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Human Vase

von

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LILIA - Have fun around the corner

So, hier mal etwas Neues von mir. Ich hoffe es gefällt. Über Anregungen, Lob und Kritik würde ich mich sehr freuen ^^ Die Songtextauszüge stammen von Saltatio Mortis aus 'Dunkler Engel'. Nach jedem Auszug wechselt der Blickwinkel, aus der die Geschichte erzählt wird. Marc beginnt. ^^

Viel Spaß ^^
 

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LILIA - Have fun around the corner
 

Ich ziehe einsam meine Bahn,

so wie ein Stern am Firmament
 

Grinsend ging ich die Uferpromenade entlang. Warum ich grinste? Ganz einfach: Ich hatte es endlich geschafft mich von meiner Freundin zu trennen. Zwar waren wir nur eine Woche zusammen, aber das war mir schon zu viel. Sie war mir einfach zu anstrengend. Sie forderte zu viel: zu viel Aufmerksamkeit, zu viel Zärtlichkeit und zu viel Irdisches. Ich war Student, wo sollte ich bitte schön das Geld für Handtaschen und Schmuck hernehmen, den sie eh nie tragen würde, da sie ihn heute ‚supertoll’ und morgen ‚absolut hässlich’ finden würde.
 

Wahrscheinlich gehörte ich für sie auch in diese Kategorie ‚Schmuck’, denn ohne eitel klingen zu wollen, aber ich sah schon ziemlich gut aus! Zumindest ließen das die Mädchen vermuten, die mich seit der 7. Klasse wie die Fliegen verfolgten. Wenn ich gewollt hätte, hätte ich jede Woche eine andere Freundin haben können, aber eigentlich suchte ich mir nur eine, wenn ich wirklich sehr sehr sehr großen Druck hatte – und das kam zum Glück nur alle paar Monate mal vor. Viel öfter, wenn ich nur ein wenig Spaß wollte, suchte ich mir einfach einen ONS, wobei es mir egal war, ob Männlein oder Weiblein.
 

Mein erstes Mal mit einem anderen Mann war zwar mehr ein Unfall gewesen, da ich ihn für eine ‚sie’ gehalten hatte, aber nachdem er kein Problem damit hatte den passiven Part zu übernehmen, hatte ich auch keinen Grund ihn nach Hause zu schicken – und eines musste man ihm wirklich lassen: Er konnte bei weitem besser blasen als die meisten Frauen, die sich bei mir schon daran versucht hatten. Also war an dem Gerücht, dass nur Männer wissen was Männer wirklich wollen und brauchen, doch etwas dran. Und seitdem fuhr ich eben zweigleisig. Nicht, dass das in meiner Clique etwas Außergewöhnliches gewesen wäre. Soweit ich wusste, hatten auch die anderen schon einiges ausprobiert.
 

Mein bester Freund – Martin – hatte mir schon von manch wilder Nacht erzählt, bei der Fesselspielchen wohl das Harmloseste waren – wie viel davon wirklich stimmte, wusste zwar nur er selbst, aber ich würde es ihm wirklich zutrauen! Er war zwar ähnlich groß wie ich, aber mit seinen braunen Haaren, den braunen Kulleraugen und dem wirklich gut trainierten Körper war er schon fast das komplette Gegenteil von mir. Klar war auch ich trainiert, aber ich legte nicht ganz so viel Wert auf mein Sixpack wie er … außerdem hatte ich im Gegensatz zu ihm blonde, lange Haare, die mich laut einigen Mädels wie einen Engel aussehen ließen … was ich nun wirklich NICHT war!
 

Allgemein wurde ich immer für unschuldiger gehalten als ich eigentlich war, was im Kindergarten und in der Schule zwar immer ziemlich praktisch war, da ich wirklich jeden Scheiß anstellen konnte, ohne dass man mich verdächtigt hätte, doch mittlerweile störte es mich schon fast, denn immer wenn ich einmal in eine Schwulenbar ging, wurde ich nur von dominanten Typen angebaggert, auf die ich nun wirklich überhaupt nicht stand.
 

In meiner Stammbar hat es sich zwar mittlerweile schon herumgesprochen, dass ich allergisch auf Anmachen à la ‚Na Kleiner’ oder ‚Na, du Süßer’ reagierte, allerdings hatte das zwei blaue Augen und einen kräftigen Tritt in die Eier benötigt, bis sich das in die Hirnwindungen der anderen Typen eingebrannt hatte. Jetzt belästigten mich dort nur noch ‚Fremde’, doch die wurden häufig schon vor mir gewarnt, sobald sie mich ansteuerten. Wenn mir jemand gefiel, dann ging ich schon von ganz alleine auf ihn zu und zeigte ihm mein Interesse sehr deutlich.
 

Und genau diese Bar steuerte ich gerade an. Nachdem ich jetzt fast täglich mit einem Mädchen geschlafen hatte, brauchte ich mal wieder jemanden, den ich etwas härter anfassen konnte und bei dem ich nicht immer Angst haben musste, dass er gleich losflennte. Ich schob die große Eisentür auf, die wie immer nur angelehnt war und über der blinkend der Schriftzug „LILIA“ angezeigt wurde, der Name der größten Schwulenbar der Stadt.
 

Eine kurze Treppe führte zu einer weit offen stehenden Holztür, hinter der mich ein Meer aus männlichen Körpern erwartete … na gut, ‚Meer’ war nun wirklich übertrieben, denn allzu viel war noch nicht los. Man wurde zumindest noch nicht zerquetscht, hatte aber schon genügend Auswahl. Ich steuerte als Erstes die Bar an und bestellte mir meinen giftgrünen Lieblingscocktail, der normalerweise am Liebsten von den eher tussigen Typen hier getrunken wurde, aber das störte mich nun wirklich wenig, denn mit Schnaps und Bier konnte ich nicht sonderlich viel anfangen, da das Zeug mir einfach nicht schmeckte. Allgemein sagte ich dem Alkohol nicht sonderlich zu, da ich lieber die Kontrolle über alles und jeden, einschließlich mir selbst, behielt.
 

Mit dem Rücken zur Bar setzte ich mich auf einen der Hocker und sah mich im Raum um, ließ meine Augen über die im Tanze zuckenden Körper gleiten, scannte sie von oben bis unten und wandte meine Aufmerksamkeit dann meist sofort dem nächsten zu. Einmal hatte einer meiner Lover zu mir gemeint, dass ich in diesen Moment wie ein Raubtier wirkte, das auf der Lauer nach einem besonderen Leckerbissen lag und sich seiner Macht vollkommen bewusst war.
 

Zwar fragte ich mich immer noch, welche ‚Macht’ ich haben sollte, aber amüsant war dieser Vergleich trotzdem gewesen – und ein schönes Kompliment war es außerdem. Welcher Mann wurde nicht gerne mit einem gefährlichen Tier verglichen? Okay, Martin konnte es gar nicht ab, wenn man ihn als ‚Bär’ oder ‚Teddy’ bezeichnete, aber auch nur, weil sich das meistens auf seine scheinbar sanften Augen bezog, die doch relativ wenig über seinen wahren Charakter aussagten. Wir kannten uns schon seit der Schule und auch wenn wir komplett unterschiedlichen Studiengängen beiwohnten, hatten wir das Glück an derselben Universität angenommen worden zu sein und hatten beide eine ziemlich große Wohnung, die zum Glück von unseren Eltern finanziert wurden, die nur das Beste für ihre Stammhalter wollten – nicht ahnend, dass ihre Lieblinge nicht nur den Weibchen zugetan waren.
 

Eigentlich hatten wir ja geplant an diesem Abend gemeinsam loszuziehen, doch Martin ist etwas bzw. jemand dazwischen gekommen: Das Nachbarsmädchen von gegenüber, auf das er schon länger scharf war. Ich selbst stand nicht so auf diese Art von Mädel … ich mochte keine Blondinen, denn oft genug stimmte das Vorurteil, dass sie etwas dümmlich waren tatsächlich … zumindest war das meine eigene Erfahrung gewesen, wobei ich dabei keinen Unterschied zwischen ‚echter’ und ‚unechter’ Blondine machte. Blond war blond … okay, ich selbst hatte auch blonde Haare, aber ich wagte zu behaupten, dass ich mich nicht absichtlich, um ‚süßer’ und vor allem ‚naiver’ zu wirken als ich wirklich war, dumm stellte.
 

Ich wusste auch nicht warum, aber manche Mädels vertraten anscheinend die Ansicht, dass Männer auf solche Frauen eher ansprangen, als wenn sie etwas Hirn hatten … mochte ja auch auf viele männliche Vertreter der Gattung Homo sapiens zutreffen, aber auf mich sicherlich nicht – für einen kurzen Fick waren dies allerdings die Besten, das musste ich ihnen zugestehen
 


 

In meiner Seele lodert Wahn,

der wie ein Feuer in mir brennt
 


 

Da war er wieder, mein blonder Sonnenschein, den ich doch nie wagte anzusprechen. Zu oft hatte ich schon miterlebt, wie er andere Männer eiskalt abgewiesen hatte, sobald sie nicht seinem Beuteschema entsprachen, sprich, es sich anmaßten größer und männlicher als er zu wirken. Zwar schleppte er nicht die ganz tussigen ab, aber die, die kein Problem damit zu haben schienen, ihm ihren Hintern für ein schnelles Vergnügen zu überlassen.
 

Unter diesen Männern war er beinahe schon legendär und manch einer putzte sich nur für ihn besonders hübsch heraus – so wie ich, doch wie gesagt, ich war eindeutig zu groß und wahrscheinlich auch zu düster für ihn. Und auch wenn ich viel für ihn tun würde, ich werde mich sicher nicht für ihn verändern, auch nicht meinen Klamottenstil. Mir war schon klar, dass mein langer, schwarzer Mantel und auch meine dunkel geschminkten Augen oder meine Piercings nicht gerade vertrauenerweckend aussahen, doch das war ich und ich gefiel mir so.
 

Gedankenverloren nippte ich an meinem Bier und behielt meinen Schwarm dabei ununterbrochen im Auge, sog jede seiner Bewegungen und auch sein süßes Aussehen tief in mich hinein. Nur gut, dass er nicht wusste, wie oft ich mir auf diese Erinnerungen schon einen gerubbelt hatte … Er war so schön … so sexy … so geil … auch sein Hintern war perfekt in meinen Augen – und auf diesen legte ich besonders viel wert, denn schließlich wollte ich zwischen den runden Backen ja mein bestes Stück versenken … und für meinen gar nicht so kleinen Freund war nur das Beste gut genug.
 

Da, er schien seine Beute für heute Nacht gesichtet zu haben, denn er stand auf und steuerte zielstrebig einen jungen, schwarzhaarigen Mann an, dessen Augen leicht von Kajal und langen Wimpern umrahmt waren. Lächelnd beugte sich mein Engel zu ihm hinab und flüsterte ihm etwas ins Ohr, woraufhin der andere dreckig zu grinsen begann und dann mit ihm den Club verließ. Sofort war mein Bier vergessen und ich folgte ihnen hastig. Ich weiß nicht zum wievielten Male ich ihm folgte. Manchmal ging er mit seinen Betthäschen zu sich nach Hause, manchmal nahm er sie sich aber auch schon in der nächsten Seitengasse oder im Park hinter einigen Büschen oder auf einer öffentlichen Toilette.
 

Er schien bei den Örtlichkeiten weniger wählerisch als bei seinen Sexpartnern zu sein. Diesmal sollte es wohl eine Seitenstraße werden und wie so oft nutzte ich diese Gelegenheit um ihn mit meinem Handy zu filmen. Ich hatte bestimmt schon 50 dieser kleinen privaten Pornos gesammelt und ich sah sie mir sehr sehr sehr oft an. Ich brauchte gar keine professionellen Pornos mehr, seitdem ich damit angefangen hatte selber welche zu drehen.
 

Manchmal fühlte ich mich schon fast wie ein Stalker, aber ich belästigte ihn nicht … war mir sogar sicher, dass er sich meiner gar nicht bewusst war. Ich wollte ihn … und konnte ihn nicht haben. Vergewaltigen konnte und wollte ich ihn nicht, denn dazu war er mir zu kostbar. Allerdings kam es schon ab und zu mal vor, dass ich mir einen seiner Sexpartner schnappte und diese – natürlich nur mit deren Einverständnis – auch noch einmal vögelte.
 

Der Gedanke, dass er nur Minuten vorher in der gleichen Person war, erregte mich ungemein. Er war mein Licht und ich sein Schatten. Ich traf mich schon kaum noch mit meinen eigentlichen Freunden, da ich es viel interessanter fand ihm hinterher zu spionieren. Ich kannte mittlerweile all seine Lieblingslokale, seine Lieblingsläden, sein Lieblingsobst, seine besten Freunde, wusste, wo diese wohnten und was sie normalerweise so miteinander unternahmen.
 

Ich kannte seinen Filmgeschmack, wusste wie er aussah wenn er wütend war, wusste wie er aussah wenn er glücklich war, nur traurig habe ich ihn noch nie gesehen, was mich nur dazu anspornte weiter zu spionieren. Ich wollte all seine Facetten kennen lernen. Ich wollte der Mensch sein, der ihn am besten kannte.
 

Ich wusste, dass ich fanatisch war, aber das war mir egal. Wie schon so oft beobachtete ich die geschmeidigen Bewegungen seines Beckens, während er in den Fremden stieß und diesen damit zum Aufstöhnen brachte. Seine blonden Haare fielen ihm leicht zerzaust ins Gesicht und umrahmten es wie ein Rahmen.
 

Nun selbst stöhnend warf er plötzlich seinen Kopf zurück und ich wusste, dass er gerade gekommen war, da er dies immer so machte. Genauso leise wie ich gekommen war, verschwand ich auch wieder und wartete im Schatten, dass er wieder hervorkam. Wie ich ihn kannte, würde er wohl jetzt zurück in seine Wohnung gehen und ab da hatte ich keine Chance mehr ihn zu beobachten, da diese im 3. Stock eines Hochhauses lag.



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