Zum Inhalt der Seite

Der Junge in mir

-Junge sein macht viel mehr Spaß-
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schichtwechsel

Kapitel 30: Schichtwechsel
 

Jo seufzte einmal auf, bevor er sich zurück lehnte und sein Gewicht sich nun ganz auf meinen Oberschenkeln breit machte. Ganz toll.

“Mensch Sam, wieso diese Heimlichtuerei?”, fragte Jo mich und stütze seine Hände neben meinen Oberkörper auf dem Bett ab.

“Ich weiß nicht, wovon du sprichst!”, meinte ich und verschränkte meine Arme vor der Brust. Jo schnaubte genervt und beugte sich ein wenig nach unten.

“Lügner!”, zischte er mir ins Ohr und ich erschauderte. Verdammt noch eins, wieso musste er so eine Stimme haben, bei der es mir eiskalt den Rücken herunterließ, auch wenn er böse auf mich war?

“Jo, lass es!”, flüsterte ich.

„Mach den verdammten Verband ab, hol dir einen Rock und einen BH und sei endlich das Mädchen, das du sein solltest!", schrie Jo mich genervt an und ich zuckte erschrocken zusammen.

"Wie?", fragte ich unsicher.

"Wie heißt du richtig? Samantha?" Ich schluckte hart und schüttelte den Kopf. Dann hob ich blitzschnell die Hände und vergrub mein Gesicht unter ihnen.

„Bitte, hör auf.“, flüsterte ich und hatte Angst, dass man mein Zittern sehr hören konnte. Jo legte seine Hände sanft auf meine und zog sie vorsichtig von meinem Gesicht.

„Nein, Sam. Komm, sprich mit mir. Erklär es mir.“, meinte er und sah mich mit seinen wunderbaren warmen Augen an. Ich schüttelte den Kopf und schloss die Augen.

„Ich will nicht.“, murmelte ich leise vor mich hin. Jo lachte leise auf, was mich irritier blinzeln ließ.

„Komm schon! Ich bin doch schon dahinter gekommen. Jetzt pack schon aus. Wie ist dein Name?“, fragte er mich. Ich seufzte angespannt.

„Samira.“, antwortete ich ihm dann leise. Der Junge lächelte, nickte zufrieden und stieg von mir herunter, um sich neben mich zu legen. Einige Minuten vergingen. Es war still, nur unser Atem war in meinem Zimmer zu hören. Mein Kopf war so gut wie leer gefegt. Ich hatte ihm meinen Namen gesagt. Er wusste, dass ich ein Mädchen war. Und ich glaubte…

„Wer weiß es eigentlich noch?“, fragte ich flüsternd und drehte den Kopf in seine Richtung, dabei erst merkend, dass er mich die ganze Zeit angesehen hatte. Sofort lief ich rot an. Jo zog die Schultern nach oben.

„Keine Ahnung. Dein Vater hat es mir irgendwie gebeichtet.“ Er seufzte leise und legte sich auf die Seite, mich dabei nicht aus den Augen lassend. Ach, es war so klar gewesen, dass mein Vater es nicht für sich behalten konnte. Ich verdrehte die Augen. „Aber ich glaube Jake und Elias wissen es, sie haben so komische Sachen angedeutet und sich auch sonst seltsam verhalten.“ Ich nickte.

„Janie auch.“ Jo starrte mich verwirrt an.

„Meine Schwester wusste es schon vor mir?“, fragte er und ich nickte. „Frechheit!“, meinte Jo und drehte sich wieder auf den Rücken. “Wieso hast du es nie gesagt?”, fragte der Schwarzhaarige mich. Ich zuckte die Schultern und richtete mich ein wenig auf, stützte mich auf meine Ellenbogen.

“Sie hat mich beim umziehen erwischt.”, murmelte ich vor mich, was Jo nur ein leises Schnauben entlockte. “Und ich hab nie was gesagt, weil es da ein paar Dinge gab, die… nun ja, nicht so ganz… einfach sind.”, hing ich noch an, dieses Mal etwas lauter und verständlicher.

“Hast du auch vor, mir diese Dinge zu erklären?”, fragte er mich und fuhr mir mit seiner linken Hand vorsichtig durch die Haare. Genervt seufzte ich auf und wich seiner Hand aus.

“Später vielleicht.”, murmelte ich und stand auf. Ich streckte mich kurz, bevor ich die Arme vor der Brust verschränkte und mich dann zu ihm drehte. Jo lag nun wieder auf dem Bett, den Kopf auf den verschränkten Armen gebettet und strahlte mich an, was mich kurz Luft schnappen ließ. “Okay, du hast die Wahl: Entweder du bleibst hier und schläfst in der Badewanne, oder du gehst jetzt nach Hause!”, sagte ich zu ihm und marschierte zu meinem Kleiderschrank, um mir frische Bettwäsche rauszusuchen. Trotzdem fühlte ich Jos Blick auf meinem Rücken.

“Wieso in der Badewanne?”, fragte er mich. Mit einem weißen Bettlaken in der Hand drehte ich mich zu ihm um und wedelte damit aufgeregt in der Luft herum.

“Ganz einfach!”, fing ich also an und schmiss das Laken auf das Fußende des Bettes, wo kein Jo lag. “Ich bin ein Mädchen, du ein Junge. Wir sind zwar Freunde, aber ich schlafe nicht in einem Bett mit dir!”, meinte ich. Und ich meinte es ernst. Klar, wir kannten uns für meine Verhältnisse schon eine halbe Ewigkeit. Das war für mich trotzdem kein Grund, gleich das Lager mit ihm zu teilen.

“Wir haben doch schon mal im selben Bett geschlafen! Was soll das denn jetzt, Sam?”, maulte er und ich hielt mit meiner Suche nach der übrigen Wäsche inne. Oh. Demütig senkte ich den Kopf und drehte mich wieder ein wenig zu ihm.

“Das ist was anderes.”, murmelte ich kleinlaut und wich seinem Blick aus. Jo schnaubte und ich aus den Augenwinkeln erkannte ich, wie er aufstand. Ich hob den Blick und starrte geradewegs auf seinen Rücken. Er drehte sich nach einem leisen Seufzen blitzschnell zu mir um und ich blickte nun auf seine Brust. Und schon fühlte ich, wie mir wieder das ganze Blut ins Gesicht floss. Fuck. Schnell schloss ich die Augen und schüttelte den Kopf. Vielleicht konnte ich dadurch den Anblick wieder vergessen, auch wenn er ziemlich lohnenswert gewesen war. Scheiße, was dachte ich da?

“Das ist nichts anderes! Das ist genau dasselbe! Da war ich schließlich auch schon in dich verliebt! Mach es doch nicht noch schwerer, als es eh schon ist!”, schrie er mich halb an. Kurz spannte ich mich an. Er hatte das jetzt nicht gerade gesagt, oder? Erneut schüttelte ich den Kopf, allerdings dieses Mal, um meine Gedanken besser zu ordnen. Es gelang mir allerdings nicht so recht. Ich schluckte, öffnete die Augen, sah ihm in die braunen Augen und trat noch einen Schritt auf ihn zu.

“Sag das noch einmal!”, bat ich ihn leise. Er zog verwirrt die Augenbrauen nach oben, bevor er ein sehr dumm klingendes und stimmungszerstörendes ‘Hä’ hervorbrachte. Seufzend wiederholte ich meine Bitte: “Sag es noch mal!”

“Was meinst du? Dass du alles noch schwerer machst?” Erneut seufzte ich und schlug ihn sanft auf den Hinterkopf. Als ich meine Hand allerdings wieder zurückziehen wollte, hob er die seine urplötzlich und schnappte sich mein Handgelenk, um mich näher zu sich zu ziehen. “Oder dass sich da nichts geändert hat?”, fragte er dicht vor meinem Gesicht. Ein freches Grinsen zierte nun seinen Mund und ich wusste nicht, wie ich in diese Situation schon wieder hineingeraten konnte. Immer ich, hab ich ein Pech! Dennoch wollte ich mich nicht demütigen lassen, also kam ich ihm noch ein kleinwenig näher.

“Nein, die Tatsache, warum sich nichts geändert hat!”, flüsterte ich ihm zu und wich seinem Mund aus, der sich gerade auf meinen drücken wollte. Ha, nun ließ ich ihn zappeln! Er seufzte leise, versuchte, mich erneut zu küssen, doch wieder wich ich ihm aus, sodass er nur meine Wange mit seinen Lippen streifte, was mir trotzdem eine Gänsehaut bescherte. Gott, was tat der Kerl mit mir?

“Hm.”, murmelte er in meine Haare und zog mich nun mit beiden Händen zu sich in eine enge Umarmung. Sollte ich noch Luft bekomme? “Wieso soll ich es noch mal sagen? Anscheinend hast du es ja verstanden!”, nuschelte er und sein warmer Atem kitzelte meinen Nacken. Gänsehaut. Kalter Schauer. Uwah! Aber halt. Nein, oder?

“Gut. Lass los, Jo!”, meinte ich und drückte ihn von mir. Er ließ tatsächlich von mir ab und starrte mich nur verwirrt an. Ich glaube, wäre ich an seiner Stelle, würde ich mich selbst auch nicht verstehen. Aber ich wollte mir das gerade wirklich nicht gefallen lassen. Also ging ich um das Bett herum, hob unter Jos fragenden Blick sein Shirt auf und schmiss es ihm zu. “Du kannst gehen. Danke, dass du da warst, aber ich kann nun auch auf mich selbst aufpassen. Mein Kühlschrank wird mich vermutlich nicht auffressen wollen.”, muffelte ich vor mich hin. Sollte er doch auch mal meine schlechte Laune aushalten. Der Junge auf der anderen Bettseite schnaubte und pfefferte mir das Shirt entgegen, dass direkt in meinem Gesicht landete. Auch ich schnaubte, zog das Shirt wütend von meinem Gesicht, wollte es ihm selbst an den Kopf schmeißen, als vor mir zwei schokoladenbraune Augen auftauchten und mich angriffslustig anfunkelten. Erschrocken wollte ich zurückweichen, aber da war seine Hand schon in meinem Nacken, zog mein Gesicht zu seinem und hielt kurz davon an.

“Samira, ich hab mich in dich verliebt.”, meinte er mit ruhiger Stimme und ich konnte mir ein dümmliches Grinsen nicht verkneifen, als der Sinn in den Worten mein Gehirn erreichte. Das Grinsen wurde noch dümmlicher, als ich seine Lippen daraufhin auf meinen spürte und mich gegen ihn lehnte. Auch seine Mundwinkel verzogen sich nach oben, ich merkte es genau. Langsam schob ich ein wenig von mir, verschränkte meine Hände hinter seinem Nacken, zog ihn zu mir runter und lehnte meine Stirn an seine.

“War das jetzt der Weltuntergang?”, fragte ich leicht sarkastisch. Der Junge vor mir verengte die Augen und nickte stur. Ich verkniff mir ein lautes auflachen und kicherte somit nur leise vor mich hin.

“Kann ich hier bleiben?”, fragte er mich. Ich nickte, ließ ihn los und marschierte zum Schrank.

“Allerdings habe ich keine zweite Decke für die Badewanne, tut mir Leid!”, meinte ich und grinste ihm den Rücken zugedreht in mich hinein. Jo allerdings schien es nicht so lustig zu finden.

“Was? Nein, ich schlaf nicht in der Badewanne!”, beschwerte er sich. Ich zuckte nur die Schultern.

“Nun ja, ich will dich nicht aufhalten, nach Hause zu gehen. Da wartet sicherlich auch eine warme Decke und ein gemütliches Bett auf dich.” Er schnaubte.

“Sam, das ist nicht dein Ernst, oder?” Ich setzte ein ernstes Gesicht auf und drehte mich zu ihm um.

“Doch ist es.”, meinte ich. Wieder schnaubte er, zog sich nun endlich das Shirt über und kam auf mich zu.

“Das ist so gemein!”, schnaufte er und ich musste lauthals anfangen zu lachen. Ich nahm seine Hand in meine und drehte ihn wieder zu mir.

“Du kannst bleiben, kein Thema!”, sagte ich schmunzelnd und es war köstlich, seinen wandelnden Gesichtsausdruck zu beobachten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Ushia-sama2011
2011-03-10T19:11:16+00:00 10.03.2011 20:11
Entlich ght es weiter

bin gespannt wie es weiter geht
Von:  Zuckerschnute
2011-03-10T16:36:44+00:00 10.03.2011 17:36
Na endlich, es ist geschafft! War doch nicht so schwer ihr beiden, oder?
Und nun: Bühne frei für "Operation Übernachtung bei Sam" *lach*
Das wir bestimmt lustig! Sam war ja bisher offenbar nur mit Silver zusammen und das schien ja nicht gerade angenehm gewesen zu sein! Also Jo, sei ein Gentelman! *mahnend den Finger heb*

Allerding wirft etwas bei mir Fragen auf:
Der Titel dieses Kapitels. Warum heißt es Schichtwechsel?

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!


Zurück