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Mein Leben (Arbeitstitel)

von

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Disaster

Wir gingen zusammen die Treppen nach oben ins Haus.
 

»Mal sehen wie gut ich mich hier noch auskenne.«, entgegnete ich.
 

»Stimmt, du warst ja schon öfters hier, aber so weit ich weiß nicht nach dem Umbau. Hab jetzt ein anderes Zimmer mit einem Balkon zum Garten raus.«, sagte er etwas neckisch.
 

»Einen Balkon wollte ich auch schon immer haben…Frechheit..«, entgegnete ich wie ein schmollendes Kind.
 

Wir gingen noch ein Stockwerk hoch und ich stockte, ich erkannte nichts wieder. Geradeaus sah ich das offenstehende Bad, die anderen im Kreis angeordneten Zimmer waren geschlossen. Ich meinte ihn hinter mir Lachen zu hören, doch war mir nicht sicher.
 

»Hier entlang«, sagte er und führte mich an die Taille fassend zu einem Zimmer nach links.

Das Zimmer war wirklich hübsch eingerichtet. Mir fiel sein großes Bett und Sofa auf, denen ein Flachbildfernseher und eine Anlage gegenüberstanden.
 

Er suchte nach Filmen und ich schaute vom Balkon aus in den großen Garten. »So, worauf hast du denn Lust?«, fragte er, als er ein paar DVDs herausgesucht hatte. Ich ging zu ihm rüber. Ich biss mir auf die Lippe und betrachtete die Covers, die er herausgesucht hatte. Es war eine große Auswahl-von Horror bis Romantik. Ich zeigte auf die DVD mit dem Titel 'The Day after tomorrow' und schaute ihn an. Er war einverstanden und legte die DVD ein. Dann setzten wir uns auf sein Sofa, er hatte auch noch ein paar Getränke auf den kleinen Tisch gestellt und ich schenkte mir Apfelschorle ein.
 

»Also gut dann kanns losgehen.«
 

Er drückte mit der Fernbedienung auf Play und es ging los. Doch ein paar Sekunden später stand er auf auch ging zu seinem Bett, ich schaute ihm fragend an. Er kam zurück und legt uns seine Decke auf die Schenkel.
 

»Unsere Heizung spinnt gerade ein bisschen und schalte sich um 6 Uhr immer ab.«, erklärte er. Unerwarteter Weise legte er mir noch den Arm um die Schultern. »Dass du ja nicht erfrierst«, fügte er lächelnd hinzu. Ich überlegte, ob ich ihn abwehren sollte, doch kam zum Schluss, dass ich ja keinen Grund dazu hatte, denn es war sehr gemütlich so, also lehnte ich mich an ihn.
 

»Sehr realistisch«, war meine erste Bemerkung, als der Film anfing und in Sekundenschnelle Eisschollen am Nordpol wegbrachen.
 

»Nein,« entgegnete er gespielt ernst und entsetzt, »Sag nicht, du glaubst nicht, dass das genau so passieren kann?« Wir schauten uns an und lachten. So ging es die ganze Zeit weiter und wir verwandelten das Katastrophendrama in eine Komödie. Im Laufe des Filmes lehnte ich auch noch meinen Kopf an seine Brust und muss dann wohl irgendwann eingeschlafen sein, denn das war das letzte woran ich mich erinnern konnte.
 

Ich fand mich am nächsten Morgen auf seinem Bett vor, ich lag so halb auf dem Bauch und hatte meinen Kopf und eine Hand auf seiner Brust. Seine eine Hand umschlang meine Taille und mit der anderen hielt er meine auf der Brust liegende Hand fest. Ich war noch zu müde um mir die Situation richtig vor Augen zu führen, also blieb ich erst mal kurz so liegen. Doch ich musste mir auch eingestehen, dass ich es gar nicht realisieren wollte, denn lange hatte ich mich nicht mehr so geborgen gefühlt.
 

Lange konnte ich aber auch nicht in diesem Traum verharren und so riss ich mich abrupt los, womit ich auch Adrien weckte. Er setzte sich auch auf und sah mich an.

»Guten Morgen«, sagte er mit samtweicher Stimme.
 

Ich brachte kein Wort heraus, stand auf und strich mir auf der Suche nach meiner Tasche die Haare von der Stirn nach hinten weg und verharrte kurz in dieser Stellung. Endlich fand ich meine Tasche auf seinem Schreibtisch, er hatte sie wohl dahin gelegt, und kramte mein Handy heraus. Keine Nachtricht- zum Glück. Also hatte meine Mutter wohl nicht gemerkt, dass ich nicht nach Hause gekommen war und morgens um 5 Uhr, als sie aufgestanden ist, auch nicht nach mir geschaut.
 

Ich spürte zwar Adriens Blick auf mir ruhen, schaute aber nicht zu ihm zurück. Ich schreckte zurück, als Adrien seine Hände plötzlich auf meine Schultern legte, ich hatte gar nicht gemerkt, dass er zu mir gekommen war. Erschrocken blickte ich in an, doch er verzog keine Miene.
 

»Sag mal, was ist denn los mit dir?«, fragte er ernst und mir tief in die Augen schauend, er fasste mich immer noch an die Schultern. Warum war er so früh am Morgen auch schon so aufmerksam?
 

»Ich muss nach Hause, sofort«, antwortete ich nervös. Ich wehrte ihn ab und ging an ihm vorbei zum Sofa, um meine Jacke zu holen. Doch er folgte mir natürlich und ließ mich nicht vorbei zur Tür.

Mit verschränkten Armen stand er nun vor mir und schaute mich ernst an: »Und wie gedenkst du nach Hause zu kommen?«
 

»Eh..ich ruf meinen Bruder an, der holt mich.«
 

»Nein, ich fahr dich und jetzt setz dich hin«, er drückte mich an den Schulten und zwang mich mich auf das Sofa zu setzten, wie er auch. Er runzelte dich Stirn. »Okay. Jetzt erzähl mir mal, was mit dir los ist.«

Doch ich war nicht im Stande zu antworten und schaute auf den Fernseher. »Caaaren?«, sagte er ernst und verzog meinen Namen.

Jetzt schaute ich ihn an, für ihn war es wohl Normalzustand, dass jemand einfach bei ihm übernachtet und auch noch in seinen Armen schläft. Und dies ließ Wut in mir aufstiegen, da er offensichtlich nicht kapierte, was sich gerade in mir abspielte.
 

»Adrien, was glaubst du denn?«, sagte ich wütend, »Ich schlafe mit einem wildfremden Jungen zusammen in einem Bett und soll dann wohl ganz ruhig und gelassen sein, obwohl ich mich nicht mal mehr erinnere, wie ich überhaupt in dieses Bett gekommen bin? Also du bist echt schwer von Begriff!!!«
 

Etwas geschockt von meinem Wutausbruch erwiderte er: »Hey, Caren, Liebes, ich kann dich beruhigen: es ist nichts Unanständiges passiert, falls du darauf raus wolltest, du bist einfach eingeschlafen und hast dich so süß an mich gekuschelt, dass ich dich auch nicht mehr wecken wollte und dann ins Bett getragen hab.«, er zuckte mit den Schultern, »Tut mir leid, dass dich das so aufregt.«, bei den letzten Worten geriet er jetzt auch langsam Rage.
 

»Schön, und warum hast du mich nicht einfach geweckt? Warte, ich will überhaupt keine Antwort, denn die kenne ich schon.«, ich war immer noch wütend.
 

Adrien atmete tief durch und sagte, jetzt etwas gereizt: »Komm, lass uns fahren, ich bring dich nach Hause.«
 

Ich nickte und wir gingen nach unten. Die ganze Fahrt über redeten wir kein Wort miteinander und als wir bei mir angekommen waren bedankte und verabschiedete ich mich kurz und stieg aus, doch er schaute nur stur geradeaus und sagte nur ein knappes »Bye«.



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