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Ewige Liebe?

von

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Hi, hier ist das nächste kapt

und jetzt muss ich noch zu einigen Erklärungen ansetzen^^ also VAn ist bei mir 4 Jahre älter und bereits schon vor Hitomis Ankunft König^^ warum er dann trotzdem auf die erde gekommen ist, um einen Drachen zu jagen, darauf komme ich noch zu sprechen^^

so nun zu einigen hier beschriebenen geschehnissen

hitomis fähigkeit, welche wird nicht verraten, müsst ihr schon selbst lesen^^ habe ich mir von einem anime abgeschaut aber sie noch intensiviert^^ damit keiner geschichte sperrt, sag ich das jetzt an!

so und nun genug gequatsche von meiner seite^^ viel spaß und sagt, ob ich diesmal nicht zu ausschweifend geworden! ich denke nämlich schon, aber vielleicht könnt ihr mich ja vom gegenteil überzeugen^^

ps riesendanke an dich, weil die einzige bist, die kommentare hinterlässt^^

DANKESCHÖN!!!!!!!!!
 

Die Sonne ging gerade auf und tauchte die vor ihr liegende Landschaft wieder in helles und warmes Licht. Die Berge und Täler erstrahlten von neuem Glanz und die zwischen ihr ruhende Stadt erwachte ebenfalls zum neuen Leben.

Wie kleine Armeisen bewegten sich die Menschen zwischen den noch immer nicht ganz beseitigten Trümmern ihrer Heimat. Einige waren noch auf der Suche nach wertvollen Erinnerungen ihres einstigen Zuhauses, was sie bei ihrer Flucht so schnell hatten verlassen müssen, dass keine Zeit geblieben war, ihre Habe und ihr Gut einzupacken. Andere wiederum machten sich erneut an die Arbeit die Stadt Fanelia wieder in das zu verwandeln, was sie einst gewesen war. Die Hauptstadt des hiesigen Landes und ein Juwel, welches in ganz Gaia berühmt war für die prächtigen Bauten und der ihr innewohnenden Schönheit durch die Gebirge, welche die Stadt gleichzeitig schützen und es leicht machten, sie zu verteidigen. Die Mauern aus Stein passten sich perfekt in die naturgegebenen Konturen der zerklüfteten Felsen hinein und gaben zusammen ein sehr harmonisches Bild ab. Es war, als gehörten die Häuser und Tempel, Straßen und Wege zum dem Gebirge selbst, als hätte alles schon seit Anbeginn der Zeit so gestanden und würde es auch weiterhin tun noch lange nachdem Menschen auf dieser Welt gewandelt waren.

Auch im königlichen Palast wurden zwei Liebende durch die warmen Strahlen der Sonne geweckt. Hitomi brummte und versuchte sich hinter der großen Gestalt des fanelischen Königs vor dem verhassten Licht zu verstecken, aber ihr wurde ein Strich durch diese Rechnung gemacht. Denn Van war es als Frühaufsteher gewohnt sich beim ersten Morgenlicht zu ergeben und seinen Pflichten nachzukommen. So verabschiedete sich ihr lebendiger Schutz vor der grausamen Sonne und entschwand ins angrenzende Badezimmer, um sich für den heutigen Tag fertig zu machen.

Geblendet von den Strahlen des feurigen Planeten suchte die Braunhaarige nach der Zudecke, welche aber sich den Scherz erlaubte und auf der anderen Seite des großen Bettes am Boden verweilte. Genervt öffnete das Mädchen vom Mond der Illusionen schließlich ihre smaragdgrünen Augen und streckte sich ausgiebig und genüsslich, um ihre verkrampften Muskeln von der Nacht zu lösen und etwas zu entspannen. Nicht das sie das nötig gehabt hätte, hatte sich doch in den sicheren Armen ihres Gefährten geschlafen und dieser hätte alles vernichtet, was auch nur ansatzweise ihre süßen Träume hätte stören können.

Doch was sie nicht wusste, war, dass genau jener jetzt am steinernden Durchgang gelehnt stand, der zum angrenzenden Zimmer führte und sie beobachtete, wie sie sich seiner Meinung nach lasziv und äußerst verführerisch in ihrer gemeinsamen Schlafstätte räkelte und ihn mal wieder an den Rande seiner Selbstbeherrschung trieb. Ihr weiblicher nackter Körper wurde vom durch die geöffneten Fenster einfallenden Licht der Sonne beschienen und ließ jede Einzelne ihre Kurven noch mehr zur Geltung kommen, sowie auch ihr wunderschönes Gesicht mit der makellosen Haut, die fast mystisch perlmuttfarben schimmerte. Ihre Haare schienen nicht mehr die Farbe vom hellem Braun zu haben, sondern tiefgolden aufleuchteten.

Sie war einfach perfekt, dachte Van und sie gehört mir. Nie würde er einem anderen männlichen Wesen gestatten, in den Genuss dieses Anblicks zu kommen. Nun wurde er von Sehnsucht nach ihr wieder zum Bett getrieben und ließ sich dort auf der Kante nieder. Freude und Glück wurden ihm mental entgegen gestrahlt, als seine Liebste sich seiner Gegenwart bewusst wurde.

Voller Liebe strahlten ihre Smaragde ihn an und sie streckte ihre Hände nach ihm aus. Nur zu gern kam er ihrer unaufgeforderten Bitte nach bis seine Lippen die ihren sanft für eine herzwärmende Begrüßung am Morgen berührten. Doch schnell gewann dieser Kuss an Leidenschaft und vergessen waren für Van all seine Pflichten, die er hatte und denen er normalerweise immer nachkam.

Sie war einfach eine zu große Ablenkung für ihn, gestand er sich ein, als Hitomi schon an seiner Kleidung nestelte. Jedoch wurde das lustvolle Vorspiel der beiden von dem Drachenreiter abrupt unterbrochen, als seine feinen Sinne, die so viel mehr als normale menschliche Ohren an Geräuschen aufnahmen, die bekannten Schritte seiner Spielkameraden aus Kindertagen wahrnahmen.

Schneller als Hitomi reagieren konnte, löste er sich sanft von ihr und hatte sie schon in die hauchdünne Decke gewickelt, welche sie noch vor ein paar Minuten verzweifelt gesucht hatte. Verwirrt wollte die Braunhaarige ihn gerade zu Rede stellen, warum er ihre aufkommende Leidenschaft unterbrach, als sie die Antwort dafür auf den Fuße erhielt.

Die Tür zum Gemach des fanelischen Königs wurde geöffnet und herein kam eine gutgelaunte Merle, die plötzlich stehen blieb, als sie die zweite Person erkannte, welche da auf dem Bett des Königs lag mit nichts weiter bekleidet, als einer hauchzarten Decke, die mehr von den körperlichen Formen seiner Besitzerin verriet, als das sie sie verhüllte.

Tomatenrot lief das Katzenmädchen an und versuchte ihrer aufkommenden Eifersucht bei diesem Anblick Herr zu werden, aber gleichzeitig wurde ihr nun auch der Grund klar, warum sich ihr Schwarm gestern so komisch benommen hatte und wieso er allein sein wollte. Sie, Hitomi war der Auslöser gewesen. Verzweifelt versuchte das Katzenmädchen die aufkeimenden Gefühle von Missgunst zu unterdrücken. Vergeblich wie die Seherin vom Mond der Illusionen feststellte, was ihr ihr sechster Sinn verriet.

Auch dem Schwarzhaarigen war diese Situation sichtlich unangenehm, hatte er doch allen beim Frühstück von der Ankunft Hitomis auf Gaia informieren wollen. Doch nun war dies nicht mehr nötig, da er sicher war, sobald Merle das Zimmer verlassen würde, nur wenige Minuten später ganz Fanelia über diese Neuigkeit im Bilde sein würde, sehr zu seinem Verdruss und Ärger des Angehörigen vom Volkes des Drachengottes.

Da nach einigen Augenblicken immer noch keiner einen Ton gesagt hatte, war es die Braunhaarige, welche die Initiative ergriff für einige auflockernde Worte, um die spannungsgeladene Atmosphäre zu entspannen. „Hallo Merle!“, kam es schüchtern von ihr.

Diese reagierte nicht auf diesen persönlichen Anspruch ihrer Person betreffend, musste sie doch noch immer ersteinmal den sich ihr bietenden Anblick verkraften von einer nackten Hitomi im Zimmer ihres geliebten und verehrtem Van und da sie schließlich kein Kind mehr war, konnte sie sich den Grund für die fehlenden Kleider nur zu gut in ihrer Fantasie vorstellen. Es traf sie sehr hart und ihr Herz bekam einige neue Risse hinzu, wie die erdegeborene Göttin in der Gestalt eines Menschen bemerkte, sehr zu ihrem Erstaunen.

Nicht nur, dass sie Van noch deutlicher Fühlen konnte, als noch vor wenigen Wochen, was an dem Umstand lag des erst vor kurzem geschlossenen Bundes der Gefährtenschafft von seiner Spezies herrührte, von dem sie allerdings noch nichts ahnte, auch die Empfindungen anderer Leute in ihrer Umgebung nahm sie plötzlich in aller Deutlichkeit war. Es ging sogar soweit, dass sie diese Gefühle in Form von Farben, welche um die betreffende Person herum schwebten, erkennen konnte.

Das Katzenmädchen war umgeben von einem Schleier aus orange, welches in rote hinüber ging und grauen Tönen. Hitomi erkannte, dass dieses Bild von ihr und Van Merle sehr zu setze und sie darüber nicht nur Eifersucht empfand, sonder auch Wut und Trauer, dass sie selbst nicht den Platz in dem Herzen des fanelischen Monarchen einnehmen konnte, der für die Seherin bereits seit langer Zeit vorherbestimmt gewesen war.

Hitomi ahnte, dass noch so manche Schwierigkeiten durch diese Gefühle verursacht werden würden und hoffte, dass es zu keinem ernsthaften Bruch zwischen ihrem Geliebten und der Katze kommen würde, denn sie wusste, dass Van immer zuerst zu ihr stehen würde, dann folgte erst alles andere. Doch das Ausmaß konnte nicht einmal sie, die Seelenverwandte des Drachenreiters ermessen, in welcher Leidenschaft und Tiefe er sie liebte. Denn der Schwarzhaarige wäre sogar bereit alles für sie zu opfern, sogar das Wohl von seinem Land selbst, wenn es dazu dienen würde, sie in Sicherheit zu wissen.

Während all dieser Überlegungen, waren nur sie Sekunden verstrichen und noch immer verharrte die stets treue Begleiterin von Van, welche ihm in stummer Liebe ergeben war, an der geöffneten Tür zum Gemach des fanelischen Königs und sehr zum Verdruss von diesem hatte jeder vorbei huschende Diener Einblick in diesen Raum und somit auch auf die fast kleiderlose Seherin vom Mond der Illusionen. Schneller als beide Frauen reagieren konnten, hatte er sich erhoben und in windeseile die Tür hinter Merle verschlossen. Ein kleiner Schreckenslaut, welches wie eine Art Fauchen klang, war der Kehle der Katze entwichen, war sie doch über diese schnelle Reaktion ziemlich erstaunt, hatte sie es noch nie erlebt, dass sich der Herrscher Fanelias so schnell bewegen konnte. Sie wich ein wenig vor ihm zurück, wie der Schwarzhaarige verwundert feststellte.

Nun beugte er seinen Kopf zu ihr hinunter und begrüßte sie wie vor nicht langer Zeit auch Hitomi. „Es tut mir Leid, wenn ich dich eben erschreckt haben sollte, aber ich wollte nicht noch länger zu sehen, wie sämtliche Diener, die hier vorbei liefen, neugierig in mein Gemach gucken und somit auch Hitomi sehen.“ Seine Stimme klang freundlich, aber man hörte deutlich seine mühsame kontrollierte Wut über diesen Umstand heraus, den seine kleine Freundin verschuldet hatte.

Merle wurde noch einmal ein bisschen röter, sodass sie jetzt wirklich einer Tomate Konkurrenz machen konnte und senkte demütig ihr Haupt, nur damit keiner der Beiden ihren Schmerz sehen konnte, welcher in diesem Moment deutlich sichtbar in ihren lilafarbenen Augen zu lesen war. Doch Hitomi brauchte nicht in ihr Gesicht zu blicken, um diese Verschärfung dieses Gefühls wahrzunehmen. Das Grau wandelte sich und wurde langsam schwarz, welches aber nur ein schwacher Abklatsch dagegen von Vans Gefühlen war, denn sein ihm umgebenes Schwarz war Dunkel wie die Nacht. Seine Wut nahm fast sein gesamtes Wesen ein und drohte jeden Moment hervor zu brechen, wo sie sich dann dem erstbesten zu wenden würde und dies wäre in diesem Fall das kleine Persönchen vor ihm.

Um das zu verhindern, musste Hitomi Merle aus seiner Reichweite schaffen. „Merle, ich bitte dich jetzt diesen Raum zu verlassen, da ich mich anziehen möchte. Wir sehen uns ja sicherlich gleich beim Frühstück.“, sprach die Braunhaarige sehr freundlich und hoffte sie damit nicht noch mehr zu verletzen, als sie es mit ihrer Ankunft offensichtlich schon getan hatte.

Geknickt und wie ein Häufchen Elend entschuldigte sich das Katzenmädchen für ihr forsches Eindringen und den Umstand, dass sie Hitomi den Blicken der Diener ausgesetzt hatte und verließ dann augenblicklich den Raum. Die ganze Zeit während sie gesprochen hatte, musste sie mühsam die aufkeimenden Tränen zurück halten, was sich erneut in einer Veränderung des Farbenspiels ihrer Gefühle geäußert hatte.

Van hatte nur schweigend zu gehört und versucht seine Wut unter Kontrolle zu halten. Jetzt, wo er wieder mit Hitomi alleine war, gelang es ihm einigermaßen sich wieder zu fassen, was auch noch dadurch begünstigt wurde, dass seine Seelengefähtin aufgestanden war und ihn von hinten umarmte. Er spürte die weichen Formen ihres Körpers, welche sich an seinen stahlharten von Muskeln bespickten Rücken schmiegten. Doch genauso waren es ihre Gefühlte welche ihn beruhigten. Sie umgarnten ihn und machten es ihm zur Gewissheit, dass sie nur ihm gehörte und kein anderer Mann neben ihm von Interesse für sie war.

Als die Seherin vom Mond der Illusionen meinte, dass Van wieder her seiner Sinne sei, wollte sie nun ebenfalls im Bad entschwinden um sich an zuziehen, doch hatte sie wohl ihren Geliebten unterschätzt. Sobald er ihre tröstende Nähe nicht mehr spürte, drehte er sich um und nun war er es, der sie von hinten mit seinen Armen umfangen hielt, noch nicht bereit, auf die körperlichen Berührungen Haut an Haut zu verzichten. Noch mindestens eine minutenlang inhalierte er ihren betörenden Duft, gleich einer Wildblume ein, erst dann gab er sie endgültig frei.

Die Braunhaarige drehte sich nocheinmal um und lächelte ihn voller Liebe an, bevor sie sich endgültig abwandte. Schnell hatte sie sich zu recht gemacht und ein cremefarbenes Kleid vom weichen Stoff angezogen, was dem männlichen Augen nicht viel Spielraum für Vorstellungen ließ, da es sehr Figurbetont war und ihre zarte, doch sehr weibliche Gestalt vorteilhaft zur Geltung brachte.

Als sie wieder ins Schlafgemach trat, stockte dem König mal wieder der Atem. „So lass ich dich auf keinen Fall hinaus, Hitomi!“ Sein Ton ließ keinerlei Wiederworte zu, aber da kannte das Mädchen vom Mond der Illusionen schlecht. Herausfordernd hob sie eine Augenbraue und die eben erst wieder friedvolle Atmosphäre war noch geladener als zuvor.

„Und warum nicht?“ Sie kochte innerlich, doch auch nahm sie ein rotes Aufblitzen in der Gefühlsaura von Van wahr, was noch immer für sie äußerst verwirrend und neu war. Diese Fähigkeit besaß sie erst seit wenigen Augenblicken und sie musste sich noch an diese neue Sicht auf die Personen in ihrer untermittelbaren Umgebung gewöhnen. Doch sie bekam seine Gefühle nicht nur bildlich auf einem Silbertablett serviert und präsentiert, sondern spürte diese auch mental im Inneren ihres Kopfes durch den Bund der Seelenverwandtschaft.

„Ganz einfach!“, kam es provozierend von dem Drachenreiter, „Wenn ich dich so hinaus lasse, werden sich sämtliche Männer, denen du über den Weg läufst, sabbernd nach dir umsehen und meine Eifersucht würde ins Unermessliche steigen. Also bitte verschone meine Nerven vor dieser Tortur und ziehe etwas anderes an.“ Während er sprach war seine Stimme immer sanfter geworden und er hatte sich ihr gleichzeitig genährt und die letzten Worte seiner Ansprache nur noch in ihr Ohr geflüstert. „Bitte!“, setzte er noch flehend nach.

Hitomi, ein bisschen verwundert über die Art war, wie er plötzlich so offen über seine Empfindungen redete, war positiv überrascht. Hatte der doch sonst so stolze Krieger weder ihr noch sonstjemanden Einblick in seine Gefühlslage gewährt und stets abgeblockt, wenn man versucht hatte, näher zu forschen. Doch dies hatte sich zumindest ihr gegenüber geändert, war er doch auch nicht mehr in der Lage seine Emotionen vor ihr zu verbergen. Aber nur ihr, seiner Geliebten, seiner zweiten Hälfte seiner Seele und seines Herzens würde er diese Freiheit einräumen und seine Gefühle offen aussprechen.

Sie ließ sich dadurch überzeugen und verschwand erneut aus seinen Augen. Als sie wieder ins Zimmer trat, hatte sie einen langen weißen Rock und ein schwarze Bluse angezogen, die für den Geschmack des Königs immer noch zu freizügig war, doch er sagte nichts mehr, wohlwissend, dass sie nicht nocheinmal bereit sein würde, sich erneut anders anzukleiden.

Dennoch amüsierte sich die Seherin innerlich, da sie auch dieses Gefühl ausgeschnappt hatte. Sie lächelte noch still in sich hinein, als sie sich bereits zusammen auf den Weg ins Frühstückszimmer machten. Doch wurde sie sich sehr schnell wieder ihrer Umgebung bewusst, als Hitomi die verschiedensten Gefühlsauren wahrnehmen konnte. Zu ihrem Schrecken schien sich diese Fähigkeit mit der Zeit sehr schnell zu verstärken, konnte die Seherin doch jetzt schon alle sich im Palast befindlichen Menschen und ihre Gefühle wahrnehmen. Es war wie ein Stoß ins eiskalte Wasser, so hart trafen diese Auren auf die Seele des Mädchens. Völlig schockiert hielt sie mitten im Schritt inne und hielt sich an Vans Arm fest, der eben noch ihre Hand gehalten hatte.

Verwundert blickte dieser auf seine Hitomi hinab und musste feststellen, dass sie völlig verkrampft neben ihm stand. Als er mental bewusst nach ihren Gefühlen forschte, so wurde auch er in das Chaos fremder Empfindungen geschleudert. Ihn setzte es jedoch nicht so zu, wie seiner Geliebten, das es ja ihre Fähigkeit war und er nur ein schwachen Abklatsch wahrnehmen konnte, der durch das Band ihrer Liebe auf ihn übertragen wurde.

Verwirrt über diese ihm fremden Gefühle, versuchte er nun nur noch die Emotionen von der Braunhaarigen zu erspüren und es gelang ihm auf anhieb. Gleichzeitig zog er sich mit ihr auf eine kleine Terrasse zurück, welche alle paar Meter den Korridor säumten, auf welchen sie entlang zum Frühstückszimmer hin unterwegs gewesen waren und eine herrliche Aussicht auf die sich unter ihnen ausgebreitete Stadt bot.

Schnell eilte er wieder nach Draußen um den nächstbesten Dienstboten anzuhalten und ihm den Befehl auftrug, seinen Beratern und Hofstaat, welche bestimmt schon sehnsüchtig auf sie warteten, zu verlautbaren, dass er sich mit Hitomi ein bisschen verspäten würde und sie schon anfangen könnten, zu speisen. Der Diener beeilte sich dem Befehl seiner Majestät nach zu kommen.Dort wurde diese Nachricht von der Verspätung des Herrschers zum morgendlichen Mahl und somit auch zur Besprechung über die anstehenden Aufgaben des Tages sehr negativ von seinen der versammelten Herrschaften aufgenommen. Doch nicht nur diese waren darüber gar nicht erfreut, auch einer gewissen Katzendame gefiel diese Neuigkeit überhaupt nicht.

Währenddessen war der vermeintliche Monarch wieder an der Seite von Hitomi und versuchte sie in ihrem Vorhaben zu unterstützen, diese ganzen zusätzlichen auf sie einstürmenden Auren aus ihrem Kopf zu verbannen. Vergeblich, es gelang ihnen nur sie in den Hintergrund ihres Bewusstseins zurückzuschlagen, wo sie nur darauf zu warten schienen, bei jeder Unaufmerksamkeit wieder hervor zu brechen.

Wie ohnmächtig lag sie in den Armen des Schwarzhaarigen und versuchte nicht in Panik zu geraten. Denn es war für Hitomi ziemlich beänstigend gewesen, dies alles ohne ihr Einverständnis wahrzunehmen, da ihre Gabe offenbar ein Eigenleben entwickelt hatte, als sie sie mit allen diesen Emotionen konfrontiert hatte. Wie ein zweites Ich, überlegte die sie Seherin.

Doch nun nach einigen Augenblicken schien sich ihre neue Fähigkeit wieder auf Nimmerwiedersehen verabschiedet zu haben, denn sie konnte jetzt nicht einmal mehr die Gefühlsaura von Van wahrnehmen. Erleichterung durchflutete sie, als sie das bemerkte, doch auch gleichzeitig Frucht darüber, ob es erneut passieren würde.

„Was war das eben?“, fragte der Drachenreiter von Escaflowne mit weicher und besorgter Stimme, während er ihr die ganze Zeit mit seiner großen Hand zur Beruhigung über den Rücken gestreichelt hatte. Er musterte sie und ihm entging nicht, dass sie angst hatte.

„Ich weiß nicht, Van. Als ich heute morgen erwachte, war noch alles in Ordnung, aber dann als Merle herein kam, konnte ich plötzlich ihre Gefühle sehen, die anscheinend jeden Menschen fast wie eine Aura umgeben.“, erklärte sie ihm. Dabei klang sie ziemlich nervös und pansich. Der Schwarzhaarige drückte sie fester an sich, um sie mit seiner körperlichen Nähe zu beruhigen und zu unterstützen. Sie sprach weiter: „Da war es noch zu ertragen, aber als wir diesen Flur entlang gegangen sind, da konnte ich auf einmal alle Gefühle, derer die sich im Schloss befinden wahrnehmen und das war einfach zu viel. Es war.........!“, ihre Worte gingen in einem Schluchzen unter. Ihre zierliche Gestalt bebte und noch fester schmiegte sie sich an ihren Liebsten, der sie so vor der Welt beschützen und abschirmen sollte, denn die Erinnerungen an diese Gefühle. So viele Emotionen einen Schlag.

Hass hatte ein Diener auf einen Anderen gehegt, weil dieser die Liebe einer Magd hatte, der er besitzen wollte.

Ein Herzog, der hier zu Gast war, hatte sich über seinen Kammerdiener geärgert, weil dieser seinen besten Anzug auf seinen Gut vergessen hatte.

Der Koch hatte in diesem Moment Ärger emphunden, nur weil ein Küchenjunge sich süßes Stück Zucker gemopst hatte und ihn deswegen geschlagen.

Die Berater des Königs hatten große Entäuschung über Vans Verspätung verspürt.

Und noch viel mehr.

Sie wollte dies nicht können, aber sie vermutete, dass dies ihr unsterbliches Erbe war, welches dabei war, sich zu manifestieren in ihr. Regelrecht Besitz zu ergreifen von ihrem Körper.

Van wurde sich immer mehr der Angst bewusst, welche proportional mit der Zeit, welche verging, zunahm. Er versuchte zu ihr durch zu dringen und sie aus diesem Höllenkreis aus Frucht zu befreien und endlich gelang es ihm. Er hüllte sie wie gestern in einen schützenden Konkon aus seiner Liebe ein. Die glitzernden Perlen aus Wasser versiegten auf ihrem Gesicht und zurück blieben nur feuchte Spuren auf ihren Wangen, welche diese hinterlassen hatten.

„Es ist gut!“, hauchte er immer wieder in ihr Ohr und wiegte sie sanft hin und her. „Ich bin da!“

Nach guten zehn Minuten hatte sich Hitomi wieder soweit unter Kontrolle, dass sie sich aus seiner Umarmnung befreite und ihn zärtlich anlächelte. Danke, tausendmal Danke, schienen ihre Smaragde zu sagen. Prüfend besah sich der König Fanelias nocheinmal seine Liebste und erkannte, dass sie nun aufbrechen konnten.

Wenige Minuten später betratten sie zusammen den Frühstücksraum, worin die werten Herrschaften schon schmausten. Wo man eben noch Gelächter hören konnte, war es nun schlagartig still und ausnahmslos alle besahen sich den König und die Ungekannte an der Seite ihres Monarchen. Nur Merle war Hitomi bekannt und dem Himmelsritter Allen Shezar, welcher hier seit einem Monaten zur Unterstützung von Van in dem Lande Fanelia verweilte und ihm beim Wiederaufbau behilflich war. Aber dieser war schon unten in der Stadt und koordinierte dort die Meschen dazu, wie sie die Trümmer der eingestürzten Häuser am sichersten wegräumten konnten.

Neben Merle saß ein junges Mädchen mit schmächtiger Statur und kurzen weißblonden Haaren. Auch sie guckte die Fremde neugierig an. Im Gegenteil zu den Anderen hier im Raum war sie ohne Vorurteile.

Hitomi fühlte sich sehr unwohl, aber Van hatte sie auf die neugierigen und missgünstigen Blicke seines Hofstaates gestern Abend vorbereitet.
 

Van war einfach nur überglücklich endlich wieder in ihre Nähe zu dürfen, aber hatte er sich auch am vergangenen Nachmittag Gedanken darüber gemacht, wie Fanelia auf seine Liebste reagieren würde. Er konnte nun einmal die Tatsache nicht ignorieren, dass er der König über dieses Land war und somit normalerweise nicht einfach so eine Frau frei wählen konnte, geschweigedenn überhaupt dürfte. Denn seine Ehefrau würde Königin werden und mit ihm über seine Heimat herrschen. Mit Schrecken dachte er an die ganzen Anwärterinnen, die ihm schon vor seiner Begenung mit seiner Seelengefährtin vorgestellt wurden, auf das er sich ein passende unter diesen Kanidatinnen aussuchen würde. Jedoch nie hatte ihn eine von diesen oberflächlichen, verwöhnten und durchtriebenen Schlangen, die sich Prinzessinnen schimpften, interessiert. Er hatte sie nur benutzt um seine körperlichen Gelüste zu befriedigen, aber immer nur unter dem Punkt, dass sie verhüteten. Er wollte keine Bastarde zeugen und so den Frauen Macht über ihn einräumen, welche sie durch diese Kinder unweigerlich gehäbt und sicherlich ausgenutzt hätten.

Doch nun war Hitomi hier an seiner Seite und er war nicht bereit auf sie zu verzichten, eher würde er in Erwegung ziehen abzudanken und dem Thron jemand anderem zu überlassen. Fanelia war zwar seine Heimat und er liebt sie und sein Volk, jedoch würde er sich, wenn er vor die Wahl gestellt werden würde, immer für die Seherin vom Mond der Illusionen entscheiden. Sie gab seinem Leben erst einen Sinn und machte es für ihn wertvoll.

So musste er sie wohl oder übel auf die Intrigen und die Missgunst vorbereiten, welche ihr bald entgegen schlagen würde, da er sie als seine zukünftige Frau in die Gesellschaft seines Hofes einführen würde. Für ihn gab es keinerlei Zweifel. Die Braunhaarige würde seine Gemahlin werden, jetzt musste er dies nur noch seiner Angebeteten mitteilen.

„Hitomi?“

Fragend erhob sie ihren Kopf von seiner Brust, auf der sie bis eben noch gelegen hatte. Die Nacht war mittlerweile herein gebrochen und sie konnte nur schemenhaft die Konturen des Gesichtes von ihrem Liebsten erkennen.

Es blieb still.

„Was möchtest du denn Van?“, versuchte sie ihm mit ihrer lieblichen Stimme sein Begehr zu entlocken.

„Nun, ich wollte dich morgen meinem Hofstaat vorstellen!“

„Aha und weiter?“ Hitomi wusste genau, dass noch etwas folgen musste, da er ziemlich nervös klang. Jedoch ahnte sie schon, was er gleich aussprechen wollte.

„Naja, ich......ich wollte dich mit ihnen als meine zukünftige Frau bekannt machen!“ Die letzten Worte hatte er nur noch geflüstert, sodass man Mühe hatte, sie zu verstehen. Aber das Mädchen in seinem Armen war ihm nah genug, dass sie sie klar und deutlich hören konnte.

Der stolze Krieger, Drachenreiter von Escaflowne, König von Fanelia, berühmter Held von ganz Gaia und Angehöriger vom verfluchten Volk des Drachengottes verspürte eine Angst, wie er sie noch nie in seinem ganzen Leben vernommen hatte. Er, der schon einige Male dem Tod direkt ins Augen gesehen hatte, der schon sie viel durch gemacht hatte, wie seine Familie zu verlieren und seinen Bruder zerschmettert und mit gebrochenen Knochen hatte am Boden liegen sehen, hatte eine tiefsitzende Frucht davor, dass die Frau seiner Träume ihn ablehnen könnte und nichts war mit diesem Gefühl vergleichbar. Außer ihrem Beinaheverlust als sie herztod in dem Verließ von Freyd gelegen hatte. In diesem Augenblick war seinem Unterbewusstsein und seinem zweiten Ich klar geworden, dass er sie liebte und niemals verlieren wollte, sei es an den Tod oder an einen anderen Mann. Ihre kalten leblosen leeren Augen hatten ihn zu dieser Erkenntis gebracht.

Die Braunhaarige spürte die Frucht und die Angst in Van. Der Schwarzhaarige hatte sich auch erhoben und schaute sie nicht an. Behutsam nahm die erdgeborene Göttin mit ihren Händen sein Gesicht und drehte es zu ihr, damit sie in seine wunderbaren warmen nussbrauen Augen sehen konnte. Sie schmunzelte darüber, dass ihr Liebster wirklich ernsthaft annahm, sie könnte ihn ablehnen.

„Van, ich würde mich sehr freuen und unendlich glücklich schätzen, wenn du mich morgen ihnen als deine zukünftige Gemahlin vorstelltst.“ Diese Worte lösten in ihm ein Gefühl aus, welches er sehr lange nicht mehr gespürt hatte. Das letzte Mal war es gewesen, als er mit seiner ganzen Familie vereint einen Ausflug in den Wald gemacht hatte. Dort waren sie nur normale Menschen gewesen, welchen einen schönen Sommertag zusammen verbracht hatten.

Voller Freude umarmte er das Wesen, welches in diese Emphindung zurück gebracht hatte. Anschließend erklärte er ihr aber mit welchen Aspekten ihre Zustimmung zu einer Heirat mit ihm und welche Folgen dies haben würde.

Sie würde vortan auch in der Öffentlichkeit stehen und hätte sich einem gewissen Hofprotokoll zu unterwerfen, genauso wie es ihre Pflicht war, immer zuerst an das Wohl Fanelias zu denken und erst dann an sich selbst. Ebenso müsste sie mit vielen Anfeindungen betreffend ihrer Herkunft rechnen genauso wie damit, dass man Intrigen gegen sie spinnen würde. Es wäre kein leichtes Leben als Gemahlin eines Monarchen und zudem wäre sie nie mehr ungebunden. Desweitern hätte sie auch eine Vorbildfunktion und dürfe sich daher nie öffentlich gehen lassen, sowie sich auch mit dem Zeitpunkt ihrer Heirat von Van abhänig sein würde. Wie genau dies sein würde, wollte er ihr zu so später Stunde nicht mehr erklären.
 

Nun sah sie sich in seinen gestrigen Ausführungen nur allzu sehr bestättigt und zu ihrem Leidwesen schien sich gerade jetzt wieder ihre Gabe aktiviert zu haben. Aber diesmal nahm sie nur die Auren der sich im Raum aufhaltenen Personen war. Überwiegend konnte sie die gleichen Farben wahrnehmen wie bei Merle. Grau und rottöne waren vorherrschend bei diesen Leuten, besonders bei den weiblichen anwesenden Gästen. Eifersucht und Missgunst.

Bei den Beratern waren die Auren sogar fast schwarz, weil sie ihre Macht auf Van fürchteten und sie daher am liebsten wieder los werden würden, denn bisher hatte sich der König stets auf sie verlassen und sie um Vorschläge die Regierungsgeschäfte gebeten. Doch nun würde er dieses Mädchen, welches sehr hoch in seiner Gunst stand, um Rat fragen und wenn sie anderer Meinung sein würde, als sie, dann würde sich der Schwarzhaarige eher auf ihr Urteil verlassen als auf das ihre. Der Beraterstab von Fanelia bestand aus 5 grimmigen älteren Heeren, die ihren Herrscher aufgrund seiner Jugend für unfähig hielten, seine Regendschaft aber leider nicht ändern konnten, da das Gesetz von Fanelia vorsieht, dass nur ein König handeln und herrschen kann. So hatten sie sich damit abgefunden, ihn nur nach ihren Gutdüngen beeinflussen zu können. Die meisten Entscheidungen traffen sie stets zum Wohle des Landes, aber einer unter ihnen wollte die Macht besitzen, welche Van inne hatte.

Die Anderen 4 versuchten immer im Interesse des Volkes Ratschläge an den unerfahrenen Mann zu geben, doch Grimmhold, so der Name des Unholds, war nur an sich selbst interessiert. Er hatte auch eine Tochter, welche im gleichen Alter war wie Hitomi, jedoch nicht ihre Ausstrahlung besaß.

Nur von einem Menschen in Raum konnte die junge Frau etwas positives fühlen. Das junge Fräulein neben der Katze mit dem weißblonden Haar strahlte nur Neugieride aus. Ihre Aura war in blau und grün getaucht. Hoffnung auf eine sich vielleicht entwickelte Freundschaft und Bewunderung für ihre anmutige Ausstrahlung, selbst in dieser schlichten Kombination ihrer Kleider und Schönheit.

Denn um eines kam man nicht herum. Die Braunhaarige sah einfach atemberaubend und übte auf jedes männliche Wesen in diesem Raum eine Anziehungskraft aus, welche nicht normal war. In allen Gefühlsauren nahm man auch einen guten Teil roter leidenschaftlicher Emutionen wahr. Auch Van blieben die schmachtenden lüsternden Blicke des männlichen Geschlechts auf seine Gefährin nicht verborgen, jedoch versuchte er nicht seiner rasenden Eifersucht nachzukommen und alle hier Anwesenden zu erschrecken.

Der fanelische König legte besitzergreifend einen Arm um Hitomi und zog sie dann mit sich an die Stirnseite der reich gedeckten Tafel voler Köstlichkeiten. Er gind langsam, damit auch jeder der hier Anwesenden sehen konnte, dass diese Frau ihm gehörte und wer es wagen sollte sich gegen sie zu stellen, der würde sein blaues Wunder erleben. Grazil schwebte Hitomi neben ihm her und ließ die Damen bei Tische fast grün vor Eifersucht anlaufen, was ihre aufkochenden Gefühlsauren noch mehr in Wallung brachte. Schließlich erreichten sie das Ende der Tafel und Van richtete ihr den freien Platz zu seiner Rechten. Die erdgeborene Göttin, welche innerlich fast verging vor Angst etwas falsch zu machen und so der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden, setzte sich und dann begannen sie zu speisen. Die ganze Zeit über wurde kein Wort gesprochen und die Atomphäre in dem prächtig geschmückten Raum hätte nicht angespannter sein können.

Absichtlich ließ der Schwarzhaarige die Gesellschaft bis zum Schluss im ungewissen darüber, wer denn die wunderschöne Frau an seiner Seite war. Doch dann hatten sie beide ihr Mahl beendet und erregd wurden die Menschen nicht länger auf die Fotler gespannt.

„Ich möchte mich nochmals in aller Höflichkeit für mein verspätetes Eintreffen entschuldigen!“ Gerade wollte er weiter sprechen, als er auch schon von seinem ältesten Berater unterbrochen wurde.

„Verzeiht, Mayestät, dass ich euch so unpassend unterbreche, aber dürften wir vielleicht den Grund für euer zuspätkommen erfahren?“ Mit kalter sachlicher Stimme wurde diese Frage von Brom gestellt.

Erbost über diese Unverfrorenheit blickte der Drachenreiter von Escaflowne den dratigen Mann an. Er war von sehr kräftiger Statur, genauso groß wie der König selbst und trotz seines Alters zeichneten sich noch strenge Muskeln unter seiner höffischen Kleidung ab. Man sie ihm an, dass er noch genauso fit war wie die jungen Spunde von Soldaten, die er befehligte. Brom war ein strenger, aber gerechter Lehrer von Van gewesen, der schon zu Lebzeiten seines Vaters den Posten eines Beraters und Anführer über die militärischen Truppen inne hatte. Sein kantiges Gesicht erschien ausdruckslos und nur seine stechenden blauen Augen zeigten seine Missbilligung.

„Nein, Brom, dass dürft ihr nicht, dies ist privat. Wenn ich nun fortfahren dürfte!“ Herausfordernd funkelten die nussbraunen Iriden des Schwarzhaarigen und er klang ebenso kühl wie sein Berater gerade eben.

„Natürlich euer Hoheit!“ Doch zeigten die Gesichtszüge des Älteren eindeutig, was er von der Art hielt, wie der Neuzehnjährige mit ihm sprach.

Hitomi nahm die Hand ihres Liebsten und streichelte sie beruhigend, weil sie befürchtete, das es jeden Moment zu einer offenen Eskalation kommen könnte. Doch ihre Anwesenheit verhinderte dies zur Verwunderung der versammelten Herrschaften. Es war fast immer an der Tagesordnung, dass Van sich mit seinen Beratern stritt und diese Auseinandersetzungen wurden mehr als Einmal öffentlich ausgetragen, trotzdem der junge Mann sich dann doch meistens hinterher dem fachmännischen Urteil dieser anschloss. Schon vor der Zerstörung seiner Heimat war dies fast täglich der Fall gewesen und selbst als er noch ein Prinz war, hatte er sich offen an den Entscheidungen dieser Leute gestört, sodass so manche Vase der Wut des Jungen zum Opfer gefallen war.

Verwundert wurde dieses Verhalten von allen aufgenommen und registriert. Selbst Merle, die den König schon ihrem lebtag kannte,war überrascht und begann zu überleben, ob Hitomi nicht doch ein Segen für sie alle wäre, da sie es ja offentsichlich möglich machte, dass ihr heimlicher Schwarm seine Gefühle im Griff behielt, was ihm doch sonst ziemlich schwer zu fallen schien.

Absichtlich hatte der Drachenreiter seinen Hofstaat im ungewissen gelassen, wer denn nun die schöne geheimnisvolle Fremde an seiner Seite war über die jetzt schon im Palast so viele Gerüchte kosierten. War sie es, war sie es nicht? Das Mädchen vom Mond der Illusionen, welche zusammen mit dem jungen König Gaia gerettet hatte! Oder noch nur eine Prinzessin, die er irgendwo kennen gerlernt, vielleicht gar nur eine noramle Untertanin ohne adliges Blut? Der Scharzhaarige genoss es regelrecht schon in die verzagten Gesichter der werten Adligen zu schauen und amüsierte sich innerlich köstlich über ihre Spekulationen, welche sie sich heimlich die ganze Zeit zu geflüstert hatten, nicht ahnend wie geschäft die Sinne ihres Königs inzwischen waren.

„Nun möchte ich euch die Frau vorstellen, welche eure zukünftige Königin werden wird!“ Bei dieser Aussage ging ein schockiertes Raunen durch die Damen und Herren bei Tische. „Das ist Hitomi, die Frau, welcher mein Herz gehört und euch eine würdige Herrscherin sein wird.“ Ihre Abstammung musste er bei der Bennung ihres Namens nicht mehr preisgeben, war jedem doch bekannt, um wen es sich bei dieser Person handelte.

Die Angesprochene bekam ein zarte Röte, welche ihre Wangen zierte, als sie bemerkte wie erschrocken die meisten von dieser Aussage waren. Besonders die weiblichen Gäste an der Tafel des Königs fühlten sich wie vor den Kopf gestoßen, waren sie doch offentsichtlich ganz umsonst hier, gehörte doch die Liebe des Königs schon der zu seiner Rechten. Denn es war unverkennbar in seinen nussbraunen Augen zu lesen,die in diesem Moment nur seine Liebste ansahen, welche ihren Blick aber beschämt nach unter gerichtet hatte, sodass sie ihr dies völlig entging.

Alle Berater fassten dies schon als einen Afront gegen ihre Autorität auf, dass ihr werter Monarch es nicht einmal für nötig befunden hatte, sie vorher um ihre Zustimmung zu bitten oder ihnen zumindest dieses Weibsbild vorzustellen. Besonders Grimmhold gefiel diese Entwicklung ganz und gar nicht, aber ließ er sich nichts anmerken. Genauso wie einige andere im Saal.

Doch konnte er ja von der Gabe seiner zukünftigen Königin nichts ahnen, welche ihr immer noch alle Gefühle ihrer Mitmenschen offenbarte. Doch hatte sich schon wieder eine Veränderung in dieser gezeigt. Wie ein innerer Führer machte sie das Mädchen nur noch auf die Gefühlsauren aufmerksam, welche ihr ernsthaft schaden wollten. So lenkte sie Hitomi direkt zu einem großen dicken Mann mit pechschwarzen langen Haaren und tiefdunkelbraunen Augen, der sie voller Abscheu musterten, als sich ihre Blicke begeneten. Jedoch wurde ihre Aufmerksamkeit sofort wieder von den nächsten Worten in Beschlag genommen.

„Nun....Mayestät, das ist alles sehr überraschend! Seid ihr den sicher, dass dieses Kind, mit Verlaub, überhaupt geeignet ist, eine Königin zu sein?“, zweifelte Gelaf, der im Beraterstab für die Rechte der Bauern und des gemeinen Volkes eintratt. Dieser Mann um die vierzig wirkte zwar mit seiner blassen Haut äußerst unscheinbar, ja fast schon kränklich, aber dafür besaß dieser Herr eine so charismatische Stimme, dass sich alle zu ihm umwandten.

Hitomi wurde bei dieser Erwähnung in Zusammenhang mit ihrem Namen noch röter, aber nicht wieviele annahmen aus Scham, sondern vor Wut. Was bildete sich dieser ungehobelte und ach so tolle Mann eigentlich ein, über wen er hier sprach. Sie war vielleicht erst fünfzehn Jahre alt, aber ganz sicher nicht blöd und seit sie auf diesen Trabanten gekommen war, auch mit absoluter Sicherheit kein Kind mehr. Sie hatte Menschen wegen so nichtigen Gründen kämpfen und sterben sehen. Das hatte sie frühzeitig reifen lassen und war auch eine der Ursachen, wieso die Braunhaarige nicht mehr auf der Erde hatte leben können. Bei diesen Gedanken kam ein bisher sehr gut verdrängter Schmerz an die Oberfläche, der ihren Zorn nur noch schürte.

Auch der Van war nicht minder erregt über die Dreistigkeit, jedoch bevor er seinen Berater zur Ordnung aufrufen konnte, hatte sich seine Liebste zu seiner Rechten so schnell und wütend erhoben, dass ihr Stuhl mit einem lauten Krachen auf den marmorenen Boden landete. Muchsmäuschenstill war es auf einmal im ganzen Saal. Alle Augen richteten sich auf die zierliche Schönheit an der Seite ihres Monarchen. „Wer hat ihnen das Recht gegeben mich aufgrund meines Alters zu verurteilen! Sie kennen mich nicht einmal und maßen sich an, mich als eine gute Königin hier öffentlich anzweifeln zu dürfen.“ Ihre Stimme klang hart und so kalt, dass selbst ihr Geliebter neben ihr zusammenzuckte. Hitomi ging, während sie weiter sprach, langsam und so majestätisch, als sie ob sie diesen Titel schon inne hätte, auf den Berater zu, welcher kaum merklich schluckte. Von der erdegeborenen Göttin war auf einmal eine Kraft wahrzunehmen, die alle hier im Raum merklich verschreckte. Ihre goldbraunen Strähnen bewegten sich wie von einem unsichtbaren Wind und die schiere Macht, welche von der Seherin ausging, drohte alle hier im in diesem Raum zu überwältigen. „Du, der du wahrscheinlich nicht einmal mitangesehen hast, wie die Menschen hier wie Insekten zerquetscht wurden von den feindlichen Gaimeylefs! Du, der du ihre Schreie um Gnade nicht vernommen hast, als sie kaltblütig niedergemetzelt wurden, bloß weil zur falschen Zeit am falschen Ort waren oder einfach nur weil sie zu ihren Gegnern gehörten.“

Hitomi wollte fortfahren, aber plötzlich war Van an ihrer Seite und kein einziger hatte gesehen, wie unmenschlich schnell sich der Angehörige vom verfluchten Volk des Drachengottes bewegt hatte, um bei ihr zu sein. Van fühlte so einen intensiven Zorn, dass ihm fast schwindlig davon wurde, so sehr hatte diese Emotion von der Fünfzehnjährigen Besitz ergriffen, es war sogar stärker als seine Eigenen. „Hitomi!“, beruhigend strich er über ihren Rücken und versuchte sie an sich zu ziehen. Er hatte mit vielen gerechnet, jedoch nicht damit, dass ausgerechnet sie die Beherrschung verlieren würde, sie, die sonst so sanftmütig war und keiner Fliege etwas zu Leide tun konnte.

Wiederwillig ließ sich die Braunhaarige von ihrem Seelengefährten mitziehen zum Ausgang des Saals. Doch bevor sie beide verschwanden drehte sich Van noch einmal zu den wie erstarrten Herrschaften um. „Ich denke, Gelaf, du hast deine Antwort erhalten und alle die es wagen sollten, an mir und meiner Entscheidung zu zweifeln, werden die Konsequenzen tragen müssen.“ Absichtlich ließ er die Folgen offen und entschwand dann mit Hitomi im Arm durch die Tür hinaus auf dem Korridor.

Erleichterung herrschte nun im Raum, als sich die Atomsphäre mit dem Verlassen des Königs und seiner Liebsten merklich entspannte. Es war, als würde von ihnen allen eine zehnterschwere Last vom Herzen abfallen. Unbewusst hatten viele ihren Atem angehalten und nun stießen ihn die meisten vor Erleichterung aus, nur um erneut wieder tief Luft zu holen. Viele fragten sich, was soeben überhaupt geschehen war und besonders Gelaf war über die Abwesenheit von dieser sonderbaren Frau über-aus froh, hatte er doch das Gefühl verspürt, dass ihn jeden Augenblick der Tod ereilen könnte.

Währenddessen führte Van Hitomi eilig durch die vielen langen und für eine Fremden sehr verwirrenden Gänge zurück in sein Gemach. Auf dem Weg begneten sie einigen Dienern, die aber verschreckt von der unglaublichen Macht, welche ihnen entgegen kam, meistens in einen andern Gang einbogen um dessen zu entgehen.

Der Drachenreiter wusste nicht recht, wie er jetzt mit der Fünfzehnjährigen umgehen sollte. Es war für eine völlig unbekannte Situation, jemanden zu beruhigen, wenn Diejenige doch vorher einem Anderen gegenüber sie ausgerastet ist. Der Schwarzhaarige machte sich jetzt schon große Sorgen, was für Auswirkungen dieser Ausraster haben würde und welche Gerüchte daraus entstehen würden. In jedem Fall keine Guten, da war sich der König von Fanelia schon einmal sicher.

Indessen war die Seherin immer noch sehr wütend auf diesen ungehobelten und eingebildeten Nichtsnutz. Sie spürte in jedem Winkel ihres Körpers wie der Zorn durch sie hindurch floss und ihr unsterbliches Erbe weckte. Doch was genau sie nun noch für Kräfte haben würde, dass interessierte sie im Moment herzlich wenig bzw überhaupt nicht. Zu aufgewühlt war sie durch diese Konfrontation, sodass sie sich ohne Wiederwehr von Van führen ließ und nicht einmal den genauen Weg wahrnahm. Der Drachenreiter kam schließlich mit ihr an seinem Zielort an und ohne viel Federlesens bugsierte er sie sanft auf die gemeinsame Schlafstätte.

„Was war das gerade eben?“, fragte er, nachdem sie immer noch durch ihn hindurch zu blicken schien und keinerlei Notiz von ihrer Umwelt nahm. Wie in Trance hatte das Mädchen vom Mond der Illusionen geschlagene 10 Minuten auf dem Bett gesessen und sicher weder gerührt, noch bewegt.

„Ich weiß nicht! Es kam einfach über mich, diese seltsame Wut. Ganz plötzlich, als ob ich keine Kontrolle mehr über meine Gefühle hätte!“ Gedankenverloren spielte sie nun mit dem Saum ihres Rockes und war schon wieder in ihre eigene kleine Welt abgedriftet.

Van der sich vor sie gehockt hatte, nahm ihr Gesicht nun zärtlich mit seinen großen Händen, mit denen er es locker hätte zerdrücken können wie eine Frucht und zwang sie, ihm in die nussbraunen Augen zu schauen. „Sieh mich an, irgendetwas ist passiert. Ich weiß nicht was! Aber du wirst es mir jetzt bitte erzählen, denn was ich eben gespürt haben von dir, dass war eine Seite oder eine Kraft, die ich vorher noch nie an dir wahrgenommen habe.“ Die erdgeborene Göttin versank in den Tiefen seiner Iriden und erzählte ihm dann von ihrer Vision. Unglaube zeichnete zuerst die Konturen seiner Züge aber je weiter sie fortfuhr zu erläutern, desto mehr schenkte er ihren Worten glauben. Als sie geendet hatte, schwieg er eine Weile und das Mädchen befürchtete schon, er würde sich jetzt von ihr abwenden, weil sie ein Monster war, war eigentlich gar nicht existieren dürfte. Eine Missgeburt, eine Anomalie!

Der fanelische König bemerkte ihre aufkommenden Zweifel und Ängste, die sich vermehrten, je länger er wortlos vor ihr hockte. Schnell umarmte er sie und gab ihr damit zu verstehen, dass sie für ihn immer noch das schönste beste auf der Welt war. Er unterstrich seine Geste noch. „Hitomi, egal was du bist, dass macht dich nicht aus. Wichtig sind deine Taten und dein Charakter und ich liebe dich, daran kann selbst die Tatsache nichts ändern, dass du noch einzigartiger bist, als ich angenommen hatte. Nicht nur, dass du so rein und wunderschön bist in deinem Wesen, jetzt habe ich auch noch erfahren, dass ich das Glück besitze, eine Frau zur Seelengefährtin zu haben, die so einmalig auf der ganzen Welt ist.“ Er berührte sie immer wieder und seine Hände glitten über ihren ganzen Körper. Wie Balsam für ihre Seele waren diese Worte und ließen sich noch tiefer füreinander empfinden, als es überhaupt möglich war.

Jedoch kam in Van nun ein Verdacht auf, den sein zweites Ich betraf.
 

Aber wenn wir ihn vollständig eingehen, dann schützt es sie und wir werden so stark werden, wie es noch keiner unserer Art vorher geschafft hat.
 

Konnte es möglich sein, dass sein Innerstes bereits über Hitomis wahre Herkunft Bescheid wusste?

Ja!, hallte es in seiner Seele wieder.

Wieso hast du nichts gesagt?

Sie wusste es selbst noch nicht und was hätte es geändert?

Nichts, aber vielleicht hätte ich ihr dabei helfen können oder hast du schon vergessen, was sie anschließend durchgemacht hat, nachdem sie dies erfahren hatte! Du selbst wolltest da noch die Ursache für ihren Zusammenbruch erfahren und warst rasend vor Wut!

Das streite ich auch nicht ab, aber wir sie musste es allein herausfinden. Genauso wie es Dinge gibt, bei denen sie dir nicht helfen kann. Wir sind für sie da gewesen und sie hat es geschafft. Übrigens solltest du ihr jetzt auch von dem Bund erzählen, immerhin hat sie sich dir ebenfalls anvertraut!

Meinst du?

Ja, es ist notwendig. Immerhin könnte auch dies ein Grund sein, wieso sich ihre Stimmung so plötzlich geändert hat!

Das Gespräch brach ab, als Hitomi wieder nach seiner Aufmerksamkeit verlangte. „Van, was machst du da?“ Sie spürte, dass ihr Liebster sich gerade mit irgendjemanden oder etwas unterhielt, was nicht das erste Mal der Fall war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  kleinYugi5000
2010-05-26T18:05:42+00:00 26.05.2010 20:05
schönes Kapp..und interessante story....^^
sag mir büdde bescheid wenn es weida geht

deine Soph-chan
Von:  Saint
2010-05-08T18:46:48+00:00 08.05.2010 20:46
Hi

mich wundert es immer mehr das du keine weiteren Kommis bekommst. Also ich fand das Kapi wieder super. Besonders gefällt mir die Liebeserklärung am Ende. Schreib schnell weiter.


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