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Ein dunkles Märchen

Die Braut des Prinzen
von

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König Viktor und Königin Jane

„König Viktor der dritte und seine Gemahlin Lady Jane“, erklang die Stimme das Ausrufers durch die Halle und alle anwesenden blickten sich zu der Treppe um, welche ich eben noch mit dem Lord herunter geschritten war. König Viktor war ein alter Mann, der geführt von seiner Frau, versuchte die Treppen herunter zu gehen.
 

Esme hatte mir viel über den König erzählt, er war in seinen jungen Jahren wohl ein richtiger Frauenheld gewesen, doch die Jahre hatten ihn gezeichnet und er war unter der Hand als alter feiger Lustmolch bekannt geworden. Nicht mal in die Schlacht an der Küste war er vor fünf Jahre mitgezogen wie es eigentlich für den König Pflicht gewesen wäre. Fünf Frauen sollte er überlebt haben und bei seiner sechsten Frau war immer noch kein Erbe in Sicht. So war der König fast am Ende seines Lebens und immer noch kinderlos.
 

Es war wirklich ein fesselnder Anblick wie der stolze König von seiner jungen Frau gestützt wurde, um sicher die Treppe herunter zu gelangen. Aber ich sollte mich nicht von diesem Schein blenden lassen.
 

Dieser Mann könnte aus einer Laune heraus einen Krieg an zetteln. Ich bewegte mich hier auf dünnem Eis.
 


 

„Majestät“, sagte der Lord ehrfürchtig und verbeugte sich vor ihm. Es war so merkwürdig den Lord so zu sehen, wie er sich jemanden unterordnete. Doch als er sich wieder erhob, konnte ich in seinen Augen sehen, wie sehr es doch hasste, dies zu tun, aber schien es dem König und allen anwesenden zu entgehen. Der König kam auf ihn zu und klopfte ihm auf die Schulter.
 

„Edward, du brauchst doch nicht so förmlich zu sein“, sagte er mit einer Stimme, die immer noch jung klang. Er grinste schief, was so gar nicht zu seinem alten Äußeren passte.
 

Der Lord nahm mich am Arm und zog mich näher an ihn, sodass die Aufmerksamkeit des Königs sich auf mich lenkte, oder wohl eher meinen Ausschnitt.
 

„Viktor darf ich dir meine entzückende Isabella vorstellen“, sagte er stolz und deutete mit seiner Hand auf mich.
 

„Majestät“, sagte ich ehrfürchtig und verneigte mich tief vor ihm, wie Esme es mir bei gebracht hatte. Als ich mich wieder aufrichtete, konnte ich sehen, dass ich ihm gefiel. Ob ich darüber glücklich sein sollte, wusste ich nicht. Danach verbeugte ich mich vor der Königin.„Lady Jane.“
 

Der Lord war sichtlich stolz über mein Benehmen. Seine Augen strahlten richtig. Er machte fast den Eindruck als sei er mein Vater und nicht der Mann, der mich unterdrückte und einsperrte.
 

„Vergiss nie der Schlüssel um dieses Schachspiel der Intrigen zu gewinnen, sind die Frauen. Nicht die Männer“, hörte ich Esme´s Stimme in meinen Ohren und ich sah mir Lady Jane nun genauer an.
 

Sie war noch jünger aus als sie wahrscheinlich war. In meinen Augen war sie noch ein Kind, so klein und zierlich war ihre Gestalt. Sie hatte blondes, glänzendes Haar, dass an Spinnwebenfäden erinnerte. Wie wirkte so unschuldig an der Seite, des Mannes, der hätte ihr Vater sein können.
 

Doch als ich in ihre Augen blickte sah ich darin, nichts unschuldiges. Ihr Blick war so durchbohrend, dass ich dachte ich müsste tot umfallen. Ich wich entsetzt einen Schritt zurück, doch errang ich schnell meine Fassung zurück und setzte wieder ein falsches, entzückendes Lächeln auf.
 

„Edward ich muss dir gratulieren sie ist wirklich eine Augenweide und so Anmutig wie eine Rose. Hätte ich gewusst, dass die Frauen des niederen Standes so schön sind, dann hätte ich mich damals nach meiner geliebten Ann vielleicht anderes entschieden“, johlte der König unsittlich und klopfte seiner Frau dabei auf den Hintern. Sie setzte sich nun auch ein gefälschtes Lächeln auf und durchbohrte mich dabei mit ihrem verabscheuenden Blick.
 


 

„Aber mein König vergisst nicht, dass Isabella auch in den letzten Monaten versuchte ihre ganzen Marken auszumerzen“, sprach sie mit voller Abscheu in der Stimme. Ich brauchte nicht zu wissen wie beleidigend ihre Worte in Wirklichkeit waren, allein an ihrer Stimme konnte ich hören, wie sehr sie mich doch zu verachten schien.
 

Doch das konnte ich auch.
 

„Ja, in den letzten Monaten hab ich fleißig gelernt um mich den Sitten hier anzupassen und es hat mir sehr viel Freude bereitet das neue Wissen zu erlangen“, sprach ich so anmutig und wortgewandt wie es Esme mir gelehrt hatte. Und ich konnte mir ein stolzes Grinsen nicht verkneifen, als ich Lady Jane´s überraschtes Gesicht sah. Mit einer so vorbildlichen Antwort auf ihre Schikane hatte sie wohl nicht gewartet. Auch der König schien von meiner Antwort beeindruckt und sagte anerkennend zum Lord: „Und sie ist wortgewandt wie eine Poetin. Du hast dir wirklich ein Juwel unter den Frauen ausgesucht, Edward.“
 

Lord Cullen setzte ein stolzes Lächeln auf, aber ich konnte in seinen Augen sehen, dass er innerlich kochte vor Wut.
 

„Danke Majestät. Ich bewache sie auch wie ein Luchs, damit mir keiner diesen Schatz wegnehmen kann“, sagte er und zog die Worte lang durch seine Zähne, während er den König wütend anfunkelte. Er zog mich näher an sich heran und strich mit seine Hand über mein Haar.
 

Was hatte er nur?
 

„Das kann ich verstehen, aber wir wollen schließlich nicht den ganzen Abend deine Gäste auf den Eröffnungstanz warten lassen“, erinnerte der König den Lord, wobei sein Blick bei meinem Ausschnitt viel zu lange hängen blieb. Wieder bebten sie Nasenflügel des Lords auf.
 

Das war es also warum der Lord so erzürnt war.
 

„Damen und Herren, ich freue mich Lord Edward Cullen und seine reizende Verlobte anzukündigen mit dem ersten Tanz des Paares“, wandte sich er König an die Gäste.
 


 


 

Der Lord und ich tanzten unter den aufmerksamen Augen der Gäste durch den Raum. Ich versuchte mich dabei nicht so tolpatschig an zu stellen, was mir bis jetzt noch sehr gut gelang. Mein ganzer Körper war angespannt. Doch war ich bei weitem nicht so elegant wie der Lord, der mich nun in einer gleitenden Bewegung an sich zog.
 

„Entspann dich, alles wird gut“, flüsterte der Lord mir zu und strich mir dabei sanft über die Seite.
 

„Ihr seit doch genauso angespannt“, stellte ich beim Anblick seiner erneut bebenden Nasenflügel fest. „Ich hasse es wie die Männer in diesem Raum dich ansehen. Wie ein Stück Fleisch? Das quillt der Zorn in mir hoch. Warum muss der König selbst nur ein solcher Lustbold sein?“, knurrte er und seine Fingernägel bohrten sich in mein Fleisch. Er tat mir weh. Ich versuchte ihn zu entspannen, damit er endlich seine Fingernägel aus meinem Fleisch zog. Aber wie?
 

Mir kam die Begegnung mit seinen Beratern wieder in den Sinn und was für eine Wirkung meinen Geruch auf sein Gemüt hatte. Vielleicht sollte ich es wieder probieren?
 

Vorsichtig beugte ich mich etwas mehr nach vorne, damit er besser an mir schnuppern konnte. Der Lord zog die Luft tief ein und es war als wollte er sie nicht mehr aus seinen Lungen lassen.
 

„Bella“, flüsterte er mit rauer Stimme, die ich von ihm damals in meinen Gemächern und im Garten so deutlich gehört hatte.
 

Ich sah wie sich seine Gesichtszüge entspannten und spürte wie der Schmerz an meinen Oberarmen nach lies.
 

Ein unsicheres Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. Wenigstens etwas gelang es mir ihn zu kontrollieren. Bestimmt würde ich es bald schaffen meine Kontrolle ihm gegenüber zu meinem Vorteil auszunutzen.
 

Der Lord beugte sich etwas vor und seine Lippen waren nur noch Zentimeter von meinen entfernt. Ich schluckte und mein Körper begann wie verrückt zu zittern, wie immer wenn er versuchte mich zu küssen.
 


 

„Darf ich um diesen Tanz bitten“, unterbrach ihn der König von seinem Tun. Wieder bebten sie Nasenflügel des Lord´s. Er hatte sich dies hier sicher ganz anders vorgestellt. Aber er wusste, dass er sich der Sitte zu ergeben hatte und seinem König diese Bitte nicht zu verweigern hatte. Es war für ihn eine sichtliche Überwindung sich von mir zu lösen, um den König Platz zu machen.
 

„Wie könnte ich meinem König diese Bitte abschlagen?“, sprach er im höflichen Ton, doch ich sah in seinen Augen, dass nicht mehr viel fehlte und er würde seiner Wut freien Lauf lassen.
 


 


 


 

Den ganze Zeit über lies er mich und den König nicht aus den Augen. Wie einen wertvollen Schatz schien er mich zu bewachen. Wobei das Bild des Drachen doch sehr zu ihm passen zu schien.
 

Wie ein Drache war er stolzes....
 

...jähzorniges....
 

….brutales....
 

…Monster.
 

Trotz seines schönen Äußeren war er ohne Skrupel und ich wusste, dass es besser war den König auf Abstand zu halten, um den Zorn dieses Drachen nicht noch weiter anzufachen.
 


 

„Isabella sie sind wirklich ein Engel, wissen sie das?“, sagte der König mehr zu meinem Dekolleté als zu mir. Ich konnte ihn seinen Augen sehen, wäre ich nicht Lord Cullen´s Verlobte, würde er mich selbst gerne haben, dabei hatte er ein so schönes, jüngeres Mädchen an seiner Seite.
 


 

„Danke für dieses Kompliment, Majestät“, antwortete ich höflich und hoffte er würde nicht weiter darauf eingehen und das Thema wechseln.
 

Doch dem war nicht so. Er zog mich noch enger an sich und ich konnte den Geruch von altem Leder und Bier zu gut an ihm riechen. Große Helden waren Könige wohl nur im Märchen.
 

Ich zitterte und fühlte mich unbehaglich. Was sollte ich nur tun?
 

Er war immer hin der König und ich nur...
 

„Fast schon zu schade, dass sie keine Leibeigene mehr sind. Ich wette die Vorzüge der ersten Nacht wären die reine Versuchung“, säuselte er und wickelte eine meiner Haarsträhnen um seinen knochigen Finger. Ich wollte das nicht..
 

„Majestät ….“, stammelte ich und versuchte so unauffällig wie möglich Abstand zwischen uns zu bringen, aber für einen alten Mann, hatte dieser Greis ganz schön viel Kraft in seinen Armen.
 

Was sollte ich nur tun?
 

Hilfe suchend drehte ich mich nach den anderen tanzenden Paaren um, doch entweder sahen sie nicht was der König tat oder sie wollten es nicht sehen.
 

Ich wollte das er damit aufhörte.
 


 

Gerade wollte er mit seine Hand meinen Hals herunter fahren, als sich eine starke Hand auf die Schulter des König´s legte.
 

Mein Blick sauste von der Hand des herauf zum Gesicht meines Retters und es war...
 


 


 

Der Lord.
 


 

Seine grünen Augen sprühten Feuer und ich konnte sehen wie er den König innerlich verfluchte für das, was er tat. In diesem Moment sah ich warum man sagte, sogar der König würde ihn fürchten.
 

Die Augen des alten Mannes waren vor Schreck weit aufgerissen und er schluckte angespannt. Es schien zwischen den Beiden eindeutig klar, wer in Wahrheit der Mächtigste war.
 

Und ich konnte sehen wie der König innerlich sein Verhalten bereute. Er wusste er war zu weit gegangen und würde daraus die Konsequenzen tragen müssen.
 

„Majestät was halten sei davon, wenn wir uns über die wankende Abwehr im Norden besprechen. Ihre Frau könnte sich ja meiner Verlobten annehmen“, sagte der Lord mit einer aufgesetzt höflichen Tonlage, doch der König wusste, dass es sich hier bei nicht um eine Bitte sondern um einen Befehlt.
 

Und der König hatte dem Lord Folge zu leisten.
 

Wie verrückt das doch klang.
 

„Wenn es ihnen beliebt... Lord Cullen“, stammelte der Knig und ich konnte die Furcht in seinen Augen sehen.
 

Mit einer Handbewegung deutete er seiner Frau an zu uns zustoßen. Eilig kam sie heran geeilt und sah neugierig zu Lord Cullen.
 

War sie insgeheim etwa auch in Lord Cullen verliebt?
 

Warum waren die Frauen nur so verrückt nach ihm?
 

Er war doch ein Monster in Person.... war es wirklich nur die Macht, die die Frauen so magisch anzog.
 

Oder gar etwas anderes?
 


 

Ich war so in Gedanken versunken, dass es mir fast entgangen wäre wie der Lord gefolgt vom geknickten König den Saal verlies. In diesem Moment tat der König mir schon fast Leid.
 

Aber ich sollte nicht vergessen, dass die Königin auf meine Verbeugung wartete.
 

„Majestät“, sagte ich und verbeugte mich so anmutig wie ich konnte, um meine Starre wieder gut zu machen, doch ich spürte immer noch ihren bohrenden Blick in meinem Rücken.
 

Warum hasste mich diese Frau nur so?
 

„Verlobte des Lord´s Cullen“, sagte sie und ihre Stimme treifte nur so vor Abscheu. War es wirklich nur mein Stand, der sie mich so sehr verachten lies?
 

Oder lag es daran, dass ich verlobt mit Lord Cullen war?
 


 

„Wie sagt ihnen dieses Fest zu?“, versuchte ich mich freundlich mit ihr in ein Gespräch zu verwickeln. Dieses ausgesetzte Geheuchelt machte mich wirklich langsam krank.
 

„Es hat einen sehr eigenen Charme. Schön zu sehen, dass sie sich ihrer Herkunft nicht schämen“, sprach sie gelangweilt und lies ihren Blick über den Saal geleiten.
 

Wie hatte ja keine Ahnung?
 

Mein Stand konnte von so etwas nur träumen?
 

Und sie....Ich musste mich beruhigen... sonst...
 

Die Wut über ihre Antwort kam in mir hoch, doch ich schluckte sie so gut es ging herunter. Ich machte sachte einen Schritt vorwärts und gegen meiner Erwartungen folge sie mir. Nicht einmal diesen Teil der Etikette hielt sie für nötig für mich zu befolgen.
 

Eigentlich wollte ich das Gespräch hier mit beenden, aber nein ich war nun gezwungen mich weiter mit ihr zu Unterhalten und dabei als würden wir uns hervorragend verstehen durch den Saal zu schlendern.
 

„Was stört sie so sehr an meiner Herkunft? Sie wurden doch auch nicht zur Königen geboren nicht war“, fragte ich möglichst höflich, als sie wieder eine spitze Bemerkung über meinen Stand von sich gab. Abrupt blieb sie stehen und funkelte mich mit ihren tödlichen Augen herausfordernd an. Ich musste mich zusammen reißen, um nicht zurück zu weichen.
 

Vor ihr wollte ich keine Schwäche zeigen.
 

„Was fällt euch überhaupt ein? Nur weil ihr, auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann, den Lord um den Finger gewickelt habt, heißt, dass noch lange nicht, dass ich über ihren niedrigen Stand hinweg sehen kann“, spie sie Feuer und Galle. Sehr undamenhaft.
 

Diese Frau war einfach das letzte....nein... dieses MÄDCHEN war einfach das Letzte.
 

Dabei hatte mir Esme genug über sie erzählt, dass ich wusste, dass sie auch nicht gerade die erste Wahl des Königs gewesen war und dann wagte sie es auch noch über mich zu urteilen.
 


 

„Aber das heißt auch nicht, dass sie mir mit solch einer Feindseligkeit entgegen kommen müssen“, versuchte ich mich zu verteidigen und funkelte sie wütend an, worauf Lady Jane nur ein ungeniertes Grunzen von sich gab.
 

Wie konnte sie als Königin nur so etwas in der Öffentlichkeit tun?
 

Ich sah mich verwirrt um. Mir war es zuvor nicht wirklich gefallen, aber wir hatten uns mit jedem Satz etwas weiter von den Gästen entfernt und befanden uns nun etwas abgeschnitten von der Maße in einem Seitengang. Kleiner war zu sehen.
 

Darum fühlte sie sich also so unbeobachtet.
 

Plötzlich packte mich Jane am Handgelenk und bohrte ihre Nägel in mein Fleisch. Ihre blauen Augen funkelten mich wütend an, aber sie konnte dem Lord in seiner Wut nicht Konkurrenz machen. Ich war über die Monate abgehärtet. Sie war nur ein Kind und ich entgegnete ihr mit einem genauso funkelnden Blick. Sie schien verwundert und hielt für einen Moment inne.
 

„Du gehörst nicht an die Seite des Lord´s. Du nicht ….so etwas wie du“, brachte sie wütend hervor.
 

„Wie bitte.“
 

Was war doch nicht ihr ernst.
 

„Meine Cousine Irina von Sharp war für diese Rolle vorgesehen. Aber keinen widerwärtiger Bauerntrampel“, sprach sie voller Zorn und ihre Fingernägel gruben sich noch tiefer in meinen Handgelenk.
 

Daher wehte also der Wind...
 

Sie und ihre Schwester hatten sich also ein paar schöne Träume ausgemalt...Sie tat mir fast Leid.
 

Ein kleines Mädchen... das man seine Träume genommen hatte, mehr war sie nicht.
 

Und die Person, die zwischen der Erfüllung ihres Traums und dem Scheitern lag war also ich...
 

So etwas wie ein Muttergefühl breitete sich in mir aus. Am liebsten hätte ich die kleine jetzt in den Arm genommen, doch was sie nun sagte lies dieses Gefühl verschwinden, genauso schnell wie es Gekommen war: „Sie werden sofort diese Fasse mir und allen anderen Gästen ersparen und sich endlich wieder an ihren rechtmäßigen Platz einnehmen.“
 


 

„Und der ist ihrer Meinung nach wo“, fragte ich mit hochgezogener Augenbraue und sah sie abwartend an.
 

„Natürlich im Scheine stahl“, knurrte sie wütend wie ein Kind, dem man gerade sein Spielzeug weg nahm. Jetzt hatte sie es übertrieben.
 

Sie kannte definitiv ihre Grenzen nicht.
 

„Wenn sie das meinen tun sie mir sehr Leid. Verzeihen sie mir aber mein Verlobter ist bestimmt schon ungeduldig“, wollte ich mich entfernen, bevor ich noch etwas falsches Tat oder sagte.
 

Sollte sie doch wie ein kleines Kind in der Ecke sitzen und jammern. Es war nicht meine Aufgabe sich um die kleine Göre zu kümmern. Ich wollte mich gerade auf dem Absatz umdrehen, als sich ihre kleine Hand noch fester um mein Handgelenk schloss und mich zurück hielt.
 

Diese verwöhnte Göre...
 

„Sie sind sich wohl meines Ranges nicht bewusst sie einfältige Göre“, fluchte sie und ihr Gesicht verzog sich zu einer bockigen Maske. Sie war wirklich noch ein Kind.
 

Ich atmete tief durch und rang mit meiner Fassung. Ich wollte der kleinen zeigen wie man richtig Krieg führte.
 

„Sie sind sich ja auch nicht ihrer Aufgaben bewusst, nicht war. Oder wie viele Jahre sind sie schon ohne Kinder geboren zu haben mit dem König verheiratet“, sagte ich mit einer höflichen aber zugleich auch scharfen Stimme. Lady Jane erstarrte.
 

Nun war sie sprachlos.
 

Innerlich dankte ich Esme, dass sie mich so gut auf diesen Moment vorbereitet hatte und dass sie es für wichtig hielt mich auch mit dem Tratsch am Hofe vertraut zu machen.
 

Die kleine Jane war schon ganze drei Jahre ohne Nachfolger mit dem König verheiratet und die Gerüchte über eine Mögliche Unfruchtbarkeit der Lady nagten an ihrem Stolz.
 

Ein triumphierendes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen und ich entriss ihr endlich meiner Hand.
 

Sie stand immer noch bewegungslos dar, aber sie tat mir nicht einmal Leid.
 

Sie hatte es nicht anders gewollt.
 

Dieses verwöhnte Gör.
 


 

Mit anmutigen Schritten ging ich wieder zurück zum Saal, damit sie gar nicht erst auf den Gedanken kommen sollte mir noch einmal etwas der gleichen an den Kopf zu werfen.
 


 

Aber das tat sie nicht.
 


 

Es sah so aus als könnte ich in diesem Schachspiel der Intrigen doch bestehen.
 

Aber wollte ich das überhaupt?



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lenita
2012-08-12T12:58:13+00:00 12.08.2012 14:58
Die Verfasserin hat sich abgemldet??? Och NEEEE!!!
Von: abgemeldet
2011-01-03T14:58:38+00:00 03.01.2011 15:58
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa was für eine ff!!!!!!!!

ehrlich! wie bist du auf diese idee gekommen???
bella hat mir bis jetzt noch nie so leid getan wie in dieser ff...und edward!!!!! der ist ja schlimmer als alles was ich bis jetzt schon gelesen habe!!!!! so grausam und völlig krank!!!

das ist wirklich klasse!!!!!
ich hoffe das nächste kap kommt ganz schnell
lg
Von:  vamgirly89
2010-10-13T19:50:18+00:00 13.10.2010 21:50
Tolles Kapitel. Freue mich schon auf das nächste.


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