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Ich liebe dich, bleib fern von mir! [Slash]

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Wenn Kinder erwachsen werden

Titel: Ich liebe dich, bleib fern von mir!

Teil: 16/18

Autor1: Janna

Email: sano@rkwelt.de

Autor2: Brink

Email: brinck_of_twilight@yahoo.de

Fanfiction: Herr der Ringe

Rating: PG-12

Inhalt: Legolas ein ein ganz unartiger Prinz und sein Vater schickt ihn aus um Gehorsam zu lernen.

Warnungen: keine

Pairing: Haldir/Legolas

Archiv: ja

Disclaimer: Herr der Ringe und alle Charaktere daraus gehören J.R.R.Tolkien. Einige Originalcharas, wie Geschwister oder ehemalige Geliebte sind frei von uns erfunden.
 

Genervt rannte Haldir in die Hütte, rempelte fast Legolas um. "Sag mir bitte, dass Aragorn in seinem Zimmer ist", meinte er. Den ganzen Morgen schon rannte er durch den Wald, um den Menschen zu suchen, konnte ihn aber nirgendwo finden. Es musste etwas wichtiges sein, dass Aragorn beschäftigte, sonst hätte dieser bestimmt nie den Unterricht geschwänzt.
 

"Ehm, nein, weiß nicht...hab ihn noch nicht gesehen heute...."
 

"Weißt du, wo Orophin ist?"
 

"Auf Arbeit denk ich....."
 

Haldir nickte. Er gab Legolas einen schnellen Kuss und rannte dann zu Orophins Posten. Vielleicht hatte sein Bruder eine Ahnung, wo er den Menschen finden konnte.
 

Der stand wie seit Tag und Jahr auf seinem Baum und hielt Wache. Seinen Bruder hörte er ausnahmsweise schon von weitem, also nahm er an dass es was wichtiges sei und drehte sich zu Haldir um. "Was gibt's?", fragte er kühl.
 

Überrascht blieb Haldir stehen und blinzelte seinen Bruder an. "Was ist denn mit dir los?" erkundigte er sich. "Hab ich dich irgendwie verletzt oder bin dir zu Nahe getreten?"
 

Orophin hob eine Augenbraue. "Wie kommst du darauf?"
 

"Du bist so kühl. So bist du lange nicht mehr gewesen."
 

"Du warst lange nicht mehr hier.....", klärte Orophin Haldir auf.
 

Haldir ließ die Schultern sinken. Wortlos drehte er sich um und ging zurück. Aragorn war im trotzigem Teenager Alter. Er hatte nur noch Stress mit ihm. Legolas beschwerte sich, dass er den ganzen Tag alleine war und sich um den Haushalt kümmerte und nun fing auch noch Orophin an. Ständig durfte er hinter jemandem herrennen. Barscher als beabsichtigt befahl er einem der anderen Wachen Orophins Platz einzunehmen und ging mit diesem langsam durch den Wald nach Hause zurück. "Erzählst du mir nun, warum du so kalt und abweisend geworden bist, oder muss ich es selbst herausfinden?"
 

Langsam begann die Maske zu bröckeln und Orophins Schultern sanken herab, so dass er wieder kleiner und zierlicher wirkte als Haldir. "Es...ist einfacher....", meinte er schließlich leise.
 

Sanft griff Haldir nach Orophins Arm und führte ihn zu einer kleinen Lichtung. Er ließ sich auf den Boden fallen und zog den Jüngeren in seine Arme. Liebevoll strich er ihm über die Haare. "Was ist los?"
 

"Nichts, es ist nur einfacher wenn einem die anderen nicht immer ansehen was man empfindet und denkt..."
 

Zärtlich drückte Haldir Orophin enger an sich. "Warum?"
 

"Ich kann die mitleidigen Blicke nicht mehr ertragen.....jeder der sich mit mir abgibt tut das doch nur weil ich ihm leid tue, weil ich der verlassene Elb bin......"
 

"Das stimmt doch nicht. Sie sind um deinetwillen mit dir zusammen."
 

"Ich weiß auch nicht Haldir.....ich glaub nicht mehr das er zurück kommen wird.......was soll ich denn noch hier? Tag ein Tag aus warten und hoffen und Abends wieder enttäuscht alleine ins Bett kriechen......ich bin es langsam müde Haldir.......ich warte schon seit so vielen Jahren!"
 

"Aragorn füllt die Lücke nicht mehr aus, oder?"
 

"Nein, er spioniert lieber den Mädchen hinter her, so wie heute. Auch wenn ich denke das sie ihn beim Spannen erwischen werden..."
 

"Er wird wieder kommen." Haldir drückte Orophin noch enger an seinen Körper. "Möchtest du heute Abend bei Legolas und mir schlafen?"
 

Orophin nickte schwach. "Sagt's aber niemandem, ja?"
 

Haldir küsste ihn leicht aufs Haar. "Wenn du möchtest, können wir dir ein wenig von der Nähe geben, die du so vermisst."
 

Nur noch leicht nickte Orophin zustimmend und krallte sich an seinem Bruder fest.
 

"Sollen wir jetzt schon zu Legolas gehen, oder noch etwas hier bleiben?"
 

"Zu Legolas.....er fühlt sich doch auch etwas alleine.......hab ich zumindest das Gefühl...", meinte Orophin leise. Ganz alleine war der dann doch nicht. In der Küche saß auf einem Hocker ein klatschnasser und bibbernder Aragorn in eine Decke gehüllt und wartete auf den heißen Tee, den Legolas gerade zubereitete.
 

Seufzend ließ sich Haldir auf einen Stuhl fallen und zog Orophin auf seinen Schoß. "Unterricht schwänzen, heimlich Frauen beim Baden beobachten, Aragorn was soll das ganze? Ich dachte, wir hätte dir Benehmen beigebracht. Aber stattdessen benimmst du dich wie ein unzivilisierter, unkultivierter, ungehobelter Wilder. Elben tun so etwas nicht. Was hast du dir nur dabei gedacht?"
 

Aber Aragorn antwortete nicht, sondern drehte nur patzig den Kopf zur Seite, so dass er Haldir nicht ansehen musste.
 

Haldir atmete tief durch, um sich zu beruhigen, dann stand er auf und drückte Orophin in Legolas Arme. Langsam trat er vor Aragorn und fasste nach dessen Kinn. Sanft hob er dessen Gesicht, so dass er den Elb ansehen musste. Haldirs Berührung war leicht, aber dennoch so kraftvoll, dass sich Aragorn nicht dagegen wehren kann. "Ich rede mit dir und ich verlange eine Antwort."
 

"Wozu?", fauchte Aragorn. "Um mir zu sagen das es falsch war?!"
 

"Ach, du weißt also, dass es falsch war. Warum tust du es dann?"
 

"Nein, aber es ist eh immer alles falsch was ich mache!", knurrte Aragorn.
 

"Wieso ist alles falsch was du machst?"
 

"Weil ich doch höre wie die anderen reden, auch wenn meine Ohren nicht ganz so gut sind wie eure. Ich bin kein Elb! Und ständig wird mir das wieder vor Augen gehalten, also warum soll ich mich benehmen wie einer?!" Aragorn riss sich los und stieß dabei den Stuhl um. Stehend fühlte er sich weit weniger bedrängt von Haldir, da er fast schon genau so groß wie dieser war.
 

"Weil du bei ihnen lebst. Wenn du dich so unzivilisiert und barbarisch wie die Menschen benehmen willst, dann solltest du zu ihnen gehen."
 

"Okay, geh ich halt zu ihnen!", schrie Aragorn nun so laut, dass Orophin und Legolas erschrocken zusammen fuhren. Zum Reagieren kamen sie allerdings nicht, denn der junge Mensch stürmte bereits aus dem Haus hinaus in die hereingebrochene Nacht.
 

Doch ein Mensch würde nie so schnell sein wie ein Elb und so rannte Aragorn direkt in Haldir hinein. Seine Hände schlossen sich fest um Aragorns Oberarme, ließen ihn keine Chance sich loszureißen. "Was soll das?"
 

"Lass mich los! Sei doch froh wenn ihr mich los seit!"
 

"Wenn es das ist, was du glaubst, dann geh."
 

Aragorn riss sich von Haldir los und verschwand in der Dunkelheit. Neben Haldir trat nun Legolas aus dem Schatten und sah dem Menschen noch lange hinter her, vermochten seine Augen doch beinahe vollkommene Finsternis zu durchdringen. "Warum lässt du ihn gehen?!"
 

"Wer sagt, dass ich ihm gehen lasse." Haldir seufzte. "Er glaubt mir nicht mehr. Ich könnte ihn mit Gewalt hier halten, aber das wäre nicht gut. Er wird selbst herausfinden, dass es das Leben bei den Elben besser ist. Er wird freiwillig wieder kommen. Bis dahin werde ich ihn unauffällig folgen und auf ihn aufpassen."
 

"Tu das! Es wird kalt heute nacht und er ist immer noch nicht trocken......er kann krank werden, denk daran und ob meine Kräfte auch auf Menschen anwendbar sind weiß ich nicht!"
 

"Ich werde nicht in Erscheinung treten. Wenn er krank wird ist es seine Schuld und er muss alleine damit klar kommen. Ich pass lediglich auf, dass er nicht getötet wird."
 

Legolas blähte mal wieder seine Backen auf. "Aber er ist noch ein Kind...."
 

"Er ist ein Mensch. Er ist grade dabei erwachsen zu werden und keiner von uns darf ihn da hineinreden."
 

"Mit 16 war ich noch im Kindergarten.......wie alt war ich als ich zu dir kam....? 50, oder? Wie alt wäre das etwa in Menschenjahren?"
 

"16", grinste Haldir. Er küsste ihn sanft. "Aber dein Hintern war schöner als Aragorns es je sein wird."
 

"Na das will ich hoffen......", schnurrte Legolas. "Hmm, aber nun solltest du langsam los, sonst verlierst du ihn noch...."
 

"In meinen Wäldern entwischt mir niemand." Haldir ging noch einmal zurück in die Hütte, um seine Waffe und Proviant zu holen. "Kümmere dich um Orophin", flüsterte Haldir Legolas ins Ohr. "Hol ihn Abends zu dir ins Bett und gib ihn die Nähe, die er braucht." Liebevoll küsste er Legolas zum Abschied und rannte dann hinter Aragorn her. Allerdings nahm er den Weg durch die Bäume.
 

Aber auch Aragorn hatten diesen Weg gewählt und sich einen enormen Vorsprung heraus geholt. Doch irgendwann brannten auch seine Lungen und er wurde langsamer, legte sogar eine kurze Rast ein. Dicke Wurzeln sollten im Schutz bieten, sollte ihm jemand folgen. Allerdings boten sie keinerlei Schutz vor der Kälte und er begann bald zu frösteln. Eine Weile umarmte er sich selber, bis sich seine Lungen beruhigt hatten, dann lief er weiter, um so wieder warm zu bekommen.
 

Haldir schüttelte den Kopf. Der Junge hätte wenigstens einen Umhang mitnehmen können. Ohne von Aragorn bemerkt zu werden, überholte er ihn. Ein paar Meter vor ihm ließ er seinen Umhang zu Boden fallen. Vielleicht würde Aragorn ihn bemerken und ihn mitnehmen. Dann hätte er wenigstens einen Schutz gegen die Kälte.
 

Aragorn bemerkte den Umhang und blieb alarmiert stehen. Nicht grundlos lag ein Elbenumhang mitten im Wald. Er hob ihn hoch und sah sich suchend um. Jemand war ihm gefolgt und hatte ihn sogar überholt. Schnell war für den Jungen klar, dass nur sein Lehrmeister es sein konnte. "Verschwinde Haldir!", schrie er in die Nacht. "Du wolltest mich doch gehen lassen, also folge mir nicht!" Wütend schmiss er den Umhang weg und lief weiter.
 

Doch in dem Moment, wo der Umhang zu Bogen fiel, bemerkte Aragorn, dass dieser Umhang innen gefüttert war und heller. Es war ein Kinderumhang. Nicht der von Haldir.
 

Dennoch wurde Aragorn das ungute Gefühl nicht los. Geschwind suchte er sich einen Weg nach oben in die Baumwipfel, wo es noch zugiger war. Ein leises Seufzen entfuhr den Menschen. Wie schön wäre es jetzt im Haus, am gemütlichen Feuer und mit einer Tasse von Legolas' spezieller Honigmilch.
 

Haldir schüttelte leicht den Kopf. Der Junge war ein Narr, ein großer Narr. Geschickt folgte er Aragorn durch den Wald.
 

Das Gefühl verfolgt zu werden blieb. Nun hatte Aragorn die Nase voll. Mit einem kräftigen Sprung brachte er sich auf einen niedrigen Ast, behänd und schnell war er weiter hoch geklettert und lies sich einige Augenblicke später hinter Haldir wieder runter auf die Erde fallen, sah dem Elben mit einem Lächeln hinter her. "Du warst ein guter Lehrmeister, Haldir!", grinste er leise.
 

"So?" Haldir zeigte auf eine Reihe Bäume. "Die Grenze Loriens. Hast du vergessen, dass es meine Aufgabe ist, den goldenen Wald zu beschützen? Ich versichere mich nur, dass du den Wald wirklich verlässt. Du kennst die Regeln. Ohne Begleitung einer Wache darf niemand durch den Wald, der nicht zu unserem Stamm gehört. Es sind nur noch ein paar Meter, lege sie zurück und du bist mich für immer los. Aber vergiss nicht. Solltest du die Grenze je übertreten, wirst du niemals mehr zurückkommen. Ich werde den Wachen den Befehl geben, jeden Menschen zu töten, der Lorien betritt."
 

Aragorn warf den Kopf zurück wie ein widerspenstiges Pony und hustete leise. "Keine Sorge, ich komm nicht zurück.", meinte er schließlich und setzte sich langsam wieder in Bewegung. Als er an Haldir vorbei ging, blieb er kurz stehen. "Sag Legs und Orophin dass ich sie eines Tages wiedersehen werde....egal wie......"
 

"Dafür müssten sie den Wald verlassen. Aber die Regeln sind eindeutig. Wer einmal geht, kann nie wieder zurück. Sie werden Lorien nicht verlassen."
 

"Ich sehe sie wieder", war Aragorn fest überzeugt und straffte die schmalen Schultern.
 

Haldir lehnte sich an einen Baum. "Ein Schritt, und du wirst deine Heimat nie wieder sehen, noch kannst du umkehren."
 

Aragorn zögerte und erzitterte leicht. "Musst du da stehen? Kannst du nicht zurück gehen?"
 

Langsam griff Haldir nach seinem Bogen und legte einen Pfeil auf. "Ja, ich muss hier stehen."
 

Das Weiß in Aragorns Augen wurde deutlich sichtbar und er trat einen Schritt vor Haldir zurück. Wieder hustete er leise und rieb sich über die kalten Oberarme.
 

Regungslos blieb Haldir stehen, wartete geduldig auf Aragorns Entscheidung. Vor oder zurück.
 

Aragorns Zittern wurde stärker. Er ging weitere Schritte zurück, bewegte sich so aber auch wieder weg von der Grenze.
 

Haldir beobachtete jede Bewegung des Menschen. Wie es schien, wollte er doch zurück gehen.
 

"Lass.Mich.Einfach.Zufrieden!", schnaufte Aragorn schließlich, drehte sich um und lief zurück in den Wald.
 

Schnell steckte Haldir Pfeil und Bogen wieder weg und rannte dann hinter Aragorn her. Er hatte nicht vor, den Jüngeren alleine zu lassen.
 

Der war mehr als nur enttäuscht und wütend und alles auf sich selber, weil er es nicht schaffte sich von den Elben los zu reißen und selbstständig zu werden. Blindlings rannte er quer durch den Wald, bis ihn schließlich eine Wurzel zu Fall brachte und er der Länge nach hinknallte. Völlig ausgepowert blieb er einfach liegen.
 

Aragorn spürte, wie er in etwas Warmes eingewickelt und dann sanft hochgehoben wurde. Vorsichtig drückte Haldir Aragorn an sich, während er etwas ungeschickte auf den nächsten Baum kletterte und dann mit Aragorn über die Äste zurück nach Hause rannte.
 

Legolas und Orophin warteten bereits vor der Tür.
 

"Legolas, mach einen warmen Tee, oder eine Milch", befahl Haldir leise, während er Aragorn in sein Bett trug. Fürsorglich zog er ihm seine Kleidung und Stiefel aus. Er legte sich neben ihn, zog ihn eng an seinen Körper und deckte ihn dann zu.
 

Schnell eilte Legolas in die Küche. Die Milch war schon erhitzt. Er gab lediglich noch einen Löffel Honig hinzu und eilte dann ins Schlafzimmer. "Warum hast du so lange gewartet?", fragte er besorgt, jedoch ohne jeglichen Vorwurf in der Stimme.
 

"Er war schon auf den Weg nach Hause, als er zusammen brach." Auffordernd hob Haldir die Decke an.
 

Legolas zog sich ebenfalls aus und schlüpfte unter die Decke, während Orophin gerade rein kam mit frischen Brennholz und das Feuer kräftig schürte.
 

Vorsichtig setzte Haldir den Becher an Aragorns Lippen und ließ den Jungen die Milch trinken. Als er den Becher ausgetrunken hatte, drückte er ihn enger an sich und zog mit der anderen Hand Orophin mit ins Bett.
 

Besorgt beugte sich auch Orophin zu Aragorn, der sich erschöpft und immer noch zitternd an die warmen Leiber um sich herum kuschelte.
 

"Er wird schon wieder werden", meinte Haldir. Er kuschelte sich enger an seinen Bruder und küsste ihn leicht. Anschließend beugte er sich zu Legolas und küsste ihn auch. "Lasst uns schlafen."
 

Beide nickten, doch einer von ihnen war die ganze Nacht über wach. Meistens war es Orophin der das Bett verlies, um neues Holz nach zu legen. Beruhigend strich er Aragorn dann dessen dunkle Locken aus der schweißnassen Stirn. "Ich hoffe das wird dir eine Lehre sein", meinte er sanft. "Wir wollen doch alle nur dein Bestes..."
 

Drei Tage lang blieben die Elben bei Aragorn im Bett liegen. Abwechselnd stand einer immer auf um Holz nach zu legen oder Nahrung für Aragorn zu holen. Doch schließlich sank das Fieber des Jungen und er fühlte sich langsam besser.
 

Zumindest körperlich. Psychisch war er ganz weit unten, denn er fühlte sich unfähig für alles und hatte zudem ein schlechtes Gewissen, weil man ihm dennoch geholfen hatte.
 

Die Elben blieben bei ihm bis er wieder ganz gesund war. Doch als es Aragorn wieder besser ging, musste er durch ein weiteres Gespräch mit Haldir. Und wenn Aragorn eines bei den Elben gelernt hatte, dann das Haldirs Gespräche unangenehm waren. Immer!
 

Und so fühlte er sich dann auch sichtbar unwohl, wagte jedoch nicht mehr zu widersprechen.
 

"Wo liegt eigentlich dein Problem? Fühlst du dich hier unwohl?"
 

"Nein.."
 

"Was ist es dann?"
 

"Nichts....es....tut mir leid.....ich tu's nie wieder......"
 

"Es ist schwer, anders als die anderen zu sein, nicht wahr?"
 

Aragorn nickte nur stumm.
 

"Du darfst dich von den anderen nicht unter kriegen lassen. Ich gehörte auch nie dazu, aber ich habe nie aufgegeben. Das ist wohl der Unterschied zwischen uns beiden. Ich habe gekämpft und du gibst auf."
 

"Es ist zu schwer....du bist immerhin ein Elb.....wie würdest du dich denn unter Menschen fühlen?"
 

"Ich würde ihn zeigen, dass mehr in mir steckt, als die anderen annehmen."
 

"Wie denn? Ich kann nicht schneller laufe, sehen tu ich auch nicht besser und meine Ohren hören nur einen Bruchteil von dem was ihr wahrnehmen könnt."
 

"Dann finden wir etwas anderes für dich." Haldir grinste. "Etwas für das du nicht weit sehen musst."
 

"Und was?" Aragorn sah Haldir endlich wieder an.
 

"Es wird Zeit, dir beizubringen, was die Menschen können." Energisch stand Haldir auf. "Bisher hast du gelernt, was Elben lernen. Aber du bist kein Elb und wirst nie einer sein. Sorgen wir dafür, dass aus dem schlechten Elb der beste Mensch wird, den es gibt."
 

Ganz zaghaft zogen sich Aragorns Mundwinkel nach oben.
 

Haldir hatte nicht zu viel versprochen. Zwar erhielt Aragorn Vormittags noch immer den gleichen Unterricht wie die Elben und lernte auch mit ihnen zusammen das Bogenschießen und Reiten. Doch in der restlichen Zeit lernte er das Spurensuchen und den Schwertkampf der Menschen.
 

In wenigen Monaten begann sich Aragorns Körper zu verändern. Es begannen sich Muskeln auf zu bauen und bald war er Haldir kraftmassig überlegen und überragte ihn auch etwas. Er war knapp 19 als er Haldir das erste mal entwaffnete und ihm die Schwertspitze an die Kehle hielt.
 

Für Haldir entstand ein Problem. Er hatte nie richtig gelernt, mit dem Schwert zu kämpfen, wie die Menschen. Er konnte dem Jungen die Grundzüge beibringen, aber so würde Aragorn immer nur ein schlechter, bestenfalls ein mittelmäßiger Schwertkämpfer sein. Der Junge brauchte einen richtigen Lehrer. Haldir hatte Aragorn alles beigebracht, was er ihm beibringen konnte. In vielen Dingen hatte er eine bessere Ausbildung bekommen, als sie Menschen ihn je hätte geben können. Doch die Kampfweise der Menschen, würde er nur bei ihnen lernen können. Die Zeit war gekommen, an der Aragorn Lorien verlassen musste.
 

Und das sagte er dem Jungen auch genau so.
 

Aber Aragorn schüttelte heftig den Kopf. "Nein! Du hast gesagt dann kann ich nie wiederkehren...........ich lass euch nicht allein! Ich will kein Leben dass ich nicht kenne..."
 

Haldir seufzte leise. "Du willst für immer bei uns bleiben? Deine eigene Vergänglichkeit vor Augen, während wir immer und ewig wunderschön und unsterblich sein werden? Du wusstest, dass irgendwann der Tag kommen würde, an dem du Lorien verlässt. Von Anfang an war klar, dass du nur so lange bleibst, wie wir dir etwas beibringen können. Du weißt nun alles, was du wissen musst, um eines Tages König in Gondor zu sein. Es ist Zeit, dass du deine eigenen Wege gehst."
 

"Werde ich zurück kommen können?"
 

"Ich bin sicher, dass dich dein Weg eines Tages wieder in den goldenen Wald führen wird."
 

Das war es was Aragorn hören wollte. Er nickte nur leicht und ging dann zurück zum Haus.
 

Haldir seufzte leise. Er hatte gewusst, dass Aragorn eines Tages gehen würde. Aber der Tag des Abschiedes kam für ihn doch schneller als erwartet. Menschenkinder wurden zu schnell erwachsen.
 

Legolas stand stumm in der Eingangstür und sah zu wie Aragorn seine Sachen packte. Als Haldir neben ihn trat drückte sich Legolas an ihn. "Geht er jetzt?"
 

Haldir nickte leicht. "Es ist Zeit."
 

Nachdem Aragorn fertig war trat er vor die beiden und lächelte unsicher.
 

"Lebewohl, Aragorn, Aratons Sohn, finde deinem Weg und bleibe dir treu."
 

Aragorn nickte. "Namarie Haldir o Lorien................" Eine kurze Verbeugung, das selbe Spiel bei Legolas, dann verlies Aragorn das Haus ein für alle mal.
 

Als Aragorn nicht mehr zu sehen, zog Haldir Legolas in seine Arme und verbarg sein Gesicht in dessen Haaren. "Ich hasse es, wenn sie erwachsen werden."
 

Legolas nickte nur und legte beide Arme fest um ihn. "Ich weiß nicht warum, aber ich hab das Gefühl, dass wir ihn wieder sehen werden...."
 

"Ja, irgendwann schon." Haldir küsste Legolas schnell aufs Ohr. "Kümmere dich um Orophin, ich muss noch was erledigen, wir sehen uns in ein paar Tagen."
 

Für einen kurzen Moment schloss Legolas die Augen, als Stille sich um ihn herum breit machte. Ein paar mal atmete er tief durch, bevor er sich auf den Weg zu Orophin machte.
 

Aus den paar Tagen wurden Wochen und aus Wochen wurden Monate. Doch Haldir kam nicht wieder zurück nach Lorien. Was auch immer er erledigen musste, dauerte länger, als er angenommen hatte.
 

Legolas' begann das selbe durch zu machen wie Orophin, doch dieser war an seiner Seite und hielt ihn davon ab durch zu drehen.
 

Doch auch die Zeit der Trennung hatte ein Ende und eines schönen Morgens stand Haldir in der Küche und bereitete das Frühstück für Legolas und Orophin vor.
 

Beide waren gleich schnell bei ihm und das einzige Vorrecht das Orophin Legolas lies, war dass er Haldir küssen durfte. Glanz stand in seinen Augen als er Haldir durch die Haare fuhr.
 

Glücklich drückte Haldir Legolas an sich, während er seinen kleinen Bruder musterte. "Wie fühlst du dich?"
 

"Jetzt wieder gut....", strahlte der. Legolas Freude ging auf ihn über.
 

"Ich habe dich mal gefragt, ob du Rumil wirklich liebst, oder ob du nur deinen Bruder nicht verlieren willst. Wie lautet deine Antwort nun, nachdem du Zeit hattest, um darüber nach zu denken?"
 

Orophin legte den Kopf schief. "Warum fängst du wieder damit an? Ich hab doch endlich angefangen damit zu leben.... Natürlich liebe ich ihn, denn verloren hab ich ihn doch schon. Nur die Liebe...die kann man mir nur nehmen wenn man mich tötet!" Orophin lächelte etwas schief. "Aber redet jetzt nicht über mich....freut euch dass ihr euch wieder habt. Ich werd nach Hause gehen....diese Nacht....ist nur für euch!"
 

Haldir hielt ihn fest. "Ich habe einen Grund, warum ich wieder damit anfange. Ich habe mit Rumil gesprochen. Wenn du mir sagst, dass du Rumil liebst, so wie ich Legolas liebe, dann glaube ich dir. Aber wenn du Rumil nur wie einen Bruder liebst, dann solltest du es ihm sagen." Haldir lächelte ihn leicht an. "Doch bevor du dich entscheidest, solltest du eine Nacht darüber schlafen und ich finde es eine gute Idee, dass du das bei dir machen möchtest. Wir sehen uns morgen wieder."
 

"Viel Vergnügen....", wünschte Orophin. "Aber ich werd nicht mehr darüber schlafen.....es ist ein für alle mal abgeschlossen."
 

"Du bleibst dabei, dass du Rumil mehr als alles andere liebst? Gut, du solltest jetzt dennoch zu dir gehen. Sofort und auf der Stelle."
 

"Ja, ja, ich verschwind ja schon....", lachte Orophin. "Aber lauf Legs nicht zu sehr aus....", piff er ihnen noch zu, bevor er lachend davon rannte. Lachend und doch...mit Tränen in den Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2003-04-23T15:34:20+00:00 23.04.2003 17:34
*Weiterlesenwill*
*Weiterlesenwill*
*Weiterlesenwill*
Also bitte ganz schell das nächste Kapitel hochladen!!!!
o^0^o
Von: abgemeldet
2003-04-19T13:10:24+00:00 19.04.2003 15:10
wie die gesammte ff einfach nur spitze, und total süß. ich warte schon gespannt wie es weiter geht also beeil dich bitte mit dem hochladen des nächsten kapitels^^
Von: abgemeldet
2003-04-17T23:28:39+00:00 18.04.2003 01:28
oh man, so langsam gehen mir die Lobworte aus! also cih fand wie immer supertoll!
Und bitte poste den nächsten Teil so schnell wie möglich!!!!

seelchen
Von: abgemeldet
2003-04-17T16:52:45+00:00 17.04.2003 18:52
waaii ^^ schade, aragorn schon wieder weg, aber ich hoffe wir sehn ihn wieder XD ^^ ansonsten, schööön, toll, suppa -^^-
cucu, Aja-chan
Von:  Illythia
2003-04-17T15:02:26+00:00 17.04.2003 17:02
Ich sag nur eines: GENIAL!!wie immer, schreib bitte ganz schnell weiter!!
Von: abgemeldet
2003-04-17T13:40:42+00:00 17.04.2003 15:40
kann mich den anderen nur anschließen.
War wie immer super genial, aber leider etwas kurz...
Einfach schnell weiter hochladen...
atenio!
WildTiger
Von:  Silverwolfe
2003-04-17T12:52:14+00:00 17.04.2003 14:52
War ja diesmal ein wenig kurz, aber wie immer genial, richtig süß. Büdde schreib schnell weiter
Von: abgemeldet
2003-04-17T11:57:01+00:00 17.04.2003 13:57
Ohhhhhhh ..... kawaii kawaii. *grins* Besonders niedlich, wie alle zusammen im Bett lagen. *smile* Schade das Aragon nun weg ist. Bin super-gespannt wie es weitergeht. Also wie immer: Bald büdde nächstes Kapitel hochladen. =^_^=
Von: abgemeldet
2003-04-17T11:19:28+00:00 17.04.2003 13:19
Wie immer Phänomenal! Bitte schreib schnell weiter.


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