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Elbenmagie

Joey+ Seto
von

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Die Lösung

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Uppps. Ich hab da was vergessen.

Disclaimer:

Die Verfasserin(das bin ich!) dieser oberflächlichen FF ist nach wie vor in keiner Weise mit den Yu-Gi-Oh- Erfindern verwandt, verschwistert oder verschwägert! (Was ich äußerst bedauerlich finde!)

Die Handlung ist rein fiktiv und von vorne bis hinten erstunken und erlogen.

Ähnlichkeiten mit realen Personen sind natürlich rein zufällig.
 

Voila´ das wäre ich also auch los geworden.

Und nun auf geht`s zu neuen Schandtaten.

Viel Spaß........

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DIE LÖSUNG ?!?
 

Seto Pov.
 

Wheeler hatte sich NICHT zurück verwandelt!

DAS KONNTE DOCH ALLES NICHT WAHR SEIN!!!

Womit hatte ich DAS verdient?!

Jetzt hatte ich anstelle eines schwer-kranken Wheelers einen elbischen Wheeler in meinem Haus!

Der Tag KONNTE ja nur besser werden!

Wunderbar!

Herrlichl!

Wunderherrlich, ich war ganz außer mir vor Glückseligkeit.

Die Geschichte ist aus und alle gehen nach Haus. -Amen-

Nur nicht bei mir! Bei mir fing das Chaos immer dort erst an!
 

Ich war ja so was von zu beneiden!
 

“Wheeler benimm dich normal und spiel hier nicht den Irren. UND verwandle dich gefälligst zurück, ehe dich jemand sieht!”
 

“Hu?”

Der blonde Schönling vor mir hörte auf sich elfenhaft im Zimmer umzusehen und drehte sich zu mir um. Dann sah er an sich hinab. Überrascht betrachtete er seine Hände, seine Kleidung.

Ihm schien eben erst klar zu werden, dass er kein Mensch war!

Ich seufzte niedergeschlagen.

Langsam meldete sich ein bekanntes, dumpfes Klopfen in meinem Kopf.
 

In einer Übersprungshandlung griff ich leicht verzweifelt an meine Schläfen und rieb sie sacht im Kreis. Vielleicht ging dieser Alptraum so endlich vorbei.

Das war der Anfang vom Ende!

Ich bekam Kopfschmerzen.

Wheeler-bedingte-Kopfschmerzen. Dagegen half kein Aspirin mehr.

Nur noch Gift oder ein Sprung durchs Fenster!
 

“Jetzt mach dir mal keinen Kopf Kaiba!”

Der hatte ja gut reden.

Ich sah schon die Titelseite vor mir:

>Kaiba versteckt Elb in seinem Anwesen! Oder Mutant im Kaibarischen-Anwesen gesichtet! <

Na toll!

Ich fragte mich was passieren würde, wenn die Presse wüssten dass ich ebenfalls eine elbische Seele hatte?!

Na wenigstens meine Konkurrenten hätten dann einmal mehr oder weniger Recht! Sie behaupteten schon seit Jahren ich würde mit magischen Mitteln arbeiten. Angeblich stehe ich persönlich mit dem Teufel im Bunde. So gesehen, war das direkt....
 

“ES FUNKTIONIERT NICHT!” Joey klang etwas panisch.

Ich nahm die Hände herunter und sah auf.

“WIE BITTE!”

“Ich habe keinen Zugriff zu meiner Magie...jetzt tu doch was Kaiba! Etwas stimmt nicht mit mir!”

Und boing! Da hatten wirs! Zum Ersten mal seit Jahren waren wir einer Meinung! Das war fast schon ein Tsunami-Artiger-Grund zur echten Sorge!
 

“Jetzt beruhige dich doch erstmal. Was klappt nicht?”

“Ich finde meine Magie nicht!”

“Du findest deine Magie nicht?!”

“Sag mal Kaiba, ist dein Zimmer in einem Berg gebaut? Hier gibt es ein Echo!”

“Könnten wir beim Thema bleiben?”
 

“Was genau verstehst du denn nicht?! ICH HABE KEINEN ZUGRIFF ZU MEINER M.A.G.I.E.!!!”
 

“Aber wie kann das sein?! Ist das überhaupt möglich?!”

“Woher bitte soll ich das wissen Kaiba? Sowas ist mir noch nie passiert!”
 

Es klopfte.

Wir beide (mordlustig gegenüberstehend) hielten in der Bewegung inne.

Sprachlos starrten wir uns an.

“Mr. Kaiba, ist alles in Ordnung bei ihnen?”

Wheeler hob die Hand tippte mir damit gegen die nunmehr wild pochende Schläfe. Meine Gesichtsmuskeln begannen zu zucken.

“Er meint bestimmt hier, bei dir im Oberstübchen ?!”
 

Dieser......! Ich packte mir Wheelers Hand, zerrte ihn zum Sofa und warf ihn drauf. Noch während er sich abfing und fauchend herum rollte, schmiss ich die Decke über ihn.

“Kommen sie ruhig rein Roland, Wheeler schläft! Tief und fest!!!” Der letzte Satz kam mehr im Hinrichtungs- Befehls-Ton.
 

Nicht gerade würdevoll umrundete ich, (noch während ich sprach) den Schreibtisch und warf mich auf den großen Ledersessel. Die Tür öffnete sich sofort.
 

“Und wie geht es dem jungen Herrn?”

“Kein Grund zur Sorge Roland, er hat einen dickeren Schädel als sie denken, der hält schon was aus!”

“Wenn sie es sagen, Sir! Ich wollte nur Bescheid geben, dass ich Master Mokuba von der Schule abhole. Oder wollten sie das selbst übernehmen?!”

“Nein, sie können ruhig fahren.”

“Wie sie wünsche Sir!”

Ein steife Verbeugung und Roland verlies mein Zimmer.

Die Tür fiel ins Schloss und ...
 

“SAG MAL GEHTS DIR NOCH GUT ODER WAS?”

Nach einer kurzen Pause, wetterte der Elb unter meiner Decke fuchtelig los.
 

“Ich kann nichts dafür, wenn du so lahm schlatest! Sollte dich Roland in diesem.....

beinahe hätte ich das Wort `Zustand` benutzt

...Aufzug sehen?”

Wheeler schwieg und schaute mich nur bitterböse an!
 


 

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Abends in der Kaiba-Villa
 

Joey Pov.

“Joey du siehst so cool aus!”

Mokuba lag bäuchlings in seinem Bett und wippte mit den Füßen!
 

Ich wohnte jetzt mehr oder weniger offiziell bei den Kaibas. Nachdem wir Beide festgestellt hatten das ich kein Fitzelchen magische Energien mehr in mir hatte

( ~ ich stand in einer öden Wüste und sah mich selbst im ausgetrockneten Wadi stehen. Nur ein Rinnsal meiner magischen Kräfte war mir geblieben. Er reichte kaum um auch nur eine Hand damit voll laufen zu lassen~)

sollte ich bei Kaiba bleiben.

Irgendwie bestand er darauf?!

(“Dich kann man doch nicht eine Sekunde aus den Augen lassen ohne das du dich in Schwierigkeiten und Chaos stürzt! Ich habe keine Lust dich morgen oder übermorden im Leichenschauhaus identifizieren zu müssen. Dafür habe ich wahrlich keine Zeit!”)
 

“Hmm, naja! Fahren wir noch ne Runde!”

“Klar!”

5,4,3,2,1 die Ampeln schalteten zeitgleich auf grün und unsere Race-cars rauschten los.

“Was machst du morgen, ich mein, wegen der Schule?”

“Ich bleibe morgen noch hier und ruh mich aus. Dann versuche ich ein Teil meiner ...ohhh verdammt!” Ich war gegen eine Bande gedonnert. Funkensprühend legte ich den Rückwärtsgang ein und bretterte weiter. Mein Auto gab knirschende Geräusche von sich und ich hoffte, dass ich die Boxengasse noch rechtzeitig erreichen würde.

“Du versuchst was? Wow!”

Im unteren Bildschirmteil konnte ich Mokubas Autodreher beobachten. Sehr gut, dass gab mir mehr Zeit. Er rollte im Kiesbett aus.

“Etwas Energie zu sammeln, zu komprimieren und damit die wichtigsten Veränderungen vorzunehmen.

“Und wenn das nicht klappt?”

“Keine Ahnung!”

“Hattest du sowas schon mal...? JAAAA!! JAHA! SIEGER! I`M THE BEST!!!!!”

Ich sah auf.

Mokuba drückte >return< und so war meine unausgesprochene Frage auch schon geklärt.

“Nimm den Roten, der ist schneller! Also, war sowas schon mal?”

“Nö, nicht wirklich. Kann`s los gehen?”

“Aber immer doch!”

“Ich nehme an es liegt an der Summation. Ich wurde von einem Hexer ausgesaugt, vorher noch angegriffen, war von einem Dämon besessen, musste mich selbstheilen und war in einer anderen Welt dessen Kräfte mich schwächten. Wandlungszauber und noch einiges mehr. Wahrscheinlich ist halt einfach meine Akku leer!

Mokuba lachte. Aber nicht lange, denn ich fuhr ins Ziel.
 

2 Tage später.
 

“Jetzt halt doch mal still!”

Ein Ruck ging durch meine Kopfhaut.

“Nein, das sieht blöd aus! Der Zopf muss viel, höher!”

“Ahhau! Hey, Mann, mir bricht fast der Hals ab und du ziehst und zerrst...au!”

“Fertig!”

“Ehrlich! Dem Himmel sei Dank. Moki, ich kenne niemanden, der grauenhafter Haare zusammenbindet wie du! Wie seh ich aus?”

”Wie ein Tennisspieler! Oder ein Samuraikämpfer!”

“Seit wann haben die lange Haare?!”

“Keine Ahnung, aber wie ein Lehrer für Chemie siehste nicht gerade aus!”

“Klar, ich bin mehr der Leader für ne Band-Typ!”

“Oder halt wie ein Elb auf Urlaub! Was macht eigentlich deine Magie? Schon was da?”
 

“DAS würde mich auch interressieren!”

Ich drehte meinen Kopf in Richtung Kaiba. Mein straffer Pferdeschwanz flog durch die Luft und pendelte sich wieder ein.
 

“Hallo Seto!”

Der jüngere der Beiden umarmte den Älteren. Er sah irgendwie etwas gestresst aus. Kein Wunder es war schon wieder spät. Bestimmt schon nach 20.00 Uhr.

Ich stand auf, denn ich kam mir fehl am Platz vor.

Ein bisschen mehr Privatsphäre für die zwei Geschwister war wirklich nicht falsch.

Leise trat ich an ihnen vorbei und verschwand auf den Flur.
 

Kaiba hatte seinen Bruder einweihen müssen, da es nicht zu vermeiden war. Es war im dennoch nicht Recht. Ich konnte ihn total verstehen.

Seit zwei Tagen war ich nicht in der Schule und hier mehr oder weniger eingesperrt.

Auf dem Anwesen von Kaiba gab es außer Roland noch einen Gärtner, eine Köchin und eine Hausangestellte. Der Hausherr wollte verhindern, dass ich in meiner elbischen Gestalt entdeckt wurde und verbot mir sozusagen das Zimmer zu verlassen. Mit Ausnahme von Mokubas Zimmer waren mir alle anderen Zimmer mehr oder weniger verwehrt worden. Meine Anwesenheit wurde mit `schwererer Krankheit` gerechtfertigt. Roland konnte dies nur bestätigen. Schließlich hatte er mich vor zwei Tagen im Park, lädiert und verletzt vorgefunden.
 

“Joey warte.”

Überrascht drehte ich mich um und sah den langen Flur zurück.

“Hmm?”

Kaiba stand in der Tür. Hinter ihm sah ich im Licht der Zimmerlampe Mokubas schwarze Haare leuchten.

“Komm später noch kurz bei mir vorbei!”

“Ja” Ich nickte ihn lächelnd an, dann bog ich beschwingt um die Ecke.
 

“Also was macht deine Magie?”

Ganz der Geschäftsmann, der er nun einmal war, knüpfte er nahtlos an das vor Stunden begonnene Gespräch an.

“Ganz gut!”

Schwupp, und schon war eine Augenbraue verrutscht.

DAS ging ja schnell.

Um seine Nerven war es heute wirklich nicht gut bestellt.
 

“Wie gut?”

“Es wird langsam. Ich konnte schon meine Zähne und meine Ohren zurückverwandeln. Morgen schneiden Moki und ich meine Haare kurz!”

“Das nützt nichts gegen den Größenunterschied. Was willst du denen in der Schule sagen? Das du in 4 Tagen um mindestens 15 cm gewachsen bist? Es ist ja nicht nur deine Größe. Du wirkst auch viel..viel...halt einfach anders als vorher!”

“Ich denk das packe ich bis zum Montag. Heute ist Freitag. Bis in zwei Tagen sollte ich es geschafft haben!”
 

“Apropos Freitag! Ich habe morgen Abend Gäste! Alles klar?!”

“Ja, Mann! Ich werde sowieso morgen nicht mehr hier sein. Ich bin zwar etwas größer als noch vor zwei Tagen aber das ist auch schon alles. Es ist nicht verboten in meinem Alter zu wachsen und außer meinen Freunden wird das sowieso niemanden auffallen.”

“Kommt nicht in Frage!”

“Was?!”

“Das du gehst!”

“Wieso?!”

“Weil du dich nicht verteidigen kannst!”

“Na und, was interessiert dich das?”

“Ich bin für dich verantwortlich! Du gehst wenn ICH es dir sage!”

“Was ist los, seit wann bist DU für MICH verantwortlich?! Spinnst du jetzt total?!”
 

Aber Kaiba antwortete mir nicht mehr.

Er ignorierte mich und schaltete den Computer aus.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, schritt er an mir vorbei und verlies den Raum.
 

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Kaiba Pov.
 

Ich trete doch tatsächlich den Rückzug an, aber es ist sowie so schon spät und ich muss auch irgendwann mal ins Bett.

Verärgert und gereizt drehte ich die Dusche auf und stütze meine Hände rechts und links an die gekachelte Wand.

Verdammter Idiot.

>Ich werde sowieso morgen nicht mehr hier sein!<

Meine flachen Hände ballten sich zu Fäusten und ich schlug sie einmal kurz und hart gegen die Wand.

Das Wasser dämpfte die Geräusche etwas ab aber ein dumpfer Laut vibrierte unheilvoll durch das Badezimmer. Das hatte ER nicht zu bestimmen. Was fiel diesem Blödmann ein, so mit mir zu reden. Er durfte nicht gehen. Wenn er ging würde alles wieder wie früher sein. Er war jetzt gerade einmal zwei Tage da und doch war alles anders.

Ich hatte mich so an seine Anwesenheit gewöhnt. Seine Lebendigkeit die er verströmte wie ein Parfüm. Das Leben, das er diesem langweiligen Gebäude schenkte.

Müde lehnte ich meine Stirn gegen die kalten Fließen. Es war doch zum verrückt werden mit diesem ...diesem elegenaten, anmutigen, ständig gut gelaunten, sanft lächelnden, feingliedrigen, langhaarigen Idioten. Zum verrrückt werden war es.
 

Als ich das Bad endlich hinter mir lasse um schlafen zu gehen, ging es schon stark auf Mitternacht zu.

Im Haus war es totenstill.

Er würde mich wohl wirklich bald verlassen. Daran bestand kein Zweifel mehr. Natürlich würde er das tun! Warum auch nicht. Was sollte ihn hier schon halten. Desillusioniert und traurig schlich ich im Satinschafanzug und teurem Designer-Bademantel durch die einsamen und leeren Korridore.
 

Ein heller Streifen zeichnete sich gut sichtbar auf dem Parkett ab.

In meinem Arbeitszimmer brannte noch Licht!
 

Merkwürdig, hatte ich es nicht gelöscht? Nein Wheeler war ja noch drin gewesen, als ich es verlies.

Und er war es immer noch!

Als ich vorsichtig und langsam die Tür öffne sah ich ihn. Sein straffer Zopf war locker und hing ihm auf der Schulter. Mokubas Haarband lief Gefahr sich demnächst, ganz aus Wheelers Haaren zu verabschieden. Einige Strähnen fielen ihm wirr ihn die Stirn und liesen ihn zerzaust wirken.

Er schien sehr beschäftigt und ausgesprochen gut gelaunt zu sein. Er hantierte munter und völlig hemmungslos in meinem Schrank herum. Es klierte und klapperte.
 

Mein Erscheinen blieb trotz seiner großen Geschäftigkeit nicht unbemerkt. Wheeler stand an der Bar und prostete mir zu. Dann stürzt er sein gemixtes-lila-farbenes Gesöff herunter.

“Uwahhh!” Kurz schüttelt er sich. Dann hellt sich sein Gesicht wieder auf.
 

“Eeeyyyy~ Kaiwwaaaaa, gut dasch du gommscht! Willscht du auch was trinken?”
 

“Nein Danke!” Nicht sonderlich begeistert sah ich ihn an, doch er wehrte ab!

“Aaach, komm schon, nich so schüschtern!”

Er stöberte fröhlich in meiner Bar herum und förderte immer mehr Alkoholflaschen zu Tage.

“Die Bar isch escht gut! Reeeschpeckt Alter, hätte dir dasch escht nisch zuetraut!”
 

Wheeler schwankte etwas als er zwei weitere Flaschen aus der Bar plünderte und den Inhalt gegen die Zimmerlampe hielt.

Er kam mir vor wie ein Archäologe auf Grabräubermission.

Ich wußte nicht, was er sich davon versprach.

Vielleicht ging es ihm ja um den Zustand des Alkohols, vielleicht aber auch um die Einschätzung der Menge.

Was ich aber als absolut sicher erachtete, war die Tatsache, dass er sich die letzte Flasche schier gegen den Kopf gehauen hätte.
 

“Ich weissssssss, du stescht auf Bräändy!”. Er wühlte auf dem fahrbaren Tisch herum, auf dem er alle Flaschen sorgfältig aufgereiht hate.

Damit begab er sich auf eine schier ausweglose Suche.

Ratlos sah ich ihm zu.

Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man meinen er sortierte die Flaschen nach der Größe.

Tatsächlich erstaunte er mich, denn er wurde wahrhaftig fündig! Stolz hob er seine Beute hoch und lächelt mich aufmunternd an.

Ich fand das weniger ermutigend als er. Es war mehr zum Fürchten!
 

Ganz nebenbei frage ich mich ganz ernsthaft wie viel er schon von dem Zeug, das hier harmlos auf dem Tablett stand gebechert hatte?!

Bestimmt die Hälfte!
 

Er schnappte sich ein Cognac-Glas knif ein Auge zusammen und schüttet die hellbraune Flüssigkeit zielsicher daneben.

Wütend grunzend, hob er deshalb das Glas an. Vermutlich für den zweiten Versuch.

Für ihn war das keine Aufgabe, für ihn war das eine Mission!

Mit dem gewaltige, schön geschwungene Glas direkt vor seinem Gesicht schenkte er sich erneut Brandy ein.

Diesmal klappte es besser, aber von meiner Warte aus, wirkte es wie ein schwieriges, waghalsiges Experiment.

Eines vorn der Sorte, welches man nicht unbedingt daheim ausprobieren sollte!
 

Stolz überreichte er mir das Glas. Zumindest war das sein Plan.

Äußerst konzentriert, darauf bedacht nichts zu verschütten kam er mir immer näher.

Das schien mir äußerst knifflig und leicht beunruhigt beobachtete ich seinen Gang. Ich glaubte nicht, dass er es schaffen würde!
 

Joeys Gedanken schienen in die gleiche Richtung zu gehen, da er sich auf die Lippen biss und sich vorlehnte um mir das Glas besser überreichen zu können.

Es war für ihn wohl wirklich anspruchsvoller als er es sich selbst gegenüber eingestehen wollte.

Auch deshalb, da er beinahe bei dem Vorgang vornüber fiel. Auch die Tatsache, dass das riesige Glas bis unter den Rand gefüllt war machte die Sache nicht gerade unbeschwerter.

Wer auch immer DAS hier trinken würde, fiel garantiert in einen Koma-ähnlichen Zustand!
 

“Bittescher!”

Ich nahm die stinkende, braune Flüssigkeit an mich, mit dem festen Vorsatz das komplette Glas in einem Zug zu leeren.

Hier war möglicherweise die Antwort auf alle meine Fragen.
 

Vorsichtig nippte ich an dem starken Getränk und lies alle eben erst gefassten Vorsätze wieder über Bord fallen.

GROSSER GOTT!!

Wer konnte denn so etwas trinken?

Ich nicht!

Das schmeckte ja grauenvoll.

Das war kein verdammter Brandy, DAS war ein Whisky...und was für einer.

Jack Daniel’s vom feinsten!

Hatte der Trottel etwa die Flaschen vertauscht?

Eins stand fest, IHN konnte ich nicht danach fragen!

Joey versuchte gerade braunen Zucker in Gin und Cherry aufzulösen.

Mit einem Limetten- Holzstampfer!

Munter kippte er eine halbe Dose Red-Bull hinterher und löschte das ganze mit Baileys ab.
 

Er betrachtete begeistert sein Werk und hob es an die Lippen. Mit zwei Schritten war ich bei ihm. Vorsichtig nahm ich ihm das Gebräu aus der Hand.

Leicht verwirrt verfolgte Wheeler jedes meiner Bewegungen. Etwas verlagsamt und benebelt hing sein Blick an dem Longdrink-Glas, dass sich nun immer mehr von ihm entfernte.

“Waaas?”

Leicht fassungslos versuchte er mir Einhalt zu gebieten.
 

“Warte mal Wheeler, du hast das Wichtigste vergessen!”

Ich lief zu der Bar, holte Wodka und kippte ihn hinein.

“Ahh, stimmt!” Wheeler grinste. “Ded-Bull ohne Wodscha isch wie Zzzimt ohne Ssssterne!”

“Wie Bonnie ohne Clyde” stimmte ich ihm wohlwollend zu.
 

Ich hielt das Glas gegen das Licht. Zähe Blasen blubberten träge an die Oberfläche. Die Sahne schien langsam zu gerinnen. In der braunen, öligen Flüssigkeit konnte ich etwas grünes ausmachen. Hatte Wheeler etwa ganze Limetten hinein gemixt?

Hoffentlich implodierte das Gefäß nicht in meiner Hand!
 

Es sah so verboten aus, als würde gleich eine unheilvolle Kreatur daraus schlüpfen.
 

“Ich probiere es mal, okay! Mal sehen wie es schmeckt!”

Ich nickte Wheeler zu und noch während er Anlauf nahm sich zu beschweren drehte ich ihm den Rücken zu und bückte mich. Im gleichen Schwung schüttete ich das Rattengift in den Blumenkübel meiner geliebten Yucca-Palme
 

Das die arme Pflanze das nicht überleben würde war mir klar.

Der liebe Gott(und mein Gärtner) würden mir diesen wissendlich, herbeigeführten Mord hoffentlich verzeihen?!
 

“Hmm, lecker! Schmeckt wie Caipirinha und Mai Tai!

Begeistert reckte ich beide Daumen nach oben und wischte mir im Anschluss daran, den imaginären Schaum vom Mund.
 

Wheelers Kinn klappte nach unten.

“Heeeeeeyyy!! Isch wollte auch! Du bischt ecscht ff..fff..fffiessss!”
 

Seine gute Laune ging flöten.

Ich merkte wie seine Stimmung kippte.

Kein gutes Zeichen!
 

“Was ist eigentlich mit dir los Wheeler? Wieso betrinkst du dich in meinem Arbeitszimmer?!”
 

“Lasch mich in Ruhe!”

Er lief rückwärts und stieß gegen die Couch. Gedankenverloren setzte er sich darauf und stierte ins Leere.
 

Ich trat auf ihn zu und lies mich direkt vor ihm in die Hocke nieder. Wheelers Blick ruhte im Niemandsland. Verheddert zwischen Resignation und Hoffnung. Ein Gelände, in dem sich wohl jeder einmal in seinem Leben verirrte.
 

Es wurde Zeit ihn da heraus zu holen, ehe er sich rettungslos darin verirrte.

Ich rüttelte ihn sanft an der Schulter.

Das Leben trat in das schöne Gold seiner Augen zurück.

“Was willcht du?” Er wurde nicht laut es war eher umgekehrt. Ich konnte ihn kaum noch verstehen, so leise flüsterte er.
 

“Wie kann ich dir helfen?”

Er lachte kurz und traurig auf.

“Danke, dasch hascht du schon genug getan?”

“Weil ich dich mit in den Elben-Wald genommen habe?!”

Ich verstand ihn nicht.

“Nein, weil du misch im Stich gelaschen hast alschch dich wirklich brauchte, Mardil!” Er stieß mich von sich und stand auf. Unheilvoll schwankte er einige Sekunden und fiel auf das Sofa zurück.

Mit geschlossenen Augen lehnte er sich vor.

Ich rappelte mich auf nahm die gleich Position wieder ein. So schnell lies ich mich nicht abwimmeln. Zumal ich keine Ahnung hatte wovon er sprach.
 

“Kaibwa!”

“Ja?”

“Kannscht du mal kurz dasch Zimmer anhalten?”

“Ich geb mein Bestes!”

Ich stand auf, trat zur Bar und füllte ein leeres Sektglas mit TonicWater.

Zurück bei Wheeler streichelte ich ihm einmal aufmunternd über die Haare.

Es wirkte. Er sah zu mir auf.

“Da, trink was. Das hilft gegen das Karussell!”

Seine Hand zitterte als er das Glas am langen Stiel ergriff.

Ich erbarmte mich und führte es mit ihm zusammen an die Lippen.

Kleinlaut trank er das Glas bis zum letzten Tropfen leer.

“Danke!”

“Schon gut!”

Ich brachte das Glas aus seiner unmittelbaren Reichweite und kehrte in meine Ausgangshaltung zurück.
 

“ICH habe dich im Stich gelassen?”

Er seufzte und nickte. “Hascht du!”

“Warum?”

“Na, weil dir dein Ruf doch schon immer wischtiger war als isch!”

Wumms, DAS hatte gesessen!

“Ich verstehe eh nisch, warum isch nisch gehen soll. Es isch doch nur eine Frage der Zzz...Zeit, wenn du mich wieder verrätcht. Und isch Idiot hööre auch noch auf dich!”

“Joey, ich weiß nicht mehr was damals passiert ist, aber..”

“Na da hacht du mehr Glück als ich..!” Sein Blick begann sich wieder im Nirgendwo zu verlieren.

Ich umfasste seine Wangen und hob seinen Kopf an. Bis wir auf eine Augenhöhe waren.

“Ich weiß wirklich nicht mehr was damals passiert ist”, begann ich erneut, “aber es tut mir leid, wenn ich dich verletzt haben sollte.”
 

Er sah mich nur stumm und traurig an.

“Du muscht dich nicht entschuldigen, schon gar nisch, wenn du dich nicht mehr erinnern kannsch...”

Ich zog ihn fest in meine Arme und drückte ihn an mich. Was auch immer ich damals getan oder nicht getan hatte, wirkte noch bis heute nach. Die Verletztheit in seinem Blick reichte bis tief in seine Seele.
 

“Es tut mir sooo leid, Joey!”

Er sagte nichts und er tat auch nichts.

Ich löste mich von ihm. Er war blass und sah müde und traurig aus.

“Ich verspreche dir, dass ich dir helfen werde. Ich gebe dir mein Wort drauf. Bei deinem..”ich wedelte hilfesuchend mit den Händen “..Projekt, oder bei was auch immer zu helfen!”

Ich angelte nach seiner Hand und ergriff sie. Dann drückte ich sie.

“Abgemacht?”

Überrascht sah er mich an. Dann lächelte er plötzlich. Mir wurde es warm ums Herz.

“Du bischt und bleibst ein blöder ...”er schüttelte den Kopf und kramte in seinen benebelten Gedanken nach dem wohl passendsten Schimpfwort für mich.
 

“Abgemacht?!” Harkte ich nach!

Er erwiderte den Druck und nickte grobmotorisch.

“Na schön, wennsch sein muss!” Er lächelte mich gut gelaunt an.

Auch ich schmunzelte.

Eine kurze Zeit lang, grinsten wir uns beide völlig verblödet an.

Irgendwie war diese Situation mehr als bescheuert. Das dämlichste daran war, es störte mich nicht im geringsten.
 

Wheeler fiel immer mehr nach vorne, bis er fast meine Nase berührte.

“Halt still, sonscht kann ich das Silber nicht rischtig sehen!”

Ich musste kurz auflachen.

Bis ich wusste wie mir geschah, hatte Wheeler seinen Kopf schräg gelegt und seine Lippen auf meine gedrückt. Da meine Augen noch überrascht geöffnet waren konnte ich sehen wie er seine schloss und sich gegen mich drückte um den Kuss die nötige Tiefe und Länge zu geben.

Seine Hände ruhten auf seinen Knien, meine lagen rechts und links neben seinen Beinen, auf dem Sofa.

Als er begann, mich nach hinten wegzudrücken, schloss ich ebenfalls meine Augen und stieß nach vorne.

Dieser Kuss hatte nichts unschuldiges oder vorsichtiges an sich. Er war wild und fordernd. Da wir beide unsere Hände nicht mit ins Spiel brachten, machte die Angelegenheit umso aufregender.

Wheeler gab nach. Sein Gewicht an meinem Kopf ebbte ab. Zu überrascht über seinen (meiner Meinung nach) viel zu kurzen Vorstoß führt dazu, dass ich fast mit ihm oder (besser gesagt auf ihm) landete.
 

Dafür, dass ich ihn fast auf das Sofa gefolgt wäre blieb er erstaunlich gefasst.

Er giggelte sogar darüber. Dann rutschte er seitlich ab und blieb wo er war. Seine Augen schlossen sich und er schlief auf der Stelle ein.

Fassungslos blickte ich auf dieses anmutige, hackedichte Wesen herab.

Dann zog ich die Decke unter ihm heraus und breite sie über ihn.

Noch kurz verweilte ich neben ihm, um sicher zu sein, dass er nicht mal eben schnell ohnmächtig geworden war. Ich stand erst dann auf, als ich leise Schnarchgeräusche hörte.
 

Mich ausgiebig streckend, stakste ich über leere, umgekippte Flaschen zu meinem Schreibtischstuhl und lies mich hineinfallen.
 

Vor mir stand der Whisky. Seine Oberfläche zitterte leicht.

Ich fuhr mir durch die Haare, ergriff das Glas und hob es an. Natürlich lief es über und betröpfelte die Schreibtischplatte, samt Unterlagen. Mir war es sowas von egal!

„Slainte mhath“

Mit einem Zug leerte ich das Glas bis zur Hälfte und stellte es ab.

Wenigstens musste ich nicht husten.
 

Was tat ich hier eigentlich?

Seit wann war Alkohol die Lösung für ein Problem?!

Genervt sah ich mich im Zimmer um. Es sah aus, als hätte hier eine Orgie stattgefunden. Morgen hatte das arme Mädchen einiges hier aufzuräumen.

Das war schließlich mein Empfangs und-Arbeitszimmer und ich erwartete Gäste, verdammt!

Die Bar musste auch aufgefüllt werden.
 

Wheeler drehte sich um und warf dabei zwei Kissen von der Couch.

Was hatte ich mir nur da wieder für ein Problem angelacht?!

Na ja, zu jedem Problem gab es auch eine Lösung. Oder?

Auch dafür würde ich eine finden!

Vielleicht sollte ich dazu in die Küche gehen.

Meine Mutter behauptete früher immer sie bräuchte nur eine Küche um ein Problem zu wälzen.

Ich setzte dem noch zwei weitere Punkte hinzu.

Eine Cocktailbar, um das Gewälze zu vertiefen, und ein Bett, um es zu lösen. Wo immer es auch steht! Oder wie in meinem Fall, eben liegt.
 

Ich fuhr mir andächtig über den Mund.

Ob sich Wheeler morgen noch an seine Entgleisung erinnern konnte?!

Oder überhaupt an irgendetwas in dieser fragwürdigen Nacht?!

Abgesehen von seinem brummenden Kopf?!

Ich zweifelte ernsthaft daran!

So gesehen war Alkohol DOCH ein hervorragendes LÖSUNGsmittel:

Schließlich löst es Familien, Ehen, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, Bankkonten, Leber und Gehirnzellen auf.

Tja, blöderweise nur keine Probleme!
 

Meine Probleme hatte sich jedenfalls nicht gelöst.

Ich würde es also morgen immer noch haben. Nebst Kopfschmerzen und anderen Widrigkeiten.

Einem verkaterten Elben zum Beispiel!

Ich schlug die Beine auf meiner Schreibtischplatte übereinander uns schlief ebenfalls ein.
 

********************FORTSETZUNG FOLGT**************************
 

Leute, diese Geschichte ist rein fiktiv. Also glaubt bloß nicht, dass Alkohol trinken so lustig ist.
 

Liebe Grüße

=^__^= CAT



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Akasha1
2011-07-31T14:46:19+00:00 31.07.2011 16:46
Die geschichte ist so schön und ich hoffe das du bald weiterschreibst, denn ich bin ein riesen fan von joey & seto, sowie von herr der ringe also bitte schreib bald weiter.
Von:  Ray_x_Kai
2010-06-06T15:37:54+00:00 06.06.2010 17:37
*peitsche zückt*
SCHREIB SKLAVE SCHREIB!!! >=D
So geil deine Story mach bitte schnell weiter!!!!!

teuflische grüße
ray_x_Kai
Von:  Schreiberling
2010-05-20T15:13:43+00:00 20.05.2010 17:13
Hallo

ich komme jetzt erst dazu die FF zu lesen, aber ich muss echt sagen SUPER
Ich finde es unglaublich schön, wie gut du die Elben und die normale Welt miteinander verwebst. Joey tut mir nur ein bisschen leid.
Ich frage mich, was da früher passiert ist....
Jedenfalls bis zum nächsten Kap
Von:  MaiRaike
2010-05-03T21:22:06+00:00 03.05.2010 23:22
"Schließlich löst es Familien, Ehen, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, Bankkonten, Leber und Gehirnzellen auf."

Wie wahr. Ich hoffe das war nur eine einmalige Entgleisung von Joey, die auf seiner momentan doch etwas komplizierten Situation beruht...
Aber ich glaube kaum, dass Alkohol bei dem zurückgelangen von magischen Kräften helfen kann.

Die Szene mit Kaiba im Badezimmer war übrigens super klasse! Wie er sich klar wird wieviel ihm an Joey liegt. Super. Jetzt muss Joey es nur auch noch mitbekommen und alles läuft ;)

Ich freu mich auf das nächste Pitelchen!
Von: abgemeldet
2010-05-03T10:17:12+00:00 03.05.2010 12:17
Supi! Hat mir sehr gut gefallen ^^ Wirklich schön wie du deine ideen umsetzt. ich wünschte bei mir würde es auch so klappen TT
Bis zum nächsten kappi
Möhre
Von:  Yoshy03
2010-05-03T09:24:33+00:00 03.05.2010 11:24
och die schönen haare^^
ich bin ja mal gespannt^^
wie kaiba seine lösung finden wird^^
Von:  Jackie20
2010-05-02T20:44:22+00:00 02.05.2010 22:44
ein super kapitel
das sich joey nicht mehr
zurück verwandeln kann ist schon blöd
aber auch gut so sonst wäre joey
nicht bei kaiba geblieben
das joey sich aber voll sufen muss find ich
verdammt lustig
joey wird sich sicher nicht mehr an
denn kuss erinnern oder doch
schreib schnell weiter
bye
Von:  Shanti
2010-05-02T20:09:45+00:00 02.05.2010 22:09
hihi

wieder ein super schönes kappi.
ich finde die beiden passen einfach zusammen.
büdde schreib ganz schnell weiter.
bis dann^^

lg
shanti


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