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Lost Souls

von

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Schule

„Tut mir Leid, anders ging es nicht.“ das grüne Licht erstarb, der Kraftfluss versiegte fast und blieb nur als ein winziger Funken zurück. Doch Z314 wusste, dass er auf sie zählen konnte, wenn er sie brauchte. „Wie fühlst du dich, Kira? Ich hoffe du siehst davon ab, mich abzufackeln.“

*Nenn mir einen guten Grund genau dies NICHT zu tun,* grollte Alpha in Kiras Gedanken. „Tu so etwas NIE wieder.“ Kira war aufgesprungen und richtete ihren rechten Arm auf ihren Gegenüber. Ihr Blick war verstört. Sie wusste nicht mehr was sie jetzt eigentlich glauben sollte

„Ohoh.“ Z314 aktivierte seinen Energieschild, auch wenn er keine Ahnung hatte, ob der gegen Feuer eine Wirkung erzielte. „Wärst du lieber eine Sklavin geblieben? Dir wurde deine Identität genommen, genauso wie mir. Nur das du noch deinen Namen hast, im Gegensatz zu mir.“

„Ich, ich…“ Kira zitterte, da legte Alpha plötzlich eine Klaue um ihre Brust und zog sie zu sich hin. *Ich bin bei dir. Ich werde immer bei dir bleiben. Egal was passiert. Was man auch immer dir angetan hat, du hast immer noch mich.* - „Was, seit wann… agierst du anders als ich.“ Kira schluckte und presste ihren Kopf wieder an Alphas Brust.

*Seitdem es nötig geworden ist.*

„Ich unterbreche ja nur ungern, aber wir sind immer noch mitten auf einem Schlachtfeld. Wenn die Air-Force bemerkt, dass du noch lebst, werden sie alles daran setzen dich umzubringen, damit ihr Medien-Schock richtig wirkt. Und Akram wird hinter mir her sein, da ich alle ihre Daten habe. Kennt ihr euch hier aus? Welche Wege führen aus der Stadt?“ Z314 merkte, dass die beiden sich seltsam verhielten. Eigentlich hatten Drachen keine richtige Persönlichkeit und reagierten nie anders als ihre Reiter. Zumindest laut seinen Daten.

„Wir benutzen keine Wege.“ Kira hatte sich wieder etwas beruhigt, wenn man aber in ihrem Gesicht immer noch schwankende Gefühlszustände erahnen konnte. Sie kletterte in den Sattel auf Alphas Rücken und winkte ihn rüber. „Z… ach ich nenn dich einfach Zeta, komm her.“

Skeptisch ging Zeta zu dem Drachen herüber. „Zeta… ja das klingt schon eher wie ein Name…“ murmelte der Cyborg.

Skeptisch musterte Alpha diesen Zeta… *Wie schwer ist der?* wollte er wissen, und Kira wiederholte die Frage laut.

Zeta rief die Information sogleich in seinem Datenspeicher ab. „85,457 kg.“ sagte er wahrheitsgemäß.

Alpha erhob sich in die Luft, stieg etwas höher, zog einen kleinen Kreis und stürzte dann hinab. Mit einer Vorderpranke schnappte er sich den Cyborg und schraubte sich wieder in die Lüfte.

Kaum, das sie sich etwas höher befanden begannen die Umrisse von Kira and Alpha zu verblassen, bis sie gänzlich verschwunden schienen.

„H..hey… ich bin nicht aus Metall, du zerquetschst mich!“ keuchte der Cyborg, als der Drache auf den Rand der Stadt zuflog.

Grollendes Lachen war die Antwort, aber der Griff lockerte sich etwas.

Das war schon wesentlich besser. Endlich bekam Zeta wieder richtig Luft. Als er hinab blickte, bemerkte er erschrocken, dass er sich selbst nicht mehr sehen konnte. Doch er entschied, darüber lieber nicht weiter nach zu denken, er hatte schon genug zum grübeln. Allein schon die Frage was diese seltsame Kraft war beschäftigte ihn sehr.
 

Kira erwachte, als Alpha zur Landung ansetzte. Fasziniert aber auch erschrocken richtete sie sich auf. So etwas war ihr bisher noch nie passiert. Es wurde während ihrer Ausbildung immer wieder gepredigt, dass sie nie müde in eine Mission gehen sollten. Denn durch ihre enge Verbindung konnte es passieren, dass die Drachen ihren Reitern in das Reich der Träume folgten, was sich ziemlich negativ auf dessen Flugeigenschaften auswirkte. Schlafende Drachen flogen ungefähr so gut, wie ein Stein.

Aus diesem Grund achtete Kira eigentlich immer darauf, dass sie vor eine Mission genügend geschlafen hatte.

*Geht's wieder besser?* Kira murmelte eine undefinierbare Antwort. Ihre Gefühle fuhren immer noch Achterbahn.

Während ein Teil von ihr immer noch darauf beharrte dass diese Erlebnisse eben eine große Lüge waren und sie zu ihrer Einheit zurückkehren sollte, auf Teufel komm raus, wollte ein anderer Teil von ihr dem Fremden Glauben schenken und mit ihm flüchten.

Kira versuchte die verwirrenden Gedanken zu verdrängen und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

Überrascht stellte sie fest, das Alpha sie zu der Schule gebracht hatte, wo sie vor kurzer Zeit noch gewesen waren. "Warum hast du mich hierher gebracht? Was sollen wir hier? - *Sag du es mir, du warst es doch, die mich hierher geführt hat,* antwortete Alpha ihr, während er ihren zusätzlichen Passagier, etwa 3 Meter über dem Boden in die Freiheit entließ.
 

Zeta war auf so einen plötzlichen Abstieg nicht wirklich vorbereitet gewesen. Was wohl auch daran lag, das er beim Grübeln irgendwann eingeschlafen war. Die Landung fiel dementsprechend unsanft und schmerzhaft aus.

„Au…“ der Cyborg richtete sich ächzend auf. „Hey du fliegende Eidechse, ich bin kein Roboter! So was tut weh!“

Ein kurzes, kehliges Lachen war die Antwort, bevor um Zeta herum ein wahrer Sturm losbrach, als Alpha zur Landung ansetzte.

Kira stieg von seinem Rücken herunter, was im unsichtbaren Zustand schon einer kleinen Herausforderung gleich kam und schritt zu dem Cyborg hinüber.

Reste einer Mauer schirmten sie vom Sichtfeld der Schule ab. Solange Alpha getarnt bliebe, würde man ihn ebenfalls nicht sehen können.

Kira trat aus Alphas Tarnfeld heraus und ging neben dem Cyborg in die Hocke. Sie spähte zur Schule und biss sich auf die Lippe.

‚Hmm… wie ging das noch mal…’ Der Cyborg fixierte den Schulhof, und er schaffte es heranzuzoomen. Komisches Gefühl. Was er sah, ließ ihn unwillkürlich nach seinem Energieschwert greifen.

„Die Propaganda-Maschine läuft.“

„Keinen Mucks, ihre Drachen sind in der Lage auch die kleinsten Laute zu hören,“ warnte Kira. Sie blickte ebenfalls hinüber, bediente sich jedoch ihrer Verbindung mit Alpha und nutzte seine, schärferen Augen aus, um sich über die Situation auf dem Schulhof ein Bild zu machen.

Dort befanden sich ihre Kameraden. Alle 6. Um sie herum saßen oder standen weinende Kinder, während die 6 beschwörend auf sie einredeten. Worte, die Kira zuerst nicht verstehen konnte. Doch dann schluckte sie. Tränen schimmerten in ihrem normalen Auge. Alpha konnte sie hören.

Der Teil in ihr, der schrie: ‚Zeig dich ihnen, werde wieder Teil der Einheit’, schien übermächtig zu werden und Kira erhob sich langsam.

Doch Zeta hielt sie plötzlich mit eisernem Griff am Arm fest.

„Die werden erst dich töten und danach den Kindern eine Gehirnwäsche verpassen! Euer ganzes Reich denkt, du bist tot! Und was tun sie wohl wenn sie hören, ein Cyborg hat dich mit seltsamen grünen Licht gerettet? Das ist Selbstmord, Kira.“ Wieder war es diese Kraft, die Zeta zu seiner Tat verleitete.

*So schwer, wie es mir auch fällt, ich muss ihm Recht geben.* Alphas Schwanzspitze wickelte sich um Kira, so das es aussah, als hätte man sie Zweigeteilt.

Ob es der Schock war, das Alpha sich zum ersten Mal gegen sie stellt, oder das er ihr Widersprach, Kira riss die Augen auf. „Was…“ stammelte sie. Eigentlich müsste er ihr doch bedingungslos gehorchen.

*Merkst du es nicht? Ich habe mich verändert, aber damit bin ich nicht alleine. Auch du bist nicht mehr länger die Marionette von ihnen. Was würde passieren, wenn du jetzt zu ihnen gehst? Sie würden dich wieder ‚zurechtbiegen’ und mich von dir trennen… wahrscheinlich sogar töten.* Alphas ‚Stimme’ klang mit einem Mal bitter. *Bitte, du darfst es nicht zulassen. Denke daran, was passierte, als er mich abgeschossen hat. Sie hatten mich schon abgeschrieben. Ich möchte nicht sterben.*

Wie vom Blitz getroffen, stellte Kira ihre Befreiungsversuche ein. Alpha hatte einen Überlebenswillen entwickelt, oder hatte er ihn etwa schon immer besessen? Und was war dann mit den Anderen? Mit denen, die gestorben waren, weil man ihnen die Drachen als ‚Werkzeuge’ verkauft hatte, die man benutzte und wenn sie kaputt waren, wegwarfen. Kira sackte auf die Knie. Alphas Schwanz verhinderte wohl, das sie ganz zusammenbrach. Ihr normales Auge war glasig geworden.

Der Cyborg ließ den Arm der Drachenreiterin los. Die Gehirnwäsche und der ganze Stress forderten wohl ihren Tribut. Und das der Drache sich vollkommen anders verhielt als es normal war, half sicher auch nicht. Die Kraft wurde wieder Stärker in ihm, doch er erinnerte sich gut an Kiras Worte. Außerdem konnte eine weitere Reise in die Vergangenheit gefährlich für Kiras Verstand werden, dessen war sich Zeta sicher.

„Mirko 7, Tom 4, Celia 8, Sammy 3, Kathleen 5, Sam 4,“ brach leise aus Kiras Mund heraus. Sie zitterte am ganzen Körper und die unsichtbaren Stellen um sie herum wurden größer, als Alpha sie weiter einwickelte um sie zu stützen und auch zu beschützen.

„W…was?“ fragte Zeta unsicher. Die Kraft wallte erneut durch seinen Geist und flüsterte ihm ein neues Wort zu… ja, sie sprach tatsächlich! Und Zeta war sich sicher, die zu kennen. Sie gut zu kennen…

„Telepatris!“ erst schien sich überhaupt nichts zu tun, doch dann…

‚Was hat sie?’ fragte er den Drachen per telepatischer Verbindung.

Alpha schwieg. Teilweise aus Überraschung aber andererseits auch um nicht zu verraten, das er ihn hören konnte, auch wenn er nur zu gerne wüsste, wie dieser Kerl das jetzt schon wieder veranstaltet hatte. Seine Gedanken gehörten Kira, und nur Kira ganz alleine.

‚Hey, ich weiß, dass du mich hören kannst. Und jetzt antworte mir bitte bevor die Verbindung zusammenbricht, ich weiß nicht wie lange diese… Magie… hält.’ Zeta wunderte sich über seine eigenen Worte. Magie? Ja, anders war es nicht zu erklären. ‚Meinetwegen kannst du mich nächstes Mal von 10 Metern Höhe fallen lassen, aber jetzt spiel nicht den sturen Bock!’

*Verlorene Drachenpartner ihrer Einheit.* erwiderte Alpha knapp und bündig. Er wollte nicht mehr preisgeben als unbedingt nötig, hoffentlich hörte der bald auf zu nerven.

Die Verbindung brach zusammen. Die Kraft rückte wieder in den Hintergrund. Außerdem spürte er die enorme Ablehnung des Drachens, die wohl auch zum Zusammenbruch der Verbindung geführt hatte.

Doch diese Information reichte schon. Sein ohnehin scharfer Verstand, der immerhin ebenfalls durch Implantate aufgewertet worden war, ließen ihn sofort begreifen worum es ging. Sie dachte wohl daran, wie viele, eigentlich denkende Wesen gestorben waren, weil man sie nur als Waffen sah. Und irgendwie verstand er Kira auch. Hatten er oder die anderen Cyborgs ein sonderlich viel besseres Schicksal? Man sah sie nicht nur als Waffen, sie WAREN Waffen. Und er war eine Waffe, die ihren Herren erschossen hatte und nun einen eigenen Willen entwickelte.

Alpha erstarrte, er hatte eine Bewegung bemerkt. Mehrere der anderen Drachen sahen zu ihnen herüber. Die Reiter schickten die Kinder weg, erhoben sich und gingen zu ihren Drachen hinüber. Sie waren entdeckt worden.

*Kira wir müssen weg hier. Sie haben uns bemerkt.* Sanft hob er Kira in die Höhe. Sie verschwand im Inneren des Schirmes, und wurde unsichtbar. Vorsichtig senkte Alpha Kira auf ihrem Sattel ab. Sie wehrte sich nicht, trotzdem aktivierte er die Haltevorrichtungen. Eigentlich ein Prozess den er nicht kontrollieren sollte. Dann knurrte Alpha, ging etwas zurück und begann mit den Flügeln zu schlagen, um Höhe zu gewinnen.

Kaum das er etwas an Höhe gewonnen hatte, schoss er wieder herab und krallte sich im wahrsten Sinne des Wortes den Cyborg, der geistesgegenwärtig sein Gaußgewehr vom Rücken gezogen hatte. Da seine Arme frei waren, konnte er zielen.

„Wenn sie uns folgen, schieß ich sie runter.“ rief er und lud das Gewehr durch.

Alpha seufzte. Mit diesem Spielzeug konnte man Ihm zwar böse wehtun, aber nicht mehr den Anderen. Wenn sie auch nur etwas bei Verstand waren würden sie ihre Schilde aktivieren und diese Waffe war wirkungslos.

„Ich weiß genau was du denkst. Aber ich ziele nicht auf die Drachen.“ Er legte auf die Reiter an, die grade auf ihre Drachen stiegen und los flogen. Die Implantate in seinen Augen und Armen schalteten sich ein, ein Display erschien in seinem Sichtfeld. Munition im Gewehr, vorhandene Magazine zum Nachladen, Daten zum erfassten Ziel, eigener Zustand.

‚Einsatzbereitschaft des rechten Armes bei 100%. Transformation: Positiv.’ Fast geräuschlos ging die Verwandlung von Kiras rechtem Arm vonstatten. *Was tust du?* Alpha klang beunruhigt. Er spürte immer noch, das Kira förmlich von ihren Gefühlen zerrissen wurde. Das sie jetzt ihre Waffe auspackte war ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt. Er zweifelte daran, dass sie überhaupt in der Lage war, sie richtig einzusetzen. *Kira hör auf mich. Du darfst jetzt nicht unüberlegt handeln. Steck deine Waffe weg, ich werde ihnen auch so entkommen.* Er tat das, was sie normalerweise die ganze Zeit über taten und schon früher getan hatten, er stellte wieder eine Gleichschaltung her, doch diesmal war er derjenige, der leitete. Er versuchte damit nur, ihren Geist wieder zu ordnen und auf den richtigen Weg zurückzubringen, während sie weiter flüchteten.

Doch die anderen Drachen holten auf. Man merkte, dass sie anders und besser optimiert worden waren.

„Ich warne euch, kehrt um!“ schrie Zeta zu ihnen herüber, doch die einzige Antwort waren erste Schüsse. Er legte an und erfasste die Reiterin, die an vorderster Stelle flog. Das gesamte Magazin schoss zielgenau auf den Drachen zu.

Die meisten Kugeln krachten gegen das Energieschild des Lindwurms und prallten ab. Doch fünf Gaußkugeln schossen knapp an der Reiterin vorbei, und eine der letzten traf die Frau in die Schulter. Mit einem spitzen Schrei stürzte sie herunter, der gewaltige Schuss hatte ihren Energieschild wie Stoff durchschlagen und ihr die Beine gebrochen, als sie aus der Sicherung gerissen worden war.

Sofort geriet ihr Drache ins straucheln, flatterte unbeholfen und stürzte mit einem Schrei ab. Die anderen 5 drehten ab und versuchten ihrer verletzten Kameradin zu helfen, bevor sie auf dem Boden aufschlugen. Doch es gelang ihnen nur die Frau zu retten. Es war diejenige, die Kira vormals die Abzeichen abgerissen hatte. Sie war ohnmächtig. Einer der Männer spritzte ihr etwas.

Dadurch war der Weg für Alpha frei. Er konnte sich endlich einen Vorsprung herausfliegen und verschwinden.



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