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Gay = Yay ... oder so ...

von

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3. Kapitel

„Aiji ~ ... ... ... wach auf.“
 

Ich brummte etwas und versuchte mich umzudrehen. Ging nicht. Es war zu eng. Und ich saß irgendwie halb aufrecht. Wo war ich??
 

„Aiji ~ ... ... ...“
 

Jemand strich mir sanft durch die Haare und tätschelte meine Wange.

Ich versuchte meinen Kopf zurückzuziehen. Ging auch nicht. Da war ein Kissen. Ein hartes, unnachgiebiges Kissen.
 

Nein. Es fiel mir wieder ein. Wir waren auf dem Weg nach Menorca und ich saß im Flugzeug ... und war anscheinend eingeschlafen.
 

„AIJI!!“
 

O.O“ Ich schoss aus meiner Halbliegend-Halbsitzend-Lage.
 

„Ich bin wach ...“, stammelte ich nur, meine Augen weit aufgerissen.
 

„Gut ~“, kam es zufrieden von meiner Rechten und Mayas Arme schlangen sich um mich.

„Du hättest nicht so brüllen brauchen.“

„Hab’ ich doch gar nicht.“
 

Ich seufzte. Diskutieren würde jetzt nicht wirklich was bringen.

Einige Passagiere starrten uns missbilligend an. Anscheinend hatte Maya nicht nur mich geweckt.
 

„Wie lange fliegen wir schon??

„Fast 13 Stunden.“ [Ein Flug von Tokyo nach Menorca dauert um die 14 Stunden]

„Und warum machst du mich dann wach??“

„Mir war langweilig.“

„Toll.“
 

Ich gähnte und kuschelte mich in die Umarmung des Blonden. Die Gegenreaktion kam ohne Verzögerung und etwas anders als ich erwartete.

Maya zog mich noch ein Stück näher zu sich, strich sanft mit seinen weichen Lippen über mein Ohr und begann leise zu schnurren.
 

Ein Kribbeln machte sich in mir breit und mir entfuhr ein leiser, wohliger Laut.
 

Gott, nein!!
 

Ich riss mich los und rieb hektisch über das traktierte Ohr.
 

Wärme. Röte. Gott war das peinlich.
 

„Was sollte das denn jetzt??“, keifte ich und rutschte so weit es ging von meinem Peiniger weg.
 

Maya starrte mich nur verwirrt an.
 

„Uhm ... °-°“
 

„Na Mädels. Schon wieder wach??“
 

Ngahh. Wo kam der denn jetzt her??

Fetti hatte sich wohl entschlossen sich durch den engen Gang bis zu uns zu quetschen und diesen gleich auch zu blockieren.
 

Mir tat der arme Kerl leid, der, in der Mittelreihe neben uns, grade den Arsch des Managers im Gesicht hängen hatte.
 

„Ich bin schon länger wach. Aiji ist erst vor ein paar Minuten aufgewacht.“

„Ich bin nicht aufgewacht. Du hast mich brutalst geweckt“, korrigierte ich die Aussage des Größeren mit angepisstem Unterton.
 

„Aha. Als ich vorhin hier war, lagt ihr euch in den Armen und hab gepennt. Ihr saht aus wie frisch Verliebte. Total niedlich“
 

„Ich muss auf Klo“, unterbrach ich schnell und bat die Beiden, mit einer ausladenden Handbewegung, Platz zu machen. Fetti quetschte sich zurück zu seinem Platz, aber Maya machte keine Anstalten sich zu bewegen.
 

„Maya, würdest du bitte aufstehen -.-“

„Keine Lust.“
 

War der jetzt eingeschnappt??

Ich verdrehte die Augen.
 

„Bitte.“

„Nö.“
 

Der Blonde starrte zur Seite.

Kein Zweifel. Er war eingeschnappt.

Dann eben anders.
 

Ich erhob mich ein Stück aus meinem Sitz und kletterte, mehr oder minder geschickt, über ihn drüber. Er wandte seinen Kopf zur anderen Seite, immer schön von mir weg.
 

„Zicke“, fauchte ich nur und verschwand, mal wieder, auf dem Klo.
 

Ich blieb länger dort als nötig. Bestimmt eine Viertelstunde hockte ich einfach nur auf dem Klodeckel und dachte nach.

Hatte man Maya und mir eigentlich schon immer zweideutige Kommentare zugeworfen und fiel mir das bloß erst jetzt mal richtig auf, oder war das erst seit Kurzem so??
 

Ehrlich gesagt konnte ich mich auch nicht erinnern, jemals so richtig als Schwuchtel bezeichnet worden zu sein, wie es heute Morgen passiert war.
 

War es so offensichtlich, dass meine Sexualität sich langsam aber sich dem ‚homo’ zuwandte??
 

Je länger ich darüber nachdachte, desto frustrierter wurde ich.

Ich hatte plötzlich Zweifel. War ich mir wirklich sicher, dass ich meine Gefühle für Maya unterdrücken wollte??
 

Ich hatte mir diese Frage bestimmt schon x-mal gestellt, aber immer beschlossen sie mir ein anderes Mal zu beantworten, obwohl ich die Antwort schon kannte. Ich wollte die Wahrheit bloß nicht wahrhaben.
 

... ... ...
 

Später
 

... ... ...
 

„Mann war das ’ne Luft da drin.“
 

Nach Sauerstoff schnappend flüchteten wir aus dem kleinen Reisebus, der uns zu unserer Hotelanlage gebracht hatte. Eine angenehme, frische Wärme und Meergeruch empfing uns.
 

Ich atmete tief durch. Schön ~ ^-^
 

Maya spielte nun schon seit fast 2 Stunden den Beleidigten. Er weigerte sich mit mir zu reden, oder mich auch nur anzuschauen. Ich hatte versucht ihn wieder aufzumuntern. Hatte nicht funktioniert.
 

Pech. Dann würde ich ihn halt so lange ignorieren, bis er von selbst wieder anfing zu reden.
 

Wir betraten die Empfangshalle und bekamen sofort einen Empfangssekt in die Hand gedrückt.
 

Alkohol. Mayas Tag war gerettet. Plötzlich ganz heiter und fröhlich schüttete der Blonde das Zeug hinunter.

Meine Chance.
 

„Hier.“ Ich drückte ihm meinen Sekt in die, noch freie, Hand.
 

„Yay.“ Zweiter Sekt unten.
 

„Sprichst du jetzt wieder mit mir??“

„Weiß nicht ... Vielleicht.“

„Bitte ~“

„Vielleicht.“

„Och, komm schon.“

„Na gut. Aber nur unter einer Bedingung.“
 

Ich seufzte.

„Welche??“
 

„Überleg’ ich mir noch.“
 

Ich zog eine Augenbraue hoch.
 

„Muss ich Angst haben.“

„Weiß nicht ... Vielleicht.“

Maya grinste sein böses Maya-Grinsen.
 

„Anscheinend schon ...“
 

Wir folgten Fetti zur Rezeption.

Der Rollmops hatte anscheinend schon alles Organisatorische geklärt.
 

„Wir haben unsere Zimmer im zweiten Stock. Das Gepäck - “, er deutete auf die Aufzüge links von uns, „ - wird grade hochgebracht.“
 

Mir wurde eine Zimmerkarte zugeschnippt. Die von Maya blieb aus.
 

„Ich bin davon ausgegangen, dass euch ein Doppelzimmer am liebsten ist.“, beantwortete Fetti meine unausgesprochene Frage.
 

Das war jetzt irgendwie klar gewesen. Ich war es zwar mehr als gewohnt, mit Maya, auf engstem Raum zusammen zu leben, hasste es aber trotzdem.
 

Während mein Gesicht den unbegeistertsten Ausdruck annahm, den es kannte, verzogen Mayas Züge sich zu einer Art Atomgrinsen.
 

„Yay.“
 

Der Blonde schnappte sich mein Handgelenk und zog mich in Richtung Treppenhaus.

Warum auch den Aufzug nehmen?? Ich war ja nicht erschöpft von der Reise oder so. Mir ging’s doch super. =.=“
 

Ich ließ mich also von Maya die Treppe hinaufzerren.
 

Oben angekommen ließ der Größere mich los und rannte begeistert den Gang entlang, bis ihm einfiel, dass er die Zimmernummer nicht kannte.
 

„216 ...“, nuschelte ich nur, blieb vor eben jener Tür stehen und schloss auf.
 

Der Raum war ziemlich klein, oder das Ehebett, dass diesen ausfüllte, einfach nur gigantisch groß. Gut, dass es einen begehbaren Kleiderschrank gab, in dem unsere Koffer, sehr liebevoll, aufeinander gestapelt worden waren.
 

Ich würde mein Zeug erst morgen auspacken, wenn überhaupt.

Maya war inzwischen den Flur zurück gerannt und zog die Tür hinter mir zu.
 

„Ich mag das Bett“

„Ich nicht.“

„Wieso nicht??“

„Ist halt so.“

„Glaubst du es ist unbequem??“

„Wieso sollte es?“

„Na weil du’s nicht magst.“

„Ich lag nicht mal drauf. Warum sollte ich- Ngahh!! O.O“
 

Gott. Der Kerl konnte es wohl einfach nicht lassen, mir die Röte ins Gesicht zu treiben.

Mit einem Hechtsprung hatte er sich auf mich, und mich auf das Bett geworfen.
 

Ich sagte nichts. Ich lag einfach da, unter ihm, und wartete darauf, dass er von mir runter ging.

Er begann zu schnurren. Toll.
 

„Maya... Bitte... Geh runter.“

„Du bist aber bequem.“

„Das Bett auch. Also runter.“

„Warum denn? So schlimm hetero kannst du gar nicht sein, dass du es ekelig findest wenn ich auf dir liege.“
 

„Bin ich auch nicht. Ich will’s trotzdem nicht.“

„Ich will ’ne Begründung.“

„Wozu??“ Langsam wurde ich stinkig.

„Hasst du mich??“

„Warum sollte ich??“
 

„Du willst nicht, dass ich hier liege.“

„Was hat das denn damit zu tun?? Du bist mein bester Freund.“

„Bist du homophob??“

„Was? Nein.“
 

„Was hast du dann gegen mich??“

„Ich hab doch gar nichts gegen dich.“

„Aber dann müsste es dich doch eigentlich nicht stören.“

„Maya, bitte. Wir sind jetzt fast 20 Stunden unterwegs gewesen, ich bin müde.“
 

„Mhmm...“ Grummelnd rollte der Blonde sich von mir, auf seine Seite des Bettes.

„Danke.“ Ich stand auf und verschwand im Bad. Verdammt. Ich trat zum Waschbecken und spritzte mir ein paar Liter kaltes Wasser ins Gesicht.
 

Irgendwie war mir grad zum Heulen zumute. Was tat der Kerl eigentlich mit mir?? Und vor allem warum??
 

Seufzend befreite ich mich von meinen Klamotten. Ich würde wohl nur in Shorts pennen müssen. Für alles andere war es, trotz Klimaanlage, viel zu warm. Okay. Nackt ginge auch, wenn Maya nicht anwesend wäre.
 

In Schlafausstattung verließ ich das Bad wieder. Maya hatte wohl nicht vor sich vor dem Schlafen noch zu waschen, denn er lag bereits, ebenfalls nur in Unterwäsche, auf dem Bett und blätterte in einem ‚Hello Kitty’ – Heftchen.
 

Das müsste man eigentlich fotografieren und ins Netz stellen.
 

„Willst du dich nicht noch waschen??“

„Wozu??“

„Du hast ziemlich geschwitzt...“

„Willst du damit sagen, dass ich stinke??“

„Nein. Aber es wäre schon ganz nett, wenn du.. ach egal.“
 

Ich krabbelte unter meine Bettdecke und rollte mich ein, was irgendwie total dumm war, denn es war auch ohne Decke und fast nicht bekleidet schon total warm. Egal.
 

„Willst du schon schlafen??“

„Nee. Es macht total Laune mit geschlossenen Augen im Bett zu liegen.“

„Ach so.“

„Maya!! Ironie.“

„Jaja. Ich weiß.“
 

Der Blonde legte sein Heftchen bei Seite, knipste das Licht aus und kuschelte sich in seine Betthälfte.
 

„Gute Nacht Aiji-chan ~“



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