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Love is Darkness

Mina und Daniel
von

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Abreise

„Du wirst nach Amerika reisen Mina, ob es dir nun passt oder nicht!,“ wütend wurde mit diesen Worten eine Tür zugeknallt und beendete so die hitzige Diskussion. „Dieses verwöhnte Gör, wäre sie nicht mein eigen Fleisch und Blut hätte ich sie schon drei mal zum Teufel gejagt,“ wetterte der Mann der die Tür geknallt hatte ein paar Räume weiter. Die Frau die in einem Sessel vor dem Kamin saß sah ihn liebevoll lächelnd an. Die Flammen des Feuers ließen ihre Haare rot funkeln und brachten das ungewöhnliche Grün ihrer Augen zum strahlen. „Dort sind wir doch längst,“ meinte sie und mit ihrem lächeln entblößte sie zwei Reißzähne die sie anstatt der Eckzähne besaß. Der Mann schüttelte den Kopf, „du weißt sehr gut wie ich das meine, meine Liebe!“ Er ging zu einem Schrank und goss sich Wiskey in das bereitstehende Glas. „Morgen Nacht ist ihre Abreise, soll sie sich noch so sehr dagegen wehren.“ Er trank einen schluck aus dem Glas. Die Frau sah ihn nun sehr eindringlich an. „Bist du sicher das es dort das Richtige für sie ist? So weit weg von der Familie?“ „Magareth, wir haben dieses Thema nun schon über hundertmal durchgekaut und sind immer wieder zu demselben Schluss gekommen! Es ist hier nicht sicher genug, die Jäger sind viel zu aktiv als das sie eine Jung - Vampirin wie Mina nicht erkennen und töten würden! Sie ist in Amerika sicherer, dort ist noch alles Ruhig, aber was rede ich überhaupt?! Sie geht und damit Ende!“ „Wie du meinst Liebster,“ sagte sie, doch weder Blick noch Stimme zeigten das sie damit einverstanden war. Er seufzte, „es ist das Richtige, glaub mir, allein die Schulen für unsereins dort, es gibt keine besseren!“ Er lächelte seine Frau an und schloss sie in die Arme.
 

Nur ein paar Räume weiter stapfte eine junge Frau wütend in ihrem Zimmer auf und ab. „Pack deine Sachen, morgen ist Abreise,“ äffte sie die wütende Stimme ihres Vaters nach. „So ein Blödmann,“ knurrte sie während sie jedoch nach und nach ein Teil nach dem anderen in ihren Koffer warf. Von Hamburg aus sollte die Reise über England nach Amerika an die Ostküste gehen, New York sollte ihr erstes Ziel sein. Sie besah sich den Globus, ein Familien Erbstück das die meißte Zeit unbenutzt in seiner Ecke stand. Sie kniete sich davor und maß mit den Fingern den Abstand zwischen Deutschland und den USA. „Ganz schön weit,“ seufzte sie. Nicht allzu weit hatte es ihr Vater genannt. Murrend stand sie auf und ging in ihr Bad. Als sie in den Spiegel sah starrte sie ihr blasses selbst an. Sie hatte die rabenschwarzen Haare ihres Vaters geerbt, die Locken von ihrer Mutter und die glühend Roten Augen von ihrer Großmutter. Ansonsten was sie bleich wie all ihre Artgenossen. Sie schnappte sich ihre Tasche und warf alles hinein was sie auf dem Internat brauchen würde. Internat, allein bei diesem Wort schauderte es ihr, und trotzdem würde sie gehen, ihrem Vater zu liebe und der ehre der Familie wegen. Bis jetzt hatte sie wahrlich genug ärger verursacht.
 

Früh am nächsten Abend klopfte es an Minas Tür. „Mina? Steh auf wir müssen los.“ Mina schlug die Augen auf und sah sich um, das wäre bis auf weiteres das letzte mal das sie ihr Zimmer sehen würde. „Bin gleich fertig, Vater,“ antwortete sie, von dem vorabendlichen Groll den sie gegeneinander gehegt hatten war nichts mehr zu hören. Langsam stand sie auf, reckte sich und zog sich schließlich an. Ihre Koffer waren schon zur Kutsche gebracht worden. Gähnend tapste sie die Treppe hinunter. „Mina,“ sagte ihre Mutter aufgebracht, „mach den Mund zu und beeil dich, dein Vater ist schon draußen.“ Mina schloss den Mund und beeilte sich nun die Treppe hinunter zu kommen. „Ich wünsche dir viel Spaß, und schreib uns!“ Mit diesen Worten schloss Magarethe ihre Tochter in die Arme und bugsierte sie schließlich aus der Tür.

Insgesamt war es ein sehr trockener Abschied, auch der von ihrem Vater war nicht groß anders. Als Mina auf dem Schiff war erwischte sie sich selbst dabei wie sie sich eigentlich auf das Neue freute.

Ankunft

Das Schiff verließ den Hamburger Hafen und Mina machte sich auf den Weg in ihre Kabine im inneren des Schiffes. Sie schlenderte die Flure entlang und betrachtete die reich verzierten Wände die in jedem der Flure den sie entlang musste ein anderes Muster aufwiesen. Sie errichte die Tür mit der 205 zu der ihr Schlüssel passte den ihr der Kapitän so feierlich überreicht hatte. Wie in Trance schloss sie auf und trat ein, langsam und leise schloss sie die Tür hinter sich. Ihre Koffer standen neben einem Sessel. Sie entzündete eine Kerze als sie durch das dunkle Zimmer ging. Das Zimmer hatte kein Fenster, schließlich war sie ein Vampir. Sie packte nicht aus obwohl es eine Reise von mehreren Tagen werden würde.

Ihr Vater hatte sein Segelschiff für ihre Überfahrt gewählt, da Vampire oft zu viel Stahl und Eisen nicht verkrafteten. Hier zwischen all dem Holz allerdings fühlte sie sich wohl. Sie spürte wie das Holz unter ihren Füßen den Wellen widerstand und hörte wie der Wind durch die kleinen Ritzen pfiff.

Sie lächelte und ging in das Bad das ihre Kajüte innehatte. Das Bad war klein aber modern, es hatte sogar eine Badewanne. Sie drehte das Wasser auf und während sich die Wanne füllte ging sie zurück in den Wohnraum und kramte erst ihr Buch aus einem der Koffer und entzündete schließlich noch eine Kerze. Die Kerze und das Buch nahm sie mit in das kleine Bad, legte es auf den Hocker den sie neben die Wanne zog und stellte das Wasser ab. Dann lies sie ihre Kleidung auf den Boden gleiten und stieg langsam in das heiße Wasser. Seufzend zog sie die Kerze noch ein stück näher und nahm sich das Buch. Stunden später lag sie auf der kleinen Koje des Zimmers und spürte die Sonne nahen. Sie konnte fühlen wie die Sonne über den Horizont stieg, konnte vor ihrem inneren Auge sehen wie sich die Welt in Farbe tauchte und sich der Wärme entgegen streckte. Für sie tauchte alles ins dunkle und in die Bewusstlosigkeit, den tiefen schlaf der lebend toten. Die restlichen Nächte der Überfahrt verbrachte Mina die meiste Zeit alleine unter Deck in ihrer Kajüte. Nur in der Nacht als das Schiff in New York anlegte sah sie die anderen Passagiere die auf dem Schiff waren, doch sobald sie das Schiff verlassen konnte ging sie von Bord, ihre Taschen wurden wenig später gebracht. Nun doch leicht Aufgeregt sah sie sich um, sie wusste nicht wer sie abholen sollte und so wusste sie auch nicht worauf sie achten sollte. Seufzend setzte sie sich auf ihren Koffer zog ihr Kleid zurecht und wartete. Es war noch nicht lange Nacht, eher früher Abend. Überall um sie herum wuselten die Menschen, begrüßten sich, verabschiedeten sich. Stück für Stück leerte sich der Anleger doch Mina saß noch immer da und wartete. Doch der Tod hatte bekanntlich viel Zeit. Schließlich fuhr eine Kutsche vor und ein älterer Herr, eindeutig Menschlich stieg vom Kutschbock, er trug einen zerschlissenen grauen Mantel, doch darunter blitze die Uniform eines Butlers hervor. Er lächelte freundlich als er vor Mina stehen blieb. „Guten Abend Miss, es ist ein wundervoller Mond heute Nacht, nicht wahr?“, er sah sie an und lächelte weiter. Mina erhob sich, ein wenig steif vom langen warten und erwiderte, „er wird noch viel schöner sein wenn er in drei Tagen zur Gänze gefüllt sein wird.“ Der Mann nickte und nahm ihre Koffer. Mina folgte ihm zur Kutsche. Der alte Herr verstaute ihre Taschen in der Gepäcktruhe und hiefte den Koffer auf das Dach der Kutsche. Mina wollte ihm helfen, doch er winkte ab, als er alles verstaut hatte öffnete er Mina die Tür zum inneren der Kutsche. Dankend stieg sie ein, die Tür schloss sich hinter ihr und wenig später setzte sich der Wagen rumpelnd in Bewegung. Die Fahrt schien ewig anzudauern, zumindest kam es Mina so vor. Irgendwann kam die Kutsche dauerhaft zum stehen und die Tür wurde geöffnet. „Miss, wir sind nun am Ziel, ihre Sachen werden auf ihr Zimmer gebracht. Ich werde sie herumführen und sie dann Lord Bales übergeben.“ Mina nickte nur stumm und stieg aus. Der alte Mann setze sich in Bewegung und Mina folgte ihm und sah sich aufmerksam um. Was sie bis jetzt sah war riesig. Es war ein altes Gebäude aus hellem Stein. Sie ging gerade über den Vorplatz auf die große dunkle doppeltürige Eingangspforte zu. Mina musste drei Stufen erklimmen um zu der Tür zu gelangen. Der Alte hatte die Türen geöffnet und verbeugte sich leicht als er Mina durch die Tür bat. Zögerlich trat sie ein, unsicher was sie erwarten würde. Ihre Absätze hallten auf dem weißen Marmor der in der großen Eingangshalle ausgelegt war. Sie sah sich um. Ihr gegenüber erhob sich eine ausladende ebenfalls aus Marmor gehauene frei Treppe die mit blutrotem Samt bezogen war und in das obere Stockwerk führte. An den Wänden links und rechts von der Treppe hingen riesige handgeknüpfte Wandteppiche die ganz offensichtlich die Herren des Anwesens darstellten. Mr. Und Mrs. Bales die Freunde ihres Vaters. Mr. Bales auf dem rechten Wandteppich von der Tür aus sah streng auf Mina hinab. Er trug einen Zylinder, die Arme in Hüfthöhe auf seinen Spazierstock gestützt, er stand sehr aufrecht, sehr gerade und ließ die harte Disziplin in seiner Haltung erkennen die in diesem Haus herrschte. Mrs. Bales war eine sehr elegante Frau mit schwarzen lockigen Haaren die zu einer Turmfrisur aufgebaut waren. Auch ihre Haltung war ganz und gar korrekt und machte Mina ein wenig Angst vor dem was sie hier erwartete. „Miss von Gutenberg, wenn sie mir bitte folgen würden,“ bat sie der Alte und bedeutete ihr ihm in den linken Flügel des Hauses zu folgen. Nur schwer konnte sie sich von den beeindruckenden und zugleich Angst einflößenden Wandteppichen losreißen. Doch als der alte Mann ein ungeduldiges Räuspern vernehmen ließ, zwang sie sich selbst dazu ihre Aufmerksamkeit auf die nun anstehenden Ereignisse zu lenken. Sie brachte ihre Beine wieder in Bewegung und folgte ihm durch die große Flügeltür in das nächstliegende Zimmer. Ihre Augen wurden groß als sie das reich geschmückte Zimmer betrachtete. Es war alles in alt Rosa und weiß gehalten. Unzählige Blumenmuster lösten bei Mina fast eine Reizüberflutung aus. Der Butler ging durch den Raum hindurch zu der nächsten Tür die er geschmeidig öffnete und Mina dann auffordernd ansah. Sie lächelte matt folgte ihm aber. Der nächste Raum ar ein Flur von dem einige Zimmertüren abzweigten. „Hier sind die Unterkünfte der Bediensteten,“ sagte er knapp und ging weiter. Mina nickte vorsichtig und folgte ihm weiter unsicher was sie hier im Bereich der Bediensteten sollte. Als sie den Flur verließen und den nächsten Raum betraten, Mina wusste schon jetzt nicht mehr wo sie sich in diesem riesigen Anwesen befand, war die Atmosphäre ganz anders. Es war ein großer Speisesaal. Ein filligran ausgearbeiteter Eichentisch stand in der Mitte und gut zwanzig mit rotem Samt bezogene Stühle standen drum herum, der Tisch war bis auf ein Blumengesteck leer. „Das ist der Speisesaal des Internats. Hier treffen sich die Schüler bevor am Abend der Unterricht beginnt!“, erklärte der Alte. Nach gut zwei Stunden, es blieb noch gut eine Halbestunde bis zum Sonnenaufgang, erreichten sie endlich Minas Zimmer. Ihr schwirrte der Kopf von den vielen Eindrücken und sie war froh als sie endlich alleine war und alles auf sich wirken lassen konnte. Die Klassenzimmer waren nur den Flur runter und leer gewesen, allgemein hatte sie auf dem ganzen Anwesen keine Menschenseele gesehen oder gehört. Doch sie war zu müde um sich darum groß Gedanken machen zu können. Ohne sich umzuziehen fiel sie aufs Bett und fiel fast sofort in einen festen Traumlosen schlaf, der sie bei Sonnenaufgang immer ereilte.

Lord Bales

Sie erwachte am Abend kurz bevor die letzten Sonnenstrahlen hinterm Horizont versanken. Leicht orientierungslos sah sie sich um und begriff erst langsam wo sie wirklich war. Als die Ereignisse der letzten Nacht wieder in ihr Bewusstsein drangen setzte sie sich seufzend auf. „oh Gott,“ murrte sie, stand auf und ging in das kleine Bad das an ihr Zimmer grenzte. Sie wusch sich, kemmte sich die dunklen Locken und zog sich dann ein neues, sauberes Kleid an. Nach einem kurzen Blick in den Spiegel öffnete sie ihre Zimmertür. Laut Tagesablauf den sie säuberlich notiert vom Butler erhalten hatte war es Zeit zum Frühstücken. Sie zog die Tür ihre Zimmers hinter sich zu und sah den Flur auf und ab, noch immer sah und hörte sie keine Menschenseele. Der Alte hatte gesagt das, dass Lehrjahr erst in ein paar Tagen beginnen würde und die anderen Schüler noch bei ihren Eltern waren. Trotzdem wirkte diese Stille unwirklich. Sie ging nach rechts den Flur hinunter in der Hoffnung das sie den weg zum Speisesaal finden würde ohne sich zu verlaufen. Doch nur wenige Minuten später stellte sie fest das sie in einem ihr komplett fremden Korridor war und keine Ahnung hatte wo es weiter ging. Gerade als sie sich umwandte um zurück zu gehen und einen neuen Weg zu suchen, öffnete sich hinter ihr eine Tür, "Ah miss Gutenberg, ihr Vater warnte mich vor ihrer Neugier,“ Mina wandte sich langsam wieder um, sie spürte die Übersinnliche Kraft die der Mann ausstrahlte ähnlich der ihres Vaters. Und als sie hinauf in das Gesicht des Mannes sah stockte ihr der Atem, es war hundertprozentig der Mann der sie in der Eingangshalle von dem Wandteppich herab angestarrt hatte. Sie schluckte leicht. „Hat es ihnen die Sprache verschlagen, Miss?“ fragte er und wirkte nun ganz wie der Arrogante Adelige der er war. Sie schüttelte leicht den Kopf. „Nein Sir, Lord Bales, ich ... ich habe mich einfach nur verlaufen,“ sagte sie und verbeugte sich leicht. „Verlaufen? So, so in meine Privatgemächer? Sehr unglaubwürdig finden Sie nicht?“ „Wollen Sie mir unterstellen das ich Lüge?“, fuhr sie ihn an, „Sie sind mächtig genug um zu riechen ob ich Lüge oder nicht!“ Sie sah ihm trotzig in die dunklen Augen. Er zog einfach nur eine Augenbraue hoch. „Ich denke Sie sollten gehen bevor ich mich vergesse!“, sagte er und seine Stimme war ein bedrohliches knurren. Sie sah ihn noch einen Augenblick an, dann ging sie an ihm vorbei und verließ den Korridor. Nach gefühlten Stunden fand sie die Treppe zum Erdgeschoss und von der Eingangshalle aus fand sie den Weg zum Speisesaal. Ein eiskalter Blick traf sie als sie den Speisesaal betrat. Mina erwiderte ihn hitzig. „Ihr habt den Weg also gefunden!“, sagte er, stieß sich elegant von der Wand ab und ging nah an Mina heran. Sie sah ihn an, „Ja es sieht so aus,“ sagte sie trotzig. Er funkelte sie an, „ein bisschen Respekt wäre angebracht, Miss!“, sagte er drohend. „Ja Sir,“ sagte sie und sah zu Boden. Blitzschnell packte der Mann sie am Kinn und zwang sie ihn anzusehen. „Ehrlichen Respekt, Mina, oder muss ich es dir erst einbläuen?“, seine Stimme war ein dumpfes knurren. Sie sah ihn widerwillig an. „Wie ehrlich wenn ihr mir eine Lüge unterstellt die es nicht gab?“, sagte sie und ihre inzwischen ausgefahrenen Reißzähne ließen sie leicht fauchen. Ihr Blick ruhte in seinen grauen Augen die sie böswillig anfunkelten. „Ich rate dir dich nicht wieder zu ‚Verlaufen’, sonst gnade dir Gott, und es ist dein Glück das dein Vater ein so gutes Ansehen hat sonst wärst du schon wieder auf einem Schiff nach Hause!“; seine Stimme war nur noch ein zischen ebenfalls beeinflusst von seinen Fängen. „Für dich fällt heute das Essen aus!“, er packte sie am Arm und zog sie zur Tür. Er warf sie auf den Flur wo sie stolperte und zu Boden fiel. Mit glühenden Augen sah sie zu ihm auf. „Reiß dich zusammen Mina, fordere mich nicht heraus. Es würde nur zu deinem Tod führen, du bist eine Jung - Vampirin, und man muss euch formen, dich ganz besonders, jetzt geh auf dein Zimmer! Beweg dich, los! Wenn ich dich heute ohne Aufforderung sehe war’s das!“ Er knallte die Tür hinter sich zu und Mina blieb allein, verwirrt und leicht verängstigt im Flur auf dem Boden zurück. Es dauerte einen Augenblick ehe sie wieder Aufstand sich umsah und beschloss der Anweisung folge zu leisten, wenn auch widerwillig.

Ein Verbündeter

Vor sich hin murrend stapfte sie die Treppe hinauf und zurück zu ihrem Zimmer, diesmal ohne sich zu verlaufen, was ihr glück war. In ihrem Zimmer warf sie sich aufs Bett und verfluchte Gott und die Welt. Selbst Stunden später als es an ihrer Tür klopfte lag sie noch immer auf dem Bett. „Ja,“ murrte sie, setzte sich auf und verschränkte die Arme vor der Brust. Die Tür öffnete sich und herein kam weder der Butler, noch der Lord, sondern ein junger Mann mit dunklen, längeren Haaren, die ihm in die Eisblauen Augen fielen. Er war größer als Mina und hatte noch die unausgebildete Figur eines Jugendlichen, doch auch für ihn war der weg zum Erwachsenen nicht mehr weit. Und er war ein Vampir, genau wie sie, das konnte sie spüren. Er musterte sie ohne ein Wort zu sagen und schloss die Tür hinter sich. Langsam ging er durch den Raum während sie ihn ebenfalls ohne einen Ton beobachtete. Er setzte sich auf ihren Schreibtisch schlug, elegant, geschmeidig die Beine übereinander. Als er sich leicht vorbeugte schlug das schwarze Hemd das er trug auf und sie hatte freien blick auf seine bleiche flache Brust. Es dauerte einen Augenblick ehe sie ihm wieder in die Augen sah. Er lächelte sie verführerisch an, strahlte den natürlichen Sexappeal aus den jeder Vampir besaß. Sie antwortete mit dem gleichen verführerischen sonst nichts sagendem Lächeln. „Du hast meinen Vater sehr verärgert! Er redet schon den ganzen Tag von nichts anderem!“, sagte er und lächelte sie weiter an. „Ist das so?“, fragte sie und lies die Arme sinken. Sie zog die Beine an und lies die Schwarzen Pumps auf den Boden fallen. „Ja allerdings, er meinte dein Vater hätte nicht untertrieben in seinen Briefen.“ Sie musterte ihn wieder, „aha“, sagte sie gedehnt. Er lies sich vom Tisch rutschen und kam geschmeidig auf sie zu. Er wirkte wie ein Raubtier als er sich ihr so näherte und dicht vor ihr stehen blieb. Sie sah zu ihm auf, rückte aber kein Stück zurück. „Und was heißt das?“, fragte sie. Er beugte sich blitzschnell zu ihr hinab, doch sie sah seine Bewegung kommen und lies ihren Oberkörper aufs Bett fallen. Er stützte sich mit einer Hand neben ihrem Kopf ab und sah ihr aus nur Zentimeter Entfernung in die Augen, „das heißt,“ hauchte er ihr auf die Lippen, „das du sehr interessant sein könntest.“ Er lächelte vermied aber jede Berührung „Interessant?“, fragte sie und legte ein gewagtes schnurren in die Stimme. „Oh ja mein Kätzchen.“ Er hob seine freie Hand und strich ihr erstaunlich sanft über die Wange. Sie sah ihn an, seine, wie ihre Zähne waren nun voll und ganz ausgefahren und sie sah wie seine Augen einen leichten Rotschimmer hatten ebenso wie ihre eigenen. Langsam schloss er die letzten Zentimeter zwischen ihnen. Als seine Lippen die ihren Berührten blieb Mina die Luft weg. Er war so weich, sanft und zärtlich. Unsicher erwiderte sie den Kuss und als er fordernd mit der Zunge über ihre Lippen glitt, öffnete sie diese mit einem leichten seufzer. Sein Zunge glitt in ihren Mund und begann den süßlichen Geschmack ihrer Mundhöhle zu entdecken. Unendlich sanft strich ihre Zunge die seine entlang. „Daniel,“ die Stimme des Hausherren hallte durch sämtliche Korridore und Zimmer. Der junge Mann über Mina löste sich von ihr und sah sie an, „klingt als wenn ich gehen sollte.,“ wisperte er. Er hauchte ihr noch einen Kuss auf die Lippen. Dann erhob er sich, „machs gut Kätzchen!“ Damit verschwand er aus der Tür. Mina lag auf dem Bett, regungslos und starrte an die Decke. Ihre Fänge hatten sich zurück gebildet ihre Augen glühten nicht mehr. Sie kannte ihn doch gar nicht, was war nur in sie gefahren. Seufzend stand sie auf, doch in dem Moment in dem sie sich dem Bad zuwand spürte sie das sie nicht allein war, lächelnd wandte sie sich um in Erwartung das Daniel wieder zurück gekommen war, doch als sie den dunklen Schatten an der Tür sah, verrutschte ihr, ihr lächeln. „Sir?“, fragte sie vorsichtig, nicht sicher was er wollte. „Wo ist Daniel?“, sagte er, sehr zivilisiert und ruhig. Sie sah ihn an, „ich weiß es nicht Sir.!“ „Aber du weißt von wem ich spreche,“ stellte er fest und seine so sachliche Stimme sank um einige Oktaven. Sie nickte, denn um ihn anzulügen war er zu mächtig das wusste sie. Er musterte sie, „ich habe dir befohlen hier in diesem Zimmer zu bleiben,“ sagte er knurrend. „Und das war ich auch, Sir!“, erwiderte sie leicht trotzig. Er musterte sie von oben bis unten, „du lügst nicht,“ stellte er zu Minas Erleichterung fest. „Aber dann war Daniel hier!“ Mina gefror das Blut in den Adern, denn der Blick des Lords hatte genau den Effekt. Er kam geschmeidig auf sie zu und sie wich zurück. „Ich kann ihn riechen, an dir!“ Mina schluckte hörbar und im selben Moment stieß sie mit dem Rücken gegen die Zimmerwand. Er kam unaufhaltsam näher, geschmeidig und gefährlich wie eine große Raubkatze. Dicht vor ihr blieb er stehen. „Du wagst hier ganz schön viel für die erste Nacht,“ wisperte er säuerlich. Sie sah ihn einfach nur an. „Nicht sie wagt viel, Vater, sonder ich!“ Keiner von beiden hatte Daniel reinkommen hören, so sehr waren sie aufeinander Fixiert gewesen. Sein Vater holte zischend Luft. Er wandte sich um. „Du hast sie ganz umsonst geschockt Vater. Ich bin zu ihr gegangen, nach all deinen Erzählungen!,“ sagte er leicht schwärmerisch. Sein Vater gab ein knurren von sich. „Du widersetzt dich also meinen Anweisungen?!“ Daniel verschränkte die Arme vor der Brust, „ es wäre nicht das erste mal, nicht wahr?“ Knurrend ging der Lord auf seinen Sohn zu, packte ihn am Arm und zog ihn mit sich aus dem Raum, kurz bevor die Tür krachend ins Schloss fiel warf der Lord ihr noch einen vernichtenden Blick zu. Mina sank an der Wand zu Boden. „Oh Gott,“ seufzte sie, so hatte sie sich weder die Staaten noch das Internat vorgestellt. Sie war kaum einen Tag hier und hatte schon die erste unausgesprochene Morddrohung erhalten.

Eigentlich war sie sauer, sauer auf sich und Daniel und vor allem auf den Besitzer dieses Anwesends, doch gerade war sie verwirrt und das brachte sie aus der Bahn. Es dauerte noch einige Augenblicke ehe sie aufstand und anstatt ins Bad zu gehen, wie sie es geplant hatte, an ihren Schreibtisch ging und begann einen Brief an ihre Eltern in der fernen Heimat aufzusetzen.

Den fertigen Brief schob sie in einen Umschlag und legte ihn auf den Schreibtisch, sobald sie wieder raus dürfte würde sie ihn abschicken. Da sie sich nun wieder gefangen hatte, streckte sie sich ausgiebig und beschloss ihre Idee von dem Bad wieder aufzunehmen.

Die pure Versuchung

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Bloody_Angie
2016-04-25T02:01:05+00:00 25.04.2016 04:01
Ich finde deine Geschichte super.
Vielen Dank dafür


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