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Ewige Liebe?

von

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hi, hier das neue kapi^^ an alle vielen danke für die lieben kommentare bisher^^

auch tausenddank an meine betaleserin, sie ist wirklich toll, dass sie sich das freiwillig antut^^

zur erkärung: meine erddrachen sind nicht wie im anime, beispielsweise haben meine vier, statt zwei beine^^

so viel spaß beim lesen
 

Die heiße Glut der Nachmittagssonne schien auf die Stadt Fanelia hinab. Ein Bild, einst majestätisch und der ganze Stolz des Landes mit dem selbigen Namen, wunderschön und anmutig in die Felsen gehauen, gedacht dafür, seinem Volk auf ewig Schutz und Sicherheit zu bieten und seine Feinde vor Furcht erzittern zu lassen. Nun bestand sie aus Trümmern, aber der königliche Palast sowie auch einige andere wichtige Bauten hatten dem feigen Angriff der Zaibacher stand gehalten. Die dicken Mauern waren nicht zu Schaden gekommen und waren noch immer dort, wo sie erbaut worden waren und trotzdem Teile der großen Stadt nur noch Ruinen waren, wurde sie langsam Stein für Stein, Ziegel für Ziegel wieder aufgebaut mit der Liebe und Hingabe seiner Bewohner, auf das diese Gebäude nicht wieder zerstört werden würden.

Doch in einem Teil, in den die Einwohner der Hauptstadt noch nicht vor gedrungen waren, sah sich ihr König einer großen Gefahr gegenüber, die nicht nur die Zukunft seines Landes bedrohte, indem das wilde, schuppige Tier ihn mordlüstern an zischte. Nein, es bedrohte auch seine Familie, seine Seelengefährtin mit ihrem unter dem Herzen sicher ruhenden Erben des Thrones von Fanelia. Erbarmungslos musterten sich die beiden Kontrahenten und die Spannung zwischen ihnen stieg ins Unermessliche.

Die Sinne von Van waren geschärft wie nie und zum ersten Mal konnte er diese, eines Angehörigen vom verfluchten Volk des Drachengottes, voll entfalten. Durch den Bund der Seelenverwandtschaft mit Hitomi hatte er das volle Potential seiner Rasse ausgeschöpft, was nur durch diesen Schwur möglich war. Denn erst wenn sein Geist die zweite Hälfte seiner Selbst gefunden hatte, konnte er die ganze Kraft seiner Spezies nutzen. Er konnte absolut alles wahrnehmen. Den Wind, der durch die zerbrochenen Mauern und zerstörten Wege pfiff, die Gräser, welche seit dem Verlassen der Menschen von diesem Ort ungehindert wuchsen und sich frei entfalten konnten, ohne das man sie beseitigte. Das Krabbeln der Käfer und kleinen Nager, die sich unter ihnen durch die Erde wühlten um an Nahrung zu gelangen. Das Scharren der armlangen Krallen der Echse auf dem Gestein und das schwere Atmen des großen schuppigen Körpers sowie die bedrohlichen Geräusche, welche die Bestie von sich gab. Sein Feind, den es zur Strecke zu bringen galt.

Aber ein separater Teil seines Gehirns war vollkommen auf die Frau in seinen Armen eingestellt. Er spürte das Beben des weiblichen Körpers, welcher sich an ihn geschmiegt hatte, halt – und schutzsuchend, die kleinen Schluchzer, die immer wieder ihrer Kehle entwichen, doch genauso nahm er ihre Emotionen in sich wahr. Die Sorge um das gemeinsame Kind, welche alle anderen Gefühle fast in den Hintergrund drängte, die Angst um sie alle und die Frucht davor zu sterben. Ihr Gesicht war an seiner männlich harten Brust verborgen und ihr goldbraunes Haar wurde von einer Brise leicht bewegt, sodass er in den Genuss ihres atemberaubenden Duftes kam, der sich mit der Schwangerschaft doch leicht verändert hatte, wie er jetzt registrierte. Zu seiner Verwunderung trug sie einen langen Mantel, der ihre zierliche Gestalt verhüllte und doch konnte er die wundervollen Formen seiner Zukünftigen durch den dicken Stoff genau spüren, da sie sich so eng an ihn drückte, wie es möglich war. Für einen Moment konnte er sich der Vorstellung nicht verwehren, wie es sein würde, wenn sie alleine beide im königlichen Schlafzimmer sein würden, jedoch wurde seine rege Fantasie durch erneutes Gebrüll unterbrochen.

Der Erddrache forderte nun wieder die ganze Aufmerksamkeit seines Gegners ein, indem er Anstalten machte, sich ihnen zu nähern, was den Schwarzhaarigen dazu veranlasste, Hitomi schützend hinter sich zu ziehen, womit er sie aber zu ihrem Leidwesen des sicheren Haltes durch seinen Körper entzog, was ihr äußerst missfiel, wie sie ihm durch die Bande ihrer Gefühle mitteilte. Dennoch konnte er darauf jetzt keine Rücksicht nehmen, jetzt galt es seinen Feind auszuschalten und somit die Gefahr für ihr Leben und das des Kindes zu vernichten, denn nichts anderes beabsichtigte er zu tun. Jedes Lebewesen, dass es wagen sollte, zu versuchten, sie ihm zu entreißen, würde mit seiner Existenz dafür büßen, ob dieses Ungeheuer oder ein Mensch. Niemanden würde er erlauben, das zu tun. Sie gehörte ihm.

Indessen hatte die Seherin vom Mond der Illusionen ihre liebe Mühe und Not noch aufrecht zu stehen. Zu viel war diese ganze Situation für das junge Mädchen und ihre Beine zitterten so stark, als ob es gerade ein Erdbeben geben würde. Tapfer versuchte sie nicht in Panik zu verfallen und auf Van zu vertrauen, dass er sie beide retten würde. Jedoch war dies nicht leicht und ihre Angst konnte sie auch nicht einfach ignorieren. Dieses Gefühl des Ausgeliefertseins und die Gewissheit, dass dies vielleicht ihre letzten Sekunden auf der Welt sein würden. Tränen rannen ihr inzwischen in Strömen über die nun sehr blassen Gesichtszüge und trübten ihre Sicht auf die Dinge vor ihr. Auch ihr Liebster roch die salzige Nässe, welche die Augen seiner Angebeteten benetzte und neue Wut stieg ihm hoch auf das schuppige Tier, welches ihnen noch immer grölend gegenüber stand und sie mit wild hin und her peitschendem Schwanz musterte.

Schließlich machte die Bestie einen weiteren Schritt auf das Paar zu und ganz plötzlich ertönte eine Stimme aus dem Rachen des Monsters. „Dummer König!“, höhnte der Erddrachen. „Dummer, dummer junger König!“ Die Stimme des Tieres klang kehlig und fremd, aber man konnte die Laute klar und deutlich verstehen.

Erschreckt über diese Aussage versteckte sich die Fünfzehnjährige hinter ihrem Liebsten, wie ein Kind hinter seiner Mutter, wenn es auf Fremde stieß, während besagter dummer junger König einfach nur erstaunt darüber war, dass die Echse geredet hatte. Wie ist das möglich, dachte er bei sich, bis er die genauen Worte des schuppigen Untiers begriff und sein Temperament sich in seinem inneren zu Wort meldete, wobei dieses noch von seinem zweiten Ich unterstützt wurde. Wie konnte es dieses Vieh wagen, ihn als einen blöden Burschen zu bezeichnen! Er war ein Mann und noch ein Monarch dazu!

Es ertönte wenig später ein Fauchen, was man nach genauerem Hinhören durchaus als Lachen identifizieren konnte. Der Erddrache besaß einfach nicht die nötigen Stimmbänder, um diesen Laut menschenähnlich nachahmen zu können, aber verfehlte dies dennoch nicht seine Wirkung. Noch mehr Zorn sammelte sich in dem jungen Mann, der es nicht fassen konnte, dass eine Echse ihn auslachte, nachdem sie ihn vor kurzem noch bedroht hatte.

„Ich würde es niemals wagen, der Tochter unserer Mutter etwas zu tun!“ Erstart hielten sowohl Van, als auch Hitomi inne. Die gleichen Gedanken schossen ihnen durch den Kopf. Wie konnte der Erddrache wissen, was sie war und noch dazu hatte er auf die Gedanken von Van geantwortet.

Die Gefühle von der Braunhaarigen hatten sich schlagartig wieder einigermaßen beruhigt, wobei sie noch immer ziemlich aufgewühlt waren und jetzt kam noch eine enorme Verwirrung hinzu. Die Schwangere fühlte, wie es sich begann alles um sie herum zu drehen und gerade noch rechtzeitig wurde sie vom ihren Gefährten aufgefangen, bevor sie eine schmerzhafte Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hätte. Der König von Fanelia ließ sich mit ihr auf der Erde nieder und hielt sie dort schützend an sich gepresst und musterte sie voller Sorge mit seinen nussbraunen Augen. Suchend glitten sie über die zierliche Gestalt seiner Liebsten und suchten nach Anzeichnen einer möglichen Verletzung, aber erleichtert stellte er keine fest. Es war lediglich die Erschöpfung, welche sie übermannt hatte nach dieser sehr stressigen Situation.

Doch auch wenn seine Augen nur Hitomi im Blick gehabt hatten, so hatten seine Ohren doch auf seine Umgebung geachtet und er hatte so das Näherkommen der Echse bemerkt, die langen Krallen, die bei jedem Aufsetzen auf das Gestein einen schrillen Quietschton von sich gegeben hatten und welche nun ihren schuppigen Kopf über ihnen hatte und man die gleiche Sorge in den schlangenartigen schwarzen Schlitzen lesen konnte, wie in denen des Drachenreiters. Der Schwarzhaarige hielt es mittlerweile für unnötig, den Drachen als Gefahr anzusehen und ließ ihm seinem Willen, auf sie beide zu zugehen. Hitomi war ihm momentan wichtiger, als diese komische Echse, welche auf einmal detaillierte Sprachkenntnisse an den Tag legte.

Die Braunhaarige hatte, als es kurz dunkel um sie herum wurde, ihre Lieder reflexartig geschlossen und spürte die wohltuenden Berührungen von sanften großen Händen, welche ihr schon wohl bekannt waren und die sie unter Tausenden hätte erkennen können durch die Schwielen und Narben vom Schwertkampftraining. Sie erkundeten ihren Körper sowie auch ihren Geist nach Verletzungen, aber es war einfach nur der Schock und die Erleichterung darüber, dass dieser Drache ihnen wohl doch nicht feindlich gesinnt war, was zu ihrem kurzen Ohnmachtsanfall geführt hatte. Sie blinzelte ein paar Mal und dann öffneten sich die Augen der Seherin vom Mond der Illusionen und die erdgeborene Göttin konnte verschwommen die Gesichtskonturen von Van ausmachen. Aber ihre Sicht klärte sich relativ schnell wieder auf und nun sah sie auch das zweite Lebewesen, welches sie besorgt musterte aus schwarzen Schlitzen direkt über sie gebeugt.

Erschreckt fuhr sie zusammen und befreite sich blitzschnell aus der Umarmung des Angehörigen vom verfluchten Volk des Drachengottes, dass dieser gar nicht reagieren konnte. Noch nicht sicher auf ihren Beinen wich sie rückwärts vor der Bestie zurück und somit auch vor Van.

Dennoch konnte sie die Angst nicht von jetzt auf gleich einfach abschalten und die Erinnerungen an seinen Artgenossen, der ihr als erstes begegnet war, nicht verdrängen. Immerhin hatte dieser versucht sie zu töten und nun sollte dieses Exemplar dies nicht einfach mehr so wollen, bloß weil es anscheinend zu wissen schien, was sie in Wirklichkeit war! Zitternd und noch immer völlig neben sich schritt sie weiter rückwärts und betrachtete gehetzt die Echse vor sich. Ihren Liebsten blendete sie dabei völlig aus und schien überhaupt nicht zu bemerken, dass er seine feindliche Haltung dem Tier gegenüber aufgegeben hatte. Sie war so in Anspruch genommen davon, zurück zu weichen, dass sie das zweite Schuppentier, welches still und leise hinter ihr aufgetaucht war, gar nicht registrierte, bis sie gegen seinen Kopf stieß.

Der König von Fanelia, der mit Schrecken sah, dass sie nun überall von diesen Kreaturen umgeben waren, versuchte noch Hitomi zu warnen, dass sie nicht weiter gehen sollte, als es auch schon zu spät war.

Star und wie eingefroren war der zierliche Körper der Braunhaarigen. Sie traute sich nicht, sich um zu drehen und wollte es auch gar nicht. Stattdessen schaltete sich automatisch ihre Gabe ein, und die Seherin vom Mond der Illusionen konnte überall in ihrer Nähe weiße Gefühlsauren spüren. Drei waren hinter ihr und fünf waren vor ihr, wenn sie den Erddrachen, welcher immer noch neben Van stand, mit einrechnete und dann tat ihr Körper das einzige, was er wusste, um ihren instabilen Geist von einem erneuten Zusammenbruch zu schützen. Sie fiel innerhalb von ein paar Sekunden zu zweiten Mal in die wohltuende schwarze Finsternis und wurde wieder von dem Drachenreiter von Escaflowne aufgefangen.

Der Schwarzhaarige fluchte still vor sich hin, die Drachen um sich herum bewusst ignorierend, während er seine Seelengefährtin behutsam wieder auf den Boden, ihren Kopf in seinem Schoss liegend, bettete. Aber er war doch sehr überrascht gewesen über ihre schnelle Flucht aus seinen Armen, als sie offenbar die Gegenwart des über ihr lauernden Schuppentieres wahrgenommen hatte.

Noch einmal wiederholte er seine Suche nach ernsthaften Schäden bei ihr innerlich wie äußerlich, nur um dasselbe Ergebnis zu erhalten. Auch dem Ungeborenen schien es gut zu gehen, wie er ebenfalls erleichtert feststellte, denn eine weitere Eigenschaft des Bundes war, dass es ihm ermöglichte eventuelle Verletzungen an seiner Herzensdame, seien sie auch noch so winzig, festzustellen und durch Übertragung von Lebensenergie von ihm auf sie, diese wieder zu beheben. Ob es umgekehrt auch funktionierte, konnte aber er nicht sagen, dies würde sich wohl mit der Zeit zeigen. Dennoch war es ein unbeschreibliches Gefühl gewesen, als er mit seinem inneren Tastsinn durch den weiblichen Körper seiner Liebsten geglitten war und dabei auch das winzige Lebewesen in ihrem Leib gespürt hatte. So klein und hilflos mit einem doch stetig kräftigen Herzschlag. Aber wie diese Schwangerschaft verlaufen würde, konnte er nicht sagen, da er selbst nie die Gelegenheit gehabt hatte, eine solche zu beobachten.

Doch die weiblichen Angehörigen vom Volk des Drachengottes hatten alle ein besonderes Merkmal. Die Monate, in denen sie ihr Kind leicht verlieren konnten, also praktisch gesehen die ersten Vier, vergingen in nur wenigen Tagen, sodass sich bald eine sichtbare Wölbung bei Hitomi zu erkennen geben würde. Anschließend verlief das Wachstum des Babies wie bei normalen menschlichen Frauen. Doch diese Tatsache war weder dem Vater, noch der unwissenden Mutter bekannt und würde wohl noch für einigen Trubel sorgen und wieder neue Gerüchte entstehen lassen, wahrscheinlich sehr zum Verdruss des jungen Königs.

Die acht Drachen, welche sich mittlerweile besorgt um das Paar versammelt hatten, sahen dem Treiben des Schwarzhaarigen interessiert zu, da sie es ähnlich handhabten bei ihren Gefährtinnen. Die Drachen und die Menschen vom Volk des Drachengottes hatten mehr Gemeinsamkeiten, als sie angenommen hatten, wie sich einige unter ihnen widerwillig eingestanden, dennoch musste dieses Exemplar von König noch einiges Lernen, im Umgang mit seinen Kräften. Als die stille Untersuchung beendet schien, errang der Anführer ihrer kleinen Gruppe, welcher sich zuerst gezeigt und gesprochen hatte, erneut die Aufmerksamkeit des Monarchen. „Können wir nun fortfahren, nachdem du sicher gestellt hast, dass deiner Nestpartnerin nichts ernsthaftes fehlt?“, fragte ihn die Echse, welche schwarz wie die Nacht selbst geschuppt und die größte unter ihren Artgenossen war, wie Van erst jetzt auffiel.

Misstrauisch versuchte der Drachenreiter sie alle gleichzeitig im Auge zu behalten, gab es dann jedoch auf, da er annahm, dass sie ihm wirklich nichts tun wollten, denn ansonsten hätten sie es bereits getan, indem sie aus dem Hinterhalt angegriffen hätten. Denn trotz dem seine Sinne so dermaßen geschärft gewesen waren, hatte er die anderen Sieben nicht einmal im Ansatz gespürt, was ihn sehr ärgerte und einfach von hier fortfliegen, verwarf er, da in der Zeit, die er benötigte um seine Flügel entstehen zu lassen und zu spannen, diese Kreaturen ihn wohl schon längst überrumpelt hätten, weswegen er auch vorhin diese Möglichkeit zur Flucht nicht in Erwägung gezogen hatte. Die Reflexe der Erddrachen waren noch schneller als die seinen, wie er neidvoll zugeben musste. Außerdem hatten diese Tiere ihn neugierig gemacht, des weiteren hatten sie ja selbst zugegeben, dass sie Hitomi nichts zu tun beabsichtigen.

Er nickte und signalisierte damit sein Einverständnis.

„Gut, der Grund, warum wir hier sind, ist, dass wir dir, dem Ranghöchsten dieses Landes ein Bündnis zwischen uns den Erddrachen und deinem Volk anbieten wollen!“

Der Schwarzhaarige hatte einiges erwartet, aber nicht das. „Wieso solltet ihr mit mir so etwas eingehen wollen?“, hakte er skeptisch nach.

Der schwarze Erddrache lachte und deutete mit seinen Nüstern, aus denen ein wenig Qualm stieg, der schnell von dem aufbrausenden Wind verweht wurde, auf die Frau in seinen Armen. „Wegen ihr!“

Van verstand nicht ganz. „Inwiefern hat Hitomi damit zu tun?“

Jetzt hörte der Drachenreiter nicht nur das Lachen des großen Schwarzen, sondern auch das fauchenartige Gekicher der Anderen. „Wie ich sagte, dummer König, dummer junger König!“ Langsam begann sich die Wut in den Gedanken des Herrscher über Fanelia wieder zu formen. Dieses blöde Mistvieh, dachte er sich. Jedoch hatte er nicht bedacht, dass die Erddrachen ein sehr feines Gespür hatten, so auch für die Worte in seinem Inneren mit denen Van ihren Anführer betitelte, was einem Weibchen in der Schar gar nicht gefiel.

Sie war im Gegensatz zu den Anderen, die kleinste und jüngste der Gruppe. Weder so beherrscht, noch so erfahren im Umgang mit fremden Arten wie die Übrigen. Ihr Schuppenkleid war so weiß wie die Schneekristalle, welche vom Himmel regneten im Winter, aber ihr Temperament so feurig, wie das des Neunzehnjährigen. „Wie kannst du es wagen, du niederer Wurm, Arbis so zu beleidigen. Er hat dir ein für euch ehrenvolles Angebot unterbreitet und du beschimpfst ihn innerlich! Du....!“

„Genug, Leandra! Hüte deine vorlaute Zunge und denke nach, bevor du sprichst, denn jetzt bist du nicht besser, als er!“, wies Arbis, der schwarzgeschuppte Erddrache, sie zurecht, indem er mit seinem langen Schwanz auf Van deutete. Seine schlitzartigen Pupillen waren gefährlich geweitet und unterdrückter Zorn ließ den Anführer der Schar noch imposanter wirken. Seine vier Beine waren fest in das Gestein gegraben unter seinem tonenschweren Körper und doch war er behände in seinen Bewegungen.

Leandra zischte widerstrebend aber ihr Schwanz suchte den des Wortführers um sich mit dem seinen zu verhaken, als Zeichen der Unterwürfigkeit und Treue zu ihm. Auch die anderen der Gruppe folgten ihrem Beispiel, nur um nach einem kurzen Kontakt ihn wieder los zulassen und ihre Aufmerksamkeit erneut dem Mann in ihrer Mitte zu zuwenden.

Doch Arbis war noch nicht fertig mit der frechen Drachendame. „Sie“, und dabei wies er auf Van, der bisher alles interessiert und verwundert verfolgt hatte, wobei er seine Wut jedoch nicht vergaß, „kommunizieren nur mit Lauten, nicht wie wir auch mit ihren Seelen, also darfst du nur auf das Reagieren, was er ausspricht. Seine Gedanken gehören ihm allein und seiner Gefährtin.“, erklärte Arbis der Jüngsten geduldig und gab aber auch gleichzeitig Wissen über seine Spezies an den König weiter, wobei er sich selbst dann eigentlich auch rügen musste, da er es nicht anderes vorhin getan hatte.

Van fand das sehr bemerkenswert, hieß es doch, das diese Wesen keine Tiere waren und durchaus sich ihr Verstand mit dem ihren messen konnte. Ein ärgerliches Schnaufen unterbrach den Werdegang in seinem Innersten. „Aber das ist sehr schwer Arbis, hält sich dieses Kind doch uns gegenüber überlegen und immer wieder der Vergleich, dass wir doch Tiere, Monster, Bestien oder Kreaturen seien!“, meldete sich nun ein grünes Männchen zu Wort, welches fast so groß war wie Arbis selbst. „Immerhin sind nicht wir es, die ständig Kriege führen und ihre eigenen Artgenossen so dezimieren oder dazu in der Lage sind, unseren Nestpartnerinnen Gewalt an zu tun! Oder immer wieder in Streit um Macht geraten! Wir sind nicht diejenigen, die das Land verwüsten und es unfruchtbar machen. Wir zerstören nicht unsere Mutter, die uns nährt und Obdach gibt, die uns umsorgt mit allem, was sie hat und wir sind es auch nicht, die diese Gaben mit Klauen treten!“ Verächtlich ruhte der schlangenartige Blick des Grünen auf dem Schwarzhaarigen.

Der König von Fanelia wusste nicht, was er darauf erwidern sollte, denn schließlich hatte der Erddrache recht. Aber ihm wurde es erspart darauf einzugehen, indem Arbis sich räusperte und so wieder die volle Beteiligung aller Anwesenden bekam. „Es ist nicht falsch, was du gesagt hast, Grun, aber genau deswegen sind wir hier, um unter anderem diesen Auswirkungen entgegen zu treten, die Gaia langsam zerstören. Nun du hast gefragt, warum wir gerade dir dieses Bündnis mit uns anbieten, nicht wahr?“, stellte der schwarze Erddrache klar an Van gewandt, was dieser mit einem Senken seines Kopfes bestätigte. „Gut! Den Grund zeigte ich dir bereits, du bist der Seelengefährte der Tochter unserer aller Mutter, welche uns das Leben ermöglicht. Zu Anfang erkannten wir nicht, wer sie wirklich war, als sie zum ersten Mal nach Gaia kam, aber nun gibt sich langsam ihre wahre Natur zu erkennen, welche erst eingesetzt hatte, nachdem du mit ihr den Bund der Seelenverwandtschaft eingegangen bist wie wir es auch bei uns zu tun pflegen. Sie wird ähnlich wie ihre Eltern die Fähigkeit besitzen, mit dem Planeten selbst zu fühlen. Das bedeutet, sie kann im begrenzten Masse das Wohlergehen des Trabanten wahrnehmen. Doch genau dieses steht mit einem erneuten Krieg auf des Messers Schneide. Neue Feinde bahnen sich an, welche uns, den Erddrachen genauso kämpferisch gesonnen sind, wie euch.“ , beendete Arbis seine knappen Ausführungen.

Das, was der Schwarze da gerade preis gegeben hatte, musste Van erst einmal in seinem ganzen Umfang mit seinem Verstand erfassen. Eine Weile herrschte eine nachdenkliche und gespannte Stille zwischen beiden Parteien. Der Wind fegte um die Gruppe herum und erhöhte unwillkürlich noch die Spannung in der Atmosphäre, wobei er die Gräser rascheln und kleine Büsche mit deren Blättern, welche sich einen Weg durch das dichte Mauerwerk gebrannt hatten, pfeifen ließ.

Nachdenklich strich der Angehörige vom Volk des Drachengottes geistesabwesend der immer noch ohnmächtigen Schönheit in seinen Armen zärtlich durch das kurze braune Haar. „Wer sind diese Feinde?“ fragte der Schwarzhaarige und legte dabei eine besondere Betonung auf das letzte Wort.

Der stolze Anführer der Drachenschar besah sich den jungen Mann vor ihm sehr genau. Stillschweigend hatte die Echse den Gedanken des Königs gelauscht, die sich hauptsächlich mal wieder um seine Partnerin gedreht hatten und somit welche Gefahr ihr von diesen unbekannten Gegnern drohte und gleichzeitig, was es wohl hieß, wenn die genannte Eigenschaft bei seiner Seelengefährtin erwachen würde oder gar ob sie es nicht vielleicht schon war. Doch ging Arbis nicht auf diese Gedankengänge ein, hatte er doch vor nicht langer Zeit betont weshalb, sondern gab dem Krieger von Fanelia Auskunft über sein Begehr. „Zu gebender Stunde werde ich dir näheres über sie verraten, doch nun gib mir endlich eine Antwort! Nimmst du das Bündnis, was wir dir bieten an oder nicht?“

Wütend wollte der Herrscher über Fanelia wieder seinem Unmut Luft machen, unterließ dies jedoch, da er ansonsten die Schönheit in seinen Armen unnötig geweckt und sie so unter Stress gesetzt hätte. Tief einatmend sprach er: „Ich nehme euer Angebot an, unter folgenden Bedingungen!“, schoss er noch nach.

Die Übrigen der Drachengruppe waren nicht begeistern von den letzten Worten, aber Arbis hatte dies erwartet. Der König hatte sich noch beim Reden dazu entschieden, dies zu fordern, sodass keiner der Anderen es hätte vorher im Inneren des Monarchen lesen können. Besonders Leandra und Grun gefiel dieser Aspekt nicht, obwohl sie noch nicht einmal die Verlautbarungen kannten. Die Stimmung der Echsen zeigte sich durch das nervöse Zucken ihrer langen Schwänze, die peitschenartig über die Erde glitten und so den Staub der sie umgebenden Trümmer aufwühlten. Mit einem lauten Knurren brachte Arbis seine Leute zur Räson und gleichzeitig signalisierte er seinem neuen Bündnispartner fort zu fahren.

Van, der bei dem lauten Geräusch von Arbis ihn giftig anschaute, da es seine Liebste hätte wecken können, was aber zu seiner Erleichterung nicht der Fall war, wollte gerade dazu ansetzten, als sie von einem markerschüternden Schrei unterbrochen wurden. Sofort schauten sich alle nach dem Urheber um und sahen diesen auf einem nicht weit entfernten Haufen aus Schutt sitzen.

Das Ungetüm hatte die Größe des schwarzen Erddrachens und glich einem Bären mit Vogelkopf. Doch statt Fell besaß dieses Wesen fischähnliche Schuppen von grauem Stein. Große greifartige Flügel ragten auf eine abnormale Weise von seinem massigen Körper ab und die Augen der Bestie waren bodenlose schwarze Löcher, die alles Helle zu verschlingen schienen. Die Sonne wies auf seine Hässlichkeit hin, anstatt wie bei den Drachen ihre Schuppen majestätisch erstrahlen zu lassen, wurde das Licht des feurigen Planeten von der Haut dieser Kreatur aufgesogen, man könnte auch sagen absorbiert.

Ein einheitliches tiefes Knurren wurde dem Biest entgegen gebracht und alle acht Erddrachen stellten sich innerhalb von Sekunden schützend um die beiden Zweibeiner. Der Wind frischte wieder auf, als ob er den Eindringling vertreiben wolle und alle Geräusche von den sich in der Umgebung befindlichen Tieren kamen zum Stillstand. Uralte Angst wallte in ihnen auf und trotz ihres niederen Verstandes wussten sie, dass sie in Gefahr waren.

Der Drachenreiter, der dies alles mit zunehmender Verwirrung zur Kenntnis nahm, hob den zierlichen und noch immer bewusstlosen Körper seine Gefährtin vom Boden auf und drückte diesen beschützend an den seinen. In seinen nussbraunen Augen hallte der Wille wieder, für die Frau in seinen Armen bis zum Äußersten zu gehen, wie man es auch in den schlitzartigen Pupillen der Echsen sehen konnte.

„Was willst du?“, donnerte die grobe Stimme von Arbis.

„Sie!“, zischte die Bestie, um gleich darauf wie der Blitz vorzuschnellen auf seine Tatzen. Doch Grun stellte sich seinem Feind in den Weg und blockte den Angriff mit seinem Schwanz, indem er den Feind damit zurück schleuderte. Aber dieser fing sich ab mit seinen Krallen und breitete noch im selben Moment seine Flügel aus, um sich in die Luft zu erheben. Auch Vier der Erddrachen taten es dem Ungeheuer nach und verwickelten ihn dort in einen Kampf. Mit unter ihnen war der Grüne und er bereitete wohl seinem Feind am meisten Beschwerden. Die Anderen hingegen nutzen seine Unachtsamkeit, da er sich ganz Grun widmete und setzen ihm gezielt mit kleinen Vorstößen, wo sie ihn mit ihren scharfen Klauen und Zähnen verletzen, gewaltig zu.

Währenddessen drehte Arbis sich zu dem König um. „Bring sie sofort von hier weg. Am Besten in den Palast und lass nicht zu, dass sie ihn noch einmal ohne dich verlässt.“ Arbis wollte sich abwenden und dann ebenfalls mit seinen Artgenossen die Höhe erheben, als Van ihn mit dem Auflegen seiner Hand auf seinen schuppigen Körper aufhielt.

„Ist das einer der Feinde?“, kombinierte Van.

Der Erddrache nickte und wollte sich nun endgültig davon machen, aber der König ließ sich nicht einfach herumkommandieren, auch wenn es in diesem Fall wohl besser wäre, den Anweisungen des Drachen folge zu leisten. Dennoch brauchte Van mehr Informationen, zumindest seiner Meinung nach.

Aber Arbis grollte nur unwillig. „Es ist nicht die Zeit, um zu reden. Deine Nestpartnerin ist in Gefahr, also bring sie gefälligst in Sicherheit. Ich werde in einer Woche noch einmal zu euch kommen!“, damit riss sich der Schwarze endgültig los und half seinen Mitstreitern, die obwohl ihrer Überzahl schon sichtlich Probleme hatten, sich zu Wehr zu setzen. Mittlerweile waren alle acht Erddrachen in der Luft und bekämpften dieses unheimliche Wesen. Aber seine Wunden, die sie mit ihren Reißzähnen in das faulige Fleisch des Ungeheuers schlugen, verheilten fast genauso schnell.

Indessen machte sich der König von Fanelia mit der Seherin von Mond der Illusionen in den Armen ebenfalls wie es die Vögel machen auf dem Weg zu seinem Palast. Jedoch sah er unter sich die vielen Menschen, welche zu seiner Panik nicht allzu weit vom tobenden Kampf entfernt arbeiteten. Mit seinen überaus empfindlichen Ohren konnte er immer noch die Geräusche von aufeinander prallenden schuppigen Körpern hören sowie das Reißen von Haut und die wütenden Schmerzenslaute der Erddrachen.

Er suchte mit seinen Augen einem Adler gleich die Umgebung nach seinem Freund Allen Shezar ab. Schließlich entdeckte er den Ritters dem Himmels wie dieser vor einer Menschenmenge stand und anscheinend wild gestikulierend auf sie einredete. Um ihn herum wandten sich immer mehr Menschen von der Arbeit ab, neugierig weshalb die vielen Leute dort standen. Auch der König verspürte bei diesem Anblick dieses Gefühl, verdrängte es aber schnell und landete stattdessen direkt neben dem Blonden.

Der Schwertkämpfer von Asturia schrak überrascht zusammen, als er plötzlich sprichwörtlich aus heiterem Himmel seinen Freund neben sich gewahrte. Noch während er dazu ansetzte Van zu fragen, wie es Hitomi ginge, sahen seine himmelblauen Augen die reglose kleine Gestalt in den Armen des Königs von Fanelia. Dabei erkundete er routinemäßig, ob es äußere Anzeichen von Verletzungen gab, was anscheinend und zu seiner größten Zufriedenheit nicht zutraf.

Doch nun wurde der Ritter des Himmels wieder von Van beansprucht nach seiner stillen Musterung.

„Was geht hier vor, Allen?“ Der Ton des Monarchen war rau und ein wenig panisch, wenn der Blonde es richtig deutete.

„Einige Männer wollten wissen, wo du auf einmal hin wolltest und da ich ihnen keine Auskunft darüber gegeben habe, wollten sie genauer Nachfragen, was ich vehement versucht habe zu unterbinden, weil du ihnen keine Rechenschaft schuldig und zumal ihr König bist!“, fasste Allen seine Erlebnisse zusammen, seit Van überstürzt aufgebrochen war, wobei er absichtlich unterschlug, dass genau jene gerade dabei waren, einen Streit deswegen vom Zaum zu brechen.

Aber während sich die beiden Freunde unterhielten, wurden sie kritisch von den Menschen um sie herum betrachtet. Nun kannten bzw. reimten sich die Umstehenden den Grund für das voreilige Verschwinden ihres Herrschers zusammen und waren darüber gar nicht erfreut, denn auch unter den einfachen Schichten des Volkes hatten sich bereits Gerüchte über Hitomi verbreitet wie ein Lauffeuer. Das sie ihren Helden verzaubert habe um an die Macht über Escaflowne zu gelangen oder das gar sie selbst die Zaibacher Truppen, welche ihre Heimat dem Erdboden gleich gemacht hatten, persönlich angeführt habe. Und noch haarsträubendere Geschichten machten die Runde durch die Reihen der Adligen, sowie den Leuten von nicht solcher Abstammung.

Der König, der die umschlagende Stimmung um sich herum spürte, wandte sich nun von seinem Weggefährten ab, um sich nun direkt an die Menschen zu richten. „Ich befehle allen auf der Stelle ihre Arbeit für heute einzustellen und sich in die sicheren Mauern des Palastes zu begeben. Ich dulde keinerlei Aufschub und meinen Worten ist unverzüglich Folge zu leisten, egal ob Mann, Weib oder Kind!“ Das Gesagte hallte noch weit über die Ebene der Trümmer, sodass ausnahmslos alle diese vernahmen. Manche sehr zu ihrem Verdruss, andere sehr verwundert sowie verwirrt und nicht wenige überaus erfreut von dem zeitigen Feierabend.

Innerlich hoffte Van, dass er die richtigen Maßnahmen traf, um das Volk von Fanelia vor diesem Ungeheuer, womit im Moment noch die Erddrachen kämpften und hoffentlich nicht unterliegen würden, zu schützen. Noch immer konnte er mit seinen feinen Sinnen des weit entfernte Grölen der Gegner hören.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kleinYugi5000
2010-07-02T08:12:33+00:00 02.07.2010 10:12
ja....hört sich ganz gut an das kappi^^
besonders den satz finde ich lustig: Hitomi war ihm momentan wichtiger, als diese komische Echse, welche auf einmal detaillierte Sprachkenntnisse an den Tag legte.....sehr lustig..komische Echse mit auf einmal detaillieten sprachkenntnissen^^..sehr schön mach weida so...und sag bescheid wenn das nächste kappi kommt...

deine Soph-chan


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