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Warum musste es jetzt SO enden

von

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"Ich wollte das nicht."

Ein paar Tage später bekam Wolf einen Anruf von der Polizei. Doch leider gab es keine neuen Hinweise darauf, wer ihn und Fox angegriffen hatte. Nachdem er auflegte lief er zu seiner Mutter ins Wohnzimmer. Er setzte sich neben sie und schaute zunächst nur vor sich hin. Er überlegte kurz, fing dann aber doch an zu reden.

„Die Polizei hat gerade angerufen.“

„Und?“

Der Wölfling schüttelte kurz den Kopf. „Nichts…Anscheinend sind diese Idioten untergetaucht, nachdem ich einen von ihnen erwischt hab'.“

„Vielleicht passiert ja doch nichts mehr und sie lassen euch einfach in Ruhe.“ versuchte die Wölfin sich zu beruhigen. Sie hatte immernoch Angst, dass diese Gruppe ihre Drohung wahr macht. Ihr Sohn war doch der einzige den sie noch hatte und sie wollte ihn nicht verlieren.

„Mir wird schon nichts passieren, Mom. Die sind doch schonmal vor mir weggerannt.“ meinte Wolf darauf nur, als er den nervösen Ausdruck in den Augen seiner Mutter sah.

„Was macht dich da so sicher, Wolf? Die könnten jederzeit wieder zurückkommen!“

Der Wölfling bemerkte ein paar Tränen die an Viktoria’s Wangen herunterliefen. Er wusste gar nicht was er nun machen sollte und nahm seine Mutter einfach in die Arme.

„Ich werd‘ aufpassen…versprochen.“

„Ich…ich will doch nicht, dass dir ‘was passiert…mein kleines Wölfchen…“ Die Stimme der Wölfin klang verzweifelt und weinerlich. Sie drückte den Anderen noch fester an sich und schloss die Augen.
 

Am nächsten Tag ging Fox wieder ins Gymnasium. Er hatte sich irgendwie nicht getraut Wolf anzurufen. Ein paar Mal war er schon kurz davor, erinnerte sich dann aber an die Zurückhaltung des Anderen und wollte ihm noch ein bisschen Zeit geben. Obwohl der Wölfling ihm doch sagte, dass er ihn anrufen kann. Der Fuchs ging in die Schule und zu seinem Schließfach um ein paar Bücher zu holen. Dann hörte er eine bekannte Stimme und schaute zur Seite. Er sah Wolf mit seinem Kumpel Dennis am Ende des Ganges stehen. Von dem was er verstehen konnte, unterhielten sie sich gerade über Jannick.

‚Wie es ihm wohl geht?‘ dachte Fox bei sich. Von dem was der Wölfling ihm erzählt hatte, war Jannick schwer verletzt worden.

Wolf war etwas in seine Gedanken versunken, als er sich umdrehte und plötzlich den Fuchs entdeckte. Er erschrak sich ein bisschen und wandte sich wieder dem Panther zu. Eigentlich wollte er doch jetzt gar nicht so reagieren. In dem kurzen Augenblick hatte er bemerkt, dass Fox ihm einen ungläubigen Blick zuwarf. Der Wölfling grübelte noch die ganze Zeit darüber nach, wie der Andere das jetzt wohl verstanden hat.

„Alles okay mit dir?“ fragte Dennis ihn dann.

„Hm…Ja, alles klar.“

„Ich frag' ja nur. Bist heute irgendwie die ganze Zeit schon wieder so komisch.“

„Nein, mir geht's gut.“ antwortete Wolf noch einmal. Er konnte ihm nicht sagen worum es ging. Wie hätte er sonst wohl dagestanden?
 

Fox kam gerade im Klassenzimmer an und setzte sich auf seinen Platz neben Slippy.

„Hey, Fox. Wie geht's dir denn?“

„Es geht schon besser, danke…Wie kommt's eigentlich, dass du heute so zeitig bist? Du bist doch sonst immer der letzte.“

Ich glaub‘ ich hab‘ heute einen guten Tag. Warum weiß ich auch nicht…Und? Hast du was Interessantes gemacht, in den letzten Wochen?“

„Naja…Mit solchen Verletzungen kann man nicht viel machen. Ist zwar schon besser aber Sport und so darf ich kaum oder gar nicht machen.“

„Ah, ja. Das ist Mist.“ sagte der Frosch darauf. Er wusste nicht so richtig, was er sonst darauf antworten sollte. Im nächsten Augenblick redete Fox jedoch weiter.

„Hm…Außerdem war ich die meiste Zeit sowieso allein.“

„Ist dein Vater etwa schon wieder unterwegs?“

„Ja, ist er. Er kommt vielleicht irgendwann in den nächsten Tagen mal wieder nach Hause.“ Die Stimme des Fuchses war ein bisschen bedrückt aber auch ziemlich genervt. Manchmal wünschte er sich, dass sein Vater nicht der Anführer des StarFox-Teams war. Dann wäre er wenigstens öfters zu Hause.

‚Vielleicht sollte ich es ihm einfach sagen? Aber vermutlich würde er mir sowieso nicht zuhören. Oder zumindest nur im ersten Moment um so zu tun als ob.‘ überlegte Fox für sich.
 

In der Mittagspause saß Wolf mit seinem Kumpel Dennis in der Kantine, als Fox mit seinen Freunden hereinkam. Der Panther sah zu ihnen und wandte sich kurz darauf zu dem anderen.

„Eine Schlägerei wäre jetzt auch nicht schlecht…Was meinst du?“

„Lass‘ mal…Heute nicht.“ entgegnete der Wölfling nur und sah kurz zu Fox.

„Irgendwas läuft doch hier verkehrt, Wolf. Wenn du nicht mal mehr Lust hast, diesen Schwächlingen eine zu verpassen.“

‚Fox ist kein Schwächling!!!‘ schrie Wolf in Gedanken dem anderen entgegen.

„Wir haben zwar jetzt nicht mehr so viel Zeit aber heute Nachmittag geht’s doch auch noch.“

Er wollte sich auch nicht unbedingt mit dem Fuchs prügeln. Dazu mochte er ihn schon viel zu sehr. Doch eins war ihm bewusst. Irgendwann in den nächsten Tagen musste er es wohl doch machen. Sonst würde jeder mitbekommen das etwas nicht stimmte. Wahrscheinlich würden Fox und er dann auch irgendwann auffliegen.

„Hallo? Erde an Wolf? Hörst du mir überhaupt zu?“ lenkte Dennis die Aufmerksamkeit des Anderen wieder auf sich.

„Was? Ja…urm…Lass‘ uns das mal auf morgen verschieben. Ich wollte heute noch zu Jannick.“
 

Falco schaute nun auch kurz zu den anderen beiden und schüttelte den Kopf. „Guckt euch die nun wieder an. Ich wette die planen schon die nächste Attacke.“

„Als ob das mal neu wäre. Die haben doch immer nur das Eine im Kopf.“ gab Slippy darauf zurück.

Fox hingegen sah den Wölfling nur ein wenig enttäuscht an. Er wusste nicht richtig was er von ihm halten sollte. Wolf schien sich irgendwie von ihm abzuwenden…oder vielleicht doch nicht? Tat er nur so, damit niemand etwas davon mitbekam? Dem Fuchs machte diese Ungewissheit zu schaffen aber er versuchte dennoch sich nichts anmerken zu lassen. Obwohl Falco ihn im nächsten Augenblick fragte, ob alles in Ordnung ist. Anscheinend klappte es doch nicht so damit, alles zu verbergen. Er erwiderte aber nur, dass er in letzter Zeit nur ziemlich müde war.
 

Am Nachmittag nach dem Unterricht ging der Wölfling ins Krankenhaus zu seinem besten Freund. Er war nun schon ein paar Wochen dort und müsste eigentlich bald entlassen werden. Als er die Eingangshalle betrat, musste er auf einmal an Fox denken. Nach diesem Angriff hätte er ihn doch gleich hierher bringen sollen. Er schüttelte den Gedanken aus seinem Kopf und ging zu Jannick’s Zimmer.

„Hey, Wolf.“ gab der etwas leise von sich, während Wolf den Raum betrat.

„Hi…wie geht’s dir?“

„Geht so. Die Ärzte sagen, dass wohl wieder alles in Ordnung kommt. Ich fühl‘ mich aber trotzdem noch nicht wieder auf der Höhe. Ich muss noch ständig an diese Nacht denken.“

„Wirst du denn bald entlassen?“ fragte Wolf, der sich langsam auf die Bettkante neben Jannick setzte.

„Ich bekomm‘ in den nächsten Tagen noch ein paar Ergebnisse. Dann bin ich vielleicht endlich hier ‘raus. Wie geht’s dir und Dennis?“

„Gut…uns hat auch in den letzten Tagen niemand erwischt.“

Jannick sah das Lächeln auf den Lippen seines Gegenübers, doch irgendetwas war anders. Er bemerkte schon oft, dass es Wolf schlechter ging sobald sie über diese Schläger redeten. Er wollte ihn schon öfter danach fragen aber er hatte es dann doch nicht getan. Irgendwie machte er sich Sorgen. Der graue Wölfling war immerhin sein bester Freund.

„Warum bist du eigentlich immer so komisch, wenn wir über diese Kerle reden?“

„Ich…Ich bin doch nicht komisch.“

„Da! Schon wieder. Du stotterst immer so. Los, ‘raus mit der Sprache! Haben sie euch doch erwischt?“

„Nein…“

„Aber?“

Wolf atmete schwer aus und starrte auf den Boden. Jetzt blieb ihm wohl doch nichts anderes übrig, als es endlich zu sagen.

„Also gut…Fox wurde angegriffen. Ich hab‘ ihm geholfen und ihn nach Hause gebracht.“

„Okay…“ gab der schwarze Wölfling etwas ungläubig von sich. „Das hätte ich jetzt nicht erwartet…Ihr versteht euch jetzt also?“

„Naja…schon. Es weiß nur keiner. Du bist der erste dem ich’s erzählt hab‘.“

„Hat’s ihn schwer erwischt?“

„Ein paar gebrochene Rippen und seine Wange war ein bisschen mitgenommen. Es geht ihm aber schon wieder besser.“

„Wenigstens nicht so schlimm wie bei mir…“ sagte Jannick in einer nachdenklichen Tonlage. Es wunderte ihn, dass Wolf auf einmal so anders war. Er war ja auch nicht der Typ, der anderen ständig hilft. Und jetzt war die Person der er geholfen hatte, ausgerechnet Fox McCloud. Doch irgendwie gefiel ihm diese neue Art an Wolf auch. Jetzt sah es fast so aus, als könnte Wolf auch mehr Gefühle zeigen. Insgeheim mochte der Wölfling ihn auch schon immer mehr als alle anderen.

Die beiden unterhielten sich noch ungefähr eine Stunde lang über andere Dinge, bis Wolf dann wieder nach Hause gehen wollte. Er war froh, dass Jannick ihn nicht noch mehr über Fox ausfragte. Es war schon Überwindung genug seinem besten Freund zu erzählen, dass er jetzt mit ihm 'befreundet' war.
 

Als er in der Eingangshalle ankam und auf die Tür zuging sah Wolf auf einmal Fox, welcher gerade aus einer anderen Richtung auf ihn zukam. Er schien seinen Freund gar nicht zu bemerken, bis er dessen Stimme hörte.

„Hey, Fox. Warum bist du denn hier?“

„Wolf? Ich…musste nur nochmal zur Kontrolle.“

„Und ist alles in Ordnung?“ fragte der Wölfling, während sie nach draußen gingen.

Der andere meinte nur, dass alles okay ist und fragte ihn, ob er denn gerade bei Jannick war.

„Ja. Er kriegt in den nächsten Tagen noch ein paar Ergebnisse und kann dann vielleicht nach Hause.“

Fox überredete ihn nach ein paar Sekunden, dass sie zusammen nach Hause gingen. Er wollte noch einmal mit ihm reden, ob es ihm womöglich unangenehm ist in seiner Nähe zu sein.

„Urm…Wolf?“ fing der Fuchs nach ein paar Minuten an. „Magst du mich eigentlich?“

„Warum fragst du? Sicher mag ich dich.“ kam die Antwort zurück.

„Nun ja. Ich hab‘ das Gefühl, dass du das nicht willst…Das du nicht bei mir sein willst.“

„Oh…tut mir Leid. Das wollte ich nicht…dass du so denkst.“

Der Wölfling schaute ihn mit einem entschuldigenden Blick an, obwohl der Fuchs von ihm abgewandt war. Er spürte irgendwie, dass der andere sich nicht wohl fühlte. Wahrscheinlich ging es ihm sehr nahe, dass er selbst so kalt war. Fox seufzte leicht und lief einfach nur neben seinem Freund her. Obwohl er sich nicht mal sicher war, ob er ihn denn so nennen konnte. Dann fühlte er, dass Wolf seinen Arm um ihn legte und ihm wieder eine Entschuldigung zuflüsterte.

„Schon okay. Vielleicht hab‘ ich auch nur überreagiert.“ gab der Fuchs dann leise zu.

„Ich wollte nur nicht das jemand etwas davon merkt. Wenigstens noch nicht…“ meinte der andere und bekam ein verständnisvolles Nicken als Antwort.
 

Nach ein paar Minuten kamen sie dann an der Straße vorbei in der Wolf lebte. Doch er machte keine Anstalten nach Hause zu gehen. Er blieb einfach bei Fox und ließ diesen auch die ganze Zeit lang nicht los.

„Urm…willst du nicht nach Hause?“ fragte der Fuchs, als er bemerkte, dass der Wölfling wohl nicht die Richtung ändern wollte.

„Ich wollte dich nur noch heim bringen. Wenn du mich denn lässt?“ lächelte dieser ihn an. Langsam merkte der Fuchs, dass der andere versuchte mehr auf ihn einzugehen. Er lächelte glücklich und bewegte sich noch etwas an ihn.

Wolf fühlte sich plötzlich so beruhigt und entspannt, nun, da Fox bei ihm war. Es wunderte ihn fast ein bisschen, dass er gar kein komisches Gefühl mehr hatte. Aber es war irgendwie…schön. Nachdem die beiden ein paar Minuten später angekommen waren, fragte der Wölfling seinen Freund ob sein Vater denn schon wieder weg ist. Dieser antwortete nur, dass James wohl in den nächsten Tagen irgendwann zurückkommt. Dann überwand sich Wolf letztendlich und fragte ihn, ob er denn nicht mit zu ihm nach Hause kommen will. Der Fuchs schaute ihn erst etwas ungläubig an, sagte ihm aber zu und ging nach oben in sein Zimmer um ein paar Sachen zu packen.
 

Am Abend lag er an seinen Freund gekuschelt in dessen Bett.

„Wolf…warum bist du…auf einmal so anders?“

„Ich hab‘ dir doch gesagt, ich werd‘ mich ändern.“ entgegnete der Wölfling darauf.

„Du musst das aber nicht so schnell. Ich meine…Wenn du noch Zeit brauchst, dann-“

„Ist schon in Ordnung, Fox. Ich krieg‘ das schon hin.“

„Wolf-“

„Schhh…hör‘ auf damit.“ unterbrach ihn der Wölfling.

„Okay.“

Eine Weile später schliefen die beiden dann schließlich ein. Der Fuchs hatte sich jedoch etwas Sorgen um seinen Freund gemacht. Vielleicht versuchte er sich doch zu schnell zu ändern und übernahm sich irgendwann?
 

Am nächsten Morgen, als Wolf vom Klingeln seines Handys aufwachte, schaute er zuerst neben sich. Fox schien einen sehr tiefen Schlaf zu haben, wenn er nicht mal durch seinen ‚aggressiven‘ Klingelton aufwachte. Bis jetzt hatte sich noch jeder darüber beschwert. Der Wölfling schaltete den Wecker ab und beugte sich vorsichtig über den anderen.

‚Du siehst niedlich aus, Fox.‘ schoss es ihm durch den Kopf, als er diesen kurz anstarrte. Bei dem Gedanken fing er etwas an zu lächeln und küsste ihn sanft.

„Aufstehen, Schlafmütze…“ vernahm der Fuchs ein leises Flüstern, während er langsam aufwachte.

„Ist es denn schon wieder soweit?“ fragte er ein wenig verschlafen und öffnete leicht die Augen. Dann erkannte er Wolf über sich gebeugt und fühlte sich gleich viel wohler.

„Du hast nicht mal mein Handy gehört. Sowas ist noch keinem passiert.“ meinte der Andere und schmunzelte ein bisschen. Mehr als ein leises ‚Oh‘ brachte Fox nicht mehr heraus. Wolf hinderte ihn auch daran noch etwas zu sagen, indem er seine Lippen noch einmal auf die des Anderen drückte. Der Fuchs legte vorsichtig eine Hand an den Hals seines Freundes und seufzte leise. Am liebsten würde er jeden Tag so geweckt werden wollen.
 

In der Mittagspause wartete der Wölfling auf einem Teil des Schulgeländes, bei dem fast nie andere Schüler waren, auf den Fuchs. Dieser wollte ihn dringend sprechen, obwohl er sich nicht denken konnte warum. Aber doch…eine Sache war da wohl, jedoch kam in diesem Moment Fox um die Ecke des Gebäudes gelaufen.

„Hey. Was ist los, Fox?“ fragte ihn Wolf.

„Ihr habt eine Schlägerei für heute Nachmittag angezettelt?!“ fragte dieser nur etwas aufgeregt.

„Bleib‘ ruhig. Es ist doch nichts anderes als sonst.“

„Wie…wie soll ich das denn jetzt noch…Warum müssen wir das tun?“

„Wenn wir’s nicht machen, merken die Anderen doch, das etwas nicht stimmt. Was, meinst du, wird wohl passieren, wenn das zwischen uns jemand herausfindet?“

Der Fuchs schaute nur nach unten. Darauf wusste er nun wirklich keine Antwort. Es war ihm klar, dass sie ihre Liebe geheim halten mussten. Aber doch nicht so. Es musste doch irgendwie eine andere Möglichkeit geben.

„Fox, ich wollte nicht das es jetzt schon jemand erfährt. Ich meine, ich glaube nicht, dass ich schon soweit bin.“

„Ich verstehe schon. Aber was ist, wenn einer von uns…verletzt wird?“

Der Wölfling wusste sofort auf was der andere hinauswollte. Er hatte Angst davor ihn zu verletzen.

„Ich pass‘ auf, Fox.“ sagte er nur. Er versuchte so, die Aussage umzudrehen, so als hätte Fox Angst von ihm verletzt zu werden. Obwohl der ihn dann schon so komisch ansah. Wolf wollte ihm aber nur gut zureden um ihm seine Angst zu nehmen.

„Wir werden dass schon überleben.“

Der Fuchs atmete tief ein und sah sein Gegenüber mit einem ängstlichen Blick an.

„Hey…komm‘ her, Kleiner.“ meinte Wolf sanft und nahm den anderen in die Arme.
 

Nach dem Unterricht wartete Fox mit seinen Freunden Falco und Slippy auf dem Schulhof. Er hatte noch immer Angst vor dem, was gleich passieren würde.

„Kommen die überhaupt noch?!“ fragte der Falke ungeduldig.

„Also wirklich, Falco. Du bist ja schon genauso schlimm.“ gab Slippy ein wenig wütend von sich. Für ihn interessierte sich sein Kumpel auch nur noch für dies Schlägereien.

„Ich würde vorsichtig sein, mit dem was ich mir wünsche.“ Der Falke drehte sich etwas erschrocken um, bekam aber gleich einen Schlag ins Gesicht, bevor er die andere Person ansah. Als er dann wieder halbwegs bei sich war, erkannte er Wolf vor sich und konterte den Angriff sofort.

Für die meiste Zeit hielt sich der Frosch zurück, da sie sowieso einer zu viel waren. Fox versuchte den ganzen Kampf über nicht unbedingt den Wölfling angreifen zu müssen. Doch dieser war einmal für einen Moment unaufmerksam und der Fuchs traf mit einem ziemlich derben Schlag seine Nase. Der Wölfling ging zu Boden und hatte daraufhin mit Dennis den Kampf verloren. Fox schaute ihn einen Moment erschrocken an, bis Falco an seine Seite trat.

„Gut getroffen, Foxy.“ sagte dieser mit einem breiten Grinsen.

„Was? Urm…ja…“

„Beim nächsten Mal schafft ihr das nicht!“ meinte Dennis wütend und kniete sich neben den Wölfling.

„Ja, ja. Wer’s glaubt.“ verspottete ihn der Falke und die drei ließen Wolf und Dennis zurück.

„Geht’s noch, Wolf?“ fragte der Panther.

„Ja. Passt schon. Ich glaub‘ nicht, dass sie gebrochen ist.“

Fox sah noch einmal kurz zurück, bevor er mit den anderen beiden das Gelände verließ. Er machte sich Sorgen um seinen Freund. Besonders als er dessen blutige Nase bemerkte. Eigentlich wollte er doch gar nicht so stark zuschlagen.

„Du hast ihn ganz schön erwischt.“ sagte Slippy nach ein paar Sekunden aber bevor der Fuchs reagieren konnte, mischte Falco sich wieder ein.

„Ist doch gut so. Das hat er echt mal verdient.“

„Nein, Falco. Ich hab‘ langsam keine Lust mehr auf diesen Mist! Wir sind schon zu alt für sowas.“ warf der Fuchs verärgert dazwischen.

„Ey…was ist los mit dir? Du bist seit Tagen so komisch und jetzt nimmst du diese Idioten auch noch in Schutz.“

„Hör‘ auf damit, Falco. Fox ist eben vernünftig.“ versuchte der Frosch ihn zu beruhigen.

„Vernünftig? Verwirrt trifft‘s eher aber gut. Kommt ihr noch mit zum Treffpunkt?“

„Nein, danke. Hab‘ jetzt keine Lust noch ‘was zu trinken.“ antwortete Slippy und fragte den Fuchs.

„Ein andermal. Ich hab‘ heute schon ‘was vor.“ antwortete dieser. Nachdem Falco und Slippy gegangen waren, lief Fox zurück. Er hoffte Wolf noch auf dem Schulgelände zu finden. Als er in der Straße ankam, in der die Schule war, gingen Dennis und der Wölfling gerade vom Schulhof.
 

„Geht’s dir wirklich gut? Ich kann dich auch noch nach Hause bringen.“

„Nein. Ist schon in Ordnung, Dennis.“ kam die Antwort zurück und der Panther machte sich mit leichten Bedenken auf den Heimweg. Wolf musste genau in die andere Richtung und lief langsam los. Als jemand vor ihm auftauchte blickte er auf und erkannte Fox.

„Ist alles okay, Wolf?“ fragte dieser aufgeregt.

„Mir geht’s gut. Mach dir keine Sorgen.“ antwortete der andere.

Der Fuchs trat näher an ihn heran und tupfte ihm mit einem Taschentuch vorsichtig etwas Blut von der Nase. Der Wölfling nahm aber gleich seine Hand wieder weg und versicherte dem Kleineren noch einmal, dass es ihm gut ginge.

„Das tut mir so Leid. Ich wollte das nicht.“

„Schon gut, Fox.“ meinte der Wölfling und wollte gerade weitergehen, als der andere ihn jedoch aufhielt. Er wollte nicht, dass sein Freund alleine nach Hause ging und redete so lange auf ihn ein, bis er schließlich mit ihm gehen konnte. Während sie durch die Straßen gingen, machte der Fuchs sich ständig Vorwürfe. Er hoffte die ganze Zeit lang, dass er seinem Freund nicht die Nase gebrochen hatte.
 

Nachdem Viktoria die Wohnungstür hörte, ging sie sofort in den Flur und sah ihren Sohn zusammen mit Fox. Sie fing an zu lächeln, während sie auf die zwei zuging.

„Hallo ihr beiden.“ sagte die Wölfin mit ihrer sanften Stimme. Doch als Wolf sich zu ihr drehte, machte sie etwas größere Augen und sah ihn ungläubig an.

„Was hast du denn jetzt schon wieder gemacht?“

Der Wölfling zuckte nur kurz mit den Schultern und grinste seine Mutter an, bevor er antwortete.

„Fox hat einen guten Schlag, oder?“

„Was?“ kam die verwirrte Reaktion.

„Das war keine Absicht, ehrlich.“ verteidigte sich der Fuchs sofort. Die Situation war ihm ziemlich peinlich. Immerhin hatte er seinem eigenen Freund womöglich die Nase gebrochen.

„Ich sag‘ dazu am besten nichts mehr.“ meinte Viktoria und ging in die Küche um ein bisschen Eis zu holen. Der Fuchs folgte dem Anderen ins Badezimmer um ihm ein wenig zu helfen.

„Tut mir Leid, Wolf.“ entschuldigte er sich immer wieder, doch der Wölfling gab ihm nur immer zu verstehen das alles in Ordnung ist und das es auch einen anderen hätte treffen können.

Nachdem er das Blut von seiner Nase entfernt hatte, nahm er ein nasses Handtuch und ging mit dem Kleinen in sein Zimmer. Er setzte sich aufs Bett und lehnte etwas an die Wand, an welcher sein Bett stand. Dann legte er sich das nasse Handtuch in den Nacken. Fox setzte sich mit einem bedrückten Ausdruck neben ihn und starrte auf den Boden, als Viktoria ins Zimmer kam.

„Hier, für deine Nase.“ sagte sie, während sie einen Eisbeutel auf den Nachtschrank legte, dann wandte sie sich an Fox. „Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du Wolf in Zukunft in einem Stück lässt. Der wird eventuell noch gebraucht.“ Sie schaffte es mit ihrer Aussage sogar ihn ein wenig zum Lachen zu bringen.

„Er kann eigentlich gar nichts dafür.“ mischte der Wölfling sich darauf ein und lächelte seine Mutter an.

„Ja, ja. Du lässt dir auch immer auf dieselbe Stelle hauen. Lange hält deine Nase das nicht mehr aus.“

„Ist ja wieder gut, Mom.“

Viktoria fing an zu lachen und ließ die Beiden alleine. Wolf atmete tief ein und schloss die Augen. Allmählich spürte er die Auswirkungen des Schlages. Seine Nase fing etwas an zu brennen und er fühlte einen leichten Druck. Irgendwie hatte er nicht erwartet, dass der Fuchs so viel Kraft haben konnte. Dieser sah ihn mit einem zögernden Blick an. Dann setzte er sich direkt neben ihn und legte seine Hand auf die des anderen.

„Tut’s sehr weh?“ fragte er leise.

„Hey…ich lebe noch, Fox. Beruhig‘ dich endlich.“

„Naja…normalerweise bricht man seinem Freund nicht fast die Nase.“
 

Der Wölfling nahm das Tuch aus dem Nacken und setzte sich richtig auf. Der andere drehte nur seinen Kopf etwas weg. Er fühlte sich irgendwie so schuldig. Dann merkte er, dass sein Freund sich an ihn lehnte und er schaute ihn ein wenig erstaunt an. Wolf hatte die Augen geschlossen und atmete ruhig.

„Du bist fast schon wie meine Mutter. Du machst dir einfach zu viele Sorgen.“

„Entschuldige, Wolf.“ gab Fox nur leise von sich und legte einen Arm um seinen Freund. Der Wölfling fing an zu lächeln und kuschelte sich noch mehr an seinen Kleinen. Dann spürte er etwas Kühles an seiner Nase. Er regte sich kurz, hörte aber gleich die Stimme des Fuchses.

„Es wäre besser, wenn du gar nicht erst blau wirst.“ meinte Fox mit einem neckenden Unterton. Wolf lachte leise, hielt sich den Eisbeutel aber doch an seine verletzte Nase.
 

Am nächsten Tag kam Fox vom Gymnasium nach Hause und sah das Auto seines Vaters vor dem Haus stehen.

‚Er hat es wohl doch mal geschafft da zu sein.‘ dachte er bei sich und öffnete die Haustür. Obwohl James allem Anschein nach daheim war, war es ziemlich ruhig gewesen. Der Fuchs sah zuerst im Wohnzimmer nach aber da war er nicht. Als er auf sein Zimmer ging, fand er einen Zettel auf dem Schreibtisch. Sein Vater war wieder einmal bei einer Besprechung. Wo sollte er auch sonst sein? Fox fragte sich aber doch, wie er da hingekommen ist. Jedenfalls war er nicht mit dem Auto gefahren. Er fand es sinnlos darüber nachzudenken und legte sich in sein Bett.

‚Wie es wohl Wolf geht?‘ fragte er sich. Er hatte ihn den ganzen Tag nicht gesehen. Nachdem er ihm eine SMS schrieb, bekam er nur die Antwort, dass sein Freund sich im Krankenhaus befand. Wahrscheinlich war gestern doch mehr passiert, als er ihn so unglücklich getroffen hatte. Für einen Moment fühlte er sich schon wieder schlecht, bis dann aber sein Handy klingelte. Es war die Nachricht von Wolf, auf die er schon die ganze Zeit lang gewartet hatte. Zum Glück war nichts gebrochen. Nur ziemlich stark geprellt. Fox atmete erleichtert auf, als er diese Nachricht las und er fühlte sich nicht mehr ganz so schuldig.



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