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Die Sache mit der Liebe...

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Zweites Kapitel

Zweites Kapitel
 

„Du Idiot!“ Die Stunde war endlich vorbei. Ich machte mich sofort dadran, meine Hände zu Seis Gurgel zu führen, doch der Lehrer rief mich plötzlich.

Ich fluchte genervt und hechtete nach vorn zu ihm.

Er hielt mir einen endslangen Vortrag über Disziplin und Respekt.

Jaja, in ein Ohr rein und aus dem anderen wieder raus. Dieses Spiel dürfte ja wohl bekannt sein, doch plötzlich wurde ich wieder aufmerksam.

„... zudem lenken Sie Mamoru vom Unterricht ab. Der Junge war schon immer ein spitze Vorzeigeschüler.“

Okay, das reichte! Empört setzte ich zu einem Konter an: „ Aber er hat doch-“

„Ruhig! Ich will das gar nicht hören. Sie gehen nachher in den Raum 205, dort wird sich dann ein Lehrer um sie kümmern.“

Genervt ging ich zu meinem Platz zurück. Mann, das konnte noch heiter werden.

Erst einmal kümmere ich mich noch um Sei. Rauchend vor Wut und fingerknackend drehte ich mich zu Sei, der dummer Weise gar nicht mehr da war.

Ach, zur Hölle mit ihm! Ich setzte mich hin und beobachtete die Klasse. Es hatten sich schon Grüppchen gebildet, nur ich saß allein auf meinem Platz.

Na toll, also alles wie immer.
 

Der Unterricht ging weiter, doch Sei kam nicht wieder. Um genau zu sein, waren seine Jacke und Tasche auch nicht mehr da.

War er gegangen?
 

Er kam auch zu dritten Stunde nicht. Wo der wohl war? Und mein Tagebuch!

Es war kein Tagebuch, in welches man täglich das Wetter oder die Frisur von süßen Jungs reinschrieb.

Es enthielt alles.

Also genauer gesagt, Gedichte, Songs und Geschichten, die ich selbst verfasst hatte, Zeichnungen, Fotos, Gedankengänge und alle anderen Sachen, die ich nie einem lebendigen Wesen erzählt hatte.

Ich beschrieb diese Buch seit vier Jahren, demnach hatte sich dort so einiges angesammelt. Es war etwas, was nie, nie, nie jemand anderes außer mir hätte lesen sollen. Wieso hatte ich dieses Ding überhaupt dabei?!

Verdammt, dieser Kerl würde jetzt alles über mich wissen, meine tiefsten Geheimnisse, meine Erlebnisse .. einfach alles!

Und für ihn war das nur ein Spiel.

Ich spürte, wie mir eine Träne über die Wange lief. Erschrocken wischte ich sie weg. Nicht doch. Die Schminke.
 

„Moragane-san?“ Ich hob meinen Kopf. Ein Mädchen stand vor mir.

„Ja?“

„Hallo, ich bin Kaori, freut mich“ Ich nickte nur, meine Kehle war so trocken, dass ich nichts hervorbrachte. Mittels einer Handbewegung verdeutlichte ich ihr, dass sie kurz warten solle und griff nach meiner Flasche um etwas zu trinken . Viel besser.

„Hi, freut mich auch, Kaori“. Sie lächelte. „Sag, kann ich dich Kaya nennen?“

Ich stockte.

Ich hasste es, so genannt zu werden. Das taten alle. War Akaya so kompliziert?!

Aber ich grinste sie an und sagte: „Klar doch!“

„Magst du nicht zu uns rüber kommen?“ Sie hielt mir eine Hand hin. Sie war wirklich lieb. Ich ergriff ihre Hand und sie führte mich zu ihrer Gruppe.

Ich war aufgeregt. Sehr aufgeregt.
 

„Leute, das ist Kaya.“ Kaoria schob mich in die Mitte. Ich merkte, wie ich Purpur anlief. Verdammt.

„Ah....Hi“ bekam ich nur heraus und lächelte schüchtern.

„Wie süß, sie zerfleddert ja fast ihren Schal.“, sagte ein hochgewachsener, langhaariger Junge. Er sah wirklich gut aus und ich zerrupfte in der Tat meinen Schal.

„Ach sei still, Takuma“ , sagte Kaori, Takuma.. ..so so.

Er entschuldigte sich und zwinkerte mir zu. Und aus Purpur wurde Scharlach, gab es überhaupt eine Steigerung von Purpur? Und warum mussten Kerle so viel zwinkern?!

„Nun, das ist Takuma, das Ayame, das Rokuro und das hier Mizuki“, erklärte Kaori und zeigte dabei auf die genannten Personen.

„Sei-kun gehört eigentlich auch dazu, aber unser Superhirn hat Schule ja nicht nötig“, spottete Rokuro.

„Wie das?“, jetzt war ich neugierig. Und schon fing Kaori an zu schwärmen.

„Er ist ein Genie! Er schreibt nie mit, macht keine Hausaufgaben und ist nur selten in der Schule, trotzdem hat er in fast allen Fächern eine 1! „

Und so etwas nennt der Lehrer „Vorzeigeschüler“?oô. Trotzdem, wenn das nicht mal 'ne Gabe war.

„Großartig, oder?!“ Kaori starrte mich erwartungsvoll an.

„Ich denke schon..“ So ein Idiot; sah sehr gut aus, hatte viele Freunde, war Lehrerliebling und ein Ass in der Schule. Was wollte man mehr?!
 

Da meldete sich Takuma wieder zu Wort: „Sag mal Kaya, hättest du Lust, nachher mit uns Crépes essen zu gehen?“

Mein Herz machte einen Hüpfer-Oh mein Gott, ich würde mit Klassenkameraden ausgehen. Das hatte ich seit vier Jahren nicht mehr gemacht.
 

„Gerne!“, sagte ich freudestrahlend.



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