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Gefühle hinter der Maske; Haruka x Michiru
von

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Kapitel 3: Zweisamkeit

Dies ist das Letzte Kapitel.

Wie ich bereits sagte, habe ich nicht lange daran gesessen. Um ehrlich zu sein, hatte ich die FF schon länger fertig, war aber zu faul sie hochzuladen. xD Tut mir Leid ^^"

Aber jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit dem letzten Kapitel. Hoffentlich gefällt es euch.
 

~* Kapitel 3: Zweisamkeit *~
 

Es vergingen einige Tage.
 

Haruka unternahm nichts. Sie hatte beschlossen, dass sie nichts tun würde. Sie wollte nur noch Zuhause bleiben und sagte so manchen wichtigen Termin ab oder erschien zu Auftritten nicht mehr. Weil die ständigen Anrufe sie nervten, hatte sie den Stecker gezogen.
 

Ihr wurde klar, dass Michiru irgendwann zurückkommen würde. Denn sie hatte hier ihre Kleidung, ihre Wertgegenstände, das hier war immerhin.. auch ihr Zuhause.

Haruka verbrachte die meiste Zeit im Bett oder im Bad unter der Dusche. Vielleicht wollte sie einfach diese ganzen Gedanken wegwaschen. Vielleicht dachte sie, das würde irgendetwas ändern. Aber so einfach war es natürlich nicht.

Haruka wollte Michiru nicht sehen.. sie wollte irgendwie nur noch allein bleiben.
 

Manchmal fragte sie sich, wieso sie wegen so was in ein so tiefes Loch fiel. Es war doch bloß Michiru.

Ein bitteres Lächeln umschlich ihren Mund und gleichzeitig musste sie wieder anfangen zu weinen.

Ja, wieso konnte sie nicht einfach so was denken...

Diese Welt war nicht fair~ Es war ungerecht, dass sie jetzt solche Schmerzen erlitt. Und dass sie jetzt diejenige war, die sich verkroch.
 

Sie stand auf und lief langsam wieder Richtung Bad. Kam an großen Fenstern vorbei, die immer viel Licht hereingelassen hatten. Jetzt waren Gardinen davor und kein Sonnenstrahl gelangte ins Haus. Sie tastete sich an der Wand bis zum Bad und machte dort gedämpftes Licht an. Sie sah in den Spiegel und dachte, eine Leiche vor sich zu sehen.

Sie rieb sich müde die rotgeränderten Augen und ging wieder mal zur Dusche.
 

Wieso kam Michiru nicht...
 

~*~
 

Wieder waren einige Tage vergangen. Haruka wusste langsam nicht mehr, welcher Tag heute war. War das denn auch so wichtig?

Eigentlich wusste sie gar nichts mehr. Sie wusste nicht mal, wann sie das letzte Mal etwas gegessen hatte.
 

Sollte sie nicht vielleicht doch Michiru suchen gehen..?

Haruka saß in ihrem Bett, die Vorhänge zugezogen, es war dunkel. Kein Licht drang in dieses Zimmer. So konnte keiner das Elend sehen, was hier herrschte. Haruka hatte nun unheimlich tiefe Augenringe und sehr fahle Haut. Sie sah einfach nur schlimm aus.

Haruka hätte nie geglaubt, dass es so mit ihr enden würde.
 

Sie spürte, wie die Sehnsucht zu Michiru immer größer wurde. Sie wollte sie sehen.. sie wollte sie so unbedingt sehen...~

Sollte sie nicht doch aufstehen und sie suchen gehen? Aber wo sollte sie suchen? Und hatte sie überhaupt die Kraft, aufzustehen? Wollte sie eigentlich aufstehen? Hatte sie nicht eigentlich.. schon aufgegeben~? Michiru.. würde nicht mehr kommen...
 

Michiru war nun schon zu lange weg. Wahrscheinlich hatte sie sich bereits ein neues Zuhause gesucht oder zumindest neue Klamotten gekauft, vielleicht war sie sogar in ein anderes Land gezogen, weit weg von ihr, von Haruka, um alles zu vergessen... Michiru war keine Person, die Dinge in die Hand nahm... Im Zweifelsfall, und auch als sie noch Sailor Kriegerinnen waren, hatte Michiru immer neben Haruka gestanden und die wichtigen Entscheidungen ihr überlassen.
 

Vielleicht war ihr auch etwas zugestoßen..? Vielleicht hatte sie einen Unfall, vielleicht hatte sie ja hierher zurückkommen wollen und einen Unfall erlitten, war nun im Krankenhaus, schwer verwundet.. Horrorszenarien tauchten vor Harukas Auge auf. Sie kniff die Augen zusammen. Nein, nein. Bitte...
 

Harukas Hände krallten sich in die Bettdecke. Sie war leichenblass, hatte ewig keine Sonne mehr gesehen und ihr temperamentvolles Wesen hatte keinen Auslauf bekommen. Sie... litt. Sie litt an ihrer eigenen Ohnmacht. Für sie hatte das alles irgendwie keinen Sinn mehr. Sie spürte, wie abhängig sie von Michiru war. Sie konnte sie nicht loslassen, Michiru sie aber offensichtlich schon.

Sie konnte nicht ohne sie. Sie wollte ohne sie nicht essen, nicht schlafen, nicht trinken, wollte nur noch allein sein.. Es war hoffnungslos. Hatte es überhaupt noch einen Sinn zu leben? Ohne sie...?
 

Sie kam nicht mehr.

Sie würde nicht mehr kommen.

Nie mehr.
 

Eine einzelne Träne rann ihre Wange herunter. Nein.. das durfte doch nicht wahr sein... Michiru konnte doch nicht so einfach für immer aus ihrem Leben treten... das konnte sie ihr nicht erlauben...
 

In diesem Moment klingelte es an der Haustür. Haruka sah verheult auf. Wer...

Einen Moment lang hatte sie tatsächlich die Hoffnung gehabt, es wäre Michiru gewesen. Sie legte ihren Kopf wieder auf ihre Knie. Aber sie war es nicht. Sie würde nicht klingeln. Sie hatte einen Schlüssel. Also interessierte es sie auch nicht..

Es klingelte abermals. Haruka schüttelte den Kopf. "Ich will niemanden sehen..", sagte sie leise. "Wahrscheinlich ist es für Michiru..."

Michiru...

Wieder entkam ihr eine Träne, dann noch eine.. und noch eine...
 

Sie weinte sich aus, merkte gar nicht, dass der Besucher anscheinend wieder verschwunden war, denn es klingelte nicht mehr. Eigentlich war es ihr auch egal. Sie wollte nur noch –
 

"Haruka..?"
 

Ein leises, zögerndes Wort ließ Harukas Herz stehen bleiben.

Sie kannte diese Stimme. Das konnte nicht sein.

Hatte sie halluziniert..?
 

"Haruka..."
 

Flehend sah sie auf. Konnte es sein...?
 

Und da stand jemand. Anscheinend waren die Rollläden im Flur wieder hochgezogen worden, denn Licht flutete nun ins Zimmer. Haruka sah blinzelnd und mit zusammengekniffenen Augen ins Licht. Wie ein Engel stand eine Person im Türrahmen, sie konnte nur die Silhouette erkennen. Ein Mädchen in einem Kleid.

"Mi.. Michiru..?"
 

Sie hörte schnelle Schritte und im nächsten Moment umhüllte Haruka schon ein Wust aus Haaren und unheimlich viel samtiger Stoff.

"Haruka.. oh Gott, Haruka...", hörte Haruka die verzweifelte Stimme.. ihrer Freundin.
 

Michiru. Das war Michiru.

Sie spürte ihre Wärme, roch ihr vertrautes, eigentlich schon längst verwehtes Parfüm und war zu keiner Reaktion fähig. Michiru löste sich von ihr und sah ihr in die Augen, Tränen liefen über ihr Gesicht. „Wie siehst du nur aus..“, sagte Michiru leise lächelnd und legte eine Hand an ihre Wange.

"Michiru.. bist du's wirklich...?", fragte Haruka leise.
 

Michiru musste lächeln, glücklich wie schon so lange nicht mehr. "Ja.. ja, ich bin's..", antwortete sie leise.

"Du.. ich.." Haruka fuhr sich über die Augen, als sie merkte, wie Michiru sie nun sehen musste. "Was soll das?! Du.. tauchst wochenlang nicht auf.. ich dachte schon, dir sei was passiert oder.. oder... und dann... kommt du so ganz einfach zurück, als seist du eben einkaufen gewesen...", sagte Haruka, unheimlich verwirrt und wieder begannen ihr Tränen über das Gesicht zu laufen. Sie schaffte es nicht, sie versuchte sie zurückzuhalten, aber.. es gelang ihr nicht...
 

"Haruka, ich bin da.. ich bin jetzt da und mir ist nichts passiert.. ich bin wieder zurück, zu dir zurück.. ich will zu dir zurück", sagte sie leise und umarmte sie wieder.

Und das war es, was Haruka brauchte. Michiru an ihrer Seite. Sie schluchzte los, jetzt war es endgültig vorbei und weinte sich an Michirus Schulter aus.
 

Endlich.. sie war wieder da...~ das war alles, was zählte.

So oft sie auch behauptet hatte, ohne Michiru ebenfalls bestens klarzukommen, so erleichtert und glücklich war sie nun, wo Michiru endlich wieder da war.. und nie wieder wollte sie, dass irgendetwas zwischen ihnen stand...~

Bitte.. nie wieder...
 

"Ich...", sagte Haruka, als sie es geschafft hatte, sich wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bringen. Sie lösten sich aus der Umarmung und sie sah Michiru aus verheulten Augen an.

"Ich liebe dich..."
 

Die Augen der anderen weiteten sich leicht. Haruka.. hasste Liebeserklärungen...

Doch dann lächelte sie glücklich, legte ihre Stirn an Harukas und flüsterte ein, "Ich dich auch..."
 

Sie neigte leicht ihren Kopf, stupste sanft Harukas Nase an und küsste sie dann sachte und zärtlich auf ihren Mund. Sie schmeckte das Salz Harukas Tränen, vor allem jedoch spürte sie ihre Lippen, die sie so vermisst hatte..
 

Und nie wieder vermissen wollte.
 


 

~ * ~
 

Fin
 

~ * ~
 


 

~ last words ~
 

Diese FF spiegelt die beiden wider, wie sie – so denke ich – wirklich sind oder zumindest sein könnten. Am Anfang, als Prolog sozusagen, war ein Einleitungstext, der voll mit Thesen aufgestellt war und die ich alle in den nachfolgenden Kapiteln erläutert habe. Diese Thesen umfassten alles, was man zu den beiden sagen kann, sie sind perfekt, sie sind wunderschön, sie können alles, sie wissen alles, sind angesehen, haben übermenschlich tolle Charakterzüge. Und ich habe alle widerlegt.
 

Sie sind nicht perfekt und sie machen Fehler. Es gibt Menschen, die sind vielleicht besser als sie. Michiru ist nicht immer wunderschön, Haruka ist nicht frei, wenn sie doch von Michiru abhängig ist und es bloß nicht akzeptieren will. Sie sind nicht unnahbar. Auch sie haben Schwächen, zeigen es aber eben nie. Das Leben ist eine riesige Schauspielerei, ein großes Theaterstück, und sie distanzieren sich von anderen, um die Maske aufrecht erhalten zu können. Für andere sind sie perfekt. Sind es aber eigentlich nicht. Sie schützen so nur sich selbst.
 

"Sie musste gerade wohl schrecklich aussehen. Selbst in der dunkelsten Stunde ihres Sailor Kriegerin-Daseins, geschwächt und verblutet, am Boden zerstört, musste sie noch besser ausgesehen haben."

Das stimmt. Denn selbst dort hatte Michiru ihren Stolz, auch mit Schürfwunden und Verletzungen hatte sie noch ihren Glanz in den Augen. In dieser Szene, als Takumi sie irgendwo in einer Ecke des riesigen Gebäudes findet, ist da kein Platz mehr für Stolz und der Glanz ist weg, denn Haruka war immer diejenige, die sie zum Glänzen gebracht haben. Und Haruka war immer da, wenn Michiru als Sailor Neptun am Boden lag.
 

Beide haben sich ihre Welt aufgebaut, die aber schnell kaputt gehen kann. Es gibt bei den beiden kein schwarz und weiß, beide kann man nicht in zurückgezogen und aufbrausend unterteilen. So wie sie sich normalerweise geben, hab ich sie eben versucht, *nicht* darzustellen. Dass es auch völlig andere Seiten von ihnen geben kann, dass Haruka auch mal schwach und nicht immer wütend sein kann und das Michiru, meiner Meinung nach der Engel auf Erden, eben auch mal.. Sünden begeht.
 

Ich wollte die Vielschichtigkeit darstellen, wollte zum Nachdenken anregen. Wollte die beiden eben einfach mal anders darstellen.

Nur eine These ist eigentlich am Ende übrig geblieben.
 

Beide bedeuteten dem jeweils anderen mehr als das eigene Leben.
 

Die ist aber zugegebenermaßen eben nur übrig geblieben, weil ich ein Happy End haben wollte. Ich hätte zwar oft genug Lust gehabt, alles in einem Drama enden zu lassen, aber ich kann das dann doch nicht so einfach. xD;
 

In dem Sinne..
 

"Auch nicht perfekt zu sein, kann bedeuten, perfekt zu sein."
 

~*~
 

Nala



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yu_B_Su
2010-12-23T15:14:58+00:00 23.12.2010 16:14
Es ist echt krass, wieviele Gedanken du dir um die beiden gemacht hast! Allerdings

fand ich das Ende etwas zu kurz - ich hätte gern gelesen, wo Michiru war, wie auch

sie zu der Erkenntnis gekommen ist, dass sie bei Haruka bleiben will. Und Haruka

hat tw. zuviel rumgeheult. Es geht nicht um die Trauer an sich, aber du beschreibst

zweimal dieselbe Person, nur noch verfallener - und es ist trotzdem dunkel..

Dennoch hast du dein Ziel erricht, die beiden anders als in der Serie darzustellen,

ohne sie zu verleugnen - sie sind die Personen aus der Serie, nur sind sie jetzt

vollständig, vom Chara her :-D

Die Rechtschreibung war gut, ein paar Schusselchen waren drin, aber trotzdem ist es

eine tolle Geschichte!
Von:  Ant_Alf_Ein_Dinozzo
2010-11-07T10:44:37+00:00 07.11.2010 11:44
wunder schoen kapitel
richtig schoen
danke schoen
hab ich mt freuden gelesen :)
Von:  KittyGrey
2010-11-07T00:07:34+00:00 07.11.2010 01:07
Drei super Kapitel *__*
Unglaublich schön, wie Du hinter diese perfekt erscheinende Maske der beiden schaust und das im Epilog noch super treffend erklärst!

>>"Auch nicht perfekt zu sein, kann bedeuten, perfekt zu sein."<<

Hab ich so noch nie gesehen. Danke für eine neue Erkenntnis und für 3 tolle Kapitel.
Habs mit Freude (mehmals xD) gelesen :3

LG
Grey


Von:  Tanja-chan
2010-11-06T14:34:32+00:00 06.11.2010 15:34
*____*
*hat gerade so ihre probleme mit passenden worten xD*
ich finds einfach nur toll
herzschmerz, leid und argh.. es passt einfach so gut zu den beiden
richtig super
und soooo schön



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