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Alles nur gespielt

Hört endlich auf
von

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arigatou gozaimashita bou

Mit dem Mikro in der Hand trat Miku wieder nach vorne in die Scheinwerfer. Sein Augen angeschwollen und schon ganz rot. Seine Nase ebenfalls. Die Mundwinkel hingen nach unten und selbst ein Lastenkran könnte sie keinen Millimeter nach oben bewegen. Das ganze Publikum, diese riesige Masse, jede Aufmerksamkeit galt nun wieder ihm. Eigentlich liebte er es wenn er im Mittelpunkt stand, doch heute Nacht war es ihm einfach nur peinlich. „Arigatou gozaimashita.“ Seine Fans kannten ihn als fröhliches, niedliches, etwas kindliches und immerzu lächelndes.. Ding. Aber heute zeigte er der ganzen Welt ein verheultes Häufchen Elend. Wie hässlich Miku, seiner Meinung war, wenn er geweint hatte. Und das war ihm peinlich. Er begann den nächsten Satz doch wurde von seinen Tränen wieder unterbrochen und wollte eigentlich nur so schnell wie möglich runter von der Bühne. Er drehte sich von den Scheinwerfern weg und lief nach hinten um sich wieder zu beruhigen. //Du musst das jetzt durch ziehen.// Dann drehte er sich wieder um und brüllte mit all seiner Kraft, die ihm noch geblieben war den letzten Song in das Mikro. „BONDS ~KIZUNA~ !!!!!“
 


 

„Bou.., arigatou gozai.. masu.“ , flüsterte Miku unter Tränen seinem besten Freund ins Ohr als sie sich fest umarmten. Im ersten Moment versuchte Bou ihn noch zutrösten und streichelte Miku über seinen Rücken. Doch als er wieder diese verzweifelte Stimme hörte konnte er auch nicht mehr. Die Tränen liefen beiden nun schon wie ein reißender Fluss über die Wangen und wollten einfach nicht aufhören. So standen sie lange da. Schweigend. Was in ihren Köpfen vorgang, war alles andere als leicht zu verstehen. //Es ist doch nur meine Schuld. Meine Schuld das er aussteigt. Ich hätte ihn unterstützen sollen, als er meinte er würde zu sehr in die Mädchenrolle gesteckt werden. Ich werde dich vermissen Bou-kun//

//Ich kann ihn einfach nich so sehen. Wenn er mir mit seiner enttäuschten Stimme etwas zu flüstert oder mich mit seinen verheulten Augen anschaut. Ich werde dich vermissen Miku-kun.//

„Miku..?“ fragte Bou schließlich als er wieder Worte gefunden hatte, ihn an den Schultern packte und von sich wegdrückte. Bou sah Miku fragend an, als ob dieser eine Bestätigung haben wollte ob Miku noch lebt.

„Miku?“ wiederholte er sich als er noch immer keine Antwort bekam.

„Hm?“ kam es still von Bou’s Gegenüber, der sich gerade mit einem schniefen die Tränen mit seinem Ärmel wegwischte.

„Ist.. Ist alles in Ordnung?“ fragte Bou wieder besorgt. Miku stetzte ein gespieltes Lächeln auf. „Pf. Nein.“ meinte er dann und befreite sich aus Bou’s Griff. Bou blickte ihm nur hinter her und ging in die entgegengesetzte Richtung.

Völlig abwesend, als wäre niemand im Raum, blendete Miku alles um ihn herum aus. Die ganzen Angestellten, die Panik schoben, ob sie denn die Bühne rechtzeitig abgebaut bekommen, der ganze Lärm. Mit einem leeren Blick schnappte er sich sein Handtuch das auf der Couch lag und steckte es in seine Tasche. Jetzt zog er sein ‚Hibiya on the o new sekai’ – t-shirt aus und betrachtete es. Wie viele Erinnerungen an diesen Tag zurückbleiben werden.

„Miku? Können wir?“ tippte jemand von hinten auf seine Schulter. Plötzlich brach seine Barriere um ihn rum zusammen und der Raum füllte sich mit hektischem Durcheinandergeplappere. Ruckartig drehte er sich um und stand nun vor Kanon.

„Und? Kommst du jetzt? Wir wollen nach Hause.“ meinte dieser mit einer erschöpften Stimme. Miku darauf nickte nur, schmiss das t-shirt ebenfalls in seine Taschen, machte den Reisverschluss zu und warf sie sich über die Schulter.

Den ganzen Heimweg schwiegen die Vier tot. Außer Teruki, der hatte einmal gegähnt.

Miku blickte aus dem Fester. Als er sein Spiegelbild sah drehte er schnell seinen Kopf weg.
 


 

Teruki und Kanon schmissen ihre Taschen einfach in die Ecke und knallten die Tür ihres gemeinsamen Zimmers hinter sich zu als AnCafe in ihrer WG angekommen waren. Darauf warf Bou Miku einen flüchtigen Blick zu. Auch die Beiden verschwanden kurz darauf in ihr gemeinsames Zimmer und es kehrte Ruhe ein.
 

„Gute Nacht, Miku.“ Flüsterte Bou als er das Licht an der Tür ausknipste. Beide tappten durchs dunkle als man plötzlich einen dumpfen Bums vernahm. „Aaaah! Chikushou !! [= verdammt] Scheiß Bett!“ regte Miku sich lauthals auf als er sich das Schienbein hielt und jetzt nur noch auf einem Fuß zu seinem Bett sprang.

„A-Alles okay?“ meldete sich Bou, der kurz davor war im lachen auszubrechen. Der war wohl sichtlich oder hörbar von dem kleinen Unfall sehr amüsiert gewesen.

Darauf herrschte nur Stille, bis auf ein rascheln. Miku lies sich nun in sein Federkissen sinken und zog seine Decke bis rauf zur Nase. Bou, der immer noch vor seinem Bett stand verharrte etwas verwirrt an der Stelle als er in aus der Stille ein leises Schluchzen vernam.

„Natürlich ist alles okay.“ antwortete Miku mit weinerlicher Stimme.
 

‚PiuuuPiuuu!’ klingt es schrill aus dem Wecker.

Mit einem großen Seufzer schaltete Bou den Wecker aus und lies sich zurück in sein Kissen fallen.

Für einen kurzen Moment schloss er noch ein mal die Augen und dachte über das bevorstehende genauestens nach.

//Soll ich das jetzt wirklich durchziehen? Wenn ich es tue ist es endgültig vorbei.//

Für eine Sekunde herrschte Stille im Raum.

Jedoch entschlossen sprang Bou von seinem Bett auf und lief rüber zu dem von Miku, in dem dieser immer noch friedlich oder auch weniger schlief. „Auch wenn es mir noch so leit tut Miku, dich so zusehen. Ich muss das tun. Mein Miku.“ wisperte Bou zärtlich als er über die zierlichen Wangen seines besten Freundes streichelte. Er fühlte wie es wieder in seinen Augenwinkeln brannte. Schon wieder. Doch diesmal wollte Bou es nicht zulassen, drückte die Lippen zusammen und wendete sich ab.

Mit gesenktem Kopf und doch Entschlossenheit zog er seine riesige Schranktüre auf und vorsichtig hievte er die drei Koffer quer durch das Zimmer auf sein Bett. So leise wie möglich. Unter keinen Umständen wollte er Miku aufwecken.

//Du sollst es nicht noch schwerer haben und mir beim verlassen unseres gemeinsamen Traumes helfen.//

Oberteil für Oberteil. Hose um Hose. Sogar die Klamotten die er während seiner Zeit bei AnCafe getragen hat wurden ihm geschenkt. Alles nahm er mit, im Gedanken ob er sie nicht vielleicht doch noch brauchen würde. Eine erbärmliche Hoffnung machte sich in ihm breit und sogleich schlug er sich kräftig mit der Hand gegen seine Strin. //So was darf ich nicht denken.//

Die Erste hälfte war nun leer. Nun noch die Zweite.

Er bemühte sich wieder die Türe aufzuschieben, als plötzlich etwas anfängt zu rumpeln und BÄM! Eine ganze Kiste voller Schmuck fällt in voll Tönen aus dem obersten Fach des Schrankes und der Inhalt verteilt sich sogleich über den kompletten Boden.

Vor Schreck hielt sich Bou die Hand vor den Mund und stand wie versteinert da als hinter ihm jemand erschrocken auffuhr.

„OH MEIN GOTT! Was ist passiert?!“ sprang Miku in seinem Bett auf und keuchte schwer vor Schreck.

„Schmuck.. überall.. auf.. der ganze Boden..“ stammelte er vor sich hin während er vorsichtig mit dem Zeigefinger auf das Chaos deutete.

„Oouw.“ kam es nur von Miku und er schaute sich im Zimmer um.

„Dann werde ich dir wohl oder übel helfen.“ meinte er nun mit einem Lächeln und sprang vom Bett auf eine freie Stelle. Miku schaute sich im Zimmer um wo er die Koffer entdeckte die auf Bou’s Bett lagen.

„Hey! Wolltest du etwa abhauen bevor ich aufwache?“ fragte Miku misstrauisch.

Bou sank den Kopf und wurde sich langsam wieder der Situation bewusst, dass er ausziehen wird.

„Nein! Ich..“ Bou machte eine Pause und schluckte. Wollte die ihm kommenden Tränen runterschlucken.

„Ich wollte nur nicht, dass du mir auch noch beim ausziehen hilfst. Ich mein, das ist doch irgendwie..“

„Ja.. Ich versteh schon.“ Unterbrach Miku mit einer sanften Stimme und kniete sich nun auch zu Bou auf den Boden um ihm zu helfen. Während sie nebeneinander so dasaßen schwiegen sie wieder. Keiner von Beiden traute sich etwas zusagen. Angst davor, dass wieder eine große Heulerei ausbricht. Das wollten sie sich dann doch lieber für später aufheben, wenn Bou geht. o_O
 

„Hey, wollt ihr Frühstück?“ platzte Teruki plötzlich durch die Tür und tritt mit seinem ganzen Gewicht auf die , sagen wir mal, nicht so weichen Schmucksteine Bou’s.

„Aaiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!!!“ kreischte Teruki lauthals los und sprang wie ein Verrückter von den Steinen zurück. Miku und Bou starren ihn nur ganz entgeistert an während der ganz in seinem Element. Und schon hörte man rennende Schritte, die immer lauter wurden

„WHAT THE FUCK ist denn bei euch los?!“ stand Kanon völlig außer Fassung im Türrahmen.

„Thehe..“ kicherte Miku los als er die Scene beäugte.

„WUAHAHAHHHAHAHAHAHAHAHAAAA!!!“ bricht es nun aus ihm raus. Er kullerte auf dem Boden vor lachen und schlug mit der Faust auf den Boden. Er konnte garnicht mehr aufhören und bekam, so wie es aussah, nicht mehr richtig Luft.

„Dir geht’s aber schon noch gut, oder?“ wendete Bou nach einigen Minuten ein als Miku sich noch immer nich gefangen hatte.

„Jaaaaahahahahaa..“ kicherte er noch etwas weiter und wurde doch immer leiser.

„Kann mir dann mal vielleicht irgendjemand von euch Verrückten erzählen warum Teruki hier kreischt wie ein Mädchnen und warum hier der ganze Schmuck auf dem Boden liegt?“ kam Kanon etwas ungeduldig zum Thema zurück.

„Als ich den Schrank aufmachen wollte da war die Kiste anscheinend nicht richtig verstaut und sie ist von ganz oben runtergefallen und jetzt ist der Schmuck überall.“ erklärte Bou schuldbewusst obwohl ihn nicht die Geringste traf.

Teruki richtete sich nun auf und stützte beide Hände in seine Hüfte. Als ob er stolz auf die nun folgende Schilderung stolz wär.

„Und ich habe wie ein Mädchen gekreischt, weil.. Waaaaaaaaarte.. HEY!! Was soll das?! Ich kreische nicht wie ein Mädchen!!“ argumentierte er gegen Kanons Aussage als er merkte was dieser gesagt hatte.

„Ouuh, und wie du das tust.“ versicherte Kanon abermals und schaute ihn nickend an.

„Bin ich denn wenigstens ein hübsches Mädchen?“ blinzelte er mit verführerischer Stimme zu Kanon hoch.

„Diese Frage hättest du dir echt sparen können.“

„Ja. Hast Recht..“

Stille..

„Okay, wenn ihr meint.“ Gab Miku etwas verwirrt von sich.

„Wollt ihr jetzt Frühstück oder nicht?“ fragte Teruki abermals, als er auf diese Frage immer noch keine Antwort erhalten hatte.

„Ouh, Ouh, Ouh! Ich will ! Ich will !“ hüpfte Miku in der Hockewie ein Kleinkind auf und ab. Miku liebte es zu kochen. Das war sein größtes Hobby. Nur gab es ein Problem.. Wenn du was davon isst stirbst du auf der Stelle an einer Lebensmittelvergiftung.

„Muss das sein?“

„Hai. Es muss!“ antwortete Miku etwas eingeschnappt auf Kanons Frage.

„Und wann machst du dann das Frühstück?“

„Wenn ich mit Bou den Schmuck aufgeräumt hab.“ scheuchte sie der Kleine aus dem Zimmer raus.

Zusammen sammelten Miku und Bou den restlichen Schmuck vom Boden auf und führten eine trockene Unterhaltung.

Als die glitzernden Teile wieder in der Kisten waren stellte sie, sie zu den Koffern. Sie räumten auch den zweiten Schrank zusammen aus und als dieser leer war waren die Koffer auch voll genug, sodass sich Miku auf die Koffer setzte damit Bou sie zumachen konnte.

„Puh..“ Miku wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Und? Hast du auch alles eingepackt?“ wollte Miku nochmals kontrollieren und schaute erst in den zweiten und dann in den ersten Teil des Schrankes.

„Hey! Da sind noch deine Röcke. Wieso hast du die nicht in deine Koffer gepackt?“ wollte Miku wissen.

„Die würden so wie so nicht mehr in den Koffer passen.“ Bou machte eine Pause als Miku ihn fordernd anschaute. „Und außerdem will ich mit meiner Vergangenheit endlich abschließen. Ich will nicht mehr das Mädchen sein.“ Klärte der Blonde seinen Freund auf.

„Ach so.“ Gab der Blondschopf sichtlich gekränkt von sich. Als Bou nun endgültig fertig mit seinen Koffern war wendete er sich zu Miku, ging auf ihn zu, und legte seinen Arm um Miku’s Schultern.

„Und jetzt machst du Frühstück.“ lächelte Bou warm und zauberte ebenfalls auf Mikus Gesicht ein Kleines.
 

Nachdem Miku’s ‚Frühstück’ nicht ganz hingehauen hatte beschloss Teruki eines zu machen. Sie lachten und unterhielten sich das letzte Mal richtig. Als sie alle satt waren erhob sich Bou als erstes vom Tisch.
 

„Es ist Zeit.“ meinte Bou mit einer bedrückenden Stimme nachdem er auf die Küchenuhr geschaut hatte.

„Hai. Ich helfe dir.“ folgte Miku seinem besten Freund. Auch Kanon und Teruki kamen hinter her. Jeder schnappte sich einen Koffer und Teruki nahm die Schmuckkiste hoch.

„Wir müssen die Sachen runterbringen. Dort wartet sicher schon der Wagen.“ gab der Blondschopft die Anweisung und ging voran.

Da AnCafe ziemlich weit oben wohnten konnten sie nun Bou’s Gepäck vom 5. Stock bis hinunter auf die Straße tragen worauf sie keuchen und verschwitzt unten ankamen. Der Fahrer des Autos nahm sie Gepäck für Gepäck und verstaute es im Kofferraum. Für uns war es jetzt endgültig an der Zeit Abschied zu nehmen.

„Kanon.. Mein großer Non-chan.“ fuhr Bou zärtlich durch Kanons Haare.

„Bou-chan. Bitte vergiss nie.. dass.. dass“ Den Satz konnte er nicht zu ende bringen, denn die Tränen verschlungen seine Worte. Und auch Bou liefen die Tränen über die Wangen und er lächelte Kanon zu.

„Ich versteh schon.“ sagte er sanft und wendete sich nun zu Teruki zu.

„Teru-chan.“ liebkoste er ihn. „Bitte bleib immer so lustig und enthusiastisch.“ schaute Bou ihn durch seine glasigen Augen an.

„Für dich immer.“ gab dieser schniefend zurück und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

„Und nun zu dir. Aki-chan.“ machte er einen Schritt nach links und stand nun vorm mir. Als Miku in Bou’s mit Tränen gefüllte Augen sah. Brannten ihm nun auch die Tränen in den Winkeln und es bildet sich schnell einen Tränenfluss.

„Aki-chan, du musst mir um jeden Preis versprechen, dass du für immer so bleibst wie du jetzt bist. Und vergiss nie. Bleib immer ehrlich. Besonders gegenüber der Band und euren Fans.“ sagte Bou mit der einfühlsamsten Stimme die je jemand gehört hatte.

„U-Unsere.. Unsere Fans.“ meinte Miku entshlossen. Bou lächelte verheult.

„I-Ich.. verspreche es. Dafür musst du mir auch was versprechen.“ forderte der kleine Blondschopf“ Bou sah ihn fragend an.

„Du musst mir ver.. versprechen, dass wir für immer und e-ewig beste F-F-Freunde bleiben!“ schluchzte er.

Dann lächelten Beide und die Tränen flossen weiter.

„ Los. Gruppenkuscheln!“ rief Bou aus und nahm alle drei in den Arm. Nach einigen Minuten mehr nickte Bou noch ein Mal dankend und drehte sich um und ging auf das Auto zu. Nochmals drehte Bou sich um.

„Wir werden für immer beste Freunde bleiben seit euch sicher.“

Ein Lächeln schob sich über sein Gesicht und er drehte sich wieder um.



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