Limousine. Edward hatte bereits auf der großen Rückbank Platz genommen und legte nun einen Arm um Ciel. „Es ist ziemlich lange her das wir etwas miteinander unternommen haben.“ sagte er nachdenklich und blickte seinen Cousin an. In der Tat war es lange her gewesen. Das letzte mal als sie sich gesehen hatten war an Ciels 11. Geburtstag gewesen. „Du hast dich wirklich ziemlich verändert.“ fügte er leise hinzu und musterte Ciel besorgt. Edward spürte immer wenn Ciel etwas auf der Seele lag. Eigentlich waren sie mehr wie Brüder als wie Cousins. „Alles in Ordnung?“ fragte er ihn ernst und leise. Verwirrt blickte Ciel in die grünen Augen seines Sitznachbarn, nickte dann aber. „Aber sicher, ich bin lediglich etwas müde.“ Der Blauäugige wusste das es eine ziemlich dämliche Ausrede war, dennoch war sie die einzige die wenigstens ein bisschen der Wahrheit entsprach. Edward glaubte ihm nicht, das konnte der 16-Jährige ihm ansehen. „Du weißt das du mir alles sagen kannst?“ fragte er leise. Er wirkte ein wenig enttäuscht. Eigentlich wollte Ciel ihn nicht anlügen, aber er wusste das es nicht anders ging. Nicht einmal Edward würde ihm glauben. Es fiel ihm schwer zu nicken, dennoch tat er es. Ein leises seufzen entkam Edwards Lippen, dennoch legte er wieder sein gewohntes Grinsen auf. „Übrigens wird diese Woche die Hölle werden, Lizzy redet von nichts anderem mehr als von diesem doofen Konzert.“ Er seufzte theatralisch, lachte dann aber leise. Jedoch verging ihm dieses Lachen schnell wieder. Elizabeth fand es nämlich alles andere als komisch und verpasste ihrem Bruder einen derben Stoß in die Seite. „Das Konzert ist nicht doof! Stimmt's Ciel?“ fragte sie leise und blickte ihn aus großen Augen an. „Natürlich nicht...“ erwiderte dieser sofort und schenkte seiner Cousine ein Lächeln. Das war er ihr immerhin schuldig. „Sag bloß du gehst da wirklich mit ihr hin?“ fragte Edward erstaunt und grinste hämisch. „Dir ist klar das sie bleiben wird bis sie ein Autogramm von ihrem Liebling ergattert hat? Das kann ewig dauern.“ Dies war Ciel mehr als klar und ihm graute nun schon davor. Aber immerhin hatte er es Lizzy versprochen. „Ich weiß....“ murmelte er leise und blickte kurz zu Edward. „Aber ich habe es ihr versprochen.“ fügte er hinzu. Erneut wurde er von Lizzy mit einem quietschen umarmt. „Ich bin so froh das du da bist Ciel.“ sagte sie leise und blickte zu ihm hoch. „Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht.“ fügte sie traurig hinzu. „Sorgen um mich?“ fragte der Junge irritiert und blickte zwischen den beiden hin und her. „Tantchen klang ziemlich besorgt, sie sagte du seist in letzter Zeit so abwesend und komisch..“ Edward musterte ihn noch einmal nachdenklich und etwas besorgtes lag in seinem Blick. „Sie übertreibt mal wieder.“ erwiderte Ciel schlicht und lehnte sich zurück. „Mir geht es gut.“ log er schließlich, mied aber den Blick von beiden. Irgendwie wollte er die beiden nicht anlügen, doch etwas anderes blieb ihm leider nicht übrig. „Wenn du dir sicher bist..“ erwiderte Edward lediglich leise und blickte aus dem Fenster. Bildete sich Ciel das nur ein, oder war sein Cousin tatsächlich eingeschnappt? Wie gerne hätte er Edward anvertraut was ihm auf dem Herzen lag, doch es war unmöglich. Wahrscheinlich würde Edward ihm so oder so nicht helfen können. Der einzige der Ciel wirklich helfen konnte war Sebastian. Aber der war nicht da.

Ein leises seufzen entwich seinen Lippen und er lehnte sich zurück in das weiche Polster.

Der Blick den Edward ihm zuwarf entging ihm allerdings keineswegs. Etwas was ihn noch trauriger machte. Allerdings versuchte er es zu ignorieren, schließlich war er im Urlaub. Trotzig blickte der Blauhaarige aus dem Fenster. Genau, er war im Urlaub. In diesem war kein Platz für trübe Gedanken. Auf jeden Fall würde er das Beste aus seinem Aufenthalt in Tokio machen. Ciel hoffte nur das es ihm gelang. „Das Beste wird sein wenn du dich erst einmal ein wenig ausruhst.“ Edward sagte die Worte allerdings ohne ihn anzusehen. „Aber nicht einschlafen okay?“ fügte er etwas amüsierter hinzu und drehte sich nun zu dem Jüngeren herum. „Sonst wirst du morgen nicht aus den Federn kommen.“ Der 16-Jährige seufzte leise, nickte dann aber etwas gequält. „Ich versuche es.“ erwiderte er leise. „Mama wird sich auf jeden Fall freuen dich wieder zu sehen Ciel.“ lachte Lizzy leise und lehnte sich kichernd an ihren Cousin. Scheinbar hatte man Ciel wirklich sehr vermisst, etwas was der Junge nicht verstehen konnte. Zu Hause gab man ihm zumindest nie dieses Gefühl, was vielleicht auch daran liegen konnte das Ciel jeden Tag im Anwesen verbrachte. Es war wirklich höchste Zeit gewesen es zu verlassen. „Ich freue mich auch schon auf Tante Anne.“ Ein sanftes Lächeln zierte Ciels schmale Lippen. Es war die Wahrheit gewesen, er mochte seine Tante sehr. Und er freute sich sie wiederzusehen. Neugierig sah er wieder aus dem Limousinenfenster und begutachtete die Landschaft die sich ihm bot. Tokio war wahrhaftig eine großartige Stadt und der junge Engländer war sich sicher das er sich hier mehr als wohl fühlen würde. Auch wenn er die Sprache nicht konnte. Ciel hatte nie japanisch gelernt, dazu hatte er einfach noch keine Notwendigkeit gesehen. Jedoch war er sich sicher,dass Lizzy und Tante Anne dies nicht auf sich sitzen lassen würden. So wie er die beiden einschätzte,würden sie ihn sich ordentlich zur Brust nehmen. Ein Gedanke der ihm nun schon einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. „An was denkst du gerade?“ fragte ihn die belustigte Stimme seines Cousins. „Nichts bestimmtes.“ erwiderte der Jüngere von beiden wahrheitsgemäß. „Ich habe mich lediglich gefragt was alles auf mich zukommt.“ beendete er seinen Satz schließlich.
 

Die Autofahrt war nicht allzu lange gewesen und der 16-Jährige war überrascht das so ein großes Anwesen so nahe an der Stadt lag. „Da wären wir.“ verkündeten Elizabeth und sein Cousin stolz und deuteten auf das große goldene Tor. „Nicht sehr eindrucksvoll.“ bemerkte der 16-Jährige lediglich trocken. Zumindest unterschied es sich nicht wirklich von seinem Anwesen. Außer in dem Punkt das es etwas kleiner war. „Tze, alter Angeber.“ schmollte Edward und verschränkte die Arme leicht vor der Brust. Eine Geste die sogar Ciel ein leises Lachen entlockte. Mit einer eleganten Bewegung stieg er schließlich aus dem Wagen und blickte zu jenem Anwesen hoch. Wirklich beeindruckend war es für ihn nicht. Allerdings zuckte er zusammen als er auf einmal seine Tante auf ihn zulaufen sah. Anders als ihre beiden Kinder hatte sie rotes Haar, welches sie elegant zu einem Zopf gebunden hatte. „CIEL~“ rief sie herzlich und schloss ihren verwirrten Neffen in ihre Arme. „Lass mich dich ansehen.“ führte sie sofort fort und drehte Ciel einmal um seine eigene Achse. „Meine Güte bist du groß geworden...aber immer noch so dünn, meine Schwester gibt dir wohl zu wenig zu essen.“ bemerkte sie vorwurfsvoll und schüttelte mitleidig den Kopf. „Tante Anne...es freut mich auch dich zu sehen.“ brummte der 16-Jährige und rieb sich leicht den Hals. Ihre stürmische Begrüßung hatte ihn etwas die Luft geraubt. „Genau Mutter, lass ihn erst einmal ankommen.“ warf auch Edward mit einem grinsen ein. „Zuerst bekommst du etwas zu essen.“ Scheinbar hatte Tante Anne weder ihm noch ihrem Sohn zugehört, denn sie hatte sein Handgelenk fest ergriffen und zog ihn hinter sich her. „Tante Anne...“ versuchte Ciel einzuwerfen, jedoch brachte es nichts. Im Gegenteil, sie beschleunigte ihr Tempo nur noch. //Also wirklich, so dünn bin ich doch gar nicht...// dachte er sich brummelnd. Es stimmte zwar das er ziemlich schmächtig war, aber zu dünn war er seiner Meinung nach nicht. Eigentlich war er sogar ziemlich sportlich. Auch wenn man ihm das nicht wirklich ansah. „Ich habe etwas im Flieger gegessen.“ warf er dennoch ein und zerrte an seinem Handgelenk. Ciel schaffte es sogar tatsächlich sich loszureißen. „Ich würde mich lieber ein wenig ausruhen.“ fügte er schließlich nach einer kleinen Pause hinzu. Anne blickte ihren kleinen Neffen einen Augenblick abschätzend an, lächelte dann allerdings leicht. „Ich verstehe...“ sagte sie leise, seufzte jedoch theatralisch auf. „Nun gut, dann treffen wir uns in zwei Stunden alle zum Tee.“ kündigte sie an und drehte sich mit einer eleganten Bewegung herum. Erleichtert atmete Ciel aus und rieb sich leicht das Handgelenk. Tante Anne sah schmächtig aus, hatte aber ganz schön Kraft wenn sie etwas wollte. „Sie kann manchmal ganz schön nervig sein.“ bemerkte Lizzy leise und blinzelte zu Ciel hoch. „Aber sie freut sich auf jeden Fall sehr das du da bist.“ fügte sie mit einem herzhaften Lächeln hinzu. Ein Lächeln das Ciel einfach erwidern musste. „Sie hat sich nicht verändert.“ sagte er leise und schaute in die Richtung in der Anne verschwunden war. „Komm ich zeig dir dein Zimmer. Lizzy du kannst dich schon einmal umziehen.“ kündigte Edward ernst an, schenkte aber seiner Schwester ein sanftes Lächeln. „Ist gut.“ Elizabeth drehte sich elegant um und tippelte die Treppe hoch. Scheinbar lagen auch hier die Zimmer im oberen Schlafbereich. Mit langsamen Schritten folgte Ciel seinem älteren Cousin schließlich ebenfalls die Treppe nach oben und ließ sich sein Gästezimmer zeigen. Zwar war es nicht ganz so groß wie es sein Zimmer gewöhnlich war, aber es gefiel Ciel irgendwie besser. In seinem Anwesen fühlte er sich inzwischen nicht wirklich heimisch. Allem Anschein nach hatte man sogar bereits Ciel Koffer nach oben gebracht.„Was ist mit dir los?“ Edward hatte die Tür geschlossen und blickte ihn ernst an. Der Blauäugige ließ sich leicht auf das Bett sinken und blickte seinen gegenüber ruhig an. „Was soll mit mir sein?“ erwiderte Ciel trocken. „Du benimmst dich nicht wie der Ciel den ich kenne.“ Ein leises Lachen entkam der Kehle des jüngeren und er blickte seinen Cousin belustigt an. „Natürlich nicht. Ich bin schließlich erwachsener geworden.“ antwortete er prompt. Das diese Antwort Edward nicht zufrieden stellen würde, ahnte er jedoch bereits. „Du weißt was ich meine.“ entfuhr es dem anderen ernst. Dann jedoch wurde sein Blick etwas traurig. „Vertraust du mir denn überhaupt nicht mehr? Früher hast du mir immer gesagt wenn dir etwas auf der Seele lag.“ Es war bitter diese Worte zu hören. Ciel wollte es ihm ja sagen, doch er wusste das es unmöglich war. „Es ist aber nicht mehr so wie früher.“ sagte er leise und senkte den Blick. Eigentlich erwartete er das Edward nun wütend aus dem Zimmer stürmen würde. Aber es kam anders. Sein Cousin setzte sich neben ihn und legte ihm leicht einen Arm auf die Schulter. „Wenn du es nicht einmal mir sagen kannst, dann muss es wirklich etwas schlimmes sein.“ Edwards Stimme klang warm und mitfühlend, jedoch keinesfalls vorwurfsvoll. „Du hast nicht die leiseste Ahnung.“ erwiderte der jüngere leise. Jedoch blickte Ciel ihn immer noch nicht an. „Irgendwann wird es dich auffressen....“ gab Edward leise zu bedenken. „Das tut es schon.“ Ciel trug diese Last nun schon vier Jahre mit sich herum, er hoffte nur es würde bald ein Ende nehmen. „Das ist wahrhaft ein Problem.“ Edward wirkte nachdenklich und blickte seinen Cousin an. „Wer ist es?“ fragte er auf einmal neugierig. Etwas womit Ciel überhaupt nicht gerechnet hatte. Leicht rot geworden und empört blickte er den anderen an. „W...was meinst du?“ fragte er ertappt. Das Grinsen in Edwards Gesicht verriet ihm,dass er wohl das falsche geantwortet hatte. „Da liegt also das Problem. Du bist verliebt.“ stellte er treffend fest. „Bin ich nicht!“ fauchte Ciel zurück. Allerdings machte er mit seinen Reaktionen alles nur noch schlimmer. „Wer ist die glückliche?“ fragte Edward jedoch, ohne auf Ciels Protest zu achten. Der 16-Jährige schwieg. „Ist es dir so peinlich?“ Obwohl er Edward nicht mehr ansah, konnte er das grinsen nahezu spüren. Verleugnen brachte ihm wohl nicht viel. Warum war es eigentlich so offensichtlich das er verliebt war? „Es ist kompliziert.“ antwortete er leise und schaute lieber auf den Boden als in Edwards Gesicht. „Erwidert sie deine Gefühle etwa nicht?“ Ciel antwortete lediglich mit einem Schulter zucken. Er konnte nur hoffen, das dass Gespräch nicht in die Richtung des Dämons ging. „Du weißt es nicht? Wieso fragst du sie nicht einfach ?“ Edward schien ernsthaft verblüfft zu sein. „Das geht nicht.“ Ciels Antwort war mehr ein Murmeln als eine Aussage gewesen, dennoch hatte Edward ihn wohl gehört. „Warum?“ fragte er lediglich verblüfft. Nun war Ciel an einem Punkt wo er nicht mehr weiter machen konnte. Wie sollte er erklären das er in einen Mann verliebt war der sich nicht ausfindig machen ließ? Vermutlich wollte Sebastian einfach nicht gefunden werden. „Das kann ich dir nicht sagen.“ gab Ciel mit einem leisen brummeln zurück. Nachdenklich musterte ihn sein Cousin. Scheinbar ging er seiner eigenen Theorie nach. „Sag mir wenigstens wie sie heißt.“ Der Blauäugige wünschte sich sehnlichst das Edward es endlich gut sein lassen würde. Jedoch wurde ihm dieser Wunsch wohl nicht so schnell erfüllt. „Lass es gut sein.“ murmelte er leise. „Was ist an einem Namen denn so schlimm? Sag mir doch einfach wie sie heißt...“ Edward stockte und musterte Ciel aus geweiteten Augen.“Oder....ist es gar keine Sie ...“ setzte er schließlich neu an und blickte verblüfft auf seinen Cousin.

Wieder erhielt er keine Antwort. „Also daher weht der Wind...“ stellte Edward treffend fest und pfiff leise durch die Zähne. „Er....erwidert deine Gefühle nicht?“ fragte er wiederum leise. Diese Frage wurde Ciel nun allerdings endgültig zu viel. Er sprang mit einem Satz auf und sah zu Edward runter. „Du hast keine Ahnung.“ schrie er und senkte anschließend den Blick. „Du weißt nicht das geringste...“ sagte er nun etwas leiser. Erneut fühlte er wie Tränen über seine Wangen liefen. Dieser Monat begann für ihn genau wie der letzte. Ciel erwartete das Edward ihn nun abstoßend finden würde, ihn meiden würde. Jedoch tat der Ältere nichts dergleichen. Zögernd stand er auf und schloss den Kleineren in die Arme. „Du liebst ihn sehr nicht wahr?“ fragte er Ciel leise und strich ihm durchs Haar. Dieses mal antwortete Ciel sogar mit einem nicken. „Und er?“ Edward sah fragend auf den Jungen herab. „Ich weiß es nicht.“ antwortete der kleine Engländer leise und wischte sich die Tränen ab. „Und fragen kann ich ihn nicht, ich weiß nicht wo er sich aufhält.“ fügte er leise hinzu ehe Edward weiter bohren konnte. „Kennst du denn seinen Namen?“ Ciel schüttelte den Kopf. Den Namen des Dämons hatte er nie erfahren. Er konnte sich nicht vorstellen das er immer noch Sebastian hieß. „Zumindest nicht seinen richtigen.“ beendete Ciel den Satz. „Das ist allerdings ein Problem...“ erwiderte Edward nachdenklich und musterte den kleineren. „Aber uns wird schon etwas einfallen, pack erst einmal in Ruhe aus“ fügte er amüsiert hinzu. „Ich hol dich nachher zur Teestunde ab. Edward konnte sich vorstellen das Ciel erst einmal seine Zeit für sich brauchte. Vor allem nach diesem Geständnis. Also wandte er sich der Tür zu und drückte die Klinke leicht runter. „Ach Edward....danke.“ rief Ciel seinem Cousin leise nach. Sogar ein Lächeln schenkte er ihm. Edward erwiderte jenes Lächeln und schloss die Tür anschließend leise hinter sich. Erschöpft ließ sich der 16-Jährige auf das weiche Bett fallen. Es hatte ihn viel Kraft gekostet Edward all dies zu sagen, aber er war froh es getan zu haben. Zwar war die Last nicht vollkommen von seiner Seele gefallen. Aber sie war etwas leichter geworden. Seufzend machte Ciel sich daran seinen Koffer auszupacken und die Kleidungsstücke in den Schrank zu räumen. Zwar würde er nicht ewig hier bleiben können,aber wenigstens ein paar Wochen. Viel schaffte er allerdings nicht was das auspacken betraf. Zumindest hatte er das wichtigste eingeräumt als es an seine Tür klopfte. „Schön fleíßig?“ Edwards Grinsen wurde immer breiter als er den Koffer Ciels betrachtete. Dieser war immerhin noch ziemlich voll. „Es geht.“ murrte Ciel leise und klappte den Schrank schließlich zu. Bestimmt war Edward gekommen um ihn zum Tee zu holen. Sein Cousin lachte leise und schüttelte leicht den Kopf. „Na komm, unten warten schon alle auf dich.“ sagte er ernst und geleitete Ciel schließlich in ein gemütliches kleines Zimmer. „Da bist du ja.“ Anne saß elegant in einem der Sessel und lächelte ihn sanft an. „Setz dich neben mich.“ luhd sie in ein und deutete auf den Sessel direkt neben ihr. Ohne ein weiteres Kommentar setzte sich der Blauhaarige neben seine Tante und nippte an dem heißen Tee der ihm gereicht wurde. Ob in England oder in Japan, es war doch überall das gleiche. „Hast du dich bereits einigermaßen erholt?“erkundigte sie sich sanft und erntete ein nicken von ihrem Neffen. „Ich denke schon.“ antwortete er knapp und nippte noch einmal an seiner Tasse. „Aber ganz fit werde ich wohl erst Morgen sein.“fügte er mit einem entschuldigenden Lächeln hinzu. „Oh gut, dann können wir dir ja morgen ein bisschen Japanisch beibringen.“ Ihr Lachen klang amüsiert, aber es hatte auch etwas diabolisches an sich. „Muss das sein?“fragte Ciel brummend. „Ich habe nicht wirklich Interesse daran.“ beendete er schließlich seinen Satz. „Dieser Widerspruch...mein kleiner süßer Ciel hätte mir niemals so eine Antwort gegeben.“ erwiderte Anne empört. „Ich bin nicht mehr klein.“ erwiderte Ciel triumphierend. Ein böses Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Ach, was ist nur aus meinem kleinen, süßen Ciel geworden?“ seufzte sie und zog einen Schmollmund. „Den gibt es schon lange nicht mehr.“ sagte Ciel leise und blickte auf seinen Tee. Der normale Ciel existierte nicht mehr. Leise stellte er die Teetasse zur Seite und erhob sich. „Entschuldigt, aber ich fühle mich wohl doch nicht so wohl.“ sagte er leise. Den besorgten Blick den Edward ihm zuwarf registrierte er nur beiläufig. „Ich würde mich gerne schlafen legen.“ fügte er hinzu und verbeugte sich leicht. Dann verließ er den Raum. „Ciel leidet wohl noch ein wenig unter dem Flug. Wir sollten ihm wohl etwas Ruhe gönnen.“ sagte Edward leise und lächelte seine Mutter an. „Schließlich fliegt man eine ganze Weile.“ fügte er lachend hinzu. Anne blickte ihrem süßen Neffen traurig hinterher, lächelte dann aber leicht. „Da kann man wohl nichts machen...“ sagte sie leise und nippte elegant an ihrem Tee.
 

Ciel ließ sich in seinem Zimmer seufzend aufs Bett fallen. Im Augenblick war ihm wohl alles zu viel geworden. Der Flug und das Gespräch mit Edward hatten ihm viel abverlangt. Morgen war vermutlich alles wieder anders. Er drehte sich leicht zur Seite und blickte die Wand ihm gegenüber an. Irgendwie hatte er das Gefühl Sebastian so nah wie nie zuvor zu sein. Er wollte alles geben um ihn zu finden. Und eines war sicher, sollte er Sebastian finden, dann konnte er sich auf etwas gefasst machen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: Rizumu
2010-08-13T09:18:25+00:00 13.08.2010 11:18
Juhu, ich habe das Kapitel bezwungen!
Nach gefühlten 1000 Seiten bin ich endlich fertig.

Nunja, ich hab nicht viel zu sagen, ausser das alles sehr unschön zusammen gequetscht wurde.
Würdest du mit Absätzen arbeiten sähe alles viel schöner aus und wäre leichter zu lesen.
Von:  nuandia
2010-07-25T23:53:09+00:00 26.07.2010 01:53
Das Kapitel war wieder echt toll
Ich fieber und fühl voll mit ihm mit
war aber schön, dass Ciel nun wenigstens Jemanden hat mit dem er etwas reden kann XD
Bin schon wieder voll neugiereig auf dein nächstes
Schreib schön weiter ...
kann nur noch besser werden
LG Artie~
Von:  Revya
2010-07-14T13:32:05+00:00 14.07.2010 15:32
Uh uh uh das wird ja was wenn er auf Sebby trifft <3
Freu mich schon aufs naechste Chap ich mag Edward totall x)
Danke fuer die ENS hoffe ich bekomme noch eine
LG YugOkami <3
Von:  Lost-in-Dreams
2010-07-13T12:50:03+00:00 13.07.2010 14:50
Tolles Kapitel :3
Hoffentlich kommt bald Sebastian ins Spiel
Edward erinnert mich von der Beschreibung irgendwie an Edward V aus Folge 16 :'D
Danke für die Ens ^-^
Grüße Marie
Von:  CandyCat
2010-07-12T20:09:15+00:00 12.07.2010 22:09
Freu^^ das war wieder einfache spitze das kap. hoffentlich kommt bald das nächste und sebastian taucht auf dann wird es nähmlich spannender^^
Von: abgemeldet
2010-07-12T19:14:10+00:00 12.07.2010 21:14
Erste!
Ich finde das Kapitel total toll^^
Armer Ciel. Hoffentlich trifft er im nächsten Kapitel endlich Sebastian. Ich vermiss den schon voll xD

Liebe Grüße,
Chrysanthes
PS: Ich warte sehnlich auf das nächste Kapitel und kannst du mir vlt. wieder eine ENS schicken? Würde mich freuen.


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