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Beim Leben der anderen...

...gib dich niemals selbst auf
von

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Bis zum Letzten

Black Dagger Brotherhood

Pairing: Vishous x Butch (später auch andere)

Disclaimer: Tja... die Figuren gehören wohl leider nicht mir ( bis auf die Ärztin, die ich aus unbegründbaren Gründen erfinden muss xD ), sondern Ward, aber die Idee ist meiiiins allein! *sie an mich drück**misstrauisch hin und her guck*
 

Dann wünsch ich euch mal viel Spaß! Und ich würde mich natürlich über ein Kommi freuen =)

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Bis zum Letzten
 

Ungeduldig trommelte Brian alias Butch O’Neal mit den Fingern auf das edle Holz des Stammtisches der Bruderschaft im Zero Sum. Der Club war einer der Angesagtesten in der Umgebung und man bekam dort wirklich alles was das Herz begehrte. Was der Körper begehrte übrigens auch. Wartend ließ der Ex-Cop seinen Blick schweifen, sah einen Augenblick der tanzenden Masse, die überwiegend aus Menschen bestand, hinter dem Wasserfall zu, der den VIP-Bereich von dem Rest des Ladens abtrennte.

Als er ein Kribbeln im Nacken spürte, wusste er genau dass er aus dem Schatten heraus beobachtet wurde. Xhex. Als er den Kopf in die Richtung drehte, sah er die Sicherheitschefin des Clubs, die ihn aus ihren –seiner Meinung nach zu- wissenden Augen ansah. Auch wenn der Bulle im Grunde genommen nichts zu verbergen hatte, fühlte er sich von ihr immer merkwürdig durchschaut.

Kurz nickte er ihr zu, dann blickte er wieder auf das Glas vor sich, das inzwischen vierte das im Begriff war, keinen Tropfen mehr des hochkarätigen Alkohols herzugeben. Xhex… ja, da lief mal was zwischen ihnen, aber es war eine einmalige Sache. Das sollte es jedenfalls sein und auch bleiben seiner Meinung nach.

Butch hob sein Glas und sofort kam eine Kellnerin um ihm nachzuschenken. Verdammt, Rehvenge, der Besitzer dieses Clubs, der im Übrigen auch noch ein halber Sympath war, verkaufte aber auch nur den besten Sprit. Er verkaufte sowieso von allem nur das Beste. Und seitdem seine Schwester Bella mit Zsadist, ebenfalls einem Mitglied der Bruderschaft, liiert war, war der Rehverend ein guter Verbündeter, was beiden Seiten gewisse Vorteile brachte. Rehv, als Leahdyre des Princeps-Rates, was soviel hieß wie „Anführer der ganzen Aristokratengesellschafts-Arschlöcher“, hielt der Bruderschaft eben diese mit ihren andauernden Kritiken an Wrath, dem König, vom Hals und im Gegenzug verpetzten die Black-Dagger-Krieger ihn nicht bei der Regierung, denn Sympathen waren umgehend zu melden. Sie galten als potenzielle Gefahr – waren es auch -, weshalb man sie umgehend festnahm und in sogenannte Strafkolonien steckte. Was natürlich die Hölle war.

Um seine Sympathentriebe zu unterdrücken spritzte sich Bellas Bruder alle paar Stunden eine satte Ladung Dopamin, was ihn soweit betäuben konnte, dass er sich unter Kontrolle hielt.

Nach einem erneuten Blick auf die Uhr runzelte Butch die Stirn. V und Rhage waren spät dran... Normalerweise zogen sie gleich zusammen los, doch heute hatte Butch laut dem Rotationsplan frei und so war er schon vorgefahren, während seine Brüder sich um die Jagd auf ihre Feinde, die Lesser, kümmerten.

Jaja, Vishous und Hollywood... zu dritt waren sie ein echtes Dream-Team, anders konnte man das schon nicht mehr ausdrücken. Und das betraf bei Weitem nicht nur das Kämpfen, denn auch so sah man die drei oft zusammen, Billard spielen, zocken... das volle Programm eben.

Unwillkürlich musste der Ex-Cop schmunzeln. Niemals könnte er jetzt noch ohne all das Leben, ohne Rhage, bzw. Hollywood, der diesen Spitznamen alleine seinem beinahe schon unwirklich perfekten Körper zu verdanken hatte, und schon gar nicht ohne V, seinen Mitbewohner, seinen besten Kumpel, seinen... was auch immer. Alleine bei dem Gedanken an dieses Spinner huschte ein Lächeln über das Gesicht des Bullen. Andauernd zogen sie sich gegenseitig auf, alberten herum, fingen kleine Prügeleien an... und seit seiner Wandlung war er seinen Freunden endlich beinahe ebenbürtig. Dieser kranke Scheiß mit der Transition war im Übrigen auch die Idee seines Mitbewohners gewesen und er könnte V auch immer noch dafür knutschen, aber...

Das Klingeln seines Handys riss Butch aus seinen Gedanken, die ohnehin gerade in eine Richtung wanderten, die gar nicht gut war. Schnell klappte er das Gerät auf.

„V, Mann, Alter. Wo bleibt ihr?“

Ein Keuchen war die Antwort.

„Shit, Bulle! Wir brauchen dich hier, sofort! Park Avenue, Ostseite. Beeil dich!”

Dann war die Leitung tot. Der Ex-Cop sprang sofort auf, knallte das zu bezahlende Geld auf den Tisch und stürmte aus dem Notausgang, der sich praktischerweise direkt neben dem Stammtisch befand. Nur gut, dass er trotz der Freistellung niemals unbewaffnet das Anwesen der Bruderschaft verließ.

Draußen auf der Straße wollte er sich gerade in sein Auto schwingen, als all seine Sinne Alarm schlugen. Scheiße. Lesser. Er konnte sie spüren, nahm überdeutlich die Verbindung wahr, die Omega zwischen ihnen geschaffen hatte, als er von den Jägern entführt und gefoltert worden war. Ja, er hatte etwas Böses in sich... und es machte ihm immer noch Angst.

Sein Verstand sagte ihm klar und deutlich, dass er sich schleunigst zu V verpuffen sollte, aber seine Brüder hatten für den Notfall immer noch Rhages Bestie. Hier sah das anders aus. Wenn Zivilisten in Gefahr waren...

Entschlossen spurtete der Bulle los, rannte bis in die nächste Seitengasse, immer seinem Gefühl folgend und dankte Gott dafür, dass es nur 2 Vampirjäger waren. Mit Glück konnte er sie beide überwältigen, ohne dass sie überhaupt großartig reagieren konnten. Wenn er jedoch weniger Glück hätte... na ja, besser nicht drüber nachdenken.

Als er jedoch in die Gasse bog, löste sich sein Plan im Null-Komma-Nix in Luft auf. Zum Einen hatten die beiden Lesser einen jungen Vampir in der Mangel und zum Anderen drehte sich einer der beiden um, sobald er sich ihnen zugewandt hatte. Dreck. Bei einem offenen Kampf würde es nicht bei zwei Lessern bleiben, dazu lungerten in dieser Umgebung zu viele von ihnen herum. Und das bedeutete Probleme. Große Probleme.

Doch Abhauen kam überhaupt nicht in Frage. Der Zivilist starrte den Bruder aus vollkommen schreckgeweiteten Augen an, definitiv zu verängstigt um sich zu dematerialisieren. Kurzerhand zückte Butch seine Glock und zielte auf den Jäger, der nicht direkt bei dem anderen Vampir stand. Doch bevor der Bulle abdrücken konnte, wurde ihm bewusst, dass er durch den Schuss nicht nur andere Feinde, sondern auch die Polizei von Caldwell anlocken würde, was eine weitere Komplikation wäre. Dem Grinsen des Lessers nach zu urteilen, wusste dieser das auch ganz genau. Unterdrückt fluchend griff der Ex-Cop mit der anderen Hand nach seinem Dolch, ihm würde nichts anderes als der Nahkampf bleiben. Vor einiger Zeit, als er gerade von Omega zurückgekehrt war, da hielten seine Feinde ihn noch für einen Verbündeten, da er das Böse verstrahlte wie nichts Gutes. Und auch wenn er selbst sich dafür verachtet hatte, war es ein unglaublicher Vorteil im Kampf, denn er konnte sich den Lessern nähern, ohne Angst vor einem Angriff haben zu müssen. Doch auch diese Bastarde lernten dazu und inzwischen wussten sie wer... oder was er war. Und das war ganz sicher kein Verbündeter, egal wie viel von Omega er in sich trug.

Nun näherte er sich Stück für Stück mit äußerster Vorsicht, schließlich hatten sie eine Geisel. Von der sie just in diesem Moment Gebrauch machten. Siegessicher hielt der Lesser seinem Opfer ein Messer an die Kehle. Butch musste Handeln, und zwar schnell. Ohne dass man die Bewegung mit bloßem Auge erkennen konnte, hob er die Hand mit dem Dolch, feuerte ihn an die Wand hinter seinen Feinden und stürzte gleichzeitig vorwärts. Durch das unvermutete Geräusch hinter sich hatte der Bulle einen winzigen Moment Zeit, den er durchaus zu nutzen wusste. Schneller als man vermuten würde war er bei einem seiner Feinde – dem, der nicht die Geisel in der Hand hatte – und schlitzte ihm die Kehle auf. Gleichzeitig drehte er sich und entriss so dem zweiten Jäger seine Beute. Sein Glück, dass der Typ, seinen noch nicht ganz blassen Haaren nach zu urteilen, noch ein relativ neuer Rekrut war, denn ansonsten hätte er dem Zivilisten bei dem kleinsten Geräusch das Licht ausgepustet. Es dauerte keine 10 Sekunden und die beiden Widersacher fanden sich in einem Gerangel wieder, in dem Butch zunächst unterlegen schien. Doch gerade als der Lesser das Messer hob und ihm ins Herz jagen wollte, stellte der Cop die Verbindung her, atmete tief ein und sog den Lesser in sein Innerstes, bis er zu Staub zerfiel. Sein Magen rumorte sofort, doch er war noch nicht fertig. Der andere Jäger lag immer noch bewegungslos auf der Straße und er sollte aufräumen, bevor irgendwer sich hier blicken ließ und sah, was er nicht sehen sollte. Denn das mit der Gedankenkontrolle war definitiv nicht so sein Spezialgebiet. Kurz blickte er sich um und atmete aus. Der Bursche von vorhin war anscheinend schlau genug gewesen, zu verduften. Na immerhin etwas.

Auf allen Vieren, zu gerädert um sofort aufzustehen, krabbelte er zu seinem immer noch gurgelnden Feind und erlöste auch diesen von seinem nichtswürdigen Dasein. Scheiße. Diese Lesser-Inhalation konnte einem aber auch aufs Gemüt schlagen. Gequält legte Butch sich flach auf den kalten Boden und angelte nach seinem Handy, um Vishous Bericht zu erstatten und jemanden aus der Bruderschaft anzurufen, der ihn dort wegschaffen konnte.

Gerade als er das Gerät aufklappte, gab es ein leises Klingeln von sich. Aufseufzend drückte der Bulle auf die Annahme-Taste und hielt sich das Handy schwerfällig ans Ohr. Sofort ertönte Vs Stimme aus dem Hörer.

„Bulle? Butch...? Hey, Alter, wo bleibst du denn? Ist alles okay bei dir?“

Erleichtert atmete der Angesprochene aus. Bei seinen Freunden schien alles in Ordnung zu sein. Das war gut. Das war das Wichtigste. Aber Vishous klang... besorgt? Ja, besorgt. Trotz der Schmerzen huschte kurz ein Lächeln über das Gesicht des Ex-Polizisten, ehe er ein krampfhaftes Husten unterdrücken musste.

„Tja, also... es gab hier wohl ein kleines Problem wie es aussieht...“

Butchs Stimme war rau, noch rauer als sonst und er konnte das nachdenkliche Zusammenziehen der Augenbrauen seines Freundes beinahe durch das Telefon sehen.

„Was für ein Problem, Bulle? Scheiße, sag mir, dass du dich nicht alleine mit ihnen angelegt hast! Sag mir, dass du das nicht getan hast! Ich hab dir-“

„Es ging nicht anders, V.“, unterbrach der immernoch am Boden liegende Vampir seinen Mitbewohner schon beinahe barsch. „Ein Zivilist war in Gefahr, sie hatten ihn in der Magel...“

Vishous sog scharf die Luft ein.

„Sie? Sie?! Wie viele waren es denn?! Verdammt, du hättest sterben können!! Kapier das doch mal!“ Die Stimme des Gezeichneten war zum Ende hin immer lauter geworden, sodass Butch leicht zusammenzuckte. Wie immer erschütterte ihn die Wildheit und die Intensität in der Stimme des anderen, wenn er einen seiner Ausbrüche bekam. Was nun wirklich nicht gerade häufig vorkam. Doch wenn es soweit war, sollte er aufpassen, denn Vishous konnte erstens ziemlich unangenehm werden und zweitens sehr – sehr – nachtragend sein... vor allem, wenn es um sein, Butchs, Leben ging. Warum auch immer. Doch jetzt war auch nicht die Zeit, sich über unwichtige Dinge Gedanken zu machen. Ihm ging es verdammt nochmal dreckig. Er lag hier in einer Seitengasse wie ein Penner, vollkommen bewegungsunfähig und erledigt und mit dem Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen. Wohl bedacht wurde seine Stimme weicher, als er erneut in das Telefon sprach.

„V... hör mir zu, bitte. Es tut mir Leid, ja, ich weiß, ich habe gegen die Regeln verstoßen, aber... ich konnte einfach nicht anders, okay? Und jetzt bitte... bitte komm her und schaff mich hier weg. Ich fühle mich wie ein dreckiger Köter und ich stinke verflucht nochmal bis zum Himmel.“

Ein Knurren ertönte auf der anderen Seite der Leitung. Dann ein heftiges Fluchen. Vishous war sauer. Wirklich sauer.

„Okay. Mist, hör zu. Ich muss unsren Dicken hier erstmal ins Auto bringen und dann aufräumen. Ich bin in einer viertel Stunde da. Dreck! Warum müssen die Zwillinge denn auch ausgerechnet heute auf Recherche-Tour sein?! Versteck dich irgendwo so gut es geht und dann bewegst du dich nicht vom Fleck, hörst du? Und ich rate dir sehr dringend, noch am Leben zu sein, wenn ich komme, ansonsten haben wir zwei echt ein Problem miteinander!“

Dann ertönte nurnoch das monotone Tuten, das signalisierte, dass auf der anderen Seite aufgelegt worden war.

Butch ließ seinen Arm zurück auf den Asphalt sinken und versuchte ruhig zu atmen. Das würde noch eine Standpauke geben und er wusste nicht, vor wem er im Moment mehr Angst hatte, vor seinem besten Freund oder Wrath, seinem König. Einen kurzen Moment schloss er die Augen, verschnaufte, aber dann riss er sich zusammen und sah sich stöhnend nach einem Unterschlupf oder zumindest einer unauffälligen Nische um, in die er sich verkrümeln konnte solange er alleine war. Doch außer einem Container war die Gasse absolut leer und so schleppte der Cop sich mühsam in dessen Richtung. Eher er sich jedoch in den Schatten hinter dem Ding zurückziehen konnte, erstarrte er. Das durfte nicht wahr sein. Konnte nicht wahr sein. Panik machte sich in ihm breit. Er war am Ende seiner Kräfte, einen Kampf würde er in seiner jetzigen Situation nicht einmal mehr führen können. Krampfhaft suchte Butch nach einer Lösung, fand keine und spürte seine Feinde unerbittlich näher kommen. Kurz musste er ob seiner Lage auflachen. Sollte Vishous also doch noch Recht behalten? Würde er tatsächlich wegen seiner eigenen Dummheit sterben? Diese Nacht? Auch wenn er selbst es nicht als Dummheit ansah, schließlich hatte er damit einem Zivilisten das Leben gerettet, oder? Und das war schließlich die Aufgabe der Brüder... seine Aufgabe. Die er heute Nacht zum letzten Mal erledigt hatte. Denn der Illusion, dass die 3 Lesser die da stetig näher kamen ihn nicht aufspüren würden, gab er sich gar nicht erst hin. Seine Feinde konnten das Böse in seinem Körper genauso deutlich spüren wie er das in ihren. Und dann waren sie da, standen am Eingang der Gasse, zu dritt nebeneinander und starrten ihn an. Ihn – einen Bruder, der kampfunfähig auf dem Boden lag und auf seinen Tod wartete. Als seinen Widersachern genau diese Tatsache bewusst wurde, fing einer nach dem anderen an zu grinsen und ging auf den Ex-Cop zu. Alleine dieses siegessichere Gehabe führte bei Butch dazu, dass er sich noch ein letztes Mal gegen sein besiegeltes Schicksal auflehnte. Blitzschnell ließ er seine Hand in seine Tasche gleiten, zog seine Glock ein weiteres Mal und verpasste dem in der Mitte des Gespann stehenden Lesser eine Kugel in den Bauchraum. Dieser schrie gepeinigt auf, verursachten doch die Spezialkugeln der Brüder einen unglaublichen Schaden in den Eingeweiden ihrer Feinde. Schwarzes, ölig erscheinendes Blut quoll aus der Wunde hervor und eine nicht enden wollende Sekunde lang starrte der weißhaarige Mann nur auf seine Hand, an der sein eigenes Blut klebte. Auch seine Gefährten sahen lediglich ihren Mitstreiter an, dessen Gesicht sich schließlich zu einer Maske der eiskalten Wut verzerrte. Ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, dass ein lebender Bruder ihnen weitaus mehr nützen würde als ein toter, zog auch der Lesser seine Waffe und feuerte ab.

Entsetzt sah der Bulle, wie sich der Lauf der Waffe seines Feindes mitten auf ihn richtete. Dann knallte es und ein stechender Schmerz im Bereich seiner Rippen auf der rechten Brustseite nahm ihm die Luft zum Atmen. Das Letzte, woran er dachte war, dass er zumindest die letzten Monate ein wirklich erfülltes Leben geführt hatte. Niemals hatte er bessere und loyalere Gefährten gehabt, niemals zuvor diese Art des Zusammenhaltes gespürt, niemals zuvor eine Freundschaft wie die zu... Vishous. Dann wurde alles schwarz.
 

-------------------------- Ende Kapitel 1 --------------------------

Entsetzen

Soo, hier jetzt also Kapitel 2.

Es ist eher ein Übergangskapitel hab ich das Gefühl und da es zwischen meinen Abiklausuren geschrieben wurde, hab ich auch das Gefühl, dass ich totalen Stuss geschrieben habe :D Aber ändern will ichs jetzt erstmal nicht noch.

Wünsche euch trotzdem viel Spaß beim Lesen!

Liebe Grüße, Fye <3

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Entsetzen
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis Vishous den Kampfplatz am Rande einer Straße und mitten vor einem Waldstück so weit gesäubert hatte, dass niemand, der hier entlang kam, etwas von dem blutigen Spektakel mitbekommen würde. Nicht, dass die Menschen das Lesserblut auch als solches identifizieren würden, eher würden sie es für Öl halten. Dennoch war es dem Bruder wichtig, auch den kleinsten Rest dieser schmierigen Flüssigkeit zu entfernen. Sauberkeit war wichtig. Sehr wichtig. Denn wenn andauernd irgendwo dieses „Öl“ auftauchen würde, würde sicherlich irgendwann mal jemand auf die Idee kommen, sich näher damit zu beschäftigen. Und Komplikationen durch neugierige Menschen konnte die Bruderschaft der Black Dagger so ganz und gar nicht gebrauchen.

V beeilte sich, aber er war mit den Gedanken nicht so recht bei der Sache. Viel zu sehr beschäftigte ihn ein gewisser Vollidiot, der ja nichts besseres zu tun gehabt hatte, als mal wieder den Helden zu spielen. Sorgenfalten zierten das Gesicht des Gezeichneten und er fluchte ungehalten, ehe er sich ein letztes Mal umsah. Dann wandte er sich seufzend seinem Kumpel zu, der in V's schwarzen Mantel gewickelt an den Escalade gelehnt auf dem Boden saß. Rhages Bestie hatte mal wieder ganze Arbeit geleistet, von den Lessern war nichts übrig geblieben, nachdem der Kampf ausgeartet und die Bestie in Action getreten war. Nun, das ersparte immerhin die Leichenentsorgung.

Die beiden Männer waren also letzten Endes auch ohne Hilfe ausgekommen und das, obwohl sie diesmal stark in der Unterzahl waren. Sie waren schließlich mitten in eine Art Lesser-Versammlung geplatzt. Nicht ganz geplant, aber wer würde schon den Kampf ablehnen, wenn man zufällig auf einen traf?

Ohne jetzt noch weitere Zeit zu verschwenden, beugte er sich runter und fasste seinem Kumpel unter die Arme, zog den nackten Mann hoch.

„Komm schon, Dicker. Hilf mir ein bisschen, du bist verdammt nochmal schwer!“

Unter Kraftanstrengung schaffte Vishous es schließlich, seinen Freund auf die Rückbank des Wagens zu verfrachten. Krachend schlug er die Autotür hinter ihm zu und saß im nächsten Moment bereits hinter dem Lenkrad. In Sekundenschnelle hatte er den Escalade gestartet, gewendet und auf die Hauptstraße manövriert, was nicht gerade ohne Bodenunebenheiten von statten ging. Rhage stöhnte schmerzvoll auf, sodass V sich kurz zu ihm drehte.

„Sorry, Hollywood...“ Kurz blickte er wieder nach vorne, krampfte die Hände ums Lenkrad. Mist! Wenn er Rhage erst zum Anwesen bringen müsste, würde er noch mehr Zeit verlieren. Zeit, die er nicht hatte, da war er sich sicher. Er hatte ein verdammt ungutes Gefühl, und sein Gefühl täuschte ihn für Gewöhnlich nie. Unentschlossen, aber ohne vom Gas zu gehen, drehte er sich wieder nach hinten und warf einen Blick auf seinen zitternden Kumpel.

„K-kalt...“, kam es nur von diesem und V schloss beinahe selbst gequält kurz die Augen.

„Ich weiß, mein Freund, ich weiß, aber... Scheiße! Hälst du es noch ein bisschen aus, Kumpel? Ich... Butch... Er hat sich mit ein paar Lessern angelegt, am Zero Sum und... ich weiß nicht, ich würde-“

„Halt einfach die Klappe und hol ihn da raus, V. Ist okay...“, unterbrach der Blonde den etwas Kleineren gepresst und hielt sich den Bauch. Er würde bestimmt nicht zulassen, dass seinem Lieblings-Cop was passierte, und wenn er dafür noch 3 Tage mehr Schmerzen hätte. Außerdem... wenn sie Butch verlieren würden, würde noch ein anderer Jemand zerbrechen. Jemand, der ihm als Freund ebenso wichtig war wie der Bulle selbst.

Ein dankbarer Blick traf ihn noch, bevor Vishous sich wieder auf die Straße konzentrierte und den Wagen zu Rehvenges Club manövrierte.
 

In der Nähe des Sums parkte er den Wagen an einer unauffälligen Stelle am Eingang einer Seitenstraße, die kaum beleuchtet war. Ohne zu Zögern stieg der Bruder aus und sah sich kurz um. Dreck! Warum hatte er nicht gleich gefragt, wo genau sein Mitbewohner sich aufhielt?!

Doch noch ehe er diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, erhaschte er den ekelhaft süßen Duft nach Talkum, der ganz aus der Nähe stammte. Eine Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus. ,Bitte nicht. Bitte lass diese Lesser nicht bei ihm sein...'

Natürlich war V im Grunde genommen klar, dass diese Hoffnung vollkommen überflüssig war, denn durch das Band, das Butch mit den Lessern verband, spürten sie sich gegenseitig auf eine ziemlich große Entfernung auf. Aber er konnte nicht anders. So schnell es ging sprintete der Vampirkrieger in die Richtung los, in die ihn seine Sinne lenkten. Und er lag natürlich richtig. Innerhalb weniger Sekunden wurde der Gestank intensiver und dann blieb er auch schon abrupt stehen. Was sich vor ihm abspielte, löste zugleich 2 gegensätzliche Emotionen in ihm aus: Entsetzen und unbändige Wut. Wobei letzteres ziemlich schnell die Oberhand gewann.

Blut. Überall war Blut – schwarzes Blut, aber auch...rotes... in das sich schwarze Schlieren mischten. Butchs Blut. Vishous konnte es riechen und ihm wurde beinahe schlecht von dem Geruch; war das normale Aroma doch mit der ekelhafte Süße des Talkumduftes durchzogen.

Und dann dieses Bild, das sich wie Säure in sein Gehirn brannte. Sein bester Freund, der gerade von 2 Lessern hochgehoben wurde und in dessen Körper kaum noch Leben zu sein schien. Der dritte Lesser, der in seiner Bewegung erstarrt war, sobald V auf der Bildfläche erschien. Drei bleiche Augenpaare, auf ihn gerichtet. Ein paar Sekunden schien die Zeit still zu stehen und wie in Zeitlupe beobachtete der Bruder dann, wie seine Feinde den regungslosen Körper des Ex-Cops zurück auf den Boden gleiten ließen, einer ihm ein Messer an die Kehle hielt und der andere sich kampfbereit neben seinem Kollegen aufbaute.

Etwas in Vishous explodierte. Zu viel, es war einfach zu viel. Dieses mal spürte er die Hitze in sich aufsteigen, als er sich mit einem lauten Brüllen auf seine Feinde stürzte, die trotz jahrelanger Kampferfahrung nicht schnell genug reagieren konnten. V's gesamter Körper erstrahlte in dem Licht, das er war und innerhalb kürzester Zeit hüllte das Leuchten die Vampirjäger ein, vernichtete sie, löste sie in Nichts auf.

Der Krieger schrie. Schrie, bis das weiße Licht verblasste, die Dunkelheit bis auf das Leuchten in seiner Hand zurückkehrte, brachte das Ausmaß seiner Wut und auch des Entsetzens zum Ausdruck. Denn noch während sich dieser ungewollte Angriff aufbaute war ihm klargeworden, dass sein Mitbewohner sich ebenfalls in der Gefahrenzone befand, mit den Lessern durch seinen Fluch getötet werden würde. Doch es war zu spät gewesen um zu stoppen, gepeinigt hatte der Bruder einfach nurnoch die Augen zusammengekniffen, wollte sie für immer vor der Wahrheit verschlossen lassen. Er hatte seinen Freund getötet. Diesem Feuerwerk konnte nicht einmal das Dunkle, sein Gegenpart standhalten, dessen war er sich sicher.

„Bulle...“

Heiser kam nur dieses eine Wort über seine Lippen und dann, nach einer kleinen Ewigkeit, hörte er etwas. Das leise Atmen, oder eher Krächzen einer Person, die vergeblich versuchte, Luft zu bekommen. Blitzschnell öffnete Vishous seine Augen und kniete noch im selben Augenblick neben seinem blutenden Freund.

Zart berührte er mit seinen Fingerspitzen die Wange des Verletzten.

„Butch...Scheiße man, was baust du hier für Bockmist?!“

Die Stimme des Kriegers war mehr ein Flüstern denn alles andere, während er den Angesprochenen kurz stumm betrachtete. Er sah echt übel aus. Richtig übel. V konnte aufgrund der Kleidung nicht viel erkennen, aber sicher war, dass sein Kumpel einen Arzt brauchte – und zwar umgehend.

Sein immernoch anhaltendes Entsetzen darüber, dass er seinen besten Freund bei der Aktion hätte umbringen können verdrängend, griff er vorsichtig unter den schlaffen Körper.

„Das könnte jetzt ein wenig wehtun, Großer...“

Sachte hob Vishous seinen Bruder an, was diesem umgehend ein schmerzerfülltes Stöhnen und einen deftigen Fluch entlockte. Na immerhin war er dazu noch in der Lage. So schnell es eben ging und immer darauf bedacht, Butch nicht wehzutun, lief der Krieger zurück zum Escalade. In seinem Kopf herrschte absolute Leere, nur ein Satz zog immer und immer wieder seine Bahnen durch seine Gedanken: Du hättest ihn töten können; es wäre deine Schuld gewesen.

Den Kopf schüttelnd öffnete er schließlich die Tür zur Rückbank und blickte sofort in 2 leuchtende, blaue Augen, deren Blick sich aber schnell auf den Bullen in seinen Armen richtete und die sich auch sofort erschrocken weiteten.

„Verdammte Scheiße, was ist mit unsrem Jungen passiert?!“

„Später, Hollywood. Ich weiß, du hast Schmerzen, aber kannst du mal deinen Arsch auf die andere Seite schwingen? Er braucht einen Arzt, und zwar schnell.“

Kurze Zeit später war der Ex-Cop auf die Rückbank verfrachtet, den Kopf auf Rhages Schoß gelegt, der sich gezwungenermaßen aufgerichtet und Platz gemacht hatte. V saß bereits wieder hinter dem Lenkrad und fuhr mit höllischer Geschwindigkeit in Richtung des Anwesens der Bruderschaft. Unterwegs zog er sein Handy aus der Tasche und wählte Wraths Nummer, wartete, bis sich der König meldete. „Vishous. Was ist los?“

„Wrath, wir brauchen Cailyn. Jetzt gleich. Ruf sie an, sie soll sofort zum Anwesen kommen. Ein paar Lesser haben unsren Bullen ziemlich auseinandergenommen.“ Das darauffolgende Knurren war durch das Telefon bis auf die Rückbank zu hören und der Gezeichnete zuckte zusammen.

Ein kurzer Blick wanderte über den Rückspiegel zu seinem Mitbewohner, der sich eine Hand auf die blutende Seite presste. Immerhin war er jetzt bei Bewusstsein.. oder schien es zu sein, so richtig war das im Dämmerlicht nicht zu erkennen und die Zeit nehmen genauer nachzusehen wollte er sich dann doch nicht. Rhage würde sich da schon drum kümmern. Wie durch einen Nebel erreichte ihn wieder die Stimme ihres blinden Anführers.

„- V? Vishous...? Hallo? Wie schlimm ist es, V? Verflucht nochmal, antworte mir gefälligst!“

„Ich...“ der Vampirkrieger schluckte. „Ich weiß es nicht... okay? Ich – schaff einfach unsre verdammte Ärztin ran, okay? Wir sind gleich da.“

Er legte auf und im nächsten Moment passierten sie auch schon das Mhis und anschließend die Tore des Anwesens.
 

Vor der Eingangstür erwartete sie bereits Fritz, der fröhliche Doggen, der im Dienste der Bruderschaft stand. Er würde ganz bestimmt eine Menge damit zu tun haben, die Rückbank des Escalades von all dem Blut zu befreien. Doch im Moment bestand seine Aufgabe darin, die Angekommenen darüber zu informieren, dass Caylin, den Verletzten bereits im Behandlungssaal der Trainingsräume erwartete. Vishous, der Butch bereits von der Rückbank gehoben hatte, nickte nur und wandte sich nurnoch kurz an ihr zweites Sorgenkind, bevor er loslief. Rhage hatte sich umgehend wieder hingelegt und zusammengerollt.

„Ich bin gleich wieder da Hollywood und...danke.“

Wofür genau der Vampirkrieger dem verfluchten dankte war ihm selbst nicht ganz klar, aber darüber nachzudenken würde ohnehin nur Zeit verschwenden. Im Nu war er mit seinem Kumpel auf den Armen im Trainingsraum angekommen, schritt durch die nächste Tür in den Behandlungsraum und wurde dort sofort angewiesen, den Verletzten auf die Bahre zu legen. Wie apathisch stand der Gezeichnete schließlich vor der Liege und starrte auf einen nicht fixierbaren Punkt in der Luft, bis schließlich eine Hand auf seiner Schulter landete. Wrath war erschienen und hinter ihn getreten. „Mach dir keine Sorgen. Cailyn wird ihn wieder zusammenflicken. Und jetzt komm mit, Hollywood wartet noch im Wagen wie Fritz mir mitgeteilt hat. Mein Gott, eine ganze Versammlung zu verspeisen muss ihn beinahe umbringen... das hat er Fritz gegenüber erwähnt. Und danach erwarte ich einen detaillierten Bericht. Komm.“

Cailyn nickte ihnen zu und machte sich umgehend daran, den Ex-Cop von seinen Sachen zu befreien. Er hatte viel Blut verloren – vielleicht zu viel und immernoch war die Wunde offen. Sie würde röntgen müssen und eine Operation schien auf den ersten Blick auch unausweichlich. Noch während die beiden Brüder den Raum verließen und die Tür schlossen, machte sie sich an die Arbeit. Der Bulle war schwer verletzt, aber es gab wenig, was sie nicht wieder in Ordnung bringen könnte.

Schmerz

Gemeinsam liefen Wrath und Vishous zurück zum Wagen, um Rhage ins Bett zu bringen. Langsam und unter großen Schmerzen stand dieser mit Hilfe seiner Brüder auf und schlurfte auf sie gestützt ins Anwesen in Richtung seines Zimmers und des rettenden Bettes. Oder sollte er erst duschen? Mist! Er fühlte sich unendlich dreckig, aber sich weiterhin in der Vertikalen zu halten war auch nicht gerade die beste Idee, wie ihm ein neuerlicher Krampf bewusst machte.

Im Zimmer angekommen überließ der König es Vishous, sich weiter um seinen Freund zu kümmern, auch wenn der Gezeichnete kaum ansprechbar schien. Stirnrunzelnd drehte er sich in der Tür nochmal um, bevor er den Raum verließ um in seinem Büro auf die Brüder zu warten. Ja, V stand ganz eindeutig total neben der Spur. Aber er wollte ja nicht reden. Vishous wollte NIE reden, nicht über seine Probleme. Und es war offensichtlich, dass es mehr Probleme gab als seine Gefühle zu dem Menschen, der in diesem Moment von der Vampirärztin behandelt wurde, auch wenn es das akuteste zu sein schien. Seufzend wandte Wrath sich ab. Jeder in der Bruderschaft wusste, oder ahnte zumindest von Vs außergewöhnlicher Verbundenheit gegenüber seinem Mitbewohner und absolut keiner hatte ein Problem damit.

Keiner, bis auf der Gefühlsträger selbst. Doch seine Unnahbarkeit machte es jedem seiner Mitstreiter, jedem seiner Freunde unmöglich, etwas an dieser Tatsache zu ändern. Nein, der Gezeichnete musste alleine damit klarkommen, so hatte er es sich ausgesucht und alle anderen hatten es zu respektieren.
 

Die Zeit wollte nicht vergehen. Die Sekunden fühlten sich an wie Minuten, die Minuten wie Stunden.

Nachdem Vishous bei Wrath einen detaillierten Bericht über den Kampf am Waldrand und schließlich über das Wenige, was er von dem Vorfall am Zero Sum mitbekommen hatte abgegeben hatte, waren beide in Schweigen verfallen. Nachdenklich schob der König sich seine Sonnenbrille hoch und rieb sich die Nasenwurzel. Dieser verfluchte Idiot von einem Polizisten. Ständig musste er den Helden spielen, keine Sekunde konnte man ihn unbeaufsichtigt lassen. Dieser Haufen Vampire war schwerer zu hüten als eine Horde 5-jähriger Gören. Verdammt, tat denn hier jetzt jeder was er wollte, Befehl hin oder her?!

Es war ja nicht nur der Cop, es ging allgemein um die Brüder. Auch das was Rhage und Vishous da abgezogen hatten hätte glatt in einem Blutbad enden können – einem, in dem die Farbe rot um einiges mehr vertreten gewesen wäre als schwarz. Eine Lesserversammlung zu sprengen... zu zweit... Himmel!

Er würde mal wieder ein Machtwort sprechen müssen, dringend. Doch jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Der Gezeichnete war geistig sowieso nicht anwesend, der Bulle lag vermutlich gerade unter dem Messer und Rhage... naja, der war wahrscheinlich damit beschäftigt, sich haufenweise Schmerzmittel reinzuschieben. Nein, definitiv kein guter Zeitpunkt. Seufzend ließ er die Brille zurück auf ihren Platz fallen und erhob sich von seinem Platz am Schreibtisch.

„Komm mit. Gehen wir in die Halle, die Zwillinge sollten jeden Augenblick zurückkommen. Wir sollten sie informieren.“

Langsam schritt er an seinem Bruder vorbei, wartete in der Tür bis dieser sich schließlich auch in Bewegung setzte und setzte dann seinen Weg in die Empfangshalle fort. Gerade, als sie am Fuße der Treppe ankamen, öffnete sich auch die Eingangstür und Phury betrat gefolgt von Zsadist den Raum. Es dauerte keine 2 Sekunden bis beide realisiert hatten, dass etwas passiert war.

„Okay, was zum Henker ist hier los?“, ergriff der Krieger mit der Narbe im Gesicht das Wort, während sein Zwilling besorgt zwischen Wrath und Vishous hin und her schaute.

Es dauerte nicht lange, bis der König seine beiden Brüder über alles aufgeklärt hatte und auch die beiden einen knappen Bericht über ihren Ausflug abgegeben hatten. Es war nicht viel, was sie hatten rausfinden können.

Ihre Feinde schienen sich momentan neu zu ordnen, neue Strategien zu entwickeln, denn in letzter Zeit waren kaum einzelne Jäger unterwegs gewesen und es waren auch keine neuen Anschläge auf die Mitglieder der Glymera bekannt. Nach außen hin verhielt es sich relativ ruhig, bis auf vereinzelte, kleine Überfälle auf Zivilisten, doch jedes Mitglied der Bruderschaft spürte, dass es unter der Oberfläche brodelte. In was auch immer Vishous und Rhage da heute hineingeplatzt waren, es war definitiv nicht von den Lessern beabsichtigt gewesen, dass die Brüder ihnen dazwischenfunkten. Und vielleicht war das der ausschlaggebende Punkt für die nächste Etappe in diesem ewig währenden Krieg. Es blieb abzuwarten.

Nachdem die Zwillinge mit ihrem Bericht geendet hatten, wandte sich Phury wieder seinem Kumpel zu, der bis jetzt noch keinen einzigen Ton gesprochen hatte und seit sie den Raum betreten hatten lediglich auf einen für andere nicht sichtbaren Punkt zu starren schien.

Auch jetzt bemerkte der Gezeichnete nichts von der ihm zuteil werdenden Aufmerksamkeit, bis der Bruder sich direkt vor ihn stellte und ihn sanft aber bestimmt ansprach.

„Vishous? Hey, V...“

Wie aus einer Trance aufwachend blinzelte der Angesprochene ein paar Mal, ehe er seinen Blick der Geräuschquelle zuwandte. Der Krieger mit der dreifarbigen Mähne lächelte ihm leicht entgegen. Seine bernsteinfarbenen Augen strahlten wie immer Ruhe aus, als er sprach.

„Da bist du ja... Du solltest zu ihm gehen. Hörst du...? Nach allem, was Wrath uns erzählt hat wird er dich brauchen, wenn er aufwacht.“

Einen kurzen Moment blitzte Zweifel in seinen Augen auf, als der Dunkelhaarige seinen Blick von dem Gesicht seines Bruders auf seine behandschuhte Hand fiel, doch er hatte sich schnell wieder unter Kontrolle und nickte schließlich.

„Bin schon weg...“

Mit diesen Worten drehte Butchs Mitbewohner sich auf dem Absatz um und verschwand in Richtung Trainingsräume.

Wrath blickte ihm nachdenklich hinterher, dabei mit einer Hand Phurys Schulter drückend.

„Ich danke euch. Und ich danke dir, dass du ihn runtergeschickt hast. Was auch immer mit ihm los ist, er wird sich keinem von uns anvertrauen. Niemals. Der einzige, der ihn erreichen kann, ist der Bulle. Beten wir, dass Cailyn ihn zusammenflicken kann, ich weiß nicht, was wir tun sollen, wenn wir ihn verlieren.“
 

Vishous erreichte die Trainingsräume genau in dem Moment, in dem Cailyn die Tür des Behandlungssaales hinter sich zuzog. Stirnrunzelnd und mit sehr besorgtem Gesichtsausdruck hob sie den Kopf und sah dem gerade hereinkommenden in die Augen. Dieser musste den Blick abwenden und er konnte nicht verhindern, dass ihm eintausend verschiedene Gedanken und Möglichkeiten gleichzeitig durch den Kopf schossen. Schluckend versuchte er, sich nicht von ihnen überwältigen zu lassen und fand schließlich seine Stimme wieder.

„Wie schlimm ist es?“

Die Ärztin trat etwas näher, noch immer diesen beunruhigenden Ausdruck auf ihrem Gesicht habend.

„Ich will ehrlich sein. Er ist schwach. Sehr schwach. Er hat eine ganze Menge Blut verloren und sein Zustand ist nicht halb so stabil wie ich es gerne hätte...“

Unmerklich verkrampften sich Cailyns Hände bei dem Anblick, der sich ihr bot, und auch sie musste nun schlucken. Dort stand er nun, der große, schlaue Krieger - Vishous, Sohn des Bloodletter. Stand vor ihr, und begann zu zittern. Seine brüchige Stimme passte so gar nicht zu dem Bruder, den die junge Frau lediglich als abweisend und nüchtern distanziert kannte.

„Wird er durchkommen?“

„Ich habe getan was ich konnte. Alles weitere hängt von ihm ab. Und... von dir, wenn ich das richtig verstanden habe. Vishous, sein Blut ist dunkel, dunkler als normal. Es scheint seinem inneren Organismus sichtbar kaum etwas auszumachen, doch es ist offensichtlich, dass er unerträgliche Schmerzen hat, die keine Ärztin der Welt lindern kann. Unser König hat mich vorgewarnt und er sagte, es sei an dir, diesen Umstand zu ändern. Du kannst zu ihm rein, ansonsten braucht er absolute Ruhe... Ich bin jederzeit erreichbar, sollte sich sein Zustand verschlechtern.“

Einen letzten Blick auf den Gezeichneten werfend deutete sie eine Verbeugung an und machte sich auf den Weg zur Tür. Ein kaum hörbares „Danke“ begleitete sie nach draußen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Von:  Araja0
2015-07-01T23:47:00+00:00 02.07.2015 01:47
hey ich bin gerade erst über deine Geschichte gestolpert und finde es sehr schade das du daran so lange nicht weiter geschrieben hast. Über 4 Jahre sind echt ne lange Zeit. Ich hoffe das du sie mal weiter schreibst ich will wissen ob Butch überlebt und wie es mit den beiden bei dir weiter geht^^ fand die 3 Kapis super. Bitte Bitte mach weiter.

LG Araja
Von:  Buffylady
2011-07-04T14:12:36+00:00 04.07.2011 16:12
Heyho!
Ich find diese Geschichte echt supi, ok das Butch so verletzt wird jetzt nich aber ein bisschen drama hat noch niemandem geschadet. Ich hoff nur er kommt durch!?
Ich finde ja die beiden passen einfach wunderbar zusammen xP
Und dein Schreibstil find ich auch gut, das is fast so wie in den Büchern.
Ich hoff auf noch mehr davon!

Ok, genug gelabert.
Vlg, de Buff (=^.^=)
Von:  DeZzibELl
2010-11-29T17:45:09+00:00 29.11.2010 18:45
ja unbedingt weiterschreiben *___*
ich liiiebe die bücher und hab bis jetz alle inklu special-band 2 mal durch :D aber du hast auch echt tolle ideen und einen bemerkenswerten schreibstil! *daumen hoch*
Von:  Hatschepueh
2010-11-21T18:49:15+00:00 21.11.2010 19:49
Deine Geschichte ist super. Schreib bitte bloß weiter. Worauf wir alle warten sollte ja klar sein ne? *g* Aber dein Stil ist große Klasse.
Von:  Buffylady
2010-08-18T17:32:13+00:00 18.08.2010 19:32
Hey!!!
Ich find die Geschichte total geilo!!
Ich warte auch schon fiebrig auf die Fortsetzung ;-)
hoffe die kommt auch bald!!
vlG,
de Buff (=^.^=)
Von:  Seelenlos
2010-06-16T20:32:08+00:00 16.06.2010 22:32
Ich schreib noch ein Kommi, weil ichs gerade nochmal gelsen hab und immernoch total toll finde, wann gibt es endlich die fortsetzunng? *sehnsüchtig wart*

Von:  wieprei
2010-03-24T08:35:18+00:00 24.03.2010 09:35
Man, ich liebe die BlaggDagger Bücher.
Die Geschichte ist super geschrieben.
Ich freue mich auf die nächsten Kapitel

LG Ines
Von: abgemeldet
2010-03-18T20:46:42+00:00 18.03.2010 21:46

hallo (:

wow, ich freu mich endlich auch mal nen anderen black dagger-fan zu finden <3
diese bücher sind sooo verdammt geil, aber ich versteh einfach nicht, warums so wenig fans davon gibt ..

deine geschichte ist auch voll cool . ich freu mich schon auf die fortsetzung . hoffentlich kommt sie bald . krieg ich ne ens wenns so weit ist ? biiiitte :D
aber eine kleinigkeit passt nicht ganz : Butch kann sich nicht dematerialisieren . wenn du das vl ausbessern willst :)

glg
Von:  Seelenlos
2010-03-18T11:22:00+00:00 18.03.2010 12:22
Also ich finde nicht das da stuss drin steht, ich finde es sogar sehr gut =)
Oh bitte schreib schnalle weiter >.<
Von:  Seelenlos
2010-03-12T18:24:13+00:00 12.03.2010 19:24
Du musst gaaaaaaanz schnell weiter schreiben ja???


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