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Zwei Teile ein Ganzes

Geliebter Bruder
von

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Zwischen Hoffen, Bangen und der Vergangenheit

So nun gehts weiter.

Hoffe es gefällt euch.

Viel Spaß beim lesen.^^
 

Kapitel 2: Zwischen Hoffen, Bangen und der Vergangenheit
 

Naruto starrte den Jungen an und konnte es immer noch nicht glauben. Sechzehn Jahre lang, hatte er von diesem einen Moment geträumt. Von einer Familie. Und endlich...endlich hatte jemand seine Bitten und Wünsche erhört und ihm seinen Bruder geschickt. Naruto konnte gar nicht ausdrücken wie unendlich glücklich er in diesem Moment war. Denn nun würde er niemals wieder einsam sein und er hatte herausgefunden, was ihm die ganze Zeit gefehlt hatte. Sein Bruder. Sein Bruder war das andere Stück. Zusammen waren sie ein ganzes. Eine Träne rollte über Narutos Wange und er kämpfte dagegen an zu lachen. Er wollte Lachen und weinen, er wollte seinen Bruder in den Arm nehmen, er wollte so viele Dinge mit ihm machen, er wollte alles nachholen, was sie die letzten sechzehn Jahre nicht tun konnten.
 

Doch prompt wurde der Blonde aus seine glücklichen Träumereien gerissen, als sein Bruder anfing vor Schmerzen zu stöhnen. Sofort hefteten sich die Blauen Augen auf die Fesseln, den Knebel und die Augenbinde und Naruto konnte sich denken, was los war. Diese widerlichen Drecksäcke, hatten seinen Bruder sicher so fest gefesselt, das er höllische Schmerzen haben musste. Sofort eilte Naruto an die Seite seines Bruders und fing an ihn los zu binden. Zu erst nahm er ihm die Augenbinde ab und danach noch den Knebel. Doch ehe er sich den Ketten widmen konnte, mit denen man seinen Bruder an den Stuhl gekettet hatte, verkrampfte sich dessen Körper und er fing heftig an zu Husten und schien nicht mehr richtig Luft zu bekommen. Naruto riss sofort an den Ketten, doch genau in dem Moment spuckte sein Bruder auf einmal Blut und die Zeit schien von irgend jemand verlangsamt worden zu sein. Naruto riss entsetzt die Augen auf und sah dabei zu, wie der rote Lebenssaft aus dem Mund seines Bruders spritzte und dessen Kleidung und den Fußboden vor sich benetzte. Danach kippte der Kopf seines Bruders nach vorne und alle Spannung wich aus dem Körper des Blonden. Langsam kroch das Entsetzen in Naruto hoch und alles in ihm schien zu zerspringen. Das durfte nicht sein...Das musste ein schlechter Traum sein. Es konnte einfach nicht wahr sein, was er da sah. Es war unmöglich. Er hatte ihn doch erst wieder...Es waren noch nicht mal Fünf Minuten seit ihrer Begegnung. Man durfte ihn ihm nicht schon wieder entreißen. Sie hatten doch noch nicht mal die Gelegenheit sich richtig kennen zu lernen. Was war das für ein krankes Spiel? Warum gab man ihm seinen Bruder zurück, wenn man ihn ihm schon nach weniger als fünf Minuten wieder entriss?
 

Ein tiefer dunkler Abgrund tat sich vor Naruto auf und er drohte jede Sekunde hinunter in die Finsternis zu stürzen. Doch da holten ihn Tsunades Worte noch gerade so davon weg. «...Lebt noch...beeilen...Naruto! NARUTO!!!» Naruto sah zu Hokage, die sich vor seinen Bruder gekniet hatte und ihn todernst ansah. «Naruto erlebt noch. Aber wir müssen uns beeilen! Komm zu dir!» «Er...lebt...» Sofort sammelte Naruto all sein Chakra in seinen Armen. Er griff nach den Ketten und zerriss sie, als währen sie nur aus Pappmasche. Der Körper seines Bruders kippte nach vorn und wurde von Tsunade aufgefangen, bevor er auf den harten Steinboden aufschlug. Doch sofort nahm ihn Naruto Tsunade ab und hob den unter Schmerzen bebenden Körper hoch, der so furchtbar leicht und zerbrechlich sich anfühlte. Sein Bruder musste so dünn sein wie ein Strich, wenn seine Kleidung nicht alles verdecken. Naruto rannte los und Tsunade ebenfalls.
 

Jede Sekunde, erzitterte der Körper seines Bruders stärker unter den Höllischen Schmerzen, die er zu haben schien. Kurze Zeit hatte er sogar geschrien, doch nachdem er wieder ein paar Mal Blut gespuckt hatte und scheinbar immer schlechter Luft bekam, wurden die Schreie nur noch zu einem erstickten Röcheln. Naruto wurde jede Sekunde immer panischer und fragte sich stinksauer, wann sie endlich mal aus diesem verdammten Labyrinth raus kommen würde und warum man überhaupt so einen Schrott bauen musste? //Schneller! Schneller! Schneller! Ich darf ihn nicht verlieren! Schneller!//
 

Die Schmerzen waren die Hölle! Und nach fünf Jahren hatte er wieder einmal angefangen Blut zu spucken. Aber eins war er sich sicher. Bald würde es vorbei sein. Endlich würde man ihm den Schmerz und all das Leid abnehmen und er konnte für immer schlafen. Denn er konnte schon dieses Licht sehen, von dem alle Leute immer redeten, wenn sie beschrieben, wenn jemand starb. Es war so stark und grell. Und es fühlte sich so vertraut an. Es fühlte sich an, als währe das Licht, genau das, was er immer gesucht hatte. Als währe dieses Licht sein fehlendes Teil, so das er endlich ein ganzes wurde. Er war so glücklich. Denn nicht nur, das er endlich seinen Frieden finden würde, nein er hatte auch endlich das gefunden, was er schon sein ganzes Leben gesucht hatte. Nun konnte er wirklich abtreten.
 

Endlich konnte Naruto die Treppe sehen und hechtete sie schon wenige Sekunden später hinauf. Sein Körper schrie schon vor Erschöpfung, doch konnte er nicht erlauben langsamer zu werden. Denn das könnte bedeuten, das er seinen Bruder verlieren würde.
 

Endlich traten sie hinaus aus dem Labyrinth und beinah, hätte Naruto sein Team und Shizune über den Haufen gerannt, die scheinbar hier oben auf ihn und Tsunade gewartet hatten. Gerade noch rechtzeitig konnten sie zur Seite springen und sahen total perplex zu wie Naruto, mit Naruto auf dem Arm an ihnen vorbei rannte, als währe die gesamte Hölle hinter ihnen her. Danach bemerkte Sakura Blut, das auf dem Boden war und den Weg beschrieb, den Naruto entlang gerannt war. «Sakura, Shizune! Kommt mit und beeilt euch!» befahlt Tsunade, als sie an ihnen vorbei rauschte. Ohne zu fragen, folgten die beiden ihrer Lehrmeisterin und rannten ihr hinterher.
 

Naruto sprang von Dach zu Dach und trieb seinen Körper dazu an schneller zu werden. Er musste noch schneller werden. Er musste es ins Krankenhaus schaffen. Er drückte den Körper seines Bruders fest an sich und kämpfte gegen die Tränen. Nicht noch einmal würde er einen geliebten Menschen verlieren. Und vor allem nicht seinen Bruder, wo er ihn doch erst wieder gefunden hatte.
 

Endlich kam das Krankenhaus in Sicht und gerade noch rechtzeitig. Denn nun war der Körper in Narutos Armen erschlafft und nur noch hastige Atemzüge und ein leises Wimmern, zeugten davon, das sein Bruder noch am Leben war, wenn auch noch gerade so.
 

Der Blonde preschte ins Krankenhaus und sofort wurde er von allen Schwestern, Ärzten und Patienten entsetzt angesehen und noch entsetzter, als sie seinen Bruder bemerkten. «Ich brauch Hilfe!» schrie Naruto, doch rührte sich keiner. «Habt ihr nicht gehört was er gesagt hat?» donnerte Tsunade, die kurz nach Naruto, mit Sakura und Shizune, ins Krankenhaus kam. Sofort war die Hölle los. «Wir brauchen einen OP und eine Trage!» rief Tsunade über den Lärm hinweg und schneller als man Rame sagen konnte, lag Narutos Bruder auf einer Trage und wurde zu einem vorbereiteten OP geschoben.
 

Tsunade hielt Naruto vor den Türen zum OP zurück. «Du musst draußen bleiben.» «Aber...» «Naruto du kannst nichts mehr im Moment für ihn tun. Ich werde ihm helfen so gut ich kann. Aber du musst hier draußen bleiben.» «Ich kann aber nicht einfach hier draußen rum sitzen!» Die Hokage sah ihren Lieblingschaoten mitfühlend an. «Ich weiß. Aber du hast leider keine andere Wahl.» Sie verschwand in den OP und ließ Naruto vor der Tür stehen. Dieser starrte auf die Tür und wünschte sich, er könnte durch sie hindurchsehen, damit er wusste, was sie mit seinem Bruder machten und ob er wirklich wieder gesund werden würde. Ach was dachte er da! Am liebsten währe er da drinnen und würde etwas tun! Doch hatte Tsunade recht. Er war kein Medical-nin und konnte somit gar nichts ausrichten. Aber das machte ihn wahnsinnig!
 

Seit geschlagenen zehn Minuten lief der Blonde auf und ab und betete, das sein Bruder überleben würde. Doch wusste er ja nicht mal, was er hatte. Verletzt schien er nicht gewesen zu sein. Doch war sich Naruto da nicht so sicher. Nur, weil er nichts gesehen hatte, hieß das noch lange nicht, das nicht Verletzungen da waren. Und das machte ihn rasend! Wie konnte man seinem Bruder so etwas nur antun? Und wie gern hätte er diese vier Vollpfosten gehörig durch die Mangel gedreht, dafür, was sie seinem Bruder angetan hatten, wenn er nicht so viel Angst um ihn hätte und das er vielleicht starb, während er nicht hier blieb. «Naruto?» Der Blonde zuckte zusammen und sah etwas erschrocken, den Flur hinunter. Auf ihn zu gerannt kamen Sensei Kakashi und Sai. Die beiden hielten etwas außer Atem vor den Blonden an. «Naruto?...Wer war der Junge?» fragte Sensei Kakashi. Der Blonde biss sich auf die Unterlippe und kämpfte gegen die Tränen.
 

«Mein Bruder...Mein Zwillingsbruder....» brachte Naruto gerade so heraus, doch konnte er die tränen nicht mehr zurück halten. «Ich werde ihn wieder verlieren...Ich hab ihn doch erst wieder gefunden...» Unaufhörlich liefen die Tränen über seine Wangen und es brachte nichts, sie ständig weg zu wischen. Sensei Kakashi starrte Naruto fassungslos an. «Aber...das ist doch gar nicht möglich...er sollte doch Tod sein...» Naruto starrte seinen Lehrer überrascht an. «Woher?...Tsunade hat das auch schon gesagt...W...Warum sollte er Tod sein?...Und warum wissen sie das ich einen Bruder habe und haben sie es mit nie gesagt!» Den letzten Satz schrie der Blonde dem Grauhaarigen schon fast entgegen. «Raus damit Sensei! Warum wissen sie das ich einen Bruder habe?» Der Kopierninja fuhr sich durch die Haare. «Setzen wir uns.» Er zeigte auf die Bänke, auf denen die Angehörigen platz nehmen konnten. Naruto, er und Sai setzten sich. Sensei Kakashi starrte auf seine Füße und Naruto wartete wie ein Flitzebogen darauf, das er endlich mit der Sprache heraus rückte.
 

«Ich kenne nicht wirklich alle Einzelheiten, doch ich werde dir alles erzählen, was ich weiß.» Naruto nickte. Das war immerhin schon mal ein Anfang. Und er hatte so das Gefühl, das Tsunade ihm die noch fehlenden Puzzelteile, dann später geben konnte. «Sagen sie es mir. Alles was sie wissen.» sagte Naruto und versuchte sich wieder die tränen weg zu wischen. Der Grauhaarige nickte. «Eigentlich hatte niemand damit gerechnet, das deine Mutter Zwillinge bekommt. Erst eine Woche vor eurer Geburt, hat Tsunade per Zufall deinen Bruder entdeckt. Und so wie es aussah, hat er sich die ganze Zeit hinter dir versteckt, oder du hast ihn vor den Blicken beschützt. So genau, war man sich da nicht so sicher, auch wenn die meisten zur zweiten Möglichkeit tendierten. Dein Bruder hatte irgendwelche Probleme gehabt, doch genau, weiß ich nicht darüber bescheid. Ich weiß nur, das eure Mutter die letzte Woche vor eurer Geburt im Krankenhaus verbracht hatte und eurer Vater sich gewaltige Sorgen, um euch drei gemacht hat. Und dann als ihr endlich auf der Welt wart und der Hokage dich geholt hatte, um Kyuubi in dir zu versiegeln, hat, soweit ich gehört habe, eine Schwester deinen Bruder aus der Kinderstation entführt und ist mit ihm geflohen.» «Wieso hat sie das getan?» fragte Naruto und ihm kochte die Wut hoch. «Über ihr Motiv ist man sich nicht wirklich sicher gewesen. Doch die meisten glauben, das sie ein gewaltiger Fan, von eurem Vater war. Du musst wissen, das es eurem Vater, bis er eure Mutter kennen gelernt hatte, genau so erging wie Sasuke.» Ein Stich jagte durch Narutos Herz, als sein Sensei den Schwarzhaarigen erwähnte, doch versuchte er es schnell wieder zu verdrängen. «Aber warum hielt man meinen Bruder dann für Tod? Die Frau hätte ihn doch sicher niemals umgebracht.» «Hätte sie auch nicht.» Kakashis Miene wurde gequält, soweit Naruto das sehen konnte. «Eure Mutter ist ganz plötzlich nach der Geburt gestorben. Keiner weiß warum und alle rätseln immer noch darüber. Und euer Vater ist im Kampf gegen Kyuubi gefallen. Und man hat erst bemerkt, das dein Bruder weg war, als man dich zu ihm zurückbringen wollte. Sarutobi-sama hat sofort alle Ninjas aus geschickt, die sich auf den Beinen halten konnten, um deinen Bruder zu suchen.» «Das ist alles schön und gut. Aber warum sollte er Tod sein?» hackte Naruto noch einmal nach. Sensei Kakashi holte tief Luft und stieß sich kurz darauf wieder aus. Er sah Naruto tief in die Augen und der Blonde zuckte etwas vor dem Kummer zurück, der in den dunklen Augen seines Senseis zu sehen war. «Wölfe haben die Schwester überfallen und sie in Stücke gerissen. Man hat nur noch einige Reste von ihr gefunden und das was von dem Tragekorb übrig war, in dem sie wohl deinen Bruder transportiert hatte. Doch von ihm fehlte jede Spur und...» «...Man hat gedacht, die Wölfe hätten ihn mitgenommen und irgendwo anders gefressen...» beendete Naruto den Satz und konnte es nicht glauben. Das konnte nicht stimmen. Das war wie in einem schlechten Film, oder so. «Aber scheinbar hat man sich geirrt.» sagte Kakashi und richtete seinen Blick auf die OP Tür. Naruto sah auch zur Tür und sofort kam die Angst wieder zurück. «Aber...Was wenn er...Sensei...was wenn er...» Wieder konnte Naruto die Tränen nicht zurück halten. «Er wird bestimmt wieder gesund. Tsunade-sama ist doch eine der aller Besten Ärzte auf der Welt.» sagte Sai. «Und was wenn nicht? Ich hab ihn doch erst wiedergefunden! Und dann stirbt er so einfach vor meiner Nase und ich kann überhaupt nichts dagegen machen!» «Er wird sicher nicht sterben. Wie Sai gesagt hat. Tsunade bekommt das sicher wieder hin, was auch immer ihm fehlt.» «Aber was wenn nicht? Was wenn nicht?» Naruto sprang auf und fing an, vor der Tür auf und ab zu laufen. «Naruto. Es wird sicher alles wieder gut.» «Woher wollen sie das wissen? Warum glauben sie, das alles wieder inordnung kommt? Wir haben keine Ahnung, was er hat! Was ist wenn er Todkrank ist? Oder so schwer verletzt, das nicht mal ein Wunder ihm mehr helfen kann?» «Du musst nur daran glauben und die Hoffnung bewahren, Naruto!» Der Blonde schüttelte seinen Kopf. Wie sollte er so etwas schaffen? Wie sollte er daran glauben, das sein Bruder wieder gesund wurde und die Hoffnung nicht aufgeben, den anderen endlich kennen lernen zu können, wenn er doch hautnah miterlebt hatte, wie sein Bruder sich vor Schmerzen gewunden hatte? Wie er geschrien hatte? Wie er Blut gespuckt hatte? Und wie er jeden Augenblick immer schwächer geworden ist? Wie sollte er dann daran glauben, das alles wieder gut wurde? Das war einfach unmöglich! Und so leicht daher gesagt.
 

Minuten wurden zu Stunden und immer noch gab es keine Nachricht. Immer wenn ein Arzt, oder eine Schwester aus dem OP kam, rannte sie einfach an Naruto vorbei und ignorierte, die Flut an Fragen, die der Blonde ihnen stellte. Manche ließen sich aber wenigstens noch dazu herab ein. «Keine Zeit! Wir müssen einen Wechsel vornehmen, damit die Leute im OP sich ausruhen können!» ihm zu zurufen. Der Blonde war vollkommen am Ende. Er war furchtbar erschöpft, hatte aber zu viel Angst mal seine Augen zu zumachen. Denn wer wusste, ob sein Bruder starb, während er friedlich schlief. Und essen konnte er auch nicht. Vor Angst war ihm furchtbar schlecht und alles was Sensei Kakashi, oder Sai an schleppten, wies er zurück, mit der Begründung, das er keinen Hunger hatte.
 

Der Himmel, den man durch das kleine Fenster sehen konnte, wurde mit der Zeit immer mehr in ein warmes Farbenspiel, aus rot, goldgelb und orange getaucht und ging dann langsam in ein violett und dunkelblau über, bis das blau immer mehr die Oberhand gewann und der Himmel in einem nachtblau erstrahlte. Die Sterne fingen an zu glitzern und man konnte einen prächtigen Vollmond sehen. Doch das alles ging an Naruto unbeachtet hinüber. Er wartete immer noch darauf, das die rote Lampe über der OP Tür endlich aus ging und man seinen Bruder Tod, oder lebendig hinaus schob. Denn langsam sollten sie doch fertig sein. Es dauerte schon eine gefühlte Ewigkeit und er hielt es einfach nicht mehr aus. Er hatte keine Kraft mehr hin und her zu laufen, um wenigstens etwas seinen Nerven vorzugaukeln, das er etwas tat. Doch nun konnte er nur noch angespannt auf einer Bank sitzen und auf das Licht starren. Auch weinen konnte er nicht mehr. In den letzten Stunden, hatte er so oft geweint, das er einfach keine Tränen mehr übrig hatte.
 

Weitere Stunden verstrichen und die Nacht wich wieder dem Tag. Immer wieder vielen ihm die Augen zu, doch zwang er sich weiter wach zu bleiben. Er verbot sich zu schlafen, bis sein Bruder durch diese Türen geschoben wurde. «Naruto?» Langsam hob der Blonde seinen Kopf und sah in das Gesicht von Sensei Iruka. «Komm. Du musst dich ausruhen.» Naruto schüttelte langsam seinen Kopf. «Ich kann nicht.» «Ich weiß es ist schwer. Doch deinem Bruder hilft es auch nicht weiter, wenn du dich fertig machst.» Der Braunhaarige setzte sich neben seinen ehemaligen Schüler. «Aber was wenn er...wenn ich schlafe?...Ich will nicht noch mal jemanden....» Sanft nahm Sensei Iruka Naruto in den Arm. «Es wird alles gut.» «Aber was wenn nicht?» Der Blonde krallte sich an seinen Ziehvater. «Was wenn ich ihn...Wir hatten doch keine zeit um uns...» «Scchhh...Ist gut.» Sanft wiegte Iruka Naruto hin und her, wodurch der Blonde langsam eingelullt wurde. Seine Augen wurden immer schwerer, genau, wie sein ganzer Körper und die süße warme Stimme des Schlafs rief nach ihm und nahm ihn in die Arme. Doch wehrte er sich dagegen. Er durfte nicht einschlafen...Er musste doch...
 

Er starrte an die weiße Decke und kniff etwas die Augen zusammen, weil ihn das grelle Licht, der Deckenbeleuchtung blendete. Warm eingepackt lag er in einem Bett und sein Verstand war noch leicht vom Schlaf benebelt. «Naruto?» Er drehte seinen Kopf langsam in die Richtung, aus der die Stimme kam und erblickte Tsunade. «Tsunade?» Sofort traf ihn der Schlag und er saß schneller aufrecht, als man Rame sagen konnte. «Scheiße! Ich bin eingeschlafen!» entfuhr es Naruto sauer und sofort sah er Tsunade panisch an. «Wie geht es ihm? Wird er wieder gesund?» Tsunade nahm sanft die Hände, die Naruto ihr auf die Schultern gelegt hatte, wieder herunter. «Ich habe mein möglichstes getan. Nun müssen wir warten.» Tsunade schloss ihre Hände um die von Naruto und sah ihm in die Augen. Da bemerkte der Blonde erst wie fertig die Hokage aussah. «Naruto ich werde dir keine falsche Hoffnungen machen...Dein Bruder ist schwer krank und sein Körper ist von den ganzen Krankheiten und Verletzungen nur noch ein Frack...Es gleicht einem Wunder, das er überhaupt es so lange überlebt hat.» Wieder kamen die Tränen und liefen unaufhaltsam über die sonnengebräunten Wangen des Blonden. «Du willst doch nicht etwa sagen...das er stirbt?» Tsunade schüttelte langsam mit ihrem Kopf. «Ich weiß es nicht. Er wandelt momentan auf einem schmalen Grad. Es liegt an ihm allein.» Naruto senkte den Blick und biss sich auf die Unterlippe. Er wollte nicht darüber nachdenken, das er jede Sekunde seinen Bruder verlieren könnte, ohne die Chance zu haben, ihn kennen gelernt zu haben. Sanft wurde sein Kopf angehoben. «Ich weiß wie du dich fühlst. Aber ich möchte dir einen Rat geben, auch wenn es schwer ist, ihn zu befolgen, wenn nicht sogar unmöglich. Falls er stirbt, solltest du dich für ihn freuen...» Naruto schnappte nach Luft, doch Tsunade legte ihm einen Finger auf die Lippen, bevor der Blonde loslegen konnte zu protestieren. «Lass mich bitte ausreden.» Naruto nickte, wenn auch widerwillig und Tsunade nahm wieder ihren Finger von seinen Lippen. «Wie ich dir schon gesagt habe ist dein Bruder schwer krank. Und selbst wenn er es schafft weiter zu leben, wird er nie wieder richtig gesund werden, weil sein Körper zu schwach dafür ist. Und falls er stirbt, hören die ganzen Schmerzen und das Leid auf und er hat endlich seinen Frieden gefunden.» Naruto nickte und senkte wieder seinen Blick. «Ich weiß wie schwer das ist und das man es nie ganz schafft, nicht mehr zu trauern...» «Ich habs verstanden...glaube ich...» murmelte Naruto. «...Kann ich ihn sehen?» Tsunade schüttelte ihren Kopf. «Das geht leider nicht. Momentan liegt er unter Quarantäne, damit keine weiteren Krankheitserreger seinem Körper weiter zusetzen. Außerdem mussten wir ihn in ein künstliches Koma versetzen, damit er die höllischen Schmerzen besser verkraftet, bis er soweit wieder gesund ist. Somit, kannst du auch noch nicht mit ihm reden.» Naruto nickte und fühlte sich so verdammt hilflos. «Kannst du mir wenigstens erzählen, was damals passiert ist? Ich habe schon etwas Sensei Kakashi ausgequetscht...Doch er wusste nicht alles.» Tsunade biss sich auf die Unterlippe und sah zur Seite. «Tsunade bitte...Bitte...» Die Hokage seufzte und sah dann gequält den Blonden an. «Na gut.» Sie holte tief Luft und fing an zu erzählen. «Erst in der letzten Schwangerschaftswoche hatten ich per Zufall deinen Bruder entdeckt. Ihm ging es schon im Mutterleib nicht sehr gut. Er war um vieles kleiner und leichter als du und konnte sich deswegen so gut hinter dir verstecken. Auch war er unterversorgt und es glich einem Wunder, das er die gesamte Schwangerschaft, fast, überstanden hatte und es überlebt hat. Das war auch der Grund warum eure Eltern ihn Takeru, also Krieger, nennen wollten, weil er wie ein tapferer Krieger ums Überleben gekämpft hatte.» Naruto nickte. «Und, wie ging es weiter?» «Ich habe eurer Mutter absolute Bettruhe verschrieben und dafür gesorgt, das dein Bruder besser versorgt wurde. Und schon nach kurzem konnte ich feststellen, das es ihm viel besser ging und er hat fleißig in den letzten Tagen noch an Größe und Gewicht zugelegt. Sehr zum Missfallen eurer Mutter. Sie fand es nicht so toll das sie jeden Tag gewaltig an Gewicht zunahm, sehr zum Leidwesen eures Vaters, der alles ein seiner Selbstbeherrschung aufbringen musste, um ihre Stimmungen mit viel Geduld zu ertragen.» Naruto lächelte etwas schwach und Tsunade erwiderte das lächeln. «Und dann kam der Tag eurer Geburt.» Sofort verschwand das Lächeln von ihnen beiden. «Eigentlich sah es die ganze Zeit danach aus, das du als erstes kommen solltest und du kannst dir sicher denken, was das für eine Überraschung das war, als ich plötzlich deinen Bruder in den Armen hielt.» Naruto runzelte die Stirn. «Aber warum ist er dann zu erst auf die Welt gekommen? Nicht das es mich stören würde.» «Weil du ihn vorgelassen hast.» Naruto sah Tsunade verwirrt an. «Du musst wissen, das du Geburt ihm schwer zugesetzt hat und scheinbar wolltest du deinem Bruder helfen und hast ihn vor gelassen.» «Verstehe...Und dann hat man ihn entführt.» Tsunade nickte. «Ja...Doch hat er es überlebt.» Naruto biss sich auf die Unterlippe und krallte seine Hände in die Bettdecke. //Das hat er vielleicht überlebt...Aber wer kann mir versichern, das er jetzt wieder überleben wird?//
 

«Tsunade?» Fragend sah der Blonde nach einigen Minuten die Hokage an. «Ja?» «Ich habe noch eine letzte Frage. Warum hat mir niemand von meinem Bruder erzählt?» Die Blonde seufzte und sah Naruto gequält an. «Weil wir nicht mehr an ihn gedacht haben, bis heute!» antwortete sie. «Es ist immerhin sechzehn Jahre her und mit der Zeit ist der vermeintliche Tod, die Entführung und alles in den Hintergrund gerückt. Doch kann ich dir versichern, das man dir an deinem achtzehnten Geburtstag alles erklärt hätte.» «Warum so spät?» «Weil man wollte, das du alt genug bist, bestimmte Dinge aus der Vergangenheit verstehen zu können. Und hör auf mich zu löchern. Du weißt schon viel zu viel. Außerdem brauchen wir alle jetzt erst mal Ruhe.» «Mir geht’s gut.» Naruto schwang seine Beine über die Bettkante. «Das wage ich zu bezweifeln. Du siehst wirklich schlimm aus.» «Sagt gerade die Richtige. Du siehst auch nicht gerade so aus, als wärst du frisch aus dem Ei gepellt worden.» Und prompt bekam der Blonde eine Kopfnuss die sich gewaschen hatte. «So etwas sagt man zu keiner Frau.» knurrte Tsunade. «Ja, ja...Merks mir.» brummte Naruto und rieb sich seinen schmerzenden Schädel. «Das tust du im Leben nicht.» sagte Tsunade missbilligend. Naruto zuckte nur mit seinen Schultern. «So bin ich halt.» //Und anders wollen wir dich auch nicht haben Naruto.//
 

Das wars schon wieder.

Hoffe es hat euch gefallen.

Bis zum nächsten Mal.:D



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  FreakyFrosch1000
2010-03-29T21:29:43+00:00 29.03.2010 23:29
Takeru!! T-T
bitte lass ihn überleben!!!
die beiden Brüder müssen sich noch kennen lernen!!"schnief"
die Geschichte ist wirklich traurig, dass keiner mehr an ihn gedacht hat!!
Aber irgendwie süß das Naruto ihn vor gelassen hat um ihn zu beschützen!!^^

bis zum nächsten
Lg freakyfrosch♥
Von:  Shura-chan
2010-03-28T20:43:47+00:00 28.03.2010 22:43
Hallo!

Das war ein Klasse Kapitel.
Hat mich sehr gefreut, das ein neues Kapitl on kam.
Freue mich schon riesig auf das nächste Kapitel.

LG die Shura-chan^^
Von:  Mikan000
2010-03-28T19:25:36+00:00 28.03.2010 21:25
Maaan, Naru muss aber echt leiden, um endlich Familie zu haben. *grummel* Unfair!!! Wie geht es jetzt weiter???
Freu mich schon auf das nächste Kapitel! ^^
lg mikan ^^
Von: abgemeldet
2010-03-28T17:44:06+00:00 28.03.2010 19:44
Also, richtig traurig am Ende und dann wurde es zum Schluss, mit den letzten paar Sätze zu einem 'Auuww..'-Kapitel :]
Hoffe, es geht schnell weiter, eigentlich wollte ich mich nämlich beschweren, dass du trotz 8 kommis nicht weitergeschrieben hast xD

Liebe Grüße
Raio


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