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Engel Dollz Schule

Geschichten und Gedichte über unsere Engel
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-Karina- - Engel des Lichtscheins (Geschichte)

"Schlaf gut mein Schatz", sagte die Mutter noch, dann löschte sie das Licht im Kinderzimmer und machte die Tür zu. Doch Simon schlief nicht. Er lag still in seinem Rennauto-Bett, die Bettdecke bis zur Nasenspitze hochgezogen, und starrte angestrengt in sein dunkles Zimmer. Dort lauerten Monster im Dunkeln, er wusste es ganz genau. Sie versteckten sich tagsüber unterm Bett und hinter dem Schrank, doch wenn Mama nachts das Licht löschte, dann kamen sie hervor. Ob sie ihn heute fressen würden? Er verkroch sich etwas tiefer unter die Decke, doch die Augen mussten frei bleiben, das war wichtig. Denn nach und nach gewöhnten sich die Augen an die Dunkelheit, dann konnte er schemenhaft die Umrisse der Monster sehen. Und was man sah konnte einen nicht fressen.

Früher hatte neben seinem Bett ein Nachtlicht gebrannt. Es war ein Mond mit ein paar Wolken, die man in die Steckdose stecken konnte, und dann verbreuteten sie ein wohliges Leuchten. Nicht so hell, dass es blendete. Aber es tauchte das Bett und den Fussboden darum herum in ein mattes Licht, sodass die Monster ihn nicht erreichen konnten. Mit diesem Nachtlicht hatte er immer beruhigt schlafen können. Doch vor einigen Tagen war es kaputtgegangen. "Durchgebrannt", hatte Papa gesagt. Und: "Nicht verwunderlich, es brennt ja seit bald sechs Jahren fast ununterbrochen." Und Mama hatte gesagt er sei ja nun ein grosser Junge, da brauche er das Nachtlicht auch nicht mehr. Simon hatte genickt, er ging schliesslich nun zur Schule und würde bald acht werden. Da war man ein grosser Junge, und brauchte keine Angst vor Monstern zu haben.

Doch da war es heller Tag gewesen. Jetzt hingegen war es Nacht, es war dunkel, und Simon fühlte sich klein und hilflos, den Monstern in seinem Zimmer ohne Licht ausgeliefert.

Da! Ein Kratzen und Schaben vom Schrank her. Sie kamen. Und plötzlich hörte er hinter sich eine Bewegung, die ihn auffahren liess. Zitternd drückte er sich gegen die Wand, als eine Gestalt sich auf den Rand von seinem Bett setzte. Würde er jetzt gefressen?

Doch dann begann die Gestalt zu sprechen, und ihre Stimme klang garnicht garstig, sondern beruhigend und lieb - fast wie die von Mama. Simon war so erleichtert, dass er erst garnicht verstand was die Gestalt sagte, doch dann streckte ihm die Gestalt ihre Hand hin, die er trotz der Dunkelheit genau sehen konnte. "Ich bin Karina" sagte die warme Stimme, "du brauchst keine Angst zu haben. Schau, es ist immer überall ein bisschen Licht, manchmal sieht man es nur nicht gleich." Und wirklich, überall in seinem Zimmer leuchteten Stellen auf, wo ein bisschen Licht hereinkam. Unter der Zimmertür schien Licht vom Flur durch, und zwischen den Ritzen des Fensterladens kam etwas Mondlicht hinein. Das Licht sammelte sich irgendwie in Karinas Hand, die warm leuchtete, wie früher das Nachtlicht. "Hier, nimm" sagte sie, "es ist dein Licht. Wenn du es immer bei dir hast, dann schützt es dich. Und ich werde das Licht beschützen, damit es nie ausgeht. Versprochen." Simon konnte das Lächeln in dieser Stimme beinahe hören, und als er die Hände nach dem Licht ausstreckte fühlte er, dass er selbst auch lächelte, weil das Licht sich warm und kuschelig in seinem ganzen Körper ausbreitete. Das war wirklich praktisch, wenn das Licht in ihm drin war, dann brauchte er kein extra Nachtlicht. Und wenn Karina dafür sorgte, dass es nie ausging, dann würde es auch nicht durchbrennen wie das Nachtlicht. Jetzt konnte er sich beruhigt wieder ins Bett legen, und die Monster würden ihm nichts tun können. Als Karina sich erhob sah er, dass sie riesige Flügel hatte. "Du bist ja ein Engel!" staunte er. "Ja, ich bin der Engel des Lichtscheins. Aber psst" sie legte zwinkernd einen Finger an die Lippen, "das bleibt unser Geheimnis, ja?"

"Ich sags keinem!" versprach er, ebenfalls zwinkernd. Und dann sah er zu, wie Karina in den Schatten verschwand bis er wieder alleine war. Doch jetzt hatte Simon keine Angst mehr vor den Monstern in der Dunkelheit. Das Licht war in ihm und beschützte ihn, und Karina passte auf, dass es niemals ausgehen konnte. Der Engel des Lichtscheins.



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