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Operation Reita

von

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Der neue Agent

„Was soll das heißen ich bekomme einen neuen PR-Agenten? Schon wieder, wieso?“ knurrte Reita seinen Boss an.

„Du hast deinen letzten PR-Agenten krankenhausreif geschlagen. Ich glaube nicht das der gute Mann sich erweichen lässt dich weiter zu vertreten. Und das ist auch schlecht für unsere Agentur“ erwiderte Kai, der Agenturchef seufzend.

„Ja, und wieso hab ich ihn verprügelt? Seine Moralvorstellungen sind wirklich nicht weit her, begrabscht da einfach irgendeinen armen Kerl. Das geht mal gar nicht. Wenn wir mal ehrlich sind ist die Chance das dieses Arschloch für schlechte PR sorgt größer, als das ich das tue. Herrgott ich verlasse an Off-Days noch nicht mal meine Wohnung“ hielt Reita dagegen und knurrte vor sich hin.
 

Kai war für ihn so was wie ein Bruder, auch wenn er der Chef der Agentur ‚Cold Zone’ war, bei der er seinen Vertrag hatte.

Er war Basser für verschiedene Bands – je nachdem welche ihn wollte, und das waren nicht wenige – ebenso wie Model für eine Rockzeitschrift.

Und er hasste nichts so sehr wie PR-Agenten. Diejenigen die er verschlissen hatte, waren seiner Meinung nach allesamt Idioten gewesen. Bei dem Gedanken einem neuen Idioten ausgeliefert zu sein bekam er das kalte Grauen.

„Das ist mir schon klar Reita, aber du hättest ihn nicht gleich ins Krankenhaus befördern müssen“

„Eigentlich hatte ich vorgehabt ihn zu strangulieren“ kam es trocken zurück und er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.

„Okay, und was ist das für ein Trottel, mit dem ich mich jetzt rumschlagen muss?“
 

„Er wird dir gefallen“ grinste ihm Kai entgegen und Reita hob die Augenbrauen. Wenn so ein Satz schon kam, dann verhieß das meistens nichts gutes.

„Wie kommst du auf die Idee?“ murrte Reita und zündete sich eine Zigarette an.

„Weil ich ihn auf Herz und Nieren geprüft habe. Er hat genau deine Wellenlänge und wird deine Art ertragen“ gab Kai gut gelaunt von sich.
 

In diesem Moment flog auch schon scheppernd die Türe auf und Reita fuhr erschrocken zusammen ehe er sich umdrehte und den Typen mit offenem Mund anstarrte.

Der Kerl war eine Art laufender Meter, mit stark blond gebleichten Haaren, schwarzem Make up um die Augen, einen Stapel Papierkram unter dem linken Arm, einem Laptop unter dem Rechten und eine Zigarette im Mundwinkel.

„Ich bin zu spät, sorry Kai“ nuschelte es und lud das ganze Zeug einfach auf dessen Schreibtisch ab ehe er die Zigarette aus dem Mund nahm und ein Grinsen zu Stande brachte.

„Aber das macht doch nichts“ flötete Kai zurück.
 

Während die Beiden über irgendwas quatschten das Reita nicht verstand da nur Fachausdrücke flogen musterte er den kleinen genauer.

Schwarze Hose die zerrissen und neu zusammengenäht war um etwas Haut sehen zu lassen, ein langärmliges schwarzes Shirt mit Sicherheitsnadeln, Buttons und Ketten und weiße Creepers. Um den Hals trug der Zwerg ein Nietenhalsband und soviel Reita unter den Haaren erkennen konnte waren seine Ohren ziemlich zugepierct.
 

„Also, das ist Ruki, dein neuer PR-Agent“ grinste Kai ihm entgegen und Reita starrte ihn mit noch immer offenem Mund an.

„Ich glaube er ist von dir begeistert. So genau kann ich das gerade nicht feststellen“ grinste Kai besagten Ruki an und der zuckte mit den Schultern.

„Für mich sieht es eher so aus als wäre er kurz davor zu kollabieren“

Reita musste sich eingestehen das der Kleine ziemlich schlau war. Er stand tatsächlich kurz vor einem Kollaps. Aber nicht weil er gerade von Kai bevormundet wurde wie ein 3-jähriger sondern, weil Ruki trotz seiner Körpergröße wirklich so aussah als könne er es mit ihm aufnehmen.
 

„Du solltest deinen Mund schließen“ kam es von seinem Boss und Reita klappte ihn einfach mal zu nur um weiter durch die Gegend zu starren.

„Ich glaube er braucht Zucker. Wir gehen essen“ stellte Ruki fest und Kai nickte nur.

„Wenn du Probleme mit ihm hast, scheu dich nicht ihm einen Arschtritt zu verpassen“ kicherte er und Ruki grinste breit ehe er seinen Laptop wieder unter den Arm klemmte und mit der freien Hand Reita hinter sich herzog. Der ließ das auch einfach mit sich machen, zumindest bis in den Fahrstuhl.
 

„Was zur Hölle bist du? Ein Zwerg? Ich will mit keinem Zwerg arbeiten“ motzte er und starrte Ruki finster an.

So geschockt er auch eine zeitlang war, aber so schnell bekam er seine große Klappe wieder.

Ruki starrte ebenso finster zu ihm hoch und bohrte ihm den Zeigefinger in die Brust.

„Hör mal zu du Nasentangafutzi. Ich bin vielleicht klein, aber das hindert mich nicht daran dir so dermaßen in den Arsch zu treten das du zwei Wochen nicht mehr laufen kannst. Verstanden? Du bewegst deinen Arsch jetzt zum Essen und danach zum Fotoshooting, sonst lernst du mich kennen“ knurrte er.
 

Reita blinzelte überrascht und verzog dann das Gesicht. So hatte noch nie jemand mit ihm geredet und er hatte auch keine Lust sich das gefallen zu lassen. Eigentlich wollte er Ruki in den Schwitzkasten nehmen, aber der Kleine war ganz schön schnell und verdrehte ihm prompt den Arm auf den Rücken.

Reita trat nach hinten aus und Ruki zischte wobei er ihn losließ und somit ein Gerangel im Aufzug veranstaltete. Der Größere wurde auch ein paar Mal getreten, und das nicht gerade sanft.

Als der Aufzug endlich im Erdgeschoss ankam und sich die Türen öffneten waren Beide ziemlich zerzaust und kurzatmig.

„Essen, jetzt“ knurrte Ruki und schliff Reita durch die Traube Menschen die eigentlich in den Fahrstuhl einsteigen wollten und sie seltsam musterten.
 

„Ich glaub einfach nicht das du mich gebissen hast“ gab der Bassist von sich als sie in der Mensa saßen und Ruki verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ich hoffe es wird dich daran erinnern mich nicht noch einmal so anzupacken“ knurrte dieser und zupfte an seinen Haaren herum.

„Es ist mein Job gute PR für dich zu veranstalten. Also tu mir einen Gefallen und tu was ich dir sage. Sonst muss ich härtere Geschütze auffahren“

Irgendwas sagte Reita das diese schweren Geschütze wahrscheinlich auch schwer waren. Er würde dem Zwerg auch noch zutrauen ihm mit einer Kettensäge hinterher zu rennen, wenn er ihn zu irgendwas bewegen wollte.
 

„Was ist das noch mal für ein Shooting?“ fragte er mit vollem Mund nach und Ruki klappte prompt seinen Laptop auf und hämmerte in die Tasten.

„Für die Cure. Das einzige was du tun musst ist dazustehen und so zu tun als würdest du mich nicht töten wollen. Das Shooting ist auf zwei Stunden angesetzt, danach hast du frei. Zumindest solange bis ich morgen vor deiner Türe stehe“ sprachs und starrte auf den Monitor.

Während Reita aß beschloss er, dass er sich einfach mal in den Willen fügen würde um zu sehen was bei Rukis Aktionen raus kam. Außerdem wollte er ungern noch mal gebissen werden.
 

„Du holst mich ab?“ kam die verwunderte Frage und Ruki hob den Kopf ehe er fragend eine Augenbraue hob.

„Ja, wieso?“

„Na ja, weil das eigentlich nicht deine Aufgabe ist. Du bist ja nicht mein Kindermädchen“ antwortete er und sah den Kleinen Fragend an.

„Junge, ich bin für dich alles. PR-Agent, Kindermädchen, Chauffeur, Psychologe und wenn es sein muss auch noch deine Mutter. Gewöhn dich lieber dran“

Den unverständlichen Blick den Reita ihm zuwarf war zu entnehmen das er von nichts wusste.

„Ich konnte Kai gerade noch ausreden bei dir einziehen zu müssen, also sei dankbar“
 

Das Kai sich für seine Karriere ins Zeug legte war Reita allgemein bekannt. Aber das er schon mit seinem PR-Agenten zusammenziehen sollte, übertraf dann doch seine Vorstellungen.

Und tatsächlich war er Ruki dankbar das dieser es seinem Boss ausreden konnte. Wie er das geschafft hatte, wollte er lieber gar nicht wissen.

„Guck nicht wie ein Teletubbie, sondern beweg dich“ murrte sein neuer Agent dann und klappte seinen Laptop zu ehe er sich erhob.

Reita folgte ihm schweigend zu seinem Auto – einem VW Beatle in giftgrün – und ließ sich widerstrebend in dem Gefährt nieder.

Wie konnte man nur so ein Auto fahren.

„Wenn du jetzt was sagst kommst du hier nicht mehr lebend raus“ kam die Drohung von Fahrersitz und Reita schwieg gekonnt. Er glaubte Ruki aufs Wort das er hier nicht mehr lebend rauskommen würde. Wahrscheinlich wäre das letzte was er sah ein Baum.
 

„Wir kommen nicht mehr pünktlich“ stellte Reita trocken fest als sie im Stau stecken blieben und blickte auf seine Uhr.

„Doch tun wir“ kams neben ihm und er guckte den Kleinen zweifelnd an der mit einem verbissenen Gesichtsaudruck sein Lenkrad umklammerte.

„Was hast du vor?“

„Festhalten“ war die einzige Antwort die er bekam ehe er einen Schrei des Entsetzens loswurde und sich an der Tür festkrallte, während Ruki mit Vollgas über den Bürgersteig fuhr. Er musste sich eingestehen das er verrückt war, aber dieser Agent übertraf bei weitem alles was er je erlebt hatte.

Vielleicht war genau das der Grund warum Kai ihn für geeignet hielt mit Reita zusammen zu arbeiten. Aber darüber konnte er sich Gedanken machen wenn er nicht mehr um sein Leben fürchten musste.
 

Er kniff die Augen zusammen und wartete nur darauf sein Leben auszuhauchen.

Die Augen öffnete er erst wieder als der Wagen mit einem Ruck und quietschenden Reifen zum stehen kam. So stellte er auch fest das sie es wirklich auf die Minute genau vor das Fotostudio geschafft hatten.

„Los jetzt, ab in die Maske“ sprach Ruki und stieg aus ehe er ums Auto hechtete und Reita aus dem Wagen zerrte um ihn zu verriegeln.

Der Bassist wusste nicht ob er Ruki für seine Gestörtheit bewundern oder hassen sollte. Er entschied sich für Letzteres.

„Du bist total krank“ meckerte er los und erntete nur ein Schulterzucken. Es war eigentlich klar gewesen das Ruki seine Einwände und seine Schimpftriaden ohne jeglichen Kommentar an sich abprallen ließ. Egal wie sehr Reita sich auch bemühte ihn einzuschätzen um ihn möglichst schnell los zu werden, es wollte einfach nicht funktionieren.

Sie kannten sich jetzt nicht mal 3 Stunden und Ruki war ein einziges, laufendes Rätsel.
 

Er war erleichtert als sich ihr Weg vor der Gaderobe trennte und er seine Ruhe vor Ruki hatte. Der Junge ging ihm jetzt schon gewaltig auf die Nerven. Außerdem schien er mit einer selten zu findenden Genauigkeit seine Akte studiert zu haben. Er wusste irgendwie alles. Zumindest das was in der Akte stand, einige persönlichen Dinge und Vorlieben hatte Reita lieber für sich behalten. Es musste auch nicht jeder alles über ihn wissen.

Während er sich bepudern ließ dachte er darüber nach wieso Ruki eigentlich so war wie er nun mal war.

Er schien mit jeder Kritik und Beleidigung zurecht zu kommen und tat alles mit einem Schulterzucken ab. Aber Reita bezweifelte das es auch nur einen Menschen auf dem Planeten gab dem das nichts ausmachte, weshalb er den Zwerg für den geborenen Schauspieler hielt.
 

Nachdem er sich angezogen hatte und die Visagistin mit dem Make up zufrieden war trottete er ins Studio und sah sich nach dem Fotographen um der anscheinend eine hitzige Diskussion mit Ruki führte, der mehr als nur verstimmt aussah, weswegen er sich den Beiden näherte.

„Das wird er definitiv nicht tun“ knurrte Ruki in einem Ton der sogar Reita einen kalten Schauer über den Rücken jagte. Dieser Ton war nicht einfach nur mies gelaunt sondern wirklich aggressiv.

„Dann werde ich ihn nicht mehr fotografieren. Weder für Cure noch für irgendwas anderes“

Reita stellte sich neben Ruki und sah die beiden Streithähne abwechselnd an. Er wusste nicht um was es ging, aber es schien etwas schwerwiegendes zu sein.

„Dann machen sie das eben nicht. Ich finde innerhalb von zwei Stunden einen Fotographen der hundert Mal mehr Talent hat als sie“ knurrte Ruki wieder und funkelte den hochgewachsenen Mann an.
 

„Um was geht’s denn?“ fragte der Bassist und blickte wieder fragend in die Runde.

„Also ich möchte das du…“

„Nein, er wird es nicht abnehmen, Basta. Und jetzt raus hier“ fauchte Ruki und der Mann ging schimpfend zu seiner Ausrüstung um diese zusammen zu packen.

„Klärst du mich vielleicht mal auf?“

Langsam aber sicher wurde Reita sauer. Er hasste es wenn über seinen Kopf hinweg entschieden wurde.

„Es ging darum Fotos ohne dein Nasenband zu machen“ erwiderte Ruki ruhig und zündete sich eine Zigarette an ehe er seinen Laptop aufklappte und das Handy aus seiner Tasche wühlte.
 

Dem Größeren war es unangenehm ohne Nasenband gesehen zu werden, weshalb er es nur zu Hause abnahm. Trotzdem betrachtete er Ruki interessiert und ging neben ihm in die Hocke, während der Kleine auf den Tasten hämmerte.

Alle Agenten die er bisher hatte, hatten darauf beharrt das er dieses Ding langsam mal abnehmen musste, Kai auch.

„Warum willst du das nicht?“ fragte er dann unvermittelt und Ruki schenkte ihm gnädigerweise einen Seitenblick ehe er mit den Schultern zuckte.

„Du wirst schon irgendeinen Grund haben warum du das Ding trägst. Und solang das für dich okay ist, bleibt es auch so“

Das diese Antwort Reita verblüffte musste man nicht erwähnen. Er starrte Ruki einfach nur an und überlegte eine Weile.

„Es ist mein Job deine Karriere am laufen zu halten, nicht dein Selbstwertgefühl zu untergraben, okay?“
 

Diese barsche Antwort sah dem Ruki den er vor ein paar Stunden kennen gelernt hatte schon ähnlicher, weswegen er grinsen musste.

„Und wo willst du jetzt einen neuen Fotographen herkriegen?“ fragte er dann und blickte keine Sekunde später in Rukis grinsendes Gesicht.

„Sagen wir es gibt da jemanden der mir noch einen Gefallen schuldet“ gab er unschuldig von sich ehe er eine Nummer aus seinem Laptop in sein Handy eintippte und sich entfernte während er anfing in sein Kommunikationsgerät zu reden.
 

Reita warf verstohlen einen Blick auf den Monitor und ihm klappte zum wiederholten Mal an diesem Tag der Mund auf.

‚Kouyou Takashima’ stand da in dicken, schwarzen Lettern. Der berühmteste Fotograph in Japan, und auch der verrückteste. Von ihm abgelichtet zu werden, war so was ähnliches wie die Erscheinung der heiligen Maria für einen Christen.

Als Ruki zurück kam starrte Reita ihn an und deutete auf den Monitor.

„Das ist jetzt ein Witz“

„Nein, wie gesagt er schuldet mir noch was“ kam es gleichgültig von ihm und Reita fragte sich ob es überhaupt möglich sein konnte bei so etwas so cool und teilnahmslos zu bleiben.

Fotoshooting

Thanks...

@Murai_Naoyuki: Es freut mich das dir dieser Satz so gefallen hat das du fast in die Kontraproduktivität abgeglitten wärst xDD Das zeigt das ich doch witzig sein kann ohne es zu wollen O_o Ich hoffe das zweite Kapitel gefällt dir ebenfalls^^

@Eruruu1992: Vielen Dank ^___^

@ROOKIEGASM: Ich bin allerdings auch gespannt was ich daraus mache O_o
 

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Der kleine PR-Agent saß auf dem Boden im Schneidersitz und rauchte angestrengt eine Zigarette, während er seinem ‚Schützling’ dabei zusah wie dieser wild gestikulierend durch den Raum lief und einen Redeschwall über ihn ergoss, von dem er versuchte nichts mit zu bekommen.

„Erlöst mich“ nuschelte der Kleine vor sich hin und rieb sich über die Schläfe. Ihm war von Anfang an klar gewesen, dass er nicht leicht mit Reita würde auskommen können, aber so langsam hatte er das tiefe Bedürfnis ihn zu töten, wenn er nicht aufhörte zu reden.
 

„Woher kennst du ihn?“

Ruki sah auf und direkt in Reitas Gesicht, der vor ihm stand und zu ihm runterschaute.

„Wen?“

„Kouyou“ kam es zurück und Ruki konnte sich einfach kein Seufzen verkneifen.

Wen er wie warum und wieso kannte ging niemanden etwas an. Schon gar keinen Typen der ihm sein Leben momentan zur Hölle machte. Auch wenn er selbst daran schuld war, dass er sich hatte von Kai überreden lassen.

Bevor er jedoch einen Kommentar ablassen konnte, wurde er auch schon unterbrochen, als der Fotograph in den Raum stürmte.
 

„Ruki“ flötete er erfreut und stellte seine Ausrüstung ab ehe er neben seinem Freund in die Knie ging um diesen ziemlich heftig zu knuddeln.

„Endlich, ich dachte schon du erlöst mich heute gar nicht mehr“ murrte dieser und verdrehte die Augen in Richtung Reita was Uruha lachen ließ.
 

„Darf ich euch dann vorstellen…“ begann Ruki und erhob sich synchron mit Uruha.

„Reita, das ist Uruha. Uruha arbeitet wie du weißt als Starfotograph und er trägt mit Vorliebe lila“.

Uruha schüttelte Reita schief lächelnd die Hand ehe Ruki weitersprach.

„Uruha, das ist Reita. Reita ist Model und Bassist, und das größte Arschloch das ich kenne“ gab er mit einem engelsgleichen Lächeln von sich ehe er seine Zigarette auf dem Boden tötete.

Dem Fotographen fiel es schwer ein Lachen zu unterdrücken, weswegen er sich lieber seine Ausrüstung zuwand. Reita hingegen hätte den Kleinen am liebsten erwürgt. Wie konnte man nur so…so…ein Arschloch sein?
 

„Ich überlass ihn voll und ganz dir“ kam es dann auch schon von Ruki und er hob eine Hand ehe er sich nach hinten ins Studio verzog um sich auf ein Sofa zu setzen.

„Ja, ja ich mach das schon“ gab Uruha als Antwort und musste bei Rukis „Vielleicht schaffst du es ihm diese fürchterlichen Augenringe weg zu retuschieren“ einfach lachen.

Man konnte wirklich förmlich sehen dass die Beiden sich auf den Tod nicht ausstehen konnten. Wobei er Reita auch nicht besonders leiden konnte. Immerhin hatte er ihm als Kind schon die Sandförmchen geklaut, was Uruha alles andere als toll fand. Ja, er war ein kleines und dickes Kind, aber das war kein Grund seinen Weltfrieden einzureißen.
 

Reita hingegen ging murrend und knurrend zu dem Platz auf den Uruha ihn verwiesen hatte und starrte diesen ungeniert an. Irgendwie kam er ihm bekannt vor, aber irgendwie auch nicht.

Allerdings war das im Moment sein kleinstes Problem. Er musste dringend mit Kai reden, es konnte einfach nicht sein das er sich mit so einem Giftgnom rumschlagen musste. Wie anscheinend schon jeder zu bemerken schien, konnte Reita Ruki kein bisschen leiden. Aber das beruhte vermutlich auf Gegenseitigkeit, denn der Kleine machte auch keinen Hehl daraus eine große Abneigung gegen ihn zu zeigen.
 

Es dauerte 3 Stunden bis alle Fotos so im Kasten waren, wie Uruha das gerne wollte.

Reita zumindest wusste jetzt warum Uruha ein Starfotograph war. Er ließ einfach nicht locker und tyrannisierte einen förmlich, aber dafür war seine Arbeit ausgezeichnet gut.

Die Fotos waren wirklich gut, so was hatte er noch nicht gesehen. Zumindest nicht mit seinem Gesicht, oder dem was man davon erkennen konnte.

„Wo ist dieser Gnom schon wieder?“ knurrte Reita vor sich hin nachdem er sein Zeug zusammen gepackt hatte und sah sich suchend um, denn auf dem Sofa war er nicht. Ruki war zwar extrem klein, aber so klein das man ihn von weitem nicht mehr erkennen konnte war er nun doch nicht.
 

„Versuchs mal auf dem Sessel“

Reita drehte sich verwundert zu dem Fotographen um und hob fragend eine Augenbraue, was Uruha grinsen ließ.

„Ich wette er pennt. Und er sucht sich dafür bestimmt einen dunklen Ort. Da der Sessel mit der Lehne zu uns steht und kein Licht hinlässt vermute ich dass er da rum liegt"
 

Reita hatte zwar keine Ahnung woher der Größere das so genau wissen wollte, aber die Beiden schienen sich gut zu kennen. Das war auch der Grund warum er sich in Bewegung setzte und über die Sessellehne spähte.

Und tatsächlich lag Ruki dort zusammengerollt und schlief. Eigentlich hatte es der Bassist für unmöglich gehalten auf so beengtem Raum zu schlafen, aber Ruki schien immer wieder für Überraschungen gut zu sein.

Jetzt war nur die Frage ob man den Zwerg aufwecken konnte, ohne getötet zu werden. Trotz seiner Bedenken stupste er den Kleinen vorsichtig mit dem Zeigefinger an den Oberarm, aber eine Regung blieb aus.
 

„Er ist übrigens Tiefschläfer“ kams vom anderen Ende des Studios und Uruha winkte dem Bassisten noch mal zu ehe er nach draußen verschwand.

Na ganz toll, jetzt saß er hier und musste sich überlegen wie er Ruki aufweckte ohne dabei zu sterben. Er kannte ihn nicht mal einen Tag lang, aber er war sich sicher das Ruki ein Morgenmuffel der übelsten Sorte war. Wie er selbst.

„Hey, Gnom…aufstehen“ probierte er es noch mal, und diesmal kam sogar eine Reaktion, in der Form von einem Mittelfinger. Doch anstatt sich zu erheben rollte der Agent sich noch weiter zusammen und tat sonst nichts.
 

Reita stand – gute 5 Minuten – mit fassungslosem Gesicht da und starrte auf seinen PR-Agenten hinunter, ehe er beschloss um den Sessel herum zu gehen und ihn zu schütteln. Es war leicht lebensmüde, aber irgendwann wollte er doch nach Hause, oder zumindest redete er sich das ein. Weil sobald er in seiner Wohnung war langweilte er sich sowieso tot. Um es noch genauer zu beschreiben, er vereinsamte komplett.
 

„Moah, ist ja gut. Ich brauch kein Schleudertrauma“ knurrte es vor ihm und er starrte in die ziemlich wütenden Augen seines Agenten. Instinktiv nahm er seine Hände von dem Kleinen der sich auch schon erhob um sich seinen Laptop unter den Arm zu klemmen.

Auf dem Weg nach draußen sagte Reita nichts, Ruki auch nicht. Dieser schloss nur sein Auto auf und setzte sich hinters Steuer.

„Wie war da Shooting?“ kam dann die Frage sobald Reita auf dem Beifahrersitz saß, und dieser dachte er hätte sich verhört.

Entweder war der Zwerg noch im Halbschlaf oder er versuchte wirklich Konversation zu betreiben.

„Er ist ein Tyrann“

„Das weiß ich allerdings“ kams zurück, während Ruki sich auf die Richtige Spur einordnete um Reita nach Hause zu bringen.

Es kehrte wieder Stille ein ehe Reita es nicht mehr aushielt.

„Wenn du das wusstest, wieso hast du mir das nicht gesagt?“

„Vergessen“

„Und warum glaub ich das nicht?“ murrte Reita vor sich hin, zuckte jedoch zusammen als Ruki anfing zu lachen.

„Weil du mich anscheinend richtig einschätzt. Oder zumindest so halb“
 

Während der Bassist auf dem Beifahrersitz vor sich hin grummelte, verfluchte Ruki sich in Gedanken ausgerechnet diese Strecke genommen zu haben.

Es waren nur Idioten auf der Straße, und das konnte er überhaupt nicht leiden.

Trotzdem schaffte er es irgendwie noch bevor es dunkel wurde zu Reitas Wohnung zu gelangen, ohne über einen Bürgersteig fahren zu müssen. Was wahrscheinlich daran lag, das es auf einer 5-spurigen Autobahn keinen Bürgersteig gab.

Er hielt vor Reitas Wohnung und sah diesen erwartungsvoll an, doch der regte sich nicht.

„Wir sind da“ sprach er deswegen und hob minimal seine linke Augenbraue in die Höhe.

„Was?“

„Bei dir zu Hause“

Reita blickte sich kurz orientierungslos um nickte dann jedoch ehe er ausstieg und sich sein Zeug von der Rückbank holte. Ruki wollte gerade wieder den Wagen starten als die Autotür noch mal aufgerissen wurde und Reita seinen Kopf reinsteckte.

„Wann holst du mich morgen ab?“

„Uhm…so um 11 Uhr“

„Okay, danke fürs fahren“

Und damit war die Türe auch schon wieder zu. Während der Kleine zusah wie Reita zu seiner Haustür ging und dann im Treppenhaus verschwand, runzelte er die Stirn.

Irgendwas stank hier zum Himmel.
 

Kaum war der PR-Agent zu Hause angekommen, warf er sein Zeug in die nächstgelegene Ecke und schnappte sich sein Telefon um Kai anzurufen. Den erwischte er auch prompt, in der Badewanne.

„Ich ruf später noch mal an“ murrte er und wollte eigentlich schon auflegen, aber Kais „Erzähl“ hielt ihn doch davon ab. Er sollte einfach nicht daran denken dass Kai jetzt in der Badewanne saß und nebenbei mit einer seiner Quietschenten spielte.

„Such Reita einen anderen PR-Agenten“ kam dann sein Eröffnungssatz und am anderen Ende der Leitung kehrte Stille ein.

„Der Kerl ist komisch und…merkwürdig und komisch“

Dass er sich wiederholte wusste er, aber das war sein schlagkräftigstes Argument in dem Moment.

„Rukilein, ich hab dich nicht nur als seinen Agenten auserkoren, weil du ihm die Stirn bieten und ihm das perfekte Image verpassen kannst“ kam es dann gekichert und Ruki runzelte die Stirn. Wie er es schon vermutet hatte, stank hier was zum Himmel.

„Ach nein? Weswegen dann?“ fragte er misstrauisch und drehte die Zigarette die er sich soeben angezündet hatte zwischen Daumen und Zeigefinger.

„Du bist einfach ideal“ kicherte es wieder.

„Kai, wenn du mich schon in deine Weltherrschaftspläne einbaust, möchte ich auch gerne wissen welche Rolle ich darin spiele“ knurrte der Kleine in den Hörer und wartete auf eine plausible Antwort.

Die kam auch prompt in dem Satz „Weil du der Richtige bist um Reita aus seiner Einsamkeit zu holen. Ich muss jetzt auch Schluss machen, bis dann“ ehe Kai auflegte.
 

Ruki starrte das Telefon an das vor ihm auf dem Tisch lag und mutierte an diesem Abend zum Weltmeister im Kette rauchen.

Der Kai so seine eigenen geheimen Pläne verfolgte hätte ihm eigentlich schon klar sein müssen, als dieser ihn fragte ob er ihm Reita abnahm. Das seine Pläne allerdings schon so weit gingen das er sozusagen Reitas Alleinunterhalter spielen sollte, ging ihm zu weit. Außerdem stand immer noch die Frage im Raum, welche Einsamkeit? Reita machte auf ihn nicht unbedingt den Eindruck eines schwer deprimierten, vereinsamten Bassisten, der seine freien Tage damit verbrachte in irgendeiner Ecke zu sitzen und vor sich hin zu schimmeln.

Der ominöse Pullover

Thanks...

@Murai_Naoyuki: Hier hast du dein neues Kapitel^^ Ich hoffe es macht dir genauso Spaß wie die letzten ^^

@Chirisu: Es geht weiter *träller* xDD

@broken_messiah: Uruha ist ne Diva...natürlich ist er nachtragend xDDD

@Toffelchan: Der "kleine Gnom" ist halt ein Organisationstalent xDD Ja, es geht auch weiter^^ Da ich gerade mit Fieber im Bett liege hoffe ich du verzeihst mir den fehlenden Humor in dem Kapitel O_o
 

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Der nächste Morgen war das reinste Fiasko, zumindest war Ruki dieser Ansicht. Nicht nur das er die ganze Nacht fast nicht geschlafen hatte, am Morgen stellte er auch noch fest das er kein warmes Wasser besaß. Allerdings war die Auswahl nicht besonders groß. Entweder er duschte schnell und eiskalt, oder aber er duschte nicht, lief dann aber Gefahr wie ein Komposthaufen zu stinken. Er entschied sich für die erste Möglichkeit.
 

Nachdem er die grausame Prozedur hinter sich hatte latschte er rauchend und schlecht gelaunt ins Schlafzimmer um sich Klamotten aus seinem Schrank zu zerren. Er entschied sich für seine Hose mit dem ewig vielen Reißverschlüssen und Schnallen, einem Tanktop und einem knielangen Pullover dessen Maschen so groß waren, dass sie als Laufmaschen durchgehen konnten.

Nachdem er seine Creepers angezogen hatte schlurfe er wieder zurück ins Bad um sich die Zähne zu putzen, die Haare irgendwie durch zu wurschteln und seine Augen mit Kajal zu umranden. Zu mehr hatte er einfach keinen Elan. Aber seiner Meinung nach konnte er schlimmer aussehen…zum Beispiel nach einer durch gesoffenen Nacht. Aber Dank Reita kam er sowieso zu nichts mehr, zumindest prophezeite ihm das sein Instinkt so.
 

Während Ruki in der Küche saß und auf seine Uhr starrte wartete er darauf dass sein Kaffeevollautomat endlich den ersten Kaffee des Tages ausspuckte. Das dieses Teil auch immer so lange brauchen musste bis es mal warm wurde. Allerdings war er der Überzeugung das Filterkaffee verseucht war, weswegen er diesen umging so gut es ging. Er besuchte nicht mal mehr seine Eltern.
 


 

Als der kleine, aber einigermaßen gut gelaunte PR-Agent vor Reitas Tür stand klingelte er erst mal Sturm, allerdings rührte sich da nicht viel, weswegen er mit dem Daumen einfach auf der Klingel verweilte bis durch die Sprechanlage endlich Reitas Stimme dran.

„Ja?“

Ruki hob eine Augenbraue und verfluchte sich innerlich dafür dieses Problem nicht mit einberechnet zu haben. Nämlich das Problem das Reita ein Langschläfer sein könnte.

„Hier spricht deine Pseudomutter, lass mich rein“ murrte er deswegen in die Gegensprechanlage und mahnte sich innerlich zur Ruhe.

„Ruki, bist du das?“ kam es verpennt zurück und der Kleine war kurz davor zu explodieren.

„Wer soll es denn sonst sein? Hast du noch ne Pseudomutter oder wie?“ knurrte er.

Reita sparte sich seinen Kommentar und drückte einfach den Summer woraufhin Ruki die Treppen hoch stürmte und einen Reita vorfand, der nur in einer Schlabberhose und mit total versauten Haaren in der Tür stand.
 

„Ich hab dir gesagt ich hol dich um 11 Uhr ab. Wieso bist du nicht fertig?“ kam die prompte Frage von Ruki aka der Pseudomutter.

„Wie spät ist es?“ kam die komplett verpennte Frage zurück während Reita in die Wohnung ging und Ruki das einfach als Aufforderung nahm ihm hinterher zu gehen und die Wohnungstür zu schließen.

„11 Uhr“ antwortete er wahrheitsgemäß und hörte Reita ein „Scheiße“ murmeln während dieser im Bad verschwand.
 

Ruki sah sich in der Wohnung um und warf sich zum Schluss einfach auf einen der Stühle die in der Küche standen. Der Raum sah auch nicht so aus als würde er oft benutzt werden. Außer zur Entsorgung von Fast Food Verpackungen.

Ob Reita nicht kochen konnte? Eigentlich konnte es ihm ja egal sein, aber wenn Kai das mitbekam würde er einen grausamen Tod sterben. Kai war nun mal ein Ökofutzi, zumindest nannte ihn Ruki in seinen Gedanken so.
 

„Fertig“ rief Reita nach 20 Minuten durch die Wohnung und Ruki schlurfte aus der Küche ehe er ihm den Becher Kaffee in die Hand drückte den er mitgebracht hatte.

„Für mich?“ kams treudoof zurück und der Agent rollte mit den Augen.

„Steht jemand hinter dir?“

Mit diesem Kommentar öffnete er die Haustür und schleppte seinen Hintern wieder vom 2. Stock ins Erdgeschoss.

„Ich finde es faszinierend dass du mir Kaffee mitbringst. Du magst mich“ kam es hinter ihm und er streckte Reita nur den Mittelfinger entgegen.

„Einbildung ist auch ne Bildung“ murrte er während er hinters Lenkrad kroch.
 

Während der ganzen Fahrt dachte Ruki über das Unmögliche nach. Schlief Reita mit dem Ding um seine Nase? Oder hatte er mehrere davon? Wahrscheinlich, weil irgendwann mussten die ja wohl auch in die Wäsche. Hatte er es sich im Rekordtempo umgeknotet bevor Ruki im 2. Stock angelangt war? Das wäre eine Möglichkeit. Aber wo hatte er es so schnell her? Hingen welche von den Dingern an der Garderobe?
 

„Pass auf“ brüllte es neben ihm und Ruki trat reflexartig auf die Bremse ehe er die rote Ampel bemerkte und aufstöhnte bevor sein Kopf aufs Lenkrad knallte.

„Bring mich nicht um“ motzte Reita los und Ruki murrte nur.

„Du bringst mich um meinen geheiligten Schlaf, du bist schuld“

„Also magst du mich doch“

„Du leidest unter Wahnvorstellungen ReiRei“ murrte Ruki nur ehe er wieder anfuhr und die Plattenfirma ansteuerte.
 

„Was machen wir hier?“

„Schon vergessen? Du sollst für Miyavi auf dessen neuem Album den Bassist mimen“

Eine Weile verging in Stille

„Soll das heißen ich kann nicht Bass spielen?“ knurrte Reita und starrte den Kleinen an während sie sich auf den Weg zum Eingang machten.

„Hab ich nie gesagt“

„Aber du hast es gedacht“

„Wie wäre es wenn du arbeitest und aufhörst mir irgendwelche absurden Dinge zu unterstellen“

Allerdings hatte Ruki das wirklich gedacht, aber das musste Reita ja nicht wissen. Was er nicht weiß macht ihn nicht heiß, sagte man doch so schön.
 

Kaum waren sie im Studio angekommen ließ Ruki sich auf eines der Sofas fallen und Reita freie Bahn, bei was auch immer.

„Was hast du denn für nen PR-Agenten? Dein Boss muss dich ja ganz schön hassen“ kams von Maya dem Gitarristen von Miyavi.

„Wieso?“

Reita hatte nicht die geringste Ahnung was Maya ihm gerade mitteilen wollte. Und irgendwie wollte er es auch gar nicht so genau wissen.

„Also bitte, kein Mensch würde sich Takanori freiwillig aussuchen. Der Junge hat ne Schraube locker wenn du mich fragst“

„Und wenn du mich fragst solltest du ganz schnell die Klappe halten bevor ich meine gute Erziehung vergesse. Ruki ist ein toller PR-Agent. Man sollte die Schnauze halten wenn man keine Ahnung hat wovon man spricht“ knurrte Reita ungehalten zurück und registrierte erfreut das Maya sich in eine andere Ecke verzog.
 

Allerdings registrierte er auch das Ruki ihn mit hochgezogenen Augenbrauen musterte.

Verdammt, der musste auch alles mitkriegen. Wenn der Bassist es sich so genau überlegte, war Ruki wirklich irgendwie wie seine Mutter. Die bekam nämlich auch immer alles mit, was sie nicht mitbekommen sollte.

Er tat es mit einem Schulterzucken ab und drehte Ruki den Rücken zu. Besser wenn er ihn nicht die ganze Zeit angaffen musste. Dieser Pulli machte ihn noch wahnsinnig, er wollte ihn haben, auch wenn er ihm vermutlich gar nicht stand.

Insgeheim fragte er sich wo Ruki dieses Teil herhatte. Das sah an ihm schon fast aus wie ein Kleid. Ein sehr durchsichtiges Kleid, aber immerhin ein Kleid.
 

Die Aufnahmen verliefen besser als gedacht. Er verspielte sich nur einmal ganz am Anfang und Maya ließ ihn in Ruhe. Vor allem aber ließ er Ruki in Ruhe.

Reita konnte Ruki nicht sonderlich gut leiden, er war ein Sklaventreiber und hatte ein riesiges Ego. Aber irgendeine gute Seite musste er doch haben. Er hatte ihm Kaffee mitgebracht.
 

Der PR-Agent langweilte sich währenddessen zu Tode und tauschte einige SMS mit Uruha aus. Zuerst ging es nur um die Fotos von gestern, aber nach guten 10 Minuten ging es um diese Sandförmchen die Reita im Kindergarten entwendet hatte.

Warum Uruha sich darüber immer noch aufregte war ihm ein Rätsel, aber der Fotograph war schon immer nachtragend gewesen.

Also wunderte es den Kleinen auch nicht sonderlich das er sich sogar noch an die Farbe der Förmchen erinnern konnte.
 

„Wir können gehen“ wurde er informiert und als er aufsah blickte er direkt in Reitas Gesicht das mehr als gestresst ansah.

Irgendwie wollte Ruki gar nicht wissen was los war, aber Reita sprach es sofort aus, kaum das die Tür des Studios hinter ihnen zu war.

„Dieser Maya geht mir jetzt schon auf den Sack“

„Warum?“ fragte der Agent einfach mal höflichkeitshalber zurück und steckte sich schon im Gebäude – trotz des strikten Rauchverbots – eine Zigarette an, ehe sie ins Freie traten.

„Dem seine Sprüche allein schon bringen einen auf die Palme. Sag mir jetzt bitte nicht das hat dir nichts ausgemacht?“ murrte er.
 

„Nein, hat es nicht. Aber es war ja so süß von dir mich zu verteidigen wie ein armes, wehrloses Schulmädchen“ flötete Ruki mit einer großen Spur Sarkasmus und verdrehte hinter seiner Sonnenbrille die Augen.

„Machst du dich gerade über mich lustig?“ motzte Reita ihn auch gleich an und Ruki blieb gar nichts anderes übrig als zu lachen, ehe er rückwärts vor ihm her ging.

„Würde ich nie tun. Ich fand es irgendwie nett“

„Sag mal Takanori, lügst du mich gerade an?“

„Erstes ja, zweites nein. Und hör auf mich so zu nennen“ murrte der Kleinere von Beiden und Reita nahm es einfach hin. Er konnte schon verstehen warum Ruki seinen richtigen Namen hasste. Ihm und Kai ging es ja auch nicht anders. Wobei Kai das größere Problem hatte mit seinem Namen.
 

„Und wenn ich nicht aufhöre?“ stichelte er trotzdem nach und Ruki streckte ihm die Zunge raus, was ihm die Augenbrauen in die Höhe trieb. Für so kindisch hatte er den Kleinen eigentlich nicht gehalten.

„Dann nenn ich dich nur noch Aki-chan“

„Ich hör auf“ stellte Reita fest und erntete ein leises Lachen von Ruki während dieser sein Auto aufschloss und hinein kroch.

„Wir fahren jetzt noch in die Agentur, weil Kai irgendwas will. Und danach hast du Feierabend, bis zur Party heute Abend“

„Welche Party?“

„Die Betriebsparty du Pflaume“
 

Reita konnte sich zwar nicht an eine solche Party erinnern, aber Ruki schien seinen Terminplaner sowieso besser zu kennen als er selbst. Irgendwann würde der Tag kommen an dem er sich noch in seinem Kleiderschrank besser auskannte als er selber, dachte er mit einer Spur von Sarkasmus.

„Wo zur Hölle hast du eigentlich diesen Pulli her?“

Es war ja nicht so als ob er sich dafür interessieren würde, aber wissen wollte der Bassist es schon. Er wollte auch so einen, auch wenn er da drin bestimmt komplett scheiße aussah. Musste ja keiner sehen.

„Von meiner Oma“ antwortete Ruki auch prompt und von Reita kam ein höchst intelligentes „Hä?“ zurück.

„Sie hat ihn mir gestrickt“

„Achso“
 

Nach einer Weile der absoluten Stille schielte Ruki seinen Beifahrer von der Seite her an und runzelte die Stirn.

„Ich bin mir nicht sicher ob dir so was steht“ stellte er dann fest.

„Ich hab nie behauptet einen zu wollen“

„Lügst du mich gerade an?“

„Ja“ kam die Antwort und Reita grinste leicht.

Wenn man es genau nahm machte ihm das Geplänkel zwischen ihm und Ruki schon irgendwie Spaß. Wenn der Kleine nur nicht genauso stur gewesen wäre wie er selber.

Schauspielkunst

Thanks...

@Chirisu: Danke das du es liebst *______* Das ehrt mich so. Mein Humor? xD Na wenn du das sagst, dann glaub ich dir das ^^

@Murai_Naoyuki: Die letzten werden die Ersten sein, oder so ähnlich xDD Ja, ja die Minuten vergehen. *looooolz* Toll das du das Kapitel toll findest xDD

@InspiriedOfMusic: Du musst nicht traurig sein, wenn das Kapitel zuende ist o.o Es kommt ein neues, zumindest solange bis die FF abgeschlossen ist O_o Danke das du meinen Humor auch genial findest xDD

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Ruki hielt vor dem Agenturgebäude und starrte aus der Windschutzscheibe ehe er einen tiefen Seufzer losließ und sich aus dem Auto bewegte. Eigentlich hatte er gar keine Lust ein Gespräch mit Kai zu führen. Eigentlich hatte er gar keine Lust zu reden, da er sich auf sein Bett gefreut hatte. Zumindest das er dieses solange beanspruchen konnte bis er sich für diese dämliche Party fertig machen musste. Aber daraus wurde Dank Kai ja nichts, und er hatte auch vor ihm das sehr deutlich klar zu machen.
 

Der Kleine lief die Treppen hoch, da er einfach keine Lust auf den Fahrstuhl hatte, und merkte erst nach einigen Minuten dass es hinter ihm ziemlich still war, weswegen er sich einfach umdrehte.

Reita hatte das natürlich nicht kommen sehen und rannte prompt in ihn hinein, was sie Beide schmerzerfüllt aufstöhnen ließ. Während Ruki sich den Kopf rieb, rieb Reita sich den Brustkorb.

„Du bist still“ stellte der Kleinere dann nüchtern fest und Reita hob irritiert eine Augenbraue.

„Du siehst aus als ob du mich verprügeln würdest wenn ich was sage“ gab er deswegen als Antwort.

Ihm war ihre Auseinandersetzung gestern im Fahrstuhl noch lebhaft in Erinnerung geblieben. Die Stelle wo sein Agent ihn gebissen hatte, hatte sich blau verfärbt und tat auch dementsprechend weh. Noch mal wollte er das sicher nicht ausprobieren.
 

Zwar verstand der Agent noch nicht was Reita mit seiner Aussage meinte, aber er nahm sie einfach hin, drehte sich um und stampfte weiter zu Kais Büro wo er einfach die Tür aufriss und hinein ging.

Nicht mal Reita hätte sich so einen Auftritt bei Kai getraut, aber Ruki schien so überall seine Privilegien zu haben. Erst Kai und dann auch noch Uruha. Wie er das hinbekam wollte er auch mal gerne wissen, aber vielleicht lag es auch einfach nur daran, das Ruki entweder den Eindruck machte super niedlich zu sein oder ein Kampfzwerg.
 

„Ihr seid da, wie wundervoll“ flötete Kai und grinste die Beiden extrabreit an.

Reita ließ sich einfach auf den Stuhl gegenüber vom Schreibtisch fallen und harrte dem aus was da kommen möge. Er hoffte dass es nicht noch eine böse Überraschung war.

„Eine ganz einfache Frage: Was willst du?“ kams von Ruki und Kai wandte seine Aufmerksamkeit ihm zu während sein Grinsen noch eine Spur breiter wurde.

„Du hast Kouyou Takashima dazu gebracht die Fotos von Reita zu machen. Wie?“ kam die scheinheilige Frage und Ruki setzte ein engelsgleiches Lächeln auf, das Reita wenn er ehrlich war nicht nur dezent Angst machte. Das war ja schlimmer als der bösartige Gesichtsausdruck.
 

„Es gibt Dinge aus meinem Leben die du in deinem Leben gar nicht wissen willst“ flötete Ruki dann und lächelte breit.

Kai lächelte zurück.

„Ähm…Jungs?“ fragte Reita nach gefühlten zwei Stunden in die Runde und die Aufmerksamkeit Beider wurde ihm sofort zuteil. Das was er daran unheimlich fand war, das sie immer noch lächelten.

„Hört auf damit“ stöhnte er dann und wenigstens Ruki nahm sein Pokerface wieder an, was ihn ja schon glücklich machte.
 

„Was gibt’s eigentlich?“ fragte Reita dann an Kai gewandt der sein Gesicht auch wieder in seinen Normalzustand brachte. Zwar grinste er immer noch, aber das war allgemein ja normal.

„Ich wollte nur wissen wie ihr Beide zu Recht kommt“

Innerlich fragte sich Ruki ob er eigentlich das Arschloch vom Dienst war. Wegen so einer beschissenen Frage hielt er ihn vom Schlafen ab. Wenn er nämlich nicht bald Schlaf bekam, würde er entweder ausrasten oder aussehen wie ein Zombie. Die erste Möglichkeit gefiel dem Miniagenten am besten.
 

„Scheiße“ kam es von ihm während Reita synchron „Gut“ sagte.

Beide sahen sich einen Moment lang an ehe Ruki „Gut“ sagte und Reita wieder synchron „Scheiße“.

„Ja was denn nun?“ fragte Kai nach einer Weile misstrauisch und zog die Augenbrauen zusammen.

„Kommt auf die Situation an“ beeilte sich Reita zu sagen und Ruki nickte nur zustimmend.

Reita hatte keine Lust einen anderen Idioten vor die Nase gesetzt zu bekommen, da war Ruki ihm um einiges lieber. Der Kleine hatte wenigstens nicht die Neigungen ihn zu irgendwelchen Dingen zwingen zu wollen, oder zumindest war ihm irgendwas dergleichen noch nicht aufgefallen.

Ruki hingegen wollte Reita einfach schützen. Auch wenn dieser schon etwas länger mit Kai befreundet war, hatte Kai, als er Ruki gebeten hatte Reita zu übernehmen, doch angedeutet diesen sonst vor die Tür zu setzen. Und Rukis Meinung nach war Reita einfach zu begabt um zu einer minderwertigen Agentur kriechen zu müssen um einen neuen Vertrag zu bekommen. Somit wusch eine Hand die andere.
 

„Welche Situation?“ wurde von Kai auch gleich misstrauisch nachgefragt.

„Ich finde ja ihm stehen Rollkragenpullover, aber er ist da irgendwie anderer Meinung“ sprang Ruki wieder ein und zuckte gleichgültig mit den Schultern.

„Du besitzt Rollkragenpullover?“

Kai sah Reita entgeistert an und dieser machte es Ruki einfach nach und zuckte mit den Schultern.

„Ein paar“ kam die Antwort, auch wenn das eine glatte Lüge war.

„Ruki hat dann definitiv Recht“

„Siehst du, ich habs dir doch gesagt“
 

Nachdem die Beiden wieder entlassen waren und die Tür zu Kais Büro wieder zu atmete Reita erleichtert aus.

„Dein Schauspieltalent ist wirklich nicht zu übertreffen“

Ruki grinste nur und gab ein „Gleichfalls“ von sich ehe er anfing sich in Richtung Fahrstuhl zu bewegen.

„Ich fahr dich jetzt nach Hause und wir hol dich um 20 Uhr wieder ab für die Party“ kams dann und der Bassist nickte nur während er mit seinem persönlichen Kampfzwerg den Fahrstuhl betrat.
 

Die Fahrt zu Reita nach Hause verlief schweigend, weil keiner von Beiden irgendwas sagen wollte. Der Bassist überlegte sich was er am Abend anziehen sollte und Ruki war in Gedanken schon in seinem Bett.

Nachdem er und sein Schützling sich verabschiedet hatten, fuhr er ans andere Ende der Stadt, wo er eine kleine Wohnung besaß und schlurfte die Treppen in den 4. Stock hoch ehe er total erledigt samt Klamotten einfach ins Bett fiel und auch sofort einschlief.
 

~*18 Uhr*~
 

Während Ruki noch schlief, stand Reita vor seinem Kleiderschrank und blickte ziemlich ratlos hinein. Er hatte immer noch nicht die geringste Ahnung was er anziehen sollte. Nicht nur das es ihn wurmte, wenn er einfach in Jeans und Shirt dort auftauchte, würde ihm Kai aller Wahrscheinlichkeit nach den Kopf abreißen. Zumindest schätzte er ihn so ein. Agenturpartys waren für Kai so was Ähnliches wie Familientreffen, und da zog man sich halt ordentlich an.

Aber was war ordentlich? Der Bassist besaß gerade einmal einen einzigen Anzug und den hatte er zuletzt bei einer Beerdigung getragen, wo er die Person noch nicht mal gekannt hatte. Es war der Großonkel seiner damaligen Freundin gewesen, und sie hatte ihn förmlich erpresst mit ihr zu der Beerdigung zu gehen.
 

Hätte Reita Freunde gehabt, hätte er einen von ihnen anrufen können um zu fragen was er anziehen sollte. Aber da er keine hatte, war diese Option auch schon mal auf Eis gelegt. Und Ruki wollte er nicht anrufen, denn diese würde zu der Überzeugung gelangen, dass er wirklich nichts alleine geregelt bekam und das wollte er dann doch nicht.
 

Er beschloss erst einmal unter die Dusche zu gehen und sich währenddessen damit zu beschäftigen was er am besten anzog.

Gesagt getan, aber nach der Dusche wusste Reita auch nicht mehr als zuvor auch.

Nämlich nicht das Geringste, weswegen er einfach eine schwarze Hose und ein schwarzes, kurzärmliges Hemd aus seinem Schrank zog, und es dabei beließ. Wenn man seine Chucks und die locker sitzende, weiße Krawatte wegrechnete.
 

Als er auf die Uhr sah, stellte er erschrocken fest, dass es bereits 20:15 Uhr war. Allerdings fiel ihm im selben Moment auf, dass Ruki nicht da war, und eigentlich war der Kleine pünktlich. Zumindest ging er davon aus, da er das letzte Mal komplett pünktlich vor der Tür stand.

Da Ruki um halb neun immer noch nicht da war, beschloss er Kai anzurufen und ihn nach der Adresse seines Agenten zu fragen
 

„Warum willst du seine Adresse?“ kams ihm auch gleich entgegen und er rollte genervt mit den Augen.

„Ich wollte ihn abholen, aber irgendwie hab ich den Zettel verschmissen du er geht nicht ans Handy. Wahrscheinlich läuft er schon Amok“ log Reita wieder und hatte auch ein schlechtes Gewissen. Allerdings war diese Lüge besser als verlauten zu lassen dass er vermutete sein Agent läge tot in der Wohnung.

Nachdem er die Adresse hatte sprintete er auch runter zu seinem Wagen – einem schwarzen Peugeot 207 SW – und fuhr los. Ihm war nie auch nur die Idee gekommen das Ruki am anderen Ende der Stadt wohnen könnte. Das hieß nämlich das Ruki erst mal zu ihm fuhr, nur um dann wieder zurück zu fahren, da die Agentur ca. 15 Minuten von Rukis Wohnung entfernt lag.
 

Der Bassist fand den Wohnblock auch relativ schnell und stellte sein Auto davor ab ehe er ausstieg und ihn erstmal musterte. Es sah nicht unbedingt so aus, als würden hier gut betuchte Leute wohnen, da der Putz schon leicht abbröckelte. Aber wirklich verwahrlost war es auch nicht, weswegen er einfach die Treppen in den 4. Stock nahm und sich fragte was für einen Nachnamen Ruki eigentlich besaß.

Nachdem er an zwei falsche Türen geklopft hatte war ihm klar, dass Nummer 3 die richtige sein musste. Mehr waren auf dieser Etage auch nicht.

Allerdings machte ihm niemand auf, was ihm dann doch Sorgen bereitete. Vielleicht lag Ruki ja doch tot in seiner Wohnung.
 

„Ruki? Ruki! Mach die Tür auf! Bist du tot?“ rief er und hämmerte mit der Faust gegen die Türe, was sogar bewerkstelligte das der Kleinere – alarmiert durch den Lärm – aufwachte und sich desorientiert umsah.

Nachdem er festgestellt hatte dass der Lärm von seiner Haustüre kam schlurfte er zu eben jener um dem Idioten, der davor stand, klar zu machen dass er ihn töten würde. Langsam und qualvoll.

Gerade als er die Türe öffnete flog ihm auch schon Reita entgegen und beförderte sie Beide auch gleich auf den Fußboden, der nicht annähernd so weich war wie er aussah.

„Reita?“ fragte Ruki nach ein paar Sekunden der Stille geschockt und sah den auf sich Liegenden fragend an.

„Was zur Hölle machst du da?“

„Ich wollte die Tür eintreten nachdem ich gedacht habe du wärst tot“ kams zurück und Ruki runzelte die Stirn.
 

„Wieso sollte ich tot sein? Und woher weißt du wo ich wohne? Und vor allem, geh endlich von mir runter“ murrte der Kleine und ließ sich von Reita aufhelfen nachdem dieser aufgestanden war um die Haustüre zu schließen.
 

„Ich weiß es von Kai, und da du nicht um 20 Uhr da warst – auch nicht um halb neun – dachte ich eben du wärst tot“ murrte Reita und Ruki nickte nur ehe er erstarrte.

„Wie spät ist es?“

„21:30 Uhr“ antwortete Reita und auf einmal war Ruki weg, man hörte nur noch die Badtür knallen.

Während Ruki sich im Rekordtempo im Bad bewegte latschte Reita durch die Wohnung und nahm alles genau unter die Lupe. Erst mal weil ihm langweilig war und dann, weil er es ziemlich interessant fand wie Ruki so lebte.

Zu seinem Erstaunen fand er nirgendwo Fotos, nur im Schlafzimmer standen zwei. Auf einem konnte er Ruki und Uruha erkennen, aber bevor er sich dem zweiten Foto zuwenden konnte stand Ruki auch schon nur mit einem Handtuch um die Hüften im Zimmer und hob fragend eine Augenbraue.
 

„Umdrehen“ war der einzige Kommentar und Reita machte auch einfach brav das was von ihm verlangt wurde und drehte sich zur Wand, wo er eben diese anstarrte, während er hinter sich das Geraschel von Kleidung wahrnahm.

„Fertig“ kam es wieder hinter ihm und er drehte sich vorsichtig um. Denn wenn Ruki doch noch nicht fertig war wollte er keine Lampe über den Kopf gezogen bekommen.

Ruki überraschte ihn doch immer wieder. Der Kleinere trug eine schwarze Schlaghose, irgendwelche Plateauschuhe mit Ketten dran und wie er selbst ein kurzärmliges, schwarzes Hemd. Nur eben ohne die Krawatte.
 

„Kai wird uns töten oder?“ fragte Reita während Ruki sich seine Tasche schnappte und dieser schüttelte nur den Kopf.

„Ich denke nicht“

Damit gab sich Reita einfach zufrieden und folgte seinem Agenten aus der Wohnung.

„Wir fahren mit meinem Wagen“ stellte er dann fest und Ruki gab nur ein „Okay“ von sich, womit Reita auch nicht gerechnet hätte.

„Du hast nen Arschtoaster oder?“ fragte er und Reita musste grinsen. Er benutzte dieses Wort für seine Sitzheizung auch ziemlich oft.

„Hab ich“ stellte er dann fest und schloss seinen Wagen auf.

Die Party

Thanks...
 

@ Ruki-sama: Freut mich das dir das letzte Kapitel gefallen hat ^___^

@ Snaked_Lows: Siehst du? Ich kann Gedanken lesen xD Du denkst an meine FFs und es geht weiter *looool*

@ InspiredOfMusic: Schön das es dir gefällt ^____^ Joah, ich habs mir nochmal durchgelesen und den Satz fand sogar ich geil *lach* Reita ist irgendwie..leicht wie ich *lach* So...Freundelos *lol* Aber ob er Rukis Freunde wohl haben wollen würde? Wahrscheinlich eher nicht xDDD
 

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Nachdem Reita das Auto aufgeschlossen hatte ließ Ruki sich auf den Beifahrersitz fallen und schnallte sich an. Eigentlich fuhr er nicht so gern als Beifahrer, aber er fühlte sich auch nicht sonderlich in der Lage selbst hinterm Steuer zu sitzen. Und so wie Reita sich über seinen Fahrstil beschwert hatte, ging er stark davon aus dem dieser zivilisiert fuhr.
 

Der Bassist startete den Wagen und während der ganzen Fahrt wurde kein Wort gewechselt. Reita wusste nicht was er sagen sollte und Ruki driftete in seiner Gedankenwelt umher, weswegen er es sowieso nicht gemerkt hätte, wenn jemand mit ihm gesprochen hätte.

Das Agenturgebäude kam auch relativ schnell in Sicht, aber wie sollte es auch anders sein, wohnte Ruki doch nur ein paar Minuten davon entfernt.

Nachdem er den Wagen abgestellt hatte stupste er Ruki gegen den Arm was diesen hochfahren ließ ehe er sich verwirrt umsah.

„Wir sind da“ erklärte Reita überflüssigerweise und Ruki nickte nur ehe er ausstieg und sich einmal streckte.
 

Kaum das sie die Lobby betreten hatten hingen auch schon alle Blicke auf ihnen was Reita die Augenbrauen zusammenziehen ließ.

„Warum glotzen die uns so an?“ fragte er Ruki leise, doch von dem bekam er keine Antwort.

Langsam aber sicher machte Rukis Verhalten im Sorgen. So ruhig hatte er den Kleinen noch nie erlebt, und er war eigentlich auch nicht scharf drauf gewesen.

Wenn er es sich richtig eingestand, dann mochte er den Ruki der die ganze Zeit dumme und schlagkräftige Sprüche vom Stapel ließ und andere schon mit einem Blick zum schweigen bringen konnte einfach lieber. Der Ruki der gerade neben ihm herlief war einfach zu ruhig und wenn Reita sich nicht täuschte fühlte er sich auch ziemlich unwohl. Woran das lag, war eine andere Frage, auf die Reita aber trotzdem gern eine Antwort gehabt hätte.
 

„Was will der denn hier?“

Reita drehte sich automatisch in die Richtung aus der, der Kommentar kam und bemerkte zu seiner nicht gerade positiven Überraschung dass die meisten Leute Ruki anstarrten und nicht ihn. Zu allem Überfluss tuschelten sie auch noch nicht gerade leise und einige zeigten auch mit dem Finger auf ihn, was Reita die Zähne zusammenbeißen ließ. Wenn er hier Radau veranstaltete würde ihn Kai ziemlich schnell abschießen, zumindest war das seine Vermutung.

Sein Blick schweifte wieder zu Ruki dessen Unwohlsein sich anscheinend in andere Sphären ausweitete und aus Reflex griff er einfach nach der Hand seines Agenten was diesen dazu veranlasste ihn anzustarren als käme er vom Mond. Seine Augen glichen auch irgendwie von der Größe her einem Suppenteller.
 

Reita beschloss lieber nichts zu sagen, da sowieso nichts Intelligentes seinen Mund verlassen hätte und zog Ruki einfach hinter sich her in den Saal in dem die eigentliche Party lief. Ihm gefiel es nicht im Geringsten das alles einen Agenten so komisch anstarrten. Zwar kam er auch nicht gut mit dem Kleinen klar, aber es ging hier ums Prinzip.

„Reita, ich bin kein Kleinkind“ murrte es hinter ihm und er knurrte nur was dem kleinen Blonden die Augenbraue heben ließ. Warum sein Schützling jetzt so miese Laune hatte begriff er nicht wirklich. Und irgendwie wollte er das auch gar nicht.
 

Im Saal angekommen ließ Reita die Hand des Anderen wieder los und vergrub sie in der Hosentasche ehe er sich umsah und sich fragte wieso er sich das eigentlich antun musste.

„Trinken wir was“ beschloss Ruki und deutete auf einen Tisch in der Ecke ehe er Reita fragte was dieser trinken wollte. Nachdem er dessen Antwort zur Kenntnis genommen hatte schlurfte er zur Bar während Reita sich an dem Tisch niederließ und die Leute betrachtete.

Die Szenerie in der Lobby ließ ihm keine Ruhe und er hätte am liebsten irgendwen angebrüllt, ließ es aber doch lieber bleiben. Kai würde nicht begeistert sein und Ruki würde ihn wahrscheinlich leiden lassen, und das wollte er nicht ausprobieren.
 

Ruki kam keine 10 Minuten später mit den Getränken zu ihm zurück und der Bassist rutschte damit sein Agent sich neben ihn hocken konnte, was diesen zwar eine Augenbraue heben ließ, er sich aber trotzdem setzte.

Eigentlich hätte er sich ja auch gegenüber hinsetzen können, wie das normale Menschen so taten, aber sein Bassist war anscheinend anderer Meinung.

„Wann können wir wieder gehen?“ kam die Frage und Ruki guckte Reita etwas irritiert an ehe er die Schultern zuckte.

„Ein paar Stunden müssen wir schon bleiben. PR und so nen Scheiß“ antwortete er wahrheitsgemäß, auch wenn er am liebsten „Jetzt“ gesagt hätte.
 

Die Beiden saßen vielleicht genau eine halbe Stunde da und starrten und schwiegen vor sich hin, ehe ein Schatten auf sie fiel und sie automatisch zu dem Besucher blickten.

Ruki verzog kaum merklich das Gesicht, auch wenn er am liebsten seinen Gefühlen Ausdruck verliehen und in die Ecke gekotzt hätte.

„Das du dich überhaupt noch hierher traust“ grinste die Person den Kleinen an und Reita fragte sich was Ruki eigentlich jemals getan hatte das ihn alle in der Agentur entweder für ein Arschloch hielten oder auf ihn herabblickten. Er kapierte das nicht wirklich, aber irgendwann würde er dahinter kommen.
 

„Ganz ehrlich Hitsugi? Es geht dich einen Scheiß an was ich wo, wie und warum mache“ knurrte der Agent und Reita rückte automatisch ein kleines Stück von ihm ab. Der Ton erinnerte ihn stark an das Fotoshooting, wo Rukis Stimme einfach nur eiskalt gewesen war.

„Du solltest lieber aufpassen, sonst…“

„Sonst was?“ knurrte Reita und fing sich einen warnenden Blick von Ruki ein, ehe er dessen Hand auf seinem Oberschenkel hatte. Anscheinend wollte er dass er sitzen blieb, weil er registriert hatte das der Bassist kurz davor war aufzustehen und dem Typen Schmerzen zu zufügen.

„Sonst könnte es sein das ich dein kleines Geheimnis ausplaudere“

Ruki verzog seine Lippen zu einem Grinsen und stützte sein Kinn auf die freie Hand.

„Verzieh dich“ knurrte es hinter Hitsugi und Reita fragte sich wie viele Leute sich hier eigentlich einmischten. Als er die Person allerdings erkannte musste er zugeben dass er damit nicht gerechnet hatte.

„Aber Ni~ya…“

„Jetzt“ knurrte der andere Bassist und es wurde sogar auf ihn gehört.
 

„Du sollst nett zu deinen Bandmitgliedern sein“ grinste Ruki dann und machte dem Bassisten Platz, während er seinem Bassisten fast auf dem Schoß saß.

„Ich halte ihn für meinen personifizierten Albtraum und das größte Arschloch der Erde. Ich will nicht nett zu ihm sein“ murrte der Schwarzhaarige und ließ sich mit seinem Drink auf die Bank fallen.

Reita beschloss gar nichts zu sagen. Er hatte mit den Leuten hier allgemein sowieso nichts zu tun.
 

„Und das Gerücht stimmt also, das du jetzt der Agent von Reita bist“ grinste der Mittlere dann und sah zu Reita.

„Glückwunsch. Wenn man einen guten Agenten findet dann ist es Ruki“

„Das ist das erste Mal das ich höre das Ruki gut ist“ stellte Reita dann trocken fest und Ni~ya brach in Gelächter aus.

„Ich darf das mit Stolz und Recht behaupten, immerhin kenn ich ihn ja schon länger. Zwar nicht so lange wie Uruha, aber doch schon länger…das ist jetzt etwas verwirrend, aber du weißt was ich meine“

Reita konnte über den Redeschwall nur leicht grinsen, vor allem weil der andere Bassist so schnell redete das er sich selbst schon fast nicht mehr folgen konnte.

Ruki verabschiedete sich kurz um aufs Klo zu gehen und Reita sah die ultimative Chance etwas über seinen Agenten raus zu kriegen.
 

„Und wie lange kennst du ihn jetzt schon?“

„Öhm…seit der Mittelschule. Wir waren damals zusammen in der Gang“ erklärte der Blonde und stocherte mit dem Schirmchen in seinem Drink die Kirschen runter, die gleich wieder auftauchten.

„Eine Gang?“ Reitas Gesichtsausdruck war anscheinend genauso ungläubig wie er sich anfühlte.

„Ja, weißt du das nicht? Ruki war früher Anführer der ‚Cross Angels’. Ich bin damals eigentlich nur beigetreten, weil ich unbedingt in seiner Nähe sein wollte. Nennen wir es Jugendschwärmerei“ grinste der Bassist und Reita nickte verstehend. Er konnte sich schon ungefähr vorstellen was Ni~ya mit ‚Jugendschwärmerei’ meinte. Er war total verknallt in den Kleinen gewesen.
 

„Seine Familie war bestimmt nicht begeistert“ schloss er einfach.

Welche Familie war schon begeistert wenn ihr Sohn Anführer einer Gang war? Bestimmt keine, es sei denn er war Anführer vom Kirchenchor.

„Ich hab keine Familie“ kams dann und Reita sowie Ni~ya zuckten zusammen. Reita, weil er Ruki nicht kommen gehört und gesehen hatte und Ni~ya, weil er das Gefühl hatte das Ruki nicht begeistert darüber war, dass Reita irgendwas über ihn wusste.

„Plaudertasche“ murrte der Agent nur und wuschelte ihm kurz durch die Haare. „Und übrigens wirst du verlangt, dort“ damit deutete er auf die Bar und der Andere verdrehte die Augen ehe er aufstand.

„Mein Meister ruft, ich muss zurück in die Hölle. Viel Spaß euch noch“

„Glaub mir, irgendwann wirst du deine Liebe zu ihm schon noch entdecken“ lachte Ruki und erntete einen Mittelfinger.

„Und ich kann meine Tomatensuppe teilen wie Moses das rote Meer“ lachte er dann ehe er sich zu seiner Band begab, und Reita Ruki anstarrte.
 

„Du weißt es“ stellte Ruki dann fest und von Reita kam ein hastiges „Ich weiß von nichts“ was ihm einen Schlag gegen den Oberarm einbrachte.

„Das Lügen üben wir noch mal“ grinste der Kleine dann und nahm einen Schluck von seiner Cola.

Reita schwieg und betrachtete Ruki stattdessen lieber aus dem Augenwinkel. Tief in seinem Inneren fragte er sich ob Ni~ya Ruki immer noch liebte, oder ob das inzwischen vorbei war. Danach fragte er sich was ihn das überhaupt interessierte.
 

„Könntest du bitte aufhören mich so von der Seite anzustarren?“

„Du merkst wirklich alles“ murrte Reita in sein Nasenband während sein Agent vor sich hingrinste. „Pseudomutter und so“ kam die Antwort und Reita musste gegen seinen Willen lachen.

Irgendwie schaffte es Ruki immer seine Laune zu bessern, woran auch immer das lag.

„Da kommt das Objekt unserer Begierde“ informierte ihn der Kleine dann und Reita folgte seinem Finger wo er Kai auf sie zu rennen sah.

Bestimmt bekamen sie gleich einen Anschiss das sie zu spät gekommen waren. Weil auch Kai entging nichts.

„Das müsst ihr hören“ rief er ehe er sich auf die Bank gegenüber von ihnen fallen ließ.

„Ich hab den perfekten Auftrag für dich“
 

Weder Ruki noch Reita ahnten Gutes bei dem Grinsen das Kai an den Tag legte.

Er strahlte ungefähr soviel Verstrahlung aus wie zwei Hiroshima Bomben.

Special Chapter 1 - "Angel of mine"

Thanks...
 

@ Toffelchan: ^______^ Freut mich das es dir so gefallen hat. Natürlich erfährst du irgendwann noch alles von Ruki xDDD Und ich schreib dich jetzt an wegen den Kapiteln xDD

@ [[nspiredOfMusic]]: Das Gehemnis von Ruki muss wohl noch ne Weile warten xDDD Aber in bestimmten Kapiteln kommt immer mehr von ihm ans Licht ^___^

@ Ruki-sama: Wie gesagt...Geduuuuuuld xDDD Lesen, Fan bleiben..und Geduld xDD
 

Umfrage: Ich wurde gefragt ob ich eine Sidestory zu dieser FF schreibe. Und zwar über Rukis Leben in der Gang aus seiner Sicht erzählt. Sagt mir doch mal was ihr davon haltet^____^
 

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Eigentlich sollte man denken das ein Mensch mit meiner Herkunft eigentlich nichts mit Leuten zu tun hat die, die ganze Zeit mit der Polizei, Schlägern oder Dealern zu tun haben.

Das dachte ich früher auch, bis ich durch Zufall Ruki traf.
 

Obwohl mein Vater eine PR-Agentur besaß und wir ziemlich viel Geld hatten, bestand ich darauf auf eine staatliche Schule zu gehen und somit auch allen Pflichten nachzugehen die ich dort bekam, wie eben ein Praktikum zur Berufsfindung.

Mein Vater war alles andere als begeistert als ich ihm mitteilte dass ich mein Praktikum bei der Polizei in Kabukichô machen wolle. Ausgerechnet dem Rotlichtviertel in Tokio.
 

An meinem 3. Tag im Praktikum lernte ich Ruki kennen. Obwohl kennen lernen wahrscheinlich die falsche Umschreibung dafür ist. Ruki wurde von zwei Beamten in die Wache getragen, während er strampelte und einen der Polizisten mit seinem Springerstiefel übel im Gesicht erwischte, so dass dieser loslassen musste. Als ich um Hilfe gebeten wurde diesen kleinen, aber anscheinend ziemlich kämpferischen Menschen zu bändigen war der erste Satz den ich von ihm hörte „Ein Waschlappen, na super“
 

Ich gebe zu das ich damals genauso wie heute leicht verweichlicht aussah und es auch war. Mit Sport konnte ich nichts anfangen, da es mir alleine keinen Spaß machte, und Rukis Satz verletzte mich doch irgendwie.

Umso unerfreuter war ich als mir aufgetragen wurde vor seiner Zelle sitzen zu bleiben und auf ihn aufzupassen. Laut meines Vorgesetzten hatte er es schon des Öfteren geschafft einfach das Schloss zu knacken und zu verschwinden.
 

Während ich also stundenlang vor seiner Zelle saß und er mit seinem Handy rum hantierte hatte ich genügend Zeit ihn mir genau anzusehen.

Damals war Ruki 16 Jahre alt und alles andere als ein normaler Durchschnittsteenager.

Seine Haare waren schon fast weiß blondiert und sein Pony leuchtete in einem knallen pink. Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nie einen Jungen gesehen, bei dem Pink nicht lächerlich aussah, aber meiner Meinung nach war Ruki sowieso komplett anders.

Er trug an diesem Tag ein schwarzes Shirt mit einem komischen Aufdruck, eine Hotpants in schwarz, kniehohe Springerstiefel und eine Lederjacke mit unzähligen Nieten und Schnallen.
 

Das Ruki mich ebenfalls anstarrte merkte ich erst als er mir eine zusammen geknüllte Zigarettenschachtel durch die Gitterstäbe an den Kopf warf und mir einen Blick schenkte der mich auf meinem Stuhl herum rutschen ließ.

„Was starrst du mich so an?“ kam dann auch gleich die Frage und da ich nicht wusste was ich antworten sollte zuckte ich einfach mit den Schultern.

Er kommentierte es damit dass er die Augen verdrehte und mir den Mittelfinger zeigte.
 

„Wie heißt du?“

Die Frage kam aus meinem Mund ehe ich sie aufhalten konnte und ich hätte mich dafür schlagen können. Man hatte mir immerhin eingebläut das man mit den Leuten hier nicht sprach, da sie unberechenbar waren. Auch wenn sie hinter Gittern saßen.

Die Augenbraue meines Gegenübers wanderte nach oben ehe er „Ruki“ antwortete.

Mir war eigentlich klar dass das nicht sein richtiger Name war. Keine Mutter würde ihr Kind so nennen, genauso wenig wie meine Mutter mich jemals freiwillig Kai genannt hätte.

„Kai“ stellte ich mich ebenfalls vor und schwieg wieder. Wie man sich mit jemanden unterhielt der nicht aus der gleichen Gegend kam und der definitiv auch nicht dieselben Interessen hatte, war mir ein Rätsel.
 

„Du kannst gehen, es ist jemand draußen der deine Kaution bezahlt hat. Aber wenn du noch einmal auf die Idee kommst einen der Zuhälter verprügeln zu müssen, dann gibt es keine Kaution mehr“

Ich sah zu meinem Vorgesetzten der sichtlich widerwillig die Tür aufsperrte und sah Ruki breit grinsen.

„Zu dumm was?“ gab er spöttisch von sich ehe er sich an meinem Vorgesetzten vorbei schob und sich seine Tasche packte die auf dem Tisch stand.

„Glaub mir, das ist nicht der richtige Job für dich“ sagte Ruki als er an mir vorbei ging und wie zum Abschied die Hand hob.
 

So war mein erstes Zusammentreffen mit Ruki, und ich dachte eigentlich auch es würde das Einzige bleiben. Und obwohl er mir eigentlich komplett egal sein sollte, dachte ich die folgenden Tage dauernd an ihn. Den Grund wusste ich nicht, aber ich schob es darauf das ich noch nie jemanden begegnet war der so interessant war wie er. Und noch nie jemandem der anscheinend so auf Regeln und Gesetze schiss wie er.
 

Aber wie gesagt dachte ich eben nur ich hätte Ruki einmal gesehen und würde es nie wieder tun. Ich traf ihn 4 Tage später wieder, und ich hatte nicht geahnt wie froh ich darüber sein sollte.

Es war eine halbe Stunde nach Dienstschluss und ich war auf dem Weg nach Hause. Da ich sowieso schon spät dran war, lief ich nicht die mit Leuchtreklame zugekleisterten Straßen entlang sondern durch Seitenstraßen. Es war bereits nach 20 Uhr und um diese Uhrzeit kam man auf den Hauptstraßen überhaupt nicht mehr durch, weswegen ich meine Idee, die Seitenstraßen zu benutzen, genial fand.
 

Es stellte sich als Fehler heraus. Das merkte ich als sich mir 2 Kerle in den Weg stellten gegen deren Schultern, die Breite des Kleiderschranks meiner Mutter, ein Witz war.

In diesem Moment dachte ich mir zum ersten Mal das mein Vater Recht gehabt hatte als er sagte, dass hier nur Kriminelle herum liefen. Und auch Ruki hatte Recht gehabt, indem er mir gesagt hatte, dass das nicht der richtige Job für mich war.

Ich hätte auf sie hören sollen, aber meiner Meinung nach kam meine Einsicht zu spät, als ich die glitzernden Gegenstände in ihren Händen als Messer identifizierte.

Die Grabrede meines Vaters würde bestimmt mit dem Satz „Ich hatte es ihm gesagt, aber er wollte nicht hören“ enden. Und das baute mich auch nicht gerade auf, da ich an meinem Leben hing. Ich lebte gern, auch wenn ich nicht wusste was ich wollte.
 

„Das würde ich nicht tun“

Die beiden Gestalten waren mindestens genauso verwirrt wie ich und blickten sich hektisch um, ehe sie – genauso wie ich – jemanden aus einer Seitengasse treten sahen.

Diesen Jemand identifizierte ich im Licht der flackernden Straßenlaterne als Ruki, und ich hatte eine Scheißangst.

Ruki sah zwar aus als könnte er mehr einstecken als ich, aber er war auch kleiner, was hieß das diese Typen erst ihn und dann mich niedermetzeln würden.
 

„Du…“ kam es von dem linken Schrank und Ruki antwortete mit einem einfachen, schlichten, aber gefährlich klingenden „Ja“.

Ich hatte noch nie gesehen das zwei riesige Gestalten vor einer kleinen und zierlichen wegliefen, aber für alles gab es ein erstes Mal.

Zumindest kam ich zu der Ansicht als die Typen ihre Beine in die Hand nahmen und liefen als hinge ihr Leben davon ab.

Wie sich herausstellte war dem auch so.
 

Ruki beschloss mich noch zum Bahnhof zu begleiten, worüber ich mehr als nur froh war. Als wir die Hauptstraße erreicht hatten, merkte ich auch wovor diese Kerle soviel Angst gehabt hatten. Ich konnte mindestens 3 Messer in Scheiden an Rukis Hose feststellen und was er sonst noch so mit sich herum schleppte wollte ich lieber gar nicht wissen.

Wir sprachen auf dem ganzen Weg kein einziges Wort, ich hätte auch nicht gewusst was ich sagen sollte. Und Ruki schien eh der Typ zu sein, der weniger redete.
 

Ruki hob wie beim letzten Mal zum Abschied die Hand und drehte sich um, um den Bahnhof wieder zu verlassen. Ich stieg in die Bahn ein und drehte mich um, um ihm hinterher zu sehen, und dabei fiel mir zum ersten Mal das riesige Logo auf der Rückseite seiner Lederjacke auf. Ein großes Kreuz mit Flügeln.

Ich tat es als den Modetrend dieses Stadtviertels ab und fuhr nach Hause, wo ich meinen Eltern wohlweißlich nichts von den Vorkommnissen seit der Seitenstraße erzählte. Sie hätten mich wahrscheinlich für den Rest meines Lebens in einen Hochsicherheitstrakt gesperrt.
 

Das ich mich geirrt hatte was das Logo auf Rukis Jacke betraf, fand ich an meinem letzten Tag als Praktikant heraus. Und wenn ich heute so darüber nachdenke, war das wohl auch der Moment in dem ich Begriff das der Beruf Polizist tatsächlich nichts für mich war.

Dass ich einmal etwas tun würde was gegen das Gesetz verstieß, hätte ich bis vor einer Woche noch nicht mal geträumt. Es war einfach zu absurd, wurde ich doch so erzogen das ich das Gesetz achtete und niemals etwas tun würde, das dem Gesetz nicht gerecht wurde.

Aber seit ich Ruki getroffen hatte, verlief in meinem Leben sowieso nichts mehr wie es einmal war.
 

So kam es auch das ich nachdem ich aus dem Praktikum entlassen wurde die Hauptstraßen entlanglief und fast jeden ansprach der mir über den Weg lief.

An diesem Abend stellte ich auch fest das Prostituierte wirklich alles wussten, sehr gesprächig waren und nicht billig, so wie mein Vater sagte.

Die Prostituierte mit der ich mich unterhalten hatte zumindest nicht. Sie gab mir sogar eine Wegbeschreibung wo ich hinmusste und ich ignorierte das Alarmsignal das mir mein Magen gab indem er sich zusammenkrampfte.
 

Ich fuhr mit der Bahn nach Shinjuku und machte mich von da an auf in das Viertel Shinjuku ni-chome, das Schwulenviertel der Stadt. Und ja, ich hatte verdammte Angst.

Warum Ruki sich ausgerechnet dieses Viertel ausgesucht hatte, wollte ich gar nicht wissen.

Als ich durch die Straßen lief, mit der mit Lippenstift hin gemalten Wegbeschreibung, merkte ich schnell das man hier alle 2 Meter von einem Mann angesprochen wurde ob man die Nacht mit ihm verbringen wollte. So gewöhnte ich mir nach noch nicht mal 5 Minuten an immer „Nein“ zu sagen sobald jemand den Mund aufmachte.
 

Ich bog gerade schwungvoll um die Ecke als ich mit jemandem zusammen krachte und auf dem Boden landete.

„Du bist wohl lebensmüde?“ tönte es und ich sah nach oben wo mir ein riesiger Kerl gegenüberstand. Ich hatte immer noch Angst, aber das war mir gerade egal, da er dieselbe Lederjacke trug wie Ruki, weswegen ich mich schnell aufrappelte

„Ich muss zu Ruki, sofort“

Meine Stimme zitterte und ich wedelte vor lauter Nervosität mit meinen Händen in der Luft herum.
 

Der Kerl, der durch mein Rumgezappel, etwas irritiert war deutete mir ich sollte ihm folgen was ich dann auch tat, und nach noch nicht mal 30 Metern entdeckte ich Ruki. Was dank seiner Haare auch nicht schwer war. Ich brüllte seinen Namen und er drehte sich verwundert um ehe er die Augenbrauen lüpfte und ein fragender Gesichtsausdruck sich auf seinem Pokerface breit machte.
 

„Was machst du hier?“ kam die Frage und ich war etwas verwundert darüber wie tief seine Stimme eigentlich war. Aber er hatte auch nur ungefähr 3 Sätze von sich gelassen, von daher war es kein Wunder.

„Die wollen euch hochnehmen“ war meine einzige Antwort darauf und Ruki deutete mir mich auf die Treppe zu setzen ehe er sich neben mich fallen ließ.

Ich erzählte ihm alles, was ich heute mitgehört und sonst noch herausgefunden hatte. Warum auch immer ich Ruki mochte, es veranlasste mich dazu die Geheimnisse der Polizei auszuplaudern und mich somit gegen das Gesetz zu stellen.

„Und deswegen bist du extra hier her gekommen? Dein Mut ist wirklich grenzenlos“ antwortete Ruki nach meiner Geschichte und ich stellte fest, das überhaupt kein Sarkasmus in seiner Stimme lag.

„Und du bist also Anführer der Cross Angels. Deine Nerven möchte ich haben“ gab ich zurück und hörte durch diesen Satz das erste Mal ein Lachen von Ruki.
 

Ruki sorgte dafür dass seine Gang den Stützpunkt – wie er es gern nannte – aufgab und ich war froh dass ich ihn noch rechtzeitig warnen konnte.

Ein Jahr lang waren Ruki und ich jeden Tag zusammen, natürlich ohne seine Gang, und wir wurden richtige Freunde. Bis zu dem Tag an dem er mich mitten in der Nacht anrief und mich fragte ob ich ihm Geld leihen könnte.

Natürlich konnte ich das und ich gab es ihm auch.

„Wo willst du hin?“ fragte ich, weil es mir nicht gefiel meinen einzigen Freund zu verlieren.

„Je weniger du weißt desto besser ist es. Ich komm wieder“

„Versprochen?“

„Versprochen“

Das war das letzte Mal das ich Ruki sah. Das Geld kam irgendwann per Post in Form von einem Scheck zurück, und ich fragte mich wo Ruki wohl gerade war. Da ich ihn vermisste.
 

Ein Jahr später übernahm ich die Agentur von meinem Vater und lernte Reita kennen, mit dem ich mich anfreundete, so dass ich ihn unter Vertrag nahm.

Ruki konnte ich all die Jahre nicht vergessen, bis er eines Tages vor meiner Tür stand und mich verlegen angrinste. Er wollte mir weder sagen was er gemacht hatte, noch wo er gewesen war, aber das war mir auch herzlich egal. Ich war einfach nur froh ihn lebendig wieder zu sehen, und wirklich verändert hatte er sich auch nicht. Klar, er war älter geworden und das pink war aus seinen Haaren verschwunden, aber ansonsten war er immer noch der Ruki den ich kannte.
 

„Was kann ich tun um es wieder gut zu machen?“ fragte Ruki nachdem ich ihm mitgeteilt hatte wie sehr ich ohne seine Anwesenheit gelitten hatte.

Ich winkte zwar ab aber mir kam an diesem Tag eine Idee.

„Aber du könntest mir einen Gefallen tun“

Ruki nickte nur und sah mich weiterhin erwartungsvoll an.

„Werd Reitas PR-Agent“

Ruki kannte Reita schon von seiner „Schwester“ wie er sagte. So bezeichnete er das Mädchen mit dem er eine E-Mail Freundschaft pflegte, soviel er mir erzählt hatte.

„Vergiss es“

„Oh doch“

Zu meinem Erstaunen gab Ruki auch tatsächlich nach.

„Dann morgen in meinem Büro“ wies ich ihn an.
 

Und genau das war der Tag an dem ich beschloss Ruki loszulassen um ihn Reita zur Seite zu stellen. Denn Reita war genauso einsam wie ich es früher gewesen war. Und ich war mir sicher das Ruki es schaffen würde, ihn dort heraus zu holen…genauso wie bei mir.

Pannen-Dusche

Nach extrem langer Blockadenpause gehts nun endlich weiter. Ich hoffe dass das hier überhaupt noch wer liest xDDD

Wenn ja wünsche ich denjenigen viel Spaß
 

______________________________________________________________________________
 

„Mir schwahnt böses bei dem Lächeln das du in deiner Fresse trägst“ kam der Kommentar von Ruki der sich schneller gefangen hatte als der arme Reita, der immer noch mit einem Gesichtsausdruck des Grauens zu Kai starrte.

„Ach wieso denn? Als ob ich dir schon jemals etwas schlimmes angetan hätte“ winkte Kai ab und nippte an seinem quietschgelben Drink.
 

Es kehrte Schweigen ein – ungefähr eine Minute lang – ehe Ruki murrte und auf Reita deutete.

„Du hast ihn mir an den Arsch gehängt. Das ist die größte Katastophe seit Ni~ya auf die grandiose Idee kam jedes Jahr ein Weihnachtsessen für seine Freunde zu veranstalten, obwohl seine Kochkunst schmeckt wie Gammelfleisch“

„Hey“ motzte Reita auch gleich los und erntete sich einen Schlag von Ruki auf den Hinterkopf, was ihn wohl zum Schweigen bringen sollte.
 

„Und was ist nun dieser grandiose Auftrag? Bitte ruf wenigstens den Krankenwagen sollte ich einen Herzinfarkt erleiden“

„Ich ruf dir dann einen“ merkte Reita an und erntete ein dankbares Nicken von seinem Agenten. In seinem Innersten war Reitas Gedanke eher der, das er und Ruki vermutlich zusammen aufgrund eines Herzinfarktes eingeliefert wurden.
 

„Ihr werdet....“

Es fehlte nur noch der Trommelwirbel.

„...meinen Cousin einlernen“

Scheiß auf den Trommelwirbel.
 

„Was zur Hölle für einen Cousin? Ich wusste nicht mal das du Verwandschaft hast“ motzte Ruki los und zündete sich eine Zigarette an, die er allerdings nicht lange behielt, da Reita allem Anschein nach auch ziemlich viel Nikotin benötigte um das alles zu verkraften.

„Wusstest du das er einen Cousin hat?“

„Natürlich wusste ich das. Oh bitte, sag mir nicht das ich meinen Alltag mit Toshiya verbringen muss“ jammerte es neben dem kleinen Agenten und der hob seine Augenbrauen extrem in die Höhe.
 

Er musste jetzt nicht verstehen wer zur Hölle jetzt eigentlich Toshiya war. Aber anscheinend war Toshiya sowas ähnliches wie die Ausgeburt der finstersten Hölle.

„Nein natürlich nicht Toshiya. Der ist doch jetzt mit seinem Lebensgefährten zusammengezogen. Ich rede von Aoi“ kam es lächelnd von ihrem Boss zurück.
 

Wieder vergingen einige Minuten in Schweigen ehe Ruki und Reita komplett synchron fragten:

„Welcher Aoi?“

„Glaubt mir ihr werdet ihn kennen und lieben lernen. Wir haben sehr viel gemeinsam“ lächelte Kai weiter.

„Ihr grinst Beide wie Hiroshima total verstrahlt?“
 

Reita konnte nicht anders. Er musste in Gelächter ausbrechen. Der Kommentar war einfach zu geil gewesen, und das er von Ruki kam machte das Ganze noch viel besser.

Natürlich war es dem Giftgnom zuzutrauen das er sowas vom Stapel ließ, aber dazu auch noch Kais irritiertes Gesicht zu sehen , war einfach die Krönung.
 

„Ich grinse verstrahlt?“ fragte er verdattert und Ruki nickte toternst

„Nur ein bisschen. Aber ich hab trotzdem immer das Gefühl das mir gleich ein drittes Auge wächst“

Während Reita sich wegschmiss vor lauter lachen blieb der Zwerg komplett cool sitzen und orderte sich bei der vorbei rennenden Bedienung eine Whiskey-Cola.

Das Ruki Alkohol trank verwunderte Reita da ihm das selbst nie in den Sinn gekommen wäre. Ruki machte eher den Eindruck als würde er morgens einen Liter Milch trinken und frisch gepressten Orangensaft trinken.

Aber vielleicht lag er auch falsch und der Gnom kippte sich morgens ungefähr 2 Liter puren Kaffee hinter die Binde um dann pünktlich vor seiner Tür zu stehen.
 

„Und was genau sollen wir ihm eigentlich lehren“

Reitas Meinung nach war das eine extrem gute Frage. Sie konnten ja nicht wirklich viel. Ruki konnte bekloppt sein und Reita Angst vor ihm haben. Das wars im Allgemeinen aber auch schon.alles was sie wirklich gut beherrschten.
 

„Er will PR-Agent werden. Und mal ganz ehrlich so unter uns...“ sprach der Agenturboss und beugte sich verschwörerisch zu ihnen herüber.

„...wer könnte es ihm besser beibringen als Ruki?“

„So ungefähr jeder?“

Der Bassist merkte zu spät das er geplappert hatte ohne Nachzudenken als er von Ruki schon den Ellenbogen schmerzhaft in seinen Rippen stecken hatte.

„Das gibt fürchterliche Rache Tangaleuchte“ knurrte es und wandte sich wieder Kai zu.

„Oh glaub mir ich bring ihm ganz viel bei. Und dann hetz ich einen Cousin auf Reita los“ grinste er dann – hexen-like – ehe er seinem Schützling ein engelsgleiches Lächeln schenkte, was diesem einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte.
 

„Das find ich sehr rühmlich Ruki. Ich bin stolz auf dich“ lachte Kai dann ehe er anscheinend jemanden sah, den er unbedingt für sich beanspruchen wollte, und von Dannen ging.

„Ich hoffe für dich dass das nicht den Ernst ist“ murrte Reite und erntete von seinem Agenten wieder nur ein Kichern.
 

„Ach komm schon ReiRei, was kann schlimmer werden als Kai als Boss und mich als Agenten zu haben. Und wenn dieses mystische Aoi auch nur halb so verstrahlt ist wie Kai, musst du dir keine Sorgen machen. Es wird mich davon abhalten dich zu töten wenn du Scheiße baust. Zumindest wünsche ich dir das im Moment“
 

„Du bist ganz schön fies und sarkastisch und.....fies“ motzte Reita los und fuchtelte wild mit den Armen in der Luft herum – im Versuch zu gestikulieren.

Dabei wischte er seine Cola vom Tisch und Ruki einmal mitten ins Gesicht was dieser mit einem angewiderten „Urrgh...“ kommentierte.
 

Der Bassist schaute seinen Agenten geschockt an und fuchtelte wieder wild mit den Händen herum, diesmal allerdings eher aus Hilflosigkeit denn als Attacke.

Nicht nur Rukis Gesicht und seine Haare waren total durchtränkt sondern auch ein Großteil seines Hemds sowie seiner Hose.

„Tut mir leid“ stammelte der Bassist und hatte kurze Zeit später die Handfläche von Ruki vorm Gesicht. Denn offensichtlich sollte er seine Schnauze halten.

„Fahren wir. Ist doch der perfekte Grund um die Fliege zu machen“ gab Ruki ruhig von sich und stand auf ehe er angeekelt an sich herunter sah.
 

„Tut mir echt leid“

„Sei einfach leise“ murrte es vor dem Bassisten während er Ruki hinterher ging und ihm zum Wagen folgte, den er aufschloss ehe er sich auf den Fahrersitz bequemte.
 

„Willst du nicht endlich mal einsteigen?“ fragte er nach gefühlten fünf Minuten und blickte zur Beifahrerseite wo Ruki vor der offenen Tür stand und auf den Sitz starrte.

„Dein Sitz“ sprachs dann und Reita runzelte die Stirn.

„Ich verkleb dir den Sitz“ murrte er dann deutlicher.
 

„Meine Fresse steig endlich ein oder ich pack dich in den Kofferraum. Das bisschen Cola“
 

Zu Reitas Verwunderung hörte Ruki einmal auf ihn und stieg tatsächlich in den Wagen wo er sich anschnallte und schwieg.

Der Bassist nahm das als Aufforderung los zu fahren. Die Frage war jetzt nur wohin. Theoretisch gesehen zu Rukis Wohnung natürlich.

Wenn nicht folgender Kommentar genau in dieser Sekunde gewesen wäre.

„Fucking....ich hab meinen Schlüssel vergessen“

Reita stöhnte nur erbarmungslos auf und blickte zu seinem Beifahrer.

„Besitzt du irgendjemanden in deinem Umfeld der einen Ersatzschlüssel zu deiner Wohnung besitzt?“

„Seh ich vielleicht so aus. Ich habe den Haustürschlüssel und ich habe auch den Ersatzschlüssel. Was sagt dir das wohl?“
 

„Das wir heute keinen Schlüsseldienst mehr bekommen und du wohl oder übel bei mir nächtigen musst. Ich hoffe für dich du schnarchst nicht wie eine Kreissäge“

„Sagt der Mann von uns Beiden“ kam das Gegenargument zurück.
 

Während Reita vor sich hinlachte murrte der Agent unverständliches Zeug vor sich hin und versuchte offensichtlich sich mit der Tatsache abzufinden das er mit dem Objekt seiner Tötungsbegierde unter einem Dach schlafen musste.
 

Während Reita sich schon längst damit abgefunden hatte – immerhin war es ja seine überaus grandiose und nicht zu übertreffende Idee gewesen – überlegte er in welche seiner Klamotten Ruki überhaupt reinpasste ohne damit auszusehen wie eine Vogelscheuche.

War ja allgemein schon ein schwieriges Unterfangen. Das schwierigste würde aber werden ihn dazu zu bekommen überhaupt irgendwas von ihm anzuziehen.
 

„Egal was du denkst vergiss es“ murrte Ruki neben ihm und Reita gab ein genervtes Seufzen von sich.

„Willst du etwa nackt rumrennen?“

„Hä? Spinnst du? Wieso will ich nackt durch deine Wohnung rennen?“
 

Fail~



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Kommentare zu dieser Fanfic (34)
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Von:  Sanko
2011-11-28T07:54:47+00:00 28.11.2011 08:54
schön das es weiter geht^^
ich mag deinen schreibstil und finde es echt interessant
mach schön so weiter^^
freut mich
Von:  MikaChan88
2011-10-17T16:32:24+00:00 17.10.2011 18:32
total super kapi ^-^

cu,
MikaChan
Von:  Anini
2011-10-12T20:06:53+00:00 12.10.2011 22:06
Es. Geht. Weiter! ♥
Ich mochte die Story total gern und war echt enttäuscht, dass sie wohl fallengelassen wurde. Aber sie wird ja doch weitergeführt. YAY!
Ich freu mich schon auf weiteres.

Lg
Nini
Von:  totenlaerm
2011-10-12T15:43:42+00:00 12.10.2011 17:43
YAY! Die beiden sind wirklich cool... wenn zwei coole aufeinander treffen gibt das ja meistens Zoff ^^
Hoffentlich geht es bald weiter, ich bin total gespannt.
Im übrigen ist Ruki wirklich total der Kampfzwerg.
Klein aber fein ^^
Irgendwie stell ich ihn mir immer wie bei Filth in the beauty vor-... also in deiner Geschichte ^^
Von:  Toffelchan
2011-10-12T13:15:37+00:00 12.10.2011 15:15
heeey <3~
ich freu mich, dass du deine Muse wiedergefunden hast und wieder weiter schreibst *O* <3

Ich hab mich echt über das Kapitel gefreut :)
Ich bin gespannt, was den beiden noch so passiert ;D
Ich mag die Story ♥
Hoffentlich bleibt deine Muse noch lange bei dir, damit bald ein neues Kapitel kommt *O*~

Lg
♥~
Von:  Astrido
2011-10-12T12:38:45+00:00 12.10.2011 14:38
cool. es geht doch noch weiter!
ich mag die story gerne. du kannst die dialoge so toll.
ach ja.. ruki und reita passen da perfekt.
(obwohl ja eig reita und uruha die besten+längsten freunde sind)

viel glück fürs weitermachen!
lg
Mayu
Von:  MRS_ABNORMAL
2010-09-25T00:12:53+00:00 25.09.2010 02:12
Also bis jetzt, hat mir alles sehr gut gefallen :'D
Ein Lob an dich, deine Idee und an deinen Schreibstil (;

Ich finde es einfach herrlich, wie sich Ruki und Rei die ganze Zeit angepflaumt haben. Hat mich wirklich zum Lachen gebracht xD
Und als Reita Ruki beschützt hat. Zu süß :'D
Rei ist eben doch ein lieber Kerl xD


Was mir am Anfang gut gefallen hat:
Ruki hat Reita gebissen xD
Ich finde die Vorstellung witzig :3

Oh und das Kapitel wie sich Ru und Kai kennengelernt haben, sehr gut o:
Und ja, ich würde auch gerne mal wissen, was Ruki in der Zeit gemacht hat als er weg war ._.

Alles in allem:
Sehr gute FF. :'D
Eine von meinen Lieblingen.
Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel *________*

LG <3
Von:  Astrido
2010-09-23T11:00:10+00:00 23.09.2010 13:00
sehr gut. ich mag vor allem das letzte kapitel, das aus der sicht von kai geschrieben ist.
aber wie kann ruki pr agent werden ohne ausbildung oder aehnliches? er hat doch eig keine ahnung, was man machen muss.
ansonsten, echt gut. bitte mach weiter.
Von:  CrowKing
2010-08-25T18:10:45+00:00 25.08.2010 20:10
soooo ich hab jetzt auch mal reingeschaut!!
diese ff ist der hammer!!
total toll!!
ruki's sprüche sind so geil!!
mach auf jeden fall schnell weiter!!!!
LG Mizukii
Von:  MikaChan88
2010-06-16T20:19:44+00:00 16.06.2010 22:19
total super ff
hoffe du machst bald weiter ^-^

cu,
MikaChan


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