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Missverstandenes Leben

von

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Neuer Zoo, alte Probleme

Kapitel 1: Neuer Zoo, alte Probleme
 

Gern werden sie als dumme, aasfressende Kreaturen bezeichnet und gehasst. Selbst in vielen Völkerkulturen gelten sie als Zeichen des Bösen.

Dabei wollen sie immer nur in Ruhe leben. Hyänen. So auch diese Drei Protagonistinnen.

Ana, Kay und Raw waren drei junge Hyänenweibchen, die als Geschenk für den Allwetterzoo in Münster vom Tierpark Friedrichsfelde in Berlin gemacht wurden.

Getrennt von ihren Müttern mussten sie jetzt in einer wildfremden Umgebung klarkommen. Ohne ihren alten Clan bestehen.

Da Ana die Älteste der drei war, wurde sie zur ungekrönten Anführerin, damit die Ordnung aufrecht blieb. Sie waren dennoch gleichberechtigt und die besten Freundinnen. Als Älteste, und als Anführerin auserkoren, musste sie sich auch um die Jüngste der drei, Kay, kümmern, wobei ihr Raw immer zur Seite stand.

Schnell wurden sie zur neuen Attraktion im Allwetterzoo und die Besucher begafften die Tiere regelrecht und bezeichneten die noch immer als hässlich, obwohl sie wirklich wahre Schönheiten waren, weshalb sie auch abgegeben wurden.

Müde von dem ganzen Aufruhr der Besucher, legte sich Raw einfach auf die Seite liegend hin, wodurch der sogenannte Pseydopenis gut sichtbar war. Auch Aufgrund ihrer Größe wurde sie immer für das Männchen gehalten und als die dummen Menschen davorstanden und sie so sahen, fühlten die sich auch noch bestätigt.

„Guck mal, Mama“, rief eines der menschlichen Blagen und deutete auf Raw. „Das Männchen schläft da vorne.“ Die Mutter antwortete dem Kind auch, dass die Männchen das Sagen hätten und über die Weibchen bestimmen, wie die Löwen.

Raw rollte sich auf den Bauch, drückte ihre Schnauze auf den Boden und verschränkte genervt und jammernd die Pfoten über diese. „Kann man den Menschen nicht mal Hirn mitgeben“, jaulte sie und suchte danach Schutz hinter ihren Freundinnen.

„Das wäre bei den Menschen echt zu viel verlangt“, knurrte Kay und scharrte mit ihren Vorderpfoten über den Boden, wobei sie kleine Fugen hinterließ. „Ich hasse sie. Die sind Dumm und können nichts als gaffen.“ Sie lachte nervös und die Besucher fingen auch an zu lachen, da sie es niedlich fanden, dass sie Hyänen so in „Natur“ zu sehen bekamen. „GROOOAaarrrrr, können die nicht alle tot umfallen?!“

Ana drehte sich genüsslich auf den Rücken und hielt alle viere von sich gestreckt. Sie hatte die Ruhe weg und regte sich nur selten auf. Noch ein Grund mehr, weshalb sie zur Anführerin bestimmt war. „Regt euch ab, Schwestern“, begann sie und streckte sich genüsslich. „Abgesehen von den Idioten hinter dem Zaun, geht es uns doch ausgesprochen gut, oder etwa nicht? Wir bekommen alles, was wir uns wünschen können.“

„Na und? Deshalb sind wir noch lange nicht die Hampelmänner der Nation!“ Kay fauchte und knurrte aggressiv. „Die Menschen kennen uns nicht! Die wissen gar nichts über uns und denken, dass wir Hunde oder Katzen wären! Wir würden nach Aas stinken und seien hässliche und abstoßende Kreaturen! ZUDEM SIND WIR WEIBCHEN DIE BEHERRSCHENDEN UND NICHT DIESE MÖCHTEGERN HALBSTARKEN KERLE!!!“ Wie man bereits erkennen konnte, war die Jüngste auch die aggressivste der drei. Sie hatte einen aufbrausenden Charakter, erst recht, wenn es um ihren und den Stand der anderen weiblichen Hyänen ging. Kay hatte ihren eigenen Kopf und mit ihrem Temperament hatte sie sich häufig im alten Heim mit den Männchen angelegt und denen gezeigt, wer denn nun das Sagen hatte.

Raw seufzte tief und versuchte sie zu beruhigen, was meist nur von mäßigem Erfolg gekrönt war. Oft genug hatte sie von den Schlichtungsversuchen einige Blessuren davongetragen. Auch wenn sie wusste, dass Kay das nie so meinte.

Im Ganzen hatte jede der drei einen eigenen Charakter und zusammenführend ergänzten sie sich ausnehmend gut. Ana war die ruhigste und die älteste der drei und somit die Anführerin. Wenn es hart auf hart kam, konnte man auf sie zählen. Die kleinen Reibereien zwischen Kay und Raw, die man meist als herumtoben bezeichnen konnte, beachtete sie nicht. Sie war das genaue Gegenstück von Kay, die aufbrausend war und sich wegen ihrer Größe und ihrem Alter behaupten musste, so glaubte sie jedenfalls immer. Sie war es auch, die sich am meisten über die Menschen und ihre grenzenlose Dummheit aufregte, während Raw die Vermittlerin und eher genervt von den Menschen war.

Sie war zwar die größte der drei, dennoch überließ sie den Anführerpart lieber der Älteren, die fast immer die Nerven behielt.

Die drei Schwestern, wie Ana sie immer liebevoll nannte, waren in Wahrheit Cousinen. In ihrem alten Clan herrschte Vetternwirtschaft und um frisches Blut in den Clan zu bringen, wurden die drei, die immer aufeinander hangen, gemeinsam nach Münster abgegeben, damit neue, junge Hyänen, sowohl männliche als auch weibliche, angeschafft werden konnten, damit es nicht zu Inzest kam und die Jungtiere zu früh starben.

Ana, Kay und Raw waren gleich alt und daher wie Schwestern aufgewachsen. Sie waren noch recht jung und gerade mal alt genug, um von den Müttern getrennt zu werden.

Sie hatten alle drei verschiedene Fellfarben, die noch nicht ganz ausgeprägt waren, da sie noch bis zum Bauch die Fellfarbe der Jungtiere trugen.

Kay war braun mit schwarzen Tüpfeln. Man konnte bei Ana sehen, dass sie eine rote Mähne bekam, während die von Kay dunkelblond blieb. Nur war die Älteste etwas dunkler im Braunton und Raw fiel ganz aus der Reihe, da sie leicht grau wirkte, wenn das Sonnenlicht auf sie fiel. Sie bekam eine braune Mähne und hatte ebenfalls, wie ihre Schwestern schwarze Tüpfel auf dem Fell.

Es wurde Abend und die letzten Besucher begafften noch immer die drei.

Kay und Raw haben sich schon in die eigens angelegte Höhle für die Nacht zurückgezogen, während Ana noch mal zum künstlich angelegten Bach ging.

Ehe sie ihre Schnauze ins kühle Nass tauchte, sah sie ihr Spiegelbild an der Wasseroberfläche und fragte sich, ob sie wirklich alle so hässlich seien und tränkte sich, um sich danach ebenfalls zur Ruhe zu begeben.

Das erste Männchen im Gehege

Kapitel 2: Das erste Männchen im Gehege
 

Nachdem sich die drei jungen Hyänen einigermaßen eingelebt hatten, kamen die Tierpfleger mit einem weiteren Tier ins Gehege.

Die drei Schwestern staunten nicht schlecht, als das Männchen reingeführt wurde, welches auch noch recht jung zu sein schien.

Kay ließ sofort ein verachtendes knurren los und fletschte die Zähne. „Einer dieser widerlichen Stecher“, fauchte sie und ging grollend um den ahnungslosen Jüngling herum und beschnüffelte ihn. „Und wie er stinkt! Typischer Gestank von Männchen!“

„Na hör mal“, ereiferte sich der kleine Unglücksrabe. „Ich hab dir nichts getan und mein Name ist Sai, kapiert? Also rede nicht so über mich. Du kennst mich…“, weiter kam Sai nicht, denn Kay hatte ihm mit ihrer Pranke eine rübergezogen.

Eine blutende Strieme zeichnete sich über sein linkes Auge und er sprang erschrocken zurück und verbeugte sich regelrecht vor dem dominierenden Weibchen.

„Ich Chef, du nix“, keifte sie. „Jetzt verstanden, wo du stehst?!“ Sie ließ Sai nicht einen Moment aus den Augen, als sie sich genüsslich das Blut von den Krallen leckte. Sie vertraute keinem Kerl und erst recht nicht, wenn er noch so unerfahren war und nicht wusste, wo er hingehörte.

Die anderen beiden hatten sich das kleine Schauspiel mit angesehen und während Ana nur den Kopf schüttelte, zeichnete sich auf Raw’s Schnauze ein breites Grinsen ab.

„Musst du denn immer übertreiben, Schwesterherz? Der ist nicht mal voll entwickelt und du bist schon auf 180…sei mal etwas ruhiger, ja?“ Ana hatte mal wieder den genauen Punkt getroffen und Kay in ihrer Art wieder in die Schranken gewiesen. Die anderen beiden respektierten sie als Anführerin und daher würde Kay nie was gegen Anas Meinung machen oder ihr nicht gehorchen. Sie duckte sich demütig weg, schlich noch ein paar Mal um Sei herum und rannte dann zum Bach, um zu tränken.

Dieser atmete erleichtert auf und wandte sich zu den verbliebenen Hyänen um. „Danke. Die ist ja heftig drauf.“

Raw sah ihn nur abschätzig an. „Und du ein Idiot, da du anscheinend immer noch nicht weißt, wo du hin gehörst. Nämlich unter unsere Pfoten, du Spinner.“ Stolz, ein Weibchen zu sein, zog sie sich in die Höhle zurück, da sie die Menschen bemerkt hatte, die wieder gafften und sich darüber freuten, dass sie endlich mal Action geboten bekamen.

„Zwei Männchen und zwei Weibchen. Ist zwar ausgeglichen aber wer der beiden wird denn der Anführer, Mama“, hörte Kay eines der Kinder fragen und knurrte hoch. „ANA IST DER CHEF, IHR GEHIRNLOSEN ZOMBIES“, fletschte sie aber bei den Menschen kam nur wütendes Lachen an und sie amüsierten sich wieder köstlich.

Ana kam langsam angelaufen und stellte sich neben ihre Schwester. „Gib es doch auf…du hasst sie? Gut. Dann gib denen aber nicht noch Zucker, damit sie alles süß finden, was du machst. Verachte sie meinetwegen weiter aber lass’ dir nicht einfallen, hier zu randalieren.“ Sie kannte Kay nur zu gut und erst recht ihr aufbrausendes Temperament.

„Ja…hab schon verstanden.“ Sie blickte sich um, erkannte Sai und knurrte nur wieder verachtend. Sie hasste ihn schon jetzt und wollte gar nicht erst so lange warten, bis sie alle Paarungsbereit waren, um ihm noch mal eine zu knallen. Er war in ihren Augen einfach nur Dreck, welches man abschütteln oder abwaschen konnte. Ein herrlicher Gedanke, wie sie fand, denn sie liebte die kleinen Schlammbäder, wenn es geregnet hatte und sie sich so richtig drin suhlen konnte und es hinterher abzuwaschen. Leider hatte es seit Tagen nicht mehr geregnet und die Sommersonne tat ihre Pflicht.

Jetzt war sie so richtig schlecht gelaunt und legt sich auf eine kleine Anhöhe und badete wenigstens in der Sonne ein bisschen.

Der Neuzugang verstand nicht, was hier vor sich ging. Für ihn stand fest, dass man ihn nicht akzeptierte und er einen ganz schlechten Stand hatte. Der Anfang im neuen Heim war richtig schlecht für ihn gelaufen. Nur die Menschen schienen auf seiner Seite zu sein, denn immer wieder hörte er sie rufen, dass er kämpfen und sich nicht alles gefallen lassen solle.

Es schien fast, als hätten sich die Schwestern abgesprochen, denn jede hatte denselben Gedanken.

Menschen waren wirklich dumme Lebewesen, die es nie kapieren werden, wie es unter Hyänen läuft und wer das Sagen hatte im Clan. Nie würden die es verstehen, egal wie viele Dokumentationen noch über diese Gattung Leben laufen würde, so würde es nichts bringen.

Viele Darstellungen sind noch aus alten Zeiten übernommen und nur wirklich ernste Wissenschaftler und Verhaltensforscher kämpften und ein besseres Verständnis dieser Tiere.

All das wussten die drei aber nicht, denn sie lebten ihr Leben…fernab von der afrikanischen Savanne, wo ihre Artgenossen um ihr Leben kämpfen.

Sai war sich sicher, dass er es sich mit der Jüngsten verscherzt hätte und ging nun zu Raw, in der Hoffnung, dass wenigstens sie Interesse an ihm zeigen würde. Doch seine Hoffnungen zerschlugen sich schneller, als ihm lieb war. Denn auch sie zeigte ihm die kalte Schulter und entfernte sich nur noch weiter von ihm. Auch bei Ana biss er auf Granit.

Ein paar Tage später versuchte Sai sich als Chef aufzuspielen und Kay ging nun komplett auf Angriff. Sie wollte ihm einprügeln, wo er zu stehen hat und setzte ihr Vorhaben auch gleich in die Tat um.

Wie eine wilde Bestie sprang sie ihn an, zerkratzte ihm die Schnauze, biss ihm in den Nacken und kreischte dabei wild. Sie bemerkte nicht einmal mehr, wie Raw versuchte sie zu beruhigen, so in Rage war sie. Kay schlug aus und zog ihrer Schwester die Krallen durchs Gesicht, sodass diese aufjaulte und sich schützend zu Boden warf.

Erst als Sai reglos am Boden lag, um sich vor weiteren Angriffen zu schützen, ließ Kay von ihm ab. Sie ging schnurstracks zu der wimmernden Raw und leckte ihre Wunde aus.

Das Männchen wurde erstmal aus dem Gehege entfernt und in eine Tierklinik gebracht. Für die Hyänen hatte dieser Vorfall keine weiteren Folgen seitens der Menschen, da dies die Natur dieser Tiere war. Sie hatten über ein Männchen gesiegt und das war alles, was sie interessierte.

Ein erster Wunsch nach Freiheit

Kapitel 3: Ein erster Wunsch nach Freiheit
 

Es kam ihr so vor, als würde der Körper nicht mehr gehorchen. Ständig spürte sie Verlangen und die Klitoris vergrößerte sich jedes Mal aufs Neue, sodass Kay es langsam mit der Angst bekam. Niemand hatte ihnen bis jetzt gesagt, was die ersten Anzeichen für das Erwachsen werden waren. Noch waren sie ja Jungtiere, doch auch das dunklere Fell wurde immer weniger und langsam aber sicher machte sich die Natur bemerkbar.

Kay schaut sich ängstlich um, hechelte immer öfters heftig, ging jammernd in die Höhle zurück und wollte allein sein. Jedoch war ihr Verhalten zu auffällig, als dass die anderen beiden das nicht bemerkten. Sorgevoll ging Raw zu ihr, bekam aber nur Kays Pranke als Antwort.

Auch bei den anderen beiden meldete sich die Natur. Die jenige, die das mal wieder lockerer nahm von den drei, war wie immer Ana. Zwar wusste sie auch nicht, was genau mit ihnen los war, aber sie konnte mit Gewissheit sagen, dass sie daran schon nicht sterben würden.

Raw hingegen putzte sich vermehrt, da sie meine, dass sie so stank und wälzte sich zusammen mit Kay immer wieder im Schlamm, den der letzte Regen hinterlassen hatte. Danach tranken sie immer gemeinsam und als der Schlamm am Fell getrocknet war, wälzten sie sich über das trockene Gras, um sich abzustauben.

Erst die Wärter von dem Hyänen-Gehege wussten, was mit den drei jungen Damen los war und überdachten das mit der männlichen Hyäne noch mal. Denn ein neues Männchen reinzusetzen wäre fatal, wenn man bedachte, was mit Sai passiert war, obwohl dieser noch etwas jünger als die drei war. Dieser war jetzt in einem anderen Zoo untergebracht, wo man ihn an einen anderen Clan versuchte zu integrieren.

Die Wärter berieten sich mit Experten und dem Zoo-Direktor und befanden es für richtig, dass man die drei künstlich befruchten sollte. Eine Frage beschäftigte die dann aber doch noch. Wer würde die erste sein, die künstlich befruchtet werden sollte und ob diese dann das Junge akzeptieren würde.

In deren Überlegungen fiel Kay schon mal wegen ihrem Temperament raus und so blieben Raw und Ana übrig. Sie entschieden sich für die Anführerin Ana, nur blieb dann nur noch der perfekte Zeitpunkt dazu abzuwarten.

Während die Menschen über ihr Schicksal berieten und entschieden, kam Kay immer mehr in Rage, was ihre Lust anbelangte.

In ihrem Wahn versuchte sie sogar Raw zu besteigen, um zu zeigen, dass sie die Stärke war. Diese hingegen schlug mehrmals nach ihrer Schwester aus und traf sie dann auch.

„Spinnst du“, fauchte Kay und wischte vorsichtig über die Wunde. „Ich hab dir nichts getan.“

Raw knurrte sie einfach nur an. „Nichts getan? Du wolltest mich besteigen, du notgeiles Stück! Vielleicht sollten die Sai wieder her bringen, damit du wieder normal wirst! Dann kannst ihn meinetwegen zerfetzen!“

Kay zuckte zurück. So wütend und aufgebracht hatte sie ihre Freundin noch nie erlebt, geschweige denn gesehen. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie etwas Falsches getan und Raw komplett unterschätzt hatte.

Ein paar Wärter kamen daraufhin ins Gehege, feuerten Betäubungspfeile auf Ana und brachten die bewusstlose Anführerin raus.

„ANA“, riefen beide entsetzt im Chor. Sie hatten im Streit nicht bemerkt, was im Gehege noch so vor sich ging. Sie hetzten nervös lachend den Wärtern nach, aber wurden von frischem Fleisch abgelenkt, welches man ihnen vor warf. Hungrig stürzten sie sich auf die Ablenkung und beachteten die anderen, die Ana wegtrugen, gar nicht mehr.

Im Veterinär-Bereich des Zoos war bereits alles vorbereitet. Ana öffnete müde die Augen und sah sich um.

Grelles Licht schien im Behandlungsraum, welches von einer Lampe ausging, die auf den OP-Tisch eingestellt war. Das Licht brach sich auf den hellgrünen Linoleumboden und an den Kacheln des Raumes. Alles stand bereit und das kühl gelagerte Sperma eines jungen Männchens war auf dem Bestecktisch.

Ana konnte nur leise knurren aber wehren konnte sie sich nicht. Sie wusste nicht, was man mit ihr tat und so war sie dazu gezwungen es über sich ergehen zu lassen. Ihre Schwestern konnten ihr nicht helfen. Das war ihr schmerzlich bewusst.

Gerade, als der Veterinär-Mediziner sie befruchten wollte, kam von draußen ein enormer Lärm auf, welches ihn daran hinderte konzentriert zu arbeiten. Sofort stürmte er in den Flur und erkundigte sich, was denn dieser Tumult zu bedeuten hatte.

Ein aufgeregter Tierpfleger lief gerade an ihm vorbei und berichtete von den beiden anderen Hyänen-Weibchen, die angefangen hatten hysterisch im Gehege Randale zu machen.

Sogar die Besucher hatten sich von dem Sicherheitszaun zurückgezogen und beobachteten die aufgebrachten Vierbeiner, die laut vor Nervosität lachten und gegen alles sprinteten, was sich anbot.

„WIR WOLLEN ANA WIEDER“, schrien sie nach Leibeskräften. Auch wenn sie wussten, dass die Menschen sie nicht verstanden, so hofften sie dennoch auf ein Wunder, welches ihnen ihre große Schwester wiederbrachte.

Raw war so aufgebracht, dass die gegen den, bereit elektronisch gesichertem, Zaun sprang und sich damit einige Stellen im Fell versenkte. „Diese verdammten Menschen schützen sich aber nicht uns! Was ist das hier für eine Scheiße? ICH WILL HIER ENDLICH RAUS UND ZU ANA!!“ Erschöpft hechelte sie und rannte zu Kay zurück.

„Ich weiß…wir müssen diesem Gefängnis hier endlich entkommen…die machen mit uns, was sie wollen! Wehe, wenn die Ana was antun! Der nächsten Wärter, der reinkommt, wird das Pech haben und Bekanntschaft mit meinen Zähnen machen! Ich reiße ihm echt den Arsch auf…und den Bauch…UND DIE KEHLE!“

Raw schüttelte sich und Staub fiel von ihrem Fell. „Halte den Gedanken gut fest, denn da kommen ein paar von diesen haarlosen Affen!“ Sie deutete mit der Schnauze kraftlos in die Richtung des Zaunes, wo einige Wärter dabei waren die ängstliche Menschenmenge zu beruhigen, während ein paar andere etwas Schweres zu dem Gehege trugen.

Aufgrund der randalierenden Hyänen war es unmöglich sich auf die künstliche Befruchtung zu konzentrieren und der Tierarzt sah es als Gefahr für die Anführerin an, wenn sie trächtig zurück gekommen wäre. Also brachte man sie zurück und ließ sie ganz in Ruhe aufwachen.

Die Tierpfleger und der Veterinär-Mediziner kamen nur langsam und vorsichtig mit Ana heran, da sie die anderen beiden nicht noch mehr aufscheuchen wollten. Es reichte ja schon, dass man, zum Schutz der Besucher, den Zaun unter Strom setzte und man wollte daher vermeiden, dass sie sie auch noch angriffen.

Jedoch geschah nichts dergleichen.

Kay und Raw beobachteten die Menschen, die rein kamen, skeptisch und beschnupperten Ana, als sie wieder weg waren. Beide leckten über ihre Wangen und am Kopf und stupsten sie mit den Schnauzen an, damit sie wieder aufstand.

„Was haben sie dir nur angetan“, flüsterte die Jüngste und legte sich mit Raw ganz eng an sie, als wollten sie Ana wärmen. Sie kuschelten mit ihrer schlafenden Anführerin.

„Ich will hier weg…einfach raus, aus diesem Höllenloch“, jammerte Raw und leckte der Ältesten sanft über die Schnauze. Sie beobachtete zusammen mit Kay jede einzelne Bewegung ihrer liebsten Schwester und blieben eng an sie geschmiegt liegen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  AkiProductions
2010-09-27T18:35:07+00:00 27.09.2010 20:35
Hallo.;)

Ich weiß nicht, ob es an meiner Unwissenheit oder an Deinem Fachwissen liegt (vermutlich an beidem), jedenfalls stehen in diesem Kapitel Dinge über diese Tiere, die ich vorher nicht wusste.
Daher war es sehr interessant, und auch wenn sich ein paar Flüchtigkeitsfehler in den Text gemischt haben, fiel es dennoch angenehm leicht, ihn zu lesen.

Eine sehr überraschende FF Idee, wie ich übrigens hinzufügen möchte! :)

Liebe Grüße,
AkiPro
Von: abgemeldet
2010-04-09T14:10:42+00:00 09.04.2010 16:10
Die ärmsten müssen ja richitge minderwertigkeitskomplexe haben...
Grauenvoll, wie die behandelt werden, aber so ist das nunmal mit Zootieren, hast du gut erkannt. :)
Ist ja bis jetzt noch etwas ereignislos, aber es ist ja auch erst der Anfang. ^^
Du schreibst schön zsmhängende sätze && der text ist gut lesbar. (:
vllt schaue ich mir die Story nochmal an wenn mehr drinne is. ^^
lg


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