Zum Inhalt der Seite

Human Vase

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Spurensuche

Hey, it's Jo and Marc. Unser Schreiberling hat ein neues Kapitel über uns fertig und will sich bei Satnel für's Korrektur lesen und für die Kommis bedanken! <3

Jo: Und da ich im letzten Kapitel etwas zu kurz gekommen bin, fängt dieses Kapitel jetzt wieder mit mir an.
 

Have fun! ^^ - und lasst unserem Schreiberling ein Kommi da ;)

*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*'*
 

Spurensuche
 

Ich will deine Seele

drück dich an mich
 


 

Das Nächste, das ich bewusst mitbekam, war das zuschlagen der Haustür. Verwirrt darüber, wer denn da in meiner Wohnung gewesen ist, schlug ich meine Augen auf und musste mich erst einmal zurecht finden. Nur langsam dämmerte mir, dass ich in Marcs Wohnung war und dort übernachten durfte. Gähnend strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und setzte mich auf. Dabei fiel mir ein weißer Zettel auf, der neben dem Sofa auf dem Boden lag. Ich hob ihn hoch und faltete ihn auseinander. „Morgen. Ich muss überraschend im Laden helfen & wollte dich nicht wecken. Ich hab dir den Wohnungsschlüssel auf den Küchentisch gelegt. Schließ bitte hinter dir ab und wirf den Schlüssel unten in den Briefkasten, wenn du gehst. Marc.“
 

Ich las die Nachricht zweimal, aber sie veränderte sich nicht. Ich war gerade tatsächlich alleine in seiner Wohnung! Und ich hatte den Schlüssel! Scheiße, war das genial! Ich sprang auf, huschte ins Badezimmer, duschte unerlaubt und trocknete mich kurzerhand mit seinem Handtuch ab. War zwar nicht sooo hygienisch, aber der Frotteestoff hatte seine Haut berührt und es war nur dieser Gedanke, der mich dazu bewegte, dies zu tun. Angezogen und ohne etwas gegessen zu haben, schnappte ich mir den Schlüssel, verließ die Wohnung, sperrte brav ab – aber nahm ihn mit mir mit und steuerte den nächsten Laden an, der Schlüssel nach machte.
 

Zehn Minuten später hielt ich die exakte Kopie seines Wohnungsschlüssels in Händen und befestigte diesen sofort an meinem Schlüsselbund. Zufrieden marschierte ich zurück, klingelte irgendwo in dem großen Haus, denn den Eingangsschlüssel besaß ich noch nicht, aber in so einem Haus fand sich eigentlich immer jemand, der auf den Summer drückte – genau wie diesmal. Vergnügt lief ich die Treppenstufen zu seiner Wohnung hinauf, da der Aufzug gerade sonst wo war und ich keine Lust hatte, auf ihn zu warten. Zeit war kostbar und ich wollte so schnell wie möglich ausprobieren, ob der Schlüssel tatsächlich passte.
 

Keuchend stand ich vor der Wohnungstür und schob den Schlüssel mit zitternden Fingern in das Schloss hinein. Tief atmete ich durch. Er passte. Jetzt musste er sich nur noch drehen lassen. Mit angehaltenem Atem drehte ich das kleine, silberne Teil vorsichtig – und es klappte! Erleichtert die Luft ausstoßend betrat ich nun seine Wohnung erneut, diesmal aber mit meinem eigenen Schlüssel. Grinsend zog ich ihn ab und steckte ihn in meine Hosentasche. Dies wird mein Glücksbringer werden und bei nächster Gelegenheit werde ich mir ein dünnes Kettchen dazu holen, um ihn in Zukunft als Kette tragen zu können.
 

Den Originalschlüssel legte ich weder zurück auf den Küchentisch und zwar an exakt die gleiche Stelle wie zuvor. Bevor ich ihn weggenommen hatte, hatte ich sie mit etwas Tesa markiert, denn ich wollte nicht, dass er bemerkte, dass ich die Wohnung überhaupt verlassen hatte. Ich hatte keinen wirklichen Plan, aber ich wollte noch etwas Zeit bei ihm verbringen und da auf dem Zettel kein deutlicher Rauswurf gestanden hatte, würde ich bleiben, bis er einen solchen aussprach. Neugierig ging ich zurück ins Wohnzimmer und sah mich nun aufmerksam um. Gestern war ich zu erschöpft dazu gewesen, aber jetzt war ich ausgeschlafen und auch mein Fieber war meiner Meinung nach weg, zumindest fühlte ich mich wieder fit, wenn meine Glieder auch vom Muskelkater schmerzten. Eigentlich war es ein Wunder, dass ich die vielen Stufen bis zur Wohnung vorhin geschafft hatte – aber der Gedanke, nun seinen Wohnungsschlüssel zu besitzen, hatte mich wohl ausreichend beflügelt, besser als es jeder Energy Drink geschafft hätte.
 

Aufmerksam sah ich mich in dem schick eingerichteten Raum um und widmete mich dann der Betrachtung seiner DVD-Sammlung. Interessiert nahm ich einige Hüllen heraus und las mir die Zusammenfassung auf der Rückseite durch. Viele der Filme kannte ich nicht, auch wenn sie durchaus interessant klangen. Vielleicht hatte ich ja nach meiner Wohnungsinspektion noch etwas Zeit und konnte mir einen oder zwei ansehen, bis er wieder zu Hause war?
 

Da es im Wohnzimmer nichts mehr zu sehen gab, wanderte ich weiter und drückte die Klinke zum nächsten Zimmer hinab, das von einem riesigen Bett beherrscht wurde. Größer als meines und mit sehr schickem Satin-Tigerprint-Bezug. Es passte irgendwie zu ihm. Vorwitzig wie ich nun einmal war, öffnete ich zuerst einmal die Türen des riesigen Kleiderschranks. Noch nie in meinem Leben hatte ich so ein Monster von Schrank gesehen, nicht einmal bei den Mädchen, die ich bisher zu Hause besucht hatte – nicht, dass das viele gewesen wären. Staunend ließ ich meinen Blick über die garantiert teuren Klamotten gleiten, die fein säuberlich aufgehängt oder zusammen gelegt, gestapelt den Platz in Beschlag nahmen. Trotzdem hätte ich noch Platz in dem Schrank zu leben – heimlich, versteht sich. Der Gedanke, den Rest meines Lebens in seinem Schrank zu verbringen und ihn ganz Nahe bei mir zu haben, gefiel mir, aber die Gefahr entdeckt und rausgeschmissen zu werden, war enorm groß. Es fehlte in dem Ungetüm einfach an geeigneten Verstecken, wobei eine Bettgarnitur mit Bärenbezug in das oberste Fach gestopft worden war – frieren würde ich also schon einmal nicht in meiner neuen Wahlheimat.
 

Fein säuberlich schloss ich die großen Türen dann doch wieder, ohne es mir im Schrank bequem gemacht zu haben und widmete mich lieber der Inspektion der Kommode, die voller Unterwäsche und Socken war. Zwar war es durchaus interessant zu erfahren, was er so unter seiner Kleidung trug, aber wenn er nicht darin steckte, fehlte einfach der Reiz daran, weshalb ich wieder davon abließ. Dann folgte sein Nachtkästchen, in dem es nun bei weitem interessanter wurde. Drei 50er Packungen extra feuchte und reißfeste Kondome, eine Packung mit Schokogeschmack und eine mit Noppen fand ich in der Schublade, dazu noch zwei kleine Tuben Gleitgel, die in jede Hosentasche passten und – ein Vibrator. Dass er ihn für sich selbst benutzte, schloss ich gleich aus, denn wenn er schon keinen Menschen an seinen Hintern lassen wollte, warum sollte er diesen dann bei der Selbstbefriedigung nutzen? Das machte in meinen Augen wenig Sinn. Wozu er das Teil allerdings dann hatte, wusste ich auch nicht, denn ich hatte ihn zwar schon oft beim Sex beobachtet, aber noch nie war mir dabei aufgefallen, dass er einen Vibrator verwendet hätte.
 

Ich beschloss dies zu den ungelösten Geheimnissen der Menschheit ad acta zu legen und den Schieber wieder zu schließen. Einer Eingebung folgend, legte ich mich auf den Bauch und sah unter das Bett, denn das war nicht umsonst das Lieblingsversteck vieler Männer für etwaige Pornohefte oder –filme. Und Marc schien da keine Ausnahme zu sein, denn ich stieß tatsächlich auf einen flachen Karton, der besagte Schmuddelheftchen enthielt. Neugierig begann ich eines durchzublättern. Das meiste waren Twinks, aber ein paar ‚richtige’ Männer waren auch dabei. Seltsamerweise wellten sich bei diesen die Seiten ab und zu leicht. Vor allem bei den muskulösen, braunhaarigen, die mich schwer an jemanden erinnerten, auch wenn mir nicht einfiel, wer das sein könnte. Ich kannte keine Kerle, die so aussahen, aber wer weiß, vielleicht hatte ich ihn ja in der Disco schon einmal gesehen. Nichts war schließlich unmöglich, wie eine gewisse Autowerbung regelmäßig suggerierte.
 

Da es im Schlafzimmer nun nichts mehr zu sehen gab, schob ich die Kiste mit den Heften gewissenhaft zurück unter das Bett und ging hinüber ins Badezimmer, wo ich nun die Schränke durchsuchte. Allerdings gab es dort nichts Interessantes zu entdecken, denn was er für Pflegeprodukte benutzte, wusste ich schon von vorherigen Stalkingaktionen. Auch die Küche barg keine Überraschungen, sondern nur einen fast leeren Kühlschrank, aus dem ich mir einen seit zwei Tagen abgelaufenen Joghurt stibitzte gegen den größten Hunger. Becher und Löffel stellte ich im Wohnzimmer erst einmal auf dem Tisch ab und schob eine der DVDs in den schicken Markenplayer, ehe ich mich im Schneidersitz auf die Couch setzte und mein bescheidenes Mahl verspeiste. Der Film war wirklich gut und sog mich tief in die Welt der außerirdischen Wesen, von denen er handelte, ein. Erst das Klappern von Schlüsseln im Schloss ließ mich erwartungsvoll aufsehen, denn ich freute mich schon darauf Marc wieder zu sehen. Trotzdem starrte ich bewusst weiter in Richtung Fernseher und tat so, als hätte ich ihn nicht gehört.
 

„Was machst denn du Arschgeige hier?!“, ertönte eine mir unbekannte Stimme hinter mir und ließ mich hart zusammen zucken. Ich drehte ihr meinen Kopf so schnell entgegen, dass meine Haare mir in die Augen flogen und ich sie erst einmal fluchend aus diesen heraus streichen musste. Kein anderer als Marcs bester Freund stand vor mir. Groß, muskulös und gut aussehend, die Augenbrauen böse zusammen gekniffen und die Fäuste in die Hüften gestemmt. Eine durch und durch beeindruckende Gestalt. „Ähm … hi.“, brachte ich nur hervor, denn jetzt fiel es mir auf einmal wie Schuppen von den Augen, wen ich in den Heften unter Marcs Bett gesehen hatte. Der Kerl war eindeutig ein jüngerer Martin gewesen! „Nix ‚Hi’! Was suchst du hier?!“, blaffte er ungnädig zurück. „Ich … ich hab Marc gestern heimgetragen, weil er sich den Knöchel verstaucht hat und da ich ziemlich nass und danach auch erschöpft war und Fieber hatte, hat er mich hier schlafen lassen … und jetzt ist er im Laden, weil er einspringen musste.“, plapperte ich nervös, denn die Frage, warum Marc Nacktfotos von seinem besten Freund sammelte – denn dieser war auch in den beiden weiteren Heften, die ich mir angesehen hatte, abgelichtet gewesen – ließ mir keine Ruhe. Er konnte, nein, er durfte nicht auf diesen Muskelprotz stehen! Er war gar nicht der Typ Mann, den er sonst abschleppte. Es konnte also nicht sein – oder etwa doch?
 

„Was machst du dann noch hier, wenn es dir doch augenscheinlich besser geht?“, riss mich der Schönling aus meinen Gedanken. „Äh … ja, weißt du … hm, das ist so … ich wollte mich für seine Freundlichkeit bedanken und uns dann eine Pizza bestellen oder so … halt etwas, auf das er Lust hat.“, rettete ich mich, denn über eine Erklärung dafür, dass ich nicht gegangen war, auch Marc gegenüber, hatte ich noch gar nicht nachgedacht. „Aha? Und etwas anderes führst du wirklich nicht im Schilde?“ Misstrauisch kam er langsam näher und maß mich abschätzend mit seinen Blicken. Ich hasste so etwas, aber was sollte ich machen? „Nein … bitte glaube mir, ich würde ihm nie etwas antun oder so, solltest du dir darüber Sorgen machen!“, beteuerte ich, obwohl ich ganz genau wusste, dass das so nicht stimmte. Würde die Gelegenheit einmal passen und ich die Kontrolle über mich verlieren, würde ich das wahrscheinlich schon tun – aber im Moment hatte ich mich ja gut unter Kontrolle und mit dem Muskelkater war ich sowieso gehandicapt, also stimmte die Aussage zumindest für diesen Augenblick. Aber ich schweifte schon wieder von der Realität ab.
 

Aufmerksam beobachtete ich den anderen Mann, wie er sich mit einigem Abstand neben mir auf der Couch nieder ließ. „Okay, ich glaub dir mal. Aber wenn du ihn jemals verarscht oder verletzt oder ihn noch einmal so verängstigt zurück lässt wie vor ein paar Wochen, dann bringe ich dich um!“ Die sonst so warmen Augen stachen kalt in meine Seele und ich glaubte es ihm auf’s Wort. Erschaudernd nickte ich und wendete meinen Blick konzentriert wieder dem Film zu. „Willst du nicht wieder gehen und später wieder kommen?“, wollte ich nach ein paar Minuten des Schweigens von ihm wissen, denn seine Gegenwart machte mich nervös und ich fühlte mich unwohl. „Nein. Ich warte hier auf ihn. Hab eh nichts zu tun und so kann ich wenigstens einen Blick auf dich werfen, damit du nichts anstellst in seiner Wohnung.“ Das Misstrauen und die Antipathie klangen aus jedem seiner Worte heraus und auch seine Augen sprachen Bände. Mir ging es aber ähnlich. Ich mochte ihn nicht, weil er so vertraut mit Marc war und so viel Zeit mit ihm verbringen konnte und dies in meinen Augen nicht einmal richtig zu würdigen wusste. Aber er war Marc sehr wichtig und wenn ich Martins Sympathie gewinnen würde, hätte ich schon viel gewonnen, da war ich mir sicher. Er war der Weg zu Marcs Herz. Das Problem war nur: Wie sollte ich ihn dazu bringen mich zu mögen? Ein weiteres Rätsel der Menschheit an diesem Tag, aber dieses musste ich so schnell wie möglich lösen!
 


 

Ich will deine Seele

lass mich in dich

ich will dein Herz
 


 

Als ich am frühen Nachmittag zurück kam, sah ich als erstes in meinen Briefkasten, aber dort war kein Schlüssel. Das konnte drei Dinge bedeuten: Entweder jemand hatte Jo beobachtet, wie er ihn einwarf und hatte ihn heraus gefischt und meine Wohnung war jetzt leer geräumt oder er hatte ihn vergessen einzuwerfen und ich stand jetzt vor verschlossener Tür oder aber er war noch nicht gegangen und erwartete mich in meiner Wohnung. Keine dieser drei Szenarien behagte mir sonderlich, aber wenn ich jetzt nicht hoch ging, würde ich es nie erfahren. Mit dem Aufzug fuhr ich nach oben und klingelte dann an meiner eigenen Wohnungstür. Erst geschah nichts, dann hörte ich Füße und Martin öffnete mir die Tür. „Hey.“, grüßte ich ihn erleichtert. „Ist ER noch da?“ Bedeutsam nickte ich in Richtung des Wohnzimmers. „Ja, ist er. Aber wenn er dich nervt, schmeiße ich ihn mit Freuden für dich raus.“ „Nein, ist schon okay.“ Ich schlüpfte aus meinen schicken Tretern und ging ins Wohnzimmer. „Na, geht’s dir besser?“, begrüßte ich ihn und sah ihn abschätzend an. Er war nicht mehr ganz so blass wie gestern Abend und sein Grinsen ließ vermuten, dass es ihm wieder besser ging.
 

„Hey, wie war’s auf Arbeit und wie geht’s deinem Fuß?“, ignorierte er meine Frage. „Warum bist du noch hier?“, gab ich nur zurück. Ich hatte jetzt keine Lust auf Smalltalk, denn ich hatte Hunger und wenn ich Hunger hatte, wurde ich unleidlich. „Naja.“, druckste er herum. „Ich … ich wollte noch mit dir etwas Essen. Ich hab mir gedacht, dass wir uns etwas bestellen und ich zahle … als Dank dafür, dass ich hier schlafen durfte. Von mir aus zahl ich auch Martins Essen.“ Ich hörte ihm ruhig zu. Zwar wäre mir wohler gewesen, wenn er nicht mehr hier gewesen wäre, aber gegen ein kostenloses Essen hatte ich als ‚armer’ Student eigentlich fast nie etwas einzuwenden, weshalb ich nach kurzer Überlegung zustimmte. „Von mir aus. Kannst ja mit Martin schon einmal beratschlagen, wo wir bestellen sollen. Ich zieh mir jetzt erst einmal etwas anderes an!“ Damit verschwand ich in meinem Zimmer, öffnete meinen großen Schrank, auf den ich besonders stolz war, und schlüpfte in eine nicht ganz so enge Hose, in der ich mich besser bewegen konnte.
 

Leider war es ja so, dass die coolen, sexy Klamotten meistens nicht die Bequemsten waren und da ich hier niemandem den Kopf verdrehen wollte, konnte ich mir auch etwas Gemütlicheres anziehen. Als ich zurück kam, saßen sich die beiden Männer schweigend gegenüber und schienen ein Blickduell miteinander auszufechten. Wer als Sieger hervor gehen würde, schien unklar und es interessierte mich, weshalb ich mich nicht bemerkbar machte. Die Minuten zogen ins Land, ihre Blicke wurden immer drohender und langsam bekam ich Angst, dass sie gleich übereinander herfielen und sich prügelten. „Also, habt ihr euch schon entschieden?“, beschloss ich die Situation aufzulösen und setzte mich an die kurze Seite des Couchtisches, da die beiden die langen Seiten besetzten. „Ich hätte Lust auf thailändisch oder italienisch.“ Ein lautes Seufzen erklang gleichzeitig aus ihren Mündern und fast synchron hielten sie mir die beiden Zettel, um die sie wohl gefochten hatten, vor die Nase: Martin den vom Thailänder und Jo den von unserem Lieblingsitaliener. „Du suchst aus!“, verkündete dann Jo und Martin nickte nur, während er mich erwartungsvoll ansah. Seine Augen sprachen Bände und ich wusste, dass er es als Verrat an unserer Freundschaft ansehen würde, wenn ich mich nicht für ihn entschied. Aber auf der anderen Seite sah auch Jo mich an. Allerdings konnte ich in seinen Augen nicht viel lesen. Sie erinnerten mich nur einfach an einen bettelnden Welpen.
 

„Ihr seid doch echt doof!“, brummte ich. „Der Zufall soll entscheiden.“, beschloss ich dann, stand auf, beschriftete zwei identische Zettel und faltete sie ganz klein zusammen, so dass die anderen beiden nicht sehen konnte, was darauf stand. Nach kurzem Überlegen schrieb ich dann noch einen Dritten mit „Zusammen kochen“ und einen mit „Bestellen“. Als ich fertig war, drückte ich die ersten zwei Martin und die anderen beiden Jo in die Hand. „Mischt gut und dann sag ich ob Links oder Rechts.“, wies ich sie an und wartete kurz, bis beide fertig waren und mir zunickten. „Jo rechts und Martin links.“, verkündete ich und tippte auf die jeweilige nach vorne gestreckte Hand, die sie auch sogleich öffneten, so dass ich die Zettel in Empfang nehmen konnte. „’Zusammen kochen’ und ‚italienisch’ haben gewonnen.“, verkündete ich anschließend. „Das heißt, ihr zwei starken Männer geht jetzt zusammen einkaufen und ich spring in der Zwischenzeit kurz unter die Dusche. Ach ja, ich will eine Salami-Peperoni-Pizza. Und jetzt haut ab! Vergesst aber nicht die Hefe und so für den Teig!“
 

Resolut setzte ich beide vor die Tür. Ich klang zwar ungnädig, aber wenn ich ehrlich zu mir selbst war, freute ich mich schon sehr auf unsere Kochaktion. Natürlich wäre es praktischer und schneller gewesen, wenn wir das Essen bestellt hätten, aber ich wollte mal wieder etwas selbst gekochtes essen, auch wenn es ‚nur’ eine Pizza war. Und da beide nicht den Eindruck gemacht hatten, dass sie nach dem Essen so bald verschwinden würden, hatte ich zumindest jetzt für etwa eine halbe Stunde meine Ruhe – und die würde ich genießen!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  IsshiShiohara
2011-07-28T17:17:42+00:00 28.07.2011 19:17
hihi

meine Entführungspläne stehen immer noch XD
Ich liebe deine Story und um ehrlich zu seine ist es die einzige zu der ich mom durch ringen sie regelmässig zu lesen _._

Mach bloss weiter so~

Von:  saspi
2011-07-17T10:36:33+00:00 17.07.2011 12:36
hey!!
wieder ein tolles kappi.
die drei zusammenkochen, ob das was wird??
freu mich aufs nächste kapitel.
bye


Zurück