Zum Inhalt der Seite

Vom großen bösen Wolf

Die Saga der drei kleinen Schäfchen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vom großen bösen Wolf und dem zweiten kleinen Schaf..

Vom großen bösen Wolf und dem zweiten kleinen Schaf..

Die Saga der drei kleinen Schäfchen
 

In einer kühlen Nacht schlenderte Sandy ahnungslos durch graue, heruntergekommene Gassen. Ein richtiges Ghetto, in das sich nur der Abschaum verirrte.
 

Hier war ihr Zuhause, hier war sie aufgewachsen. Auf der Straße, ohne Eltern und ohne Zukunft. Früh hatte sie gelernt was nötig war um zu überleben und getan was getan werden musste. Wie in der Wildnis, so galt auch im Großstadtdschungel eine goldene Regel.
 

Gemeinsam ist man stark.
 

Aus diesem Grund hatte sich Sandy auch vor langer Zeit, bedenkt man das auf der Straße niemand sehr alt wird, einer kleinen Gang angeschlossen. So war sie sicher vor den Drogendealern und Zuhältern, denn das Gesocks hatte andere Probleme, als sich den Zorn einer Straßenbande auf zu laden.
 

Geld und Macht, das ist alles.
 

Natürlich brachte es nicht nur Vorteile in einer Gang zu sein. Sie musste durch Diebstähle Geld beschaffen oder bekam Schläge vom Anführer. Auch musste sie sich selbst um einen Platz zum schlafen bemühen und das hieß, dass sie doppelt soviel stehlen musste.
 

Über die Jahre wurde sie immer gerissener und Kaltblütiger, konnte sowohl Finger fertige Taschendiebstähle ausführen, als auch brutale Raubüberfälle.
 

Ihre Spezialität war es Opfern in dunklen Seitengassen auf zu lauern und sie auf möglichst einschüchternde Art und Weise dazu zu bewegen ihre Taschen zu entleeren. Natürlich hatte sie ihr Messer nicht nur zur Zierde und war oft genug gezwungen gewesen es zu benutzen. Denn auch wenn sie taff wirkte, war sie nur ein Mädchen in einer rauen Welt.
 

Während sie in einer Pfütze ihr verzerrtes Ebenbild betrachtete konnte sie weit entfernt ein Heulen hören, dass ihr eine Gänsehaut bescherte.
 

„Scheiß Straßentöhlen..“ fluchte Sandy lautlos und erhob sich, den Schmutz von ihrer Hose klopfend, von einer kleinen Holzkiste.
 

In ihren schwachen Momenten hätte sie heulen können, über ihr verkorkstes Leben und die Tatsache das sie vermutlich wieder eine Nacht auf der Straße, unter irgendeiner Mülltonne, würde schlafen müssen. Aber sie verbot sich die Tränen und stellte den Kragen ihres zerrissenen Hemdes auf.
 

Schwäche war hier fehlt am Platz. Sandy hatte es zwar geschafft diese Woche genug Geld aufzutreiben um einer erneuten Tracht Prügel zu entgehen, waren ihre letzten blauen Flecken doch noch nicht verschwunden, doch für ein Zimmer in einem schmierigen Hotel reichte es nicht mehr.
 

Man könnte sagen, es war an der Zeit für ein paar Überstunden.
 

Ziellos durchstreifte sie das Territorium der ‚NU’, wie ihre Ersatz Familie sich nannte, auf der suche nach Eindringlingen. Natürlich war es nicht erlaubt die eigenen Leute zu beklauen. An diese einfach Regel hielten sich nicht alle, war Sandy doch selbst im letzten Monat mehrmals erleichtert worden. Aber das Risiko eingehen wollte sie auch nicht. Zu Genüge hatte sie gehört wie ältere Mitglieder damit angaben schon Verräter ermordet zu haben und das aus weitaus geringerem Anlass.
 

Anders konnte man keine Ordnung im Dreck Aufrechterhalten. Irgendwie war es das, Ordnung. Ohne die Angst vor der Strafe durch die Gang würde sich niemand mehr zurückhalten und vermutlich wäre sie selbst schon in einem dunklen Hinterzimmer verschwunden. Keine angenehme Vorstellung.
 

Während sie sich dem Süd Rand des Stadtparks annäherte konnte sie ein Geräusch aus einer kleinen Gasse hören.
 

Es klang als würde jemand weinen, oder? Vorsichtig ging Sandy dem Geräusch entgegen. Man konnte nie wissen, vielleicht war es eine Falle und gleich würden maskierte Typen einer anderen Gang hervorspringen und sie abstechen oder schlimmeres.
 

Sie blickte um eine Ecke und konnte einen kleinen zusammen gekauerten Körper entdecken. Ein junges Mädchen, vielleicht um die 17 oder 18 Jahre alt.
 

Ihre Vorsicht schwand dahin, denn das Mädchen weinte wirklich. Es war verschmiert von Erde und Blut.

Schnell überwand Sandy die letzten Meter und hockte sich vor das Mädchen.
 

„Hey, alles okay? Brauchst du vielleicht Hilfe?“ Ja es war eine lächerliche Frage, ob ein weinendes blutverschmiertes Mädchen, mitten in der Nacht, in einer verlassenen Gasse möglicherweise Hilfe benötigen könnte. Aber auf der Straße konnte man nie wissen ob die Menschen Hilfe wollten oder nicht, auch diese Lektion hatte Sandy erst lernen müssen.
 

Zaghaft nickte das Mädchen und sackte dabei noch etwas mehr in sich zusammen.
 

Sandy schaute kurz ob das Mädchen verletzt war, konnte jedoch keine Wunden entdecken. Deshalb entschloss sie sich erstmal das Mädchen auf die Beine zu ziehen.

Sie malte sich schon die schlimmsten Szenarien aus, welche der kleinen zugestoßen sein konnten. Wenn ein Mädchen weinend und zusammen gekauert auf der Straße saß, musste man nur eins und eins zusammenzählen.
 

Vorsichtig legte sie einen Arm um das Mädchen und steuerte erstmal in Richtung einer verlassenen Lagerhalle, welche ihr als absolute Notunterkunft diente.
 

Freiwillig würde sie dort nicht übernachten, aber in diesem Fall wollte sie eine Ausnahme machen. Die Lagerhalle war eigentlich in Ordnung. Nicht baufällig, keine Obdachlosen und nicht zu viele Ratten.
 

Problematisch waren nur die zwielichtigen Gestalten, welche sich öfters dort blicken ließen. Ihnen sollte man lieber nicht unter die Augen treten oder man bekam eine Kugel zwischen selbige. Zumindest erzählte man sich das auf der Straße.
 

Wachsam schloss Sandy die große und schwere Eisentür hinter sich und stützte das Mädchen wieder. Um den meisten Ratten entgehen zu können bemühte sie sich das erste Obergeschoss zu erreichen.
 

In einer Ecke fand sie ein paar alte Kartons, welche sie schnell zerriss und die großen Fetzen zu einer Art Lager auf dem Boden verteilte.
 

Wenigsten sehen konnte sie etwas, Vollmond sei dank. War die olle Murmel am Himmel mal zu was gut, belächelte sie die Situation in Gedanken.
 

Vorsichtig setzte sie das Mädchen auf das provisorische Lager und nahm anschließend daneben Platz.
 

„Wie heißt du eigentlich? Mein Name ist Sandy.“ Aufmunternd blickte sie die kleinere an, welche nur zögernd ihren Blick hob.
 

„Va..Valerie..“ Schüchtern und mit geröteten Augen schaute das Mädchen mit seinen blauen nun in Sandy’s braune.
 

„Das ist ein schöner Name.“ Vorsichtig streichelte Sandy über Val’s blonde Haare, welche durch das verkrustete Blut und den getrockneten Dreck eher an ein braun erinnerten.
 

„Ich bin noch so hungrig..“ Ein herzzerreißender Anblick, der sich Sandy bot.
 

„Ich habe auch Hunger, aber kann dir leider nur ein Kaugummi anbieten. Hey, besser als nichts. Vielleicht finden wir morgen etwas zu Essen.“ Versuchte sie Val etwas aufzuheitern.
 

„Vielleicht..“
 

Köstliches Schaf in der Nacht, bald ist es vollbracht, dachte der große böse Wolf.
 

Sandy sah noch wie Val sich schlafen legte, ehe sie selbst ihre Augen schloss und darüber nachdachte was sie nun mit dem Mädchen anstellen sollte.
 

Sie spielte mit dem Gedanken sie an einen der Menschenhändler zu verkaufen, schließlich war das zierliche Mädchen hübsch und selbst schuld. Wer konnte nur so blöd sein und mit einer vollkommen fremden Frau mitgehen. Mit dem Geld könnte sie bestimmte einen Monat irgendwo unter kommen und müsste nicht mehr frieren in der Nacht.
 

Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen fiel sie in einen tiefen Schlaf, aus welchem sie nie wieder erwachen würde.
 


 

Zum zweiten mal heulte der große böse Wolf in dieser Nacht. Nur die Ratten waren stumme Zeugen des Geschehens, im alten Lagerhaus.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  rikku1987
2010-04-05T09:11:48+00:00 05.04.2010 11:11
aaaaaallllllllllllllllles klar, damit wäre meine frage vom letzten Kapi geklärt. es ist also wirklich ds kleinen Mädchen. Ja eine Wolf iszt schon was feines , ich liebe Wölfe schau in meinem Profil, das letzte ´Bild. Diese Geschichte hat mich überzeugt, ab zu den Favos damit


Zurück