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Wo dein Herz schlägt

Star Trek: Classic
von
Koautor:  CaptainCalvinCat

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Unannehmlichkeiten

Als Spock das Arbeitszimmer verließ und sich die Tür hinter ihm schloss, hatte Saavik das dringende Bedürfnis, Einrichtungsgegenstände durch das Zimmer zu werfen.

Sie fühlte sich furchtbar.

Nicht nur, dass sie Spock - ihren Mentor, ihren Freund - seit Monaten anlog. Sie tat es für eine Sache, für die sie sich weder schämte, noch dass sie sie bereute. Sie tat es, weil Sarek es vor ihr verlangt hatte.

Und wer war sie, dass sie sich Sarek entgegenstellte?

Es diente schließlich dem großen Ganzen.

Sie brauchte mehrere Minuten, um sich wieder zu kontrollieren.

Als sich Spock umgedreht hatte und den Raum verließ, wäre sie ihm am liebsten gefolgt und hätte ihm Alles gesagt.

Doch im letzten Moment erinnerte sie sich an Sareks Worte.

Sarek war der Nachfahre des legendären Surak. Es stand ihr nicht zu, sein Wort anzuzweifeln. Auch wenn sie seine Entscheidung nicht guthieß.

Als Saavik ihre Emotionen wieder unter Kontrolle hatte, fasste sie den Entschluss, nicht mehr an Spock oder ihre Beziehung zu ihm zu denken. Stattdessen wollte sie lieber Etwas tun, was sinnvoll war.

Sinnvoller, als in den privaten Arbeitsräumen des Botschafters ziellos hin und her zu wandern.

Sie betätigte den Türöffner und betrat die Eingangshalle des Anwesens - nur um eine Sekunde später wie angewurzelt stehen zu bleiben.

Spock war immer noch da. Er unterhielt sich mit Amanda. Kirk und McCoy standen ein Stück entfernt und unterhielten sich ebenfalls. Allerdings verstummten die Gespräche sofort, als Saavik wieder in der Eingangshalle stand.

Sie starrte Spock überrascht an. "Sie sind ja immer noch hier?", fragte sie.

Und kaum, dass sie diese Worte gesagt hatte, biss sie sich schuldbewusst auf die Unterlippe. Sie war doch früher nicht so aufmüpfig gewesen. Und schon gar nicht Spock gegenüber.

Spock drehte sich um, als er die Stimme Saaviks hörte - aus den Augenwinkeln bekam er mit, wie Kirks Reaktion ausfiel und konnte nicht behaupten, dass ihn diese Reaktion großartig wunderte. Im Gegenteil, er verstand sie komplett.

"Ja, ich bin immer noch hier", entgegnete er und verdammte sich im selben Moment dafür. "Schließlich ist das hier das Haus meines Vaters."

Bei Spocks Worten senkte Saavik etwas beschämt den Kopf. Was hatte sie sich nur dabei gedacht, so etwas zu sagen? Natürlich war Spock noch hier. Es war sein Zuhause.

Sein Tonfall war unmissverständlich. Und es war ebenfalls nicht verwunderlich. Ihr Tonfall war auch nicht gerade der höflichste gewesen.

Statt auf Spock zu reagieren, ging sie wortlos an ihm vorbei auf die große Freitreppe zu, die in das obere Stockwerk führte, wo die Privaträume lagen.

"Ich werde mich zurückziehen und mich auf die Aufnahmeprüfung vorbereiten", murmelte sie im Vorbeigehen Amanda zu.

"Aufnahmeprüfung?", echote Spock verwundert und sah seine Mutter an, während Kirk und McCoy ebenfalls ihren Blick zu Amanda wandten.

"Die Aufnahmeprüfung in der vulkanischen Wissenschaftsakademie", erklärte Amanda und Spock runzelte die Stirn.

Das passte nicht zu Saavik.

"Was ist mit ihr los?", fragte der Vulkanier daher und sah seine Mutter an - ehe er schaltete.

"könnte es ... mit dem bewussten Zustand zu tun haben?"

"Saavik hat sich entschieden, längere Zeit auf Vulkan zu bleiben", antwortete Amanda diplomatisch und warf die Vulkanierin einen längeren Blick zu.

Sie war bereits an der Treppe angekommen und zeigte keine Anzeichen, ob sie Spocks Frage gehört hatte.

"Das war nicht die Antwort auf meine Frage", stellte Spock fest und sah seine Mutter an. "Es gibt keinen Grund, mir Dinge zu verheimlichen, oder?"

"Wenn dich ihre Beweggründe interessieren, dann solltest du sie selber fragen", erwiderte Amanda lapidar und machte mit ihrer Mimik deutlich, dass sie nicht weiter auf dieses Thema eingehen wollte.

Zwar wollte sie ihrem Sohn nur zu gerne sagen, was seit seinem letzten Besuch Alles vorgefallen war, aber es war nicht sie, von dem er es hören sollte.

Spock sah seine Mutter fragend an. Warum wollte sie nicht mit ihm über die Beweggründe seines Protegés sprechen? Immerhin war diese Frau die Person, für deren Fortkommen er verantwortlich zeichnete. Wenn sie die Vulkanische Wissenschaftsakademie besuchen wollte, war das in Ordnung, nur würde ihn interessieren, weshalb.

Erneut räusperte er sich. "Könnte es wirklich an dieser ... speziellen Begleiterscheinung liegen?"

"Spock", sagte Amanda in mütterlichem Tonfall. "Ich denke wirklich, dass ich die falsche Person bin, um dir diese Fragen zu beantworten."

Sie lächelte mild und deutete dann mit einem fast unmerklichen Nicken auf Saavik, die bereits die Mitte der Treppe erreicht hatte.

"Ich verstehe", sagte der Vulkanier und eilte die Treppe hoch, um die junge Frau am Arm zu fassen.

"Saavik?" Er sah sie an. "Ich würde mich gerne mit Ihnen unterhalten."

Saavik erschrak ein wenig, als Spock sie berührte, und zuckte kurz zusammen. Sie blieb stehen und sah ihren Mentor unsicher an.

Eigentlich hatte sie gehofft, Spock aus dem Weg gehen zu können. Am einfachsten wäre das gewesen, wenn sie sich für den Rest seines Aufenthaltes einfach in ihrem Zimmer eingeschlossen hätte.

Nun standen sie sich hier auf der Treppe gegenüber und Saavik wusste nicht so recht, was sie ihm sagen sollte.

"Und worüber?", fragte sie schließlich leise und vermied den direkten Blickkontakt.

"Über das, was in den letzten Tagen und Wochen passiert ist", sagte Spock und sah sie an. "Sie benehmen sich hochgradig merkwürdig mir gegenüber, Lieutenant."

Und das war noch ein großer Euphemismus. Er fühlte, dass sie ihm entglitt, was sein Herz mit Trauer erfüllte. Er wollte sie nicht verlieren.

Ursprünglich hatte er geplant, sie nach dem Einsatz, der anfänglich nur ein Übungsflug war, und dessen Ende in seinem Tod gipfelte, zum Wissenschaftsoffizier und danach zum Ersten Offizier der Enterprise unter seinem Kommando zu machen. Aber nun schien dieser Plan gefährdet.

"Saavik", sagte er. "Was bedrückt Sie?"

"Ich weiß nicht, was Sie meinen, Sir", erwiderte die Vulkanierin förmlich. "Mich bedrückt nichts. Es geht mir gut."

Sie ahnte, dass Spock wusste, dass sie ihn anlog. Ein menschliches Sprichwort kam ihr in den Sinn, was einer ihrer Kommilitonen einmal verwendet hatte: Sie log gerade das Blaue vom Himmel herunter.

"Lügen Sie mich nicht an, Lieutenant!", sagte der Captain mit einer Schärfe, die Kirk und McCoy, ja sogar Amanda, überrascht aufblicken ließ. "Ich weiß, dass Sie es tun."

Die Schärfe in seinen Worten entging Saavik nicht. Schuldig senkte sie den Kopf und fühlte sich mit einem Mal noch elender.

Sie wollte Spock nicht anlügen. Er bedeutete ihr so viel, dass sie es nicht einmal schaffte, ihn anzusehen. Doch sie hatte keine andere Wahl - wie sie sich immer wieder versuchte, einzureden.

Spock atmete tief durch und fuhr mit ruhigerer Stimme fort. "Wir sind doch immer offen und ehrlich zueinander gewesen. Warum können Sie mir nicht mehr vertrauen?"

"Es tut mir leid, aber ich kann nicht darüber sprechen. Nicht mit Ihnen ..."

"Warum nicht?", wollte der Mann wissen und legte fragend den Kopf schief. "Was habe ich getan, um Ihr Misstrauen zu verdienen?"

Mit anderen Leuten hatte sie ja offenbar keine Probleme, über ihre selbigen zu sprechen.

"Es ist nicht Ihre Schuld. Es ... ist kompliziert", sagte Saavik leise und hoffte, dass Spock endlich aufgab, weiter Fragen zu stellen, die sie nicht beantworten konnte.

"Kompliziert?", echote Spock. "Was kann daran kompliziert sein?"

Er würde es natürlich niemals zugeben, aber er war gerade genervt - richtiggehend wütend. Das war der entsprechende Gefühlszustand, den er durchlebte. Wie konnte sie ihn so dermaßen belügen und hintergehen?

Und als ob er seine Gefühle auf Saavik projizierte, hob sie plötzlich den Kopf und funkelte Spock an.

"Hören Sie endlich mit diesen Fragen auf! Ich kann es Ihnen nicht sagen! Sie wollen die Antwort auch gar nicht hören!"

"Was gibt Ihnen das Recht, mir zu sagen, was ich hören will und was nicht?!", fuhr er sie nun an. "Woher nehmen Sie diese Arroganz?"

In seinen Augen standen Blitze, als er sie wütend ansah und dann er ließ sie abrupt los.

"Machen Sie doch, was Sie wollen."

Damit drehte er sich um, ging die Stufen hinunter, blieb bei seinen Freunden stehen und blickte in James T. Kirks braune Augen.

"Jim?"

Diese Frage war für Kirk deutlich. Sie bedeutete so viel, wie das der Vulkanier am liebsten hier und jetzt zurück auf die Enterprise beamen wollte.

"Reden Sie mit ihr."

Spock hob seine linke Augenbraue in ungeahnte Höhen, was Kirk verhalten schmunzeln ließ.

"Sie machen echte Fortschritte. Reden Sie mit ihr."

Der Vulkanier drehte sich zu Saavik um und sah sie fragend an. Alle Wut war aus ihm gewichen.

Saavik stand wie ein Häufchen Elend auf der Treppe und starrte Spock an. Als sich ihre Blicke trafen, erkannte Spock, dass sie Tränen in den Augen hatte.

Ohne groß zu überlegen ging er wieder zu ihr, nahm sie in den Arm und drückte sie vorsichtig an sich.

Er wusste nicht genau, warum er das tat, aber es fühlte sich richtig an.

"Saavikam, bitte beruhige dich", sagte er und drückte sie so fest an sich, wie es ihm möglich war, ohne ihr Schmerzen zu bereiten. "Ich wollte dich nicht so aufwühlen."

"Ich wollte dich nicht anlügen, Spock", sagte Saavik leise und schmiegte sich zurückhaltend in seine Umarmung. "Aber es ist für uns beide besser, wenn du die Gründe dafür nicht kennst."

Sie konnte spüren, wie er sich versteifte.

"Auch auf die Gefahr hin, engstirnig zu klingen - ich muss es wissen. Du hast irgendein Geheimnis vor mir. Das ist in Ordnung, aber nicht, wenn du dich aufgrund dieses Geheimnisses so aggressiv mir gegenüber verhältst. Ich verstehe es nicht."

"Bitte höre auf, Fragen diesbezüglich zu stellen. Das macht es mir nur noch schwerer", erwiderte Saavik und löste sich so weit aus seiner Umarmung, dass sie ihn ansehen konnte. "Es gibt ein Geheimnis, aber das kann ich dir nicht sagen. Es ist besser für uns Beide, wenn du es nicht weißt ..."

Er sah sie an. "Du bist schwanger. Was kann ein noch größeres Geheimnis sein, als das, was jetzt in dir vorgeht?"

Kurz schüttelte er den Kopf über sich und sah Saavik dann wieder an.
 

=A=
 

Kirk räusperte sich leise und warf einen Blick zu McCoy, ehe er flüsterte: "Na ja, die Frage nach dem Vater dürfte das Geheimnis sein."

"Wenn du es noch lauter sagst, kannst du auch gleich ein Plakat am Mount Seleya aufhängen und mich um einen Vaterschaftstest bitten", erwiderte McCoy gerade so laut, dass Kirk ihn verstehen konnte. "Er muss es schon selber rausfinden. Wenn ich nicht an die ärztliche Schweigepflicht gebunden wäre, hätte ich es ihm schon längst brühwarm aufgetischt."

"Ein Hoch auf die Ärztliche Schweigepflicht, hm?", lächelte Kirk und sah seinen besten Freund an, ehe er ihm auf die Schulter klopfte.
 

=A=
 

Spock hatte währenddessen eine Augenbraue fragend gehoben. "Mich würde lediglich noch interessieren, wer dich in diesen Zustand gebracht hat."

Kaum, dass Spock das gesagt hatte, drehte Saavik den Kopf zur Seite und sah angestrengt die nächste Wand an.

"Das kann ich dir nicht sagen", sagte sie nach kurzem Zögern leise.

Anhand ihres Tonfalles wusste Spock, dass es ihr schwer fiel, über dieses Thema zu sprechen.

"Also ist die Identität des Vaters das Geheimnis", schlussfolgerte der Captain mit der unfehlbaren Logik des großen Detektivs.

Saavik erwiderte nichts darauf. Eigentlich hatte Spock auch nicht mit einer Antwort gerechnet.

"Ursprünglich bin ich nach Vulkan gekommen, um dir etwas Wichtiges mitzuteilen. Aber aufgrund der Umstände werde ich davon absehen, um dich nicht noch mehr zu beunruhigen."

Spock machte eine kurze Pause und atmete tief durch, ehe er weiter sprach.

"Auch wenn es mir nicht zustand, habe ich deine Krankenakte an Bord der Enterprise gelesen. Ich weiß, was dir auf Genesis widerfahren ist."

Saavik zuckte zusammen, sah Spock panisch an und löste sich aus seiner Umarmung. Sie wollte Etwas erwidern, doch Spock ließ sie nicht zu Wort kommen.

"Ich möchte dir nur sagen, dass ich immer für dich da sein werde, egal was du für Sorgen und Probleme hast. Ich hätte mir nur gewünscht, dass du mir von Anfang an gesagt hättest, dass du von einem Klingonen vergewaltigt wurdest und nun ..."

Er sprach nicht weiter, sondern deutete nur knapp auf ihren gewölbten Bauch.

Saavik riss ihre Augen auf und sah sie ihren Mentor an, wie es Menschen taten, wenn ihr Gemütszustand sich nach baff ausnimmt.

Sie brauchte etwas Zeit, um sich zu fangen.

"Ich ... danke dir", sagte sie knapp und sah dann zur Seite. Nach ein paar Sekunden, in denen Schweigen herrschte, fixierte sie ihn wieder. "Aber das ist unnötig. Ich kann sehr gut auf mich alleine Acht geben. Ich brauche weder deine Hilfe, noch deine milden Gaben."

"So meinte ich das nicht und dass weiß du", erwiderte Spock. "Ich fühle mich nach wie vor für dich verantwortlich, und das ist das Mindeste, was ich tun kann."

Er seufzte und erinnerte sich kurz an das Gespräch mit Uhura.

Zu diesem Zeitpunkt war ihm alles so klar und einfach vorgekommen. Doch anscheinend war er zu spät gekommen. Ein Umstand, den er auch mit seiner unbestechlichen Logik nicht abwenden konnte.

Er bereute es, dass er nicht schon eher den Mut hatte, Saavik zu sagen, was er für sie empfand.

"Ich brauche deine Hilfe nicht", beharrte die Vulkanierin und sah Spock an. "Ich brauche sie wirklich nicht. Das Einzige, wie du mir helfen kannst, ist, indem du mich nicht weiter fragst."

Damit wollte sie sich schon wieder zur Tür ihres Zimmers herumdrehen.

Doch Spock ließ nicht zu, dass sie jetzt ging und sich weiter von ihm entfernte. Die Distanz zwischen ihnen war ohnehin schon fast unüberbrückbar, doch er wollte nicht aufgeben. Dazu lag ihm zu viel an ihrem Wohlergehen.

In einer spontanen Reaktion packte er sie am Handgelenk und hinderte sie somit, einfach aus seinem Leben zu verschwinden.

"Ich habe noch zwei Fragen an dich", sagte er und sah Saavik ernst an. "Wer war es und wieso hast du ihn nicht angezeigt?"

"Es geht dich nichts an", erwiderte Saavik, wand sich aus seinem Griff und ging weiter die Freitreppe hoch, ehe sie sich umdrehte und ihn ansah. Tränen waren in ihren Augen zu sehen.

"Bitte, gehe Dem nicht weiter nach. Es könnten sich ... Unannehmlichkeiten ergeben ..."

"Unannehmlichkeiten?" Spock hob eine Augenbraue und sah Saavik erstaunt an.

Dann griff er in die Hosentasche seiner Uniform und zog ein zusammengefaltetes Blatt Papier hervor. Vorsichtig faltete er es auseinander und starrte es für wenige Sekunden an, ehe er es Saavik entgegenhielt.

"Erinnerst du dich daran?", fragte er und musterte Saavik. "Ich habe es in den ganzen Jahren immer bei mir getragen."

"Soll das eine Erpressung sein?", fragte Saavik deutlich ungehaltener. Dass er ihr jetzt dieses Blatt unter die Nase hielt, machte sie aus irgendeinem Grund wütend.

"Das war nicht meine Absicht", erwiderte Spock ruhig, faltete das Papier wieder zusammen und steckte es zurück in seine Hosentasche. "Ich wollte dir damit nur demonstrieren, dass mich dein Leben interessiert. Ich möchte so viel wie möglich darüber wissen. Vorausgesetzt, dass du das auch möchtest."

"Es erscheint mir anders", sagte die junge Frau und sah ihren Mentor an. "Es sieht eher so aus, als würdest du mich verfolgen."

Gut, Spock Stalkertum vorzuwerfen, war schon ein starkes Stück, aber irgendwas ließ diesen Vorwurf aus ihr herausplatzen.

"Ich mache das, damit du verstehst, dass mich dein Leben Etwas angeht. Ich kann nicht einfach so daneben stehen und zusehen, wie es dir nicht gut geht", versuchte Spock zu appellieren. "Bitte, Saavik ... Sage mir, was mit dir los ist. Wir können eine Lösung für deine Probleme finden."

"Es geht dich nichts an", erwiderte Saavik mit nun nur noch in Grundzügen vorhandener Beherrschung. "Alles Bestens."

Damit drehte sie sich um und ging den Weg zu ihrem Zimmer.

Als sie sich umdrehte und sich entfernte, sah Spock ihr einen Moment erstaunt hinterher. Er fing sich schnell wieder und straffte die Schultern. Er wollte sie nicht in diese Verlegenheit bringen, aber sie ließ ihm momentan keine andere Wahl.

"Lieutenant, ich habe Ihnen nicht gestattet, sich zu entfernen!", sagte Spock mit einem Tonfall, der unmissverständlich als Befehl anzusehen war.

Saavik stockte, drehte sich um und sah Spock an.

"Sie haben hier keine Befehlsgewalt, Captain", sagte sie - seinen Rang betonend, wobei man dabei keinen Zweifel haben konnte, dass sie seinen Rang nicht respektierte.

Obwohl Spock nicht dafür bekannt war, besonders emotional zu sein, wurde er zunehmend wütend auf Saavik. Wie konnte sie es sich erlauben, so mit ihm zu sprechen?

"Verdammt noch mal, Saavik!", fluchte der Vulkanier in und funkelte die junge Frau an. "Ich mache mir Sorgen um dich! Warum, bei den Göttern, verstehst du das nicht?!"

"Ich verstehe, dass du dir Sorgen um mich machst. Ich weiß aber genau so gut, dass es dich nichts angeht. Ich bin nicht dein Schoßhündchen", sagte sie kalt und machte erneut Anstalten, in ihr Zimmer zu gehen.

"Saavik!", sagte jetzt Amanda, sah sie ernst an und schüttelte missbilligend den Kopf.

Die Vulkanierin verstand den Wink der Menschenfrau und wandte sich an Spock. Ihre Stimme wurde leiser.

"Warum machst du dir Sorgen um mich?", fragte sie dann, so leise, dass man sie kaum noch verstehen konnte. "Ich - ich bin es doch nicht wert ..."
 

© Choga Ramirez & Calvin Cat



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