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Am Ende steht Entschlossenheit

von

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Disclaimer: Orte und Charaktere gehören J.K. Rowling
 

Pairing: wie gehabt ;-)
 

Widmung: Ebenfalls für meine beste Freundin, die ich schon seit Ewigkeiten auf die Fertigstellung dieser Ff warten lasse. Ich hab dich lieb und vielen Dank, dass du dich für mich durch meine Fehlerchen quälst und dir meine Differenzen mit meinen Charas anhörst! *k&k*
 

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Es war tief in der Nacht, der Mond stand am Himmel und beleuchtete das weitläufige Gelände von Hogwarts, wenige Sterne funkelten und brachten die Oberfläche des Sees zum Glitzern.

Es war weit nach Mitternacht und ganz Hogwarts lag im tiefen Schlaf.
 

Vereinzelt erklangen leise Schnarcher oder gemurmelte Worte im Schlaf, nichts dass die tiefe Ruhe, die die Nacht mit sich brachte, hätte brechen können.

Es gab nur einen Schüler im ganzen Schloss, der noch wach war und die Stille genoss.

Harry Potter saß seitlich auf der Fensterbank seines Schlafsaals, seine Arme umschlangen seine Beine, während sein unruhiger Blick über das zart erleuchtete Gelände seiner Schule glitt, ohne tatsächlich etwas zu sehen oder sehen zu wollen.

Ein leises kaum wahrnehmbares Seufzen entfloh seinen Lippen und für einen kurzen Moment schloss er seine grünen Augen, die Augen seiner Mutter. Ein weiteres Seufzen, sein Blick musterte sein eigenes verzerrtes Spiegelbild auf der Fensterscheibe.

Die Haare seines Vaters, die Augen seiner Mutter…

Leicht ließ er seinen Kopf gegen die Scheibe fallen, schloss erneut die Augen und atmete tief ein und aus, bemüht die aufkeimenden Gedanken zu unterdrücken.

Es war seine erste Nacht in Hogwarts, zumindest seine erste Nacht seit Beginn des sechsten Schuljahres.

Automatisch begannen seine Gedanken zu wandern, kehrten zurück ins fünfte Schuljahr, zu den Ereignissen im Ministerium… Wieder und dieses Mal härter schlug er seinen Kopf gegen die Fensterscheibe, verweilte an sie gelehnt und genoss danach die angenehme Kälte des Glases an seiner Stirn.

Sein Blick schien leer, trüb und gedanklich begann er sich immer wieder dieselben Worte vorzubeten.

//Nicht drüber nachdenken! Es ist nicht wichtig! Nicht denken! Nicht denken, nicht denken….!//

Allmählich begann der frühe Morgen über Hogwarts hereinzubrechen, die Schwärze der Nacht lichtete sich.

Noch immer in derselben Position saß Harry auf dem Fensterbrett und bemühte sich nicht zu denken, verdrängte seine Müdigkeit.

Er saß nur aus einem einzigen Grund hier, nein, eigentlich aus vielen Gründen…

Aber genau jetzt saß er hier und beobachtete den Sonnenaufgang, weil er nicht Schlafen wollte, doch der Grund dafür waren keine potentiellen Alpträume.

Er wollte nicht nachdenken und genau das würde passieren, wenn er sich hinlegen würde, so wie es immer passierte.

Der schwarzhaarige Junge schlang seine Arme noch etwas fester um seine angewinkelten Beine und seufzte wiederholt.

Er wusste wie sinnlos es war…

Während der Tag langsam die Nacht verdrängte, erhob er sich von der Fensterbank und schlich nahezu Geräuschlos durch den Schlafsaal zu seinem Bett, in welchem er sich auch sogleich verkroch, ein Stillezauber folgte.

Harry hatte während der Sommerferien viel ausprobiert um seine Gedanken zu verdrängen, seinen Kopf mit anderen Dingen zu beschäftigen, seinen Körper auszupowern…

Er hatte ohne sich zu beschweren seine Arbeiten im Haushalt ausgeführt, war danach Joggen gegangen, hatte nachts und in jeder freien Minute gelernt…

Egal wie er seine Tage verbracht hatte, er konnte nicht -nicht- denken, egal wie sehr er sich konzentrierte und bemühte, wie voll er seine Tage packte, immer dann wenn er sich völlig erschöpft schlafen legte, kurz vorm Einschlafen, wenn man die Kontrolle verlor seine Gedanken bewusst zu steuern, dann dachte er doch daran. Er hasste es! Und er schien nichts dagegen tun zu können, er hatte es probiert, hatte sich mit Kaffee quasi zulaufen lassen, um so den notwendigen Schlaf zu vermeiden, hatte sich so sehr mit dem Lernstoff beschäftigt, dass ihn dieser Heimzusuchen schien, hatte seinen Körper bis zur totalen Erschöpfung gefordert, sogar an Meditationsübungen um seinen Geist frei zu bekommen hatte er sich versucht und alles, wirklich ALLES hatte nichts gebracht, nicht das geringste!
 

Harry wusste, es war Zeit sich seiner Angst zu stellen, ihr entgegen zu wirken. Er brauchte seinen Schlaf, musste Fit sein, physisch wie psychisch, ansonsten wäre er eine allzu leichte Beute für Voldemort…
 

Seine Augen schlossen sich, sein Geist war müde und forderte nun den Tribut des Tages, kurz bevor Harry gänzlich ins Land der Träume glitt, lief eine einzelne Träne über seine Wange und hinterließ einen dunklen Fleck auf seinem Kopfkissen.

Schon bald würde die Stelle wieder trocknen, als hätte die Träne niemals existiert, doch das bittere Lächeln auf Harrys Zügen würde bleiben.
 

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Ich hoffe es hat euch gefallen! Über Kommentare würde ich mich freuen.

LG.

Kapitel 1

Kapitel 1
 

Für Harry kam das Aufstehen am Morgen viel zu früh, schließlich hatte er nur wenige Stunden Erholung bekommen, aufseufzend schob er den Gedanken an die Ursache dessen von sich.

Er fühlte sich sogar relativ fit, da er es mittlerweile gewohnt war wenig zu schlafen, die Nächte waren kurz und die Tage lang.

Seine Verwandten würden schließlich niemals auf seinen merkwürdigen Tagesrhytmus Rücksicht nehmen, sie wussten nicht einmal von seinen Problemen, wie sie auch sonst so ziemlich nichts aus seinem Leben wussten.

Er wollte es gar nicht mehr anders.
 

Damals als er noch klein gewesen war, in seinem Schrank eingesperrt, während er das harmonische Familienleben hörte, es mitbekam aber dazu verdammt war selbst nicht daran teilhaben zu dürfen, da hatte er sich gewünscht eine Familie zu haben.

Sich gewünscht sie würden sich zu ihm wie zu einem Familienmitglied verhalten, es war nie geschehen!
 

Heute war er froh darüber, die Abneigung, der Hass, es waren Gefühle die Stumpf an ihm abprallten. Wenn es etwas gab was er nicht hatte, dann war es einen Schwachpunkt, festgemacht an dem Leben der Dursleys. Er wollte von ihnen nicht gemocht oder gar verstanden werden, nicht einmal mehr akzeptiert.

Mit der Nichtachtung, mit der sie ihn straften, hatten sie ihm einen Gefallen getan, er hatte seine Ruhe gehabt, keine falschen verhohlenen Emotionen und auch wenn er sie für ihren Grund ihn zu hassen verachtete, so wurde er durch sie gestärkt sich seiner Angst zu stellen…

Seufzend schwang er seine Beine aus dem Bett, kramte in seinem Schrank nach Wechselkleidung und machte sich auf den Weg zu den Duschen, es war Zeit sich dem Tag zu stellen.
 

Kurze Zeit später betrat Harry den Gemeinschaftsraum, ließ sich dort auf einem der gemütlichen Sessel direkt vor dem Kamin nieder und wartete. Nicht mal zwei Minuten später erschien Hermine, kurz darauf Ron und gemeinsam schlenderten sie zur Großen Halle um dort zu frühstücken.
 

Beide warfen Harry immer wieder besorgte Blicke zu, die dieser gar nicht zu bemerken schien.
 

Während sie durch die Gänge des Schlosses gingen, musterte Harry aufmerksam seine Umgebung, denn er hatte das Gefühl, dass die Anzahl der misstrauischen Blicke, die sich die Schüler hinter vorgehaltener Hand unauffällig zuwarfen, gestiegen war und auch die Gemälde, die sonst zumeist fröhlich miteinander oder mit den Vorbeilaufenden plauderten, schienen ein gewisses Misstrauen und Zurückhaltung auszustrahlen.
 

Im Allgemeinen wirkten die belebten Gänge des Schlosses finsterer als sonst.

Spöttisch lächelte Harry, nun hatten sie alle begriffen das Krieg war.

Er spürte die Blicke auf sich, wenn sie anderen begegneten.

Niemand sprach ihn direkt an, zu viele hatten ihn im letzten Jahr denunziert, als dass sie sich jetzt ausgerechnet das trauen würden. Ihn zu grüßen wurden sie allerdings nicht müde, versuchten so ihre misstrauischen Blicke zu verbergen, doch die Gerüchte über ihn, die das gesamte letzte Jahr im Umlauf waren, waren eben nicht so einfach zu vergessen.

Nun galt es für die Mehrheit der Bevölkerung Wahres von Falschem zu trennen und niemand war sich mehr sicher, was nun zu den Fähigkeiten von Harry Potter gehörte oder was eine Verleumdung war. Dass dieser jedoch mit den Geschehnissen rund um Voldemort in Verbindung zu bringen war, war auch den naivsten in der Zaubergesellschaft klar.
 

Harry war froh, dass es bereits genug Gelegenheiten in seinem Leben gab, in denen er sich mit dem Misstrauen oder gar der Zuversicht und den Hoffnungen anderer Menschen rumschlagen musste, so war es nun keine wirkliche Herausforderung mehr.

Er lächelte leicht spöttisch, lebten die Menschen nicht gerade in Angst und Misstrauen ihm gegenüber, setzten sie Hoffnung in ihn, ihr Leben zu retten, der Hoffnungsträger Harry Potter.

Sein Lächeln wurde bitter.
 

Schon im Zug hatte Hermine den Eindruck gehabt, dass Harry nicht ganz bei ihnen war, dabei waren sie so froh gewesen ihn wieder zu sehen. Zumal er sich geweigert hatte seine Ferien mit ihnen gemeinsam im Grimmauld Platz zu verbringen, verständlich!

Das Haus als solches diente auch nach dem Tod von Sirius als Hauptquartier, die Schutzzauber waren verstärkt worden…
 

Lange hatten sie zusammen in der großen Küche gesessen und sich einen Ausweg überlegt, eine Alternative für Harry, wo konnten sie ihn stattdessen unterbringen?

Leider war ihnen nichts eingefallen. Die gesamte Weasley-Familie hatte sich dort einquartiert, bot das Haus zum einen doch großen Schutz und zum anderen waren sie was Informationen betraf zentral gelegen.

Hermine hatte mit dem Gedanken gespielt die Ferien mit Harry und Ron bei ihren Eltern zu verbringen, doch wenn sie ehrlich zu sich war, hatte sie es aus Angst nicht getan, sie wollte ihre Eltern nicht in zusätzliche Gefahr bringen und Harry war ganz eindeutig eine Zielscheibe von Voldemort.

In Gedanken schüttelte sie sich und nahm mit Unbehagen die Gänsehaut auf ihren Armen war. // Angst vor einem Namen…//

Letztlich hatte Harry selbst den Wunsch geäußert bei den Dursleys zu bleiben…

Einen genauen Grund hatte er nicht Preis gegeben, sie hatten lange gerätselt und letztlich unwissend zugestimmt. - schließlich war er dort sicher und er wurde nicht ununterbrochen mit Erinnerungen an Sirius konfrontiert.
 

In ihre Gedanken vertieft erschrak sie fast, als sie sich plötzlich vor den Türen zur Großen Halle wieder fand.
 

Routiniert gingen sie an ihren Tisch und setzten sich. Hermine ließ ihre morgendliche Lektüre in ihrer Tasche und befüllte sich ihren Teller, während sie Ron automatisch rügte, da dieser seinen Teller bereits zum Bersten gefüllt hatte.

Dieser verdrehte nur genervt seine Augen und schaufelte sein Frühstück mehr oder weniger munter in sich hinein, sah dabei aus den Augenwinkeln zu Harry.
 

Der Schwarzhaarige war gerade dabei sich ebenfalls etwas zu essen zu suchen, während er mit der anderen Hand nach einem Buch in seiner Tasche grub. Endlich ertastet, zog er es zufrieden hervor, schlug die markierte Seite auf und begann zu lesen, während er aß.
 

In der Großen Halle herrschte wie in allen Jahren großer Trubel, es wurde untereinander geschwatzt, Witze wurden erzählt.

Hier fühlten sich alle Schüler ein Stück zu Hause und die Finsternis, die in den Gängen der Schule zu lauern schien, kam hier gar nicht erst auf. Dafür herrschte hier zu viel Leben.
 

Ron und Hermine sahen sich verdutzt an, dann bemühte Hermine sich einen Blick auf den Einband des Buches zu werfen.

Verteidigung und Angriff, Zauberei strategisch durchdacht.

Irritiert runzelte sie die Stirn, dass Buch kannte sie nicht, es gehörte definitiv nicht zum Lehrplan.

Prüfend sah sie ihn an und überlegte. Harry hatte in seinen Briefen angemerkt, dass er lernen würde und wie es aussah, war das ganze keine hohle Floskel gewesen.

So etwas wie stolz machte sich in ihrer Brust breit, schließlich hatte sie ihm diesbezüglich Jahre lang in den Ohren gelegen und endlich, endlich trug es Früchte.

Innerlich jubelte sie.

Dann glitt ihr Blick zu Ron, wenn es bei Harry geklappt hatte würde sich Ron nun ebenfalls anschließen, dieser hatte gar keine andere Wahl und sie nun genug Zeit sich intensiv um ihn zu kümmern. Sie grinste selbstzufrieden.
 

Ron währenddessen war ebenso verwundert, nach einem kurzen Blick auf den Titel des Buches überlegte er, ob es sich wohl um ein Quidditchbuch handle, aber irgendwie war er davon nicht ganz überzeugt, zumal die überkreuzten Zauberstäbe auf dem Einband des Buches eher gegenteiliges vermuten ließen…

Seine Augen wanderten weiter zu Hermine und er seufzte bei ihrem Blick, so wie sie jetzt gerade guckte, wusste er genau dass ihm einige wirklich lange Aufenthalte in der Bibliothek bevorstanden. Er seufzte leise und resigniert.

Hatte Hermine einmal etwas beschlossen war es fast unmöglich sie von gegenteiligem zu Überzeugen. Es würde ein langes Schuljahr werden…
 

Die drei Gryffindors wurden von Professor McGonagall von ihren jeweiligen Beschäftigungen abgehalten, welche gerade dabei war die Stundenpläne zu verteilen.
 

Mit einem kurzen Blick auf seinen leer gegessenen Teller, schlug Harry sein Buch zu, steckte es zurück in seine Tasche und nahm dann den Stundenplan von seiner Hauslehrerin entgegen.
 

„Mister Potter, da Sie auch in ihren Prüfungen in Zaubertränke ein E erhalten haben, steht es Ihnen frei sich dem Zaubertränkeunterricht anzuschließen.“
 

Verwirrt sah Harry von seinem Stundenplan auf.

Da er ansonsten keine Reaktion zeigte, fragte Professor McGonagall „Hat sich an Ihrem Wunsch Auror zu werden etwa was geändert?“
 

Für Harrys Geschmack musterten ihre Augen ihn etwas zu intensiv und er beeilte sich ihr zu antworten. „Nein, aber Sie haben mir damals selbst gesagt, dass Snape Schüler ohne O gar nicht erst teilnehmen lässt.“
 

Professor McGonagall sah ihn tadelnd an. „Professor Snape!. Nun, Mister Potter es wird Sie sicherlich freuen zu hören, dass einige Umstrukturierungen vorgenommen wurden und Professor Snape das von Ihm zu betreuende Fach gewechselt hat. Ihrem neuen Zaubertränkelehrer Professor Slughorn genügt das Erreichen eines ZAG´s zur Teilnahme, also?“
 

Harry sah sie misstrauisch an, wenn Snape nicht mehr Zaubertränke unterrichtete, dann… Er hoffte sehr sich zu irren… „Nun, wenn das so ist, werde ich den Zaubertränkeunterricht weiterhin besuchen.“
 

Professor McGonagall schenkte ihm ein schmales Lächeln, bevor sie seinen Stundenplan antippte, welcher nun auch diese Stunden beinhaltete.
 

Kritisch musterte Harry seinen Stundenplan, er hatte Kräuterkunde, Verwandlung, Zauberkunst, Zaubertränke und Verteidigung gegen die dunklen Künste gewählt.

Letzteres Fach bereitete ihm Argwohn, hatte er dieses Jahr schließlich nur einen neuen Lehrer am Lehrertisch gesehen und die Vermutung, dass dies Professor Slughorn gewesen war, lag nahe. Hatte Snape es nun also geschafft, endlich das Fach seiner Träume unterrichten zu dürfen?

In Harry breitete sich Unbehagen aus.

Wie nebenbei verfolgte er wie Ron sich ebenfalls durchrang, am Zaubertränkeunterricht teilzunehmen und Hermine dies stolz belächelte.
 

Harry seufzte lautlos. Er fühlte sich beiden so unglaublich fremd…

Ein bitteres Lächeln legte sich auf seine Züge und unterbewusst fragte er sich, ob er überhaupt noch anders lächeln konnte, ehrlich lächeln….
 

Schnell lenkte er seine Gedanken auf seinen Stundenplan, dass gerade war nichts über das er nachdenken wollte!

Dann erhob er sich mit seiner Tasche in der Hand und machte sich auf zu seiner ersten Unterrichtsstunde Zauberkunst.
 

Unterbewusst nahm er war, dass Ron und Hermine ihm folgten und auch ohne es zu sehen, war er sich sicher, dass sie sich fragende Blicke zuwarfen.
 


 

Tbc
 

Erst einmal vielen Dank für die Favouriteneinträge.

Vielleicht hat diesmal ja sogar jemand was zum Kapitel zu sagen? *hoffnungsvoll umschau*

LG. giulia

Kapitel 2

Ohne groß auf den Weg oder seine Umgebung zu achten, dafür hatte er sich schon längst wieder zu sehr in seinen Gedanken verloren, wanderte Harry durch das Schloss. Die ersten Stunden des Tages lagen hinter ihm und jetzt hatte er eine Doppelstunde frei, anschließend würde es Mittagessen geben.

Danach stand nur noch eine Sache an.

Verwandlung mit den Slytherins…

Seufzend vergrub er seine Hände in den Hosentaschen.

Die Müdigkeit machte sich bemerkbar und er lehnte sich kurz an eine der steinernen Wände, genoss die Kälte in seinem Rücken.
 

Hermine hatte gerade Arithmantik, während Ron im Gemeinschaftsraum saß und mit Seamus und Dean abhing, Harry hatte sich mit der Begründung Hagrid besuchen zu wollen verabschiedet, nicht dass er dies auch wirklich vorhatte, mit Sicherheit nicht!

Er wollte einfach nur seine Ruhe haben.
 

Seine Gedanken drifteten ab, wurden zunehmend düsterer und als wäre es ein inneres Bedürfnis suchte er automatisch die dunklen kaum besuchten Gänge auf.

Er hatte kein Interesse an Gesellschaft, verspürte den Drang allein zu sein, wenngleich genau das etwas war, was er fürchtete…

Aber hatte er eine Wahl? Frustriert schüttelte er seinen Kopf, stieß sich energisch von der Wand ab.

Natürlich nicht!

Genervt fuhr er sich durchs Haar, ließ es dadurch noch viel mehr in alle Richtungen abstehen.

Dann fasste er einen Entschluss.

Verwirrt sah er sich um, versuchte sich zu orientieren.
 

Ihm schräg gegenüber entdeckte er ein Bild, dessen verwahrloste Landschaft ihm bekannt vorkam, schon öfters hatte er sich plötzlich davor stehend wieder gefunden. Es hing im 3. Stock.

Er drehte sich um und lief in die andere Richtung, schon bald kamen die Treppen in sein Blickfeld und er hatte Glück. Eine von ihnen führte gerade genau in die Richtung, in die er wollte. Eilig führten ihn seine Schritte weiter.

Das Schloss schien wie ausgestorben.

Während der Unterrichtszeit liefen nur wenige Schüler die Gänge entlang, die meisten verbrachten die freie Zeit gemütlich im Gemeinschaftsraum bei ihren Freunden. Nur wenige trieb es hinaus in die kalten weitläufigen Gänge des Schlosses, da bevorzugten sie doch eher die flackernden Kamine ihrer Häuser oder die Strahlen der Sonne auf den Ländereien.

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Am Ziel seiner Wünsche, der Bibliothek angekommen, ließ er sich an einem Tisch ganz am Ende nieder, möglichst weit von Madame Pinces entfernt und durch ausreichend Regale vor den Blicken der anderen Schüler geschützt.

Genüsslich seufzte er, schloss für einen Moment die Augen, Ruhe breitete sich in seinem gehetzten Geist aus, während er zufrieden nach seinem Buch griff.
 

Das Lesezeichen legte Harry beiseite und begann zu lesen. Schon nach wenigen Sekunden war er vollkommen vertieft.
 

Verteidigung und Angriff lagen manchmal gar nicht so weit von einander entfernt, es schien alles eine Frage des Blickwinkels zu sein. In Harrys Gedanken tauchten einige der Zauber auf, bunte Farben, flogen aufeinander zu, lösten sich auf, wehrten den anderen ab oder rangen den Gegner zu Boden. Verteidigung und Angriff.

Er würde beides brauchen, sollte er überleben wollen.
 

In Gedanken vertieft, trennte er die Zauber nach ihrer Wirksamkeit, ihrem Nutzen und ihrer Durchschlagkraft, effektive prägte er sich ein, andere ließ er links liegen.

Ab und an tippte er einige Passagen im Buch an, der Text blieb unverändert, während der Hintergrund sich rot hervorhob.
 

Erst durch das Knurren seines Magens wurde er wieder zurück in die Realität geholt. Für einen Moment sah er sich verwirrt um und warf einen Blick auf seine Uhr nur um fest zustellen, dass es bereits Zeit fürs Mittagessen war.

Schnell packte er seine Sachen zusammen, er hatte keine Lust auf lästige Fragen und unnützes Rumgenerve.

Auf dem Weg zur Großen Halle wanderten Harrys Gedanken erneut umher, so langsam verstand er, warum Hermine so gerne zum Lesen in die Bibliothek ging. Dieser Raum hatte eine ganz eigene Atmosphäre, er strahlte Ruhe und Sicherheit aus, vermittelte eine gewisse Distanz, auch wenn er wusste, wie sehr der Schein trog…

Er sehnte sich schon fast wieder dorthin zurück, als er die Stimmen der näher kommenden Schüler vernahm.

Leise Wortfetzen, stockende Gespräche, seltsame Blicke, all dies nahm er unterbewusst war, doch es interessierte ihn nicht, viel eher dachte er darüber nach, nach Verwandlung Joggen zu gehen, er würde weit auf die Ländereien hinaus gehen, dort wo ihn keiner sah, niemand war und er die Ruhe genießen konnte.

Doch zuerst, er atmete noch einmal tief durch, stieß dann die Türen zur Großen Halle auf, würde er sich der Realität stellen.



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