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Stimmlos [-PREVIEW-]

Gebt mir meine Stimme wieder!
von

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Es war wirklich wieder einmal viel los auf der Hauptstraße Krináthees. Die Menschen gingen diese Straße dicht an dicht entlang. Für ein Dorf war dieses Treiben relativ suspekt, nicht normal, doch man sah darüber hinweg.

“Komm’ schon, alter Mann!”, stichelte der junge Viorel seinen älteren Bruder an und drehte sich zu dem Rothaarigen um, welchen er bei dem regen Treiben im Dorf nicht so schnell fand.

“Gabriel?”, fragte er verwirrt, als er den Rotschopf nicht erblickte. Der Blonde sah sich in der Menschenmenge um. Es war schon komisch, dass er seinen Bruder nicht fand, war dieser doch wirklich auffällig, dank seiner roten Haare.

“Gabriel!”, rief er nun und langsam bekam er leichte Panik. Sonst würde Gabriel doch nie ohne ein Wort verschwinden. Wieder fragte er lautstark nach seinem Bruder - vergebens.

Wo steckt er nur? Das ist echt nicht witzig!, dachte sich Viorel leicht genervt und doch ein wenig verzweifelt, Am besten ich gehe schnell zu Hagrim! Vielleicht ist Gabriel auch schon vorgerannt...

Viorel rannte sofort los, nachdem er diesen Entschluss gefasst hatte. Es war jetzt sinnlos alleine zu suchen, wenn der Rothaarige eh schon bei Hagrim war. Gut, Viorel hoffte darauf, dass Gabriel schon da war.

Er rannte weiter durch die Menschenmasse, rempelte einige Leute an, die sich wütend nach Viorel umdrehten und ihn anschimpften.
 

“Ich weiß ja nicht, was Sie wollen, doch ich müsste jetzt gehen, mein kleiner Bruder macht sich sicherlich schon Sorgen.”, erklärte Gabriel, der von einer schwarzgekleideten Person in eine Seitengasse gezogen wurde, “Sie müssen sich jemand anderen suchen, der Ihnen bei ihrem Problem, welches auch immer Sie haben, hilft.”

Der Rotschopf drehte sich um, ihm war das wirklich alles ein bisschen unheimlich, zumal diese Person keine wirklich schöne Aura verteilte.

Doch plötzlich spürte Gabriel kalte und lange Finger, die sich um seinen rechten Oberarm schlangen und diesen fest umklammerte. Es schmerzte, da es sich anfühlte, als würden Steine seinen Arm zerquetschen.

“Gib mir meinen Viorel!”, zischte die Person und diese Person entpuppte sich als eine Frau, “Gib ihn mir!”

Gabriel kniff ein Auge zusammen, während er sich langsam zu der Frau umdrehte. Zum Glück schien noch die Sonne, sonst wäre diese Seitengasse, in der er sich gerade mit der äußerst unheimlichen Frau befand, wirklich dunkel, doch er sah etwas. Wirklich ein Segen.

Gabriel war eigentlich nicht der Typ Mann, der vor unheimlichen Dingen zurückschreckte, doch diese Frau war eine Ausnahme. Eine große Ausnahme. Sie sprach von ihrem Viorel, was gar nicht sein konnte! Woher kannte sie ihn? Kannte Viorel diese Frau?

“Hören Sie mir mal zu!”, fing Gabriel an und hatte sich nun vollends zu der Frau gedreht, “Ich weiß nicht, woher sie meinen Bruder kennen, um genau zu sein will ich es auch gar nicht wissen, doch ich habe jetzt keine Zeit mich mit Ihnen abzugeben. Wenn Sie mich jetzt los lassen würden?”

Stechend gelbe Augen kamen unter der Masse an Schwarz, die diese Frau umgab, hervor, durchbohrten Gabriels Augen förmlich. Sie packte Gabriel noch fester an dem Arm, was ihn dazu brachte, leicht aufzustöhnen.

Das wird mir hier echt zu unheimlich!, dachte sich der junge Mann und versuchte die Hand, die kalte Hand der Frau, von seinem Oberarm zu lösen.

“Viorel ist nicht dein Bruder!”, zischte sie, ließ Gabriel los und grinste dann mit ihren dünnen Lippen, “Er war nie dein Bruder! Nie ein Mitglied deiner Familie! Er gehört mir!”

Wie versteinert blickte Gabriel die Frau an, seine Augen waren leicht aufgerissen.

Wie, nicht sein Bruder? Gut, er hatte sich damals schon gefragt, wie Viorel so urplötzlich in seine Familie kam. Er wusste nicht, dass seine Mutter wieder Schwanger war, man hatte es auch nicht gesehen, doch als kleiner Junge denkt man nicht so lange über solche Dinge nach. Zumindest Gabriel nicht, da er sich damals schon immer einen kleinen Bruder gewünscht hatte, immerhin war er schon zehn Jahre lang ohne einen solchen aufgewachsen.

Gabriel wurde aus seinen Gedanken gerissen, als diese seltsame Frau leise etwas vor sich hin murmelte.

“Was sagen Sie da?!”, rief er, “Wer gibt Ihnen das recht zu sagen, dass ... Viorel ... nicht mein ... Bruder ist ...?”

Als Gabriel sprach merkte er plötzlich, wie er müde wurde. Woher kam das so schnell?

“Du wirst mir helfen, Viorel zu holen!”, sagte die Frau, kurz bevor der Rotschopf eingeschlafen war und nach vorne fiel.
 

Der blonde Junge war zutiefst geschockt und verwirrt, als Gabriel auch nicht bei Hagrim und seinen Eltern war. Er war spurlos verschwunden! Etwas anderes konnte es nicht sein, schließlich war Gabriel nicht der Typ, der ohne ein Wort verschwand, man wusste immer wo er sich aufhielt.

Laith und Ghelenna, die Eltern von Gabriel und Viorel, waren selbst total geschockt und besorgt, dass ihr ältester Sohn einfach so verschwunden war.

“Ihr müsst Ruhe bewahren ...”, ging Hagrim mit seiner beruhigenden und etwas rauen Stimme zischen den Tumult der Familie. Seine Augen starrten , ohne irgendeinen Ausdruck, auf den Tisch. “Es ist besser, wenn du, Viorel, allein suchen gehst, während ihr, Laith und Ghelenna, zusammen suchen geht. So werdet ihr Gabriel schneller finden.”
 

Nun war Viorel wieder auf der Hauptstraße, passte nun aber darauf auf, dass er die Menschen nicht unnötig anrempelte. Der Blondschopf sah sich nun noch einmal genau um, sah überall nach, wo er, als er zu Hagrim geeilt war, nicht nachgeschaut hatte.

Hinter jedes Haus, hinter jeden Verkaufsstand und hinter jeden Kiste - nirgends war Gabriel aufzufinden.

Niedergeschlagen setzte sich der 17 jährige auf eine Kiste, etwas abgelegener von der Hauptstraße, hin.

Das hat doch alles keinen Sinn...! Ich werde Gabriel nie finden! Er ist einfach weg!, dachte er sich und seufzte einmal laut, Was ist, wenn Gabriel etwas zugestoßen ist? Wenn er entführt worden ist? Wer weiß wie weit weg er dann schon ist...

Viorel fuhr kurz mit seinen Händen über sein Gesicht, dann fuhr er mit ihnen durch seine Haare und seufzte erneut, bis er dann urplötzlich aufsprang.

“Nein! Ich werde nicht so einfach aufgeben! Schließlich geht es hier um Gabriel!”, meinte er nun felsenfest davon überzeugt, dass er Gabriel finden würde.

Voller neuer Entschlossenheit preschte Viorel wieder zurück zur Hauptstraße.

“GABRIEL!”, rief er aus Leibeskräften und sah sich nebenbei weiter um. Er passte nicht auf, als er wieder die Straße entlang rannte, als er über seine eigenen Füße stolperte, doch zum Glück stand jemand da, der ihn, glücklicherweise, auffing. Viorel hatte kurz seine Augen geschlossen gehabt, doch er öffnete diese wieder schnell als er merkte, dass ihn jemand aufgefangen hatte. Sofort richtete er sich wieder auf.

“Entschuldigung! I-ich wollte Sie nicht anre- ... !!”, gerade als sich Viorel entschuldigen wollte sah er auf und erblickte vertraute rote Haare und das vertraute breite Grinsen Gabriels.

“Gabriel!”, rief der Blondschopf voller Freude aus und schmiss sich an Gabriels Brust, “Dir geht es gut!”

“Natürlich geht es mir gut! Entschuldige, kleiner, dass ich einfach so verschwunden bin. Ich wurde aufgehalten.”, erklärte der große Bruder und grinste immer noch breit, während er mit seiner Hand durch Viorels Haar wuschelte.

Daraufhin wurde Viorel leicht rot und löste sich von dem Rotschopf, blickte ihn ernst an. “Trotzdem hättest du mir vorher Bescheid sagen können! Mutter und Vater suchen dich jetzt auch! Mutter ist völlig krank vor Sorge ... Was war denn so wichtig, dass du nicht Bescheid geben konntest?”

Plötzlich, ohne einen Ton von sich zu geben, nahm Gabriel Viorels Hand und marschierte in Richtung des Gasthofes.

“Komm’! Ich zeig’s dir!”, meinte er begeistert, “Dir wird’ sicher auch gefallen! Da bin ich mir sicher!”

Viorel verstand nicht wirklich. Mussten Gabriel und er selbst nicht wieder schnell zurück zu Hagrim? Mussten sie nicht jetzt seine Eltern suchen und sie ebenfalls zurück zu Hagrim bringen? War es nicht Gabriel selbst, der Viorel eigendlich geholt hatte, damit sie erst zu Hagrim gingen?

“Aber, Gabriel! Was ist mit Hagrim?”, meldete sich Viorel zu Wort, “Müssen wir nicht viel lieber zurück? Du kannst mir das auch später zeigen, oder nicht?”

Ohne eine Antwort zu geben drehte sich Gabriel urplötzlich zu Viorel um, sah ihn einfach nur mit leerem Blick an.

“Nein!”, ertönte es aus seinem Mund mit einer Stimme, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sirenentanz
2010-07-11T12:22:11+00:00 11.07.2010 14:22
1! My Dear... 1! xDDD
Welch ein Ausdrucksstarker Titel. v___V xD

Nein, jetzt im Ernst:
Ich möcht wissen, wie es weitergeht. o.o xD Die Frau in Schwarz erscheint mir ein wenig... psycho? xD Und auch Gabby erscheint mir am Ende nicht ganz er selbst... *grübel* x-x
Ich bin auf jedenfall gespannt, was du noch aus der Sache machst. =D Ich kenn die Story ja schon ein bisschen, aber eben nur im Groben. ^.~
Was gibts noch zu sagen?
Ich mag die Charaktere alle in ihrer Art. =D

lg. Chonatsu. ♥


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