Zum Inhalt der Seite

Alice in Wonderland

Rückkehr der roten Königin
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Akt 15 – Eifersucht

Akt 15 – Eifersucht
 

„Statt ihr deine Zunge in den Hals zu schieben, solltest du lieber aufpassen!“
 

Zögerlich griff Tarrant nach Alice Hand, als sie ihn ansah. „Das nächste Mal könntest du mich vorwarnen!“, sagte sie, lächelte ihn aber belustigt an. „Oh, keine Sorge, das nächste Mal werde ich noch ganz andere…..“, begann er, kam jedoch nicht weit, denn die Spielkarten hatten offenbar noch keine Lust sich zu ergeben, was ziemlich deutlich wurde, als ein weiterer Pfeil auf Alice zuflog, jedoch von Ace abgefangen wurde. „Statt ihr deine Zunge in den Hals zu schieben, solltest du lieber aufpassen!“, schrie er ihn an und Tarrant zog eine Braue hoch. „Bist du etwa eifersüchtig?“, fragte er jetzt neckisch und Ace schnaubte aus. „Als wenn…“. Es war nicht mal gelogen. Er war nicht eifersüchtig. Er war wütend und das Unwetter schien dieses ganze Gefühl nur noch intensiver widerzuspiegeln. Er hatte den Hutmacher noch nie gemocht und die Tatsache, dass er nun auch noch Alice für sich einnahm, war eine Unmöglichkeit. Er hatte Pläne gehabt, die sich nun alle in Rauch aufzulösen schienen. Hätte er Alice haben können, dann wäre ganz Unterland auf die Knie gegangen, vor ihm. Vor Ace, doch stattdessen musste er mit ansehen, wie dieser verrückte Bastard sie auch noch küsste. Zornig stieß er eine weitere Karte weg, ehe sich neue dazugesellten und die drei nun völlig einkesselten. „Wir sollten uns besser aus dem Staub machen!“, rief Alice und auch Tarrant kam nicht drum herum ihr Recht zu geben. „Ace! Du links, ich rechts! Alice? Ab durch die Mitte!“. Ohne weitere Worte rannten die drei los und stürmten auf die Karten zu, die sichtlich verwundert einfach Platz gemachten hatten, Grund waren aber nicht etwa die drei Kämpfer, sondern das, was auf sie zukam. Der Regen wurde immer stärker und nahm ihnen mittlerweile die Sicht, als sich hinter ihnen eine gigantische Welle aufzubäumen schien und direkt auf die Karten niederschlug. Einige von ihnen schrien, andere gingen einfach unter, bevor sie gegen die Mauern gespült wurden und scheppernd zerfielen. „Was ist das?“, schrie Alice gegen den Sturm an und sah zu dem Hutmacher, der direkt neben ihr flankierte.
 

„Ich habe nicht die geringste Ahnung!“. Ace schüttelte den Kopf und zog die beiden schließlich eine Nische, als die Welle alles fortspülte, was sich auf dem Weg befand. „Da haben wir noch mal Glück gehabt!“, meinte Ace warnend und griff schließlich nach Alice Hand, um diese mit sich zu ziehen. „Was soll das?“, fragte Tarrant ruhig und deutete auf Ace Geste. „Ich bringe sie in Sicherheit, denn offensichtlich bist du dazu nicht in der Lage!“. Der Hutmacher verschränkte die Arme und als Ace ein böses Grinsen auf seine Lippen zauberte, konnte er nicht gucken, so schnell war die Faust von Tarrant in seinem Gesicht gelandet. „Lass sie los!“, sagte er ruhig und Ace wischte sich mit dem Handrücken über den Mund. „Vergiss es!“, keuchte er. Fassungslos sah Alice den beiden zu. „Das ist nicht euer Ernst!“, meinte sie ziemlich angekratzt und riss sich von Ace los. „Wir haben ein ganz anderes Problem!“. Sicherlich, es war irgendwie schmeichelnd, dass sie sich um sie stritten, aber der Zeitpunkt war wirklich gänzlich unpassend. Die Welle war auch gar nicht mehr das Problem. Viel eher störte sie die Tatsache, dass die Karten wieder die Verfolgung aufgenommen hatten und diesmal schienen sie entschlossener. Tarrant sah an Alice vorbei, während sein Blick über die Tore glitt. Kein einziges war mehr auf. Zu den roten, hatten sich nun auch schwarze Karten gesellt. „Sie versperren die Ausgänge!“, sagte Ace trocken und der Hutmacher gab einen ironischen Laut von sich, ehe er sich spöttisch verbeugte. „Nein! Wirklich?! Danke für deinen scharfen Beobachtungssinn. Auf diese Erkenntnis wäre ich ohne deine Hilfe niemals gekommen!“. Statt jedoch, wie der Mann ihm gegenüber hoffte, wütend zu reagieren, grinste Ace nur. „Ich hab meinen Verstand schließlich noch!“. Tarrant hob sich die Hand an den Kopf, weil dieser Mann ihm chronische Migräne verursachte. Bereits jetzt schon hatte er die wildesten Phantasien, wie er Ace wieder loswurde und einige davon waren ziemlich unschön. Statt sich jedoch diesem wundervollen Tagtraum hinzugeben, umschloss er das Schwert fester. „Wir müssen hier raus, sonst sind wir erledigt!“. Äußerst desinteressiert am Streit, hatten Alice Augen die Mauern abgesucht und jetzt schlich sich ein übelregendes Lächeln auf ihre Lippen. Der Regen hatte immer noch nicht nachgelassen, doch das war egal. Er würde ihr nützlich sein. Ohne ein Wort lief sie einfach los, auf eine der Karten zu und während der Schütze bereits seinen Bogen spannte, wurde Alice noch ein bisschen schneller, ehe sie sich auf den Boden sinken ließ und durch den Regen ein ganzes Stück über den Boden schlitterte, direkt durch die Beine der Karte. Sie drehte sich einmal und riss die rote Blechbüxe einfach um, ehe sie sich den Pfeil und den Bogen schnappte und wieder zurückrannte.
 

Ihre Augen fixierten sich diesmal auf den Mast, an dem die Fahne der Herzkönigin prangte, ehe sie das Seil an diesem um den Pfeil wickelte und den Bogen spannte. Offensichtlich war sie da nicht die einzige, denn Ace konnte gerade noch verhindern, dass sich der Pfeil, einer anderen Karte, in ihren Rücken bohrte. „Was tust du?“, schrie er und Alice sah ihn an. „Ich hol uns hier raus!“. Tarrant hatte nur den Bruchteil einer Sekunde gebraucht, als sein Verstand ihm die Lösung gebracht hatte. „Du wirst zu leicht sein, ich häng mich dran!“, sagte er jetzt und Alice nickte, als sie den Pfeil direkt auf die Karte unter dem Tor sausen ließ. Das Seil spannte sich, ehe es riss und die Karte von der Mauer fiel. Hilfesuchend klammerte sie sich an den Mechanismus des Tores, das nun ratternd aufging. „Schnell!“, schrie Ace und rannte los. Einige der Karten stürmten nun wieder direkt los und Ace vollführte einen perfekten Salto, ehe er sein Schwert schwang und so den Weg frei machte. Alice schob den Hutmacher voran, der plötzlich Wurzeln geschlagen zu haben schien. „Lauf!“, schrie sie gegen den Wind an und erst jetzt bewegte er sich langsam und dann immer schneller auf das Tor zu. Weder er noch Alice wussten, was die rote Königin vor hatte, aber erst jetzt wurde der jungen Frau das Ausmaß dieser Situation bewusst. Erst als der Bube nach ihrem Arm griff und sie daran hinderte dem Hutmacher zu folgen, wurde ihr klar, dass das hier alles geplant war.
 

Das Seil war die einzige Möglichkeit gewesen. Jeder der nur halbwegs denken konnte, hätte auf diese Idee kommen müssen. Feindseelig starrte sie den Buben an, dessen schmieriges Grinsen ihr unter die Haut ging. Allerdings nicht auf eine angenehme Art und Weise. „Du bist wirklich berechenbar!“, sagte er provozierend. Die rote Königin hatte alles auf eine Karte gesetzt. Sie war sich so verdammt sicher gewesen, dass genau das hier geschehen würde und während sie untergetaucht war, hatte Stayne mal wieder die Drecksarbeit machen müssen. Es wäre ein Wunder, würde er sich nicht erkälten. Das hier war eine Zumutung. Dieses Gör, wenn auch inzwischen ziemlich reizvoll, wie er zugeben musste, würde ihm nicht noch einmal einen Strich durch die Rechnung machen. Was für eine sadistische Ader er doch hatte. Er würde gleich eine Show erleben, die das Publikum, wenn es denn eins gegeben hätte, nur so aus den Stiefeln gehauen hätte. „Lauf!“, hauchte er und ließ sie los. Irritiert starrte sie ihn an, al seine Finger von ihrer Haut glitten und dann rannte sie. Der Hutmacher hatte erst zu spät begriffen, dass Alice nicht hinter ihm war. Abrupt hatte er abgebremst und kehrt gemacht, während die beiden jetzt direkt aufeinander zu rannten. „Schneller, Alice!“, schrie er, während sein Blick panisch zu dem Tor glitt, dass plötzlich entschieden hatte sich wieder zu schließen. Verzweifelt streckte er die Hand aus, aber er war zu weit weg. Er würde sie nicht erwischen, er würde….. Augenblicklich blieb er stehen, als erst das Tor scheppernd auf den Boden schlug und dann ein schmerzerfüllter Schrei die Luft zeriss. Selbst das Tosen, des Unwetters, hätte diesen Schrei nicht daran hindern können, an seine Ohren zu dringen. Plötzlich kam ihm alles so unwirklich vor. Alles schien in Zeitlupe zu laufen. Er sah seine Finger, die selbige von Alice berührten, doch im Gegensatz zu ihm, schien sie das nicht mehr zu spüren. Er sah der Frau ein letztes Mal in die Augen, bevor sie mit einem geschockten Blick einfach in sich zusammen sackte. Schmerzhaft fest schlangen seine Finger sich um das Gitter und dann endlich hatte er die Kraft etwas zu sagen und als ob dieses Wort in auf den Boden der Realität zurück riss, sank er auf die Knie.
 

„Alice!“. Unnatürlich weit weg drang seine Stimme an seine Ohren, als wäre er irgendwo ganz anders und dann wanderte sein Blick zu dem Buben, der langsam klatschte. Obwohl es nur eine Geste war, quoll sie über vor Ironie. „Wirklich süß!“, spottete er und verzog das Gesicht. Angewidert, als hätte das Wort einen viel zu bitteren Nachgeschmack. „Weißt du, ich dachte immer du wärst ein dämlicher Idiot. Jetzt weiß ich, ich hatte recht!“. Ausdruckslos starrte der Hutmacher zu ihm hoch. „Lass sie in Ruhe!“, sagte er mit zitternder Stimme und der Bube sah ihn überrascht an. „Nicht doch! Hast du etwa unsere Abmachung vergessen?“. Tarrants Miene wurde steinhart, als Stayne ihn daran erinnerte. „Ah! Du hast es also nicht vergessen. Abmachung ist Abmachung. Ich bin gespannt, wie sie reagieren wird, wenn ich es ihr erzähle!“. „Das wagst du nicht!“. Unbekümmert sah der Bube auf seine Finger, ehe er sich Alice schnappte und sie sich über die Schulter legte. Er beugte sich vor, dass er Tarrant in die Augen sehen konnte. „Du hast nicht die leiseste Ahnung, wozu ich fähig bin! Verabschiede dich, denn du wirst sie nie wieder sehen!“. Ein böses, fast schon wahnsinniges Kichern drang über seine Lippen, als er die blonde Frau über das Pferd legte und schließlich aufsattelte. „Schönen Tag noch!“. Lange nachdem der Bube weg war, starrte Tarrant immer noch auf die Stelle, an der Alice gelegen hatte. Er hatte es versaut. Es war alles nur seine Schuld. Er hatte sie zum Tode verurteilt und es war alles nur seine Schuld. Das musste die Strafe dafür sein, dass er sie begehrte. Das er sie wollte. Und zwar ganz. Es war alles nur seine Schuld und jetzt würde er sie nie wieder sehen. Nie wieder.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2016-11-21T08:09:57+00:00 21.11.2016 09:09
Oh nein Alice! Der Hutmacher muss sie retten! Und zwar schnell! Schreib bitte bald weiter! Bin so gespannt wie weiter geht
Von:  animefanchan1
2015-06-22T17:12:36+00:00 22.06.2015 19:12
echt toller schreibstil . sehr fesselnt schade nur das du die story nicht weiter geschrieben hast finde sie echt gut
lg
Von:  Vanilla_Coffee
2010-09-01T08:03:12+00:00 01.09.2010 10:03
O.o Oh mann war das spannend aber auch traurig am Ende ._.
Bin echt schon gespannt wie es weiter geht^^

LG Amalia


Zurück