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Der Junge in mir

-Junge sein macht viel mehr Spaß-
von

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Fünf Sterne

Kapitel 24: Fünf Sterne
 

Eine Limousine brachte uns ins Schloss. Was denn auch sonst? Die Fahrt verlief ruhig, mit Ausnahme von Marlene, die die ganze Zeit laut und nervös vor sich her plapperte. Ich hätte ihr am liebsten die Klappe gestopft, wenn ich sie nicht noch dafür bräuchte, mich in bestimmten Momenten von Marcus und der ‘Gesellschaft’ abzuseilen. Aber zum Glück dauerte die Fahrt nicht allzu lange, sodass ich ihrem nervösen Geschwafel etwas ausweichen konnte.

Als der Wagen dann an Geschwindigkeit verlor und schließlich zum stehen kam, stieg ich leise seufzend aus und schüttelte leicht den Kopf. Oh man, ich hatte absolut keine Lust, weder auf Tanzen, noch auf irgendwelche gesellschaftlichen Dinge, die Silver da ausheckte. Ich hob den Blick und betrachtete erstaunt das riesige Gebäude vor mir. Es war auf jeden Fall… alt. Nun gut, dass hatten Schlösser nun einmal an sich, aber trotzdem… es war alt. Und groß. Zwei Türme mit spitzen Dächern hoben sich links und rechts neben dem Hauptgebäude von eben jenem ab und ließen das gesamte Bild majestätisch wirken.

“Gefällt es dir?”, wurde ich leise gefragt und widerwillig musste ich schlucken, als ich Silvers Stimme so dicht und so leise neben mir hörte. Seine Hand legte er wie selbstverständlich auf meinen Rücken und ich atmete tief ein. Auch wenn es mir nicht Recht war, so durfte ich mich nicht dagegen wehren. Nicht hier, nicht vor Menschen, die noch einiges an Bedeutung für mich haben könnten. Auf die Frage des Weißhaarigen nickte ich nur ergeben.

“Wow, ich geh auf einen Ball!”, kam es plötzlich von der anderen Seite und ich zuckte erschrocken zusammen. Links neben mir stand Marlene und kicherte verhalten. Wie ein kleines Kind, schoss es mir durch den Kopf und ich musste leicht grinsen. Ja, das Mädchen konnte einen eigentlich sehr gut aufmuntern, aber manchmal war sie eine echte Nervensäge.

“Marlene, benimm dich bitte nicht, wie ein kleines Kind, das wissen möchte, wo die Babys herkommen.”, herrschte Marcus seine kleine Schwester an und schob mich vorwärts in Richtung des Einganges. Zögerlich trat ich mit seiner Hand auf meinem Rücken durch den großen Türrahmen, der ins Innere des riesigen Gebäudes führte. Marlene folgte uns ruhig. Doch allmählich machte sich bei mir Panik breit. Ich hatte Angst, furchtbare Angst, etwas falsch zu machen, mich total zu blamieren und vor allem hatte ich Angst vor Marcus und seinen fraglichen Plänen, mich betreffend.

“Guten Abend.”, wurden wir von einem Pinguin begrüßt. Also, es war kein echter Pinguin, aber der Mann im Frack vor uns sah einem verblüffend ähnlich. Vielleicht waren seine Vorfahren ja welche gewesen. Theoretisch könnte ich ihn ja fragen…

“Guten Abend.”, antwortete da Silver und unterbrach meine verwirrenden Gedanken, brachte mich in die Realität zurück. “Silverstone, Marcus.”, betete er vor sich her und zupfte an meinem Mantel. Ich öffnete schnell die zwei Knöpfe und überließ ihn Marcus, der ihn mir von den Schultern nahm und dem Pinguin übergab. “Mit Begleitung.”, fügte er der Vorstellung seiner Person an und nahm nun auch Lenne den Ihrigen Mantel ab, um ihn an diese Frackperson weiterzureichen. Dieser hatte auf einer Liste, die neben ihm auf einem Pult lag, den Stift kreisen lassen und nickte kurz, bevor er eine einladende Geste machte und uns bat, ihm zu folgen.

“Herr Silverstone, ich hoffe, sie haben einen schönen Abend.”, meinte der Frackträger und lief weiter vor uns her.

“Sicherlich.”, meinte Marcus und mir lief es kalt den Rücken runter. Fuck, ich hatte Schiss. “Alles in Ordnung mit dir?”, fragte er mich leise und ich nickte stumm, den Blick starr auf den Fußboden gerichtet. “Samira, wenn etwas nicht stimmt, dann sag es mir bitte.”, meinte er flüsternd und sein Arm schob sich nun weiter um meine Hüfte, um mich ein Stück an sich zu ziehen. Ich schüttelte seinen Arm leicht ab und schüttelte den Kopf.

“Lass.”, flüsterte ich ihm zu und wich einen Schritt zur Seite. Er seufzte leise und legte wieder nur die Hand auf meinen Rücken. Dann schob er mich weiter hinter dem Pinguin her. Wir traten durch eine große Tür und waren kurz darauf in einem großen Saal angekommen, in dem einige Tische standen, die für das Essen eingedeckt waren. Ein vier Gang Menü. Ich seufzte tonlos.

Der Frackträger zeigte auf einen Tisch, an dem schon drei andere Personen saßen. Zwei Frauen und ein Mann. Marcus schnaubte leise neben mir. Ich blickte ihn fragend an und er verdrehte kurz genervt die Augen, bevor er ein falsches Lächeln aufsetzte und den jungen Mann ansah.

“Jack!”, meinte er und der Typ mit den braunen Haaren stand auf, ließ seine Gefährtinnen einfach sitzen und nahm Marcus in den Arm. Nur ganz kurz.

“Marcus!”, meinte er dann und ich runzelte irritiert die Stirn, als ich seine quietschende Stimme hörte. Das tat ja in den Ohren weh. Marcus lächelte immer noch aufgesetzt und zog mich dann leicht zu sich, ehe er mich bettelnd anblickte.

“Wenn ich vorstellen darf: Samira, meine Partnerin.” Ich schluckte schwer. Bite was? “Samira, das ist Jack Daniels. Er hat vor wenigen Monaten das Geschäft seines Vaters erfolgreich übernommen. Daniels Company, sagt dir doch etwas, oder?” Er blickte mich bittend an und ich biss mir auf die Unterlippe, bevor ich leicht nickte.

“Klar, wer kennt die nicht?!”, meinte ich und nahm die mir von Jack entgegen gestreckte Hand vorsichtig an. Er lachte leicht und nickte, bevor er sich wieder zu seinen Damen drehte und sich auf seinen Stuhl fallen ließ. Ich stellte mich vor Marcus, den Rücken zu Jack gewandt und beugte mich leicht zu Silver. Dieser blickte mich leicht erstaunt an. “Muss ich das kennen?”, fragte ich leise und hob die Hand, um ihm über die Wange zu fahren. Mann, wieso musste ich mich so aufführen. Marcus nahm die Hand von seiner Wange und strich vorsichtig mit dem Daumen über meinen Handrücken, bevor er ernsthaft lächelte.

“Nein, musst du nicht.”, sagte er ebenso leise wie ich. “Aber schon alleine, weil er an unserem Tisch sitzt, musste ich ihn dir vorstellen.” Er lachte leise auf. “Beziehungsweise musste ich dich ihm vorstellen, weil ich angeben wollte.” Ich zuckte zusammen und schlug ihn leicht in die Seite.

“Lass das.”, zischte ich nun und drehte mich wieder zu dem Tisch. Marlene hatte sich derweil neben eine von Jacks Begleitungen sinken lassen und unterhielt sich gedämpft mit der blonden Schönheit. Ich atmete einmal tief ein, bevor ich neben der Rothaarigen Platz nahm. Marcus setzte sich zisch Marlene und mich, lächelte mich dabei süffisant an.

“Ich frage mich, ob du noch genügend Platz auf deiner Tanzkarte hast.”, meinte er plötzlich und ich blickte ihn irritiert an. Er nickte nach rechts und ich drehte leicht den Kopf. Ich erblickte einige kleinere Gruppen von jungen, sowie älteren Männern, die sich angeregt miteinander unterhielten. “Bei so vielen Blicken, wie du auf dich ziehst, werde ich wohl kaum eine Gelegenheit haben, mit dir tanzen zu können.” Sein Blick wurde leicht traurig. Ich schüttelte den Kopf.

“Guten Abend.”, sprach jemand neben mir und ich wandte den Blick nach rechts. Vor mir stand ein junges Mädchen in Bluse und Weste und einem Tablett in der Hand. “Kann ich Ihnen einen Aperitif anbieten?”, fragte sie und ich blickte sie fragend an.

“Gerne.”, antwortete Marcus sofort. Ich winkte ab.

“Alkohol?”, fragte ich das Mädchen. Sie nickte und ich schüttelte den Kopf. “Kann ich einen Saft haben? Oder ein Wasser?”, fragte ich und sie nickte wieder. Dann reichte sie Marcus und Marlene ein Glas und ich blickte Marcus böse an. Dieser zuckte die Schultern und nahm Marlene das Glas wieder aus der Hand, die ihn nur verwirt anstarrte. Ich musste leise lachen.
 

Nach dem zweiten Gang, einer doppelten Rinderkraftbrühe mit Gemüsestreifen, wenn ich es recht verstanden hatte, erklang langsame Musik und Marcus stand auf, um mir seine Hand hinzuhalten.

“Ist noch Platz auf der Tanzkarte?”, fragte er und spielte auf das vorhergegangene Gespräch an. Ich verdrehte genervt die Augen, nickte dann aber und stand ebenfalls auf, um mit Marcus zusammen auf die Tanzfläche zu treten und uns zu den leisen Klängen der Musik zu bewegen. Eine Zeit lang tanzten wir nur, schwiegen dabei. Marcus seufzte leise.

“Es tut mir Leid, Sam. Aber ich kann dich nicht ziehen lassen. Ich habe mich in dich verliebt, auch wenn ich nicht recht weiß, warum, aber es ist halt so.”, flüsterte er mir zu. Ich schüttelte den Kopf.

“Lass es sein.”, murmelte ich leise. “Ich will dieses Thema nicht schon wieder ansprechen. Ich will dir auch nicht sagen, dass ich dich hasse, schließlich weißt du das schon.” Ich schnaubte.

“Verdammt, Sam. Woher willst du wissen, dass ich das einfach so hinnehme? Das werde ich nicht. Verlass dich darauf.”, schimpfte er leise.

Dann wirbelte Marcus erschrocken um und gab den Blick auf einen jungen Mann mit schwarzen Haaren frei. Oh Mann, warum mussten mich alle Schwarzhaarigen so aus der Fassung bringen? Weil sie mich so an Jo erinnerten? Verflucht, warum bekam ich diesen Jungen nicht aus meinem Kopf? Was war nur mit mir los, dass ich ständig an ihn dachte und alles in mir zerrte und schmerzte.

“Darf ich ablösen?”, fragte er und ich blinzelte verwirrt. Marcus nickte mir zu und ließ mich dann los, bevor er dem Anderen den Platz überließ. Dieser lächelte mich lieb an, sodass ich schwer schlucken musste. Jo.

“Klar.”, murmelte ich leise, spürte einen riesigen Kloß in meinem Hals. Er nickte und reichte mir seine Hände.

“Mein Name ist Johnny Walker.”, meinte er und ich musste schmunzeln.

“Samira.”, sagte ich. “Samira Leut.”



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Ushia-sama2011
2010-09-23T10:33:23+00:00 23.09.2010 12:33
sag jetzt nicht das es jo ist der da mit sam tanzt?
Wenn ja dann aber prost malzeit

HAmmer kapitel freue mch das es bald und schnell weiter geht


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