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Erinnerung

von

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Kapitel 1
 

Der Wind fegte in einem leichten Tempo über die Wiese. Besonders schmalle Gräser knickten leicht, während die größeren und stärkeren im Takt wippten. An einer Stelle jedoch verharrten die Gräser und rührten sich kein bisschen. Dunkles, schwarzes Haar hatte sich mit ihnen vermischt und schien sie gefangen zu halten. Vereinzelnte Haare hebten leicht vom Boden ab, als der Wind über sie fegte und schien ihm folgen zu wollen. Die langen, geschwungenen Wimpern der jungen Frau führten einen zarten Tanz auf den Liedern der Schlafenden auf, als diese leicht zu zucken beganen. Ganz langsam schien Leben in das junge Wesen zurückzukehren. Erst hebten sich die Fingerkuppen, dann die ganze Hand und schließlich der komplette Arm in Richtung Sonne, die gemächlich auf das junge Ding hinabschien. Schützend hielt sie sich die Hand vor ihr Gesicht und öffnete ihre haselnussbraunen Augen. Ein leichter Schleier schien über ihnen zu liegen. Verwirrung schlich sich in ihr Gesicht, während sie sich langsam erhebte, bis sie schließlich senkrecht saß.
 

// Mein Blick viel über die ... Wiese und ich fragte mich wo ich war. Das Ding über mir tat in den Augen weh und ich wagte es nicht noch einmal ohne Schutz hinauf zu blicken. Alles wirkte irgendwie verschwommen und unscharf. Ich vermisste etwas. Aber ich wusste nicht was. Wie war ich nur hierher gekommen?

Das einzig Feste das ich noch wusste war mein Name. Lola. Er schien in meinem Kopf zu schwimmen. Ich sah mich noch einmal um. Baum, Gras, Himmel.... Sonne!

Ja, es war komisch. Ich wusste nicht warum, aber ich kannte die Namen all dieser Dinge. Sie schienen sofort in meinem Kopf verfügbar, sobald ich etwas ansah. Stein. Es schmerzte stellte ich fest und schloss die Augen erneut. Diese ganzen .... Eindrücke sie schienen mich zu überrennen. Ich brauchte eine Pause. Ruhig atmete ich ein und aus und der Druck in meinem Kopf nahm ab. Das Pochen ging immer weiter zurück und ich konnte spüren wie sich meine... Muskeln entspannten. Während ich weiter darauf wartete das es komplett erlosch vielen mir immer weitere Vokabeln ein, was mich unglaublich erleichterte. Ich konnte mich also artikulieren, puh. Vorsichtig öffnete ich meine Augen wieder. Wie ein Schuss, schoß mir ein Bild entgegen. Es war zu schnell um sich alles merken zu kümmern, aber das grelle aufblitzen eines Lichtes blieb mir erhalten. Der Schreck ließ mich zurückfallen und ich blieb laut atmend liegen. Jetzt war mein Gehirn explodiert. Der Kopfschuss hatte alles zerstört und ich musste Tot sein. Mein ganzer Kopf schmerzte erneut und in mir keimte das Bedürfnis auf, nach etwas zu suchen. Mir wurde schwindelig und schlecht, doch dieser starke Impuls ließ mich nicht sitzen, ich musste los. Ich musste es suchen und finden. Es war nicht wichtig wer ich war, wo ich war, es war wichtig wo es war, was es war!

Ich ging auf die Bäume zu, ohne ein wirkliches Ziel, mit dem Ziel des findens.//
 

Die schwarzen Haare wehten der jungen Frau hinterher, während sie torckelnd die Wiese verließ und sich in Richtung Bäume aufmachte. Ihr blaues Gewand, das nur ihre Oberarme bedeckte flatterte lieblos im Wind, während die gelbe Schleife, die das Gewand zusammehielt, nur wippte bei jeder Bewegung der Frau. Die ebenso blaue Hose ging ihr bis zu den Fußfesseln und wurde dann von hochgebundenden Schuhen umfangen, die einen sicheren Tritt verschaften.

Die junge Frau schien sich dessen nicht bewusst zu sein, während sie in den Wald eintrat. Durch breite Abstände zwischen den Bäumen viel Licht in das Gebilde und verschafte dem Wanderer die Möglichkeit des Sehens.
 

Lola sah sich kaum um. Alles was sie sah schien uninteressant und falsch. Dieser Gedanke störte sie schon seit sie wieder zum Bewusstsein gekommen war. Auch das Aussehen aller Bäume hatte sich verändert, warum auch immer. Und weil sie dieser innere Ausruf ihrer Nerven beraubte, konzentrierte sie sich nur noch darauf, nicht gegen einen Baum zu laufen und sah stur geradeaus. Dabei übersah sie etliche male Baumwurzeln und wäre dem Boden jedes mal fast näher gekommen als gewollt. Doch jedes Mal fing sie sich noch schnell genug und entging diesem Schicksal. Plötzlich flog ein Schmetterling vor ihren Augen vorbei und sie hielt inne. Die Flügel des kleinen Tierchens schwangen hinauf und hinab und schienen einem Rythmus verfallen zu sein. Auch das Tier hielt inne und schien sie anzugucken. Aus ihrem Inneren stieg aburpt das Gefühl von Sehnsucht hinauf. Irgendwas fehlte und es schien ihr in diesem Augenblick klarer als zuvor. Zögerlich hielt sie ihre Hand dem Tier hin und es flog ohne das geringste Anzeichen von Angst oder Misstrauen auf ihren Finger. Fasziniert hielt sie sich das Tier vor die Augen, dass weiterhin langsam mit seinen Flügeln schlug. Auch jetzt schien ihr der Anblick verkehrt doch sie konnte den Ruf unterdrücken.

"Kannst du mir helfen?" Es wirkte komisch, auf der einen Seite glaubte sie dass es nicht normal war mit Schmetterlingen zu Reden und auf der anderen Seite erschien es ihr vollkommen natürlich. Es vergingen nur wenige Sekunden, ehe sich der Schmetterling von ihrem Finger erhob. Die kleinen Augen, die fast nicht zu erkennen waren schienen sie anzusehen. Komisch, sie konnte sich erinnern diese Augen früher noch viel detailierte gesehen zu haben. Das Tier wandte sich um und schien eine Richtung einzuschlagen. Lola zögerte nicht und folgte dem Flatterman. Trotzdem achtete sie darauf, nicht erneut über eine Wurzel zu stolpern. Vor dem Schmetterling war ihr das ungemein peinlich.

Es vergingen nur wenige Stunden, so glaubte sie, als sie schließlich den Wald verließen. Ihr Bauch tat mittlerweile schrecklich weh und ihr Hals wirkte vertrocknet. Ihre Oberschenkel schienen keinen weiteren Schritt mehr gehen zu können und so ließ sie sich erleichtert auf dem Boden nieder. Der Schmetterling folgte und ließ sich auf ihrer Schulter nieder. Neugierig musterte er sie. Schweiß ran ihr von der Stirn, während sie sich umsah. Direkt vor ihnen befand sich ein kleines Dorf aus lauter Hütten. Ein Fluss schien an ihm vorbei zu fließen und in der Ferne erkannte sie Treppenstufen. Gewiss gab es hier auch einen Tempel. Als sie an das Wort Tempel dachte, erfüllte sich ihr Körper mit Glücksgefühlen. Voller Euphorie machte sie sich auf zu den Treppen. Auch wenn sie spürte das sie nicht mehr konnte, war das Verlangen nach diesem Ort zu stark. Es war beinahe genauso stark wie das Gefühl des Suchens. Vielleicht konnte ihr jemand im Tempel helfen. Wie kam sie nur darauf?

"Kennst du diesen Ort gut?" Sie wandte sich an das kleine Tiere auf ihrer Schulter, dass leicht mit den Flügeln zuckte. Es schien ihr eine Art Zeichensprache zu sein, die ihr nicht befremdlich schien. Sie nickte zufrieden über die Antwort des Schmetterlings und sah sich um. Ein paar kleine Kinder spielten mit einander Ball. Als sie jedoch Lola erblickten hielten sie inne und sahen die fremde Frau mit großen, neugierigen Augen an. Auch andere Dorfbewohner traten aus ihren Hütten und fixierten die Fremde mit vorsichtigen Augen. Lola entging das nicht, aber es störte sie nicht. Wie gebannt war ihr Blick weiterhin auf die Treppen fixiert.

"Halt! Keinen Schritt weiter!"



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