...stehen ständig unter Strom
Draußen grollt der Donner und drinnen donnert Reis Bass. Und ich skype mit Kyo, schriftlich, weil man kein Wort versteht. Sowohl hier, alsauch bei ihm. Unsere Männer haben bei dem Weltungergangsgewitter nichts besseres zu tun, als sich komplett zu verkabeln und ihre Instrumente zu foltern. Mit dem Rest der Band vom Mp3Player. Der Ventilator vor mir verwirbelt auch nur die schwüle Luft, aber Fenster auf ist ja nicht, dann könnten wir hier schwimmen.
Auch ihm steht der Schweiß nicht nur auf der Stirn und wieder ignoriert mein Blick das Blinken auf meinem Bildschirm und folgt den Schweißperlen, die über seinen Oberkörper rollen… ich sollte ihm verbieten, oben ohne zu spielen.
Das letzte, was ich sehe, ist sein überhebliches Grinsen – seit wann hatte der die Augen wieder auf? – bevor es plötzlich dunkel ist. Computer auf Akkubetrieb, Internet weg und auch Reis Gedröhne hat aufgehört, genau wie mein Ventilator.
„Super, hast du wieder die Sicherung rausgehauen?!“
„Deine vielleicht, Honey.“, er grinst, ich hör’s genau und auch seine Schritte, Richtung Fenster, „Stromausfall.“
„Ich geh die Kerzen suchen…“, doch seine Arme halten mich zurück, schmiegen meinen Rücken an seine nackte Brust.
„Im Schlafzimmer, Bitch, und deine Spielsachen sind batteriebetrieben…“, sein Raunen hat was… Elektrisierendes.
